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Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
aromatischer Hydroxyverbindungen und insbesondere ein
Verfahren, das bei Einsatz einer Mindestmenge an einem
Alkalimetallhydroxid eine gewünschte aromatische Hydroxyverbindung
mit hoher Reinheit, hoher Ausbeute und hoher Selektivität zu
liefern vermag.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Zur Herstellung aromatischer Hydroxyverbindungen aus
Alkalisalzen aromatischer Sulfonsäuren durch Umsetzen des
Ausgangsmaterials mit einem Alkalimetallhydroxid bediente man
sich seit langem eines Alkaliaufschlußverfahrens. Nachteilig
an diesem Verfahren ist jedoch, daß das Verrühren und
Vermischen der Reaktionsteilnehmer mit fortschreitender Umsetzung
schwierig wird und daß ein Schäumproblem auftritt, da das
Reaktionsgemisch mit fortschreitender Umsetzung seine Phase
von flüssig über eine Aufschlämmungsphase und eine Phase
hoher Viskosität zu einem Pulver ändert.
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Als Gegenmaßnahmen zur Überwindung solcher Schwierigkeiten
wurden bereits die verschiedensten Verfahren entwickelt,
beispielsweise
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(1) ein Verfahren, bei welchem eine
Hochleistungsrührvorrichtung oder eine Mischvorrichtung mit mehreren
Mischflügeln verwendet wird (JP-B 33-9970),
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(2) ein Verfahren, bei dem dem Reaktionsgemisch ein
alkalisches Material zugesetzt wird, um die Reaktion während
der gesamten Reaktionsdauer in der Pulverphase zu
halten (JP-A 51-52142),
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(3) ein Verfahren, bei dem ein alkalisches Material im
Überschuß eingesetzt wird, um das Reaktionsgemisch
fließfähig zu machen, und
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(4) ein Verfahren, bei dem die Umsetzung unter Druck in
Gegenwart von Wasser durchgeführt wird.
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(Die Ausdrücke "JP-B" bzw. "JP-A" bedeuten hier und im
folgenden "geprüfte japanische Patentveröffentlichung" bzw.
"ungeprüfte veröffentlichte japanische Patentanmeldung").
Diese bekannten Verfahren sind jedoch immer noch mit
Nachteilen behaftet. So erfordern beispielsweise die
erwähnten Verfahren 1 und 4 Spezialvorrichtungen, die für hohe
Anlagekosten sorgen, das Verfahren 2 erfordert eine komplexe
Handhabung, da es nicht nur Schwierigkeiten bereitet, das
Reaktionsgemisch in Pulverform zu halten, sondern es auch
erforderlich ist, das Rührsystem zu modifizieren. Das
Verfahren 3 vermag selbst bei Einsatz einer überschüssigen
Menge an alkalischem Material ein Schäumen nicht zu
verhindern. Darüber hinaus benötigt man eine große Menge Säure, um
das nach der Umsetzung in großer Menge zurückbleibende
alkalische Material zu neutralisieren. Eine solche
Neutralisationsstufe liefert ein großes Volumen an Abwasser, das
weitere Probleme bezüglich zusätzlicher Behandlungskosten
schafft.
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Folglich wurden zur Verbesserung der Fließfähigkeit des
Reaktionsgemischs bei der Alkaliaufschlußreaktion weitere
modifizierte Verfahren entwickelt. Hierbei erfolgt die
Umsetzung eines Alkalisalzes einer aromatischen Sulfonsäure
mit einem Alkalimetallhydroxid in Form eines gleichmäßigen
Dispergierens in einem inerten Lösungsmittel als
Reaktionsmedium.
So ist beispielsweise die Ausnutzung von Kerosin
oder paraffinischen Kohlenwasserstoffen als Reaktionsmedium
aus der US-PS 2 111 973 und der GB-PS 181 673 und durch Yura
und Matsui in "Journal of Industrial Chemistry" (Kogyo
Kagaku Zasshi in japanisch, Band 47, S.817) bekanntgeworden.
Ein weiteres Beispiel für die Verwendung aliphatischer,
alicyclischer Kohlenwasserstoffe, aromatischer
Kohlenwasserstoffe oder aromatischer Ether als Reaktionsmedium ist aus
der JP-B-2-35732 (entspricht US-PS 4 633 024 und EP-B-92 772
als Prioritätsunterlage des japanischen Patents; das
US-Patent erläutert lediglich eine beschränkte Anzahl von
Beispielen für aromatische Kohlenwasserstoffe) bekannt.
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Auch bei diesen Verfahren des Standes der Technik, bei denen
inerte Lösungsmittel als Reaktionsmedium verwendet werden,
können das als Ausgangsmaterialien zu verwendende Alkalisalz
einer aromatischen Sulfonsäure und das Alkalimetallhydroxid
in einigen dieser Reaktionsmedien nicht in akzeptablem Maß
oder in einigen Fällen überhaupt nicht dispergiert werden,
was zu einer Trennung dieser Ausgangsmaterialien und des
Reaktionsmediums voneinander und anschließend zum
Haftenbleiben der getrennten Verbindungen an der Wand und den
Rührflügeln in einem Reaktionsgefäß führt. Auch dann, wenn
beispielsweise die in den genannten US-PS 2 111 973 und
JP-B-2-35732 (vgl. US-PS 4 633 024 und EP-B-92 772 als
Prioritätsunterlagen für das japanische Patent)
beschriebenen inerten Lösungsmittel verwendet werden, erreicht man
wegen einer unzureichenden Reaktion infolge Phasentrennung des
Reaktionsgemischs keine hohe Produktionsausbeute an
aromatischer Hydroxyverbindung. Neben diesen Problemen bereitet es
wegen der deutlich unterschiedlichen Temperaturgrade
zwischen Reaktorwand und Reaktorinhalt infolge unzureichender
Dispersion Schwierigkeiten, die Reaktionstemperatur
innerhalb eines optimalen Bereichs zu steuern. Die instabile
Temperatursteuerung führt schließlich zu einer Teerbildung.
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Aufgrund dieser Schwierigkeiten kann das Reaktionsgemisch
nicht glatt aus einem Reaktionsgefäß ausgetragen werden, so
daß man sich keines kontinuierlichen Reaktionssystems
bedienen kann.
