DE69003323T2 - Flüssige zubereitung für intraokulare perfusion. - Google Patents

Flüssige zubereitung für intraokulare perfusion.

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Description

    Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer intraokulären Ausspül-Lösung, welche die Risiken einer Schädigung an intraokulären Geweben verringert, welche verwendet wird, wenn auf dem Gebiet der chirurgischen Behandlung von Augenerkrankungen die Operationsstelle innerhalb des Augapfels liegt, und insbesondere die Risiken einer Verletzung der intraokulären Gewebe, unter anderem des Hornhaut-Endotheliums, verringert.
  • So bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung von L-Ascorbin-2-phosphat-säure (1)
  • oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes derselben zur Herstellung einer Ausspül-Lösung zur Verhinderung von Schädigungen an intraokulären Geweben.
  • Stand der Technik
  • Mit den jüngsten raschen Fortschritten bei den chirurgischen Techniken auf ophthalmologischem Gebiet sind verschiedene Augenerkrankungen, bei welchen in der Vergangenheit eine medikamentöse Therapie die einzige Behandlungsweise war oder bei welchen praktisch keine verfügbar war, Indikationen für die Chirurgie geworden und der Umfang derartiger Indikationen dehnt sich ständig aus.
  • Katarakt-Chirurgie heute kann als die vorherrschendste chirurgische Behandlung auf ophthalmologischem Gebiet angeführt werden und die Vitrektomie, welche zur Behandlung von z.B. proliferativer Vitreoretinitis ausgeführt wird, ist eine weitere Operation, welche auf diesem Gebiet wohlbekannt ist.
  • Von allen, bei Augenerkrankungen ausgeführten chirurgischen Verfahren sind die Katarakt-Chirurgie und Vitrektomie als Zahl der operierten Fälle ausgedrückt die meistvertretenen, an Stellen innerhalb des Augapfels ausgeführten Operationen. Da diese Operationen ausnahmslos durch Einschneiden der Hornhaut oder Sklera, welche die äußerste Schicht des Bulbus bildet, und Emulgieren oder Ausschneiden und Absaugen des geschädigten Gewebes mit der Spitze eines in den Augapfel eingeführten chirurgischen Instruments durchgeführt werden, bergen sie das Risiko, ein Auslaufen von Kammerwasser oder Glaskörper aus der Schnittöffnung während der Operation hervorzurufen und damit den Augeninnendruck zu vermindern. Solange keine Vorsorgemaßnahme getroffen wird, fügen diese Operationen ferner infolge einer durch Absaugen der Läsion bewirkten übermäßigen Verminderung des Augeninnendrucks den intraokulären Geweben organische und funktionelle Schädigungen zu. Zum Zweck des Ausschließens dieser Risiken ist es allgemein üblich, während der Operation eine flüssige Wirkstoffzubereitung zum intraokulären Ausspülen (nachfolgend als intraokuläre Ausspül-Lösung bezeichnet) fortlaufend in die Nähe der Operationsstelle zu infundieren. Dieses Verfahren macht die Verluste an Inhaltsstoffen im Bulbus wieder wett, welche durch Auslaufen von Kammerflüssigkeit und Absaugen des geschädigten Gewebes verursacht werden, wodurch es während der Operation zum Erhalt des Augeninnendrucks innerhalb eines bestimmten Bereichs beiträgt und zur selben Zeit die Blut- und Gewebereste auswäscht, um ihre Beeinträchtigung des lokalen Gesichtsfelds zu verhindern und auf diese Weise ein ungestörtes Operationsfeld sicherstellen hilft.
  • Weil die intraokulären Gewebe während des chirurgischen Verfahrens mit einer derartigen intraokulären Ausspül-Lösung an und in der Nähe der Operationsstelle fortlaufend in Berührung gebracht werden, ist es bekannt, daß sie in Abhängigkeit von ihrer Zusammensetzung oder Eigenschaften den intraokulären Geweben eine vorübergehende oder dauerhafte Schädigung zufügen kann.
