DE69127785T2 - System zur Bestimmung der Körperaktivität eines Patienten durch Messung der Blut-Sauerstoff-Sättigung - Google Patents

System zur Bestimmung der Körperaktivität eines Patienten durch Messung der Blut-Sauerstoff-Sättigung

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Description

    Hintergrund der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Bestimmen der physischen Aktivität eines Patienten durch Messen der Blutsauerstoff-Sättigung. Die bestimmte physische Aktivität kann verwendet werden als Steuerparameter, um die Rate einzustellen, unter der ein einsetzbarer Herzschrittmacher elektrische Stimulationsimpulse erzeugt und an ein Herz des Patienten liefeft, oder als ein Steuerparameter, um die Medikamentabgabe einer einsetzbaren Medikamentabgabe-Vorrichtung zu steuern.
  • Ein Schrittmacher ist eine medizinische Vorrichtung, gewöhnlich eine einsetzbare bzw. implantierbare medizinische Vorrichtung, die elektrische Stimulationsimpulse an ein Patientenherz unter einer gesteuerten Rate liefert, um die Herzrate zu steuern bzw. zu regeln. Die modernsten einsetzbaren Schrittmacher können programmiert werden, um in unterschiedlichen Modi zu arbeiten, wie es durch die Ansprüche eines bestimmten Patienten erforderlich ist. Verschiedene gemeinsame Operationsmodi liefern Stimulationsimpulse nur dann, wenn das Patientenherz selbst nicht mit einer minimalen Rate schlägt. In solchen Modi werden die Stimulationsimpulse nur geliefert, wenn sie benötigt werden oder "auf Anforderung", wodurch die begrenzte Stromquelle des eingesetzten Schrittmachers für die längstmögliche Zeit erhalten bleibt. Typischerweise ist die Art und Weise, in der solche Anforderungs-Schrittmacher arbeiten, so beschaffen, daß ein grundlegendes Schrittintervall definiert wird (manchmal als "Escape-Intervall" bezeichnet) und zu warten und zu erkennen, ob das Herz während dieses Intervalls schlägt. (Ein Herzschlag wird bestimmt durch Messen einer "P-Welle", welche die Kontraktion der Vorkammern anzeigt, oder einer "R-Welle", welche die Kontraktion der Ventrikel anzeigt.) Wenn dem so ist, startet das grundlegende Schrittintervall und keine Stimulationsimpulse werden geliefert. Wenn dem nicht so ist, wird ein Stimulationsimpuls an dem Ende des Schrittintervalls geliefert. Auf diese Weise definiert das Schrittintervall des Schrittmachers die Rate, unter der Stimulationsimpulse an das Herz geliefert werden in Abwesenheit von natürlich auftretenden Herzschlägen. Es ist zu beachten, daß Schrittmacher eingesetzt werden können, die entweder eine oder beide Kammern des Herzens stimulieren (d.h. entweder die rechte Vorkammer und/oder das rechte Ventrikel).
  • Ein taktantwortender Schrittmacher ist ein Schrittmacher, der automatisch das Schrittintervall einstellt, oder die Rate, unter der Stimulationsimpulse an das Patientenherz geliefert werden, und zwar als Funktion der gemessenen physiologischen Anforderungen des Patienten. Dies bedeutet, daß jede Person Zeiten hat, zu denen sein oder ihr Herz schnell schlagen muß, und Zeiten, zu denen sein oder ihr Herz langsam schlagen sollte. Beispielsweise bringt physische Aktivität es mit sich, daß die Herzrate eines Menschen ansteigt, um die gestiegenen Sauerstoffanforderungen des Muskelgewebes auszugleichen, welches in die physische Aktivität einbezogen ist. In gleicher Weise ermöglicht es die physische Inaktivität, z.B. verlängerte Perioden des Schlafs oder der Ruhe, daß eine Herzrate des Menschen absinkt, da die Sauerstoffanforderungen des Körpergewebes geringer sind. Ein taktantwortender Schrittmacher versucht somit, die physiologischen Anforderungen eines Patienten zu einer bestimmten Zeit zu messen, beispielsweise durch Messen der physischen Aktivität oder Inaktivität, und stellt dementsprechend das Schrittintervall des Schrittmachers ein.
  • Der Betrieb und die Auslegung von Schrittmachern einschließlich taktantwortenden Schrittmachern sind im Stand der Technik bekannt. Man vergleiche beispielsweise Furman et al., A Practice of Cardiac Pacing (Futura Publishing Co., Mt. Kisco, N.Y. 1986); Moses, et al., A Practical Guide to Cardiac Pacing (Little, Brown & Co., Boston/Toronto 1983); U.S.-Patent Nr.4 712 555 (Thornander et al.); U.S.-Patent Nr.4 856 523 (Sholder et al.). Das U.S.-Patent 4 712 555 (Thornander et al.) ist eine besonders verständliche Druckschrift, die den generellen Betrieb eines taktantwortenden Schrittmachers erläutert, sowie die Anwendung eines bestimmten Typs von physiologischen Parametern (ein Zeitintervall) zum Steuern des Schrittmachers.
  • Es ist bekannt im Stand der Technik, verschiedliche unterschiedliche physiologische Parameter zu messen, z.B. die Steuerparameter eines taktantwortenden Schrittmachers. Ein gewöhnlicher Typ von Sensor ist ein Aktivitätssensor, der den physischen Aktivitätspegel eines Patienten mißt, vgl. beispielsweise U.S.-Patent 4 140 132 (Dahl), U.S.-Patent 4 485 813 (Anderson).
  • Andere Typen von Sensoren, die in herkömmlichen taktantwortenden Schrittmachern verwendet werden, weisen Sensoren auf, welche die Atmungsrate, die Blut- und/oder Körpertemperatur, den Blutdruck, die Länge des Q-T-Intervalls und die Länge des P-R-Intervalls messen.
  • Von besonderer Bedeutung für die vorliegende Erfindung ist die Tatsache, daß es im Stand der Technik auch bekannt ist, einen einsetzbaren Sensor zu verwenden, um den Sauerstoffgehalt des Blutes zu bestimmen und einen solchen Sensor in einem taktantwortenden Schrittmacher zu verwenden, vgl. beispielsweise die U.S.-Patente 4 202 339 (Wirtzfeld), 4 399 820 (Wirtzfeld et al.) und 4 815 469 (Cohen et al.). Jüngste Studien haben ferner vorgeschlagen, daß eine gemischte venöse Sauerstoff-Sättigung eine der besten Anzeigen liefert, die für physiologischen Bedarf verfügbar ist, insbesondere für geringe und mittlere Tätigkeitspegel (physische Aktivität). Es ist somit vorgeschlagen worden, daß eine gemischte venöse Sauerstoff-Sättigung, wenn mit anderen Parametern kombiniert, einen sehr nützlichen Steuerparameter liefert zum Steuern eines taktantwortenden Schrittmachers, vgl. Stangl et al.: "A New Multisensor Pacing System Using Stroke Volume, Respiratory Rate, mixed Venous Oxygen Saturation, and Temperature, Right Atrial Pressure, Right Ventrienlar Pressure and dP/dt," PACE, Vol 11, pp 712 - 724 (June 1988).
  • Obwohl die Sauerstoff-Sättigung einer der empfindlichsten Parameter sein kann, um geringe und mittlere Tätigkeitspegel anzuzeigen, haben unglücklicherweise die bislang im Stand der Technik zur Messung der Sauerstoff-Sättigung verwendeten Verfahren die wertvollste Information ausgeblendet, die durch diesen Parameter zur Verfügung gestellt wird. Beispielsweise wird die Sauerstoff-Sättigung typischerweise optisch unter Verwendung eines Sensors gemessen, der sowohl eine Lichtquelle, z.B. eine lichtemittierende Diode (LED) als auch eine Einrichtung zum Erfassen von Licht, z.B. einen Phototransistor, aufweist. Der Sensor, der sowohl eine LED als auch einen Phototransistor aufweist, wird in dem rechten Ventrikel positioniert, um die venöse Sauerstoff- Sättigung zu messen. Lichtenergie wird auf das Blut in dem rechten Ventrikel von der Lichtquelle aus gerichtet. Die Menge der Lichtenergie, die zurück zu dem Phototransistor reflektiert wird, ist eine Funktion der Eigenschaften des Blutes, einschließlich des Pegels der Sauerstoff-Sättigung des Blutes. Somit ist es durch Überwachen des Verhältnisses von emittierter Lichtenergie zu reflektierter Lichtenergie möglich, den Blutsauerstoff-Sättigungspegel des Blutes in dem rechten Ventrikel zu messen. Da jedoch das rückkehrende Blut in dem rechten Ventrikel aus allen Teilen des Körpers kommt, enthält es beträchtliche unterschiedliche Pegel von Blutsauerstoff-Sättigung, was die unterschiedlichen Aktivitätspegel der verschiedenen Teile des Körpers wiederspiegelt. Wenn beispielsweise der Patient geht, wird das Blut, das aus den Beinen und Armen zurückkehrt (unter der Annahme, daß die Arme hin- und hergehen, wenn die Beine gehen), einen beträchtlich geringeren Sauerstoffgehalt haben als das Blut, das aus anderen Teilen des Körpers stammt. Dies liegt darin begründet, daß das Muskelgewebe des Beines und des Armes härter arbeitet (und daher mehr Sauerstoff verbraucht), als das Muskelgewebe an anderen Körperstellen.
