DE68917905T2 - Vorrichtung zum Sammeln von Mundflüssigkeit. - Google Patents

Vorrichtung zum Sammeln von Mundflüssigkeit.

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Description

  • Die vorliegende Erfindung steht im Zusammenhang mit der Probenahme von Mundflüssigkeit von einem Individuum. Genauer betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Sammeln von Speichel und Mundflüssigkeit, die in der Mundhöhle eines Patienten benutzt wird.
  • Die Probenahme und das Untersuchen von Körperflüssigkeiten sind im medizinischen Bereich seit langem genutzt worden, um den menschlichen Körper auf verschiedene biochemische oder physiologische Zustände oder Grundstoffe oder um einfach den allgemeinen Gesundheitszustand des Körpers eines Patienten zu untersuchen oder zu überwachen. Für gewöhnlich werden Patienten Blut- und Urinproben zur Analyse entnommen, um verschiedene Niveaus von Elektrolyten, Drogen, Hormonen, Stoffwechselprodukten oder anderen physiologisch relevanten Biochemikalien des Körpers zu bestimmen. Kürzlich wurde gefunden, daß die Mundflüssigkeiten oder der Speichel einer Person ebenfalls analysiert werden können, um wertvolle Informationen bezüglich verschiedener Biochemikalien zu liefern. Man hat herausgefunden, daß für eine große Anzahl von Molekülen eine direkte wechselseitige Abhängigkeit zwischen den Konzentrationen bestimmter Substanzen im Blut mit den in der Mundflüssigkeit oder im Speichel enthaltenen existiert und daß ebenso die Konzentrationen von Substanzen im Urin mit den im Speichel enthaltenen korrelieren. Deshalb wurde der Speichel in letzter Zeit ein wünschenswerteres Medium zur Überwachung von Hormonen, Drogen, Stoffwechselprodukten oder anderen physiologisch relevanten Biochemikalien in der klinischen Chemie und verwandten Gebieten.
  • Der Gebrauch von Speichel als Untersuchungsmedium ist erwünscht, da der Speichel eines Patienten leicht verfügbar ist, ohne die bei der Blutprobennahme erforderlichen gewaltsam eindringenden Verfahren, beispielsweise mittels Spritzen oder anderen Verfahren, und ohne die unerwünschte Art der Urinprobenahme, die andere Probleme wie die überwachung eines Patienten während der Probenahme verursachen kann. Also ist die Benutzung von Speichel als Medium in biochemischen und physiologischen Analysen wünschenswert, da er durch nicht-eindringende Verfahren erhalten werden kann.
  • Obgleich zwar Speichel vorteilhafterweise bei der Analyse der Biochemie des Körpers verwandt werden kann, verbleiben Probleme bei der Sammlung des Speichels und bei der Handhabung des Speichels durch Labortechniker. Zum Beispiel enthält Speichel Mucopolysaccharide, die zu der hoch-viskosen, faserigen oder klebrigen Konsistenz beitragen, die Probleme beim Pipettieren und Abmessen des Speichels verursacht. Es gibt ebenso Probenahme- und Handhabungssprobleme aufgrund der Anwesenheit von Feststoffpartikeln in Form oraler Schuppen, die vorzugsweise vor der Analyse entfernt werden müssen. Zusätzlich stellen Nahrungsmittel und andere feste Stoffe im Mund dadurch weitere unerwünschte Handhabungsprobleme dar, daß diese Partikel vor der Analyse aus der Probe entfernt werden müssen. Außerdem kann die Aufnahme von Nahrungsmitteln die Konsistenz und die Erscheinung des Speichels während ausgedehnter Zeiträume drastisch beeinflussen, wodurch die veränderliche Konsistenz weiter erhöht und eine schwierige Bearbeitung vor der Analyse erforderlich wird. Darüberhinaus können die Zustände der Nahrungssubstanzen die Analyse des Speichels sowohl bei qualitativen als auch quantitativen Messungen stören.