  • Schädigungen der Hornhaut, insbesondere des Hornhaut-Endotheliums, sind von allen Schädigungen der intraokulären Gewebe, welche durch eine intraokuläre Ausspül-Lösung verursacht werden können, die beängstigendsten. Das Hornhaut-Endothelium ist die innerste (hinterste) Schicht der dreilagigen Hornhautstruktur, eine transparente Haut, welche den vorderen Teil des Auges bildet und aus dem Epithelium, dem Stroma und dem Endothelium besteht und aus einer einzigen Schicht regelmäßig angeordneter Endotheliumzellen gebildet wird, welche ein im allgemeinen hexagonal angeordnetes Muster zeigen. Obschon das Hornhaut-Epithelium eine Schicht so dick wie eine Einzelzelle ist, besitzt es verschiedene, für den physiologischen Normalzustand der Hornhaut wesentliche Funktionen und spielt daher beim Erhalt der physiologischen Funktion der gesamten Hornhaut eine wichtige Rolle. Das Hornhaut-Endothelium regelt den Wassergehalt des Stromas, was ein Faktor ist, welcher sehr zur Lichtdurchlässigkeit der Hornhaut und dem selektiven gegenseitigen Durchdringen und dem Substanztransport zwischen dem Kammerwasser und dem Hornhaut- Stroma beiträgt, um nur seine Hauptfunktionen anzuführen. Außerdem dient das Hornhaut-Endothelium als Barriere für den Substanztransport von der Hornhaut zum Kammerwasser oder umgekehrt, so daß die für diese Funktionen grundlegende Funktion wirksam arbeitet (diese Funktion wird nachfolgend als Barrierefunktion des Hornhaut-Endotheliums bezeichnet). Diese Barrierefunktion des Hornhaut-Endotheliums wird durch die unversehrten interzellulären Verbindungskomplexe sichergestellt, welche die Verbindungslücken zwischen Endotheliumzellen ausfüllen, welche die freie Wanderung von Substanzen aus dem Kammerwasser in das Hornhaut-Stroma hemmen. Auf diese Weise steuert das Hornhaut- Endothelium das selektive Durchdringen und die Überführung von Wasser und anderen Substanzen auf der Grundlage der Barrierefunktion und regelt dadurch das Eintritts-Ausgangs-Gleichgewicht der gesamten Hornhaut, um die Hornhaut in einem gesunden physiologischen zustand zu erhalten und spielt dadurch eine unerläßliche Rolle beim Erhalt der Lichtdurchlässigkeit der Hornhaut.
  • Trotz der lebenswichtigen Rolle, welche die Hornhaut-Endotheliumzellen beim Erhalt der normalen Physiologie und Lichtdurchlässigkeit der Hornhaut spielen, sind sie, verglichen mit irgendwelchen anderen intraokulären Geweben und extraokulären Körpergeweben, gegenüber mit der Chirurgie verbundenen mechanischen Reizen oder chemischen Reizen, welche auf intraokuläre Ausspül-Lösungen zurückzuführen sind, äußerst empfindlich und werden auf diese Weise leicht geschädigt zerstört und abgestoßen. Es ist weiterhin bekannt, daß sobald bei Primaten die Endotheliumzellen im Hornhaut-Endothelium einmal vollendet sind, sie bereits ihre Fähigkeit zum Vermehren durch Zellteilung verloren haben. Falls daher diese Zellen durch irgendeine Ursache zerstört und abgestoßen werden, wird die entblößte Fläche kaum durch Vermehrung der übriggebliebenen Endotheliumzellen wiederhergestellt, sondern das Wiederherstellen wird hauptsächlich bewirkt, wenn sich die Zellen in der an die entblößte Fläche angrenzenden Fläche unter Zudecken der Schädigung in die geschädigte Fläche ausdehnen. Wenn eine Abschuppung der Hornhaut-Endotheliumzellen stattfindet, wird auf diese Weise der Zusammenhang des Hornhaut-Endotheliums wiederhergestellt, der Gesamtbestand der Zellen, welche das Endothelium bilden, bleibt aber praktisch nicht wiederhergestellt. Wenn die Zahl toter und abschuppender Hornhaut-Endotheliumzellen groß ist, ist die Zelldichte je Flächeneinheit des Hornhaut-Endotheliums deutlich verringert und wenn dieser Verlust an Endotheliumzellen eine bestimmte Grenze überschreitet, wird der physiologische Zustand der Hornhaut durch das Endothelium nicht länger richtig aufrechterhalten und führt auf diese Weise zum Auftritt einer irreversiblen Hornhauttrübung und so weiter.
