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Die vorliegende Erfindung betrifft Sicherheitssysteme für
Kraftfahrzeuge und insbesondere aufblasbare
Kissenvorrichtungen, im allgemeinen als "Airbag" bezeichnet. Bei derartigen
Vorrichtungen ist ein Kissen aus Textilmaterial (der Airbag)
zusammengefaltet in einem Behälter untergebracht, der einen
Lagerraum innerhalb der Fahrgastzelle bildet. Bei Aktivierung
eines Aufprallsensors, der einen bevorstehenden mit hoher
Geschwindigkeit erfolgenden Aufprall erfaßt, wird der Airbag
mit einem chemisch erzeugten Gas aufgeblasen und in einer
Weise und Position entfaltet, die so berechnet sind, daß der
Aufprall des Fahrers oder Beifahrers, der durch die abrupte
Verlangsamung des Fahrzeugs beim Aufprall nach vorne
geschleudert wird, gedämpft wird.
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Der zusammengefaltete Airbag, die Vorrichtung zur Erzeugung
des Gases und weitere Bestandteile des Systems können in
einem Behälter untergebracht sein, der im Lenkrad oder hinter
dem Armaturenbrett vor dem Beifahrersitz angeordnet ist und
durch eine oder mehrere Türen verschlossen ist, die sich
durch den Druck des sich entfaltenden Airbags öffnen.
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Der Behälter muß so angebracht sein, daß er vor unbefugter
Manipulation geschützt ist, jedoch bei Aktivierung des
Systems eine sofortige Entfaltung des Airbags gestattet.
Weiterhin muß die Abdeckung einer normalen Druckbelastung, wie
sie beispielsweise bei zufälligem Dagegenstoßen der
Fahrzeuginsassen auftritt, standhalten.
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Bei den Systemen nach dem Stand der Technik sind
typischerweise auf den Oberflächenabdeckungen des Armaturenbrettes
oder des Lenkrades äußerlich sichtbare Muster vorhanden, die
die darin vorgesehenen Öffnungen nachzeichnen, durch die
hindurch der Airbag sich nach außen entfaltet.
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Dieses sichtbare Muster an den inneren Verkleidungsflächen
ist vom ästhetischen Standpunkt her störend und wirkt auf
viele Menschen beunruhigend, da es die Anwesenheit und die
möglicherweise bevorstehende Entfaltung des Airbags anzeigt.
Bei einem sichtbaren Muster ist darüber hinaus die Gefahr
unbefugter Manipulationen am System erhöht, da dessen Lage
offensichtlich ist.
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Gewöhnlich wird beim Konstruieren einer Verschlußvorrichtung
eine schwenkbare Türe vorgesehen, die durch einen
Arretiermechanismus oder einschnappbare Abschnitte verschlossen ist,
die durch den Druck des sich entfaltenden Airbags
auseinandergedrängt werden. Die US-A-4 327 937 zeigt ein Beispiel für
eine solche Abdeckung.
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Ferner ist es weit verbreitet, eine von außen sichtbare
Sollbruchlinie an einer Abdeckhaut vorzusehen, die bei der
Entfaltung des Airbags zerrissen wird. Beispiele für eine
derartige Konstruktion zeigen die US-A-4 400 010 und die US-A-4
334 699.
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Die US-A-3 640 546 zeigt eine Abdeckhaut mit vorgeformter
Schwachstelle über Verschlußtüren, jedoch ist die Nahthaut
entlang der Naht nicht unterfüttert, so daß die Naht tastbar
ist und aufgrund der fehlenden Unterfütterung mit der Zeit
auch sichtbar werden würde.
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Ein weiterer Aufbau ist in der US-A-3 632 136 beschrieben, in
der eine linear geformte Sprengstoffladung hoher Sprengkraft
benutzt wird, um ein Türschloß und eine Verstärkungsplatte zu
durchschlagen, um eine verschlossene Tür unmittelbar vor
Entfaltung des Airbags freizugeben, so daß die Tür durch den
Airbag aufgestoßen werden kann.
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Bei sämtlichen oben genannten Konstruktionsweisen sind die
Umrisse der Verschlußvorrichtung zumindest andeutungsweise
erkennbar, und darüber hinaus werden bei einigen bei der
Aktivierung des Systems Materialtrümmer in die Fahrgastzelle
geschleudert.
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Ferner verwenden die meisten Konstruktionen getrennt
hergestellte und installierte Abdecktüren, wodurch sich die
Herstellungskosten der Airbag-Installation erhöhen.