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Um diesen Schwierigkeiten des Standes der Technik zu
begegnen, haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung
umfangreiche Untersuchungen bezüglich der Umsetzung eines
Alkalimetallsalzes einer aromatischen Sulfonsäure und/oder einer
aromatischen Sulfonsäure mit einem Alkalimetallhydroxid in
den verschiedensten Reaktionsmedien durchgeführt und dabei
gefunden, daß die Grenzflächenspannung zwischen dem
Reaktionsmedium und einem Schmelzeprodukt eines
Alkalimetallhydroxids dabei eine Rolle spielt, ob das Reaktionsgemisch
eine Dispersion bildet oder keine Dispersion bildet und
dabei an der Wand des Reaktionsgefäßes haften bleibt. Seitdem
haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung die
verschiedensten Maßnahmen zur Verminderung einer solchen
Grenzflächenspannung geprüft und gefunden, daß sich die
Alkaliaufschlußreaktion in vollständig einheitlicher Dispersionsphase
durchführen läßt, wenn man eine geringe Menge eines
oberflächenaktiven Mittels mitverwendet. Dies gilt auch im Falle
der Verwendung eines Reaktionsmediums, das üblicherweise die
Reaktionsteilnehmer in einem Reaktor an dessen Wand und
Rührflügeln haften läßt und anschließend den Reaktionsablauf
hemmt. Die vorliegende Erfindung ist das Ergebnis dieser
Bemühungen. Eine Alkaliaufschlußreaktion wird bei hoher
Temperatur unter stark alkalischen Bedingungen durchgeführt.
Erstaunlicherweise haben die Erfinder der vorliegenden
Erfindung gefunden, daß selbst unter derart harten
Reaktionsbedingungen im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens die verschiedensten oberflächenaktiven Mittel wirksam
sind.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Im Hinblick auf die vorherigen Ausführungen ist es folglich
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein großtechnisch
brauchbares Verfahren zur Herstellung einer aromatischen
Hydroxyverbindung durch Umsetzen eines Alkalimetallsalzes
einer aromatischen Sulfonsäure und/oder einer aromatischen
Sulfonsäure mit einem Alkalimetallhydroxid in Form eines
gleichmäßigen Dispergierens der Reaktionsteilnehmer in dem
Reaktionsmedium zu schaffen. Bei Durchführung dieses
Verfahrens läßt sich das Produkt in hoher Reinheit, hoher Ausbeute
und hoher Selektivität bei Einsatz einer Mindestmenge an
Alkalimetallhydroxid herstellen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist insbesondere ein
Verfahren zur Herstellung einer aromatischen
Hydroxyverbindung durch Umsetzen eines Alkalimetallsalzes einer
aromatischen Sulfonsäure und/oder einer aromatischen Sulfonsäure
mit einem Alkalimetallhydroxid in einem Reaktionsmedium,
umfassend mindestens eine Verbindung aus der Gruppe
aliphatische Kohlenwasserstoffe, alicyclische Kohlenwasserstoffe und
aromatische Kohlenwasserstoffe, in Gegenwart eines
oberflächenaktiven Mittels unter Ausschluß eines kationischen
oberflächenaktiven Mittels.
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Vorzugsweise besteht das Alkalimetallsalz der aromatischen
Sulfonsäure aus Alkalimetallsalzen der
2,6-Naphthalindisulfonsäure, Alkalimetallsalzen der 2-Naphthol-6-sulfonsäure,
Alkalimetallsalzen der 2-Naphthalinsulfonsäure,
Alkalimetallsalzen der Chinolin-8-sulfonsäure und Alkalimetallsalzen
der 4,4'-Biphenyldisulfonsäure. Die aromatische Sulfonsäure
wird aus 2,6-Naphthalindisulfonsäure,
2-Naphthol-6-sulfonsäure, 2-Naphthalinsulfonsäure, Chinolin-8-sulfonsäure und
4,4'-Biphenyldisulfonsäure ausgewählt.
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Weitere Aufgaben und Vorteile ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens als eines der
Ausgangsmaterialien zu verwendende Alkalimetallsalz der
aromatischen Sulfonsäure besteht aus einer aromatischen
Sulfonsäure und einem Alkalimetall. Bei einer solchen aromatischen
Sulfonsäure handelt es sich um eine aromatische Verbindung
mit mindestens einer Sulfonsäuregruppe in ihrer Struktur.
Sie wird ausgewählt aus monocyclischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen, polycyclischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen, kondensierten polycyclischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen und Kohlenwasserstoffen mit einem kondensierten
Ringsystem, bestehend aus einem aromatischen Ring und einem
heterocyclischen Ring, sowie deren teilweise hydrierten
Produkten, wobei jeder dieser Kohlenwasserstoffe mindestens
eine Sulfonsäuregruppe in seinem Molekül aufweist. Beispiele
für solche aromatischen Sulfonsäuren sind solche von Benzol,
Naphthalin, Anthracen, Phenanthren, Biphenyl, Terphenyl,
Diphenylalkan, Triphenylalkan, Pyridin, Chinolin, Tetralin und
dergleichen. Geeignete Alkalimetalle sind beispielsweise
Natrium, Kalium, Lithium und dergleichen. Aromatische
Sulfonsäuren, die zusammen mit den oder anstelle der
Alkalimetallsalze(n) der aromatischen Sulfonsäure zu verwenden sind,
sind dieselben wie zuvor beschrieben. Neben der
Sulfonsäuregruppe können die Alkalimetallsalze der aromatischen
Sulfonsäure oder die aromatischen Sulfonsäuren andere an der
Reaktion nicht teilnehmende Substituenten enthalten. Beispiele
hierfür sind Alkylbenzol, Alkylnaphthalin, Alkylbiphenyl,
Phenol, Naphthol, Hydroxybiphenyl, Benzoesäure, Phthalsäure,
Naphthoesäure, Anthrachinon, Naphthylamin und dergleichen.
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Beispiele für die Alkalimetallsalze der aromatischen
Sulfonsäure
sind die Alkalimetallsalze von
2,6-Naphthalindisulfonsäure, Alkalimetallsalze von 2-Naphthol-6-sulfonsäure,
Alkalimetallsalze von 2-Naphthalinsulfonsäure, Alkalimetallsalze
von Chinolin-8-sulfonsäure, Alkalimetallsalze von
4,4'-Biphenyldisulfonsäure und dergleichen, wobei die
Alkalimetallgegenstücke aus Natrium, Kalium und dergleichen bestehen.