  • Da die Schädigung der Endotheliumzellen von Dauer ist und zu einer ernsten Störung, wie etwa Hornhauttrübung, führen kann, ist die wichtigste Anforderung, welche von einer intraokulären Ausspül-Lösung zur Chirurgie zu erfüllen ist, daß die Lösung selbst keine nachteilige Wirkung auf das Hornhaut-Endothelium ausübt. Unter den bekannten Ausspül-Lösungen, welche entwickelt und hergestellt wurden, um dem vorstehenden Erfordernis soweit wie möglich zu entsprechen, und heutzutage in Gebrauch sind, befinden sich Opeguard MA (ein Warenzeichen der Senju Pharmaceutical Co., Ltd.), BSS (ein Warenzeichen der Alcon Laboratories Incorporated) und BSS Plus (ein Warenzeichen der Alcon Laboratories Incorporated).
  • Keine der heutzutage verfügbaren intraokulären Ausspül-Lösungen entspricht jedoch dem vorgenannten Erfordernis, die intraokulären Gewebe einschließlich der Hornhaut-Endotheliumzellen völlig unversehrt zu erhalten, und daher ist eine Grundlagenforschung zum Entwickeln noch verbesserten Ausspül-Lösungen unternommen worden.
  • Von den vorgenannten verschiedenen Funktionen des Hornhaut- Endotheliums, welche für den Erhalt der physiologischen Funktion der gesamten Hornhaut, d.h. der Funktion des Steuerns des Wassergehalts des Hornhaut-Stromas, der Funktion des Sicherstellens einer selektiven Durchdringung und eines Transports verschiedener Substanzen aus dem Kammerwasser zum Hornhaut-Stroma und umgekehrt, und der Barrierefunktion des Hornhaut-Endotheliums, von überragender Bedeutung sind, wird die letztgenannte Barrierefunktion des Hornhaut-Endotheliums leicht und rasch selbst durch die geringste auf die Endotheliumzellen ausgeübte Schädigung beeinträchtigt und ist daher als empfindlicher Indikator einer Beeinträchtigung des Hornhaut-Endotheliums nützlich. Überdies kann seine Hydrofunktion experimentell mit hoher Genauigkeit titriert werden. Aus diesen Gründen hat das Studium der Barrierefunktion des Hornhaut-Endotheliums in letzter Zeit die Aufmerksamkeit als eine brauchbare Methode zur Aufklärung des Einflusses intraokulärer Ausspül-Lösungen auf das Hornhaut- Endothelium auf sich gezogen. Eine beispielhafte wichtige Technik umfaßt das Entfernen des Epitheliums von der Hornhaut, das Aussetzen der vom Epithelium befreiten Seite der Hornhaut einer Lösung von 5(6)-Carboxyfluorescein (nachstehend kurz als CF bezeichnet), welches eine fluoreszierende Substanz ist, und das Bestimmen der CF-Menge, welche zur vorderen Kammerseite befördert wird, in zeitlich festgelegten Abständen (Araie: Arch. Ophthalmol. 104:435, 1986). Es ist bekannt, daß wenn die Barrierefunktion des Hornhaut-Endotheliums unversehrt ist, die fluoreszierende Substanz CF praktisch nicht durch das Hornhaut- Endothelium hindurchgeht, d.h. CF nicht von der Seite des Epitheliums zur vorderen Kammerseite oder umgekehrt wandert. Wenn daher die Seite des Epitheliums der Hornhaut einer CF-Lösung ausgesetzt wird und der Betrag der CF-Wanderung von der Seite des Endotheliums bestimmt wird, kann das Ausmaß der an den Verbindungskomplexen der Endotheliumzellen erzeugten Lücken, das heißt, der Grad der Beeinträchtigung der Barrierefunktion des Hornhaut-Endotheliums, quantitativ angegeben werden und daraus kann der Grad der Verletzung der Hornhaut-Epitheliumzellen ermittelt werden.