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In der nicht vorveröffentlichten EP-A-0 381 144 ist eine
unsichtbare Verschlußvorrichtung offenbart, bei der ein Stück
Sprengschnur verwendet wird, um eine
Airbag-Entfaltungsöffnung in einer Fahrzeuginnenverkleidung zu schaffen, um so
jeglichen Anschein zu vermeiden, daß dahinter ein Airbag
installiert ist.
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Eine ähnliche Vorrichtung ist aus der DE-A-35 45 028 bekannt,
die die Merkmale des Oberbegriffes von Anspruch 1 und
Anspruch 2 beschreibt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
unsichtbare Airbag-Installation anzugeben, bei der durch die
gesteuerte Anwendung von Energie die sich nahtlos
erstrekkende Abdeckhaut einer Verkleidungsplatte in einem so
geformten Muster durchtrennt wird, daß unmittelbar über einem
Airbag-Behälter, der hinter der Verkleidungsplatte angeordnet
ist, eine Entfaltungsöffnung geschaffen wird.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 oder
Anspruch 2 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß der Erfindung können die verbliebenen Bereiche der
Verkleidungsplatte, die an das Muster angrenzen, leicht von
Innentürplatten beiseite geschoben werden, die durch den sich
ausdehnenden Airbag geöffnet werden, um eine Entfaltung durch
die Öffnung hindurch zu ermöglichen.
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Somit ist die Abdeckung des Airbags integral mit dem
Verkleidungselement ausgebildet, und muß nicht getrennt von diesem
hergestellt und mit diesem zusammengebaut werden.
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Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel wird ein lineares
Wärmeerzeugungselement verwendet, das ein Materialstück umfaßt,
das aus nebeneinander angeordneten Stücken unterschiedlicher
Metalle zusammengesetzt ist, und das innerhalb der
Verkleidungsplatte benachbart zu einer äußeren Abdeckhautschicht
entsprechend dem Muster der Entfaltungsöffnung angeordnet ist
und bei Aktivierung eine sehr rasche Legierungsbildung der
Metalle bewirkt. Der Legierungsvorgang erzeugt ausreichend
Wärme, um die Hautschicht praktisch unmittelbar entsprechend
dem gewünschten Muster zu zerstören. Der sich entfaltende
Airbag ist in der Lage, die verbleibenden Abschnitte der
Verkleidungsplatte entsprechend dem Muster zu durchtrennen und
damit die so gebildete Tür zu öffnen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist eine lineare
Sprengstoffladung in einem Rohrstück eingeschlossen, das sich
in der Verkleidungsplatte im Muster der darin zu bildenden
Öffnung erstreckt. Das Rohr weist eine Reihe von Löchern auf
und ist so angeordnet, daß diese den zu durchtrennenden
Abdeckhautabschnitten gegenüberliegen. Die durch die Detonation
der Sprengladung im Rohr erzeugten Substanzen entweichen als
Druckgas durch die Öffnungen, so daß die Wucht der Explosion
darauf begrenzt und gerichtet ist, nur die Abdeckhaut und das
angrenzende Plattenmaterial zu durchtrennen. Somit ist eine
zuverlässige Bildung der Entfaltungsöffnung in einer
Verkleidungsplatte sichergestellt, während man gleichzeitig die
Explosionswucht vermindert und verhindert, daß Materialtrümmer
in die Fahrgastzelle geschleudert werden.
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Gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel wird eine andere Form
eines linearen Sprengstoffes verwendet, der ein Rohr umfaßt,
das entsprechend dem Muster der Entfaltungsöffnung in der
Verkleidungsplatte angeordnet ist. Das Rohr hat eine an
seinem Innenumfang angeordnete Sprengstoffschicht und ist auf
der Seite, die dem zu durchtrennenden Plattenabschnitt
benachbart ist, der Länge nach geschlitzt, so daß bei der
Detonation des Sprengstoffs durch die Wucht der Explosion das
Rohr entlang des Schlitzes geöffnet und eine Flammenfront in
dieser Richtung nach außen gelenkt wird. Die konzentrierte
Flammenfront durchtrennt die Haut der Verkleidungsplatte, und
bildet so zuverlässig die Entfaltungsöffnung, ohne daß bei
der Aktivierung Feststoffteilchen oder Materialtrümmer
explosionsartig in die Fahrgastzelle geschleudert werden.