Beispiele für die aromatischen Sulfonsäuren sind
2,6-Naphthalindisulfonsäure, 2-Naphthol-6-sulfonsäure,
2-Naphthalinsulfonsäure, Chinolin-8-sulfonsäure,
4,4'-Biphenyldisulfonsäure und dergleichen.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das
jeweilige Beispiel für das Alkalimetallsalz der aromatischen
Sulfonsäure und/oder die aromatische Sulfonsäure als
Ausgangsmaterial entsprechend der herzustellenden aromatischen
Hydroxyverbindung gewählt. So werden nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise 2,6-Dihydroxynaphthalin aus
2,6-Naphthalindisulfonsäure oder 2-Naphthol-6-sulfonsäure
oder einem Alkalimetallsalz derselben, 2-Naphthol aus 2-
Naphthalinsulfonsäure oder einem Alkalimetallsalz derselben,
8-Hydroxychinolin aus Chinolin-8-sulfonsäure oder einem
Alkalimetallsalz derselben und 4,4'-Dihydroxybiphenyl aus
4,4'-biphenyldisulfonsäure oder einem Alkalimetallsalz
derselben in verbesserter Ausbeute, Selektivität und in
verbessertem Farbton (bzw. weniger verfärbt) hergestellt.
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Was das im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens als das
andere Ausgangsmaterial zu verwendende Alkalimetallhydroxid
angeht, können vorzugsweise Natrium- oder Kaliumhydroxid
verwendet werden. Das Alkalimetallhydroxid kann in einer
solchen Menge eingesetzt werden, daß ein Mischungsverhältnis
der Ausgangsmaterialien 2 - 10 Alkalimetallhydroxidmoleküle,
vorzugsweise 2 - 7 Moleküle, pro eine in dem zu verwendenden
Alkalimetallsalz der aromatischen Sulfonsäure und/oder der
zu verwendenden aromatischen Sulfonsäure erreicht wird. Wenn
beispielsweise ein Alkalimetallsalz einer aromatischen
Sulfonsäure mit einer Sulfonsäuregruppe in ihrem Molekül
verwendet wird, können pro 1 Mol des Alkalimetallsalzes der
aromatischen Sulfonsäure 2 - 10, vorzugsweise 2 - 7, Mole
Alkalimetallhydroxid eingesetzt werden. Das
Alkalimetallhydroxid kann in den verschiedensten Formen, z.B. in
Plättchenform, wäßriger Lösung und dergleichen zum Einsatz
gelangen.
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Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung werden folgende
Kombinationen aus Alkalimetallsalz der aromatischen
Sulfonsäure und Alkalimetallhydroxid bevorzugt:
Natrium-2,6-naphthalindisulfonat, Kalium-2,6-naphthalindisulfonat, Natrium-
2-naphthol-6-sulfonat oder Kalium-2-naphthol-6-sulfonat mit
Kaliumhydroxid, Natrium-2-naphthalinsulfonat mit
Natriumhydroxid, Natriumchinolin-8-sulfonat mit Natriumhydroxid und
Natrium-4,4'-biphenyldisulfonat oder
Kalium-4,4'-biphenyldisulfonat mit Kaliumhydroxid. Die am meisten bevorzugten
Kombinationen von aromatischer Sulfonsäure mit
Alkalimetallhydroxid sind 2,6-Naphthalindisulfonsäure oder 2-Naphthol-6-
sulfonsäure mit Kaliumhydroxid, 2-Naphthalinsulfonsäure mit
Natriumhydroxid, Chinolin-8-sulfonsäure mit Natriumhydroxid
und 4,4'-Biphenyldisulfonsäure mit Kaliumhydroxid.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das
Alkalimetallsalz der aromatischen Sulfonsäure und/oder die
aromatische Suifonsäure mit dem Alkalimetallhydroxid in einem
Reaktionsmedium in Gegenwart eines oberflächenaktiven
Mittels umgesetzt.
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Bei dem zu verwendenden Reaktionsmedium handelt es sich um
mindestens eine Verbindung eines Kochpunkts über der
Reaktionstemperatur. Dieses wird aus der Gruppe aliphatische
Kohlenwasserstoffe, alicyclische Kohlenwasserstoffe und
aromatische Kohlenwasserstoffe ausgewählt. Beispiele für solche
aliphatische und alicyclische Kohlenwasserstoffe sind
Paraffin, flüssiges Paraffin (weißes Öl), Kerosin, Leichtöl
und dergleichen. Beispiele für aromatische
Kohlenwasserstoffe sind Alkylbenzole, Alkylnaphthaline,
Diarylverbindungen, wie Ethylbiphenyl, Diethylbiphenyl, Triethylbiphenyl
und dergleichen, vollständige oder teilweise
Hydrierungsprodukte solcher Diarylverbindungen, Triarylverbindungen, wie
Terphenyle und dergleichen, vollständige oder teilweise
Hydrierungsprodukte von Triarylverbindungen, z.B. hydriertes
Terphenyl und dergleichen, Diarylalkane, wie 1-Phenyl-1-
(2,3-dimethylphenyl)-ethan, Benzyltoluol und dergleichen,
vollständige oder teilweise Hydrierungsprodukte von
Diarylalkanen, Triarylalkane, wie Dibenzyltoluol und dergleichen,
vollständige oder teilweise Hydrierungsprodukte von
Triarylalkanen und Styrololigomere oder vollständige oder teilweise
Hydrierungsprodukte von Styrololigomeren.
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Diese Reaktionsmedien bzw. inerten Medien können alleine
oder in Mischung aus zwei oder mehreren in einer Menge von
0,1 - 50, vorzugsweise 1 - 10 Gew.-Teil(en) auf der Basis
eines Gewichtsteils eines Gemischs des Alkalimetallsalzes
der aromatischen Sulfonsäure und/oder der aromatischen
Sulfonsäure und des Alkalimetallhydroxids eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß eignen sich anionische oberflächenaktive
Mittel, nicht-ionische oberflächenaktive Mittel und/oder
amphotere oberflächenaktive Mittel.
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Beispiele für die erfindungsgemäß zu verwendenden
oberflächenaktiven Mittel sind folgende: Zu den anionischen
oberflächenaktiven Mitteln mit einer Carboxylgruppe gehören
gesättigte Fettsäuresalze, z.B Natriumstearate und
dergleichen, sowie ungesättigte Fettsäuresalze, wie Natriumoleate
und dergleichen.
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Anionische oberflächenaktive Mittel mit einer
Sulfonsäuregruppe sind beispielsweise Alkylbenzolsulfonate, wie
Natriumdodecylbenzolsulfonate und dergleichen, Alkansulfonate und
Alkensulfonate, wie Natriumtetradecensulfonate und
dergleichen.