  • Auf der anderen Seite ist es bekannt, daß wenn die physiologische Funktion des Hornhaut-Endothelium beeinträchtigt ist, ein anormales Eindringen von Wasser in das Hornhaut-Stroma unter Anschwellen des Stromas und daraus eine Zunahme der Dicke der Hornhaut als ganzes auftritt. Durch Spülen der Seite des Endotheliums der aus einem tierischen Auge isolierten Hornhaut mit einer intraokulären Ausspül-Lösung oder durch Ausspülen der vorderen Kammer eines tierischen Auges in situ und Messen der in der Hornhaut hervorgerufenen Dickenänderung kann die Wirkung der intraokulären Ausspül-Lösung direkt bestimmt werden (H. F. Edelhauser et al., Arch. Ophthalmol., 93:648 (1975) und Teruo Yajima et al. Jpn. Rev. Clin. Ophthalmol., 75:1189 (1981)).
  • Offenbarung der Erfindung
  • Die Erfinder der vorliegenden Erfindung bemühten sich, eine Substanz zu entdecken, welche die Gewebetoxizität einer intraokulären Ausspül-Lösung beseitigt oder deutlich verringert, und studierten die Wirkungen verschiedenem neuer intraokulärer Ausspül-Lösungen, welche durch Hinzufügen verschiedener Substanzen zu den bekannten intraokulären Ausspül-Grundlösungen hergestellt wurden, indem sie ein Verfahren zum Beurteilen der Barrierefunktion des Hornhaut-Endotheliums (in Experiment 1 beschrieben), das eine kultivierte Monoschicht Endotheliumzellen einsetzt und welches durch Verbessern des vorgenannten Verfahrens von Shinge et al. aufgestellt wurde, und das vorgenannte in vitro-Verfahren zum Bestimmen der Hornhautdicke verwendeten. Die Experimente mittels dieser Zubereitungen zur Beurteilung ihrer Wirkungen auf die Hornhaut zeigten überraschenderweise, daß ein bestimmter L-Ascorbinsäure-phosphorsäureester den Beginn einer Hornhautschädigung hemmt. Die vorliegende Erfindung ist das Ergebnis des vorstehenden Befundes und darauffolgender Forschung.
  • So bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine intraokuläre Ausspül-Lösung, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß sie die bekannte Substanz (I)
  • oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz derselben enthält. Substanz (I) und ihre verschiedenen Salze, wie etwa die Natrium-, Kalium-, Calcium- und Magnesiumsalze, sind als brauchbare stabilisierte Ascorbinsäurezubereitungen, wie etwa in der japanischen Patentanmeldung KOKAI Nr. 62-285759 beschrieben, bekannt. Andere bekannte Verwendungen für die Substanz (I) und Salze derselben schließen wie zum Beispiel in der japanischen Patentanmeldung KOKAI Nr. 63-95287 offenbarte Antioxidantien, ein wie zum Beispiel in der japanischen Patentanmeldung KOKAI Nr. 62-198615 offenbartes Mittel zum Verhindern einer Dysplasie der Eischale, ein wie zum Beispiel in der japanischen Patentanmeldung KOKAI Nr. 62-175142 beschriebenes Mittel zum Verhindern einer anormalen Körperform bei Fischen, ein wie zum Beispiel in der japanischen Patentanmeldung KOKAI Nr. 62-96405 beschriebenes Hautentpigmentierungsmittel, einen wie zum Beispiel in der japanischen Patentanmeldung KOKAI Nr. 62-63616 beschriebenen Stabilisator für konservierte Erythrozyten, ein wie in der japanischen Patentanmeldung KOKAI Nr. 62-96408 beschriebenes Munddesodorant ein. Wie vorstehend erwähnt legt jedoch keine veröffentlichte Literatur die Wirksamkeit der Substanz (I) und ihrer pharmazeutisch annehmbaren Salze gegen die Schädigung von Hornhaut-Endotheliumzellen nahe. So wurde diese Wirkung zum ersten Mal im Verlauf der Entwicklung der vorliegenden Erfindung entdeckt.
