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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft allgemein
die Gebiete Biochemie, Molekularbiologie, Pharmakologie und Toxikologie
und insbesondere eine gentechnisch veränderte Zellinie, die bei Mutagenitäts-, Toxizitäts- und Stoffwechselstudien
vorteilhaft ist.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die P450-Cytochrome stellen eine
große
Familie von Hämproteinen
dar, die in der Lage sind, Xenobiotika wie beispielsweise Arzneimittel,
Prokarzinogene und Umweltgifte sowie Endobiotika wie beispielsweise
Steroide, Fettsäuren
und Prostaglandine abzubauen. Viele Säugetier-Zellinien haben die
Fähigkeit,
Cytochrom-P450-katalysierte Reaktionen durchzuführen, zum großen Teil
oder gänzlich
verloren. Diese Limitierung hat Studien zum Cytochrom-P450-vermittelten
Stoffwechsel entweder auf Primärzellen
oder Gewebehomogenate beschränkt. Der
Mangel an geeigneten endogenen P450-Cytochromen hat auch zur Aufnahme
von extrazellulären Stoffwechselsystemen, üblicherweise
Nagetier-Leberhomogenate, in Tests geführt, die zur Bestimmung genotoxischer
Wirkungen auf Promutagene und Prokarzinogene vorgesehen sind.
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Kürzlich
haben mehrere Laboratorien P450-Cytochrom-cDNAs erfolgreich in Säugetier-Zellinien
transfiziert. Nahezu alle Zellinien wurden durch Transfizieren einer
einzelnen P450-cDNA in
die Ziel-Zellinie entwickelt. Obwohl diese Zellinien zur Untersuchung
der P450-spezifischen Aktivierung von Pro karzinogenen vorteilhaft
sein können,
ist es angesichts der Vielzahl von in vivo exprimierten P450-Formen
klar, daß die
Verwendung von Zellinien, die ein einzelnes P450 exprimieren, aufgrund
der großen
Zahl benötigter
Zellinien zum Untersuchen von Verbindungen auf mutagene Wirkung
eine gewaltige Aufgabe sein wird. Entsprechend wäre es wünschenswert, eine kleine Zahl
von Zellinien zu verwenden, die mehrere P450 exprimiert. Noch wünschenswerter
wäre es,
eine einzige Zellinie zur Verfügung
zu haben und zu verwenden, die alle menschlichen P450-Formen exprimiert,
die primär
für die
Aktivierung von Prokarzinogenen in menschlichen Mikrosomen verantwortlich
sind.
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Die Aufgabe, eine Zellinie zu schaffen,
die mehrere P450 exprimiert, weist deutliche Hindernisse auf. Da
die P450-Gene eine erhebliche Homologie aufweisen, wäre es zu
erwarten, daß eine
einzelne Zellinie, die mit mehreren P450 transfiziert ist, aufgrund
der Wahrscheinlichkeit von Inter- oder Intra-Vektor-Rekombination instabil ist. Darüber hinaus wäre Instabilität weiter
auch in einer Zellinie zu erwarten, die mehrere tranfizierte Promotoren
enthält,
da die Promotoren sich gegenseitig stören. Diese und andere Nachteile
werden durch die erfindungsgemäßen Verfahren
und Zellinien überwunden.
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ZUSAMMENFASSENDE
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Nach der Erfindung werden sowohl
eine Zellinie, die eine Vielzahl von P450 exprimiert, als auch Verfahren
zur Herstellung solcher Zellinien und Verwendungen solcher Zellinien
bereitgestellt.
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In einem ersten Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung demgemäß eine unsterbliche
Säugetier-Zellinie
bereit, die minde stens vier verschiedene transfizierte P450-Cytochrome
unterhalb des Niveaus stabil exprimiert, das die P450-Expression
in der Zellinie instabil macht, wobei die P450-Cytochrome P450IA2
und P450IIIA4 einschließen.
Bevorzugt schließen
die P450 P450IA2, P450IIE1 und P450IIIA4 ein.
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In einem zweiten Aspekt stellt die
Erfindung eine unsterbliche Säugetier-Zellinie
bereit, die mindestens vier verschiedene transfizierte P450-Cytochrome
unterhalb des Niveaus stabil exprimiert, das die P450-Expression
in der. Zellinie instabil macht, wobei die P450-Cytochrome P450IIA3
und P450IIIA4 einschließen.
Bevorzugt schließen
die P450 P450IIA3, P450IIE1 und P450IIIA4 ein.
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In bevorzugten Ausführungsformen
von jedem der Aspekte der Erfindung schließen die P450-Cytochrome P450IA2,
P450IIA3, P450IIE1 und P450IIIA4 ein.
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Zellinien gemäß jedem Aspekte der Erfindung
können
mit den Plasmiden pME23, wie aus 4 ersichtlich,
und pH441., wie aus 5 ersichtlich,
transfiziert sein. Für
die Zellinien gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es bevorzugt, daß sie menschliche
Zellinien sind, und für
die P450-Cytochrome, daß sie
menschlich sind.
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In einem dritten Aspekte stellt die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Durchführung eines Stoffwechsel-,
Toxizitätsoder
Mutagenitätstests,
umfassend die Verwendung einer Zellinie gemäß dem ersten und/oder zweiten
Aspekt der Erfindung, bereit. Das Verfahren kann das Exponierung
einer Kultur einer Zellinie gemäß dem ersten
und/oder zweiten Aspekt der Erfindung gegenüber einer Testsubstanz und
Untersuchen der metabo lischen, toxischen und/oder mutagenen Wirkungen
der Substanz, sofern vorhanden, auf die Zellinie umfassen.
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In bevorzugten Ausführungsformen,
umfaßt das
erfinderische Verfahren die Schritte des
- (a)
Exponierens einer Kultur einer Zellinie gemäß dem ersten und/oder zweiten
Aspekt der Erfindung gegenüber
der Substanz,
- (b) Feststellens der Anzahl mutierter Zellen in der exponierten
Kultur, und
- (c) Vergleichens der Mutationshäufigkeit der exponierten Zellen
mit der Mutationshäufigkeit
von nicht-exponierten Zellen zur Ermittlung der Mutagenität der Substanz.
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Im Vertragsstaat ES ist die Erfindung
in jenem angefügten
Satz von Ansprüchen
definiert, der als nur für
diesen Staat wirksam gekennzeichnet ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist
eine Restriktionsendonukleasen-Karte eines Fragments von menschlicher
DNA, das das für
P450IIA3 kodierende Gen einschließt;
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2 ist
eine Restriktionsendonukleasen-Karte eines Fragments von menschlicher
DNA, das das für
menschliche Epoxid-Hydrolase
kodierende Gen einschließt;
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3 ist
eine Restriktionsendonukleasen-Karte des rekombinanten Expressionsvektors pMF6;
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4 ist
eine Restriktionsendonukleasen-Karte des erfindungsgemäßen rekombinanten Expressionsvektors
pME23;
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5 ist
eine Restriktionsendonukleasen-Karte des erfindungsgemäßen rekombinanten Expressionsvektors
pH 441;
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6.
ist eine Restriktionsendonukleasen-Karte des Expressionsvektors
aus 3, einschließlich des
DNA-Fragments von 1 und 2;
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7 ist
eine Restriktionsendonukleasen-Karte des rekombinanten Expressionsvektors aus 3, einschließlich des
DNA-Fragments aus 1;
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8 ist
eine Restriktionsendonukleasen-Karte des rekombinanten Expressionsvektors aus 3, einschließlich des
DNA-Fragments aus 2;
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9 ist
eine Tabelle der Enzymexpressionsniveaus in der MCL-5-Zellinie im
Vergleich zur Expression in Zellen mit einer einzelnen cDNA pro Vektor;
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10 ist
eine Grafik, die das relative Überleben
und die relative Empfindlichkeit der MCl-5-Zellinie gegenüber den
mutagenen Wirkungen von Benzo(a)pyren, 3-Methylcholanthren und N-Nitrosodiethylamin
zeigt;
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11 ist
eine Grafik, die das relative Überleben
und die relative Empfindlichkeit der MCl-5-Zellinie gegenüber den
mutagenen Wirkungen von Aflatoxin B1, N-Nitrosodimethylamin,
2-Acetaminofluoren und
Benzidin zeigt; und
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12 ist
eine Tabelle der Empfindlichkeiten der MCl-5-Zellinie und AHH-1-Ze11en gegenüber den
mutagenen Wirkungen von Benzo(a)pyren, 3-Methylchloranthren, N-Nitrosodiethylamin,
Nitrosodimethylamin, Aflatoxin B1, 2-Acetaminofluoren
und Benzidin.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Nach der Erfindung wird eine Zellinie
bereitgestellt, die eine Vielzahl von P450 exprimiert. Die bevorzugte
Zellinie, MCL-5, exprimiert P450IA2, P450IIA3, P450IIE1 und P450IIIA4,
die jene P450 sind, die primär
für die
Aktivierung der wichtigsten bekannten Prokarzinogene verantwortlich
sind. Sie exprimiert auch P450 IA1 sowie Epoxid-Hydrolase. Die Zellinie
kann daher als Screening-Werkzeug verwendet werden und vermeidet
das Erfordernis, viele einzelne Zellinien sowie viele einzelne Tests
zur Untersuchung der bekannten Haupt-Prokarzinogene zu verwenden.
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Überraschend
wurde gefunden, daß,
wenn die P450-Expression ein bestimmtes Niveau erreicht (1 pmol/106 Zellen für die eingesetzte Zellinie),
die P450-Expression instabil wird. Unter instabil ist zu verstehen,
daß die
Aktivitäten
der cDNA – exprimierten
Enzyme sich über
die Zeit des Zellwachstums in Kultur ändern. Es war daher nicht nur
erforderlich, mehrere P450 in eine einzelne Zellinie einzubringen, sondern
es war auch darüber
hinaus erforderlich, dies in einer Weise zu tun, daß die absolute
Expression von P450 in der Zelle reguliert und das Einstellen der
P450-Produktion durch die Zelle vermieden wird. Es wurde angenommen,
daß die
Verwendung von mehreren Promotoren, die mehrere cDNAs kontrollieren,
eine Pro motor-Störung
und unvorhersehbare oder inakzeptable Expressionsniveaus ergeben würde. Genauso
wurde angenommen, daß der
relativ hohe Grad von Homologie zwischen den P450-cDNAs sowie zwischen
ihren entsprechenden Promotoren durch Rekombination zu einer Verminderung
oder zum Verlust der Expression führen würde. Es war ebenfalls wünschenswert,
wenn nicht sogar kritisch, einen Transfektionsplan zu entwickeln, der
nicht fünf
einzelne Transfektionen und fünf
einzelne selektierbare Marker, jeweils einen für jede tranfizierte cDNA, erforderte.
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Nach der vorliegenden Erfindung wurden
daher zwei Ansätze
gleichzeitig verfolgt. Erstens wurden mehrere cDNAs in einzelne,
nicht-integrierende Vektoren eingebaut. Zweitens wurden stark exprimierte
cDNAs in niedriger Kopienzahl in Zellinien eingebracht, während vergleichsweise
schwach exprimierte cDNAs in relativ hoher Kopienzahl in Zellinien eingebaut
wurden. Auf diese Weise wurde eine angemessene Expression der verschiedenen
P450 erreicht, während
die absolute Expression von P450 auf. einem Niveau gehalten wurde,
das niedriger war als dasjenige, das zu einer instabilen Expression
von P450 führen
würde.
Bei der bestimmten verwendeten Zellinie betrug das Niveau 1 pmol/106 Zellen. Es ist jedoch ersichtlich, daß das Niveau
in Abhängigkeit von
der jeweiligen gewählten
Zelllinie variieren wird, und die Erfindung ist nicht auf Expression-Niveaus unterhalb
dieses Wertes beschränkt.
Vielmehr umfaßt
die Erfindung Zellinien, die eine Vielzahl von P450 unterhalb desjenigen
Niveaus exprimiert, das die Expression instabil macht, ohne daß es darauf ankäme, welches
das jeweilige absolute Niveau für eine
bestimmte Zellinie sein mag.