  • Variationen in der Konsistenz und dem Inhalt des Speichels verursachen ebenfalls Probleme bei dessen Handhabung, so daß eine Zentrifuge oder eine andere Filtrier- oder Abtrennvorrichtung benutzt werden muß, um die Probe vor der Analyse von den im Speichel enthaltenen unerwünschten Feststoffpartikeln abzutrennen und zu reinigen. Außerdem ist das Pipettieren und Abmessen des Speichels aufgrund seiner faserigen oder viskosen Konsistenz schwierig. Aus diesen Gründen ist es für die Techniker schwierig, die Speichelproben handzuhaben.
  • Die Speichelprobenahme von Patienten kann dadurch weitere Probleme verursachen, daß es schwierig ist, die Probe unauffällig vom Patienten zu erhalten. Falls beispielsweise ein Patient weiß, daß Speichel gesammelt werden soll, kann dies unter bestimmten Umständen den nachteiligen psychologischen Effekt haben, daß der Mund des Patienten trocken wird, wodurch Probleme bei der Entnahme einer Speichelprobe verursacht werden. Außerdem haben einige Patienten vielleicht sogar aus verschiedenen Gründen Bedenken, einer Speichelprobenahme in ihrem Mund zuzustimmen oder auszuspucken.
  • Speichel kann große Moleküle oder andere Bestandteile enthalten, die eine weitere Analyse stören. Zum Beispiel spiegeln viele Hormone und Drogen im Speichel die "freien" Bestandteile im Blut wieder, d.h. die nicht an Proteine gebundene Fraktion. Diese Fraktion stellt vielleicht nur einen kleinen Prozentsatz der Gesamtmenge ("gebunden" und "frei") im Blut dar. Jedoch könnte vielleicht Blut, das an Protein(e) gebundene Substanzen enthält, durch kleine Verletzungen des Zahnfleisches oder der Wangen in die Mundhöhle eindringen und die Gesamtkonzentration an zu analysierender Substanz beträchtlich erhöhen. Also könnte irgendeine "gebundene" Substanz eine beträchtliche Menge der gemessenen Gesamtsubstanz darstellen und irrtümlich als "frei" interpretiert werden. Demnach ist es wünschenswert, größere Moleküle, wie z.B. bindende Proteine, auszuschließen. In einem weiteren Beispiel wandeln einige Enzymproteine Speichelkomponenten in Stoffwechselprodukte um. Zur akkuraten Messung von Substanzen, die einem enzymatischen Abbau unterliegen, ist daher eine schnelle und vollständige Abtrennung der Enzyme von der verbleibenden Flüssigkeit erforderlich.
  • Die US-PS 47 56 314 beschreibt ein Flüssigkeitssammelpflaster, das typischerweise zum Sammeln von Schweiß bestimmt ist. Das Pflaster umfaßt ein undurchlässiges Rückenteil, zweckmäßig aus einem steifen, wasserundurchlässigen Polycarbonat, und eine semipermeable Membran, wobei das Rückenteil und die Membran einen Behälter zur Aufnahme eines saugfähigen Kissens definieren. Das Kissen ist mit einem osmotisch aktiven Material getränkt, um Flüssigkeit durch die Membran hindurch in das Aufnahmegefäß zu ziehen.
  • Das Kissen der US-PS 47 56 314 weist die Nachteile auf, daß das undurchlässige Rückenteil steif ist und daß eine korrekte Anordnung des Kissens zum Sammeln von Flüssigkeit nötig ist. Darüberhinaus lehrt die US- PS 47 56 314, daß das Kissen mit einem Kontaktkleber versehen sein sollte. Die Benutzung eines solchen Klebers würde der Benutzung des Kissens in der Mundhöhle eines Patienten abträglich sein, möglicherweise zu einer problematischen Einführung in die Mundhöhle führen sowie den Patienten bei der Ausführung solcher Mundfunktionen wie dem Sprechen behindern, während das Kissen in der Mundhöhle behalten wird.
  • Die obigen Nachteile machen das Kissen insbesondere zur Benutzung in der Mundhöhle eines Patienten ungeeignet, und wir haben jetzt eine Vorrichtung zum Sammeln von Mundflüssigkeit entwickelt, die die mit den bekannten Techniken zusammenhängenden Probleme lindern hilft.
  • Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer Vorrichtung zum Sammeln von Flüssigkeit, umfassend: einen Behälter, der eine eingeschlossene Kammer begrenzt, wobei der Behälter eine semipermeable Membran umfaßt, die Poren von einer solchen Größe hat, um den erwünschten Flüssigkeitsmolekülen den Durchtritt zu ermöglichen, wobei die Poren als ein Filter zum Abfiltrieren größerer unerwünschter Makroteilchen oder molekularen Materials von einer Flüssigkeit fungieren; und osmotische Substanzmittel, die in der eingeschlossenen Kammer angeordnet sind, um ein osmotisches Drucksystem im Innern der besagten Kammer zu erzeugen und um Flüssigkeit durch die Membran und in die besagte Kammer hinein zu ziehen und zumindest einen Anteil der Flüssigkeit in der Kammer zurückzuhalten.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung besteht der Behälter aus der semipermeablen Membran, derart, daß die Membran gänzlich die Kammer begrenzt, wobei die Vorrichtung zur vollständigen Unterbringung in der Mundhöhle eines Individuums geeignet ist, um Mundflüssigkeit aus der Mundhöhle durch die Membran in die Kammer zu ziehen.
  • Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung ersichtlich, in der auf die begleitenden Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen ist:
  • Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Vorrichtung zum Sammeln von Mundflüssigkeit gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • Fig. 2 eine Querschnittsansicht entlang der Linie 2-2 der Fig. 1;
  • Fig. 3 ein Diagramm, das die Beziehung zeigt zwischen Testosteron, das in einer direkt entnommenen Speichelprobe analysiert wurde, und Testosteron, das mit einer Vorrichtung zum Sammeln von Mundflüssigkeit der vorliegenden Erfindung gesammelt wurde; und
  • Fig. 4 ein Diagramm, das das zeitabhängige Sammeln von Mundflüssigkeit mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt.
  • Gemäß Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Sammeln von Mundflüssigkeit vorgesehen, die allgemein mit 10 bezeichnet ist. Die Vorrichtung 10 zum Sammeln von Mundflüssigkeit ist vorzugsweise eine eiförmige kleine Scheibe oder eine kissenförmige Vorrichtung, die so geformt ist, daß sie bequem in den Mund eines Patienten paßt.
  • Wie detaillierter in Fig. 2 dargestellt, enthält die Vorrichtung zum Sammeln von Mundflüssigkeit eine semipermeable Membran 12, die eine eingeschlossene Kammer 14 begrenzt. Ein osmotisches Substanzmittel 16 ist vorgesehen, das vollständig von der semipermeablen Membran 12 umgeben ist.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zum Sammeln von Flüssigkeit ist zur vollständigen Unterbringung in der Mundhöhle eines Individuums geeignet und ermöglicht das Sammeln und Filtrieren einer Probe von Mundflüssigkeit/Speichel. Die semipermeable Membran 12 ist aus einer Substanz hergestellt, die eine Vielzahl von Poren besitzt, welche von geeigneter Größe sind, um Speichelflüssigkeit den Durchtritt zu ermöglichen, wobei diese Poren 18 aber ebenso als ein Filter zum Abfiltrieren unerwünschter Feststoffpartikel oder größerer Moleküle, wie z.B. bindender Proteine, aus der Probe fungieren.
  • Das osmotische Substanzmittel 16 ist innerhalb der Kammer 14 eingeschlossen und ist in Speichel löslich, wodurch für einen osmotischen Druck innerhalb der Kammer 14 gesorgt wird, der Speichel aus der Mundhöhle des Patienten in die Kammer 14 zieht. Nach dieser Zeit hält die semipermeable Membran 12 zumindest einen Teil der Flüssigkeit zur späteren Entfernung durch einen Techniker zum Zwecke der Analyse in der Kammer 14 zurück.