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Bei jeder Ausführungsform werden eine oder mehrere starre
Innentürplatten durch den sich entfaltenden Airbag aufgedrückt
und durchtrennen die verbleibenden Abschnitte und drücken die
dadurch gebildete Abdeckung auf, wenn sich der Airbag
entfaltet.
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Jede dieser Ausführungsformen stellt eine weder sicht- noch
tastbare und gegenüber unbefugter Manipulation geschützte
Abdeckung für eine hinter einer Innenverkleidungsplatte oder
einem Innenverkleidungselement eines Kraftfahrzeugs
angeordnete Airbag-Installation bereit, die sich zuverlässig öffnet,
um eine vorschriftsmäßige Entfaltung des Airbags innerhalb
der sehr kurzen zur Verfügung stehenden Zeit zu ermöglichen.
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Das die Energie aufwendende lineare Element kann mit einer
vorgeformten mechanischen Schwachstelle der Abdeckhaut mit
einem Muster, das auf das Muster der linearen Elemente
abgestimmt ist, kombiniert werden. Diese vorgeformte mechanische
Schwachstelle wird erzeugt, indem man an der Innenseite der
Haut eine Rille mit sorgfältig gesteuerter Tiefe anbringt, um
die Haut entsprechend einem abgestimmten Muster zu schwächen
und so die Wirkung der Betätigung des linearen Elements zu
unterstützen.
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Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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Figur 1 eine perspektivische bruchstückhafte
Durchsicht des vorderen Teils eines
Fahrzeugs, die
Airbag-Abdeckinstallationen
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt,
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Figur 2 eine Querschnittansicht einer
Verkleidungsplatte mit einer darin
eingebetteten Anordnung von linearen
Wärmeerzeugern zur Bildung einer
Airbag-Entfaltungsöffnung in der Platte
gemaß der vorliegenden Erfindung,
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Figur 3 eine vergrößerte, bruchstückhafte
Perspektivansicht einer Anordnung aus
einer Verkleidungsplatte und
Wärmeerzeugungselementen gemäß der
vorliegenden Erfindung,
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Figur 4 eine bruchstückhafte perspektivische
Ansicht eines Armaturenbretts mit
einer alternativen Anordnung zur
Bildung einer Airbag-Entfaltungsöffnung
gemäß der vorliegenden Erfindung,
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Figur 5 eine Querschnittansicht des
Armaturenbrettes und der die Öffnung
bildenden Anordnung, wie sie in Figur 4
gezeigt sind,
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Figur 6 eine Querschnittansicht durch ein
Armaturenbrett und eine weitere
Ausführungsform einer eine Öffnung
bildenden Anordnung gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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Figur 7 eine perspektivische Ansicht des
Sprengrohrelementes, das Bestandteil
der in Figur 6 gezeigten, eine
Öffnung bildenden Anordnung ist,
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Figuren 8 bis 10 die Erfindung in Kombination mit
einer vorgeformten mechanischen
Schwachstelle.
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In der Figur 1 sind die wichtigsten Bestandteile eines
Airbag-Sicherheitssystems in einem Fahrzeug installiert
dargestellt. Die Fahrzeugkarosserie 10 hat eine Fahrgastzelle 12,
deren Inneres mit verschiedenen Verkleidungsplatten bzw.
Verkleidungselementen ausgekleidet ist.
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Das Airbag-System kann einen Airbag auf der Beifahrerseite
umfassen, der hinter einem Armaturenbrett 14 untergebracht
ist, und einen Airbag auf der Fahrerseite, der hinter einer
Lenkradabdeckung 16 untergebracht ist, wobei das
Armaturenbrett 14 und die Lenkradabdeckung 16 jeweils eine solche
Innenverkleidungsplatte oder ein Innenverkleidungselement
bilden, die die Fahrgastzelle auskleiden.
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Jede Airbag-Installation umfaßt einen Behälter 18, der einen
zusammengefalteten Airbag enthält, der sich auf die dem
Fachmann bekannte Weise durch Aufblasen mit einem Gas in die
Fahrgastzelle hinein entfaltet. Eine Vielzahl von
Aufprallsensoren 20 sind im vorderen Bereich des Fahrzeugs
angeordnet. Diese erzeugen bei einem schweren Zusammenstoß
elektrische Signale, die von einer Steuereinheit 22 empfangen
werden, die ihrerseits die im Behalter 18 enthaltenen
Gaserzeugungsvorrichtungen aktiviert.