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Die erfindungsgemäßen Zellinien können in Mutagenitätstests
verwendet werden. Zum Beispiel wird eine Kultur von MCl-5- Zellen einer Substanz ausgesetzt.
Dann werden die exponierten Zellen für eine Zeitdauer, die eine
phänotypische
Expression erlaubt, angezogen. Als nächstes wird die Mutationshäufigkeit
bestimmt. Schließlich
wird die Mutationshäufigkeit
der exponierten Zellen mit der Mutationshäufigkeit von nicht-exponierten Zellen
desselben Typs verglichen, um die Mutagenität der Substanz zu ermitteln.
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Die Zellinien können bei Stoffwechseluntersuchungen
verwendet werden. Zum Beispiel wird eine Kultur von MCL-5-Zellen
oder eine aus MCL-5-Zellen hergestellte Enzymzubereitung mit einer
Testsubstanz inkubiert. Nach einiger Zeit werden der/die Metabolit/Metabolite
und die nicht-metabolisierte Testsubstanz, sofern erforderlich,
getrennt. Trennverfahren beinhalten, sind aber nicht beschränkt auf
Lösungsmittelextraktion,
Hochdruck-Flüssigchromatographie
(HPLC) und andere chromatographische Trennungen. Die Menge von Metabolit(en)
wird dann durch Messung einiger physikalischer Eigenschaften des/der
Metaboliten quantifiziert. Solche Messungen beinhalten, sind aber nicht
beschränkt
auf, Lichtabsorption, Fluoreszenz- und Flüssig-Szintillationszählung.
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Die erfindungsgemäßen Zellinien können auch
in Toxizitäts-Tests verwendet werden.
Zum Beispiel wird eine Kultur von MCL-5-Zellen einer Substanz ausgesetzt.
Als nächstes
wird der Anstieg der Zellzahl über
eine Zeitdauer festgestellt. Schließlich wird der Anstieg der
Zellzahl der exponierten Zellen mit dem Anstieg der Zellzahl von
nicht-exponierten Zellen verglichen, um die Toxizität der Substanz
zu ermitteln. Alternativ wird die Koloniebildungsfähigkeit der
exponierten Zellen mit der Koloniebildungsfähigkeit von nicht- exponierten Zellen
verglichen, um die Toxizität
der Substanz zu ermitteln.
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MCL-5 Zellen wurden von der L3-Zellinie,
einer Variante der menschlichen B-Lymphoblastenzelle AHH-1, abgeleitet.
Die Konstruktion der L3-Zellinie wurde in Referenz 7 beschrieben,
Die Konstruktion der AHH-1-Eltern-Zellinie wurde im U.S.-Patent 4,532,204
beschrieben. Wie die Eltern-Zellinie exprimieren diese Zellen ein
erhöhtes
Niveau von P450IA1-Aktivität,
wachsen gut in Suspensionskultur, besitzen eine unbegrenzte Lebensspanne
und besitzen die Fähigkeit,
Kolonien in Mikrotiterplatten zu bilden. Im Unterschied zur Eltern-Zellinie erwiesen sich
die MCL-5-Zellen als empfindlicher gegenüber der Zytotoxizität von Benzo(a)pyren,
3-Methylcholanthren, N-Nitrosodiethylamin, N-Nitrosodimethylamin, Aflatoxin
B1 und 2-Acetaminofluoren.
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Für
alle Prokarzinogene mit Ausnahme von Benzidin war die MCL-5-Zellinie
signifikant empfindlicher als AHH-1-Zellen. Die Nitrosamine sind
mehr als 10.000fach aktiver. Benzo(a)pyren und Aflatoxin B1 waren etwa 1000fach aktiver und 2-Acetaminofluoren
war 3fach aktiver bei MCL-5-Zellen. Nur Benzidin ergab vergleichbare
Reaktionen bei beiden Zollinien. Auf Grundlage der bei MCL-5-Zellen
beobachteten mutagenen Reaktionen und den Vergleichen mit AHH-1-Zellen
schlossen wir, daß wir
die prokarzinogenaktivierende Kapazität durch das Transfektionsverfahren
wesentlich erhöht
haben. MCL-5-Zellen waren sehr empfindlich gegenüber den mutagenen Wirkungen
von zwei polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffon, zwei Nitrosaminen,
einem Mykotoxin und einem aromatischen Amid. Diese Ergebnisse zeigen,
daß diese
Zellinie ein Spektrum von Prokarzinogenen aktivieren kann.
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Aus der folgenden Beschreibung wird
ersichtlich werden, daß andere
unsterbliche menschliche Zellinien als die letztlich von AHH-1 abgeleiteten an
die Stelle der L3-Zellinie gemäß verschiedener Ausführungsformen
der Erfindung gesetzt werden könnten.
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MATERIALIEN
UND ALLGEMEINE VORGEHENSWEISEN
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RPMI-Medium 1640 wurde von Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO oder Hazelton, Inc., Denver, PA, erhalten.
Pferdeserum wurde von Hazelton, Inc., erhalten. Die Zellen wurden
in einem normalen Wachstumsmedium aus RPMI-Medium 1640, das mit 9%
V/V Pferdeserum versetzt war, vermehrt. Die Zellen wurden in Polystyrol-Gewebekulturflaschen
kultiviert. Die routinemäßige Zellkultivierung
wurde durch Bestimmen der Zellzahl mit Hilfe elektronischer Partikelzählung und
Verdünnen
der Zellen mit frischem Medium zu 3 oder 4 × 105 Zellen
pro ml jeden Tag, 2 × 105 Zellen pro ml alle zwei Tage oder 1 × 105 Zellen alle 3 Tage durchgeführt. Zertrifugationen
von menschlichen Lymphoblasten wurden bei 1000 × g für 5 Minuten durchgeführt. Zellen,
die rekombinante Plasmide trugen, wurden entweder in Medium mit 100–200 μg/ml Hydromycin
B (für
pMF6-basierte Vektoren) oder in Medium mit 2 mM L-Histidinol, ohne
L-Histidin, (für
pEBVHistk-basierte Vektoren) gehalten. Protoplastenfusionen wurden
gemäß veröffentlichter
Verfahren durchgeführt
(1). Das Ausplattieren der Zellen wurde in 96-Loch-Mikrotiterplatten gemäß der Technik
von Furth et al., 1981 (2), durchgeführt. Die Platten wurden für 13 Tage
inkubiert, um die Bildung von Kolonien zu ermöglichen. Hygromycin B wurde
von Calbiochem, La Jolla, CA, erhalten. Unmarkiertes und [3H]-Benzo(a)pyren-4,5-oxid wurden vom Lager
für chemische Kanzerogene
des Nationalen Krebsinstituts (USA) erhalten. 6-(Beta)-Hydroxytestosteron-Standard wurde
von Steraloids, Inc. Wilton, N. H., erhalten. 6-Hydroxychlorzoxazon-Standard
wurde von Dr. F. P. Guengerich, Vanderbilt University, Nashville,
zur Verfügung
gestellt. Alle anderen Chemikalien wurden von Sigma Chemical Company,
St. Louis, MO, erhalten.
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Bibliotheken und Plasmide.
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Eine Rattenleber-cDANA-Bibliothek (RL1001b),
eine Menschenleber-cDNA-Bibliothek (HL1001b) und eine menschliche
Plazenta-cDNA-Bibliothek
(HL1008) wurden von Clontech, Palo Alto, CA, erhalten. Alle drei
Bibliotheken wurden im Bakteriophagen Lambda gt11 (3) konstruiert
und in E. coli Y1090 vermehrt.
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Der Plasmid pHEBo (5) wurde von Dr.
William Sugden, Universität
von Wisconsin, Madison, erhalten. Der Vektor pHEBo trägt die Gene
für Ampicillin-Resistenz
und Hygromycin-Resistenz, und enthält Sequenzen vom Replikationsursprung
des Epstein-Barr-Virus
und pBR322, was die autonome Replikation sowohl in EBV-transformierten
lymphoblastoiden Zellen als auch in E. coli ermöglicht (5). pHEBo weist eine
Größe von 7,1
kb auf und besitzt singuläre
Schnittstellen für
die Restriktionsenzyme Cla I, Hind III, Bam HI und Sal I, die für die Insertion
der interessierenden DNA verwendet werden können.
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Der Plasmid pHSV106 wurde von den Bethesda
Forschungslaboratorien, Gaithersburg, MD, erhalten. Der Vektor pHSV106
trägt das
Thymidinkinase-Gen des Herpes-simplex-Virus (HSV-tk-Gen) und wurde
als Quelle für
die Kontrollsequenzen des HSV-tk-Gens
verwendet. Alle Plasmide wurden in E. coli HB101 vermehrt (6).
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Die Konstruktion des pMF6-basierten
Plasmids, bezeichnet als pHEPtkl, wird auf den folgenden Seiten
einbezogen und wurde früher
in der anhängigen
US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 07/162,885 offenbart und
veröffentlicht
(7). Der Plasmid pHEPtk1 enthält
unabhängig
exprimierte P450IIA3- und mikrosomale Epoxidhydrolase(EH)-cDNAs,
das Gen für
Hygromycin-Resistenz, und
enthält
darüber
hinaus Sequenzen vom Replikationsursprung des Epstein-Barr-Virus
(EBV) und pBR322, was ihm die autonome Replikation sowohl in EBV-transformierten
lymphoblastoiden Zellen als auch in E. coli ermöglicht (5). PHEPtk1 weist eine Größe von 13,1
kb auf und besitzt singuläre
Schnittstellen für
das Restriktionsenzym Hind III, das für die Insertion der interessierenden
DNA verwendet werden kann.
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Die Konstruktionen des pEBVHistk-Vektors sowie
dessen abgeleitete Plasmide, bezeichnet als pH44 und pH441, sind
auf den folgenden Seiten offenbart. Die Konstruktion von pEBVHistk
wurde früher
in der anhängigen
US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 37/162,865 offenbart und
wurde veröffentlicht
(8). Die Konstruktion wird hier teilweise wiedergegeben, um die
Ausführbarkeit
zu erleichtern. Der Plasmid pHBVHistk enthält das E.-coli-HisD-Gen, welches
L-Histidinol-Resistenz verleiht (8), und enthält Sequenzen vom Replikationsursprung
des EBV und pBR322, was ihm die autonome Replikation in EBV-transformierten
lymphoblastoiden Zellen und E. coli ermöglicht. Der Plasmid pEBVHistk weist
eine Größe von 9,6
kb auf und besitzt singuläre Schnittstellen
für die
Restriktionsenzyme Sal I, Nhe I und Bam HI, die für die Insertion
der interessierenden DNA verwendet werden können. Unter geeigneten Selektionsbedingungen
wird der Plasmid pHEPtk1 auf 5 Kopien je diploi der Zell-DNA gehalten,
und pEBVHistk sowie dessen abgeleitete Plasmide auf 40 Kopien je
diploider Zell-DNA gehalten.
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Die Restriktionsendonukleasen, das
Klenow-Fragment von DNA-Polymerase
I und T4-DNA-Ligase wurden von New England Biolabs, Beverly, MA,
erhalten und wurden nach den Empfehlungen des Herstellers verwendet.
Kälberdarm-DNA, alkalische
Phosphatase und T4-Polynukleotide wurden von Pharmacia, Piscataway,
New Jersey, bezogen. [32P]-markiertes ATP
und Desoxynukleotide wurden von DUPONT/NEN, Boston, Massachusetts,
erhalten.
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Isolierung des P450IIA3-Klons
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Die Strategie für die Isolierung des P450IIA3-Klons
war wie folgt. Eine partielle cDNA-Sequenz eines humanen Cytochroms
P450IIA3, isoliert durch Hybridisierung mit der P450e kodierenden
Ratten-cDNA, wurde von Phillips und Kollegen (9) beschrieben. Die
cDNA war von ausreichender Länge,
um lediglich zwei Drittel des Gens zu kodieren. Wir haben Oligonukleotid
am 5'-Ende der veröffentlichten
Sequenz ausgewählt,
um es als Sonde der Menschenleber-cDNA-Bibliothek zu verwenden.
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Die Menschenleber-cDNA-Bibliothek HL1001b
wurde gemäß Standardverfahren
(10) zu einer Dichte von 4,25 × 104 Phagen pro 150-mm-Petrischale ausplattiert.