  • Beispiele des pharmazeutisch annehmbaren Salzes der Substanz (I), welches in der intraokulären Ausspül-Lösung der Erfindung verwendet werden kann, sind Alkalimetallsalze, wie etwa das Natriumsalz, Kaliumsalz usw., Erdalkalimetallsalze, wie etwa das Calciumsalz, Magnesiumsalz und so weiter, und diese Salze können einzeln oder in Kombination verwendet werden.
  • Zum Formulieren der intraokulären Ausspül-Lösung der vorliegenden Erfindung kann Substanz (I) vorteilhafterweise in Kombination mit Natriumchlorid und Kaliumchlorid verwendet werden, welche gewöhnlich bei der Herstellung intraokulärer Ausspül-Lösungen verwendet werden. Die Natriumchloridkonzentration liegt vorzugsweise im Bereich von 80 mMol/l bis 125 mMol/l und die Kaliumchloridkonzentration liegt vorzugsweise im Bereich von 4 mMol/l bis 10 mMol/l. Unter derartigen anderen Bestandteilen, welche gewöhnlich bei der Herstellung intraokulärer Ausspül- Lösungen verwendet werden, befinden sich verschiedene Elektrolyte, wie etwa Calciumchlorid, Magnesiumchlorid, Magnesiumsulfit, Natriumacetat, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumbicarbonat usw., Kohlenhydrate, wie etwa Glukose usw., Peptide, wie etwa Glutathion, Glutathiondisulfid usw., und Nukleoside, wie etwa Adenosin, und so weiter.
  • Die bevorzugte Menge der Substanz (I) oder des pharmazeutisch annehmbaren Salzes derselben in der intraokulären Ausspül-Lösung der vorliegenden Erfindung liegt im Bereich von 0,25 mMol/l - 20,0 mMol/l und bevorzugter im Bereich von 0,5 mMol - 10,0 mMol/l und für noch bessere Ergebnisse im Bereich von 1,0 mMol/l - 5,0 mMol/l.
  • Der bevorzugte pH der intraokulären Ausspül-Lösung der Erfindung liegt im Bereich von 7,0 bis 7,5. Ihr osmotischer Druck wird vorzugsweise auf den Bereich von 260 mOsm - 310 mOsm und bevorzugter auf den Bereich von 275 mOsm - 305 mOsm eingestellt.
  • Die Wirkungen der intraokulären Ausspül-Lösung der Erfindung auf den Schutz der Barrierefunktion des Hornhaut-Endotheliums und den Schutz gegen ein Anschwellen der Hornhaut werden nachstehend gezeigt.