  • Das osmotische Substanzmittel 16 enthält in einer bevorzugten Ausführungsform ein kristallines oder amorphes Material, das in Speichel löslich ist und eine störungsfreie Analyse der Speichelprobe ermöglicht, gleichgültig welche spezielle Analyse durchgeführt wird. Alternativ kann das osmotische Substanzmittel eine hochmolare Lösung eines kristallinen oder amorphen Materials umfassen, das in Wasser oder einem anderen nicht störenden Solute gelöst ist. Da die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung zur Benutzung in der Mundhöhle eines Patienten vorgesehen ist, sollten diese Materialien selbstverständlich von ungiftiger Beschaffenheit und wenn möglich genießbar sein, und sie können sogar ein Material sein, das einen angenehmen Geschmack erzeugt, welcher den Prozeß der Speichelbildung des Patienten weiter verstärken kann. Das benutzte Material kann ein Kohlenhydrat geringer molekularer Masse sein, das biologisch inert ist, und das leicht löslich in Wasser und vor allem löslich in Speichel ist. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das kristalline Material Glucose, Fructose oder Saccharose, jedoch können andere Stoffe benutzt werden, die die erwünschten oben angegebenen Merkmale besitzen. In einer weiteren Ausführungsform kann das Material ein ungiftiges Polymer sein, das durch Aufnahme von Wassermolekülen einen osmotischen Druck erzeugt. Die gewählte osmotische Substanz muß ebenfalls mit der Analyse verträglich sein, die mit der letztendlichen Probe durchgeführt wird, so daß die gewählte Substanz nicht eine Untersuchung stört, die an der letztendlichen Probe gesammelten Speichels vorgenommen wird; denn die Probe wird im allgemeinen einiges von der osmotischen Substanz 16 enthalten.
  • Gleichgültig welche osmotische Substanz 16 benutzt wird, die Substanz muß in Speichel löslich sein oder Wassermoleküle aufnehmen, wodurch Speichel, der durch die semipermeable Membran 12 hindurchtritt, das Material auflöst oder durch das Material aufgenommen wird und eine hochmolare Lösung aus dem Speichel und der osmotischen Substanz 16 innerhalb der semipermeablen Membran erzeugt. Dies ergibt dann ein osmotisches Drucksystem, durch das der Speichel vom äußeren Teil der semipermeablen Membran, d.h. aus der Mundhöhle, durch die Membran 12 hindurch in die Kammer 14 hineingezogen wird, und zwar aufgrund der Differenz im osmotischen Druck auf der Innenseite der Membran und dem Speichel außerhalb der Membran, durch die eine osmotische Pumpe eingerichtet wird, um eine Speichelprobe in die Kammer 14 hineinzuziehen. In einigen Ausführungsformen der Erfindung wird die Lösung innerhalb der Kammer 14 zum Mund des Patienten hin ausgetauscht. Jedoch ist dieser Austausch zum Betrieb der vorliegenden Erfindung solange nicht nötig, wie Speichel in das Innere der Kammer 14 "gepumpt" wird.
  • Die semipermeable Membran 12 kann aus irgendeinem aus einer Vielzahl semipermeabler Materialien bestehen. Vorzugsweise ist das benutzte Material ein Zellulosefilmmaterial. Die Poren 18 können von solcher Größe sein, die von Nutzen ist, um selektiv unerwünschtes Material abzufiltrieren und den erwünschten Speichelmolekülen den Durchtritt in die Kammer 14 zu ermöglichen, und um den freien Austausch der inneren Lösung, die die osmotische Substanz enthält, vom Inneren der Kammer 14 in den Mund des Patienten zu ermöglichen. Demnach kann die Größe der Poren 18 entsprechend der relevanten Anwendung gesteuert und ausgewählt werden, um größere Moleküle auszuschließen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die semipermeable Membran 12 ein an beiden Enden abgedichteter Schlauch von 40 mm Länge mit einem Radius von 14,3 mm. Der benutzte Schlauch ist ein CUPROPHAN-Dialyseschlauch-Material. CUPROPHAN ist ein Warenzeichen der Enka AG Wuppertal, Westdeutschland. Das Schlauchmaterial wird an beiden Enden durch Abbinden mit einer Schnur oder auf andere Weise abgedichtet, vorzugsweise wird die semipermeable Membran als eine eiförmige oder kissenförmige, integrale Einheit ausgeformt. Die innere Kammer enthält vorzugsweise ungefähr 1 bis 2 Gramm Saccharose.