  • Auch wenn die in der rechten Vorkammer gemessene Blutsauerstoff-Sättigung dazu neigt, über einen weiten Bereich zu schwanken, wird sie, sobald das Blut den rechten Ventrikel erreicht, gut durchgemischt zu der Zeit, wenn die Messung gemacht wird. Somit wird die Blutsauerstoff-Sättigung in dem rechten Ventrikel in einem bestimmten Maß schwanken, jedoch nicht soviel wie sie in der rechten Vorkammer schwankt. Um diese Schwankungen auszugleichen, lehrt der Stand der Technik, die Messung über eine ausreichend lange Zeitdauer zu mitteln oder zu integrieren. In nachteiliger Weise blendet eine solche Mittlung oder Integration die wertvollsten Abschnitte der Messung aus, nämlich die Sauerstoff- Sättigungspegel des aus den einzelnen Teilen des Körpers zurückkehrenden Bluts, z.B. den Armen und Beinen, oder anderen Teilen des Körpers, die eine physische Aktivität erfahren. Was daher benötigt wird, ist ein Verfahren zum Messen der Sauerstoff-Sättigung des Blutes, wie es zuerst zu dem Herzen zurückkehrt und noch Informationen liefert über die Abschnitte des Körpers, die der größten physikalischen Aktivität unterliegt, wodurch der Abschnitt der schwankenden Sauerstoff-Sättigungsmessung isoliert wird, der eine solche physische Aktivität anzeigt.
  • Wenn ferner die Blutsauerstoff-Sättigung unter Verwendung eines optischen Sensors gemessen wird, welcher die reflektierte Lichtenergie mißt, und wenn ein solcher Sensor in dem Herzen positioniert ist, ist die Menge von reflektierter Lichtenergie, die durch einen solchen Sensor erfaßt wird, wesentlich beeinflußt durch optische Reflektionen der Herzwand oder der Herzventile. Solche optischen Reflektionen können während Abschnitten der Aktivität des Herzens unvorteilhafterweise falsche hohe Werte ergeben. Was man somit benötigt, ist ein Meßverfahren oder System, das nur die optischen Reflektionen von zurückgekehrtem Blut mißt, nicht jedoch von optischen Reflektionen, die in dem Herzen auftreten. Genauer gesagt braucht man ein System zum Messen der optischen Reflektionen von zu dem Herzen zurückgeflossenem Blut von nur den Körperabschnitten, die der anstrengendsten physischen Aktivität unterliegen.
  • Die US 4870 968 betrifft ein System zum Steuern der Stimulationsfrequenz von Herzschrittmachern, in denen ein mittlerer Wert der gemessenen Blutsauerstoff- Signale genommen wird, auf der Basis einer Vielzahl von minimalen Werten, die wahrend jeweiliger Meßzymen aufgenommen wurden. Der gemittelte Wert wird einer weiteren Steuerfunktion unterworfen, um die letzte Schrittrate zu bestimmen.
  • Die vorliegende Erfindung liefert in vorteilhafter Weise ein System der Blutsauerstoff-Sättigungsmessung, das die obigen und weitere Anforderungen erfüllt.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die Vorteile und Beschränkungen des Standes der Technik, die oben diskutiert wurden, werden von der vorliegenden Erfindung, wie sie in den Ansprüchen definiert ist, überwunden.
  • Gemäß der Erfindung wird angegeben ein taktantwortender Schrittmacher, der aufweist:
  • taktantwortende Impulserzeugungseinrichtungen zum Erzeugen von Stimulationsimpulsen;
  • Meßeinrichtungen zum Messen des Sauerstoffgehaltes des Bluts; Überwachungseinrichtungen zum Uberwachen der Blutsauerstoff-Messungen, die mit den Meßeinrichtungen durchgeführt werden, wobei die Meßeinrichtungen angepaßt sind, um wiederholt den Sauerstoffgehalt des Blutes in der rechten Vorkammer zu messen, wobei die Überwachungseinrichtungen angepaßt sind, um die Blutsauerstoff-Messungen über ein vorgeschriebenes Intervall zu überwachen; und
  • Bestimmungseinrichtungen, die zum Bestimmen des minimalen Wertes des Blutsauerstoffgehaltes vorgesehen sind, der während des vorgeschriebenen Intervalls gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtungen angeordnet sind, um in dem Herzen angeordnet zu sein, um den Sauerstoffgehalt des Blutes in der rechten Vorkammer bzw. Vorhof des Patientenherzens zu messen, wenn das Blut in die rechte Vorkammer eintritt, bevor das Blut eine Gelegenheit hat, vollständig vermischt zu werden; wobei das Intervall eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden Herzzyklen aufweist; der minimale Wert des Blutsauerstoffgehaltes einen direkten Indikator des Blutsauerstoffgehaltes des Blutes liefert, das von Körpergewebe des Patienten zurückkehrt, welches größter Sauerstoffanforderung unterliegt, und somit ein direkter Indikator des Körpergewebes, das eine physische Tätigkeit erfährt, wobei, je geringer der minimale Blutsauerstoffgehalt ist, desto größer die physischer Aktivität ist;
  • wobei die taktantwortende Impulserzeugungseinrichtung Simulationsimpulse erzeugt mit einer Rate, die direkt gesteuert wird durch den minimalen Wert des Blutsauerstoffgehaltes.
  • Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung mißt ein System zum Bestimmen der physischen Aktivität bzw. Körperaktivität eines Patienten den minimalen Blutsauerstoff-Sättigungspegel des venösen Blutes in der rechten Vorkammer eines Herzens, und verwendet einen solch minimalen Blutsauerstoff- Sättigungspegel als Steuerparameter zum Angeben der Muskelaktivität eines Patienten. Wie vorstehend erwähnt, verändert sich der Sauerstoffgehalt des venösen Blutes in der rechten Vorkammer beträchtlich, wenn venöses Blut von allen Teilen des Körpers dahin zurückkehrt, aber nicht vollständig vermischt wird. Ein Teil des venösen Blutes zeigt einen geringen Sauerstoffgehalt, wenn es von isolierten Teilen des Körpers zurückkehrt, z.B. den Armen oder Beinen, welche einer Muskelaktivität unterliegen. Ein anderer Teil des venösen Blutes, von Teilen des Körpers, die keiner beträchtlichen Muskelaktivität unterliegen, zeigt einen höheren Blutsauerstoffgehalt. Vorteilhafterweise liefert der minimale Sauerstoffgehalt des wenig vermischten venösen Blutes in der rechten Vorkammer somit eine genaue und verläßliche Messung der Muskelaktivität, die verwendet wird, um die Rate einzustellen, unter der Schrittimpulse nach Aufforderung an den Patienten geliefert werden. Zu diesem Zweck wird ein Blutsauerstoff-Sensor, z.B. ein Sensor, der optisch den Sauerstoffgehalt des Blutes in Kontakt mit ihm mißt, so positioniert, daß er den Sauerstoffgehalt des wenig vermischten venösen Blutes in der rechten Vorkammer mißt. Bevorzugt bildet dieser Sauerstoffsensor einen einstückigen bzw. integralen Teil einer Schrittmacherleitung, die einen taktantwortenden Schrittmacher mit dem Herzen verkoppelt. Der minimale Sauerstoffgehalt, so gemessen, wird verwendet als Steuerparameter, um automatisch die Schrittmacherrate des taktantwortenden Schrittmachers einzustellen, d.h., um automatisch die Rate einzustellen, unter der Schritt- oder Stimulationsimpulse auf Anforderung durch den Schrittmacher geliefert werden, um die physiologischen Anforderungen des Patienten einzuhalten.
  • Ein optischer Sensor wird bevorzugt verwendet mit der vorliegenden Erfindung, um den Sauerstoffgehalt des venösen Blutes in der rechten Vorkammer zu messen. Wenn dies getan ist, weist in vorteilhafter Weise der minimale Sauerstoffgehalt, so gemessen, automatisch jede fehlerhafte hohe Ablesung zurück, die durch optische Reflektionen in dem Herzen verursacht sind. Alternativ kann ein chemischer Sensor, der den Sauerstoff-Partialdruck oder den Partialdruck von Kohlendioxid mißt, eingesetzt werden, wobei der Verbrauch von Sauerstoff eine äquivalente Menge an Kohlendioxid erzeugt; dieser kann somit gemessen werden und als Indikator der physischen Aktivität verwendet werden. Wenn ein Kohlendioxid-Sensor eingesetzt wird, sucht das System nach der maximalen Kohlendioxid-Ablesung (was minimalen Sauerstoff in dem Blut anzeigt). Dieses Maximum wird verwendet, um den Schrittmacher oder ein Medikament-Abgabesystem zu steuern.
