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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schrumpfbehinderten
Trocknen einer Papierbahn, die sich nacheinander durch ein nasses
Ende und ein trockenes Ende einer Trockenpartie einer
Papiermaschine erstreckt, wobei die Trockenpartie einen einreihigen
Trockenabschnitt zum Trocknen der Bahn während der Bewegung der
Bahn stromabwärts bezüglich des nassen Endes der Trockenpartie
aufweist, wobei das Verfahren von einer Art ist, die die
folgenden Schritte aufweist:
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Bewegen der Papierbahn und eines Trockenfilzes in Anlage
miteinander, derart, daß die Bahn und der Filz einen Teil der
erhitzten Oberflächen einer Vielzahl an drehbaren Trocknern des
einreihigen Trockenabschnitts umschlingt, derart, daß die Bahn
zwischen dem Filz und den erhitzten Oberflächen der Trockner
angeordnet ist;
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Leiten der Bahn und des Filzes in Anlage miteinander um eine
Vielzahl an Saugleitwalzen des einreihigen Trockenabschnitts
herum, wobei jede Saugleitwalze der Vielzahl an Saugleitwalzen
zwischen benachbarten Trocknern der Vielzahl an Trocknern
angeordnet ist, derart, daß die Bahn von dem Filz während des
Laufs der Bahn zwischen den Trocknern und den Saugleitwalzen
gestützt wird, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß der Filz
zwischen der Bahn und den Saugleitwalzen angeordnet ist, wenn die
Bahn und der Filz einen Teil der Oberfläche der Saugleitwalze
umschlingen; und
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Verbinden der Saugleitwalzen mit einer Unterdruckquelle, derart,
daß ein Unterdruck an der Bahn durch den Filz hindurch angelegt
wird, wenn die Bahn und der Filz sich um die Saugleitwalzen
schlingen, derart, daß die Bahn in enge Anlage an den Filz
gezogen wird, wenn sich die Bahn und der Filz um die Saugwalzen
herum schlingen.
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Ein solches Verfahren wurde in dem Artikel mit der Überschrift
"Fortschritte im Trockenpartie-Laufwirkungsgrad", Seiten 65 bis
69 im TAPPI Journal, Band 70, Nr. 9, September 1987, Norcross,
CA, USA, angegeben.
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Das gleiche Verfahren wurde auch in jeder der EP-A-0345266 und
EP-A-0345291, die beide am 13.12.1989 veröffentlicht wurden,
angegeben.
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Der oben genannte Artikel gibt an, daß ein hoher Unterdruck von
1 kPa durch die Saugüberführungswalzen erzeugt wird, um die Bahn
am Tuch um die Walzen herum zu halten, wodurch die Bahn an einer
Schrumpfung quer zur Maschinenrichtung gehindert wird. Eine
einreihige Trockenpartie der Art, wie sie in dem oben erwähnten
Artikel geoffenbart ist, wurde am nassen Ende der Trockenpartie
verwendet. Der oben genannte Artikel schlägt vor, das
Einreihenkonzept auf die gesamte Trockenpartie auszudehnen. Die
Schrumpfung der Bahn ist jedoch sehr gering, während sie von 40 auf 60
% Trockenheit getrocknet wird. Wenn die Bahn einmal 60%
Trockenheit erreicht hat, nimmt die Schrumpfung zu und setzt sich
in einem hohen Maße fort, bis die Bahn im wesentlichen Trocken
ist.