  • Versuch 1: Wirkung auf die Barrierefunktion des Hornhaut-Endotheliums Verfahren [Herstellung von Hornhaut-Endotheliumzellen]
  • Die Augäpfel männlicher weißer Kaninchen wurden ausgeschält und in einem Kulturmedium, welches durch Hinzufügen 10%igen fetalen Kälberserums zu Dulbeccos modifiziertem MEM (Warenzeichen: Dulbecco's Modified Eagle Medium "Nissui" 2, Nissui Pharmaceutical) (nachstehend als DMEM bezeichnet) hergestellt wurde, wurde die Hornhaut mit einer Schere entlang des Perikornealrings zerschnitten. Von jeder isolierten Hornhautprobe (8 Augen) wurde das Endothelium mit der Descemet-Membran abgeschält, in kleine Stücke geschnitten und mit etwa 5 ml DMEM in einem 75 cm² Kulturkolben (Warenzeichen: Nunclon Tissue Culture Flask 147589; hergestellt von Nunc) angesetzt. Nach Haftung der Zellen an den Kolbenboden wurden etwa 20 ml DMEM zugesetzt und die Zellen wurden etwa 7 Tage kultiviert, bis das Wachstum auf der Kolbeninnenwand zusammenfloß. Während dieses Zeitraums wurde das Medium alle 3 Tage durch frisches ersetzt. Nach Abschluß der Kultur wurden die Zellen mit 5 ml EDTA-Trypsin (ein 0,01% EDTA und 0,125% Trypsin enthaltender und keine Calcium- oder Magnesiumionen enthaltender Phosphatpuffer) verdaut und anschließend mit einer ausreichenden Menge DMEM vermischt, um die Verdauung zu beenden. Das Verdaute wurde 2 Minuten bei 1000 Upm zentrifugiert und die Zellen wurden anschließend gesammelt. Die geernteten Zellen wurden erneut in DMEM suspendiert und durch ein 200 um-Nylonfilter filtriert, um die Descemet-Membran zu entfernen, was eine Suspension ausschließlich aus Zellen hinterließ. Diese Zellsuspension wurde mit DMEM auf 20 ml verdünnt und ein 300 ul- Anteil der Lösung wurde auf der oberen Oberfläche der durchlässigen Kollagenmembran angesetzt, welche über die Bodenöffnung eines Plastikhohlzylinders (10 mm Innendurchmesser x 6 mm Höhe) angebracht war, der in vier Umfangspositionen 2 mm hohe Schäfte besaß (Warenzeichen: Cellgen, durchlässige Membran CM-24; hergestellt von K. K. Koken; nachstehend als "Durchlässigkeitszelle" bezeichnet). Die Zellen wurden 2 Tage bei 37ºC unter diesen Bedingungen kultiviert.
  • [Kultur in Testlösungen]
  • Nach der Kultur wurde die Permeationszelle in eine eine Testlösung enthaltende 10 cm- (Durchm.) Schale gelegt und die Endotheliumzellen auf der durchlässigen Kollagenmembran wurden mit der Testlösung schonend gewaschen. Die Durchlässigkeitszelle wurde anschließend für 4 Stunden bei 37ºC unter 5% CO&sub2;-95% Luft in eine getrennte 10 cm- (Durchm.) Schale überführt.
  • [Testlösungen]
  • Die verwendeten Testlösungen waren die in Beispiel 1 beziehungsweise 2 beschriebenen intraokulären Ausspül-Lösungen und die intraokuläre Ausspül-Lösung der folgenden Zusammensetzung (nachstehend als Standardlösung bezeichnet), welche mit den vorgenannten Testlösungen in Zusammensetzung, pH und osmotischem Druck identisch war, außer daß 1,2 mMol/l Magnesiumsulfat anstelle von Substanz (I) enthalten war. [Zusammensetzung der Standardlösung (Einheit: mMol/l)] Magnesiumsulfat Calciumchlorid Natriumchlorid Kaliumchlorid Natriumacetat Natriumcitrat Glukose Natriumbicarbonat pH 7,3, osmotischer Druck 290 mOsm
  • [Bestimmung des Ausmaßes der CF-Durchdringung]
  • CF wurde in jeder Testlösung in einer Endkonzentration von 0,1% gelöst und die Lösung wurde durch ein 0,45 um-Filter filtriert, um eine 0,025%ige CF-Lösung (nachstehend als CF-Lösung bezeichnet) zu ergeben. Die Näpfchen einer einteilig formgepreßten 12- Näpfchen-Kulturplatte mit 12 zylindrischen Näpfchen, welche jeweils im Innendurchmesser 23 mm und in der Tiefe 13 mm maßen (Clusters Dish 3512; hergestellt von Costar), wurden mit 2 ml- Anteilen der Testlösungen gefüllt. Die mit der entsprechenden Testlösung inkubierte Durchlässigkeitszelle wurde in umgekehrter Lage auf einen Bogen Filterpapier gestellt, um die Lösung innerhalb der Zelle abzusaugen, und anschließend in aufrechter Lage in das Kulturplattennäpfchen gestellt, welches die entsprechende Testlösung enthielt. Anßschließend wurden 300 ul der der einzelnen Testlösung entsprechenden CF-Lösung in die Zelle gegeben und bei 37ºC unter 5% CO&sub2;-95% Luft kultiviert. Nach Beginn der Kultur wurden von der Testlösung außerhalb der Durchlässigkeitszelle in Abständen von 20 Minuten aliquote Anteile von 200 ul zur Verwendung als Proben zur CF-Bestimmung entnommen. Nach diesem Probennahmevorgang wurden die Kulturnäpfchen sofort erneut mit 200 ul-Anteilen der entsprechenden Testlösungen gefüllt. Jede entnommene Probe wurde 10-fach verdünnt und die Fluoreszenzintensität der Verdünnung wurde mit einem Spektrofluorophotometer (Modell F3000, Hitachi) bei einer Anregungswellenlänge von 497 nm und einer Emissionswellenlänge von 543 nm gemessen. Die CF-Konzentration wurde anschließend berechnet.