  • Das System gemäß der Erfindung wird die Nachteile der bislang bekannten Systeme eliminieren. Da das minimale Signal in der Vorkammer genommen wird, bevor das Blut gemischt wird, wird es die Muskelaktivität von isolierten Teilen des Körpers, die sich in Übung befinden, z.B. die Arme und Beine, darstellen. Durch Verwenden dieses minimalen Signals wird das System empfindlicher sowohl auflokale Tätigkeit als auch auf niedrigere Pegel der Tätigkeit. Zusätzlich eliminiert die Verwendung des minimalen Signals auch die Wirkung von hohen Signalpegeln, die durch Reflektionen von der Wand des Herzens oder dem Ventil stammen. Somit werden Artefakte, die durch solche Reflektionen erzeugt werden, aus dem verwendeten Signal eliminiert.
  • Es ist ein bevorzugtes Merkmal der vorliegenden Erfindung, ein genaues und verläßliches System anzugeben zum Bestimmen des Sauerstoffgehaltes des venösen Blutes unter Verwendung von optischen Meßverfahren, d.h. Emittieren von Lichtenergie in das Blut und Messen der Menge von Lichtenergie, die von dort reflektiert wird, und zwar trotz Reflektionen und anderer fälschlicher Lichtenergie-Messungen, die auftreten können.
  • Es ist ein weiteres bevorzugtes Merkmal der Erfindung, ein verläßliches und genaues System anzugeben zum Messen des Sauerstoffgehaltes des Blutes, das von Körpergewebe zurückfließt, welches dem größten Sauerstoffbedarf unterliegt, z.B. welches der größten physischen Tätigkeit ausgesetzt wird, auch wenn solches Blut sich in einem Prozeß der Vermischung mit Blut befindet, das von Körpergewebe stammt, welches nicht einem hohen Sauerstoffbedarf ausgesetzt ist. Mit anderen Worten ist es ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, ein System anzugeben, das relevante Blutsauerstoff-Messungen (d.h. von Blut, das von aktivem Körpergewebe zurückfließt) von irrelevanten Blutsauerstoff-Messungen (d.h. von Blut, das von nichtaktivem Körpergewebe zurückkehrt) auszusortieren bzw. zu trennen.
  • Es ist ein weiteres bevorzugtes Merkmal der Erfindung, ein solches System anzugeben zum Messen relevanter Blutsauerstoff-Pegel, die verwendet werden können als Steuerparameter in einem taktantwoftendem Schrittmachersystem.
  • Es ist ein weiteres Merkmal der Erfindung, ein taktantwortendes Schrittmachersystem anzugeben, bei dem Stimulationsimpulse an ein Patientenherz auf Anforderung unter einer Rate geliefert werden können, die bestimmt wird durch den Sauerstoffgehalt des Blutes, der von den Teilen des Patientenkörpers zurückströmt, die der größten Sauerstoffanforderung ausgesetzt sind.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • Die obigen und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden genaueren Beschreibung in Verbindung mit den nachfolgenden Zeichnungen, wobei:
  • Fig. 1 ein schematisches Diagramm eines optischen Blutsauerstoff-Sensors des Standes der Technik ist;
  • Fig. 2 ein Blockdiagramm, das einen Blutsauerstoff-Sensor zeigt, der in einem taktantwortendem Schrittmachersystem verwendet wird;
  • Fig. 3A ist ein Kurvendiagramm, das repräsentative Schwankungen in dem Ausgangssignal von einem Sauerstoffsensor zeigt, wenn ein solcher Sensor in der rechten Vorkammer eines Patientenherzens angeordnet ist, wie in Fig. 2 gezeigt;
  • Fig. 3B ist ein Kurvendiagramm eines kleinen Segments der Kurve von Fig. 3A, mit einer vergrößerten horizontalen (Zeit-)achse;
  • Fig. 4 ist ein vereinfachtes Flußdiagramm, das ein Verfahren der Einstellung des Schrittintervalls eines taktantwortenden Schrittmachersystems zeigt gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • Fig. 5 ist ein vereinfachtes funktionales Blockdiagramm der Sensor- Verarbeitungsschaltung von Fig. 2 gemäß einer digitalen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • Fig. 6A ist ein vereinfachtes elektrisches Schema der Sensor- Verarbeitungsschaltung von Fig. 2, gemacht gemäß einer analogen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • Fig. 6B ist eine Zeitkurve, welche die Operation der analogen Ausführungsform von Fig. 6A erläutert;
  • Fig. 6C zeigt eine Ausführungsform der Schaltung von Fig. 6A, und
  • Fig. 6D ist ein Zeitdiagramm, welches die Beziehung zwischen den Taktsignalen erläutert, die in der Spitzenerfassungsschaltung von Fig. 6C eingesetzt werden.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Es wird festgestellt, daß gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ein taktantwortendes Schrittmachersystem angegeben wird, bei dem der Sauerstoffgehalt des Blutes verwendet wird als physiologischer Parameter, um die Rate zu steuern, unter der Stimulationsimpulse an ein Herz eines Patienten geliefert werden. Wie vorausgehend angezeigt, sind taktantwortende Schrittmachersysteme im Stand der Technik bekannt und beschrieben, und werden hier nicht in jedem Detail erwähnt. Obwohl solche Systeme unterschiedliche Formen annehmen, setzen sie alle eine Einrichtung ein zum Messen eines oder mehrerer physiologischer Parameter des Patienten, die anzeigen, wie schnell oder langsam das Patientenherz schlagen sollte. Die vorliegende Erfindung ist vorwiegend gerichtet auf die Art und Weise, in der der Sauerstoffgehalt des Blutes genau gemessen werden kann, und sobald er gemessen ist, als ein physiologischer Parameter verwendet wird, um ein taktantwortendes Schrittmachersystem zu steuern.
  • Um die mit der Verwendung der vorliegenden Erfindung verbundenen Vorteile besser zu verstehen, wird es zunächst hilfreich sein, ein grundlegendes Verständnis der Art zu haben, in welcher der Sauerstoffgehalt des Blutes gemessen wird.
  • Dementsprechend wird Bezug genommen auf Fig. 1, in der ein schematisches Diagramm eines optischen Blutsauerstoff-Sensors des Standes der Technik gezeigt ist. Der Sensor weist zwei lichtemittierende Dioden 20 und 22 auf, die parallel geschaltet sind, wobei die Anode der Diode 20 mit der Kathode der Diode 22 verbunden ist, und die Anode der Diode 22 mit der Kathode der Diode 20 verbunden ist. Ein Phototransistor 24 ist parallel mit einem Widerstand 26 geschaltet und der Kollektor des Phototransistors 24 ist mit demselben Knoten verbunden wie die Anode der Diode 22 und die Kathode der Diode 20. Der Knoten, welcher die Anode der Diode 20 und die Kathode 22 aufweist, weist einen Eingangsanschluß 28 auf, und der Emitter des Phototransistors 24 und eine Seite des Widerstands 26 weist einen weiteren Anschluß 30 des Sensors auf. Im Betrieb wird ein zweiphasiger Spannungsimpuls über Anschlüsse 28 und 30 angelegt. Dieser zweiphasige (bi-phase) Spannungsimpuls ist auch in Fig. 1 erläutert und weist einen positiven Abschnitt auf, der eine Amplitude von +V1 hat, gefolgt von einem negativen Abschnitt, der eine negative Amplitude von -V2 hat. Der positive Abschnitt des zweiphasigen Spannungsimpulses verursacht einen Strom I1, der durch die lichtemittierende Diode 20 fließt, wodurch Lichtenergie E1 von der LED 20 emittiert wird. Das Licht E1 kommt in Kontakt mit einem gewünschten Körperfluid 32, z.B. Blut. Abhängig von den Eigenschaften des Fluids 32 wird ein Abschnitt der Lichtenergie E1 zu dem Phototransistor 24 zurückreflektiert. In Fig. 1, ebenso wie in den anderen Figuren, wird der Abschnitt der Lichtenergie, der zu dem Phototransistor zurückreflektiert wird, als E2 bezeichnet. Somit ist in Fig. 1 die Strommenge 12, die durch den Phototransistor 24 fließt, eine Funktion der Lichtenergie E2, die auf die Basis des Phototransistors 24 fällt. Der Rest bzw. Ausgleich des Stroms I1, der nicht durch den Phototransistor 24 fließt, fließt daher durch den Widerstand 26. Dieser Strom wird als 13 bezeichnet. Somit ist zu sehen, daß I1 gleich 12 und 13 ist. Der Strom 12 verändert sich als Funktion der Lichtenergie E2, wodurch auch die Strommenge 13 beeinflußt wird, die durch den Widerstand 26 strömt. Die Spannung, die über die Anschlüsse 28 und 30 abfällt bzw. entwickelt wird (welche Spannung eine Funktion des Vorwärtsabfalls über die LED 20 und des Spannungsabfalls über den Widerstand 26 ist, verursacht durch den Stromfluß 13) wird somit variieren als eine Funktion der reflektierten Lichtenergie E2, die auf den Phototransistor 24 fällt. Somit ist es möglich, durch Überwachung der Spannung über die Anschlüsse 26 und 30, eine Anzeige der Reflektionseigenschaften des Fluids 32 zu erhalten.