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Die US-A-3868780 offenbart eine Trockenpartie, bei der es lange
Filzzüge zwischen benachbarten Leitwalzen gibt, so daß ein
Schrumpfen quer zur Maschinenrichtung gestattet ist. Die
Leitwalzen können einen durchlöcherten Mantel haben, so daß sie
als Querstromtrockner wirken können, wenn ein Unterdruck
innerhalb der Schleife des Filzes erzeugt wird, der abwechselnd
um Trockenzylinder und Leitwalzen herum geführt wird. Da lange
Spannen des Filzes von der Bahn nicht bedeckt sind, wird Luft
durch solche unbedeckten Filzspannen hindurchgesaugt, wodurch das
Niveau des auf die Bahn wirkenden Unterdrucks erheblich
verringert wird. Infolgedessen ist der Unterdruck unzureichend, um
eine Schrumpfung quer zur Maschinenrichtung sowohl am nassen Ende
als auch am trockenen Ende der Trockenpartie zu unterbinden.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, die Bahn gezielt am Schrumpfen
quer zur Maschinenrichtung während des Trocknens der Bahn im
trockenen Ende der Trockenpartie zu hindern.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren der oben
definierten Art gelöst, wobei ein Unterdruckniveau von 1,49 bis
1,99 kPa (6 bis 8 Zoll WS) in den Saugleitwalzen angelegt wird,
um die sich die Bahn bewegt, wenn sie einmal eine Trockenheit von
annähernd 60% erreicht hat und bis sie im wesentlichen trocken
ist, so daß die Schrumpfung der Bahn quer zur Maschinenrichtung
während des Trocknens der Bahn im trockenen Ende der
Trockenpartie gehemmt ist.
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Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß ein Schrumpfen quer
zur Maschinenrichtung nicht nur während des Laufs der Bahn um die
Trockner herum, sondern auch um die Saugleitwalzen herum gehemmt
wird. Außerdem führt die Tatsache, daß die Saugleitwalzen einen
wesentlich kleineren Durchmesser als die Trockner haben, zu einem
gemeinsamen Lauf der Bahn und des Filzes zwischen den Trocknern
und den Leitwalzen, der minimal ist, so daß die Bahn am
Schrumpfen quer zur Maschinenrichtung nahezu auf ihrem gesamten Lauf
durch den einreihigen Trockenabschnitt hindurch gehindert ist.
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Durch die vorgenannte Schrumpfungsbehinderung der Bahn verringert
das Kanteneinrollen und -runzeln und die Körnigkeit der
resultierenden Bahn an ihren Kanten. Außerdem wird durch die
Bereitstellung einer solchen Schrumpfungsbehinderung der Bahn die
Stauöffnung im Stoffauflauf in die Lage versetzt, gleichmäßiger
zu sein, und das Faserorientierungsprofil in der Querrichtung
wird verbessert.
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Genauer ausgedrückt wurden verschiedene Labor- und
Fabrikuntersuchungen durchgeführt, um die ungleichmäßige quergerichtete
Bahnschrumpfung zu quantifizieren, die bei herkömmlichen
Trocknungsverfahren auftritt. Die vorgenannte ungleichmäßige
Schrumpfung ist verantwortlich für Ungleichmäßigkeiten in den
Stoffauflaufstauprofilen, in der Faserorientierung und in der
Bahndehnung und Absorption von Zugenergie.
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Die Zugenergieabsorption, die im folgenden als TEA bezeichnet
wird, wird im "Papierwörterbuch", vierte Ausgabe, veröffentlicht
1980 als die Energie definiert, die absorbiert wird, wenn eine
Papierprobe bis zum Bruch auf Zug beansprucht wird. Sie wird in
Energieeinheiten pro Flächeneinheit, z. B. kg-cm/cm², ausgedrückt.
Sie ist bei der Bewertung von Verpackungsmaterialien, die einer
rauhen Handhabung ausgesetzt sind, nützlich.
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Die ununterbrochene Schrumpfungsbehinderung bei der Trocknung
wirkt sich direkt auf die Eigenschaften der fertigen Bahn aus,
indem sie die Querdehnung und die TEA-Profile steuert. Zusätzlich
verringert eine solche verminderte Schrumpfung die Runzeln und
Körnigkeit der Bahnkanten.
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In dem vorgenannten Wörterbuch sind Runzeln als "welliger Zustand
der Bahn infolge von ungleichmäßigem Trocknen und Schrumpfen; er
tritt gewöhnlich bei Papier auf, das eine sehr geringe
Schrumpfungsbehinderung während des Trocknens hatte", definiert.
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Des weiteren wird Körnigkeit in dem vorgenannten Wörterbuch
definiert als kleine Unterschiede im Oberflächenbild eines
Papiers oder Kartons, die verschiedene Ursachen haben können, wie
z. B. die Abdrücke von Sieben oder Filzen, unregelmäßige
Verteilung von Farbe und ungleiches Schrumpfen beim Trocknen.