Plaque-Replika-Lifts wurden auf BA-85-Nitrozellulosefilter von Schleicher
und Schuell nach Standardverfahren (11) durchgeführt. Das P450-Oligomer (d[pACRTTGGAGAATGTGCGGAT])
wurde mit Polynukleotidkinase und [Gamma-32p]-ATP
wie beschrieben (11) markiert.
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Hybridisierungen und P450-Oligomer
wurden für
16 Stunden bei 30°C
in 37,8% Formamid, 5x Denhardt-Lösung
(12), 5x SSPE (11), 0,1% Natriumdodecylsulfat (SDS) und 250 μg pro/ml
denaturierter Heringssperma-DNA durchgeführt. Nach der Hybridisierung
erhielten die Plaque-Lifts drei Fünfzehn-Minuten-Waschungen bei Raumtemperatur
und drei Fünfzehn-Minutem-Waschungen bei 42°C, jeweils
in 500 ml 2x SSC (13) und 0,1% SDS. Die gewaschenen Filter wurden
dann auf ein Blatt Whatman-3MM-Filter-Papier fixiert, mit Kunststoffolie
abgedeckt und für
1 bis 24 Stunden einem Kodak-XAR-Röntgenfilm ausgesetzt. Der Film
wurde gemäß Herstelleranweisungen
entwickelt. Positive Plaques wurden mit Hilfe von Pasteur-Pipetten
gepickt und durch aufeinanderfolgende Durchläufe von Plaque-Replika-Lifts und
Screenings mit der Oligonukleotid-Sonde bis zur Homogenität gereinigt.
Von den 125 positiven Klonen wurden 31 für die DNA-Isolierung und -analyse
ausgewählt.
Die DNA wurde unter Verwendung des LambdasorbTM Phagenadsorptionsprotokolls
von Promega, Madison, WI, aus gereinigten rekombinanten Phagen isoliert.
LambdasorbTM ist eine Zubereitung aus gegen
Partikel des Bakteriophagen Lambda gerichteten polyklonalen Antikörpern des
Kaninchens, wobei die Antikörper
an formalinfixierte Staphylococcus-aureus-Bakterienzellen gebunden
sind. Bakteriophagenlysate, hergestellt nach Standardverfahren (11),
wurden mit 0,01 Volumen LambdasorbTM für 30 Minuten
bei 0°C
inkubiert. Der absorbierte Phage wurde durch Zentrifugation bei
7500 UPM in einer Beckman-Mikrofuge II für 10 Minuten niedergeschlagen.
Der präzipitierte
Phage wurde in 1 ml Phagen-Suspensions-Puffer (10 mM Tris-HCl, pH
7,5, 100 mM NaCl, 10 mM MgCl2, 0,01% Gelatine)
resuspendiert und bei 13.000 UPM für 1,5 Minuten zentrifugiert.
Der Überstand
wurde verworfen. Dies wurde wiederholt, woraufhin der Niederschlag
in 0,5 ml 10 mM Tris-HCl, pH 7,8, 10 mM EDTA resuspendiert und für 5 Minuten
auf 70°C
erhitzt wurde, um die Phagen-DNA von dem LambdasorbTM freizusetzen.
Die Zubereitung wurde zur Niederschlagung des Absorbens für 2 Minuten
bei 13.000 UPM zentrifugiert, woraufhin der Überstand zweimal mit einer
1 : 1-Mischung von
trisgepuffertem Phenol/Chloroform (11) extrahiert wurde, gefolgt
von einer einzelnen Extraktion mit Chloroform. Der Überstand
wurde dann mit 0,25 ml 5 M NaCl und 0,25 ml 30% Polyethylenglykol
(mit einem ungefähren
Molekulargewicht von 8000 Dalton) in 1,5 M NaCl versetzt, woraufhin
er gut gemischt und für
30 Minuten auf Eis inkubiert wurde. Die Mischung wurde bei 13.000
UPM für
5 Minuten zentrifugiert, der Überstand
wurde verworfen und der DNA-Niederschlag wurde in 70% Ethanol gespült und erneut
zentrifugiert. Der DNA-Niederschlag wurde unter Vakuum getrocknet
und in 25 Mikroliter 10 mM Tris-HCl, pH 7,8, 0,1 mM EDTA, resuspendiert.
Die isolierte DNA wurde mit Eco RI verdaut und einer Elektrophorese auf
0,8% Agarose-Gelen unterzogen, um die Größe des cDNA-Inserts zu bestimmen.
Die Gele wurden mit 0,5 μg/ml
Ethidiumbromid gefärbt
und die Banden wurden unter ultravioletter Beleuchtung sichtbar
gemacht. Die Klone fielen auf Basis der Insert-Größe in sieben
Klassen, wobei drei eine ausreichende Größe aufwiesen, um das vollständige P450IIA3-Gen
zu kodieren. Das 1,8 kb Eco-RI-Fragment eines großen Klons,
bezeichnet als 91D, wurde aus dem Agarosegel gemäß Standard-Protokollen (11) isoliert. (1) Um eine geeignete Quelle
für 91D-DNA
bereitzustellen, wurde das Fragment in pBR322 eingeführt und vermehrt.
Das 91D-Fragment wurde in die Eco-RI-Stelle von pBR322 (14) wie folgt
eingeführt: pBR322-DNA
wurde mit Ecu-RI verdaut und anschließend mit alkalischer Phosphatase
aus Kälberdarm
behandelt, um die Rezirkularisierung des Vektors zu verhindern.
Das Eco-RI-cDNA-Fragment wurde mit dem Eco-RI-geschnittenen pBR322
in dreifachem molaren Überschuß vereinigt
und unter Verwendung von T4-DNA-Ligase in den Vektor ligiert. Der
ligierte Plasmid wurde dann verwendet, um E. coli HB101 gemäß dem in
Maniatis et al. (11) beschriebenen Rubidiumchlorid-Verfahren zu
transformieren. Transformierte Kolonien wurden auf mit Ampicillin
(50 μg/ml)
versetzten Luria-Broth-Platten selektiert. Mehrere Kolonien wurden
auf 5-ml-Flüssigkulturen überimpft
und die Plasmid-DNA wurde nach dem in Maniatis et al. (11) beschriebenen
Miniprep-Verfahren mit alkalischer Lyse isoliert. Die DNA wurde
mit Eco RI verdaut und einer Elektrophorese wie oben zur Verifizierung
des Vorhandenseins der 1,8-kb-Bande ausgesetzt. Eine solche Kolonie
wurde identifiziert und auf eine 1-Liter-Flüssigkultur
zur Isolierung von Milligramm-Mengen DNA des rekombinanten Plasmids,
p91D, überimpft.
Dies wurde nach Garger et al. (15) durchgeführt. Die Plasmid-DNA wurde
dann mit einer Reihe von Restriktionsendonukleasen verdaut und eine
detaillierte Restriktionskarte wurde erstellt. Das Fragment 91D
wurde bei entsprechenden Regionen mit dem durch Phillips et al. (9)
beschriebenen Fragment verglichen. Fragment 91D hat Stellen für die folgenden
Restriktionsenzyme mit dem von Phillips et al. beschriebenen Fragment gemeinsam:
Bam HI, Hinc II, OxaN I, Rsa I, Sac I, SfaN I, Sph I, Stu I, Sty
I und Xmn I. Ein Konflikt wurde bei der Position der Stelle für das Restriktionsenzym
FnuD II beobachtet, was einen Sequenzunterschied aufgrund allelischer
Variation repräsentieren könnte. Auf
der Basis der Ähnlichkeiten
in den Restriktionskarten haben wir das 91D-Isolat der P450IIA3-K1asse
zugeordnet.
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Der Ort des 5'-Endes von 91D wurde durch Verdauung
mit dem Restriktionsenzym Bam HI, gefolgt von Agarosegel-Elektrophorese
und Southern-Blotting (13) bestimmt. Die Blots wurden mit dem 5'-Oligomer untersucht
und die Zuordnung der Lage des 5'-Endes
wurde auf Grundlage des Hybridisierungsmusters vorgenommen.
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Isolierung
des Epoxidhydrolase-Klons
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Die Strategie zur Isolierung des
menschlichen Epoxidhydrolase(EH)-Gens benötigt zwei Teile, wie folgt:
das Gen für
die Ratten-EH wurde isoliert (16) und sequenziert (17) und konnte
daher als Sonde für
eine menschliche cDNA-Bibliothek verwendet werden, um das menschliche
Gen zu isolieren. Aus der publizierten Sequenz wurde ein Oligonukleotid hergestellt
und zur Isolierung eines Ratten-EH-Klons, bezeichnet als 14A, verwendet.
-
Die Rattenleber-cDNA-Bibliothek RL1001b wurde
zu einer Dichte von 4,3 × 104 Phagen pro 150-ml-Platte ausplattiert und
es wurden Nitrozellulose-Replika-Lifts durchgeführt. Das Oligomer (d[pCCCCAGTCCCCGCCTTGAAT])
wurde mit [Gamma-32P]-ATP wie oben endmarkiert.
Die Hybridisierungen mit dem Ratten-Epoxidhydrolase-Oligomer wurden
bei 30°C
und 50% Formamid, 5x Denhardt-Lösung,
5x SSPE, 0,1% SDS und 250 μg/ml denaturierter
Heringssperma-DNA durchgeführt. Nach
16stündiger
Hybridisierung wurden die Filter drei. 15minütigen Waschungen bei Raumtemperatur, zwei
15minütigen
Waschungen bei 42°C
und einer 15minütigen
Waschung bei 52°C,
jeweils in 2x SSC und 0,1% SDS, unterzogen. Der XAR-Röntgenfilm wurde
exponiert und wie oben beschrieben entwickelt. Positive Plaques
wurden unter Verwendung einer Pasteurpipette gepickt und bis zur
Homogenität durch
wiederholte Screeningdurchläufe
gereinigt. Die DNA von rekombinanten Phagen wurde wie oben unter
Anwendung des LambdasorbTM-Protokolls von Promega,
Madison, WI, isoliert und wurde zur Bestimmung der Größe des cDNA-Inserts
mit Eco RI verdaut. Die cDNAs fielen in sieben Klassen, die in der
Größe von 0,74
kb bis 1,6 kb reichten. Ein Vertreter der größten Klasse Klon 14A, 1,6 kb)
wurde für
die weitere Analyse ausgewählt.
-
Die Identität von 14A wurde durch extensive Restriktionskartierung
und Vergleich mit einer computergenerierten Karte der publizierten
Ratten-EH-Sequenz verifiziert. Das 1,6-kb-Eco-RI-Fragment von 14A wurde in die Eco-RI-Stelle
von pBR322 subkloniert, was zum Plasmid p14A führte. Ein 5'-Eco-R1-Bam-HI-Fragment von p14A wurde als Sonde
für die
Menschenleber-und
Plazenta-cDNA-Bibliotheken, HL1001b und HL1008, verwendet. HL1001b
wurde zu einer Dichte von 4,3 × 104 Plaques pro 150-mm-Platte ausplattiert
und HL1008 wurde zu einer Dichte von 5 × 104 Plaques
pro Platte ausplattiert. Das 5'-Eco-RI-Bam-HI-Fragment von p14A
(0,46 kb) wurde mit [Alpha-32P]dCTP und
TTP (11) zu einer spezifischen Aktivität von 5 × 107 cpm/μg nicktranslatiert,
und die Plaque-Lifts wurden drei 15minütigen Waschungen bei Raumtemperatur und
einer anschließenden
30minütigen
Waschung bei 68°C,
jeweils in 2x SSC und 0,1% SDS, unterzogen. Insgesamt wurden 42
positive Klone identifiziert, von denen 36 in der Leber-Bibliothek
und sechs in der Plazenta-Bibliothek gefunden wurden. Von 14 Klonen
wurde die DNA isoliert. Durch Restriktionsanalyse wurde festgestellt,
daß die
Klone auf Basis ihrer Größe in acht
Klassen fielen. Der größte Klon, 167D,
war von ausreichender Länge
(1,93 kb), um das vollständige
EH-Gen zu kodieren. (2)
Die Anwesenheit von zwei inneren Eco-RI-Stellen machte die Verwendung
alternativer Restriktionsenzyme bei der Subklonierung der Sequenz
erforderlich. Klon 167D wurde mit Kpn I und Pvu I exzidiert, was
zur Subklonierung von 2,24 kb die cDNA flankierender Phagen-DNA
führte.