  • Um den Betrag der Spannungsänderung über die Anschlüsse 28 und 30, verursacht durch den Strom 12 zu bestimmen, ist es notwendig, andere Variationen bzw. Veränderungen in der Spannung aus der Messung zu isolieren. Dies geschieht typischerweise durch Veranlassen eines Stroms 14, durch den Widerstand 26 und die LED 22 während des negativen Abschnitts der zweiphasigen Spannungskurve zu fließen. Während dieses Abschnitts der Kurve werden sowohl der Phototransistor 24 als auch die LED 20 zurück-vorgespannt, und daher fließt kein Strom durch eine dieser Vorrichtungen. Der Wert von 14 wird so gewählt, daß er nahe an dem Wert von I1 liegt, so daß der Vorwärts- Spannungsabfall über die LED 20 etwa derselbe ist wie der Vorwärts- Spannungsabfall über die LED 22.
  • Wegen einiger Schwierigkeiten, die mit dem Gebrauch und dem Betrieb des herkömmlichen Sensors verbunden sind, der in Fig. 1 gezeigt ist, ist ein verbesserter Blutsauerstoff-Sensor vorgeschlagen worden, der in dem U.S.- Patent 4 815 469 (Cohen et al.) offenbart ist.
  • Obwohl einer der in dem '469-Patent beschriebenen Sensoren der bevorzugte Sensortyp zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung ist, muß betont werden, daß jeder Typ von Sensor, der geeignet ist, den Sauerstoffgehalt des Blutes (oder den Kohlendioxidgehalt des Blutes) zu messen, eingesetzt werden kann mit den Verfahren und Systemen der vorliegenden Erfindung.
  • Als nächstes wird Bezug genommen auf Fig. 2, wo ein Blockdiagramm gezeigt ist, das eine bevorzugte Art zeigt, wie ein Blutsauerstoff-Sensor 34 (beispielsweise der in dem '469-Patent beschriebene Sensor) in einem taktantwortenden Schrittmachersystem eingesetzt wird. Obwohl Fig. 2 einen einpoligen Einzelkammer-Schrjttmacher zeigt, ist die vorliegende Erfindung gleicherweise anwendbar auf zweipolige (bi-polar) und/oder Doppelkammer-Schrittmacher. Der Sensor 34 ist in einem Gebiet eines Patientenkörpers positioniert, bei dem venöses Blut in der Lage ist, in Kontakt zu kommen mit Lichtenergie E1, die durch den Sensor emittiert wird. Die bevorzugte Anordnung des Sensors ist in einem Herzen 36 des Patienten, und insbesondere in der rechten Vorkammer (Atrium) 38 des Herzens 36. Ein einsetzbarer taktantwortender Schrittmacher 40 wird in dem Patienten in herkömmlicher Weise implantiert. Eingeschlossen in dem implantierbaren Schrittmacher 40 ist eine Sensor-Antriebsschaltung 42, eine Sensor-Verarbeitungsschaltung 44 und herkömmliche taktantwortende Schrittmacher-Schaltungen 46. Auch eingeschlossen in dem Schrittmacher 40 ist eine Quelle von elektrischer Energie, z.B. eine Batterie 48.
  • Die Antriebsschaltung 42 liefert die Antriebsspannung, die für den Betrieb des Sensors 34 notwendig ist. Die Sensor-Verarbeitungsschaltung 44 mißt das Rücksignal von dem Sensor, z.B. das Spannungspotential an dem Ausgang des Sensors 34, und zwar in Reaktion auf eine angelegte Antriebsspannung. Wie im Stand der Technik bekannt und in dem '469-Patent beschrieben, verändert sich diese Sensorausgangsspannung als eine Funktion des Sauerstoffgehaltes des Blutes, von dem die emittierte Lichtenergie reflektiert wird. Somit kann durch Überwachen der Veränderungen in dieser Ausgangsspannung eine qualitative Messung des Sauerstoffgehaltes des Blutes vorgenommen werden. Durch Einsatz geeigneter Kalibrierungsverfahren kann eine quantitative Messung des Sauerstoffgehaltes des Blutes vorgenommen werden.
  • Die Antriebsschaltung 42 und die Sensorschaltung 44 sind miteinander und mit den Schrittmacher-Schaltungen 46 gekoppelt.
  • Geeignete Zeitsignale 50 werden zwischen der Sensorantriebsschaltung 42 und der Sensorverarbeitungsschaltung 44 geteilt. Solche Zeitsignale gewährleisten, daß beide Schaltungen nur zu einer gewünschten Zeit in dem Herzzyklus oder einem anderen Steuerzyklus arbeiten. (Der "Herzzyklus" ist die Zeit, die von dem Herzen 36 benötigt wird, um einen Schlag zu vollenden. Dieser Zyklus ist typischerweise manifestiert durch Kontraktion oder Depolarisation der Vorkammern, offenbart durch die Erzeugung eine P-Welle, gefolgt durch Kontraktion oder Depolarisation der Ventrikel, offenbart durch die Erzeugung einer R-Welle. Die P-Wellen und R-Wellen ergeben sich durch Prüfen des Elektrocardiogramms des Patienten, oder eines ECG. Der Herzzyklus wird häufig gemessen von R-Welle zu R-Welle, da die R-Welle die vorwiegende Welle ist und somit am leichtesten in dem ECG zu messen ist.) Um die Meßfunktion des Sensors 34 mit anderen Ereignissen, die mit dem Betrieb der Schrittmacherschaltungen 46 verbunden sind, zu synchronisieren, empfangen ferner die Sensorantriebsschaltung 42 und die Sensorverarbeitungsschaltung 44 ein Taktsignal 42 und ein Zeitbezugssignal 54 von den Schrittmacherschaltungen 46. Somit kann beispielsweise das Zeitbezugssignal 54 ein Signal sein, daß ein Herzereignis anzeigt, z.B. als V-Impuls oder ein R-Wellensignal, wobei die Signale anzeigen, daß der Ventrikel des Herzens schrittgemacht wurde (was bedeutet, daß ein Stimulationsimpuls, z.B. ein ventrikulärer Stimulationsimpulse oder V-Impuls, durch den Schrittmacher geliefert wurde), oder daß eine ventrikuläre Kontraktion, eine R-Welle, gemessen wurde.
  • Im Betrieb werden das Taktsigual 52, ebenso wie ein Zeitbezugssignal, z.B. als ein VIR-Signal, von der Schrittmacherschaltung 46 an die Sensorantriebsschaltung 42 und die Sensorverarbeitungsschaltung 44 geliefert. Eine Schrittmacherleitung 60, verbunden mit dem Schrittmacher 40, beispielsweise durch einen herkömmlichen bipolaren Schrittmacherverbinder 62, ermöglicht dem Schrittmacher, Stimulationsimpulse an das Herz 36 und zwar an einer distalen Elektrodenspitze 66 durch den Leiter 70 abzugeben. Derselbe Leiter 70 erlaubt den Schrittmacherschaltungen 46, Herzereignisse zu messen, die nahe der Leitungsspitze 66 auftreten.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Sensor 34 vorteilhafterweise eingebettet in der Schrittmacherleitung 60 unter einem Abstand von der distalen Spitze, um den Sensor 34 in der rechten Vorkammer 38 des Herzens 36 anzuordnen. Wenn ferner die Leitung geeignet und sauber in dem Herzen positioniert ist, ist sie in einer Art gebildet, die den Sensor 34 veranlaßt, Blut zu erfassen (und dadurch den Sauerstoffgehalt des Blutes zu messen), kurz nachdem das Blut in die Vorkammer 38 eintritt, bevor ein solches Blut die Gelegenheit hat, sich vollständig in der Vorkammer zu vermischen. Ein Anschluß des Sensors 34 ist mit einem getrennten Leiter 68 der Leitung 60 verbunden. Der andere Anschluß des Sensors 34 ist in der Leitung zu dem Leiter 70 verbunden.
  • Die Sensorverarbeitungsschaltung 44 entwickelt ein Steuersignal 49, das stellvertretend ist für die Raflektanzeigenschaften des Blutes (und daher in Beziehung sind zu dem Sauerstoffgehalt in dem Blut). Dieses Steuersignal 49 wird an die Schrittmacherschaltungen 46 gegeben und verwendet als ein physiologischer Parameter, um die Rate zu steuern, unter der die Schrittmacherschaltungen einen Stimulationsimpuls an das Herz geben.