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Durch das Hindern der Bahn am Schrumpfen in der Querrichtung kann
auch die Öffnung der Staulippe des Stoffauflaufs gleichmäßiger
gehalten werden, und es wird ein verbessertes
Faserorientierungsprofil in der Querrichtung erhalten, wie im folgenden näher
angegeben ist.
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Das Verfahren nach der Erfindung ergibt einen Bahnübergang
zwischen Trocknern, mit fester Unterstützung und
Schrumpfbehinderung der Bahn mittels Tuchdruck und Walzenunterdruck.
Durch die Kombination der vorgenannten Maßnahmen wurden das
Einfädeln der Bahn, der Maschinenlaufwirkungsgrad und die
Bahneigenschaften verbessert.
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Bei einer herkömmlichen Trockenpartie wird das nasse Papier durch
den periodischen Kontakt mit dampfbeheizten Trocknern aus
Gußeisen getrocknet. Der Wärmekontakt zwischen dem Papier und dem
Trockner wird durch die gespannten Trockentücher
aufrechterhalten, die einen Druck auf das Papier ausüben, während es den
Trockner umschlingt.
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Der vorgenannte Tuchdruck verbessert nicht nur den
Trocknungskontakt, sondern er auferlegt dem Papier auch einen Zwang, um das
Auftreten von Schrumpfung zu verhindern. Eine solche
Schrumpfungsbehinderung wird jedoch immer wieder aufgegeben, wenn die
Bahn durch die freien Züge zwischen herkömmlichen
Trockenzylindern läuft, wie oben beschrieben wurde.
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Durch den Tuchdruck wird weiterhin etwas Schrumpfungsbehinderung
in der Maschinenrichtung durch die Aufrechterhaltung eines Zuges
in der Maschinenrichtung erhalten, aber in Richtung quer zur
Maschine ist das Papier praktisch unbehindert. Das Papier
schrumpft frei in der Querrichtung besonders an den Kanten und
etwas weniger in der Nähe der Bahnmitte, wo die Bahn durch die
äußeren Teile zumindest teilweise am Schrumpfen gehindert wird.
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Eine solche ungleichmäßige Schrumpfung quer zur Maschine führt
zu ungleichmäßigen Bahneigenschaften in der Querrichtung, wie
Dehnung, TEA und Zugfestigkeit.
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Die Dehnung wird in dem oben genannten Wörterbuch definiert als
"die Verlängerung, die der Bruchstelle bei einer
Zugfestigkeitsmessung entspricht; sie wird üblicherweise in Prozent von der
ursprünglichen Länge angegeben".
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Die starke Schrumpfung an den Kanten in der Querrichtung erhöht
auch die Anfälligkeit der Bahn für Kantenrunzeln, -einrollen und
Körnigkeit.
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In dem oben genannten Wörterbuch wird Einrollen definiert als
"die Krümmung, die sich ergibt, wenn eine Seite eines
Papiermusters naß gemacht wird; es wurde formal als ein Maß des
Leimungsgrades verwendet".
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Das Fehlen einer Schrumpfungsbehinderung erhöht auch die
Feuchtdehnbarkeit und kann sich auch nachteilig auf die
Faserorientierung auswirken. Die Feuchtdehnbarkeit wird in dem
"Papierwörterbuch" definiert als "die Änderung in der Größe des
Papiers, die aus einer Änderung in der relativen Feuchte der
Umgebung resultiert; sie wird gewöhnlich in Prozent angegeben und
ist üblicherweise einige Male höher für die Querrichtung als für
die Maschinenrichtung. Diese Eigenschaft ist von großer Bedeutung
bei solchen Anwendungen, bei denen die Abmessungen von
Papierbögen und -karten oder Baukarton (Wandkarton, Akustikziegel usw.)
kritisch sind".
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Bei verschiedenen Fabrikversuchen war die erste Phase einer
solchen Studie auf das Quantifizieren der Ungleichmäßigkeit auf
handelsüblichen Papiermaschinen gerichtet, und dann wurde die
Auswirkung, welche die ungleichmäßige Schrumpfung auf die
Funktion der Maschine und auf die Eigenschaften der fertigen Bahn
hat, ermittelt.