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Da derartige Airbagsysteme aus dem Stand der Technik
allgemein bekannt sind und für die vorliegende Erfindung die
Einzelheiten derartiger Systeme ohne Bedeutung sind, wird hier
auf eine Beschreibung dieser Einzelheiten verzichtet.
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Es sei lediglich bemerkt, daß die Gaserzeugungsvorrichtungen
typischerweise durch eine Zünderanordnung 24 aktiviert
werden, die bei Empfang eines elektrischen Signals eine
chemische
Ladung zündet, um eine Hochtemperaturreaktion
auszulösen, die ihrerseits die chemische Reaktion in Gang setzt,
durch die eine große Menge Stickstoffgas zum Aufblasen des
Airbags erzeugt wird.
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Wie oben beschrieben, muß der Airbag, bis es zu einem solchen
Zusammenstoß kommt, entfaltungsbereit untergebracht sein.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Entfaltungsöffnung
durch die gesteuerte Anwendung von konzentrierter Energie auf
eine glatte, ununterbrochene Fläche einer Verkleidungsplatte,
eine Lenkradabdeckung oder ein anderes Element, hinter dem
ein Airbag installiert ist, zum Zeitpunkt der Entfaltung des
Airbags gebildet.
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Eine solche Öffnung wird Praktisch sofort gebildet, wenn auf
die Abdeckhaut ausreichend Energie angewendet wird, um eine
Trennungslinie entsprechend einem Muster zu bilden, das so
beschaffen ist, daß es drei Seiten einer einzelnen äußeren
Abdecktüre oder eines Paares äußerer Abdecktüren bildet,
wobei das Material an der oder den andere(n) Seite(n) durch die
Kraft des sich entfaltenden Airbags so umgebogen wird, daß
diese Seitenbereiche als Angel zum Öffnen der so gebildeten
Tür dienen.
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Die Verkleidungsplatte oder das Verkleidungselement ist so
gestaltet, daß seine im Bereich über dem Airbagbehälter
verbleibenden Abschnitte ausreichend schwach ausgebildet sind,
um von den Behältertüren, die durch den Airbag selbst
aufgestoßen werden, leicht durchtrennt werden zu können.
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Eine erste Ausführungsform der Erfindung zeigt diese in ihrer
Anwendung auf eine Installation mit nach vorne gerichteter
Entfaltungsöffnung, wie sie in den Figuren 1 bis 3
dargestellt ist. Zum Zeitpunkt der Aktivierung des Systems wird
ein Paar derartiger Abdecktüren 28A und 28B in einer glatten
Fläche 26 des Armaturenbrettes 14 gebildet, wobei die Türen
sich bei der Bildung einer Entfaltungsöffnung so bewegen, daß
sie an einander gegenüberliegenden Seiten angelenkt sind.
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Bei dieser ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
sind lineare Wärmeerzeugungselemente 30 in das Armaturenbrett
14 über dem Airbagbehälter 18 entsprechend dem beschriebenen
Doppeltürmuster eingebettet. Wie in Figur 3 gezeigt, liegen
die Elemente 30 knapp unterhalb der äußeren Abdeckschicht, in
diesem Fall eine Vinylhaut 34. Die Verkleidungsplatte,
beispielsweise das Armaturenbrett 14, ist so konstruiert, daß es
von seiner Struktur her ausreichend stabil ist, um montiert
zu werden und normalem Berührungsdruck standzuhalten. Eine
solche Konstruktion ist typischerweise durch eine steife
Unterfütterung 36 aus Metall oder starrem Kunststoff
gewährleistet, über der eine Schicht Schaumstoff 32 liegt und die von
der Haut 34 abgedeckt wird.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung hat die Unterfütterung 36
eine darin ausgebildete Öffnung, die so geformt ist, daß sie
den Airbagbehälter 18 aufnehmen kann, so daß nur die
Schaumstoffschicht 32 und die Haut 34 über einer aufklappbaren
Innentür oder -türen 35 verbleiben, durch die der Behälter 18
abgedeckt wird. Alternativ können solche Innentüren 35 im
Armaturenbrett 14 integriert sein. Der Behälter 18 wird z.B.
durch, Klammern (nicht dargestellt) befestigt, so daß er
unterhalb des Armaturenbretts 14 in der in Figur 3
dargestellten Lage angeordnet ist.
