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Diese Erfindung bezieht sich auf eine härtbare
Organosiloxanzusammensetzung. Insbesondere bezieht sich diese Erfindung auf
eine Organosiloxanzusammensetzung hoher Konsistenz, die durch
eine platinkatalysierte Hydrosilylierungsreaktion härtbar ist.
Die Zusammensetzungen enthalten eine Mischung von fluorierten
und nichtfluorierten Polydiorganosiloxanen. Gehärtete
Elastomere, die unter Verwendung der vorliegenden Zusammensetzungen
hergestellt werden, zeigen unerwartet hohe Werte von
erwünschten physikalischen Eigenschaften wie z.B. Zug- und
Reißfestigkeit, Rückstellkraft und Elastizität.
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Härtbare Zusammensetzungen, die Mischungen von fluorierten und
nichtfluorierten Polydiorganosiloxanen hoher Konsistenz
enthalten, sind bekannt. Eine der üblicheren, sich wiederholenden
Einheiten, die wenigstens einen Teil der Einheiten, die in
fluorierten Polydiorganosiloxanen vorhanden sind, ausmachen,
ist die Methyl-3,3,3-trifluorpropylsiloxaneinheit. Wenn
verglichen mit gehärteten Elastomeren, die aus
Polydimethylsiloxanen hergestellt werden, zeigen Elastomere, die aus
fluorierten Polydiorganosiloxanen hergestellt werden, schlechtere
physikalische Eigenschaften wie Zug- und Reißfestigkeit und
Elastizität in Kombination mit einer höheren Löslichkeit in
polaren organischen Flüssigkeiten, wie z.B. Alkoholen, Ketonen
und Estern. Diese Verschlechterung von Eigenschaften wird
durch eine geringere Löslichkeit und einen höheren
Zersetzungswiderstand in aliphatischen Kohlenwasserstoffen
ausgeglichen, die in Flugzeug- und Automobiltreibstoffen vorhanden
sind.
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Da fluorierte und nichtfluorierte Polydiorganosiloxane hoher
Konsistenz von Natur aus nicht mischbar sind, können
Elastomere, die aus siliciumdioxidverstärkten Mischungen dieser
Polymere hergestellt werden, unter Spannung delaminieren, wobei
sich physikalische Eigenschaften, wie z.B. Zug- und
Reißfestigkeit der Elastomere im Vergleich zu den Werten, die bei
Verwendung der individuellen Polymere erreicht werden,
beachtlich verschlechtern.
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Ein Ansatz, um die Kompatibilität von fluorierten und
nichtfluorierten Polydiorganosiloxanen zu erhöhen, wird von Evans
et al. in US-PS 4,960,811, herausgegeben am 2. Oktober 1990,
gelehrt. In Übereinstimmung mit der Offenbarung dieses Patents
werden 100 Teile eines modifizierten fluorierten
Polydiorganosiloxans, das sowohl Vinyl- als auch Silanol-Gruppen enthält,
mit 1 bis 10 Teilen eines Polydimethylsiloxanharzes, das von 1
bis ungefähr 10 Gew.% Vinylreste enthält, vermischt.
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Die in dem Evans et al.-Patent beschriebenen modifizierten
fluorierten Polydiorganosiloxane sind Reaktionsprodukte von
100 Teilen eines cyclischen fluorierten Trisiloxans mit von
0,5 bis 2 Teilen einer Kettenmodifiziermischung, die bestimmte
Mengen von 1) eines Diorganosiloxancopolymers mit endständigen
Vinylgruppen, das bis zu 75 sich wiederholenden Einheiten pro
Molekul enthält, wobei von 50 bis ungefähr 67% der sich
wiederholenden Diorganosiloxaneinheiten nicht fluoriert sind und
2) ein Diorganosiloxanhomopolymer mit endständigen
Silanolgruppen, das von 3 bis 6 fluorierte Organosiloxaneinheiten pro
Molekül enthält.
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Die jetzigen Erfinder stellten fest, daß die Kompatibilität
zwischen fluorierten und nichtfluorierten Diorganosiloxanen
hoher Konsistenz erhöht werden kann, mit einer daraus
resultierenden Verbesserung der physikalischen Eigenschaften der
Elastomere, die aus Mischungen dieser Polymere hergestellt
werden, durch Vermischen der Polymere zusammen mit einem
verstärkten Siliciumdioxid als Füllstoff, der sowohl mit
fluorierten als auch mit nichtfluorierten flüssigen
Organosiliciumverbindungen behandelt ist. Die Polydiorganosiloxane
hoher Konsistenz enthalten wenigstens zwei Alkenylreste pro
Molekül und werden über eine Hydrosilylierungsreaktion gehärtet.
