DE68925779T2 - Grafiksystem - Google Patents

Grafiksystem

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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Graphiksystem.
  • Es sind Computer-Graphiksysteme bekannt, die Bewegungen eines Eingabegerätes, wie eines Stiftes, über ein Tablett als Muster auf einem Bildschirm konvertieren, deren Form den Bewegungen des Eingabegerätes relativ zum Tablett entsprechen. Variationen dieses Basissystems sind ebenfalls bekannt, bei denen beispielsweise das Eingabegerät druckempfindlich ist, so daß die Breite des Musters vom angewandten Druck abhängt, oder das Eingabegerät liegt in Form einer "Maus" vor, die auf einer Kugel über eine Fläche bewegbar ist und die Drehungen der Kugel die Gestalt des sich ergebenden Musters steuern.
  • Solche Systeme müssen auf Bewegungen des Eingabegerätes schnell ansprechen, wenn der Benutzer in der Lage sein soll, eine brauchbare Kontrolle auszuführen. Falls die Änderungen am Anzeigebild gegenüber den Bewegungen des Eingabegerätes wesentlich später auftreten, so verliert der Benutzer die visuelle Kontrolle zwischen Bewegung und Abbildung, die aber wichtig ist.
  • So sind Systeme verfügbar, die eine ausreichende Ansprechsgeschwindigkeit auf die Bewegungen des Eingabegerätes besitzen, doch fühlen sich Benutzer immer noch von Systemeigenschaften behindert, welche darin liegen, daß die expressiven Qualitäten der unter Benutzung traditioneller physikalischer Medien hergestellten Bilder nicht ausreichend wiedergegeben werden. Beispielsweise unterscheidet sich ein beim Malen mit einem weichen Pinsel erzeugter Punkt weitgehend von einem mit Schreibzeug produzierten Punkt, und das "Gefühl" der unterschiedlichen Ausführungen ist sehr verschieden. Die Fähigkeit eines Künstlers, sich visuell auszudrücken, ist wesentlich vom Verhalten der benutzten Medien beeinflußt. Verfügbare Systeme geben das dynamische Verhalten traditioneller Medien nicht zufriedenstellend wieder.
  • IBM TDB,Bd. 24, Nr. 4, September 1981, 5. 2013 - 2016, schildert eine digitalisierende Tafel mit Schreibgerät für graphische Darstellungen. Das Schreibgerät kann auch einen Pinsel simulieren, so daß beispielsweise beim langsamen oder schnellen Bewegen die aufgebrachte Farbmenge variiert.
  • GB-A-2 140 257 schildert ein System zum Simulieren eines Malerpinsels, der auf den Druck anspricht, mit dem der Künstler sein Werkzeug auf die Unterlage drückt.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Computer-Graphiksystem zu schaffen, das die vorgenannten Schwierigkeiten vermeidet oder vernachlässigbar macht.
  • Erfindungsgemäß ist hierfür ein Graphiksystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgesehen.
  • Die genannte Ableitung kann die Geschwindigkeit sein (erste Ableitung), die Beschleunigung (zweite Ableitung) oder Ableitungen höherer Ordnung. Die genannten Ableitungen werden dann dazu benutzt, beispielsweise die Form, Breite, Dichte, Textur und Farbe des resultierenden visuellen Effekts zu steuern.
  • Vorzugsweise werden die Geschwindigkeit und Beschleunigung des Eingabegerätes erfaßt und zum Steuern des Anzeigemusters benutzt. Auch Trägheitseffekte können durch Simulieren der simulierten Masse einer Komponente des Eingabegerätes und seiner Beschleunigung berücksichtigt werden. Sprunghafte oder "zittrige" Bewegungen können ebenfalls über die Anderungsgeschwindigkeit der Beschleunigung erfaßt werden, um die Resultate solcher Bewegungen simulieren zu können. Somit können viele Eigenschaften simuliert werden, die einem traditionellen Medium ein besonderes "Gefühl" verleihen.