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Anionische oberflächenaktive Mittel mit einer Sulfatbindung
sind beispielsweise die Salze von Alkylsulfat, wie
Natriumlaurylsulfat.
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Anionische oberflächenaktive Mittel mit einer
Sulfonsäuregruppe und einer Carboxylgruppe oder Esterbindung sind
beispielsweise Salze von Alkylsulfobernsteinsäure, wie
Natriumdioctylsulfosuccinat und dergleichen, sowie Salze von
Sulfofettsäureestern.
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Anionische oberflächenaktive Mittel mit einer Sulfatbindung,
Hydroxylgruppe und Carboxylgruppe oder Esterbindung sind
beispielsweise Salze sulfatierter Fettsäuremonoglyceride,
wie Natriumlaurinsäuremonoglyceridsulfat.
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Anionische oberflächenaktive Mittel mit einer
Polyoxyalkylenkette und einer Sulfatbindung sind beispielsweise Salze
von Polyoxyalkylenalkylethersulfat, wie
Natriumpolyoxyethylenlaurylethersulfat und dergleichen, sowie Salze von
Polyoxyalkylenalkylphenylethersulfat, wie
Natriumpolyoxyethylennonylphenylethersulfat und dergleichen.
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Anionische oberflächenaktive Mittel mit einer
Polyoxyalkylenkette und einer Sulfonsäuregruppe sind beispielsweise
Salze von Polyoxyalkylenalkylphenylethersulfonaten, wie
Natriumpolyoxyethylennonylphenylethersulfonat und dergleichen.
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Anionische oberflächenaktive Mittel mit einer
Sulfonsäuregruppe und einer Amidgruppe sind Salze von Methyltaurin,
z
.B. Natriumstearoylmethyltaurid und dergleichen.
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Anionische oberflächenaktive Mittel auf Phosphorsäurebasis
sind beispielsweise Salze von
Polyoxyalkylenalkyletherphosphorsäureestern, wie
Natriumpolyoxyethylenlauryletherphosphat und dergleichen.
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Nicht-ionische oberflächenaktive Mittel vom Ethertyp mit
einer Polyoxyalkylenkette sind beispielsweise
Polyoxyalkylenalkylether, wie Polyoxyethylenlaurylether und
dergleichen, sowie Polyoxyalkylenalkylphenylether, wie
Polyoxyethylennonylphenylether und dergleichen.
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Nicht-ionische oberflächenaktive Mittel mit einer
Hydroxylgruppe und einer Esterbindung sind beispielsweise
Fettsäuremonoglyceride, z.B. Stearinsäuremonoglycerid und
dergleichen, Sorbitanfettsäureester, wie Sorbitanmonolaurat und
dergleichen, Polyoxyethylensorbitanfettsäureester, z .B.
Polyoxyethylensorbitanmonolaurat und dergleichen, sowie
Saccharosefettsäureester, z.B. Saccharosemonolaurat und
dergleichen.
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Nicht-ionische oberflächenaktive Mittel mit einer
Amidbindung und einer Hydroxylgruppe sind beispielsweise
Alkylalkanolamide, wie Laurinsäurediethanolamid und dergleichen.
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Nicht-ionische oberflächenaktive Mittel mit einer
Aminogruppe und einer Polyoxyalkylenkette sind beispielsweise
Polyoxyalkylenamine, wie Polyoxyethylenkokosnußalkylamin und
dergleichen.
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Nicht-ionische oberflächenaktive Mittel mit einer
Amidbindung und einer Polyoxyalkylenkette sind beispielsweise
Polyoxyalkylenamide, wie Polyoxyethylenölsäureamid und
dergleichen.
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Nicht-ionische oberflächenaktive Mittel mit einer
Aminoxidgruppe sind beispielsweise Alkylaminoxide, wie
Dodecyldimethylaminoxid und dergleichen.
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Amphotere oberflächenaktive Mittel mit einer Aminogruppe und
einer Carboxylgruppe sind beispielsweise Alkylbetaine, wie
Dimethylkokosnußalkylbetain und dergleichen,
Alkylimidazoliumbetaine, wie
2-Alkyl-N-carboxyethyl-N-hydroxyethylimidazoliumbetain und dergleichen, sowie Aminosäuren.
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Darüber hinaus sind auch noch oberflächenaktive
Fluoridverbindungen, bei denen Wasserstoffatome in den Alkylgruppen
zumindest teilweise durch Fluoratome ersetzt sind, z.B. die
Salze von Perfluoroctansäure und Polysiloxane
(oberflächenaktive Mittel auf Silikonbasis) geeignet.
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Ferner eignen sich polymere oberflächenaktive Mittel mit
niedrigerem Oberflächenspannungswert.
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Die Reaktionsbedingungen bei der erfindungsgemäßen
Alkaliaufschlußreaktion sind derart drastisch, daß unter stark
alkalischen Bedingungen Temperaturen von 250 - 350ºC
herrschen. Selbst unter derart drastischen Reaktionsbedingungen
sind die genannten oberflächeaktiven Mittel im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens wirksam. Kationische
oberflächenaktive Mittel zeigen jedoch im Rahmen des
erfindungsgemäßen Vefahrens keinerlei Wirkung.
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Diese oberflächenaktiven Mittel können alleine oder als
Mischung aus zwei oder mehreren in einer Menge von 0,01 Gew.-%
oder mehr, vorzugsweise 0,01 - 1 Gew.-%, bezogen auf das zu
verwendende Alkalimetallhydroxid, eingesetzt werden.
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Da der Reaktionsverlauf keinen besonderen Beschränkungen
unterliegt,
kann man sich der verschiedensten Maßnahmen
bedienen. Beispiele hierfür sind ein Verfahren, bei dem zunächst
ein Gemisch aus dem Alkalimetallsalz der aromatischen
Sulfonsäure und/oder der aromatischen Sulfonsäure, dem
Alkalimetallhydroxid, dem Reaktionsmedium und dem
oberflächenaktiven Mittel zubereitet, danach die Temperatur des Gemischs
auf einen gegebenen Wert erhöht und schließlich die Reaktion
unter Rühren ablaufen gelassen wird, ein Verfahren, bei dem
das Alkalimetallhydroxid, das Reaktionsmedium und das
oberflächenaktive Mittel unter Rühren vorgemischt werden, das
Alkalimetallsalz der aromatischen Sulfonsäure und/oder die
aromatische Sulfonsäure zugemischt wird (werden) und danach
die Umsetzung durch Erhöhen der Temperatur auf einen
gegebenen Wert ablaufen gelassen wird, sowie ein Verfahren, bei
dem das Alkalimetallsalz der aromatischen Sulfonsäure
und/oder die aromatische Sulfonsäure und das Reaktionsmedium
unter Rühren vorgemischt werden, die Temperatur auf einen
bestimmten Wert erhöht wird, das Gemisch mit dem
oberflächenaktiven Mittel und dem Alkalimetallhydroxid versetzt
wird und danach die Umsetzung durch Erhöhen der Temperatur
auf einen gegebenen Reaktionstemperaturwert ablaufen
gelassen wird.