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Diese Erfindung betrifft eine härtbare
Organosiloxanzusammensetzung hoher Konsistenz, enthaltend eine homogene Mischung
aus
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A. wenigstens einem fluorhaltigen Polydiorganosiloxan mit
einer Plastizitätszahl entsprechend des ASTM-Maßverfahrens D926
von 75 bis 400, das wenigstens zwei Alkenylreste pro Molekül
und sich wiederholende Einheiten der Formel R¹RfSiO enthält,
wobei R¹ für einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
steht und Rf für einen Perfluoralkylethylrest mit einer
Gesamtzahl von 3 bis 12 Kohlenstoffatomen steht,
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B. 5 bis 95 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der
Polydiorganosiloxane (A) und (B) wenigstens eines fluorfreien
Polydialkylsiloxans mit einer Plastizitätszahl entsprechend des ASTM-
Meßverfahrens D926 von 50 bis 350, das wenigstens zwei
Alkenylreste pro Molekül enthält, wobei die an Silicium gebundenen
Alkylreste 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten,
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C. eine Menge eines verstärkenden Siliciumdioxidfüllers, die
ausreichend ist, um den Elastomeren, die aus dieser
Zusammensetzung hergestellt werden, den gewünschten Grad an
physikalischen Eigenschaften zu verleihen, wobei dieser Füller mit
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D. 10 bis 50 Gew.%, bezogen auf die Masse dieses
Siliciumdioxids eines Siliciumdioxidbehandlungsmittels, die eine erste
flüssige siliciumorganische Verbindung mit einer endständigen
Silanolgruppe, die sich von diesem Polymer (A) unterscheidet,
oder einen hydrolysierbaren Vorläufer davon enthält, wobei
wenigstens 50% der Siliciumatome in dieser ersten Verbindung
oder dem Vorläufer vorhanden sind, einen einwertigen
fluorierten Kohlenwasserstoffrest Rf' enthalten, wobei Rf' aus
derselben Gruppe wie Rf ausgewählt ist und eine zweite flüssige
silanolhaltige Organosiliciumverbindung, die sich von diesem
Polymer (B) unterscheidet oder einem hydrolysierbaren Vorläufer
davon, wobei keines der Siliciumatome dieser zweiten
Verbindung oder des Vorläufers einen fluorierten
Kohlenwasserstoffrest enthglt, behandelt worden ist,
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E. einer Menge eines Organowasserstoffpolysiloxans, die
ausreicht, um die Härtung dieser Zusammensetzung in Gegenwart
eines Hydrosilylierungskatalysators zu erreichen, wobei dieses
Organowasserstoffpolysiloxan in diesem Polydiorganosiloxan (A)
und diesem Polydialkylsiloxan (B) löslich oder damit mischbar
ist und
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F. einer Menge eines Hydrosilylierungskatalysators, welcher
ein Metall der Platingruppe oder eine Verbindung eines solchen
Metalls ist, die ausreichend ist, um die Härtung dieser
Zusammensetzung zu fördern.
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Die neuen Merkmale der vorliegenden Zusammensetzungen sind
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1) die Gegenwart wenigstens eines Polydialkylsiloxans (A), das
im wesentlichen frei von Fluor ist, und wenigstens eines
Polydiorganosiloxans (B), worin bis zu 50% der an Silicium
gebundenen Kohlenstoffatome Teil eines
Perfluoralkylethylkohlenwasserstoffrests wie z.B. 3,3,3-Trifluorpropyl ist und
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2) die Gegenwart wenigstens zweier Behandlungsmittel für
Siliciumdioxid. Die Behandlungsmittel sind flüssige silanolhaltige
siliciumorganische Verbindungen, die sich von den Polymeren A
und B unterscheiden, oder hydrolysierbare Vorläufer dieser
Verbindungen, die in die Verbindungen während des
Behandlungsprozesses für das Siliciumdioxid umgewandelt werden. Eine
dieser siliciumorganischen Verbindungen ist im wesentlichen frei
von Fluor, und die andere enthält fluorierte
Kohlenwasserstoffreste, die wenigstens an einen Teil der Siliciumatome
gebunden sind.
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Alle dieser Polydiorganosiloxane (Polymere A und B) hoher
Konsistenz enthalten wenigstens zwei an Silicium gebundene
Alkenylreste pro Molekül und können durch eine platinkatalysierte
Hydrosilylierungsreaktion gehärtet werden. Alle organischen
Reste, die an die Siliciumatome des Polymers A gebunden sind,
sind Kohlenwasserstoff- oder Rf-Reste.
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Der Ausdruck "hohe Konsistenz", wie er in der vorliegenden
Beschreibung verwendet wird, bezieht sich auf
Polydiorganosiloxane, die die Konsistenz eines Harzes bei 25ºC aufweisen. Die
Viskositäten dieser Polymere sind typischerweise mehrere
Millionen Poise bei 25ºC. Die Polymere werden typischerweise
durch die Plastizitätszahl bestimmt, die entsprechend des
ASTM-Meßverfahrens D926 gemessen wird. Diese Zahl ist 25 bis
400 für fluorierte Polydiorganosiloxane (Polymer A) und 50 bis
350 für Polydialkylsiloxane (Polymer B).
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Die vorliegenden Zusammensetzungen enthalten wenigstens ein
fluorhaltiges Polydiorganosiloxan hoher Konsistenz, das im
folgenden als Polymer A bezeichnet wird, und wenigstens ein
nichtfluoriertes Polydialkylsiloxan, das im folgenden als
Polymer B bezeichnet wird, das von 5 bis 95% der Gesamtmasse der
Polymere A und 13 ausmacht. Die Masse des Polymers B beträgt
vorzugsweise von 20 bis 50% dieser Gesamtmasse.
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Beide Polymere A und Polymer 13 enthalten wenigstens zwei
Alkenylreste pro Molekül. In Abhängigkeit von der Kombination der
erwünschten physikalischen Eigenschaften in dem gehärteten
Elastomer, das unter Verwendung der härtbaren
Zusammensetzungen dieser Erfindung hergestellt wird, können bis zu 3% der
sich wiederholenden nicht endständigen Einheiten dieses
Polymers an Silicium gebundene Alkenylreste enthalten.
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Wenigstens ein Teil der sich wiederholenden Einheiten im
Polymer A entspricht der Formel R¹RfSiO, worin R¹ für einen
Alkylrest steht, der 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält, und Rf für
einen Perfluoralkylethylrest steht, worin das Siliciumatom von
dem Perfluoralkylrest durch 2 nichtfluorierte Kohlenstoffatome
getrennt ist.
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Der Perfluoralkylanteil von Rf kann von 1 bis 10
Kohlenstoffatome enthalten und beinhaltet, ist aber nicht darauf
beschränkt, Perfluormethyl, Perfluorethyl, Perfluorbutyl und
Perfluoroctyl. In bevorzugten Ausführungsformen des Polymers A
ist Rf 3,3,3-Trifluorpropyl und R¹ Methyl. Diese Präferenz
basiert auf der Erhältlichkeit von geeigneten Verfahren und
Reaktanten, um die Ausgangsmaterialien zu erhalten, die zur
Herstellung dieses Polydiorganosiloxans verwendet werden.