  • Vorzugsweise liefert das Eingabegerät eine dreidimensionale Information, wobei die X- und Y-Information der Lage auf einer Fläche entspricht, und die Z-Information dem Druck oder möglicherweise einer vertikalen Verschiebung des Eingabegerätes. Skalare und Vektorgrößen können dann für eine oder mehrere der drei Dimensionen entsprechend Geschwindigkeit, Beschleunigung usw. berechnet werden, um spezielle visuelle Effekte zu erhalten, wie sie Benutzern traditioneller Medien vertraut sind. Betrachtet man beispielsweise die Simulierung von mit einem Pinsel erhaltenen Effekten, so können Wisch- und Tropfeffekte simuliert werden. Solche Effekte können abhängig von Beschleungigungen oberhalb eines bestimmten Schwellwertes ausgelöst werden, beispielsweise durch Überwachen der Winkeländerung für die Richtung der Geschwindigkeitsvektoren zwischen aufeinanderfolgenden Abtastintervallen oder durch Überwachen von Winkelbeschleunigungen in drei Dimensionen.
  • Die Ableitungen können unmittelbar beispielsweise mit einem Beschleunigungsmesser für Beschleunigungen bestimmt werden, doch für gewöhnlich werden die Ableitungen berechnet, wenn das System in einem passend programmierten Computer ausgeführt wird.
  • In einem Ausführungsbeispiel besitzt das Graphiksystem außerdem Speichermittel zum Abspeichern von Daten, welche die Form einer simulierten Fläche definieren, auf der die Muster gezeichnet werden, wobei die Mittel zum Anzeigen der Muster auf die Bewegung des Eingabegerätes und der gespeicherten Daten ansprechen, um den Einfluß der simulierten Unterlage auf das Muster zu simulieren, das nach Durchgang des Eingabegerätes hergestellt wird.
  • Dies sorgt für die elektronische Simulierung realer Effekte, wie der Abschrägung einer Fläche, auf der das Muster angebracht wird. So können die von den Speichermitteln gespeicherten Daten den Gravitätseffekt auf das farbige Medium definieren, das so nachgebildet wird, während ein anderer Effekt, der nachgebildet werden kann, der Effekt der Dicke des vorher aufgebrachten Mediums ist, wie die Simulierung von Tinte bei einem nachfolgenden Durchgang des Eingabegerätes.
  • Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Computer-Graphiksystems werden nunmehr anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
  • Fig. 1 eine Darstellung eines dreidimensionalen skalaren und vektoriellen Feldes, das von einem druckempfindlichen Eingabegerät herstammt;
  • Fig. 2 ein Flußdiagramm des Arbeitsablaufes in einer Ausführungsform der Erfindung;
  • Fig. 3 ein Flußdiagramm der Feldnachbildung in der Ausführungsform der Fig. 2;
  • Fig. 4 von der Ausführungsform der Fig. 2 ableitbare Daten, die als Basis zum Erzeugen bestimmter Effekte dienen;
  • Fig. 5 Effekte, die mit der Ausführungsform der Fig. 2 erzeugt werden können;
  • Fig. 6 Erzeugung von Trägheitseffekten mit der Ausführungsform der Fig. 2;
  • Fig. 7 ein dreidimensionales Modellieren für eine dreidimensionale Felddatenbasis;
  • Fig. 8 ein Flußdiagramm zur Darstellung eines Beispiels des Arbeitsablaufes im System; und
  • Fig. 9 eine Darstellung eines vom System erzeugten "Vertropfens" entsprechend dem Arbeitsablauf im Flußdiagramm der Fig. 8.
  • Fig. 1 zeigt schematisch die Bewegung eines druckempfindlichen Eingabegerätes oder Schreibgerätes (nicht dargestellt) bekannter Form über ein quadratisches Tablett 1, wobei das Gerät der Linie 2 folgt. In bekannter Weise wird die Position in den X- und Y-Koordinaten auf dem Tablett bezüglich des Schreibgerätes vom Tablett ausgegeben, und der Druck der Schreibspitze wird vom Schreibgerät ausgegeben und kann als Darstellung einer dritten Dimension Z angesehen werden.
  • Somit liefert das System X-, Y- und Z-Koordinaten, die in bekannter Weise zum Ziehen einer Linie auf einem Bildschirm (nicht dargestellt) benutzt werden, die der Form nach der Linie entspricht, und deren Breite vom Druck der Eingabegerätspitze bestimmt ist. Alternative Systeme zu dem vorbeschriebenen Schreibgerät- und Tablettsystem liefern eine zwei- und dreidimensionale Information in ähnlicher Weise, um ähnliche Bildschirmeffekte zu erzeugen.