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Die für den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignete Reaktionstemperatur kann je nach der Art des (der) als
Ausgangsmaterial zu verwendenden Alkalimetallsalzes einer
aromatischen Sulfonsäure und/oder aromatischen Sulfonsäure
variieren, in der Regel liegt sie jedoch im Bereich von
250 - 350ºC. Die Reaktionstemperatur beträgt zur Herstellung
von 2,6-Dihydroxynaphthalin vorzugsweise 310 - 350ºC, zur
Herstellung von β-Naphthol vorzugsweise 280 - 350ºC, zur
Herstellung von 8-Hydroxychinolin vorzugsweise 260 - 330ºC
und zur Herstellung von 4,4'-Dihydroxybiphenyl vorzugsweise
280 - 350ºC. Die Umsetzung kann während 0,1 - 10 h,
vorzugsweise in einer Inertgasatmosphäre, z.B. unter Stickstoff,
chargenweise oder kontinuierlich durchführt werden.
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Nach beendeter Umsetzung erhält man eine wäßrige Lösung mit
einem Alkalimetallsalz der bei der Umsetzung jeweils
gebildeten aromatischen Hydroxyverbindung und dem nach der
Umsetzung übrig gebliebenen Alkalimetallhydroxid entweder durch
direktes Verdünnen des erhaltenen Reaktionsgemischs mit
Wasser und anschließendes Abtrennen des Reaktionsmediums oder
durch anfängliches Abtrennen des Reaktionsprodukts aus dem
Reaktionsmedium durch Filtrieren und dergleichen und
anschließendes Verdünnen des so abgetrennten produkthaltigen
Teils mit Wasser. Danach werden Nebenprodukte der Reaktion,
z.B. Sulfite u.dgl., aus der gewonnenen wäßrigen Lösung
abgetrennt. Letztere wird schließlich mit einer Säure
neutralisiert.
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Als Säure zur Verwendung in der Neutralisationsstufe eignen
sich Mineralsäuren, wie Schwefelsäure, Salzsäure u.dgl. oder
saures Natriumsulfit, Schwefeldioxid, Kohlendioxid und
dergleichen.
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Nach der Neutralisationsstufe kann das erhaltene
Reaktionsgemisch zur Isolierung der interessierenden aromatischen
Hydroxyverbindung der Filtration oder
Lösungsmittelextraktion unterworfen werden. In diesem Falle kann
erforderlichenfalls das Produkt durch Destillation, Sublimieren,
Umkristallisieren u.dgl. gereinigt werden.
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Zur Herstellung von 2,6-Dihydroxynaphthalin oder
4,4'-Dihydroxybiphenyl wird vorzugsweise umkristallisiert, zur
Herstellung von 2-Naphthol oder 8-Hydroxychinolin wird
vorzugsweise destilliert.
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Bei diesen Verfahren können von oberflächenaktiven Mitteln
herrührende Verunreinigungen - sofern überhaupt vorhanden -
entfernt werden.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
aromatischen Hydroxyverbindungen können auf den verschiedensten
Einsatzgebieten Verwendung finden. 2,6-Dihydroxynaphthalin
und 4,4'-Dihydroxybiphenyl eignen sich bei Harzmonomeren und
dergleichen, 2-Naphthol eignet sich als Zwischenprodukt und
8-Hydroxychinolin eignet sich in landwirtschaftlichen
Chemikalien und dergleichen.
BEISPIELE
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Die folgenden erfindungsgemäßen Beispiele und
Vergleichsbeispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Beispiel 1
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Ein Reaktionsgefäß wurde mit 364 g
Kalium-2,6-Naphthalindisulfonat, 651 g 86%igen Kaliumhydroxids, 3,3 g Natriumoleat
und - als Reaktionsmedium - 2500 g eines hydrierten
Terphenylgemischs beschickt. Nach dem Vermischen dieser
Reaktionsteilnehmer und Ersatz der Atmosphäre im Reaktionsgefäß durch
gasförmigen Stickstoff wurde die Temperatur des Gemischs bis
zum Schmelzen des Kaliumhydroxids erhöht. Danach erfolgte
eine Dehydratisierung durch schrittweises Anheben der
Temperatur auf 330ºC unter Rühren. Hierauf wurde die Umsetzung
während 3 h unter Rühren bei 330ºC ablaufen gelassen.
Während der Reaktionsstufe wurde der Temperaturunterschied
zwischen den unteren und oberen Bereichen im Reaktionsgefäß
streng beobachtet. Wurden die Bedingungen im Inneren des
Gefäßes nach dem Abkühlen des Reaktionssystems betrachtet,
waren im Reaktionsmedium dispergierte körnige feste
Materialien ohne haftende Materialien an der Gefäßwand
feststellbar. Das erhaltene Reaktionsgemisch wurde mit 2 l Wasser
gemischt, um die organische (hydrierte Terphenyl-) Phase
abzutrennen. Danach wurde das Hauptprodukt der Reaktion aus der
erhaltenen wäßrigen Lösung durch Ausfällen des Produkts mit
verdünnter Schwefelsäure und anschließendes Extrahieren
desselben mit Methylisobutylketon gewonnen. Eine
flüssigchromatographische Analyse des isolierten Hauptprodukts zeigte,
daß sich bei der Umsetzung mit einem Umwandlungsverhältnis
von 99% und einer Selektivität von 88% 139,5 g
2,6-Dihydroxynaphthalin gebildet hatten. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 dargestellt.
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Bei Verwendung anderer Salze einer Fettsäure stellte sich
derselbe Dispersionseffekt ein.