Die überhängenden
3'-Enden wurden
mit dem Klenow-Fragment der E.-coli-DNA-Polymerase I glattendig
("blunt-ended") gemacht und Hind-III-Linker
wurden kinasiert und an das Fragment ligiert (11). Das 4,17-kb-Fragment wurde in
die Hind-III-Stelle von pBR322 insertiert. Im Anschluß an die
Transformation von HB101, der Isolierung von DNA aus den transformierten
Kolonien und Verdauung mit Hind III zur Sicherstellung der Anwesenheit
des 4,17 kb 167D-Fragments
wurde ein Plasmid mit der Bezeichnung 167D selektiert. Die Plasmid-DNA
wurde isoliert und eine detaillierte Restriktionskarte wurde erstellt.
Wie oben für
Klon 91D beschrieben, wurde die Bestimmung des 5'-Endes von Klon 167D durch Southern-Hybridisierung
eines Eco-RI-Restriktionsverdaus mit dem 5'-Eco-RI-Bam-HI-Fragment des Ratten-EH-Klons 14A
erreicht.
-
Der P450IA2-Klon
-
Die P450IA2-cDNA (in der Eco-RI-Stelle
von pUC9) wurde ursprünglich
von Dres. Frank Gonzalez und Harry Gelboin am Nationalen Krebsinstitut
erhalten. Von dem rekombinanten Plasmid wurde die cDNA durch Verdau
mit Eco RI und Dral isoliert, wodurch ein 1,6-kb-Fragment mit der
vollständigen
kodierenden Sequenz erhalten wurde. Die restriktionsenzymverdauten
klebrigen Enden ("sticky
ends") wurden mit
dem Klenow-Fragment von E.-coli-DNA Polymerase I glattendig gemacht
und Xhol-Linker wurden
an das Fragment ligiert (11). Die modifizierte cDNA wurde in die
singuläre
Sal-I-Schnittstelle des Expressionsvektors pMF6 eingeführt. (3) Im Anschluß an die
Transformation von HB101, der Isolierung von DNA aus transformierten
Kolonien und der Analyse der Struktur durch Restriktionskartierung wurde
der Plasmid als pMF6/IA2-Teil be zeichnet. Die DNA des Plasmids wurde
isoliert und einer partiellen Verdauung mit Nar I ausgesetzt, um
das 2,6-kb-Fragment,
enthaltend die P450IA2-cDNA, den Promotor und das Poly-A-Signal
von HSVtk, zu isolieren und zu reinigen.
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Der P450IIIA4-Klon
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Die Isolierung des P450IIIA4-Klons
ist veröffentlicht
worden (19). Dieser Klon wurde ursprünglich von Dres. Frank Gonzalez
und Harry Gelboin am Nationalen Krebsinstitut erhalten. Von dem
rekombinanten Plasmid wurde die cDNA durch Verdau mit Bsu 36 I und
partieller Verdauung mit Eco RI isoliert, wodurch ein 1,6-kb-Fragment
(19) mit der vollständigen kodierenden
Sequenz erhalten wurde. Das Restriktionsenzym-verdaute Fragment
wurde glattendig gemacht und durch Addition von Xhol-Linkern modifiziert
und in die singuläre
Sal-I-Schnittstelle des Expressionsvektors pMF6 (20) eingeführt. Dieser
Vektor wurde als pMF6/3A4 bezeichnet.
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Ein 2,6-kb-Nar-I-Fragment mit der P450IIIA4-cDNA,
dem Promotor und dem Poly-A-Signal von HSVtk wurde isoliert und
gereinigt.
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Isolierung des P450IIE1-Klons
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Die menschliche Cytochrom-P450IIE1-cDNA
wurde unter Verwendung einer Oligonukleotidsonde isoliert, deren
Sequenz auf der publizierten Sequenz der menschlichen P450IIE1-cDNA
(21) basierte. Das Oligonukleotid war komplementär zu den Basenpaaren 82 bis
101 der kodierenden Sequenz der cDNA und wies eine Sequenz von 5'GCAGCTGGAATCTGCCCC
3' auf. Das Oligo nukleotid wurde
mit 32P endmarkiert und zum Screening einer Menschenleber-cDNA-Bibliothek
in λgt11
verwendet (HL1001b).
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Die Menschenleber-cDNR-Bibliothek HL1001b
wurde gemäß Standardverfahren
(10) zu einer Dichte von 4,25 × 104 Phagen pro 150-mm-Petrischale ausplattiert.
Plaque-Replika-Lifts wurden auf BA-85-Nitrozellulosefiltern von
Schleicher & Schuell
nach Standardverfahren (11) durchgeführt. Das P450-Oligomer (d[pACATTGGAGAATGTGCGGAT])
wurde mit Polynukleotidkinase und [gamma-32P]ATP
wie beschrieben (11) endmarkiert.
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Hybridisierungen mit dem P450-Oligomer wurden
für 16
Stunden bei 30°C
in 37,8% Formamid, 5x Denhardt-Lösung
(12), 5x SSPE (11), 0,1% Natriumdodecylsulfat (SDS) und 250 μg/ml denaturierter Heringssperma-DNA
durchgeführt.
Im Anschluß an die
Hybridisierung wurden die Plaque-Lifts drei 15minütigen Waschungen
bei Raumtemperatur und drei 15minütigen Waschungen bei 42°C, jeweils
in 500 ml 2x SSC (13) und 0,1% SDS, unterzogen. Die gewaschenen
Filter wurden dann auf einem Blatt Whatman-3MM-Filterpapier fixiert,
mit Kunststoffolie abgedeckt und für 1 bis 24 Stunden einem Kodak-XAR-Röntgenfilm
ausgesetzt. Der Film wurde gemäß Herstelleranweisungen
entwickelt. Positive Plaques wurden unter Verwendung von Pasteurpipetten
gepickt und bis zur Homogenität
durch aufeinanderfolgende Durchläufe
von Plaque-Replika-Lifts und Screening mit der Oligonukleotidsonde
gereinigt. Positive Kolonien wurden gereinigt, die cDNA-Inserts wurden
exzidiert, in die Eco-RI-Stelle
pUC19 LambdasorbTM-subkloniert und Restriktionskarten
wurden erzeugt. Die Restriktionskarte des größten Isolats, bezeichnet als
257A, zeigt beträchtliche Übereinstimmung
mit der der publizierten P450IIE1-cDNA (8).
-
Um festzustellen, ob das cDNA-Isolat
die vollständige
kodierende Sequenz enthielt, wurden 100 Basenpaare am 5'-Ende in pUC19 direkt
sequenziert. Es wurde gefunden, daß das Isolat 257A gegenüber der
vollständigen
kodierenden Sequenz um 11 Basenpaare kürzer war. In dem Isolat waren
im Vergleich zu dem von Song et al. (21) auch drei Basenaustausche
vorhanden, die sämtlich
kryptisch waren. Eine cDNA mit der vollständigen kodierenden Sequenz
wurde durch "Blunt-end"-Ligation von synthetischen
Oligonukleotiden erzeugt. Das Isolat 257A wurde am 5'-Klonierungslinker
(Eco RI) und am 3'-Ende
mit Nde I geschnitten. Das DNA-Fragment wurde mit Mungbohnen-Nuklease
glattendig gemacht und die unten angegebenen synthetischen Oligonukleotiden
wurden an das glattendige Fragment ligiert.
-
-
Diese Oligonukleotide wurden so synthetisiert,
daß sie
der publizierten kodierenden. Sequenz der 5'-cDNA entsprachen und die Xho-I-"sticky-ends" aufwiesen, um die
Subklonierung in den Expressionsvektor pMF6 (8) zu erleichtern.
Die Ligierung der Oligonukleotide an die glattendige cDNA führte zu
einer Sequenz, die einen einzelnen, konservativen Aminosäureaustausch
an Position 4 (Alanin für
Leucin) enthielt. Es wird nicht erwartet, daß dieser Austausch die Enzymfunktion
beeinträchtigt.
Die ligierte Mischung wurde mit Xho I verdaut und das gewünschte Fragment
wurde gereinigt und in die singuläre Sal-I-Schnittstelle in dem
Expressionsvektors pMF6 subkloniert. Das korrekte Konstrukt wurde
als p257Atk2 bezeichnet. Ein 2,6 kb NarI-Fragment, das die EP450IIEI-cDNA,
den Promo tor und das Poly-A-Signal für Hvtk enthielt, wurde isoliert
und nach Standardverfahren gereinigt.
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Konstruktion der Expressionsvektoren
pME23 und pM441
-
Die folgenden Abschnitte beschreiben
die Konstruktion der Expressionsvektoren pME23 und pH441, die verwendet
wurden, um L3-Zellen zu transfizieren. Der Plasmid pME23 enthält P450IA2-, P450IIA3-
und mEH-cDNAs. PME23 ist von pHEPtk1 abgeleitet, einem pMF6-basierten
Plasmid, der die P450IIA3- und P450EH-Gene enthält. Der Plasmid pH441 ist abgeleitet
vom Plasmid pH44, einem pEBVHIStk-basierten Plasmid, und enthält zwei P450IIIA4-cDNAs
und eine P450IIE1-cDNA.
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Schematische Karten der pME23- und pH441-Vektoren
sind in den 4 bzw. 5
dargestellt. Die dünne
Linie repräsentiert
pBR322-Sequenzen, das schwarze Kästchen
repräsentiert
die vom EBV stammenden Ori-P-Sequenzen, die schraffierten Kästchen repräsentieren
das Hygromycin-B-Resistenz-Gen (4)oder
das E.-coli-His-D-Gen (5), die
punktierten Kästchen
repräsentieren
den HSV-Promotor, die kreuzschraffierten Kästchen repräsentieren das HSV-Poly-A-Signal
und die offenen Kästchen
repräsentieren
die cDNAs. Die Identitäten der
cDNAs und die Transkriptionsrichtung sind in den Figuren angegeben.
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A. Konstruktion des Expressionsvektors
pME23
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A1. Konstruktion des Expressionsvektors
pHEPthl
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Der Plasmid pHEPtk1 (6) enthält Transkriptionseinheiten
für P450IIA3
und EH. Die Konstruktion dieses Vektors war wie folgt: Wie durch
Restriktionsanalyse festgestellt wurde, wurde keiner der Klone P450IIA3
oder EH durch Sal I oder Xho I geschnitten. Daher würde die
Konstruktion eines Expressionsvektors mit einer Promotorsequenz
und einer Poly-A-Additionssignalsequenz, die durch durch eine singuläre Sal-I-Schnittstelle
getrennt sind, die einfache Insertion des klonierten Fragments in
den Expressionsvektor erlauben. Der Plasmid pHE-Bo besitzt eine singuläre Sal-I-Schnittstelle,
und dieser Plasmid wurde als Ausgangspunkt für die Erzeugung des Expressionsvektors
mit Kontrollregionen, die durch eine singuläre Sal-I-Schnittstelle getrennt
sind, ausgewählt.
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Der Expressionsvektor für die P450IIA3-
und EH-Gene wurde wie folgt erzeugt: der Plasmid pHSV106 (17), der
das Thymidinkinase-Gen des Herpes-simplex-Virus trägt, wurde
mit Pvu II verdaut und dann wurden Xho-I-Linker addiert (11). Die
DNA wurde dann mit Sma I verdaut und Sal-I-Linker wurden angefügt, um ein
Fragment mit Xho-Linkern an einem Ende und Sal-I-Linkern am anderen Ende zu erzeugen.
Eingeschlossen wurde ein die 3'-Poly-A-Additionssignale
des HSV-tk-Gens (22, 23) tragendes 0,6-kb-Fragment, das nun in die
Sal-I-Stelle von pHEBo eingebaut werden konnte.