  • Bei einem bekannten System wird der Bildspeicher, der die Bildpunkte auf einer Basis 1:1 mit dem Betrachtungsbildschirm definiert, laufend mit der Information vom Tablett aufgefrischt und steuert anschließend die Anzeige in bekannter Weise.
  • Mit den bekannten Anordnungen sollen die erzeugten Bildschirmeffekte unabhängig von der Geschwindigkeit sein, mit der das Eingabegerät bewegt wird, sowie von seiner Beschleunigung. Ist die Ansprechzeit des Systems relativ langsam, so können eine Reihe von geschwindigkeitsbezogenen Effekten auftreten, einfach weil das System mit der Bewegung des Eingabegerätes nicht mithalten kann. Solche Effekte sind jedoch nicht erwünscht.
  • Erfindungsgemäß wird mindestens eine differentielle Ableitung in bezug auf die Zeit vom System berechnet und dazu benutzt, das von der Bewegung des Eingabegerätes resultierende Bild einzustellen. Dies kann auf verschiedene Weise wie folgt beschrieben vollzogen werden.
  • In Fig. 2 zeigt ein Flußdiagramm, wie eine Ausführungsform der Erfindung arbeitet. Eine eingangsseitige Koordinateninformation 50 in drei Dimensionen, die der Bewegung eines Eingabegerätes, wie eines simulierten Pinsels, entspricht, wird entsprechend einem bestimmten Berechnungsverfahren 51 verarbeitet, das von einem zeitsignal eines Taktgenerators 52 gesteuert wird. Das Zeitsignal bestimmt die Zeitdauer zwischen aufeinanderfolgenden Auswertungen von X, Y und Z (Abtastintervallen) und das Rechenverfahren 51 bildet die erste, zweite und dritte Ableitung gegen die Zeit für die Werte X, Y und Z.
  • Die Absolutposition (X, Y, Z) 53 im 3-D-Raum (oder der absoluten Position (X, Y) im 2-D-Raum zusammen mit einem Druckwert (Z)) wird einer Rechenroutine 54 zugeführt, ebenso wie die Schnelligkeit 55 (Vektorsumme der ersten Ableitung), Beschleunigung 56 (Vektorsumme der zweiten Ableitung) und die Änderungsgeschwindigkeit der Beschleunigung 57 (Vektorsumme der dritten Ableitung). Das Vorzeichen der Beschleunigung 58 und der Änderungsgeschwindigkeit der Beschleunigung 59 wird ebenfalls eingegeben. Dies ermöglicht die Nachbildung der "Pinselwirkung" auf dem "Blatt". Dieses Nachbilden kann unabhängig von irgendwelchen vorhergehenden Mustern erfolgen, die auf das Blatt aufgetragen worden sind, oder kann vorhergehende Muster berücksichtigen, die in einem dreidimensionalen Feldmodell 61 gespeichert sind. Bei Benutzung dieses Modells wird das Modell nach jeder Berechnung 54 aufgefrischt. Das Benutzen des Modells wird näher anhand der Fig. 3 und 7 erläutert.
  • Die Medien, denen nachgeeifert werden soll, beispielsweise ein weicher Pinsel und Farbe, Schreibfeder und Tinte, usw., werden in einer Datenbasis 60 für das Medienverhalten nachgebildet, die verschiedene feste Parameter, wie die Pinselform, definiert. Die Datenbasen für Feld und Medien liefern Daten, die es ermöglichen, den Effekt der Pinselbewegung zu bestimmen und in einer Realzeit-dynamischen Datenbasis (den Bildspeicher) aufzuzeichnen, um richtige Bilddaten zur Anzeige auf einem Ausgabegerät 63 wie einem Bildschirm zu erzeugen.
  • Die verschiedenen in Fig. 2 dargestellten Elemente werden normalerweise mit einem entsprechend programmierten Computer ausgeführt, der mit Speichern versehen ist, obwohl auch fest verdrahtete Schaltkreise verwendet werden können.