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Die Wärmeerzeugungselemente 30 können ein Material umfassen,
das zwei unterschiedliche metallische Elemente umfaßt, die in
engem Kontakt miteinander stehen. Werden diese Elemente einer
Auslösetemperatur ausgesetzt, so kommt es zu einer sehr
raschen Legierungsreaktion, bei der eine große Wärmemenge
freigesetzt wird. Ein derartiges Material in Form eines dünnen
Drahtes oder Bandes umfaßt eine äußere Schicht aus einer
Palladiumlegierung und eine innere Schicht aus einer
Aluminiumlegierung,
und wird unter dem Namen "PYROFUZE" von der
Pyrofuze Corporation, Mount Vernon, New York, vertrieben.
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Vorzugsweise werden mehrere dieser Elemente, die jeweils
einen kleinen Durchmesser haben, d.h. 0,1 oder 0,13 mm (0,004
oder 0,005 Inch) stark sind, miteinander verdreht, um
ausreichend Wärme zu erzeugen, wobei sie jedoch die erforderliche
sehr hohe Reaktionsgeschwindigkeit behalten.
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Diese Reaktion ist nicht explosiv und bewirkt eine
ausreichende Zerstörung der Vinylhaut 34 durch Wärme entsprechend
dem Muster des Elementes 30, so daß die Innentüren 35 und der
sich entfaltende Airbag die angrenzenden Abschnitte der
Schaumstoffschicht 32 nach außen drängen und durchtrennen
können.
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Die Elemente 30 können direkt mit der Airbag-Zündanordnung 24
verbunden sein, wodurch eine koordinierte Aktivierung
gleichzeitig mit der Entfaltung des Airbags gewährleistet ist.
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In den Figuren 4 und 5 ist eine alternative Ausführungsform
dargestellt, die auf eine Installation angewendet ist, bei
der die Entfaltungsöffnung oben liegt, und bei der eine
einzelne Außentür 42 in einer glatten Fläche 44 einer
horizontalen Oberfläche des Armaturenbrettes 14 ausgebildet ist, um
eine Entfaltung des Airbags, der in dem Behälter 18
unmittelbar unterhalb der Tür 42 untergebracht ist, zu ermöglichen.
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In diesem Fall ist ein geeignet geformtes Rohrstück 46 in
einem Schlitz 33, der in dem Schaumstoffkörper 32 ausgebildet
ist, ortsfest angeordnet, indem es mit Hilfe von Laschen 47
an einer Seite des Airbagbehälters 18 befestigt ist.
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Das Rohr 46 hat eine Reihe von Löchern 52, die nach außen auf
die Haut 34 hin ausgerichtet sind. Ein Stück Sprengschnur 54
ist innerhalb des Rohres 46 angeordnet und wird durch
Druckwellenübertragung über ein mit der Zündanordnung 24 des
Airbagsystems
verbundenes Verbindungsrohr 55 zur Explosion
gebracht, um eine gleichzeitige Entladung zu gewährleisten. Die
Sprengschnur 54 ist z.B. unter der Bezeichnung "Primaline"
(geringe Sprengkraft) erhältlich.
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Als Folge davon richtet sich eine Reihe von Druckgasstrahlen
auf die Haut 34, um diese entsprechend dem Muster der Umrisse
der Tür 42 zu perforieren oder in anderer Weise zu
beschädigen, um so eine leichte Lostrennung der Tür 42 beim Kontakt
mit dem sich ausdehnenden Airbag zu ermöglichen. Dadurch, daß
die Sprengschnur 54 in dem Rohr 46 eingeschlossen ist, wird
die Wucht der Explosion abgeschwächt und verhindert, daß
Materialtrümmer in die Fahrgastzelle geschleudert werden.
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Eine weitere Ausführungsform ist in den Figuren 6 und 7
dargestellt, wobei ein geschlitztes, hülsenartiges lineares
Element 58 im unterhalb der Haut 34 liegenden Schaumstoffkern 32
eingebettet und in einem Muster angeordnet ist, das der zu
bildenden Tür entspricht. Das Element 58 ist an dem Behälter
18 mittels geformter Laschen 59 befestigt. Das Innere eines
Kunststof frohres 61 ist mit einer dünnen Schicht Sprengstoff
60 beschichtet. Bei der Detonation breitet sich eine
Flammenfront äußerst rasch entlang dem Schlitz 62 aus, der durch den
bei der Detonation erzeugten Druck auseinandergepreßt wird.
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Diese Flammenfront durchbricht sehr effektiv die Haut 34, um
in der nahtlosen Fläche des Armaturenbretts 14 die Tür zu
bilden.