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pHEBo wurde mit Sal I verdaut und
anschließend
mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm behandelt, um die
Rezirkularisierung von pHEBo während
des Ligations-Schrittes zu verhindern. Die 0,6-kb-Fragmente mit
Xho-Linkern an einem Ende und Sal-I-Linkern an dem anderen wurden
zugegeben und die DNA wurde ligiert. Da sowohl Xho-Linker als auch
Sal-Linker an den Sal-I-Schnitt in pHEBo ligieren, waren zwei Orientierungen
des Fragments möglich.
Bei den zwei Orientierungen war das Fragment korrekt eingebaut,
wenn die bewahrte Sal-I-Schnittstelle
am 5'-Ende des Fragments
proximal zu der Bam-HI-Schnittstelle
von pHEBo lag, und die funktionslose 3'-Sal-I-Xho-I-Fusionsschnittstelle distal
zu der Bam-HI-Schnittstelle lag. Im Anschluß an die Ligation wurden Bakterien
mit den neu erzeugten Plasmiden transformiert und die Plasmid-DNA wurde
aus den transformierten Kolonien isoliert. Isolierte Plasmid-DNA
aus verschiedenen Kolonien wurde mit Eco RI und sowohl mit Cla-I
und Sal-I verdaut, um die Anwesenheit und Orientierung der inserierten HSV-tk-Sequenzen
festzustellen. Der Plasmid, der die korrekte Orientierung aufwies,
wurde als P12L bezeichnet.
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Die 5'-Promotorsequenzen wurden aus pHSV106
isoliert durch Schneiden des Plasmids mit Bgl II, Auffüllen der
Enden mit dem Klenow-Fragment der E.-coli-DNA-Polymerase I (11)
und Addieren von Sal-I-Linkern. Die DNA wurde dann mit Bam HI geschnitten,
um ein 0,7-kb-Fragment zu erzeugen, das eine Bam-HI-Schnittstelle an dem 5'-Ende und einen Sal-I-Linker
an dem anderen 3'-Ende
besitzt. Anschließend
wurde der Plasmid p12L mit Bam HI und Sal I geschnitten, das 0,7-kb-Fragment
wurde zu der geschnittenen p12L-DNA zugegeben, und die gesamte DNA
wurde ligiert und zur Transformation von HB101 verwendet. Dann wurde
die DNA aus transformierten HB101-Kolonien unter Verwendung des Miniprep-Verfahrens
isoliert und die DNA wurde mit Pst I, Eco RI und sowohl Bam HI als
auch Sal I geschnitten, um die korrekte Konstruktion zu identifizieren.
Der so erhaltene Plasmid, bezeichnet als pMF6, enthielt sowohl die
5'- als auch die
3'-Kontrollsequenzen
von dem HSV-TK-Gen und bewahrte die Singularität der Sal-I-Schnittstelle zur
Verwendung für
die Insertion von in menschlichen Lymphoblasten zu exprimierenden
Genen.
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A2. Einführung der
P450IIA3-cDNA in den Expressionsvektor pMF6
-
DNA des Plasmids pMF6 wurde mit Sal
I verdaut und mit Kälberdarm-Phosphatase
wie oben behandelt. Der P450IIA3-Klon 91D wurde mit Eco RI aus dem
Plasmid p91D ausgeschnitten. Das erhaltene Fragment wurde unter
Verwendung des Klenow-Polymerase-Fragments glattendig gemacht und Xho-I-Linker
wurden zugegeben, woraufhin das Fragment direkt in den Sal-I-geschnittenen
pMF6 ligiert wurde. HB101 wurde mit dem ligierten Plasmid transformiert,
die DNA wurde aus den erhaltenen Kolonien isoliert und die Orientierung
des Fragments in Bezug auf die HSV-tk-Sequenzen wurde durch Verdau
mit Bam HI festgestellt. Das geeignete Konstrukt wurde als p91Dtk
bezeichnet (7).
-
A3. Einführung der
EH-cDNA in den Expressionsvektor pMF6
-
Die Einführung des EH-Klons in pMF6
wurde durch die Anwesenheit von inneren Eco-RI-Schnittstelle in
dem Klon kompliziert. Extensive Restriktionskartierung des Plasmids
p167D ergab, daß die
Verwendung von Nde I und Rsr II das Ausschneiden des Klons 167D
mit nur 220 Basenpaaren flankierender Phagen-DNA (weniger als 50
by am 5'-Ende und
ungefähr
180 by am 3'-Ende)
erlauben würde.
Das erhaltene Fragment von 2,15 kb wurde mit Klenow glattendig gemacht,
und Xho-Linker wurden angefügt. Das
Fragment wurde dann in den Sal-I-geschnittenen pMF6 ligiert. Aus
transformierten HB101-Kolonien wurde die DNA isoliert und ein rekombinanter Plasmid,
der den EH-Klon in der geeigneten Orientierung in Bezug auf die
HSV-tk-Sequenzen
enthielt, wurde durch doppelten Verdau mit den Re striktionsenzymen
Hind III und Xba I isoliert. Der Plasmid wurde als p167Dtk bezeichnet
(8).
-
A4. Vereinigung von P450IIA2-
und EH-cDNAs auf einem einzigen pMF6-Plasmid
-
Um die Einführung der neuen Aktivitäten in die
verbesserte Lymphoblasten-Zellinie L3 zu vereinfachen wurde ein
Plasmid konstruiert, der die neu isolierten Gene zusammen mit deren
begleitenden Kontrollsequenzen enthielt. Die komplette Expressionsregion
von p167Dtk, einschließlich
der erforderlichen HSV-Sequenzen sowohl am 5'- als auch am 3'-Ende, wurden mit Nar I ausgeschnitten.
Das erhaltene 3,2-kb-Fragment wurde in die singuläre Cla-I-Schnittstelle
von p91Dtk eingeführt.
Die 167Dtk-Sequenzen können
in den p91Dtk-Plasmid in einer von zwei möglichen Orientierungen ligiert
werden, von denen angenommen werden kann, daß sie beide leistungsfähig sind.
Bakterien wurden mit der Ligationsmischung transformiert, und von
den transformierten Kolonien wurde DNA unter Verwendung des Alkalilyse-Miniprep-Verfahrens
isoliert. Die Orientierung der inserierten DNA wurde durch doppelten
Verdau mit Hind III und Xba I bestimmt, Plasmide mit Inserts in
beiden Orientierungen wurden erhalten. Bei pHEPtk1 werden die 167Dtk-Sequenzen
in entgegengesetzter Richtung zu den 91Dtk-Sequenzen transkribiert. Bei dem alternativen
Plasmid, bezeichnet als pHEPtk2, werden die zwei Gene in derselben Richtung
transkribiert.
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A5. Einführung der
P450IA2-cDNA in den Vektor pHEPtk1 zur Konstruktion des Expressionsvektors pME23.
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Der Plasmid pHEPtk1 wurde mit Hind
III verdaut, der Schnitt wurde glattendig gemacht und durch Addition
von Cla-I-Linkern modifiziert und dann mit Phosphatase behandelt.
Der Vektor wurde an das 2,6-kb-Nar-I-Fragment, erhalten aus der
partiellen Verdauung von pMF6/IA2 (18), das die vorher beschriebene
vollständige
P450IA2-Transkriptionseinheit enthielt, ligiert.
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HB101 wurde mit dem ligierten Plasmid transformiert,
die DNA wurde aus den erhaltenen Kolonien isoliert und die Identität des Konstrukts
wurde durch Restriktionskartierung verifiziert. Das erhaltene Konstrukt
wurde als pME23 bezeichnet (4).
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B. Konstruktion des Expressionsvektors
pH441.
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Die folgenden Abschnitte beschreiben
die Konstruktion des pEBVHiStk-basierten Expressionsvektors pH441
mit den cDNAs für
P450IIIA4 und P450IIE1.
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B1. Konstruktion des Expressionsvektors
pEBVHistk.
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pEBVHistk wurde wie folgt konstruiert:
das 2,5-kb-Nar-I-Fragment von pMF6, das den EBV-DNA-Replikationsursprung
enthielt, wurde in Nar-I-verdauten pBR322 (kurze HSV-tk-Sequenzen an
jedem Ende dieses Fragments funktionslos) eingeführt und das Konstrukt wurde
als pEBV bezeichnet. Die Isolierung des 2,5-kb-Nar-I-Fragments wurde früher in der
anhängigen
US-Anmeldung mit der Seriennummer 07/162,885 offenbart, wovon unten zur
Erleichterung der Ausführbarkeit
eine Zusammenfassung wiedergegeben ist. Das 2,5-kb-Nar-I-Fragment
von pMF6, enthaltend das HisD-Gen aus E. coli (geschnitten mit Ava
II am 5'-Ende und
Hind III am 3'-Ende,
ungefähr
600 Basenpaaren am 3'-Ende
wurden mit Ba131-Nuklease entfernt) wurde in die Cla-I-Schnittstelle von
pEBV zur Erzeugung von pEBVHis eingeführt. Schließlich wurde das 1,0-kb-Nar-I-Fragment
von pMF6 durch Addition von Hind-III-Linkern modifiziert und in
die Hind-III-Schnittstelle von pEBVHis zur Erzeugung von pEBV-Histk eingeführt.
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B2. Einführung des
P450IIIA4-Gens in den Vektor pEBVHistk zur Konstruktion des Expressionsvektors pH44.
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Der Plasmid pH44 wurde wie folgt
hergestellt: das 1,6-kb-Eco-RI/Bsu36-I-Fragment
der P450IIIA4-cDNA (19), das die vollständige kodierende Sequenz enthielt,
wurde durch Addition von Xho-I-Linkern modifiziert. Die modifizierte
cDNA wurde in die singuläre
Sal-I-Schnittstelle des Expressionsvektors pMF6 (20) eingeführt. Dieser
Vektor, bezeichnet als pMF6/3A4, wurde mit Nar I verdaut und ein
2,6-kb-Nar-I-Fragment, das die vollständige P450IIIA4-Transkriptionseinheit
(oben beschrieben) enthielt, wurde isoliert und nach Modifizieren
der Hind-III-Stelle
durch Addition von Cla-I-Linkern und Behandlung mit Kälberdarm-Phosphatase
in den Vektor pEBVHis (24) ligiert. Dieser Vektor vermittelt Resistenzen
gegenüber
L-Histidinol und
wird in hohen Kopienzahlen (40 pro Zelle) gehalten. Um die erwartete
geringere Expression von P50IIIA4 teilweise auszugleichen, wurde
ein Plasmid, der zwei vollständige
P450IIIA4-Transkriptionseinheiten enthielt, konstruiert und als
pH44 bezeichnet. Um die Konstruktion in einem einzigen Schritt zu
erleichtern, wurde bei der Ligation ein molares Verhältnis von
10 : 1 des P450IIIA4-haltigen 2,6-kb-Fragments zum Vektor verwendet.
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B3. Einführung der
P450IIE1-cDNA in den Vektor pH44 zur Konstruktion des Expressionsvektors pH441.
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Der Plasmid pH44 wurde einem partiellen Nar-I-Verdau
und einer Kälberdarm-Phosphatase-Behandlung
unterzogen. Der Vektor wurde an das 2,6-kb-Nar-I-Fragment von p257Atk2
(8), das eine vollständige
P450IIE1-Transkriptionseinheit wie oben beschrieben enthält, ligiert.
Die Identität
des Konstrukts wurde durch Restriktionskartierung verifiziert und
der unterhaltene Plasmid wurde als pH441 bezeichnet (5).
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Transfektionsverfahren
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A. Transfer von Plasmid
pH441 in L3-Zellen
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Die Plasmide pH441 und pME23 wurden nacheinander
via Protoplastenfusionen in die L3-Zellinie eingeführt. Der
Plasmid pH441 wurde zuerst eingeführt.
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Der Plasmid pH441 wurde durch Protoplastenfusionen
(12) in die L3-Zellen eingeführt.