  • Fig. 3 zeigt die Arbeitsweise der Rechenroutine 54, die das Feldmodell 61 in die Lage versetzt, die Resultate vorhergehender Eingaben in ein Basisfeldmodell einzubauen. Beispielsweise kann ein vordefiniertes dreidimensionales Feldmodell 61 eingerichtet und entsprechend einem flachen Blatt Papier abgespeichert werden, das in einem bestimmten Winkel zur Vertikalen schräg geneigt ist, wie es der Lage an einer Staffelei des Künstlers entspricht. Informationen bezüglich der Position, Schnelligkeit usw. des Eingabegerätes wird der Feldtransformations-Rechenroutine 54 zugeführt, welche das vordefinierte dreidimensionale Feldmodell 61 und die Datenbasis 60 für das Medienverhalten berücksichtigt, um die gewünschten Effekte zu erzeugen, beispielsweise ein Ausgleiten des Pinsels in Richtung der Unterkante des simulierten Papiers, und die ferner transformierte vektorierte und skalare Ausgänge 64 dementsprechend liefert. In der gezeigten Ausführungsform werden die transformierten Ausgaben in das Feldmodell 61 zurückgeführt, um das vordefinierte Modell aufzufrischen und damit zu ermöglichen, daß die nachfolgenden Eingaben von früheren Eingaben beeinflußt werden. Beispielsweise können dicke horizontale Farbschichten den Auftrag vertikaler Schichten von Farbe beeinflussen und dies kann in dem aufgefrischten Feldmodell berücksichtigt werden. Es ist aber nicht nötig, daß das Feldmodell in dieser Weise mit einer Rückführeingangsgröße aufgefrischt wird.
  • Erfindungsgemäß kann ein graphischer Effekt erzielt werden, von dem ein Beispiel Fig. 4 zeigt. Ein Eingabegerät folgt der von der dicken Linie 3 wiedergegebenen Bahn. Die Bewegung verläuft anfangs gerade von Punkt 4 zu Punkt 5, dann gibt es einen plötzlichen Richtungswechsel, und dann folgt das Eingabegerät wieder einer geraden Linie, die von einem Bogen abgelöst wird. Die Linien 6 zeigen die Position des Eingabegerätes in aufeinanderfolgenden Zeitintervallen (jedes Zeitintervall kann einer vorbestimmten Anzahl von Positionsabtastintervallen entsprechen). Damit erhöht sich der Abstand zwischen benachbarten Linien 6 längs der Bahn mit der Geschwindigkeit, und die Änderung im Abstand und den relativen Neigungen zwischen benachbarten Linien 6 ist eine Maßnahme der Beschleunigung. Im Beispiel der Fig. 4 wurde das System eingestellt, Kreise "zu malen", deren Größe mit der Schnelligkeit ansteigt. Dies ist der Art von Effekten äquivalent, die man mit einem vollen, tropfenden Pinsel oder Schreibfeder erzielen kann. (Abhängig von dem gewünschten Effekt kann das Verhältnis Breite/Schnelligkeit umgekehrt werden, so daß das resultierende Muster dünner wird, wenn die Schnelligkeit ansteigt. Das Verhältnis muß nicht direkt proportional sein). Das System wird auch so eingestellt, daß es Spritzer simuliert, wie sie auftreten, wenn ein übervoller Pinsel rasch verzögert wird, z.B. am Punkt 5. Das Eingabegerät wurde beim Annähern des Punktes 5 vom Punkt 4 aus verzögert und damit fluchtet der Spritzer 7 mit der anfänglichen Bewegungsrichtung des Eingabegerätes. Der Spritzer wird ausgelöst, wenn die berechnete Beschleunigung einen bestimmten Schwellwert übersteigt, der von der Datenbasis 60 für das Medienverhalten bestimmt ist.
  • Fig. 5 zeigt die mit einem System erzeugten Resultate, das, wie anhand der Fig. 7 beschrieben, arbeitet. Es zeigt sich, daß der Spritzer in Form von drei "Tropfen" dargestellt wird (wie bei 65 gezeigt), die in einer Linie rechtwinklig zur Beschleunigungsrichtung liegen.