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Die Bahnschrumpfung in der Querrichtung wurde durch das Dosieren
feiner Tintentropfen auf den Papierstoff, als er aus der
Staulippe des Stoffauflaufs ausgestoßen wurde, erhitzt.
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Der Abstand zwischen der Markierung am nassen Ende wurde dann mit
den Abständen am trockenen Ende verglichen, um das
Schrumpfungsprofil in Querrichtung zu bestimmen.
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Im folgenden werden die Ergebnisse für eine Feinpapiermaschine
diskutiert. Die Schrumpfung stellte sich als stark ungleichmäßig
heraus und war tatsächlich fast parabolisch. Wie erwartet trat
die größte Schrumpfung an den Kanten auf, wo die Bahn die
geringste Schrumpfungsbehinderung in Querrichtung hat, und am
niedrigsten war die Bahnschrumpfung in der Nähe der Mitte, wo
das Papier durch die äußeren Teile zumindest teilweise am
Schrumpfen gehindert wurde.
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Ein quergerichtetes Papiermuster wurde dann im Labor untersucht,
um die Abweichungen in den Bahneigenschaften festzustellen, und
diese Ergebnisse werden im folgenden genauer diskutiert. Diese
Ergebnisse zeigen, daß die Maschinenrichtungsdehnung in der
Querrichtung sehr gleichmäßig ist, weil sie durch die Züge in der
Maschinenrichtung gesteuert wird. Die Querrichtungsdehnung ist
jedoch sehr ungleichmäßig, die eine direkte Spiegelung der
Schrumpfung in Querrichtung zu sein scheint. Anders ausgedrückt
tritt die größte Dehnung an den Kanten auf, wo die Bahn die
stärkste Schrumpfung durchgemacht hat.
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Es wurden auch die Zugfestigkeitsprofile in der Maschinenrichtung
und in der Querrichtung am gleichen Muster gemessen.
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Die Zugfestigkeit wird in dem oben erwähnten Wörterbuch definiert
als "die maximale Zugkraft, die sich in einer Probe vor dem Bruch
unter vorgeschriebenen Bedingungen ergibt; sie wird üblicherweise
ausgedrückt als Kraft pro Breiteneinheit der Probe".
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Wie im folgenden beschrieben war die Zugfestigkeit in der
Maschinenrichtung ziemlich gleichmäßig, denn sie wird wieder zum
Teil von dem Maschinenrichtungszug beeinflußt, der sich in der
Querrichtung nicht verändert. Das Zugfestigkeitsprofil in der
Querrichtung ist jedoch ungleichmäßig und hat eine leichte
hyperbolische Form. Die niedrigste Zugfestigkeit findet sich in
der Nähe der Bahnkanten, weil dort wieder die Schrumpfung in der
Querrichtung am größten war.
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Aus den vorgenannten Versuchen ist auch ersichtlich, daß eine
Erhöhung der Schrumpfungsbehinderung in der Querrichtung, wie sie
in der Nähe der Mitte der Maschine festgestellt wurde, eine
Dehnungsverringerung mit einer entsprechenden Erhöhung der
Zugfestigkeit hervorruft. Da sich die Querrichtungs-Zugfestigkeit
in der Querrichtung ändert, während die
Maschinenrichtungszugfestigkeit ziemlich gleichmäßig bleibt, ändert sich auch das
Zugfestigkeitsverhältnis, wobei das größte Verhältnis an den
Kanten auftritt.
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Das Zugfestigkeitsverhältnis ist das Verhältnis der Zugfestigkeit
in der Querrichtung zu der Zugfestigkeit in der
Maschinenrichtung und wird im folgenden näher beschrieben.
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Auch die TEA-Profile wurden an dem Muster gemessen. Das
Querrichtungsprofil reflektierte die Ungleichmäßigkeit der
Querrichtungsdehnung. Das TEA-Profil weist aber eine nicht ganz so große
Änderung wie die Querrichtungsdehnung auf, weil der Verlust der
Dehnung in der Nähe der Maschinenmitte stark durch die Zunahme
der Zugfestigkeit ausgeglichen wird.