  • Ergebnisse
  • Wie in Tabelle 1 gezeigt, nahm die CF-Menge, welche die Monoschicht aus Hornhaut-Endotheliumzellen auf der durchlässigen Kollagenmembran der Durchlässigkeitszelle während der Inkubation durchdrang, mit zunehmender Konzentration der Substanz (I) in der Testlösung ab.
  • Dieses Ergebnis zeigt, daß Substanz (I) das durchdringen von CF durch die kultivierte Monoschicht aus Hornhaut-Endotheliumzellen hemmt, was stark darauf hinweist, daß Substanz (I) die Barrierefunktion des Hornhaut-Endotheliums schützt. Tabelle 1 Die CF-Durchdringungsmenge Die CF-Durchdringungsmenge (ug) Testlösung (Fallzahl) Standardlösung Beispiel Minuten (Mittelwert ± Standardabweichung)
  • Versuch 2: Wirkung auf das Anschwellen von kultivierter Hornhaut Verfahren Verfahren
  • Die Augäpfel erwachsener Kaninchen wurden gemäß dem Verfahren von Dikstein et al. (Dikstein S. et al.: J. Physiol., 221:29, 1972) zusammen mit den Bindehäuten und Augenlidern ausgeschält und jede Probe wurde in einer Hornhaut-Ausspülapparatur fixiert. Anßschließend wurde die Endotheliumseite der Hornhaut mittels einer automatischen Infusionsapparatur (KN 204; hergestellt von Natsume Seisakusho, Ltd.) mit einer der unten angeführten Testlösungen unter den folgenden Bedingungen bespült: Temperatur der Ausspül-Lösung 37ºC, Ausspülrate: 0,027 ml/min, Ausspüldruck: 15 mm Hg. Zum Verhindern des Trocknens der Epitheliumseite der Hornhaut wurde die Epitheliumseite mit Silikonöl (Shin-Etsu Chemical Industries, Ltd.) geschützt. Die Dicke der Hornhaut wurde 4 Stunden in Abständen von 1 Stunde mittels eines Spiegelmikroskops (Warenzeichen: Kohnan Clinical Specular Microscope 400VZ, Kohnan Camera, Ltd.) mit einem Dickenmesservorsatz gemessen.
  • [Testlösungen]
  • Die verwendeten Testlösungen waren die in Beispiel 1 beschriebene intraokulare Ausspül-Lösung und die Standardlösung.