  • Fig. 6 zeigt das Erzeugen von Extra-Effekten. Ein voller weicher Pinsel, der schnell beschleunigt wird, besitzt Trägheitseffekte, da sich die Form des Pinsels mit der Beschleunigung ändert. Der Effekt von Schnelligkeit, Beschleunigung und/oder Druck auf das Durchdrücken der Pinselhaare kann in der Mediendatenbasis nachgebildet werden. In Fig. 6 wird angenommen, daß ein Eingabegerät längs einer Gerade vom Punkt 8 zum Punkt 9 bewegt worden ist, dann längs einer Kurve vom Punkt 9 zum Punkt 10 und dann längs einer Geraden vom Punkt 10 nach Punkt 11. Die Formen 12, die sich aus einem kreisförmigen führenden Sektor und dreieckigen nachfolgenden Sektoren zusammensetzen, werden in Intervallen "gemalt", deren Abstand geschwindigkeitsabhängig ist. Die Geschwindigkeit ist somit grob gesehen konstant, aber die Schnelligkeit ändert sich. Wenn das Eingabegerät beschleunigt, um in der Kurve vom Punkt 9 nach Punkt 10 zu gelangen, so schwingt das hintere Ende der Form 12 aus der Bahn zwischen 9 und 10 aus, wobei das Maß des Ausschwingens von der Beschleunigung rechtwinklig zum Schnelligkeitsvektor und möglicherweise auch von dem auf das Gerät ausgeübten Druck abhängig ist. Somit können die Trägheitseffekte eines vollen, weichen Pinsels simuliert werden. Das angezeigte Muster kann eine Kette von Formen 12 sein oder die von den Linien 13 und 14 angezeigte Begrenzung der Formen 12 kann ausgefüllt werden.
  • Ein weiteres Beispiel von zu erzielenden Effekten wird anhand der Fig. 8 und 9 erläutert. Hier wird ein elliptischer Pinsel simuliert und die Wirkung eines Verspritzens infolge Beschleunigung nachgebildet. Anfänglich wird in einem Schritt 70 die Datenbasis 60 für das Medienverhalten mit Festparametern geladen, einschließlich Proportionalitätskonstanten D1 und k und Schwellwerten D2 und VC. Im Betrieb wird das Rechenverfahren 51 (Fig. 2) begonnen und dieses startet, indem es die laufenden Koordinaten IX IY vom Tablett bestimmt, über das die Feder bewegt wird, und auch der Status der Feder wird bestimmt (Schritt 71). Diese Koordinaten werden in aufeinanderfolgenden, gleich beabstandeten Zeitintervallen abgetastet, die vom Taktgenerator 52 bestimmt werden. Die vorhergehende X-Koordinate (OLDIX) wird aus einem Speicher im Schritt 72 genommen und dann wird der Unterschied zwischen den beiden X-Koordinaten pro Zeiteinheit bestimmt (Schritt 73), um die X-Schnelligkeit (ACX) zu erhalten. In ähnlicher Weise wird die vorhergehende X-Koordinate (OLDIY) aus einem Speicher genommen (Schritt 74), und der Unterschied der Y-Koordinaten pro Zeiteinheit wird bestimmt, um die Y-Schnelligkeit (ACY) im Schritt 75 zu definieren. Die Vorzeichen von ACX und ACY werden überprüft, und wenn diese jeweils positiv sind, und sowohl ACX wie auch ACY den Schwellwert VC übersteigen (Schritt 76), dann wird ein Farbindex um 1 inkrementiert. Der Farbindex wird in der Datenbasis 70 gespeichert und definiert eine Reihe von verschiedenen Farben, die hinsichtlich der Helligkeit von einer vergleichsweise dunklen Farbe bis zu einer sehr hellen Farbe mit ansteigendem Farbindexwert abgestuft sein können oder die auch ein komplett künstlicher Farbsatz sein können. Der Effekt dieses Verfahrens liegt darin, daß die Farbe heller wird, je schneller die Feder bewegt wird.
  • Im Schritt 77 wird bestimmt, ob die Vorzeichen der Schnelligkeiten ACX und ACY beide negativ sind, aber doch beide Werte den Schwellwert VC überschreiten, so daß der Farbindex um 1 verringert wird.