  • In Fig. 4 ist die mit der oben beschriebenen Ausführungsform gesammelte Speichelmenge in Abhängigkeit von den Zeiträumen dargestellt. Die gesammelte Probemenge ist auf der Abszisse des Graphen und die zur Probenahme erforderliche Zeit in Minuten ist auf der Ordinate angegeben. Mit dieser Ausführungsform wird eine Probe von 4 ml klaren Speichels gewöhnlich in ungefähr 5 Minuten erhalten, wie durch Fig. 4 gezeigt ist. Demnach stellt die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung innerhalb eines vernünftigen Zeitraums eine ausreichende Probe zur Verfügung, die relativ rein und zur direkten Analyse bereit ist.
  • Die in der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung gesammelte Probe kann durch die Benutzung einer an einer Spritze angebrachten Nadel oder durch andere Verfahren leicht aus der Kammer 14 entfernt werden. Auf diese Weise kann die Probe in geeignetes Analysegerät überführt werden, damit erwünschte Untersuchungen an der Probe durchgeführt werden.
  • Falls es erwünscht ist, kann die semipermeable Membran 12 von einer äußeren Schutzmembran 20 umgeben sein, die makroskopische Poren enthält und um die semipermeable Membran 12 herum und sie vollständig einschließend angeordnet ist. Die äußere Schutzmembran 20 ist aus irgendeinem Material gemacht, das generell biegsam, geschmacklos und ungiftig ist. Vorzugsweise sollten die Silikonmaterialien oder andere Materialien eine beträchtliche mechanische Stabilität besitzen, die die innere Membran vor der Beschädigung durch das Zubeißen von Patienten und vor ähnlichen Risiken schützen kann, die mit der Benutzung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung im Mund eines Patienten verbunden sein können.
  • Die äußere Membran 20 kann aus vielen Materialien hergestellt werden, bei denen Speichel leicht durch die makroskopischen Poren 22 dringt. Außerdem kann die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung ohne Benutzung der äußeren Membran 20 ausgeführt werden, wobei dann die innere Membran 12 aus einem Material ausreichender mechanischer Stabilität hergestellt ist, das allen gefährlichen Problemen standhält, denen man im Mund eines Patienten begegnen kann.
  • Die Substanz 16 kann auch einen Anteil von Zitronensäure oder Ascorbinsäure als Geschmacksstimulus enthalten. Dieser Anteil kann ungefähr 1 - 2 % des Gewichts des Glucosematerials innerhalb der Kammer 14 betragen. Dies erhöht den Speichelfluß eines Individuums, aber nicht das Speichelvolumen innerhalb der Kammer 14, das vollständig abhängig vom darin erzeugten osmotischen Druck ist.
  • Die vorliegende Erfindung ist vorzugsweise eiförmig oder kissenförmig ausgeformt, wie in Fig. 1 dargestellt, so daß sie leicht in die Wange eines Individuums hineinpaßt. Jedoch kann die Form entsprechend der speziellen Anwendung, bei der sie benutzt werden soll, verändert werden. Somit wird mit der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Sammeln von Mundflüssigkeit zur Verfügung gestellt, die leicht sterilisierbar ist und so geformt werden kann, daß sie gut in die Höhlungen des Mundes paßt, wodurch es den Patienten ermöglicht wird zu sprechen und sich normal zu benehmen, während Flüssigkeit aus ihren Mündern entnommen wird. Außerdem stört die Benutzung der angegebenen Materialien wie Glucose, Fructose oder Saccharose nicht die Auswertung auf Steroid-Hormone oder Drogen, um zwei Beispiele zu nennen.
  • Außerdem wird mit der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung die Speichelprobe während des Sammelns filtriert, wobei die unerwünschten Stoffe einschließlich oraler Schuppen und gebundener Proteine vor dem Eintritt in die Kammer 14 aus der Probe herausgefiltert werden.