E. coli HB 101, der das Plasmid pH441 enthielt, wurde in Luria-Broth
mit 50 μg/ml
Ampicillin (150 ml Gesamtvolumen) angezogen. Wenn die Bakterienkonzentration eine
OD600 von 0,6 erreicht hatte, wurden 200 μg/ml Chloramphenicol
zu der Kultur zugegeben und die Kultur wurde über Nacht gerührt. Die
Bakterien wurden bei 2000 × g
für 10
Minuten zentrifugiert und der Zellniederschlag in 1,5 ml HBS-20 (20 mM HEPES, 20%
Saccharose, pH 7,1) resuspendiert und 0, 48 ml einer 10 mg/ml Lysozym-Lösung (in
HBS-20, sterilfiltriert) zugegeben. Die Bakterien wurden bei Raumtemperatur
für 45
Minuten inkubiert, die Lysozym-Reaktion wurde durch Hinzufügen von
0,24 ml 1,25 M CaCl2 beendet. Überschlüssiges Ca++ wurde durch Zugabe von 0,6 ml 0,25 M EDTA
chelatiert. Die obige Protoplasten-Zubereitung wurde durch Addition
von 6 ml HBS-9 (20 mM HEPES, 9% Saccharose, pH 7,1) verdünnt.
-
L3-Zellen (2 bis 3 × 107 Zellen) wurden zentrifugiert und der Zellniederschlag
durch Beklopfen des Röhrchens
dispergiert. 1,5 ml PEG-Fusionsreagenz (PEG-Fusionsreagenz bestand
aus 48% (Gew./Gew.) Polyethylenglykol, 1450, gereinigt gemäß (36) mit
dem balancierten RPMI-Medium 1640) wurden zu den Zellen zugegeben.
Sofern nicht anders angegeben, bedeutet eine Bezugnahme auf normales
Medium in diesem Protokoll RPMI-Medium 1640, versetzt mit 9% Pferdeserum.
2,5 ml der Protoplasten-Suspension wurde sofort hinzugegeben und die
erhaltene Suspension wurde bei 800 × g für 3 Minuten zentrifugiert.
Der Niederschlag wurde durch Schlagen des Röhrchen dispergiert, 1,5 ml
PEG-Fusionsreagenz wurde zugegeben und die Zellen wurden für 1 Minute
inkubiert. Das PEG-Fusionsreagenz wurde mit 50 ml normalem Medium
verdünnt,
die Zellen wurden zentrifugiert und in 80 ml normalem Medium, enthaltend
100 U/ml Penicillin, 1,0.0 μg/ml
Streptomycin und 100 μg/ml
Gentamycin (PSG) resuspendiert. Einen Tag nach der Protoplastenfusion
wurden 2,6 × 107 Zellen zentrifugiert (1000 × g für 5 Min)
und in Medium enthaltend 0,5 mM L-Histidinol (ohne L-Histidin) und
PSG wie oben beschrieben resuspendiert. Fünf Tage nach der Protoplastenfusion
wurde die Kultur von 50 ml auf 80 ml mit demselben Medium verdünnt. Acht
Tage nach der Protoplastenfusion wurden 50 ml der Kultur zentrifugiert,
in 20 ml desselben Mediums resuspendiert und zu der Kultur zurückgegeben.
Elf Tage nach der Protoplastenfusion wurde die Kultur durch Zugabe
von 30 ml Medium mit 2 mM Histidinol verdünnt. Von diesem Punkt an wurde
die Zellkonzentration jeden 2. bis 5. Tag bestimmt, und wenn sie
2,5 × 105 Zellen/ml überschritt, wurde die Kultur (ohne
L-Histidin) und PSG verdünnt.
Dreiundzwanzig Tage nach der Protoplastenfusion wurde die Kultur
von 58 auf 100 ml durch Zugabe von Medium mit 2 mM L-Histidinol
(ohne L-Histidin) und PSG verdünnt.
Neunundzwanzig Tage nach der Protoplastenfusion wurde die Kultur
auf 1,5 × 105 Zellen/ml in 100 ml mit demselben Medium
verdünnt.
Dreiunddreißig
und siebenunddreißig
Tage nach der Protoplastenfusion wurde die Kultur erneut wie oben
beschrieben verdünnt.
Vierzig und zweiundvierzig Tage nach der Protoplastenfusion wurde
die Kultur auf 2 × 105 Zellen/ml in 100 ml mit denselben Medien
verdünnt.
Vierundvierzig Tage nach der Protoplastenfusion wurde die Kultur
auf 1 × 105 Zellen/ml in 100 ml mit denselben Medien
verdünnt.
Siebenundvierzig Tage nach der Protoplastenfusion wurden die Zellen in
96-Loch-Mikrotiterplatten in den obigen Medien ausplattiert. Die
Zellen wurden über
8 Platten mit durchschnittlich 0,5 Zellen pro Loch aufgeteilt. Die Platten
wurden zu 12 Tage inkubiert. Kolonien wurden isoliert und in Medien
mit 2 mM L-Histidinol (ohne L-Histidin) zu Massenkulturen (ungefähr 100 ml)
angereichert.
-
Die Enzymaktivitäten von P450IIIA4 (gemessen
als Testosteron6(β)-Hydroxylaseaktivität), P450IIE1
( gemessen als Empfindlichkeit gegenüber der Zytotoxizität von N-Nitrosodimethylamin)
und nativem P450IA1 (gemessen als 7-Ethoxyresorufin-Deethylase-Aktivität) und die
Struktur und Kopienzahl (durch Southern-Blotting von Eco-RI-verdauter genomischer
DNA) des Vektors wurden in den Klonpopulationen festgestellt. Eine
Klon-Populationen wurde für
die anschließende
Transfektion ausgewählt.
Diese Zellinie, enthaltend ungefähr
40 Kopien des pH441 Vektors, zeigte eine Testosteron-6(β)-Hydroxylaseaktivität von 1,5–1,9 pmol
Produkt/106 Zellen min. Aussetzen gegenüber 100
ng/ml N-Nitrosodimethylamin reduzierte das Überleben im Verhältnis zu
(unbehandelten) Kontroll-Zellen auf 0,18 und wies eine 7-Ethoxyresorufin-Deethylase-Aktivität (nach Vorbehandlung über 20 Stunden
mit 0,1 μM
Dibenz(a, h)-anthracen)
von 1,6 pmol Produkt/106 Zellen-min. auf.
-
Es sollte ersichtlich sein, daß das obige
Protokoll zur Protoplastenfusion eine spezifische Ausführungsform
der Erfindung repräsentiert,
und daß die
genaue Zahl von Tagen zwischen Zellverdünnungen in Abhängigkeit
von der Zellwachstumsrate variieren kann. Eine Zellverdünnung ist
angezeigt, wenn die Zellzahl sich im Vergleich zur vorhergehenden Verdünnung verdoppelt
hat. Entsprechend ist eine Zellverdünnung angezeigt, wenn die Zellen
eine Zahl zwischen ungefähr
4 × 105 und 6 × 105 Zellen pro ml überschritten haben.
-
B. Transfer des Plasmids
pME23 in L3-Zellen, die vorher mit dem Plasmid pH441 transfiziert
wurden
-
Dasselbe oben in Zusammenhang mit
dem Transfer des Plasmids pH441 in eine L3-Zollinie beschriebene
Protoplastenfusions-Verfahren
wurde für die
Insertion des Plasmids pME23 in die pH441-tranfizierte L3-Zollinie
angewendet, mit folgenden Ausnahmen:
-
Die Selektion wurde auf Grundlage
der Resistenz sowohl gegenüber
2 mM L-Histidinol als auch Hygromycin B durchgeführt. Im Anschluß an die Transfektion
wurden die Kulturen in Medien kultiviert, die 2 mM L-Histidinol
(ohne L-Histidin), 30 μg/ml 4-Aminolävulinsäure, 100 μg/ml Penicillin,
100 μg/ml Streptomycin
und 100 μg/ml
Gentamycin enthielten. Einen Tag nach der Protoplastenfusion wurden
die Zellen auf 50 ml zu 2,5 × 105 Zellen pro ml verdünnt und 400 μg/ml Hygromycin
B wurden zu gegeben. Fünf
Tage nach der Protoplastenfusion wurden die Zellen von 50 ml auf
80 ml verdünnt
und 300 μg/ml Hygromycin
B wurden zugegeben. Acht Tage nach der Protoplastenfusion wurden
50 ml der Kultur zentrifugiert, in 20 ml frischem Medium resuspendiert,
zu der Kultur zurückgegeben,
und 200 μg/ml
Hygromycin B wurden zu der Kultur zugegeben. Elf Tage nach der Protoplastenfusion
begann die Massenpopulation zu wachsen; die Zellen wurden auf 2 × 105 Zellen pro ml (80 ml Gesamtvolumen) verdünnt. Danach wurden
die Zellen entweder auf 2 × 105 Zellen pro ml verdünnt und 100 μg/ml Hygromycin
B wurden alle 2 Tage zugegeben, oder die Zellen auf 1 × 105 Zellen pro ml verdünnt und 200 μg/ml Hygromycin
B wurden jeden 3. Tag zugegeben. Die gesamte transfizierte Massenpopulation
wurde als MCL-5 bezeichnet.
-
Tests
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A. Enzymtests
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Die Enzymaktivitäten wurden in ganzen Zellen
gemessen. Kumarin-7-Hydroxylase wurde gemäß der Methode von Greenlee
und Poland (vom 20) durch direkte Zugabe von 100 μM Kumarin
zur Zellkultur und Messung der gebildeten Fluoreszenz nach zweistündiger Inkubation
gemessen. Die mikrosomale Epoxidhydrolase wurde nach dem Verfahren
von Glatt et al. (26) unter Verwendung von 5 × 106 Zellen in
einem Gesamtvolumen von 0, 5 ml und Inkubation über 30 Minuten gemessen. Die
7-Ethoxyresorufin-Deethylase-Aktivität (27) wurde in ganzen Zellen gemäß (28) gemessen.
Alle anderen Enzymtests verwendeten 1 × 107 Zellen
in einem 1-ml-Inkubationsvolumen. Acetanilid-4-Hydroxylase wurde
gemäß (29) gemessen.
Chlorzoxazon-6-Hydroxy lase wurde gemäß (30) gemessen. Die Testosteron-Hydroxylase wurde
nach Waxman et al (31) gemessen.
-
B. Zytotoxizitäts- und
Mutagenitätstests
-
Die Zytotoxizität wurde durch Messung des Wachstums
nach Exposition gegenüber
dem Prokarzinogenen abgeschätzt.
Nachdem die Kulturen wieder exponentielles Wachstum aufgenommen
hatten, wurde das kumulative Wachstum der mutagenbehandelten Kulturen
durch das kumulative Wachstum der Negativkontroll-Kulturen geteilt,
um das relative Überleben
zu erhalten.
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Stammkulturen von MCL-5-Zellen wurden
in RPMl-1046-Medium (ohne Histidin), versetzt mit 9% Pferdeserum,
100–200 μg/ml Hygromycin
B und 2 mM L-Histidinol und 30 μg/ml
4-Aminolävulinsäure wie
oben beschrieben vermehrt. Vor dem Einsatz in einem Mutagenitätstest wurden
Teilmengen der Stamm-MCL-5-Zellen
für drei
Tage in HAT-Medium (Stammkulturmedium mit 100 μM Hypoxanthin, 0,8 μM Aminopterin,
35 μM Thymidin)
angzogen, zentriftugiert, in TH-Medium (HAT ohne Aminopterin) resuspendiert
und für
drei Tage mit Verdünnungen
durch Stammkulturmedium angezogen. Die HAT/TH-Behandlung entfernt
vorhandene tk- und hgprt-Mutanten.
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Teilmengen von MCL-5-Zellen (3 × 107 Zellen in 60 ml) wurden einer oder mehr
Konzentrationen der Testchemikalie, dem Lösungsmittel allein oder einem
bekannten Mutagen, üblicherweise
in parallelen Kulturen, für
28 Std. ausgesetzt. Die Mutagen-Exposition wurde in normalem Medium
mit 50–100 μg/ml Hygromycin
B und 1–2
mM L-Histidinol und 15 bis 30 μg/ml
4-Aminolävulinsätire durchgeführt. Die
Exposition gegenüber
den Chemikalien wurde durch Zentrifugieren der Kulturen und Re stispendieren
der Zellen in frischem Medium (üblicherweise
3 × 107 Zellen 80 ml) oder Hygromycin oder L-Histidinol
beendet. Die Kulturen wurden dann überimpft (üblicherweise jeden Tag zu 3 × 107 Zellen 150 ml), um die phänotypische
Expression der induzierten Mutation (mindestens drei Tage für den tk-Lokus und mindestens
sieben Tage für
den hgprt-Lokus) zu ermöglichen.