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Polymer B besteht im wesentlichen aus sich wiederholenden
Einheiten der Formen R²R²SiO, worin R² und R³ jeweils Alkyl mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen ist. Am meisten bevorzugt für R² und
R³ ist Methyl.
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Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Zusammensetzungen enthalten zwei Arten von Polydiorganosiloxanen als Polymer
A und/oder Polymer B. Der erste Typ von Polydiorganosiloxan
enthält an Silicium gebundene Alkenylreste nur an endständigen
Positionen des Polymermoleküls, während der zweite Typ dieser
Alkylreste sowohl an endständigen Positionen als auch an nicht
endständigen sich wiederholende Einheiten enthält.
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Verfahren zur Herstellung der Polymere A und B sind bekannt.
Ein Verfahren enthält die Polymerisierung korrespondierender
cyclischer Diorganosiloxan(e) in Gegenwart eines
Hexaorganodisiloxans oder anderer Quellen für Kettenabbruchseinheiten, die
an Silicium gebundene Alkenylreste enthalten. Falls
Alkenylreste an nicht endständigen Siliciumatomen im endgültigen
Polymer vorhanden sind, wird die benötigte Konzentration eines
cyclischen Diorganosiloxans wie z.B. 1,3,5-Trimethyl-1,3,5-
trivinylcyclotrisiloxan zu der
Polymerisationsreaktionsmischung zugegeben. Die Polymerisation wird in Gegenwart eines
geeigneten Katalysators wie z.B. Alkalimetallhydroxid oder
Silanolat durchgeführt.
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Polymer A kann durch die allgemeine Formel
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wiedergegeben werden, worin Rf für einen Perfluoralkylethyl
rest, wie oben beschrieben, steht. R¹ und R&sup4; sind unabhängig
voneinander aus Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
ausgewählt, R&sup5; steht für einen Alkenylrest, X steht für eine
Hydroxylgruppe oder R&sup5;, die Summe von a und b entspricht einer
Williams-Plastizitätszahl von 75 bis 400, und der Wert von b
beträgt von 0 bis 0,3 a, unter der Voraussetzung, daß, wenn X
für eine Hydroxylgruppe steht, b wenigstens 2 ist. Alternativ
kann die endständige Gruppe XR¹ &sub2;SiO sein.
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Die durch R&sup5; wiedergegebenen Alkenylreste enthalten von 2 bis
ungefähr 10 Kohlenstoffatome und beinhalten, sind aber nicht
darauf beschränkt, Vinyl, Allyl, Butenyl, Hexenyl und Decenyl.
Wenn R&sup5; nicht Vinyl oder Allyl ist, sind die ethylenisch
ungesättigten
Kohlenstoffatome vorzugsweise an den endständigen
Positionen des Restes angeordnet.
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Wenn die sich wiederholenden Einheiten des Polymers B
Dimethylsiloxaneinheiten sind, kann das Polymer durch die
allgemeine Formel
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wiedergegeben werden, wobei R&sup6; für einen Alkenylrest,
ausgewählt aus der Gruppe wie bei R&sup5; besteht, Y für eine
Hydroxylgruppe oder R&sup6; steht, die Summe von c und d einer Williams-
Plastizitätszahl von 50 bis 350 entspricht und der Wert von d
von 0 bis 0,03 c ist, unter der Voraussetzung, daß d
wenigstens 2 ist, wenn Y für eine Hydroxylgruppe steht. Die
härtbare Organosiloxanzusammensetzung dieser Erfindung enthält einen
feinverteilten verstärkenden Siliciumdioxidfüller (Bestandteil
C), um die physikalische Festigkeit sowohl der Zusammensetzung
als auch des gehärteten Elastomers, das aus der
Zusammensetzung hergestellt wird, zu verbessern. Verstärkende
Siliciumdioxidfüller haben eine Oberfläche von 50 bis zu mehr als
400 m²/g. Verstärkende Siliciumdioxidfüller sind aus dem Stand
der Technik bekannt und können von kommerziellen Zulieferern
erhalten werden. Beispiele verstärkender Siliciumdioxide
beinhalten die pyrogenen und die Fällungsvarianten.
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Die Mengen an verstärkenden Füllern in den vorliegenden
Zusammensetzungen können von 10 bis soviel wie 100 Gewichtsteilen
pro 100 Gewichtsteile der kombinierten Polymere A und B
variieren, wobei die übliche Menge zwischen 15 und 50
Gewichtsteilen variiert.
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Verstärkende Slliciumdioxidfüller werden typischerweise mit
einer siliciumorganischen Verbindung mit niedrigem
Molekulargewicht (Bestandteil D) behandelt, um ein Phänomen zu
verhindem,
das als "Kreppbildung" oder "Krepphärtung" bezeichnet
wird. Diese Behandlungsmittel für Siliciumdioxid verringern
die Wechselwirkung zwischen dem Polydiorganosiloxan und dem
verstärkenden Siliciumdioxid, die bewirkt, daß die härtbare
Zusammensetzung einen irreversiblen Anstieg in der Viskosität
in einem Ausmaß, das die Zusammensetzung nicht unter
Verwendung konventioneller Techniken und Ausrüstungen verarbeitet
werden kann, während des Mischens und der Lagerung der
Zusammensetzung erfährt.
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Geeignete Behandlungsmittel für Siliciumdioxid sind im Stand
der Technik bekannt und beinhalten, sind aber nicht darauf
beschränkt, flüssige silanolhaltige siliciumorganische
Verbindungen und siliciumorganische Bindungen wie z.B.
Hexaorganodisilazane, die hydrolysiert werden können, um diese
Verbindungen unter den Bedingungen, die verwendet werden, um das
Siliciumdioxid zu behandeln, auszubilden.
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Hydrolysierbare Vorläufer für silanolhaltige Behandlungsmittel
für Siliciumdioxid beinhalten, sind aber nicht darauf
beschränkt, cyclische Polydiorganosiloxane, Silazane und lineare
Polydiorganosiloxane, die Alkoxy oder andere einfach
hydrolysierbare Gruppen enthalten.