Vergleichsbeispiel 1
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Ein Reaktionsgefäß wurde mit 364 g
Kalium-2,6-naphthalindisulfonat und 560 g 50%igen Kaliumhydroxids und anschließend
- nach dem Vermischen - mit 2500 g eines Gemischs aus
hydrierten Terphenylen versetzt. Nach Ersatz der Atmosphäre
im Reaktionsgefäß durch gasförmigen Stickstoff wurde die
Temperatur des Gemischs unter Rühren schrittweise auf 310ºC
erhöht, um eine Dehydratisierung ablaufen zu lassen. Danach
wurde das Ganze 3 h lang unter Rühren bei 310ºC reagieren
gelassen. In diesem Falle fanden sich im Reaktionsgefäß
während der Temperaturerhöhungsstufe an der Wand und an den
Rührflügeln haftende Materialien. Der Temperaturunterschied
zwischen den oberen und unteren Bereichen im Gefäß erreichte
einen Wert von etwa 50ºC. Wurden die Bedingungen im Inneren
des Gefäßes nach dem Abkühlen des Reaktionssystems
betrachtet, zeigte sich keine Dispersion der Materialien, jedoch
eine große Menge an auf der Gefäßwand und den Rührerflügeln
haftenden Materialien. Das erhaltene Reaktionsgemisch wurde
mit 2 l Wasser gemischt, um die organische Phase (hydrierte
Terphenyle) abzutrennen. Danach wurde das Hauptprodukt der
Reaktion aus der erhaltenen wäßrigen Lösung durch Fällen des
Produkts mit verdünnter Schwefelsäure und anschließendes
Extrahieren desselben mit Methylisobutylketon gewonnen. Eine
flüssigchromatographische Analyse des isolierten
Hauptprodukts zeigte, daß sich bei der Umsetzung mit einem
Umwandlungsverhältnis von 46% und einer Selektivität von 58% 42,7
g 2,6-Dihydroxynaphthalin gebildet hatten. Darüber hinaus
war das isolierte 2,6-Dihydroxynaphthalin deutlich verfärbt.
Die Ergebnisse finden sich in Tabelle 1.
Vergleichsbeispiel 2
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Die Umsetzung des Beispiels 1 wurde ohne Mitverwendung von
Natriumoleat wiederholt. In diesem Falle fanden sich während
der Temperaturerhöhungsstufe im Reaktionsgefäß an der
Gefäßwand und auf den Rührerflügeln haftende Materialien. Der
Temperaturunterschied zwischen den oberen und unteren
Bereichen im Gefäß erreichte einen Wert von etwa 50ºC. Wurden die
Bedingungen im Inneren des Gefäßes nach dem Abkühlen des
Reaktionssystems betrachtet, fand sich keine Dispersion der
Materialien, jedoch eine große Menge an auf der Gefäßwand
und den Rührerflügeln haftenden Materialien. Das erhaltene
Reaktionsgemisch wurde mit 2 l Wasser gemischt, um die
organische Phase (hydrierte Terphenyle) abzutrennen. Danach
wurde das Hauptprodukt der Reaktion aus der erhaltenen wäßrigen
Lösung durch Fällen des Produkts mit verdünnter
Schwefelsäure und anschließendes Extrahieren desselben mit
Methylisobutylketon gewonnen. Eine flüssigchromatographische
Analyse des isolierten Hauptprodukts zeigte, daß sich bei der
Umsetzung mit einem Umwandlungsverhältnis von 99% und einer
Selektivität von 70% 111,1 g 2,6-Dihydroxynaphthalin
gebildet hatten. Darüber hinaus war das isolierte
2,6-Dihydroxynaphthalin deutlich verfärbt. Die Ergebnisse finden sich in
Tabelle 1.
Beispiel 2
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Ein Reaktionsgefäß wurde mit 246 g
Natrium-2-naphthol-6-sulfonat, 390,7 g 86%igen Kaliumhydroxids, 2,0 g
Natriumtetradecensulfonat und - als Reaktionsmedium - 1200 g eines
Mineralöls
(d.h. eines Gemischs aus aliphatischen
Kohlenwasserstoffen und alicyclischen Kohlenwasserstoffen) beschickt.
Nach dem Vermischen der Reaktionsteilnehmer und Ersatz der
Atmosphäre im Reaktionsgefäß durch gasförmigen Stickstoff
wurde die Temperatur des Gemischs bis zum Schmelzen des
Kaliumhydroxids erhöht. Danach erfolgte eine Dehydratisierung
durch schrittweises Erhöhen der Temperatur auf 330ºC unter
Rühren. Anschließend wurde das Ganze 3,5 h unter Rühren bei
330ºC reagieren gelassen. Während der Reaktionsstufe wurde
streng auf den Temperaturunterschied zwischen den unteren
und oberen Bereichen im Gefäß geachtet. Wurden die
Bedingungen im Inneren des Gefäßes nach dem Abkühlen des
Reaktionssystems betrachtet, waren im Reaktionsmedium körnige feste
Materialien ohne an der Gefäßwand haftende Materialien
dispergiert. Das erhaltene Reaktionsgemisch wurde mit 2 l
Wasser gemischt, um die organische Phase (Mineralöl)
abzutrennen. Danach wurde das Hauptprodukt der Reaktion aus der
erhaltenen wäßrigen Lösung durch Fällen des Produkts mit
verdünnter Schwefelsäure und anschließendes Extrahieren
desselben mit Methylisobutylketon gewonnen. Eine
flüssigchromatographische Analyse des isolierten Hauptprodukts zeigte,
daß sich bei der Umsetzung mit einem Umwandlungsverhältnis
von 99% und einer Selektivität von 87% 138,0 g
2,6-Dihydroxynaphthalin gebildet hatten. Die Ergebnisse finden sich in
Tabelle 1.
Vergleichsbeispiel 3
-
Das Verfahren des Beispiels 2 wurde ohne Mitverwendung von
Natriumtetradecensulfonat wiederholt. Bei der Umsetzung
bildete sich mit einem Umwandlungsverhältnis von 99% und einer
Selektivität von 71% 2,6-Dihydroxynaphthalin. Die Ergebnisse
finden sich in Tabelle 1.