Nach dem Ablauf einer ausreichenden Zeit für die phänotypische Expression der induzierten Mutation
wurden Teilmengen der Kulturen in 96-Loch-Mikrotiterplatten plaziert,
um den Mutanten-Anteil zu bestimmen. Die Zellen wurden zu durchschnittlich
2,5 × 104 Zellen pro Loch (üblicherweise drei Platten)
in Gegenwart von 4 μg/ml
Trifluorthymidin, um die Mutation am tk-Lokus zu messen, zu durchschnittlich
2,5 μ 104 Zellen pro Loch (üblicherweise drei Platten)
in Gegenwart von 0,6 μg/ml 6-Thioguanin
zur Messung der Mutation am hgprt-Lokus und zu durchschnittlich 2,5 Zellen
pro Loch (üblicherweise
drei Platten) ohne Selektion zur Messung der Plattierungs-Effizienz
ausplattiert. Die Platten wurden für 13 Tage inkubiert und auf
Anwesenheit oder Abwesenheit einer Kolonie in jedem, Loch untersucht.
Die Ermittlung des Mutanten-Anteils und die statistische Analyse
erfolgte wie früher
beschrieben (32).
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Enzymexpression
in MCL-5-Zellen und Vergleich zur Expression mit einer einzelnen
cDNA pro Vektor.
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Bei der Vielzahl verwandter Vektoren
und der großen
Zahl der vom tk-Gen des Herpes-simplex-Virus (HSV) abgeleiteten
Promotoren und Poly-A-Signale (4 pro Vektor), ergaben sich Beden ken
hinsichtlich der Stabilität
der Zellinie und der Wirksamkeit der Expression jeder cDNA.
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Zur Verifizierung der cDNA- und nativen P450IA1-Expression,
und auch zur Untersuchung der Stabilität der Zellinie, wurde eine
Reihe von für P450-Cytochrome
formspezifischen Enzymtests und Prokarzinogen-Aktivierungen in Abhängigkeit
von der Zeit in Zellkultur gemessen (9).
Die Niveaus der Aktivitäten
in MCL-5-Zellen wurden mit Hilfe derselben Selektion mit denen verglichen,
die in mit einer einzelnen cDNA transfizierten Zellen beobachtet wurden.
-
Die Niveaus der induzierten 7-Ethoxyresorufin-Deethylase-Aktivität in MCL-5-Zellen
waren mit denen vergleichbar, die bei der untransfizierten L3-Zellinie
(sieben) beobachtet wurden. Die Acetanilid-4-Hydroxylase-Aktivität (P450IA2-spezifisch), Testosteron-6-(beta)-Hydroxylase-Aktivität (P450IIIA4-spezifisch)
und die Aktivität
mikrosomaler Epoxidhydrolase bei MCL-5-Zellen waren zu jenen vergleichbarer
(innerhalb eines Faktors von 2), die bei Zellen beobachtet wurden,
die mit pMF6/IA2 (18), p91Dtk (pMF6/2A3; (33)), pH44 (pEBVHistk
mit zwei CYP3A4-cDNAs;) bzw. p167Dtk (pMF6/mEH; (7)) transfiziert
wurden. Die Niveaus von Chlorzoxazon-6-Hydroxylase (P450IIE1-spezifisch) bei MCL-5-Zellen
lagen um etwa das 3fache über
denen bei Zellen, die pEBVHis/2E1 trugen. Auf Grundlage dieser Tests
und Vergleiche wurden alle cDNAs sowie. auch das native P450IA1
angemessen exprimiert. Es scheint, daß bei diesem Vektorkonstrukt keine
nennenswerte Promotor-Interferenz auftrat.
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Es sollte beachtet werden, daß, obwohl
höhere
Niveaus einer stabilen Expression für jede der obigen cDNAs bei
Konstrukten erreicht wurde, die eine einzelne cDNA enthielten, die
vorliegende Erfindung die Expression einer Mehrzahl von P450-Formen erreicht.
Es existiert sicherlich eine obere Grenze für den P450-Gehalt (derzeit
unbekannt), der in dieser Zellinie stabil gestützt wird. Diese Konstrukte waren
in einer Weise ausgelegt, daß der
Gesamt-P450-Gehalt nicht über
dem als in diesem System stabil gestützt beobachteten liegen würde (z.
B. enthalten Zellen, die P450IIA3 in dem pEBVHistk-Vektor tragen, etwa
1 pmol P450 pro 1 Million Zellen).
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Dies wurde erreicht durch Plazierung
zweier ineffizient exprimierter P450-cDNAs (P450IIIA4 und P4502E1)
in dem Hochkopiezahlvektor (pEBVHistk) und zweier effizient exprimierter
P450-cDNAs in dem Niedrigkopiezahlvektor (pMF6). Auf diese Weise oder
der erwartete Gesamt-P450-Gehalt unterhalb von 1 pmol/Million Zellen
gehalten.
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Die Stabilität der Expression auf dem Enzymniveau
wurde durch Überwachung
der Niveaus der Enzymaktivität
in Abhängigkeit
von der Zeit des Wachstums in Zellkultur bestimmt. Für dieses
Experiment haben wir die transfizierten Zellen zunächst kultiviert
und die Größe der Kultur
ausreichend erhöht,
um einen Gefrierschrankvorrat mit mehreren 100 Fläschchen
aufzubauen. Den Null-Zeitpunkt repräsentierte der Aufbau einer
Kultur aus diesem Vorrat. Unabhängige
Fläschchen
wurden zu verschiedenen Zeitpunkten aufgetaut und gleichzeitig in
Kulturen, die für
6, 37 und 63 Tage (9)
vermehrt worden waren, getestet.
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Die Niveaus der Enzymaktivitäten variierten nicht
wesentlich in Abhängigkeit
von der Kulturzeit. Die maximale Differenz zwischen zwei Zeitpunkten betrug
weniger als ein Faktor von 1,5. Die Analyse über einen Zeitrahmen von zwei
Monaten deu tet darauf hin, daß die
MCL-5-Zellinie ausreichend stabil ist, um viele Anwendungen zu erlauben,
einschließlich Langzeit-,
Niedrigdosis-Expositions-Experimenten (34, 35) und dem Transfer
der Zellinie zu unabhängigen
Laboratorien.
-
Auf Basis des P450-spezifischen Enzymtests
schlossen wir, daß MCL-5-Zellen
gleichzeitig die menschlichen P450-Formen exprimieren, die sich als
primär
verantwortlich für
die Aktivierung von vielen Prokarzinogenen herausgestellt haben. MCL-5-Zellen besitzen daher
das Potential, ein wirksames Screening-Werkzeug für die Human-Prokarzinogenen-Aktivierung
zu bilden.
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Beispiel 2: Prokarzinogenen-Aktivierung
durch MCL-5-Zellen: Zytotoxizitäts-
und Mutagenitätstest-Verfahren
-
Das folgende Verfahren ist gerichtet
auf Zytotoxizitäts-
und Mutagenitätstests
im Anschluß an die
Exposition von MCL-5-Zellen
gegenüber
dem Prokarzinogen Benzo(a)pyren. Das identisch Verfahren wurde verwendet,
um die Zytotoxizität
und Mutagenität
für jedes
der getesteten Prokarzinogene festzustellen.
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Die Mutanten-Anteile wurden für alle Prokarzinogen-Konzentrationen
an dem hprt-Lokus festgestellt, und wurden auch an dem tk-Lokus
für die höchste Prokarzinogen-Konzentration
bestimmt. Die Ergebnisse sind in dem folgenden Beispiel dargestellt.
Im allgemeinen waren die Mutanten-Anteile der Negativkontrolle an
den hprt- und tk-Loci bei MCL-5-Zellen vergleichbar mit denen, die
in der Eltern-L3-Zellinie beobachtet wurden. Dies zeigt an, daß die Expression
der P450-Cytochrome die Spontanmutationsrate nicht wesentlich beeinflußt (möglicherweise
durch die Erzeugung von aktivierten Sauerstoff- Spezies). Diese Beobachtung stimmt überein mit
unseren vorhergehenden Beobachtungen, daß die P450-Expression die Hintergrund-Mutantenhäufigkeit
(38–41)
nicht beeinflußt.
-
Im allgemeinen ergab sich eine gute Übereinstimmung
zwischen hprt und tk in der Größenordnung
der beobachteten mutagenen Antwort. Die Werte lagen alle innerhalb
eines Faktors von zwei. Dies zeigt, daß der tk-Lokus für viele
Screening-Anwendungen
aufgrund der kürzeren
phänotypischen Expressionszeit
bei tk im Vergleich zu hprt unter signifikanter Einsparung von Zeit
und Materialien verwendet werden kann.
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Die Zytotoxizität wurde durch Messung des Wachstums
nach der Behandlung abgeschätzt. Nachdem
die Kulturen wieder exponentielles Wachstum erreicht hatten, wurde
das kumulative Wachstum der mutagenbehandelten Kulturen durch das
kumulative Wachstum der Negativkontroll-Kulturen geteilt, um das
relative Überleben
zu erhalten. Die Induktion von Mutationen an den hprt- und tk-Loci
wurde durch vorher publizierte Protokolle (32) mit geringen Modifikationen
gemessen. Menschliche Lymphoblasten wurden dem Mutagen für 28 Stunden
ausgesetzt. Jede Parallel-Kultur enthielt 3 × 107 Zellen.
Nach einer Zeitdauer von sieben Tagen phänotypischer Expression wurde
der Mutanten-Anteile nach den vorstehend beschriebenen Verfahren
gemessen. Aflatoxin B1, Benzo(a)pyren, 3-Methylchloranthren,
2-Acetaminofluoren und Benzidin wurden in Dimethylsulfoxid gelöst; N-Nitrosodimethylamin
und N-Nitrosodiethylamin wurden für die Zuführung zu den Zellkulturen in
Wasser gelöst.
-
Beispiel 3: Toxizität und Mutagenität von Benzo(a)pyren
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Die Toxizität und Mutagenität des Karzinogens
Benzo(a)pyren wurde unter Anwendung der oben beschriebenen Verfahren
bestimmt. Von Benzo(a)pyren ist bekannt, daß es durch P450IA1 zu mutagenen
Spezies metabolisiert wird. Diese Mutagenität kann durch die Wirkung von
Epoxidhydrolase in Übereinstimmung
mit dem P450IA1 potenziert werden, um vizinales Diolepoxid zu erzeugen.
-
Die Mutagenität von Benzo(a)pyren, 3-Methylcholanthren
und N-Nitrosodiethylamin
wurde an den hprt- und tk-Loci in MCL-5-Zellen bestimmt. Die Prokarzinogen-Zytotoxizität und -Mutagenität ist in 10 dargestellt. Die Zellen
wurden den angegebenen Konzentrationen des Mutagens für 28 Stunden
ausgesetzt. Jede Chemikalie wurde in mindestens zwei unabhängigen Experimenten
mit mindestens zwei Kulturen bei jedem Experiment getestet. Mittelwerte
sind aufgezeichnet. Alle Konzentrationen wurden auf den Mutanten-Anteil
an dem hprt-Lokus untersucht, die höchste Konzentration wurde auch auf
den Mutanten-Anteil an dem tk-Lokus untersucht. Die tk-Lokus-Datenpunkt sind in
Klammern angegeben. Die Prokarzinogene sind die folgenden: Kreise, Benzo(a)pyren;
Quadrate, 3-Methylcholanthren
und Dreiecke, N-Nitrosodiethylamin. Die mittleren Negativkontrolle-Mutanten-Anteile
betrugen 2,8 × 10–6 und 3,6 × 10–6 an
den hprt- bzw. tk-Loci.
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Benzo(a)pyren induzierte eine signifikante mutagene
Reaktion bei einer Expositionskonzentration von 3 ng/ml, und ein
steter Anstieg des Mutanten-Anteils wurde über einen 1000fachen Konzentrationsbereich
(10) beobachtet. Benzo(a)pyren war
nicht besonders zytotoxisch; wesentliche Anstiege im Mutanten-Anteil
wurden bei Abwesenheit von signifikanter Zytoto xizität beobachtet,
und Exposition gegenüber
3 μg/ml
verminderte das relative Überleben
nur auf 60%.