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Bevorzugte Behandlungsmittel für Füller beinhalten flüssige
Polydiorganosiloxane mit endständigen Silanolgruppen, die 2
bis ungefähr 10 sich wiederholende Einheiten enthalten und die
korrespondierenden Hexaorganodisilazane.
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Eine der beiden charakterisierenden Merkmale der vorliegenden
härtbaren Zusammensetzungen ist die Gegenwart eines
Siliciumdioxids, das mit sowohl fluorierten als auch fluorfreien
flüssigen silanolhaltigen siliciumorganischen Verbindungen oder
deren hydrolysierbaren Äquivalenten behandelt worden ist.
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Die fluorierten Kohlenwasserstoffreste der fluorhaltigen
Behandlungsmittel für Siliciumdioxid sind ausgewählt aus
derselben Gruppe von Perfluoralkylethylresten wie Rf. Das
fluorhaltige Behandlungsmittel für Siliciumdioxid ist vorzugsweise ein
Polymethyl-3,3,3-trifluorpropylsiloxan mit endständigen
Silanolgruppen, und das fluorfreie Behandlungsmittel für
Siliciumdioxid ist vorzugsweise ein Polydimethylsiloxan mit
endständigen Silanolgruppen.
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Jede oder beide Arten der Behandlungsmittel für Siliciumdioxid
kann Vinyl oder andere Alkenylreste, die durch R&sup5; in der oben
beschriebenen Formel für Polymer A wiedergegeben sind, bis zu
50% der sich wiederholenden Einheiten enthalten. Bei Gegenwart
dieser Alkenylreste hat sich gezeigt, daß dadurch einige
physikalische Eigenschaften, insbesondere die Reißfestigkeit,
zusätzlich zur Zunahme der Durometerhärte der Elastomere, die
durch Härtung der Polydiorganosiloxane hoher Konsistenz
hergestellt werden, verbessert worden.
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Bevorzugte fluorierte Behandlungsmittel für Siliciumdioxid
sind Polydiorganosiloxane mit endständigen Silanolgruppen, die
sich wiederholende Einheiten enthalten, die durch die Formel
R&sup7;Rf'SiO wiedergegeben sind, und bevorzugte nichtfluorierte
Behandlungsmittel für Siliciumdioxid sind Polydiorganosiloxane
mit endständigen Silanolgruppen, die sich wiederholende
Einheiten enthalten, die durch die Formel R&sup8; &sub2;SiO wiedergegeben
werden. Die Kohlenwasserstoffreste, die durch R&sup7; und R&sup8; wie
dergegeben sind, werden unabhängig voneinander aus derselben
Gruppe von Alkylresten, die durch R¹ in der vorhergehenden
Formel für Polymer A der vorliegenden Zusammensetzungen
wiedergegeben sind, ausgewählt.
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Die Gesamtkonzentration von Behandlungsmitteln für
Siliciumdioxid beträgt von 10 bis 50 Gew.%, bezogen auf das Gewicht
des Siliciumdioxids. Die relativen Verhältnisse von
fluoriertem und nichtfluoriertem Behandlungsmittel für Siliciumdioxid
sollten vorzugsweise die relativen Konzentrationen des
fluorierten und nichtfluorierten Polydiorganosiloxans A und B
annähern. Eine bevorzugte Zusammensetzung, die 70 Gewichtsteile
Polymer A und 30 Gewichtsteile Polymer B enthält, enthält
gleiche Massen der beiden Arten von Behandlungsmitteln für
Siliciumdioxid.
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Die Organosiloxanzusammensetzungen dieser Erfindung werden
durch eine platinkatalysierte Hydrosilylierungsreaktion
gehärtet. Das Härtungsmittel (Bestandteil E) ist ein
Organowasserstoffpolysiloxan, das im Mittel mehr als zwei an Silicium
gebundene Wasserstoffatome pro Molekül enthält. Das
Organowasserstoffsiloxan enthält so wenig wie 4 Siliciumatome pro
Molekül bis zu im Mittel 20 oder mehr und kann eine Viskosität von
bis zu 10 Pa.s oder höher bei 25ºC aufweisen. Die sich
wiederholenden Einheiten dieses Bestandteils beinhalten, sind aber
nicht darauf beschränkt, HSiO1,5, R&sup9;HSiO und/oder R&sup9;&sub2;HSiO0,5
zusätzlich zu einer oder mehreren Monoorganosiloxy-,
Diorganosiloxy-, Triorganosiloxy- und SiO4/2-Einheiten. In diesen
Formeln steht R&sup9; für einen monovalenten Kohlenwasserstoffrest,
ausgewählt aus derselben Gruppe wie R¹ oder für einen
fluorierten Kohlenwasserstoffrest, ausgewählt aus derselben Gruppe
wie Rf. Um eine adäquate Härtung der bevorzugten härtbaren
Zusammensetzung sicherzustellen, ist wenigstens ein Teil der
Kohlenwasserstoffreste des Härtungsmittels entweder Methyl
und/oder 3,3,3-Trifluorpropyl.
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Alternativ kann das Organowasserstoffsiloxan eine cyclische
Verbindung, die Diorganosiloxan- und Organowasserstoffsiloxan-
Einheiten enthält, oder eine Verbindung der Formel
Si(OSiR&sup9;&sub2;H)&sub4; sein. Das molare Verhältnis von an Silicium
gebundenen Wasserstoffatomen zu der Gesamtkonzentration von
Vinyl- oder anderen Alkenylresten in allen Polydiorganosiloxanen
hoher Konsistenz (Polymere A und B) ist kritisch bezüglich der
Eigenschaften des gehärteten Elastomers. Das optimale
Verhältnis für die vorliegenden härtbaren Zusammensetzungen wird
zumindest teilweise durch die Konzentration von ethylenisch
ungesättigten Kohlenwasserstoffresten in den Polymeren A und B
und durch den Typ des Härtungsmittels bestimmt. Dieser
optimale Wert kann einfach durch den Fachmann mit einem minimalen
Aufwand an Experimenten bestimmt werden und ist nicht Teil
dieser Erfindung.