  • Fig. 3 ist ein Diagramm, das die Korrelation veranschaulisht von Westosteron-Niveaus, die in einer direkt entnommenen Speichelprobe analysiert wurden, wie auf der Ordinate gezeigt, zu denjenigen in einer mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Sammeln von Mundflüssigkeiten entnommenen Probe, wie auf der Abszisse gezeigt. Für die Resultate, die mit den mit der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung entnommenen Proben erzielt wurden, ist ein Vertrauensbereich von 90 % erkennbar. Demnach sind, wie in Fig. 3 gezeigt, die Resultate von Testosteron-Messungen an Flüssigkeiten, die mit dem hier beschriebenen Erfindungsgegenstand erhalten wurden, im Vergleich mit den Resultaten, die durch die momentan allgemein benutzten Verfahren erhalten wurden, höchst akkurat.

Claims (11)

1.) Eine Vorrichtung zum Sammeln von Flüssigkeit (10), umfassend: einen Behälter, der eine eingeschlossene Kammer (14) begrenzt, wobei der Behälter eine semipermeable Membran (12) umfaßt, die Poren (18) von einer solchen Größe hat, um den erwünschten Flüssigkeitsmolekülen den Durchtritt zu ermöglichen, und wobei die besagten Poren (18) als ein Filter zum Abfiltrieren größerer unerwünschter Makroteilchen oder molekularen Materials von einer Flüssigkeit fungieren; und osmotische Substanzmittel (16), die in der besagten eingeschlossenen Kammer (14) angeordnet sind, um ein osmotisches Drucksystem im Innern der besagten Kammer (14) zu erzeugen, und um Flüssigkeit durch die besagte Membran (12) und in die besagte Kammer (14) hinein zu ziehen und zumindest einen Anteil der besagten Flüssigkeit in der besagten Kammer (14) zurückzuhalten, dadurch gekennzeichnet, daß der besagte Behälter aus der besagten semipermeablen Membran (12) besteht, so daß die besagte semipermeable Membran (12) gänzlich die besagte Kammer (14) begrenzt, wobei die besagte Vorrichtung (10) zur vollständigen Unterbringung in der Mundhöhle eines Individuums geeignet ist, um Mundflüssigkeit aus der besagten Mundhöhle durch die besagte Membran (12) in die besagte Kammer (14) zu ziehen.
2.) Eine Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, weiterhin umfassend eine äußere Schutzmembran (20) zum Schutz der besagten semipermeablen Membran (12), wobei die äußere Schutzmembran (20) um die besagte semipermeable Membran (12) herum und sie einschließend angeordnet ist, und wobei die äußere Schutzmembran (20) makroskopische Poren (22) hat, um dort den besagten Mundflüssigkeiten den Durchtritt zu ermöglichen.
3.) Eine Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, worin das besagte osmotische Substanzmittel (16) einen kristallinen Stoff, der in Speichel löslich ist, oder einen amorphen Stoff, der Wasser aufnimmt, umfaßt, wobei das besagte osmotische Substanzmittel so ist, daß es die störungsfreie Analyse der Speichelprobe zuläßt.
4.) Eine Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, worin das besagte osmotische Substanzmittel (16) eine hochmolare Lösung eines kristallinen oder amorphen Stoffes umfaßt, aufgelöst in Wasser.
5.) Eine Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, worin das besagte osmotische Substanzmittel (16) ein Kohlenhydrat niedrigen molukularen Gewichtes umfaßt.
6.) Eine Vorrichtung (10) nach Anspruch 5, worin das besagte Kohlenhydrat kristallin ist.
7.) Eine Vorrichtung (10) nach Anspruch 5 oder 6, worin das besagte Kohlenhydrat eines oder mehrere von Glucose, Fructose oder Saccharose umfaßt.
8.) Eine Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, worin das besagte osmotische Substanzmittel (16) ein wasserlösliches, ungiftiges Polymer oder einen ungiftigen Stoff, der Wasser aufnimmt, umfaßt.
9.) Eine Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 - 8, worin die besagten Poren (18) von einer Größe sind, welche die Partikel mit einer Masse von ungefähr 23,34 x 10&supmin;²¹ g (25.000 Dalton) oder größer, oder mit einer Masse, die die Erzeugung eines osmotischen Drucks in der besagten Kammer ermöglicht, abfiltriert.
10.) Eine Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 - 9, die angepaßt ist, um den Konturen der Mundhöhle eines Patienten zu entsprechen.
11.) Eine Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 - 10, worin die besagte semipermeable Membran ein Zellulosefilmmaterial umfaßt.
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