-
Die MCL-5-Zellen waren 3 bis 10mal
empfindlicher gegenüber
Benzo(a)pyren als MCL-1-Zellen, die P450IIA3 und mEH unter Hygromycin-B-Selektion
exprimieren (sieben). Diese Beobachtung steht in Übereinstimmung
damit, daß P450IA1
und mEH primär
bei dieser Aktivierung involviert sind und legt eine potentielle
Rolle für
andere P450 bei der Aktivierung von Benzo(a)pyren nahe. Shimada,
et al. (36) haben berichtet, daß P450IIIA4
Benzo(a)pyrene-7,8-diol in menschlichen Lebermikrosomen. aktivieren
kann.
-
Beispiel 4: Toxizität und Mutagenität von N-Nitrosodiethylamin
-
Die Toxizität und Mutagenität von N-Nitrosodiethylamin
wurde in MCL-5-Zellen bestimmt (10).
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N-Nitrosodiethylamin induzierte eine
signifikante mutagene Reaktion bei einer Expositionskonzentration
von 100 ng/ml, und wie bei Benzo(a)pyren wurde über einen 1000fachen Konzentrationsbereich,
einschließlich
nicht-zytotoxischer Expositionskonzentrationen, ein steter Anstieg
des Mutanten-Anteils beobachtet (10).
Wir haben früher gezeigt,
daß sowohl
P450IIA3 als auch P450IIE1 N-Nitrosodiethylamin aktivieren kann
(33). Die beobachteten Mutanten-Anteile bei MCL-5-Zellen lagen etwa
2fach höher
als auf Grundlage der Summe der Mutanten-Anteile bei IIA3/Hyg-Zellen
und IIE1/Hol-Zellen vorhergesagt (33). Die höheren Mutanten-Anteile bei
MCL-5-Zellen können
auf die offenbar höheren,
durch Chlorzoxazon-6-Hydroxy lase-Aktivität und N-Nitrosodiethylamin-Sensitivität bestimmten,
Niveaus von P450E1 zurückgeführt werden.
-
Beispiel 5: Toxizität und Mutagenität von N-Nitrosodimethylamin
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Die Toxizität und Mutagenität von N-Nitrosodimethylamin
wurde in MCL-5-Zellen bestimmt (11).
Die Prokarzinogene sind in 11 wie
folgt angegeben: Kreise, N-Nitrosodimethylamin; Quadrate, Aflatoxin
B1 und Dreiecke, 2-Acetaminofluoren und
Rauten, Benzidin. Die Versuche wurden wie oben beschrieben durchgeführt und
aufgezeichnet.
-
N-Nitrosodimethylamin induzierte
einen signifikanten Anstieg des Mutanten-Anteils. bei einer Expositionkonzentration
von 20 ng/ml (11). Diese
Chemikalie war auch recht zytotoxisch. Die MCL-5-Zellen waren etwa
3mal empfindlicher gegenüber
N-Nitrosodimethylamin als 2E1/Hol-Zellen (33), was mit den höheren Niveaus
der Chlorzoxazon-6-Hydroxylase-Aktivität bei MCL-5-Zellen übereinstimmt.
P450IIA3 spielt eine geringe Rolle bei der Aktivierung von N-Nitrosodimethylamin
(1000fach weniger aktiv als P450IIE1), was möglicherweise nicht signifikant
zu der erhöhten
mutagenen Reaktion beitrug.
-
Beispiel 6: Toxizität und Mutagenität von Aflatoxin-B1 an
den tk- und hgprt-Loci
-
Die Toxizität und Mutagenität des Karzinogens
Aflatoxin B1 wurde unter Anwendung der oben beschriebenen
Verfahren untersucht. Aflatoxin-B1 wird
durch mehrere Cytochrom-P450-Enzyme, einschließlich P450IA1, P450IIA3, P450IIIA4
und P450IA2, metabolisiert. Es wurde daher erwartet, daß MCL-5-Zellen
gegen über
Aflatoxin-B1-induzierter Mutagenität empfindlicher
sein würden.
-
Aflatoxin B1 rief einen signifikanten
Anstieg des Mutanten-Anteils
bei einer Expositionskonzentration von 5 ng/ml hervor (11). Anders als Benzo(a)pyren,
3-Methylchloranthren und N-Nitrosodiethylamin, war Aflatoxin B1 bei niedrigen Konzentrationen ziemlich
zytotoxisch. Wir haben früher
beobachtet, daß Aflatoxin
B1 in 1A2/Hyg, 3A4/Hol- und 2A3/Hyg-Zellen
zu einem Mutagen aktiviert wird (unveröffentlichte Ergebnisse), wobei
IA2/Hyg-Zellen etwa 8mal empfindlicher waren als 3A4/Hol-Zellen, die
etwa 15mal empfindlicher waren als 2A3/Hyg-Zellen. Die native Zellinie
ist ebenfalls empfindlich gegenüber
Aflatoxin B1. Die Empfindlichkeit von MCL-5-Zellen
steht in Einklang mit der Summe der einzelnen enzymatischen Aktivierungskapazitäten.
-
Beispiel 7: Toxizität und Mutagenität von 3-Methylcholanthren
-
3-Methylcholanthren rief einen signifikanten Anstieg
des Mutanten-Anteils bei der Expositionskonzentration von 30 ng/ml
hervor, und es würde über einen
100fachen Konzentrationsbereich ein steter Anstieg des Mutanten-Anteils
beobachtet ( 10). Erneut
wurden beträchtliche
Anstiege des Mutanten-Anteils
in Abwesenheit einer signifikanten Zytotoxizität beobachtet.
-
Die bei MCL-5-Zellen für Benzo(a)pyren, N-Nitrosodiethylamin
und 3-Methylchloranthren beobachteten Mutanten-Anteile waren mit
die höchsten in
diesem System, und waren größer als
bei vielen direkt-agierenden alkylierenden Agenzien. Diese Beob achtung
unterstreicht die beträchtliche
prokarzinogenaktivierende Kapazität bei MCL-5-Zellen.
-
Beispiel 8: Toxizität und Mutagenität von 2-Acetaminofluoren
-
Von 2-Acetaminofluoren ist berichtet
worden, daß es
durch P450IA1 und P450IA2 (37) aktiviert wird. 2-Acetaminofluoren
ruft einen signifikanten Anstieg des Mutanten-Anteils bei einer
Expositionskonzentration von 10 μg/ml
hervor, wie in 11 dargestellt.
Die Reaktion bei MCL-5-Zellen war größer als sie für die Eltern-AHH-1-Zellinie
beobachtet wurde und war daher damit in Einklang, daß eine der
transfizierten und höheren
Aktivitäten
von nativem P450IA1 diese Aktivierung vermittelt. Weitere Untersuchungen
mit Zellinien, die einzelne cDNAs exprimieren, sind erforderlich,
um zu ermitteln, welche Form(en) verantwortlich waren.
-
Beispiel 9: Toxizität und Mutagenität von Benzidin
-
Benzidin ruft einen sehr geringen
Anstieg des Mutanten-Anteils
(? bis 3fach, 11) hervor. Die
Reaktion bei MCL-5-Zellen
war mit derjenigen vergleichbar, die bei der Eltern-Zellinie AHH-1 beobachtet
wurde (weiter unten beschrieben). Dies deutet darauf hin, daß der Metabolismus
durch die transfizierten Aktivitäten
möglicherweise
nicht der geschwindigkeitsbestimmende Schritt für die Aktivierung dieser Verbindung
zu einem Mutagen war.
-
Beispiel 10: Vergleich
der Empfindlichkeit der MCL-5-Zellinie mit der Eltern-Zellinie AHH-1
-
Um die Wirkungen der cDNA-Transfektion weiter
zu veranschaulichen, wurde die Empfindlichkeit der Zellinie MCL-5
mit derjenigen der Eltern-Zellinie AHH-1, welche ausschließlich native P4501A1-Aktivität enthält, verglichen.
Für diesen Vergleich
wurden die für
eine Verdopplung des Mutanten-Anteils an dem hprt-Lokus erforderlichen
Mutagen-Konzentrationen durch lineare Interpolation ermittelt. Eine
Verdopplung des Mutanten-Anteils stellt einen signifikanten Anstieg
im Mutanten-Anteil dar. Dieser Vergleich war für alle Chemikalien mit Ausnahme
von 3-Methylchloranthren möglich,
für das keine
Daten hinsichtlich der AHH-1-Zellinie erhältlich waren. Sowohl die AHH-1
als auch die MCL-5-Zellen weisen vergleichsweise negative Kontroll-Mutanten-Anteile
an dem hprt-Lokus auf (2,5 bis 3 × 10–6). Dieser
Vergleich ist in 12 dargestellt.
Für alle Prokarzinogene
mit Ausnahme von Benzidin war die MCL-5-Zellinie signifikant empfindlicher
als die AHH-1-Zellen.
Die Nitrosamine waren bei MCL-5-Zellen mehr als 10000mal aktiver,
Benzo(a)pyren und Aflatoxin B1 waren etwa
1000mal aktiver und 2-Acetaminofluoren war 3mal aktiver. Nur Benzidin
ergab bei beiden Zellinien vergleichbare Reaktionen. Auf Basis der
bei den MCL-5-Zellen beobachteten mutagenen Reaktionen und der Vergleiche
zu AHH-1-Ze11en, wurde die prokarzinogenaktivierende Kapazität durch
das Transfektionsverfahren beträchtlich
verbessert. Die MCL-5-Zellen waren sehr empfindlich gegenüber den
mutagenen Wirkungen von zwei polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen,
zwei Nitrosaminen, einem Mykotoxin und einem aromatischen Amid.
Diese Ergebnisse zeigen, daß diese
Zellinie ein Spektrum von Prokarzinogenen aktivieren kann.
-
Es sollte beachtet werden, daß unser
Verständnis
der Prokarzinogen-Aktivierung beim Menschen und der für diese
Aktivie rung verantwortlichen P450-Formen noch in den Kinderschuhen
steckt. Es ist daher wahrscheinlich zu erwarten, daß weitere P450
sich als primär
verantwortlich für
die Aktivierung von anderen Prokarzinogenen erweisen. Die Entwicklung
der MCL-5-Zellinie
eröffnet
die Möglichkeit
der Transfektion mehrerer menschlicher P450-cDNAs, und es ist wahrscheinlich
anzunehmen, daß weitere
P450 in die MCL-5-Zellen, entweder in denselben Vektoren oder in
einem unabhängig selektierten
Vektor, aufgenommen werden könnten. Alternativ
kann eine zweite Zelllinie, die einen anderen Satz von P450-cDNAs
exprimiert, entwickelt werden.
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung war
es, eine Zellinie zu konstruieren, die mehrere P450-cDNAs exprimiert,
und nicht, das spezifische P450-Profil eines bestimmten Gewebes
(d. h. Leber) zu rekonstruieren. Entsprechend sollten diese Ergebnisse
nicht als Hinweis auf eine quantitative menschliche Gewebeempfindlichkeit
gegenüber
Prokarzinogen-Exposition interpretiert werden. Wenn mehr über spezifische
P450-Profile in bestimmten Geweben bekannt wird, ergibt die vorliegende
Studie, daß es
im Prinzip möglich
sein sollte, solch ein Profil in einer stabilen Zellinie für die kontrollierte
Analyse zu rekonstruieren.
-
Es sollte ersichtlich sein, daß verschiedene Änderungen
und Modifikationen der bevorzugten Ausführungsformen innerhalb des
Bereichs der Erfindung vorgenommen werden können. Beispielsweise können andere
menschliche Zellinien oder Säugetier Zellinien
verwendet werden, um die erfindungsgemäßen rekombinanten Expressionsvektoren
zu erhalten. Genauso können
die Verfahren der Erfindung in Verbindung mit der Klonierung anderer
als der hier beschriebenen menschlichen Cytochrom- P450-cDNA verwendet
werden. Es ist daher beabsichtigt, daß alle Gegenstände, die
in der obigen Beschreibung enthalten sind, in veranschaulichendem
und nicht in einem limitierenden Sinne verstanden werden sollen.
-
Literatur
-
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