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Für bevorzugte Zusammensetzungen dieser Erfindung ist das
molare Verhältnis von an Silicium gebundenen Wasserstoffatomen
zu Vinyl- und/oder anderen aliphatisch ungesättigten
Kohlenwasserstoffresten zwischen 1,3 und 2.
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Hyrosilylierungsreaktionen werden typischerweise in Gegenwart
eines Katalysators (Bestandteil F) durchgeführt, der ein
Platingruppenmetall oder die Verbindung eines solchen Metalls
ist. Platinverbindungen wie z.B. Hexachloroplatinsäure und
insbesondere Komplexe dieser Verbindungen mit vinylhaltigen
Organosiloxanverbindungen mit relativ niedrigem
Molekulargewicht sind bevorzugte Katalysatoren aufgrund ihrer hohen
Aktivität und Kompatibilität mit Organosiloxanreaktanten in der
vorliegenden Zusammensetzung. Diese Komplexe sind in US-PS
3,419,593, erteilt für David N. Willing am 31. Dezember 1968,
beschrieben. Komplexe mit Organosiloxanen mit niedrigem
Molekulargewicht, wobei die an Silicium gebundenen
Kohlenwasserstoffreste Vinyl und entweder Methyl oder 3,3,3-Trifluorpropyl
sind, sind insbesondere bevorzugt aufgrund ihrer Fähigkeit,
eine schnelle Härtung des Elastomers bei Temperaturen von
wenigstens 70ºC zu katalysieren.
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Der platinhaltige Katalysator kann in einer Menge vorhanden
sein, die eine so geringe Menge wie 1 Gewichtsteil Platin pro
1 Million Teile der härtbaren Zusammensetzung enthält.
Katalysatorkonzentrationen äquivalent von 3 bis 50 Teilen Platin pro
1 Million Teile härtbarer Zusammensetzung sind bevorzugt, um
eine praktikable Härtungsgeschwindigkeit zu erreichen. Höhere
Konzentrationen von Platin ergeben nur geringfügige
Verbesserungen in der Härtungsgeschwindigkeit und sind daher
ökonomisch unattraktiv, insbesondere, wenn die bevorzugten
Katalysatoren verwendet werden.
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Mischungen der Polymere A und B, ein
Organowasserstoffpolysiloxan und ein Hydrosilylierungskatalysator können bei
Umgebungstemperatur anfangen zu härten. Um die Lagerstabilität
dieser Zusammensetzungen zu erhöhen oder eine längere
Verarbeitungszeit oder "Topfzeit" zu erreichen, kann die Aktivität
des Katalysators unter Umgebungsbedingungen durch Zugabe eines
geeigneten Inhibitors (Bestandteil G) gehemmt oder unterdrückt
werden.
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Bekannte Platinkatalysatorinhibitoren beinhalten die
acetylenischen Verbindungen, die in US-PS 3,445,420, erteilt am 20.
Mai 1969 für Kookootsedes et al., offenbart sind.
Acetylenische Alkohole wie z.B. 2-Methyl-3-butin-2-ol und
1-Ethinylcyclohexanol stellen eine bevorzugte Klasse von Inhibitoren
dar, die die Aktivität von platinhaltigen Katalysatoren bei
25ºC unterdrücken. Zusammensetzungen, die diese Katalysatoren
enthalten, benötigen typischerweise eine Erwärmung auf
Temperaturen von 70ºC oder darüber, um mit einer praktikablen
Geschwindigkeit zu härten.
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Falls es erwünscht ist, die Topfzeit einer härtbaren
Zusammensetzung unter Umgebungsbedingungen zu verlängern, kann dies
durch Verwendung eines ethylenisch ungesättigten Siloxans der
Art, wie es in US-PS 3,989,667, erteilt am 2. November 1976
für Lee und Marko, beschrieben ist, erreicht werden. Cyclische
Methylvinylsiloxane sind bevorzugt.
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Inhibitorkonzentrationen von so wenig wie 1 Mol Inhibitor pro
Mol Platin verleihen in einigen Fällen eine zufriedenstellende
Lagerstabilität und Härtungsgeschwindigkeit. In anderen Fällen
werden Inhibitorkonzentrationen von bis zu 500 oder mehr Mol
Inhibitor pro Mol Platin benötigt. Die optimale Konzentration
für einen vorgegebenen Inhibitor in einer vorgegebenen
Zusammensetzung kann einfach durch Routineexperimente bestimmt
werden und stellt kein Teil dieser Erfindung dar.
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Da Zusammensetzungen, enthaltend die Bestandteile A und B, ein
Organohydrogensiloxan und einen platinhaltigen
Hydrosilyherungskatalysator, unter Umgebungstemperatur auszuhärten
beginnen können, selbst in Gegenwart eines Katalysatorinhibitors,
ist es wünschenswert, die vorliegende Zusammensetzung in zwei
Teilen zu verpacken, um eine Langzeit-Lagerstabilität zu
erreichen. Beide Teile enthalten typischerweise Polymere A
und/oder B zusätzlich zu dem verstärkenden
Siliciumdioxidfüller, der mit den oben erwähnten Behandlungsmitteln für
Siliciumdioxid behandelt worden ist. Lagerstabilität wird erreicht
durch Verpacken des Organowasserstoffpolysiloxans und des
Hydrosilylierungskatalysators in unterschiedlichen Teilen der
Zusammensetzung.