  • Unter Bezugnahme als nächstes auf Fig. 3 wird ein Kurvendiagramm erläutert, daß repräsentative Schwankungen in dem Ausgangssignal von dem Sensor 34 von Fig. 2 (wenn ein solcher Sensor in der rechten Vorkammer 38 des Patientenherzens 36 angeordnet ist) zeigt. Die horizontale Achse in dem Diagramm, welches in Fig. 3A gezeigt ist, stellt die Zeit dar, während die vertikale Achse das Ausgangssignal darstellt, z.B. die Ausgangsspannung, die von dem Sensor 34 erhalten wird. Da dieses Ausgangssignal die optischen Reflektanzeigenschaften des Blutes darstellt, wobei diese Eigenschaften in Beziehung gesetzt werden können zu dem Sauerstoffgehalt des Blutes, zeigt somit die in Fig. 3A gezeigte Kurve die Veränderungen bzw. Variationen des Sauerstoffgehaltes des Blutes als Funktion der Zeit.
  • Der Blutsauerstoffgehalt, der in der rechten Vorkammer des Patientenherzens gemessen ist, schwankt als Funktion der Zeit aus zwei Gründen: (1) es gibt unterschiedliche Sauerstoffanforderungen, die auf dem Gewebe des Patientenkörpers zu unterschiedlichen Zeiten des Tages liegen abhängig von den Aktivitäten des Patienten; und (2) unterschiedliche Körpergewebeteile in dem Patienten unterliegen unterschiedlichen Sauerstoffanforderungen aufgrund des Ortes des Körpergewebes. Die erste Variation ist eine relativ geringe Variation und kann betrachtet werden als Durchschnitts-Sauerstoffanforderung. Zu gewissen Zeiten des Tages, z.B. wenn der Patient schläft, ist die durchschnittliche Sauerstoffanforderung am geringsten. Zu anderen Zeiten des Tages, z.B. wenn der Patient tätig ist, wächst die durchschnittliche Sauerstoffanforderung beträchtlich. Die zweite Variation ist eine relativ schnelle Variation und tritt auf aufgrund des Umstandes, daß das zu der rechten Vorkammer aus verschiedenen Körpergewebestellen zurückkehrende Blut ziemlich schlecht gemischt ist. Sorgfältig gemischtes Blut von allen Körpergewebestellen würde nur Bruttoänderungen der metabolischen Rate wiederspiegeln.
  • In Fig. 3A ist der erste Variationstyp vorherrschend erläutert. Zu einer Zeit tl, beispielsweise wenn der Sensorausgang hoch ist, ist der Blutsauerstoffgehalt gleichermaßen hoch, was eine Zeit der relativen Untätigkeit des Patienten anzeigt. Dagegen ist zu Zeiten t2 und t3, wenn der Sensorausgang Mein ist, der Blutsauerstoffgehalt in ähnlicher Weise gering, was ein Zeit der relativen Aktivität des Patienten anzeigt.
  • In Fig. 3B ist der zweite Variationstyp erläutert. Dies bedeutet, daß Fig. 3B den Typ von Variationen in der Blutsauerstoff-Messung zeigt, der auftreten kann während eines relativ kurzen Abschnittes der Wellen der Kurve von Fig. 3A, z.B. während des Abschnitts, der in dem Zyklus B eingeschlossen ist. Wie in Fig. 3B gezeigt, können solche Variationen in dem Sensorausgang ziemlich abrupt und plötzlich sein, was den Eintritt von Blut in die rechte Vorkammer aus Körpergewebestelle aufzeigt, die deutlich unterschiedlichen Sauerstoffgehalt haben. Ein geringer Sensorausgang, z.B. an dem Punkt P1, kann anzeigen ein Blut, das von einem relativ aktiven Abschnitt des Patientenkörpers, z.B. einem Arm, zurückkehrt, wo der Sauerstofibedarf des Körpergewebes hoch ist. Ein hoher Sensorausgang, z.B. an dem Punkt P2, kann Blut anzeigen, das von einem relativ inaktiven Abschnitt des Patientenkörpers stammt, wo der Sauerstoffbedarf des Körpergewebes gering ist. Es ist natürlich nicht möglich, den Ursprung des Blutes mit hohem oder geringem Sauerstoffgehalt zu bestimmen. Alternativ kann ein hoher Sensorausgang, z.B. an Punkt P3, eine ungeeignete Raflektion der Lichtenergie in den Phototransistor des Sensors anzeigen, verursacht beispielsweise durch eine Bewegung des Herzventils oder die Wand des Herzens.
  • In Betrieb arbeitet der Sensor 34 typischerweise nicht kontinuierliche (obwohl er es mit geeigneter Schaltung tun könnte). Dies bedeutet, daß der Sensor typischerweise eingeschaltet wird während einer refraktären (refractory) Periode des Herzens und/oder der Schrittmacherschaltungen, und eine "Probe" des Blutsauerstoffgehaltes zu dieser Meßzeit genommen wird. Solche Probenzeiten, d.h. solche Zeiten, wenn eine Messung gemacht wird, sind in Fig. 3B als Markierungen dargestellt, die gleich beabstandet längs der horizontalen Achse liegen. Statistisch unter Annahme, daß die schnellen Veränderungen in dem Blutsauerstoffgehalt mehr oder weniger zufällig sind, treten einige dieser Probenzeiten auf, wenn der Blutsauerstoffgehalt gering ist, und andere treten auf, wenn er hoch ist. Somit wird innerhalb eines bestimmten Meßfensters 71, welches "Fenster" 71 eine Vielzahl von Probenzeiten aufweist, eine Probenmessung vorhanden sein, die einen geringeren Wert hat als die anderen. In Fig. 3B wird diese geringe oder minimale Messung diejenige sein, die Punkt P1 gemacht wird. Es ist ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, die geringe oder minimale Messung innerhalb eines gegebenen Meßfensters 71 zu identifizieren, und eine solche Messung als Anzeige des relevanten Blutsauerstoffgehaltes zu verwenden, d.h. einen solchen Minimalwert als eine Anzeige des Sauerstoffgehaltes des Blutes zu verwenden, das von dem Körpergewebe zurückkehrt, welches dem höchsten Sauerstoffbedarf unterliegt. Dieser minimale Wert kann sodann verwendet werden als verlaßliche Anzeige des physiologischen Bedarfs, die Herzrate einzustellen, z.B. wenn gesteuert durch einen taktantwortenden Schrittmacher.
  • Es ist zu beachten, daß, obwohl Fig. 3B vorschlägt, daß die Probenmessungen, die in dem Meßfenster 71 gemacht werden, gleich beabstandet sind in der Zeit, solche gleich beabstandeten Proben nicht notwendig sind. Wenn Probenmessungen genommen werden, ist nur erforderlich, daß genügend Proben erhalten werden, so daß ein statistisch genauer Minimalwert erhalten wird (wenn dagegen eine kontinuierliche Messung gemacht wird, ist nur erforderlich, daß der Minimalwert des Blutsauerstoffgehaltes für ein vorgeschriebenes Meßfenster bestimmt wird). Beispielsweise könnte eine Vielzahl von diskreten Blutsauerstoff-Messungen vorgenommen werden nur während des refraktären Intervalls eines Herzzyklus. Ein solches refraktäres Intervall kann beispielsweise nur 10 - 20 Millisekunden dauern während eines Herzzyklus von 800 Millisekunden. Während dieser 10 - 20 Millisekunden können jedoch mehrere diskrete Messungen, z.B. 5 - 10, des Blutsauerstoffgehaltes vorgenommen werden. Andererseits besteht kein Erfordernis, daß die Blutsauerstoff-Messung nur während einer refraktären Zeitdauer (refractory) durchgeführt wird. Somit, wenn gewünscht, kann die Blutsauerstoff-Messung in regulären Intervallen über den gesamten Herzzyklus vorgenommen werden, entweder synchron mit dem Herzzyklus oder asynchron bezüglich des Herzzyklus.
  • Fig. 4 zeigt ein vereinfachtes Flußdiagramm, das ein Verfahren zeigt zum Bestimmen der minimalen Blutsauerstoff-Messung und Verwenden dieser minimalen Blutsauerstoff-Messung zur automatischen Einstellung des Schrittintervalls eines taktantwortenden Schrittmachersystems. Sobald ein taktantwortender (RR)-Schritt gestartet wurde, wie in Fig. 1 zu sehen, wird ein Initialisierungsschritt durchgeführt. Ein solcher Initialisierungsschritt kann beinhalten z.B. die Kalibrierung des Blutsauerstoffsensors gegenüber einem Standard. Ferner kann ein solcher Schritt beinhalten die Zuweisung nomineller Wert der Blutsauerstoff-Meßwerte, bis aktuelle Messungen des Blutsauerstoffs vorgenommen werden können. Nach Initialisierung wird der Minimalwert der letzten n (wobei n eine ganze Zahl ist) aufeinanderfolgenden Blutsauerstoff- Messungen (wobei der Ausdruck "5" in Fig. 4 benutzt wird, um eine Blutsauerstoff-Messung anzuzeigen) ausgewählt wird. Dieser Minimalwert von S wird sodann verwendet als Steuerparameter, um das Schrittintervall des Schrittmachers einzustellen. Wenn die RR-Schrittweise fortlaufen soll, dann wird der nächste Wert von 5 gemessen und das Verfahren wiederholt sich.