TABELLE 1
Ausgangsmaterial *1 (g)
Medium (g)
Oberflächenaktives Mittel (g)
KOH-Molverhältnis
Temp (ºC)
Dauer (h)
Dispersion
Umwandlungsverhältnis (%)
Selektivität (%)
Beispiel 1
Vergleichsbeispiel 1
Vergleichsbeispiel 2
Beispiel 2
Vergleichsbeispiel 3
2,6-NDSK *2 (364)
2,6-NDSK (364)
2,6-NDSK (364)
2N6SNa *3 (246)
2N6SNa (246)
hydriertes Terphenylgemisch (2500)
hydriertes Terphenylgemisch (2500)
hydriertes Terphenylgemisch (2500)
Mineralöl (1200)
Mineralöl (1200)
Natriumoleat (3,3)
nicht zugegeben
nicht zugegeben
Natriumtetradecensulfonat (2,0)
nicht zugegeben
gut
nicht dispergiert
nicht dispergiert
gut
nicht dispergiert
*1: Ausgangsmaterial; Alkalimetallsalz einer aromatischen Sulfonsäure
oder aromatische Sulfonsäure
*2: 2,6-NDSK; Kalium-2,6-naphthalindisulfonat
*3: 2N6SNa; Natrium-2-naphthol-6-sulfonat
Beispiele 3 bis 18 und Vergleichsbeispiel 4
-
Das Verfahren des Beispiels 2 wurde mit anderen Arten
oberflächenaktiver Mittel (vgl. Tabelle 2) wiederholt. Die Menge
an oberflächenaktivem Mittel betrug 0,5 Gew.-% als effektive
Komponente auf der Basis des Kaliumhydroxids. Ergebnisse
bezüglich der Identifizierung des Produkts und der Bestimmung
seines jeweiligen Umwandlungsverhältnisses und seiner
jeweiligen Selektivität sind in Tabelle 2 angegeben.
TABELLE 2
Klassifizierung des oberflächenaktiven Mittels
Oberflächenaktives Mittel
Dispersion
Umwandlungsverhältnis (%)
Selektivität (%)
Beispiel 3
Beispiel 4
Beispiel 5
Beispiel 6
Beispiel 7
Beispiel 8
Beispiel 9
Beispiel 10
Beispiel 11
Beispiel 12
Beispiel 13
Beispiel 14
Beispiel 15
Beispiel 16
Beispiel 17
Beispiel 18
Vergleichsbeispiel 4
anionisch
nicht-anionisch
amphoterisch
kationisch
Natriumoleat
Natriumstearat
Natrium-n-dodecylbenzol-sulfonat
Natriumlaurylsulfonat
Natriumpolyoxyethylennonylphenylethersulfat
Natriumpolyoxyethylenlaurylethersulfat
Natriumperfluoroctanoat
Natriumpolyoxyethylenlauryletherphosphat
Natriumdioctylsulfosuccinat
Sorbitan-monolaurat
Polyoxyethylensorbitan-monolaurat
Polyoxyethylennonylphenylether-Ethylenoxid (10 Mole)-Additive
Dodecyldimethylaminoxid
Lauryldiethanolamid
Dimethylkokosnußalkylbetain
2-Alkyl-N-carboxyethyl-N-hydroxyethylimidazoliumbetain
Lauryltrimethylammoniumchlorid
gut
nicht dispergiert
Beispiel 19
-
Ein Reaktionsgefäß wurde mit 230 g
Natrium-2-naphthalinsulfonat, 230 g 50%igen Natriumhydroxids, 0,6 g Natriumoleat
und 1440 g Mineralöl (Gemisch aus aliphatischen
Kohlenwasserstoffen und alicyclischen Kohlenwasserstoffen) beschickt.
Nach dem Vermischen der Reaktionsteilnehmer und Ersatz der
Atmosphäre im Reaktionsgefäß durch gasförmigen Stickstoff
wurde die Temperatur des Gemischs unter Rühren zur
Hydratisierung nach und nach auf 310ºC erhöht. Anschließend wurde
das Ganze 3 h lang unter Rühren bei 310ºC reagieren
gelassen. Während der Reaktionsstufe wurde streng auf den
Temperaturunterschied zwischen den unteren und oberen Bereichen
im Gefäß geachtet. Wurden die Bedingungen im Inneren des
Gefäßes nach dem Abkühlen des Reaktionssystems betrachtet,
waren in dem Reaktionsmedium dispergierte körnige feste
Materialien und keine an der Gefäßwand haftenden Materialien
vorhanden. Das erhaltene Reaktionsgemisch wurde mit 2 l
Wasser gemischt, um die organische Phase abzutrennen. Danach
wurde das Hauptprodukt der Reaktion aus der erhaltenen
wäßrigen Lösung durch Ausfällen des Produkts mit verdünnter
Schwefelsäure und anschließendes Extrahieren desselben mit
Methylisobutylketon gewonnen. Eine flüssigchromatographische
Analyse des isolierten Hauptprodukts zeigte, daß sich bei
der Umsetzung mit einer (Rückgewinnungs)ausbeute von 94,3%
136,0 g 2-Naphthol gebildet hatten.
-
Dieselbe Dispersionswirkung zeigte sich bei Verwendung von
Natriumtetradecensulfonat oder
Polyoxyethylennonylphenyletherethylenoxid (10 Mole)-Addukt.
Vergleichsbeispiel 5
-
Die Umsetzung des Beispiels 19 wurde ohne Mitverwendung von
Natriumoleat wiederholt. In diesem Falle fanden sich im
Reaktionsgefäß während der Temperaturerhöhungsstufe an der
Gefäßwand und auf den Rührerflügeln haftende Materialien.
-
Der Temperaturunterschied zwischen den unteren und oberen
Bereichen im Gefäß erreichte einen Wert von etwa 50ºC.
Wurden die Bedingungen im Inneren des Gefäßes nach dem Abkühlen
des Reaktionssystems betrachtet, war keine Dispersion der
Materialien bei großer Menge an auf der Gefäßwand und den
Rührerflügeln haftenden Materialien feststellbar. Das
erhaltene Reaktionsgemisch wurde mit 2 l Wasser gemischt, um die
organische Phase (Mineralöl) abzutrennen. Danach wurde das
Hauptprodukt der Reaktion aus der erhaltenen wäßrigen Lösung
durch Fällen des Produkts mit verdünnter Schwefelsäure und
anschließendes Extrahieren desselben mit Methylisobutylketon
gewonnen. Eine flüssigchromatogrpahische Analyse des
isolierten Hauptprodukts zeigte, daß sich mit einer
(Rückgewinnungs)ausbeute von 65% 93,7 g 2-Naphthol gebildet hatten.