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Einteilige wärmehärtbare Zusammensetzungen, die bei
Temperaturen bis zu ungefähr 40ºC während der Lagerung in einem
ausgedehnten Zeitraum nicht härten, können durch Mikroeinkapselung
des platinhaltigen Hydrosilylierungskatalysators innerhalb
einer Schicht eines thermoplastischen organischen oder
siliciumorganischen Harzes in einer Matrix oder in einer
kernschalenartigen Struktur hergestellt werden. Mikrogekapselte
platinhaltige Hydrosilylierungskatalysatoren zusammen mit deren
Herstellungsverfahren sind in US-PS 4,784,789, erteilt für C. Lee
und R. Willis am 15. November 1988, beschrieben.
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Härtbare Zusammensetzungen, die eine Kombination eines
mikroeingekapselten platinhaltigen Hydrosilylierungskatalysators
und ausgewählte Klassen der oben beschriebenen
Katalysatorinhibitoren enthalten, sind in dem erteilten US-Patent 5,017,654
beschrieben.
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Entsprechend eines bevorzugten Verfahrens zur Herstellung der
vorliegenden härtbaren Zusammensetzungen wird der verstärkende
Siliciumdioxidfüllstoff in Gegenwart der Polymere A und B
durch Mischen dieser Polymere zusammen mit dem Siliciumdioxid
und sowohl dem fluorierten und fluorfreien Behandlungsmittel
für Siliciumdioxid behandelt. Das Mischen dieser Bestandteile
kann unter einer relativ hohen Scherbelastung unter Verwendung
eines Mischers für eine teigartige Konsistenz erreicht werden.
Das Mischverfahren wird fortgesetzt, bis der Füllstoff
vollständig behandelt ist und einheitlich innerhalb der
Zusammensetzung dispergiert ist, um einen homogenen Stoff auszubilden.
Die Zusammensetzung eines typischen homogenen Stoffes variiert
nicht wesentlich, wenn Proben an verschiedenen Orten innerhalb
des Stoffes entnommen werden.
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Die Mischvorgang kann irgendetwas zwischen 15 Minuten und 2
Stunden benötigen in Abhängigkeit der Materialmenge, die
verarbeitet wird, der Viskosität des Materials und der
Schergeschwindigkeit, der das Material während der Verarbeitung
ausgesetzt ist.
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Alternativ bei der Verwendung von Silazanen als
Behandlungsmittel für Siliciumdioxid kann der Füllstoff behandelt werden,
bevor das Sillciumdioxid mit den anderen Bestandteilen der
vorliegenden Erfindung vermischt wird. Verfahren zur
Behandlung von feinverteiltem Siliciumdioxidfüllstoffen vor
Einbringen des Siliciumdioxids in eine Organosiloxanzusammensetzung
hoher Konsistenz sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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Unabhängig von der Art des verwendeten Mischers wird zumindest
der letzte Teil der Mischoperation während die Zusammensetzung
auf eine Temperatur von 100 bis 250ºC unter reduziertem Druck
erwärmt wird, durchgeführt, um leichtflüchtige Stoffe zu
entfernen.
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Härtbare Zusammensetzungen dieser Erfindung werden durch
Mischen der resultierenden homogenen Mischungen des Polymers
und des behandelten Füllstoffs mit dem Organohydrogensiloxan
und dem Hydrosilylierungskatalysator hergestellt. Wenn ein
mikroverkapselter platinhaltiger Hydrosilylierungskatalysator
verwendet wird, sollte während des Einbringens dieses
Bestandteils in die Zusammensetzung Sorgfalt geübt werden, um ein
Reißen der Mikrokapseln und eine vorzeitige Freisetzung des
Katalysators zu vermeiden.
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Die folgenden Beispiele sind dazu gedacht, die bevorzugten
Ausführungsformen der vorliegenden härtbaren Zusammensetzung
zu beschreiben, und sollten nicht als Beschränkung des
Schutzbereichs der Erfindung, wie sie in den beigefügten Ansprüchen
definiert ist, interpretiert werden. Falls nicht anderweitig
angegeben, beziehen sich alle Teile und Prozentangaben, die in
den Beispielen angegeben sind, auf Gewicht, und die
Viskositäten wurden bei 25ºC gemessen.
Beispiel 1
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Dieses Beispiel zeigt die hohen Werte an physikalischen
Eigenschaften, die die Elastomere, die durch Härten einer
Zusammensetzung dieser Erfindung hergestellt wurden, aufzeigen.
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Die folgenden Bestandteile werden unter Verwendung eines
Knetmischers, der bei einer Temperatur von 125 bis 130ºC gehalten
wird, bis zur Homogenität vermischt.
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Als Polymer werden 47,8 Teile eines Polydiorganosiloxans mit
endständigen Silanolgruppen hoher Konsistenz, das ungefähr
99,4 Mol-% 3,3,3-Trifluorpropylmethylsiloxaneinheiten, 0,6
Mol-% Methylvinylsiloxaneinheiten enthält und eine Williams-
Plastizitätszahl von ungefähr 279 aufweist, verwendet.
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Als Polymer B werden 12 Teile eines Polydimethylsiloxanharzes
mit endständigen Dimethylvinylsiloxygruppen verwendet, das
0,142 Mol-% Methylvinylsiloxaneinheiten aufweist und eine
Williams-Plastizitätszahl von 127 aufweist (Polymer B1) und 12
Teile eines Polydimethylsiloxans mit endständigen
Dimethylvinylsiloxygruppen verwendet, das eine Williams-Plastizitätszahl
von ungefähr 152 aufweist (Polymer B2).
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Als Bestandteil C werden 21 Teile einer pyrogenen Kieselsäure,
die eine Oberfläche von ungefähr 350 m²/g aufweist, verwendet.
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Als fluorhaltiges Behandlungsmittel für Siliciumdioxid
(Bestandteil D1) werden 5 Teile eines
Polymethyl-3,3,3-trifluorpropylsiloxans mit endständigen Silanolgruppen, das eine
Viskosität von ungefähr 0,1 Pa.s bei 25ºC aufweist und ungefähr 6
Gew.% von an Silicium gebundene Hydroxylgruppen enthält,
verwendet, und
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als fluorhaltiges Behandlungsmittel für Siliciumdioxid
(Bestandteil D2) werden 2,2 Teile eines Polydimethylsiloxans mit
endständigen Silanolgruppen, das eine Viskosität von 0,04 Pa.s
aufweist, verwendet.