  • Ein Schnelligkeitsspeicher wird in jedem Abtastintervall mit der laufenden Schnelligkeit aufgefrischt, so daß im Schritt 78 die vorhergehende X-Schnelligkeit aus dem Speicher ausgelesen wird und der Unterschied zwischen der vorhergehenden X-Schnelligkeit und der laufenden X-Schnelligkeit pro Zeiteinheit bestimmt wird, um so eine Beschleunigungsvariable ACACX (Schritt 79) zu definieren, die abgespeichert wird. In ähnlicher Weise wird auch die vorhergehende Y- Schnelligkeit aus einem Speicher ausgelesen (Schritt 80), und der Unterschied zwischen der gegenwärtigen Y-Schnelligkeit und der vorhergehenden Y-Schnelligkeit pro Zeiteinheit wird bestimmt, um die Y-Beschleunigungsvariable ACACY zu definieren (Schritt 81).
  • Wenn der Federzustand nicht Null ist (Schritt 82), was anzeigt, daß der Tropfeffekt erwünscht ist, dann wird im Schritt 83 bestimmt, ob die X-Beschleunigung einen Schwellwert D2 übersteigt, und wenn ja, wird die Position sekundärer Tropfen in der X-Richtung bestimmt. Dieser Abstand wird so bestimmt, daß er der X-Geschwindigkeit proportional ist, wobei die Proportionalitätskonstante der vorher abgespeicherte Wert k ist.
  • In ähnlicher Weise wird im Schritt 84 die Y-Beschleunigung mit dem Schwellwert D2 verglichen und die Verschiebung der sekundären Tropfen in der Y-Richtung wird bestimmt.
  • Nach dem Schritt 84 oder ggfs. dem Schritt 82 wird der Schritt 85 ausgeführt, indem die Größe des Haupt- bzw. primären Tropf ens aus dem Pinsel bestimmt wird. Diese Größe kann sich dynamisch abhängig von den Werten der X- und Y- Schnelligkeiten verändern und wird als Ellipse bestimmt, deren Hauptachsen in den X- und Y-Richtungen von D1 ACX und D1 ACY verlaufen (Fig. 9).
  • Im Schritt 86 werden die Koordinaten des Mittelpunktes der primären und sekundären Tropfen bestimmt, und die dynamische Echtzeitdatenbasis wird dementsprechend aufgefrischt, so daß die den primären und sekundären Tropfen entsprechenden Bildpunkte mit einer passenden Zeitverzögerung mit Daten geladen werden, welche die Tropfen hinsichtlich ihrer Farbdichten definieren, mit dem Resultat, daß die primären und sekundären Tropfen dann nacheinander auf dem Monitor 63 abgebildet werden (Schritt 87).
  • Letztlich werden die verschiedenen Speicher zur Aufzeichnung der X-Y-Schnelligkeitskoordinaten und -Beschleunigungen aufgefrischt (Schritt 88), und die Verarbeitung kehrt zum Schritt 71 zurück (Schritt 89).
  • Fig. 9 zeigt eine typische Form eines primären Tropf ens 90 und von drei sekundären Tropfen 91. Die Abmessungen des primären Tropfens 90 sind in Fig. 9 definiert und der Abstand der sekundären Tropfen 91 von der Y-Achse ist ebenfalls definiert. In diesem Fall hat sich im Schritt 83 herausgestellt, daß die Beschleunigungsvariable in der X-Richtung den Wert D2 übersteigt, daß aber die Beschleunigungsvariable in der Y-Richtung den Wert D2 nicht übersteigt. Somit werden die sekundiren Tropfen 91 in der Y-Richtung nicht verlagert.
  • Es ergibt sich auch aus Fig. 9, daß die verschiedenen Effekte erhalten werden können, wenn die Größen der Proportionalitätskonstanten verändert werden, und wenn man verschiedene Proportionalitätskonstanten benutzt, um die Größe des primären Tropfens 90 in der X- und Y-Richtung zu definieren.