  • Ergebnisse
  • Aus dem in der zugehörigen Zeichnung gezeigten Diagramm ist ersichtlich, daß die mit der die Substanz (I) (3/2 Magnesiumsalz) enthaltenden intraokulären Ausspül-Lösung gemäß Beispiel 1 ausgespülte Hornhaut, verglichen mit der mit der Kontrollstandardlösung ausgespülten Hornhaut, den Dickenzuwachs der kultivierten Hornhaut deutlich hemmte, welcher ein Anzeiger für anormales Anschwellen des Hornhaut-Stromas ist. Da die Kontrollstandardlösung ungefähr dieselbe Menge Magnesiumionen enthielt wie die intraokuläre Ausspül-Lösung von Beispiel 1, wurde die beobachtete Wirkung der letzten intraokulären Ausspül- Lösung als der Substanz (I) innewohnende Wirkung angesehen.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Die zugehörige Zeichnung zeigt die Dickenzunahmen der Hornhaut, welche durch Ausspülen der Kaninchenhornhäute verursacht werden. Die Abszisse stellt die Zeit nach Beginn des Ausspülens dar und die Ordinate stellt die Änderung (Zunahme) der Hornhautdicke dar.
  • Beste Ausführungsart der Erfindung Beispiel 1:
  • Die folgenden Bestandteile wurden nacheinander in den angegebenen Mengen in destilliertem Wasser gelöst und die Lösung wurde mit Salzsäure auf den angegebenen pH eingestellt und aseptisch filtriert, um eine intraokuläre Ausspüllösung zu ergeben. [Zusammensetzung (Einheit: mMol/l)] Calciumchlorid Natriumchlorid Kaliumchlorid Natriumacetat Natriumcitrat Glukose Substanz (I) (3/2 Magnesiumsalz) Natriumbicarbonat pH 7,3; osmotischer Druck 290 mOsm
  • Beispiel 2:
  • Die folgenden Bestandteile wurden nacheinander in den angegebenen Mengen in destilliertem Wasser gelöst und die Lösung wurde mit Salzsäure auf den angegebenen pH eingestellt und aseptisch filtriert, um eine intraokuläre Ausspüllösung zu ergeben. [Zusammensetzung (Einheit: mMol/l)] Calciumchlorid Natriumchlorid Kaliumchlorid Natriumacetat Natriumcitrat Glukose Substanz (I) (3/2 Magnesiumsalz) Natriumbicarbonat pH 7,3; osmotischer Druck 290 mOsm
  • Industrielle Anwendbarkeit
  • Die vorliegende Erfindung stellt eine hochsichere intraokuläre Ausspül-Lösung bereit, die Substanz (I) oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz derselben enthält. Wie vorstehend in den Versuchen beschrieben, schützt die intraokuläre Ausspül-Lösung die vorgenannte Barrierefunktion des Hornhaut-Endotheliums und hemmt das anormale Anschwellen der Hornhaut, von welchem vermutet wird, daß es infolge einer Unterfunktion des Hornhaut-Endotheliums auftritt. Daher hat die Verwendung der intraokulären Ausspül-Lösung der vorliegenden Erfindung eine Verhinderung der Schädigung des Hornhaut-Endotheliums zur Folge und hilft, die Hornhaut in einem normalen physiologischen Zustand zu erhalten, um auf diese Weise die Wahrscheinlichkeit einer Hornhauttrübung und anderer intraokulärer Gewebestörungen auszuschließen, welche auf eine unerläßliche intraokuläre Ausspülung bei einem intraokulären Eingriff zurückzuführen sind, und stellt somit eine erhöhte Operationssicherheit sicher.

Claims (3)

1. Verwendung der L-Ascorbin-2-phosphat-säure (I)
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes derselben zur Herstellung einer Ausspül-Lösung zur Verhinderung von Schädigungen an intraokulären Geweben.
2. Verwendung einer intraokulären Ausspül-Lösung nach Anspruch 1, die die genannte Substanz (I) oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz derselben in einem Anteil von 0,25 mmol/l bis 20,0 mmol/l enthält.
3. Verwendung einer intraokulären Ausspül-Lösung nach Anspruch 2, deren pH-Wert im Bereich von 7,0 bis 7,5 liegt und deren osmotischer Druck im Bereich von 260 mosm bis 310 mosm liegt.
DE90902367T 1989-02-02 1990-01-26 Flüssige zubereitung für intraokulare perfusion. Expired - Fee Related DE69003323T2 (de)

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DE69003323D1 DE69003323D1 (de) 1993-10-21
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