  • Um das in Fig. 4 gezeigte Verfahren weiter zu erläutern, wird das folgende Beispiel gegeben. Man nehme an, daß zwanzig (n = 20) aufeinanderfolgende Messungen von 5 gemacht werden. Die Initialisierung des Verfahrens kann somit umfassen die Zuweisung von nominellen Werten, um die letzten 20 Messungen darzustellen. Nach Initialisierung wird eine erste aktuelle Messung vorgenommen. Der Minimalwert des Blutsauerstoffs, dargestellt in dieser ersten aktuellen Messung und 19 der initialisierten nominellen Werte werden sodann ausgewählt als die Steuerparameter für die RR-Schrittweise. Eine zweite Blutsauerstoff-Messung wird dann vorgenommen. Der Minimalwert des Blutsauerstoffs, dargestellt in den ersten und zweiten aktuellen Blutsauerstoff- Messungen und 18 der initialisierten nominellen Werte wird sodann ausgewählt als der Steuerparameter für die RR-Schrittweise. Dieses Verfahren setzt sich fort, bis 20 aktuelle Messungen nacheinander gemacht wurden und alle 20 geprüft wurden, um die minimal Blutsauerstoff-Messung zu bestimmen. Jedesmal, wenn eine neue Blutsauerstoff-Messung vorgenommen wird, wird die älteste der letzten 20 Blutsauerstoff-Messungen entfernt. Auf diese Weise wird die minimale Blutsauerstoff-Messung immer ausgewahlt aus den letzten 20 Messungen. Die minimale Blutsauerstoff-Messung, ausgewählt aus den letzten 20 Messungen, wird sich nur ändern, wenn die neue Blutsauerstoff-Messung geringer ist als die vorangehenden 19 Messungen.
  • Es ist zu verstehen, daß das obige Beispiel nur eine mögliche Implementierung des in Fig. 4 gezeigten Verfahrens darstellt. Jeder Wert von n kann eingesetzt werden, von sehr kleinen Werten (z.B. n = 3) bis sehr großen Werten (z.B. n = 100). Ferner kann der Wert von n automatisch verändert werden durch die RR- Schrittschaltungen unter gewissen Schwellenpegeln. Beispielsweise, wenn bei normalen Herzraten der Patient in Ruhe ist, kann ein Wert von n verwendet werden. Bei höheren Herzraten, wenn der Patient tätig ist, kann ein unterschiedlicher Wert von n verwendet werden.
  • Ferner muß betont werden, daß das in Fig. 4 gezeigte Verfahren nur eines von mehreren unterschiedlichentypen von Verfahren oder Algorithmen ist, die verwendet werden können, um die minimale Sauerstoff-Messung auszuwählen. Jedes Verfahren oder Algorithmus, der systematisch die minimale Sauerstoffgehalt-Messung bestimmt, kann verwendet werden.
  • Unter Bezugnahme als nächstes auf Fig. 5 ist ein vereinfachtes funktionales Blockdiagramm einer digitalen Ausführungsform der Sensorverarbeitungsschaltung 44 von Fig. 2 gezeigt. Eine solche Ausführungsform kann leicht eingebaut werden in einen digital gesteuerten taktantwortenden Schrittmacher. (Es ist zu beachten, daß die modernsten Schrittmacher digital gesteuert werden, wobei viele die Verwendung eines Mikroprozessors oder eines Äquivalents davon aufweisen, um die Operation des Schrittmachers gemaß vorgeschriebenen Operationsprogrammen zu steuern, wobei die Programme nach Erfordernis geändert werden können, um die Anforderungen eines bestimmten Patienten zu erfüllen.)
  • Wie in Fig. 5 gezeigt, ist das Ausgangssignal von dem Sensor 34 EOUT auf einen Analog-/Digital-Wandler (AID) 80 gerichtet. Das sich ergebende digitale Ausgangssignal wird in einem "First-in First-out" (FIFO)-Registerspeicher 82 gespeichert. Die Anzahl der Register, die in dem FIFO-Registerspeicher 82 enthalten sind, kann ausgewählt werden mit einem beliebigen Wert, z.B. 32. Die Inhalte der verschiedenen Register in dem FIFO-Speicher 82 werden in der Minimalwert-Logikschaltung 84 verglichen. Dies bedeutet, daß die Schaltung 84 die Inhalte jedes Registers in dem FIFO-Speicher 82 vergleicht und denjenigen bestimmt, der den geringsten oder kleinsten Wert hat. Dieser Wert wird sodann ausgewählt und in ein Halteregister 86 gesetzt. Ferner wird während eines Kalibrierungsmodus, wie nachstehend erläutert, die Schaltung 84 programmiert, um eine Einstellung auf den minimalen Wert vorzunehmen, der ausgewählt ist, um Veränderungen zu kompensieren, die über die Zeit im Sensor 34 auftreten.
  • Während des normalen taktantwortenden Betriebs wird der Wert, der in dem Halteregister 86 gehalten wird, ausgewählt durch eine Multiplexer-Schaltung (MUX) 88 und in ein Steuerregister 90 gesetzt. Die taktantwortenden Schrittschaltungen 46 (Fig. 2) schauen in das Steuerregister 90 für den Steuerparameter, der das taktantwortende Schrittintervall einstellt oder steuert.
  • Weiter in Fig. 5 wird die Auswahllogik 92 eingesetzt, um die MUX 88 zu steuern. Zusätzlich zur Auswahl der Inhalte des Halteregisters 86 kann die MUX 88 auch die Inhalte eines Kalibrierungsregisters 94 auswählen. Das Kalibrierungsregister 94 kann einen festen Wert haben, der darin geladen ist, oder einen programmierten Wert, der darin geladen ist. Wenn ein programmierter Wert verwendet wird, kann dieser in das Register 94 unter Verwendung herkömmlicher Programmierverfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, geladen werden (vgl. beispielsweise das U.S.-Patent 4 232 679 (Schulman) für eine Basisbeschreibung darüber, wie ein implantierbares medizinisches Gerät unter Verwendung eines externen Programmierers programmiert werden kann.) Die Auswahllogik 92 wird durch ein geeignetes Auswahlsignal gesteuert. Dieses Auswahlsignal kann ein programmierbares Befehlssignal sein, das an dem implantierbaren Schrittmacher von einer nichtimplantierbaren Programmiereinrichtung in herkömmlicher Weise gesendet wird. Während der Kalibrierung, d.h. wenn die Auswahllogik 92 die Inhalte des Kalibrierungsregisters 94 auswählt, prüft die Verarbeitungsschaltung 83 den gemessenen Blutsauerstoft, um zu bestimmen, ob der Sensor 34 sauber arbeitet. Denn erforderlich macht die Verarbeitungsschaltung programmierte Einstellungen an dem Meßwert, der durch die Minimalwert-Logik 84 läuft, um ein geeignetes Inkrement zu addieren oder davon abzuziehen.
  • In Betrieb arbeitet die Kalibrierungsschaltung, die in Fig. 5 gezeigt ist, wie folgt. Bei einem Patienten, der in Ruhe ist oder in einem anderen bekannten und gesteuerten Aktivitätspegel, erzeugt ein wartender Arzt oder Kardiologe einen geeigneten Befehl, um die Auswahllogik 92 anzuweisen, die Inhalte des Kalibrierungsregister 92 als Steuerparameter auszuwählen, der in das Steuerregister 90 geladen wird. In einem solchen Kalibrierungsmodus ist der Schrittmacher im wesentlichen ein nichttaktantwortender Schrittmacher. Somit hat der Arzt eine gewisse Steuerungsmöglichkeit hinsichtlich der Patientenherz- Rate. Ferner kann in dem Kalibrierungsmodus der Inhalt des Kaiibrierungsregisters programmierbar geändert werden auf einen gewünschten Wert. In dem Kalibrierungsmodus mißt der Blutsauerstoff-Sensor 34 den Blutsauerstoffgehalt, wobei der Wert dieser Messung, nachdem er digitalisiert ist, direkt in die Verarbeitungsschaltung 83 eingegeben wird. Die Verarbeitungsschaltung 83 (die ein Teil der Verarbeitungsschaltung der Schrittmacherschaltungen 46 sein kann, insbesondere wenn diese Schaltungen 46 einen oder mehrere Mikroprozessoren aufweisen) bestimmt sodann, ob für die bekannten Pegel der Aktivität und der Herzrate des Patienten die Blutsauerstoff-Messungen etwa dort sind, wo sie sein sollten. Wenn nicht, weist die Verarbeitungsschaltung 43 die Minimalwert-Logik 84 an, diejenigen Einstellungen vorzunehmen, die benötigt werden, um die Blutsauerstoff- Messungen in einen geeigneten Pegel zu bringen, bevor solche Messungen in das Halteregister 86 übernommen werden. Auf diese Weise kann der gemessene Wert des Blutsauerstoff eingestellt werden, wie erforderlich, um Änderungen zu kompensieren, die in dem Sensor über die Zeit auftreten können.