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Die resultierende Mischung wird bei 150 bis 175ºC gehalten,
und die Bestandteile der Mischung werden unter reduziertem
Druck gehalten, um nicht umgesetztes Behandlungsmittel fur
Siliciumdioxid und andere leichtflüchtige Stoffe zu entfernen.
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Eine härtbare Zusammensetzung dieser Erfindung wird durch
Vermischen von 100 Teilen der resultierenden Mischung mit 1,0
oder 1,5 Teilen eines Polyorganowasserstoffsiloxans mit
endständigen Trimethylsiloxygruppen mit im Mittel 5
Methylwasserstoffsiloxaneinheiten, 3 Dimethylsiloxaneinheiten pro Molekül
und einem Gehalt von an Silicium gebundenen Wasserstoffatomen
im Bereich von ungefähr 0,7 bis 0,8 Gew.% als Härtungsmittel
(Bestandteil E),
-
0,15 Teilen eines Reaktionsproduktes von Hexachloroplatinsäure
mit sym-Tetramethyldivinyldisiloxan, das mit einem
Polydimethylsiloxan mit endständigen Dimethylvinylsiloxygruppen in
einer Menge verdünnt worden ist, die ausreicht, um einen
Platingehalt von 0,7 Gew.% zu ergeben, als
Hydrosilylierungskatalysator (Bestandteil F),
-
0,02 Gewichtsteilen Methylbutinol als
Platinkatalysatorinhibitor und
-
1,0 Teilen des Produkts, das durch Mischen bis zur Homogenität
von 100 Gew.-Teilen eines Polydimethylsiloxanharzes mit
endständigen Hydroxylgruppen, das eine Williams-Plastizitätszahl
von ungefähr 145 aufweist, und 100 Teilen hydratisiertes
Cerdioxid erhalten wird, hergestellt.
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Die endgültige Zusammensetzung wird in Folienform durch
10-minütiges Erwärmen auf 171ºC in einer hydraulischen Presse unter
einem Druck von 20 t gehärtet. Verschiedene physikalische
Eigenschaften der resultierenden gehärteten Elastomerproben
werden unter Verwendung der entsprechenden ASTM (American Society
of the Testing of Materials)-Testverfahren gemessen, und die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
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Das Elastomer wurde 4 Stunden lang bei 200ºC in einem
Umluftofen nachgehärtet. Dieselben physikalischen Eigenschaften
wurden wieder gemessen, und die Ergebnisse sind in Tabelle 1
wiedergegeben.
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Zu Vergleichszwecken wurde eine härtbare Zusammensetzung, wie
in dem vorhergehenden Abschnitt dieses Beispiels beschrieben,
hergestellt, mit der Ausnahme, daß das
Organowasserstoffpolysiloxan, der Härtungskatalysator und der Katalysatorinhibitor
durch 1,0 Teile einer Mischung von nur 2,5-Dimethyl-2,5-di(t-
butylperoxy)hexan und eines inerten festen Füllstoffs im
Verhältnis
1:1 ersetzt wurde. Diese Probe wurde unter denselben
Bedingungen, wie für die Zusammensetzung, die über eine
Hydrosilylierungsreaktion gehärtet wird, beschrieben, gehärtet und
nachgehärtet. Die physikalischen Eigenschaften der
resultierenden gehärteten Elastomere sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
Tabelle 1
Beispiel 2
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Dieses Beispiel zeigt die Verwendung einer härtbaren
Zusammensetzung dieser Erfindung, wobei das Härtungsmittel und der
Hydrosilylierungskatalysator an Silicium gebundene fluorierte
Kohlenwasserstoffreste enthält und den Effekt des Varuerens
der Konzentration von Härtungsmittel in der Zusammensetzung.
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Eine härtbare Zusammensetzung wurde unter Verwendung derselben
Vorgehensweise und Mengen von Polymeren A und B und
Behandlungsmitteln für Siliciumdioxid, wie in Beispiel 1 angegeben,
hergestellt. Das Härtungsmittel waren zwei Teile eines
linearen Polyorganohydrogensiloxans mit endständigen
Dimethylhydrogensiloxygruppen, das im Mittel drei sich wiederholende
Einheiten pro Molekül der Formel
-
enthält, worin Prf für einen 3,3,3-Trifluorpropylrest und 0,2
Teile eines Reaktionsproduktes von Hexachloroplatinsäure und
eines flüssigen vinylhaltigen
Poly(methyl-3,3,3-trifluorpropyl)siloxans steht. Das Reaktionsprodukt enthält 0,67 Gew.%
Platin. 0,04 Teile Methylbutinol wurden als
Katalysatorinhibitor verwendet.
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Die Zusammensetzungen wurden gehärtet und, wie in Beispiel 1
beschrieben, untersucht, und die Ergebnisse sind in Tabelle 2
aufgeführt.
Tabelle 2
Beispiel 3
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Dieses Beispiel vergleicht die Eigenschaften einer
Zusammensetzung dieser Erfindung mit einer, die unter Verwendung von
nur einem Polydimethylsiloxan oder einem fluorierten
Polydiorganosiloxan als Behandlungsmittel für Siliciumdioxid
hergestellt wurde.
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Härtbare Zusammensetzungen wurden unter Verwendung derselben
Arten und Mengen von Polymer A und B, wie in Beispiel 1
beschrieben, zusammen mit einem Teil eines Polydiorganosiloxans
mit endständigen Trimethylsiloxygruppen mit im Mittel von 5
Methylhydrogensiloxaneinheiten und 3 Dimethylsiloxaneinheiten
pro Molekül mit einem Gehalt von an Silicium gebundenen
Wasserstoffatomen im Bereich von ungefähr 0,7 bis 0,8 Gew.% als
Härtungsmittel und 0,15 Teile eines Reaktionsproduktes von
Hexachloroplatinsäure und sym-Tetramethyldivinyldisiloxan, das
mit einem flüssigen Polydimethylsiloxan mit endständigen
Dimethylvinylsiloxygruppen in einer Menge verdünnt worden ist, die
ausreicht, um einen Platingehalt von 0,7 Gew.% zu ergeben,
hergestellt. 0,04 Teile 1-Ethinylcyclohexanol wurde als
Platinkatalysatorinhibitor verwendet.