Beispiel 20
-
Ein Reaktionsgefäß wurde mit 390,5 g
Kalium-4,4'-biphenyldisulfonat, 897 g 50%igen Kaliumhydroxids, 4,5 g
Natriumtetradecensulfonat und 3366 g Mineralöl (ein Gemisch aus
aliphatischen Kohlenwasserstoffen und alicyclischen
Kohlenwasserstoffen) beschickt. Nach dem Vermischen der
Reaktionsteilnehmer und Ersatz der Atmosphäre im Reaktionsgefäß durch
gasförmigen Stickstoff wurde die Temperatur des Gemischs
nach und nach unter Rühren auf 310ºC erhöht, um eine
Hydratisierung durchzuführen. Anschließend wurde das Ganze 3 h
lang unter Rühren bei 310ºC reagieren gelassen. Während der
Reaktionsstufe wurde streng auf den Temperaturunterschied
zwischen den unteren und oberen Bereichen im Gefäß geachtet.
Wurden die Bedingungen im Inneren des Gefäßes nach dem
Abkühlen des Reaktionssystems betrachtet, waren im
Reaktionsmedium ohne körnige feste Materialien dispergiert, aber
keine auf der Gefäßwand haftende Materialien vorhanden. Das
erhaltene Reaktionsgemisch wurde mit 2 l Wasser gemischt, um
die organische Phase abzutrennen. Danach wurde das
Hauptprodukt der Reaktion aus der gebildeten wäßrigen Lösung durch
Fällen des Produkts mit verdünnter Schwefelsäure und
anschließendes Extrahieren desselben mit Methylisobutylketon
gewonnen. Eine flüssigchromatographische Analyse des
isolierten Hauptprodukts zeigte, daß sich bei der Umsetzung mit
einer (Rückgewinnungs)ausbeute von 94% 175,0 g
4,4'-Dihydroxybiphenyl gebildet hatten.
-
Derselbe Dispersionseffekt war bei Verwendung von
Natriumoleat oder Polyoxyethylennonylphenylether-Ethylenoxid (10
Mole)-Addukt feststellbar.
Vergleichsbeispie1 6
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Die Reaktion des Beispiels 20 wurde ohne Mitverwendung von
Natriumtetradecensulfonat wiederholt. In diesem Falle fanden
sich im Reaktionsgefäß während der Temperaturerhöhungsstufe
an der Gefäßwand und auf den Rührerflügeln haftende
Materialien. Der Temperaturunterschied zwischen den unteren und
oberen Bereichen im Gefäß erreichte einen Wert von etwa
50ºC. Wurden die Bedingungen im Inneren des Gefäßes nach dem
Abkühlen des Reaktionssystems betrachtet, fand sich keine
Dispersion der Materialien bei einer großen Menge an auf der
Gefäßwand und den Rührerflügeln haftenden Materialien. Das
erhaltene Reaktionsgemisch wurde mit 2 l Wasser gemischt, um
die organische Phase (Mineralöl) abzutrennen. Danach wurde
das Hauptprodukt der Reaktion aus der erhaltenen wäßrigen
Lösung durch Ausfällen des Produkts mit verdünnter
Schwefelsäure und anschließendes Extrahieren dessselben mit
Methylisobutylketon isoliert. Eine flüssigchromatographische
Analyse des isolierten Hauptprodukts zeigte, daß bei der
Umsetzung mit einer (Rückgewinnungs)ausbeute von 73% 135,9 g
4,4,-Dihydroxybiphenyl gebildet worden waren.
Beispiel 21
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Ein Reaktionsgefäß wurde mit 209 g Chinolin-8-sulfonsäure,
159 g Natriumhydroxid, 2,5 g Natriumtetradecensulfonat und -
als Reaktionsmedium - 208 g eines Mineralöls (Gemisch aus
aliphatischen Kohlenwasserstoffen und alicyclischen
Kohlenwasserstoffen) beschickt. Nach dem Vermischen der
Reaktionsteilnehmer und Ersatz der Atmosphäre im Reaktionsgefäß durch
gasförmigen Stickstoff wurde das Gemisch unter Rühren nach
und nach auf 305ºC erwärmt und dann augenblicklich
abgekühlt. Wurden die Bedingungen im Inneren des Gefäßes nach
dem Abkühlen des Reaktionsgefäßes betrachtet, waren im
Reaktionsmedium ohne an der Gefäßwand haftende Materialien
körnige feste Materialien dispergiert. Das erhaltene
Reaktionsgemisch wurde mit 3 l Wasser gemischt, um die organische
Phase abzutrennen. Danach wurde das Hauptprodukt der
Reaktion von der gebildeten wäßrigen Lösung durch Ausfällen des
Produkts mit verdünnter Schwefelsäure und anschließendes
Extrahieren desselben mit Chloroform abgetrennt. Eine
flüssigchromatographische Analyse des isolierten Hauptprodukts
zeigte, daß sich bei der Umsetzung mit einem
Umwandlungsverhältnis von 97% und einer Selektivität von 96% 135,4 g 8-
Hydroxychinolin gebildet hatten.
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Derselbe Dispersionseffekt zeigte sich bei Verwendung von
Natriumoleat oder Polyoxyethylennonylphenylether-Ethylenoxid
(10 Mole)-Addukt.
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Die vorherigen Ausführungen zeigen, daß erfindungsgemäß ein
Verfahren zur Herstellung einer aromatischen
Hydroxyverbindung aus einem Alkalimetallsalz einer aromatischen
Sulfonsäure und/oder einer aromatischen Sulfonsäure geschaffen
wurde. Da das erfindungsgemäße Reaktionsverfahren in
vollständig dispergierter Phase der Reaktionsteilnehmer und
innerhalb eines gleichmäßig verteilten Temperaturbereichs des
Reaktionsgemischs durchführbar ist, läßt sich die
Reaktionstemperatur ohne Schwierigkeiten steuern und somit die
aromatische Hydroxverbindung mit hoher Reinheit, hoher Ausbeute
und hoher Selektivität herstellen. Da ferner die Menge an
Alkalimetallhydroxid vermindert werden kann, gestalten sich
das Austragen und der Transport des Reaktionsprodukts sehr
einfach. Auf diese Weise kann man die Reaktion
kontinuierlich durchführen. Folglich eignet sich das erfindungsgemäße
Verfahren in der Praxis hervorragend zur großtechnischen
Durchführung. Da darüber hinaus leicht verfügbare
Lösungsmittel, wie Mineralöl, im Reaktionssystem verwendbar sind,
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren in hervorragender
Weise zur großtechnischen Herstellung aromatischer
Hydroxyverbindungen.