  • Ursprünglich werden die Inhalte der Register in dem FIFO-Speicher 82 alle mit einem nominellen Wert geladen. Wenn jedoch aktuelle Messungen des Blutsauerstoffs gemacht werden, ergänzen bzw. ersetzen die digitalen Werte, die diesen Messungen entsprechen, die nominellen Werte, die ursprünglich geladen sind. Nach einer kurzen Zeit stellen alle Werte, die in dem Registerspeicher 82 gehalten werden, die letzten n Messungen des Blutsauerstoffs dar, wobei n eine Anzahl von Registern in dem FIFO-Registerspeicher 82 ist, die benutzt werden. In dieser Weise bezieht sich die Minimalwert-Logik 84 immer auf die letzten n Messungen, um den minimalen Wert zu bestimmen, der gemaß der vorliegenden Erfindung zu verwendet ist.
  • Es ist zu betonen, daß, was in Fig. 5 gezeigt ist, fünktionell ist und daß verschiedene Veränderungen in der Art der Kalibrierung und des Betriebs leicht von Fachleuten auf diesem Gebiet durchgeführt werden.
  • Unter Bezugnahme als nächstes auf Fig. 6A wird ein vereinfachtes elektrisches schematisches Diagramm einer analogen Ausführungsform der Sensorverarbeitungsschaltung 44 von Fig. 2 gezeigt, während Fig. 68 ein Zeitkurvendiagramm zeigt, das die Operation der analogen Ausführungsform von Fig. 6A erläutert. Gemaß dieser Ausführungsform ist das Ausgangssignal von dem Sensor 34 (Fig. 2) auf den invertierenden Eingang eines Eingangspufferverstärkers 100 gerichtet. Eine Spitzenerfassungsschaltung 102 bestimmt sodann die Spitze des Eingangssignals über eine vorbestimmte Zeitdauer, definiert durch ein Taktsignal, und hält diesen Wert bis zur nächsten Zeitdauer.
  • Die Umkehrung der Eingangskurve, gerichtet auf den Verstärker 100, ist als Signalkurve 104 in Fig. 6B gezeigt. Somit stellt die Kurve 104 das Eingangssignal VIN dar, das auf die Spitzenerfassungsschaltung 102 gerichtet ist. Obwohl dieses Signal als ein kontinuierliches Signal gezeigt ist (womit eine kontinuierliche Operation des Sensors 34 vorgeschlagen wird, ist zu beachten, daß es nicht kontinuierlich sein muß. Vielmehr kann der Sender kontinuierlich für nur einen kleinen Abschnitt eines Herzzyklus sein, wobei die Signalkurve 104 diesen Meinen Abschnitt darstellt, oder der Sensor kann abgetastet werden mit einer geeigneten Rate, wobei die Signalkurve 104 eine extrapolierte Darstellung des abgetasteten Signals darstellt. In jedem Fall definiert ein Taktsignal oder dessen Äquivalent eine Zeitdauer T, während der die Kurve 104 auf ein Spitzensignal zu prüfen ist. (Man beachte, daß ein Spitzensignal in der Kurve 104 einem minimalen Signal in dem Ausgangssignal von dem Sensor 34 oder einer Minimalblut-Sauerstoffmessung entspricht.
  • Sobald dieses Spitzensignal gefunden wurde, wird es gehalten bis zur nächsten Zeitdauer T.
  • Zur Erläuterung ist in Fig. 6B die Kurve 104 allgemein ansteigend während der ersten Zeitdauer T. Der Spitzenwert der Kurve 104 tritt auf an dem Ende dieser ersten Zeitdauer. Somit nimmt an dem Ende von T das Ausgangssignal, gezeigt als Kurve 106 in Fig. 6B, einen Wert an, der dem Wert der Kurve 104 an dem Ende der Zeitdauer T entspricht. In gleicher Weise wird während der zweiten Zeitdauer, die bei 2T endet, der Spitzenwert der Kurve 104 an dem Ende der zweiten Zeitdauer auftreten. Somit nimmt bei Beendignng von 2T das Ausgangssignal 106 einen Wert entsprechend dem Wert der Kurve 104 an dem Ende der Zeitdauer 2T an. Während der dritten Zeitdauer jedoch tritt die Spitze des Signals 104 irgendwo nahe dem Beginn der Zeitdauer auf. Somit nimmt an dem Ende bzw. Abschluß der Periode 3T die Ausgangskurve 106 einen Wert entsprechend diesem Spitzenwert an. In ähnlicher Art und Weise nimmt die Ausgangskurve 106 einen Wert an dem Ende jeder Periode ein, der dem Spitzenwert der Kurve 104 während dieser Periode entspricht. Die Ausgangskurve 106 kann sodann direkt oder indirekt (z.B. gewandelt in einen digitalen Wert) benutzt werden als ein Maß bzw. eine Messung des minimalen Sauerstoffgehaltes des Blutes. Gewünschtenfalls kann eine solche Messung auch verwendet werden als Steuerparameter eines taktantwortenden Schrittmachers.
  • Die Fachleute auf diesem Gebiet werden erkennen, daß die in Fig. 6A gezeigte und in Verbindung mit Fig. 6B beschriebene Schaltung einfach eine Spitzenerkennungs- und Halteschaltung ist, die manchmal auch als "Boxcar"- Schaltung bezeichnet wird (da die Form der Ausgangskurve 106 dem Profil von Güterwagen eines fahrenden Zuges ähnelt, beladen mit Cargo unterschiedlicher Höhen. Eine solche Schaltung oder deren Äquivalent kann vorteilhaft verwendet werden als Teil der vorliegenden Erfindung, um leicht den Minimalwert des Blutsauerstoffs während eines bestimmten Zeitintervalls zu bestimmen.
  • Fig. 6C zeigt eine exemplarische Ausführungsform der Spitzenerfassungsschaltung von Fig. 6A; und Fig. 6D ist ein Zeitdiagramm, welches die Beziehung zwischen den Taktsignalen erläutert, die in der Spitzenerfassungsschaltung von Fig. 6C eingesetzt werden. Wie in diesen Figuren zu sehen, weist die Spitzenerfassungsschaltung 102 einen Verstärker U1 auf, der ein Emitter-Folgeregler Q1 antreibt. Der Ausgang des Emitter- Folgereglers Q1 wird mit einem Haltekondensator C1 gekoppelt. Solange die Ausgangsspannung des Verstärkers U1 ansteigt, folgt die Spannung, die an den Kondensator C1 angelegt ist. Sobald jedoch die Ausgangsspannung des Verstärkers U1 unter die Spannung an dem Kondensator C1 fällt, wird der Emitter-Basisübergang des Folgereglers Q1 zurückgespannt, wodurch er den früheren Spannungspegel an C1 hält. Zu der geeigneten Zeit, z.B. an dem Ende der Abtastperiode, wird ein Schalter Q3 eingeschaltet durch das Taktsignal CLK A, was der Spannung an C1 ermöglicht, durch den Ausgangsverstärker U2 zur Ausgangssignalleitung 106 geleitet zu werden. Eine kurze Zeit danach schaltet ein weiteres Taktsignal CLK B einen Schalter Q2 ein, was die Spannung, die an dem Kondensator C1 gehalten wird, veranlaßt, an Masse entladen zu werden. Diese Wirkung reinigt somit den Kondensator C1 von seiner vorherigen Spannung, wodurch der Spannung am Kondensator C1 ermöglicht wird, den Spitzenwert der Eingangsspannung für die nächste Zeitdauer zu suchen.
  • Fig. 6D erläutert eine bevorzugte Beziehung zwischen den Taktsignalen CLK A und CLK B. CLK A definiert die Meßdauer T. Dieser Takt kann erhalten werden aus den Schrittmacherschaltungen 46 (Fig. 2) oder abgeleitet werden von einem geeigneten Oszillator. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung muß die Zeitdauer T nicht präzise sein. CLK B enthält dieselbe Periode wie CLK A, ist jedoch um einen Meinen Betrag t davon verzögert. Die Länge der Verzögerung kann Mein sein, im Bereich von Mikrosekunden. Der Zweck liegt einfach darin zu gewährleisten, daß der Schalter Q3 ausgeschaltet ist, nachdem er angeschaltet war, um die Ausgangsspannung an den Verstärker U2 zu liefern, bevor der Schalter Q2 angeschaltet ist, um den Kondensator C1 zu entladen.
  • Wie oben beschrieben, kann ersehen werden, daß die vorliegende Erfindung ein genaues und verläßliches System liefert zum Bestimmen des Sauerstoffgehaltes von venösem Blut unter Verwendung optischer Meßverfahren, d.h. die Immission von Lichtenergie in das Blut und die Messung des Betrags der Lichtenergie, der von dort reflektiert ist, und zwar unabhängig von Reflektion und anderer falscher Lichtenergie, die zu der Zeit vorliegt, wenn eine bestimmte Messung gemacht wird.