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Die Zusammensetzung dieser Erfindung (I) wurde unter
Verwendung von 3,6 Teilen eines
Methyl-3,3,3-trifluoropropylpolysiloxans mit endständigen Hydroxylgruppen mit einer Viskosität
von ungefähr 0,1 Pa.s bei 25ºC, das ungefähr 6 Gew.% von an
Silicium gebundenen Hydroxylgruppen (Bestandteil D1) und 3,6
Teile einer Polydimethylsiloxanflüssigkeit mit endständigen
Hydroxylgruppen mit einer Viskosität von ungefähr 0,04 Pa.s
bei 25ºC und ungefähr 4 Gew.% an Silicium gebundenen
Hydroxylresten (Bestandteil D2) hergestellt. Eine der beiden
Vergleichszusammensetzungen (IIc) enthielt 7,2 Teile eines
fluorierten Behandlungsmittels für Siliciumdioxid (Bestandteil
D1), und die zweite (IIIc) enthielt 7,2 Teile des
nichtfluorierten Behandlungsmittels für Siliciumdioxid (Bestandteil
D2).
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Die Zusammensetzungen wurden gehärtet und, wie in Beispiel 1
beschrieben, untersucht, und die Ergebnisse sind in Tabelle 3
wiedergegeben.
Tabelle 3
Beispiel 4
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Dieses Beispiel beschreibt Zusammensetzungen dieser Erfindung,
die einen mikroeingekapselten Hydrosilylierungskatalysator
enthalten. Der Katalysator wurde durch Mikroeinkapseln eines
platinhaltigen Katalysators in eine Matrix eines
Organosiliconharzes, das 90 Mol-% Phenylsilsesquioxaneinheiten und 10
Mol-% Dimethylslloxaneinheiten enthält.
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Der Platinkatalysator war ein Reaktionsprodukt von
Hexachloroplatinsäure mit sym-Tetramethyldivinyldisiloxan, das nicht
umgesetztes Disiloxan zusammen mit geringen Mengen von
Isopropanol und Wasser enthält. Der Platingehalt ist 5,3%.
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In Übereinstimmung mit bekannten Techniken wurde das Harz aus
der Lösung in Gegenwart des Katalysators ausgefällt, gefolgt
von Sprühtrocknen der resultierenden feinen Teilchen. Die
Mikrokapseln enthielten ungefähr 92 Gew.% Harz und 0,4 Gew.%
Platin.
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Eine Katalysatorzusammensetzung (Bestandteil F') wurde durch
Mischen von 10 Teilen der Teilchen des mikrogekapselten
Katalysators bis zu Homogenität mit 90 Teilen einer Mischung, die
durch Mischen bis zur Homogenität der folgenden Bestandteile
hergestellt wurde: 65,8 Teile eines Polydimethylsiloxans mit
endständigen Dimethylvinylsiloxygruppen mit einer Viskosität
von ungefähr 2,1 Pa.s bei 25ºC, 26,3 Teile eines pyrogenen
Siliciumdioxids mit einer nominalen Oberfläche von 250 m²/g und
1,90 Teile Wasser und 6 Teile Hexamethyldisilazan.
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Eine härtbare Zusammensetzung dieser Erfindung (IV) wurde
unter Verwendung derselben Art und Mengen an Polyorganosiloxan
hoher Konsistenz, Füllstoffen und Behandlungsmittel für
Siliciumdioxid, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt. Die
Zusammensetzung enthielt ebenfalls 1,0 Teile des
Härtungsmittels (Bestandteil D) aus Beispiel 1,1 Teil der Mischung aus
mikroeingekapseltem Katalysator, Polyorganosiloxan und
Siliciumdioxid (E'), 0,4 Teile 1-Ethinylcyclohexanol und 1,0 Teile
des Produktes, das durch Mischen von 100 Gewichtsteilen eines
Polydimethylsiloxanharzes mit endständigen Hydroxylgruppen,
das eine Williams-Plastizitätszahl von ungefähr 179 aufweist
und 100 Teilen hydriertem Cerdioxid bis zur Homogenität
erhalten wird.
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Die Zusammensetzung wurde gehärtet und, wie in Beispiel 1
beschrieben, untersucht, und die Ergebnisse sind in Tabelle 4
wiedergegeben. Zu Vergleichszwecken wurde eine härtbare
Zusammensetzung (IVc) unter Verwendung derselben Art und Menge von
Polydiorganosiloxan hoher Konsistenz, Siliciumdioxid,
Behandlungsmittel für Siliciumdioxid und Wärmebeständigkeitszusatz,
wie bei der in dem ersten Teil dieses Beispiels beschriebenen
Zusammensetzung hergestellt und gehärtet. Das Härtungsmittel
und der Härtungskatalysator wurden durch 1,0 Teile einer
Mischung von 2,5-Bis(tert-butylperoxid)2,5-dimethylhexan und
eines inerten festen Verdünnungsmittels im Gewichtsverhältnis
1:1 ersetzt.
Tabelle 4
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* = Vergleichszusammensetzung, die unter Verwendung eines or
ganischen Peroxids gehärtet wurde.
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Die Daten in Tabelle 4 zeigen, daß die Elastomere, die unter
Verwendung einer härtbaren Zusammensetzung dieser Erfindung
hergestellt wurden, im Vergleich zu einer, die unter
Verwendung
von organischen Peroxiden gehärtet wurde, eine deutlich
höhere Einreißfestigkeit aufweisen.