  • Anhand der Fig. 7 werden Effekte dargestellt, die man mit der interaktiven Modelliertechnik erzielen kann, die anhand der Fig. 3 erläutert wurden. Wenn wir annehmen, daß wir mit einem horizontalen Blatt in der von X und Y definierten Ebene (dem vordefinierten dreidimensionalen Feldmodell) starten, so fügt jede Betätigung des Eingabegerätes dem Modell etwas hinzu, und Materialschichten werden aufgebaut, um eine dreidimensionale Oberfläche zu dimensionieren. Eine solche Oberfläche ist in Fig. 7 von den Linien 15 dargestellt, die jeweils in Ebenen liegen, welche die horizontale Oberfläche längs der zur X-Achse parallelen Linien 16 schneiden. Die Linien 15 übertreiben die Dicke der aufgetragenen Schichten. Jedem Abschnitt dieser Oberfläche kann eine Obertextur zugeteilt werden, abhängig von den Eingaben, die zu ihrer Formierung führen, wobei die Textur ein sogenanntes "Ausgleiten" definiert, d.h. die Tendenz, daß die nächstaufgetragene Schicht über die Oberfläche hinaus verläuft. Wenn das Eingabegerät auf einen Punkt 17 gebracht wird, der dem Punkt 18 auf der aufgebauten Oberfläche entspricht, kann der Neigungswinkel zur Horizontalen der Oberfläche am Punkt 18 berechnet werden, und das resultierende Bild kann eingestellt werden, als ob das am Punkt 18 abgelagerte Material von der aufgebauten Oberfläche in einer Art und Weise hinabfließt, die der Oberflächenneigung und Textur entspricht. So können Effekte simuliert werden, die dem Verhalten von fließfähigen Stoffen wie Farbe analog sind. Die Viskosität des fließfähigen Materials kann natürlich in der Mediendatenbasis nachgebildet werden. Dies kann wichtig sein, wo verhältnismäßig große Farbmengen auftreten, die von Tropfern und Verspritzen herrühren, wie sie die Schnelligkeit und Beschleunigung des Eingabegerätes mit sich bringen.
  • Weitere zusätzliche Effekte kann man erzielen, beispielsweise Texturen, die von der Schnelligkeit abhängig sind, Farben, die von der Schnelligkeit abhängig sind, usw. Die Effekte müssen nicht notwendigerweise Effekte nachbilden, wie sie bei traditionellen Medien angetroffen werden.

Claims (7)

1. Graphiksystem mit einem Eingabegerät, Mitteln (1) zum Erfassen von Änderungen der Position des Eingabegerätes relativ zu einer Fläche, und Mitteln (63) zum Anzeigen von Mustern, welche der Bewegung des Eingabegerätes folgen, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die mindestens eine differentielle Ableitung bezüglich der Zeit (55, 56, 57) eines Verschiebungsvektors des Eingabegerätes relativ zur Fläche bestimmen, und daß Mittel vorgesehen sind, die Eigenschaften der angezeigten Muster abhängig von jeder bestimmten Ableitung steuern.
2. System nach Anspruch 1, bei dem die Komponenten, die den Verschiebungsvektor des Eingabegerätes definieren, erste und zweite Komponenten (X, Y) umfassen, welche die Verschiebung des Eingabegerätes definieren, und eine dritte Komponente (Z), die den Druck definiert, der von dem Gerät auf die Fläche ausgeübt wird, oder die Verschiebung des Gerätes von der Fläche weg.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Mittel zum Bestimmen wenigstens einer differentiellen Ableitung bezüglich der Zeit in der Lage sind, die Ableitung einer oder mehrerer Komponenten (X,Y,Z) des Verschiebungsvektors des Eingabegerätes zu berechnen.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die bestimmten Ableitungen eine oder mehrere Eigenschaften bezüglich der Form, Breite, Dichte, Textur und Farbe der angezeigten Muster steuern.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Beschleunigung (56) des Eingabegerätes relativ zur Fläche bestimmt wird, die Mittel zum Steuern der Eigenschaften des angezeigten Musters bestimmen, ob die Beschleunigung einen Schwellwert übersteigt, und wenn ja, die Anzeige eines Spritzers veranlaßt.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner mit Speichermitteln (61) zum Abspeichern von Daten, die die Form einer simulierten Fläche definieren, auf der die Muster hergestellt werden, wobei die Mittel zum Anzeigen der Muster auf die Bewegung des Eingabegerätes und die gespeicherten Daten ansprechen, um den Effekt der simulierten Unterlagenfläche auf das herzustellende Muster zu simulieren nach dem Durchgang des Eingabegerätes.
7. System nach Anspruch 6, bei dem die gespeicherten Daten die Dicke eines vorher aufgebrachten simulierten Farbmediums simulieren.
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