  • Solch ein genaues und verläßliches System wird realisiert durch Vornehmen mehrerer Messungen, z.B. beabstandet nahe beieinander in der Zeit, und Aussortieren all der Messungen außer einer bzw. derjenigen, die die geringsten Sauerstoffgehalte zeigen. Wo die Messung irgendeiner fälschlichen Lichtenergie, verursacht durch Reflektion oder andererseits, ein oder mehrere einzelne Messungen nachteilig beeinflussen kann (wobei solche Messungen veranlaßt werden, die einen höheren als den aktuellen Sauerstoffgehalt anzeigen), werden solche beeinflußten Messungen entfernt und nicht berücksichtigt.
  • Wie weiter oben beschrieben, ist auch zu sehen, daß die vorliegende Erfindung ein verlaßliches und genaues System aufweist zum Messen des Sauerstoffgehaltes des Blutes, das von Körpergewebe zurückkehrt, welches dem größten Sauerstoffbedarf unterliegt, welches beispielsweise der größten physischen Tätigkeit ausgesetzt ist, obwohl solches Blut sich in dem Prozeß der Vermischung befindet, z.B. in der rechten Vorkammer, und zwar mit Blut, das von Körpergewebe stammt, welches nicht einem hohen Sauerstoffbedarf ausgesetzt ist. Vorteilhafterweise ist ein solches System wiederum realisiert durch Vornahme von vielen Messungen, z.B. zeitlich nahe beabstandet und in Reaktion nur auf Messungen des minimalen Blutsauerstoffgehaltes und mit Verwerfung oder Ignorierung der nichtminimalen Blutsauerstoffgehalt- Messungen. Die minimale Blutsauerstoff-Messung stellt den Abschnitt bzw. Bereich des wenig gemischten Blutes dar, der den geringsten Sauerstoffgehalt hat, d.h. das Blut von Körpergewebe, welches dem größten Sauerstoffbedarf unterliegt. Auf diese Weise liefert die vorliegende Erfindung in vorteilhafter Weise ein System, das eine verbesserte Empfindlichkeit auf geringe Pegel von physischer Tätigkeit bzw. Übung auch schneller antwortet als ein System, das auf Mischungen von gut gemischtem venösen Blut beruht.
  • Darüber hinaus, wie oben beschrieben, ist zu ersehen, daß die vorliegende Erfindung ein System aufweist zur leichten und genauen Messung relevanter Blutsauerstoff-Pegel und unter Verwendung solcher Messungen als einen Steuerparameter in einem taktantwortenden Schrittmachersystem.
  • Schließlich, wie oben angezeigt, liefert die vorliegende Erfindung ein taktantwortendes Schrittmachersystem und/oder ein Verfahren, bei dem die Stimulationsimpulse an ein Patientenherz auf Anforderung unter einer Rate geliefert werden, die bestimmt wird durch den Sauerstoffgehalt des Blutes, das von den Teilen des Patientenkörpers stammt, die dem größten Sauerstoffbedarf ausgesetzt sind.

Claims (7)

  1. Ein taktantwortender Schrittmacher umfassend;
    taktautwortende Pulserzeugungseinrichtungen (46) zum Erzeugen von Stmmulationsimpulsen;
    Meßeinrichtungen (34) zum Messen des Sauerstoffgehaltes des Blutes; Überwachungseinrichtungen (50; 100) zum Überwachen und der Blutsauer- stoffmessungen, die mit den Meßeinrichtungen (34) durchgeführt werden, wobei die Meßeinrichtuiigen (34) für wiederholteß Messen des Sauerstoffgehaltes des Blutes in dem rechten Vorhof geeignet sind, wobei die Überwachungseinrichtungen (80; 100) zum Überwachen der Blutsauerstoffmessungen über ein vorgeschriebenes Intervall (71) geeignet sind; und Bestimmungseinrichtungen (82; 84; 102), die zum Bestimmen des minimalen Wertes an Blutsauersteifgehalt, der während des vorgeschriebenen Intervalles (71) gemessen wird, ausgeBtattet sind; gekennzeichnet dadurch, daß:
    die Meßeinrichtungen (34) eingerichtet sind, um in dem Herzen angeordnet zu sein, um den Sauerstoffgehalt des Blutes in dem rechten Vorhof (38) des Herzens des Patienten (36) zu messen, wenn das Blut in den rechten Vorhof (38) eintritt, bevor das Blut eine Gelegenheit hat, durchgehend vermischt zu werden;
    das Intervall (71) eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden kardialen Zymen beinhaltet; und
    der minimale Wert des Blutsauerstoffgehaltes einen direkten Indikator des Blutsauerstoffgehaltes des Blutes liefert, das aus dem Körpergewebe des Patienten zuruckfließt, welches den größten Sauerstoffverbrauch durchläuft, und daher einen direkten Indikator des Körpergewebes, welches physikalische Betätigung erfährt, wobei der minimale Blutsauerstoffgehalt umso niedriger ist, je größer die Körperaktivität ist;
    wobei die taktansprechenden Pulserzeugungseinrichtungen Stimmulationsimpulse bei einem Takt erzeugen, der direkt durch den minimalen Wert des Blutsauerstoffgehaltes gesteuert wird.
  2. 2. Schrittmacher nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Einrichtungen zur Messung des Blutsauerstoffgehaltes bei einer Vielzahl von diskreten Zeiten (nT) innerhalb des vorgeschriebenen Zeitintervalles (71), und Einrichtungen zum Vergleichen der Werte des Blutsauerstoffgehaltes, der durch jedes der Vielzahl der diskreten Zeitmessungen nachgewiesen wird und Äuswählen desjenigen, der ein minimalen Wert an Blutsauerstoffsättigung nachweist.
  3. 3. Schrittmacher nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Bestimmungseinrichtungen (82, 84) ein first-in first-out (FIFO-Prinzip)- Stapeiregister (82) beinhalten, in welchen diskrete Messungen plaziert werden und weiterhin Einrichtungen (84) zum Prüfen der Inhalte der FIFO- Stapelregister (82) beinhalten) um zu bestiininen, welche Messung von allen Messungen in den FIFO-Stapelregister (82) den minimalen Blutsauerstoffgehalt darstellt, und Einrichtungen zum Aktualisieren des Inhaltes des FIFO-Stapelregisters (82) bei ausgewählten Meßzeiten.
  4. 4. Schrittmacher nach Anspruch 3, gekennzeichnet dtirch Einrichtungen zum Durchführen der aktualisierten Messungen bei Abtastzeiten, welche relativ zu einem kardialen Zyklus des Patienten bestimmt werden.
  5. 5. Schrittmacher nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Einrichtungen zum Messen des Blutsauerstoffgehaltes als ein kontinuierliches analoges Signal (104), worin ein Peak-Wert einer ersten Polarität einen minimalen Sauerstoffgehalt darstellt, und Detektieren des maximalen Peak-Wertes (100) des analogen Signales von der ersten Polarität während der vorgeschriebenen Zeitperiode.
  6. 6. Schrittmacher nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, daß die taktantwortenden Schrittmachereinrichtungen (46) zum Erzeugen von Stimulationsimpulsen und zum Liefern derjenigen an das Herz des Patienten (86) bei einem Takt) welcher durch den minimalen Wert des Blutsauerstoffgehaltes bestimmt wird, ausgestattet sind.
  7. 7. Schrittmacher nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, daß die Meßeinrichtung (34) umfasßend ein Blutsauerstoffsensor mit lichtemitierenden Einnchtungen (20, 22) zum Emitieren von Lichtenergie (E1) von dem Blutsauerstoffsensor (84)) Lichtdetektionseinrichtungen (24) zum Detektieren der Lichtenergie (E2), die an dem Blutsauerstoffsensor (34) gerichtet ist, und
    eine Sensorantriebsschaltung (43) zum selektiven Erregen der Lichtenergiemissionseinrichtungen (20, 22) und zum Veranlassen der Lichtemissionseinrichtungen (20, 22), Lichtenergie (E1) zu emitieren und darin, daß die Überwachungs- und Detektionseinrichtungen (80, 82, 84, 100, 102) umfassen,
    eine Sensorverarbeitungsschaltung (44) zum Bestimmen des Betrages an Lichtenergie (E2), der durch die Lichtdetektionseinrichtungen (24) detektiert wird, die mit einem gegebenen Betrag an Licht (E1) korrespondieren, welcher durch die Lichtemissionseinrichtungen (20, 22) emitiert wird und zum Umwandeln des bestimmten Betrages an Lichtenergie (E2) in eine erste Messung, die den minimalen Betrag der Lichtenergie (E2) darstellt, der während des vorgeschriebenen Intervalls (71) detektiert wird, wobei das vorgeschriebene Intervall
    eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden kardialen Zyklen umfaßt.
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