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Ein derartiges Material wird unter der Bezeichnung "NONEL"
von der Firma Ensign-Bickford Company, Simsbury,
Connecticut, vertrieben.
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Die Erfindung stellt eine stabile, vor unbefugter
Manipulation geschützte Abdeckung für den Airbagbehälter zur
Verfügung, welcher für die Fahrzeuginsassen unsichtbar ist, wobei
jedoch bei Aktivierung des Systems sofort eine Öffnung für
die vorschriftsmäßige Entfaltung des Airbags bereitgestellt
wird. Dadurch, daß die Abdecktüren in das Verkleidungselement
selbst integriert sind, werden die Gesamtherstellungskosten
verringert und das System vereinfacht.
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Die erfindungsgemäße Anordnung ist anhand von
Airbag-Installationen für die Beifahrerseite dargestellt, kann jedoch
ebenso auch für Airbags auf der Fahrerseite verwendet werden,
indem die Lenkradabdeckung 16 entsprechend gestaltet wird.
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Die oben beschriebenen Anordnungen können auch mit einer
vorgeformten mechanischen Schwachstelle der äußeren
Hautdeckschicht 34 kombiniert sein, wie sie in Figur 8 dargestellt
ist.
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Bei der Herstellung muß diese vorgeformte Schwachstelle
gleichmäßig ausführbar sein.
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Gemäß diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die
vorgeformte Schwachstelle erzeugt, indem man die Haut 34 an
ihrer Innenseite einschneidet, um eine Rille 66 mit
gleichmäßiger, gesteuerter Tiefe zu bilden, die entlang dem Muster der
zu bildenden Öffnung verläuft. Die Rille 66 liegt demnach
über dem linearen Element.
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Wie bereits festgestellt, ist es sehr wichtig, daß der
Einschnitt an der Innenseite der Haut 34 gleichbleibend die
vorgesehene Tiefe hat. Die Figur 9 zeigt eine Möglichkeit, wie
dies effektiv zu erreichen ist. An einer geeigneten
Schneidklinge 72 sind Führungselemente 74, z.B. Rollen, montiert,
die auf der Oberfläche der Haut 34 aufliegen, während sich
die Klinge 72 über die Haut 34 hinweg bewegt. Die Strecke
unterhalb der Oberfläche der Haut 34, um die die Schneidkante
76 hervorsteht, entspricht der Tiefe des Einschnittes, und
sollte entsprechend eingestellt werden.
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Gemäß einem Aspekt dieses Verfahrens ist jede nennenswerte
Kompression des Hautmaterials unter der Schneidkante 76 zu
vermeiden, um eine gleichbleibende Tiefe zu erreichen. Diese
Anforderung kann erfüllt werden, indem man die Haut 34 auf
eine Unterlage aus einem Material legt, das leichter
komprimierbar ist als das Hautmaterial, d.h., es kann
beispielsweise eine Schicht aus Neoprengummi 77 unter eine Vinylhaut
gelegt werden. Dadurch kann die Vinylhaut in gewissem Umfang
vor der Schneidkante 76 zurückweichen, um eine zu starke
Kompression, die zu ungesteuerten und ungleichmäßigen
Ergebnissen führen würde, zu kompensieren.
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Der Einschnitt an der Innenseite der Haut 34 kann auch über
die Breite des Verschlusses hinweg variieren, von einer
maximalen Tiefe in der Mitte zu einer geringeren Tiefe an den
beiden Seiten, wie in Figur 10 dargestellt. Dies kann durch
Variieren der Tiefe des Einschnitts 66, beispielsweise durch
eine Nockensteuerung 78 oder eine andere Anordnung erreicht
werden. Durch diese Ausbildung kann sichergestellt werden,
daß der Riß in der Mitte beginnt und sich zu den beiden
Seiten hin ausbreitet.
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Somit kann durch die Aktivierung des Elementes 30 die Haut 34
(und der Schaumstoff 32) dem Muster entsprechend weiter
teilweise zerstört werden, wobei dann durch die Wucht des sich
entfaltenden Airbags die Haut 34 entlang der durch die Rille
gebildeten Schwachstelle 66 mechanisch aufgerissen wird.
Durch die kombinierte Wirkung zur zuverlässigen Durchtrennung
wird eine von außen unsichtbare Naht zur Bildung der
Airbag-Entfaltungsöffnung bereitgestellt.