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Die erhöhte Schrumpfung, die in der Nähe der Kanten auftritt,
wirkt sich auch nachteilig auf die Funktion des Stoffauflaufs
aus. Um ein ausgeglichenes Flächenmassenprofil an der Rolle zu
erzeugen, muß die Stauöffnung in der Nähe der Kanten
heruntergefahren werden. Dieses Herunterfahren in der Nähe der Kanten der
Stauöffnung verringert die Flächenmasse an den Kanten als
Ausgleich für die höhere Schrumpfung, die in der Nähe der Kanten
auftritt. Eine solche Verringerung der Flächenmasse bewirkt, daß
das Papier durch die vorderen Trocknerpartien mit leichten Kanten
hindurchgeht, die schließlich schwerer werden, wenn die Kanten
schrumpfen.
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Flächenmasse wird in dem oben genannten Wörterbuch definiert als
"das in Pfunden angegebene Gewicht eines Rieses, das auf eine
bestimmte Grundgröße zugeschnitten ist. Die Anzahl der Bogen in
einem Ries beträgt üblicherweise 500." Es ist bekannt, daß die
oben erwähnte ungleichmäßige Stauöffnung eine Verzerrung der
Faserorientierung durch induzieren von Querströmungen
hervorruft.
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Die Faserorientierung wurde an dem vorgenannten Muster durch
Messen des Schallmodulprofils festgestellt, wie unten näher
beschrieben wird. Die Faserorientierung wird als Winkel der
Hauptachse der Modulhülle von der Maschinenrichtung angegeben.
Ein positiver Winkel zeigt an, daß die Fasern in Richtung der
Rückseite der Bahn ausgerichtet sind, und ein negativer Winkel
zeigt an, daß die Fasern in Richtung der Vorderseite ausgerichtet
sind.
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Wie erwartet sind alle Fasern auf die Maschinenmittellinie
ausgerichtet, weil die Stauöffnung in der Nähe der Kante
heruntergefahren ist, um die Kantenschrumpfung auszugleichen.
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Die vorgenannten Vorteile, die durch das schrumpfbehinderte
Trocknen der Bahn erhalten werden, reflektieren sich in
beträchtlichen wirtschaftlichen Vorteilen gegenüber Bahnen, die auf nicht
schrumpfbehinderten Trockenpartien erzeugt werden.
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Ein Unterdruckniveau von 1,49 bis 1,99 kPa (6 bis 8 Zoll
Wassersäule) in den Saugwalzen ist im wesentlichen gleich dem
Zwang, der von dem Trockentuch aufgebracht wird. Ein solches
Unterdruckniveau ist auch das Niveau, das für eine gezielte Bahn-
Schrumpfungsbehinderung erforderlich ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ergibt sich
aus der folgenden genauen Beschreibung in Verbindung mit den
verschiedenen Zeichungsfiguren und Schaubildern, von denen zeigt:
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Fig. 1 eine Seitenansicht einer typischen vorbekannten
Doppelfilz-Trockenpartie;
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Fig. 2 ein Schaubild, das die prozentuale Schrumpfung von der
Vorder- bis zur Hinterkante der Bahn zeigt;
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Fig. 3 ein Schaubild, das die Bahndehnungsprofile in der
Maschinenrichtung und der Querrichtung der Maschine vergleicht;
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Fig. 4 ein Schaubild, das die Bahnzugfestigkeitsprofile in der
Maschinenrichtung und der Querrichtung der Maschine vergleicht;
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Fig. 5 ein Schaubild, das das Profil des
Zugfestigkeitsverhältnisses der Bahn von der Vorder- bis zur Hinterkante der
Bahn zeigt;
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Fig. 6 ein Schaubild, das die Profile der Zugenergieabsorption
der Bahn von der Vorder- bis zur Hinterkante der Bahn für die
Maschinenrichtung und die Querrichtung der Maschine jeweils
zeigt;
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Fig. 7 ein Schaubild, das das Trockengewicht einer Bahn von
ihrer Vorder- bis zu ihrer Hinterkante zeigt;
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Fig. 8 ein Stauprofil eines Stoffauflaufs, wobei das
Öffnungsprofil so geformt ist, daß ein Trockengewicht, wie es in Fig. 7
gezeigt ist, erhalten wird;
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Fig. 9 ein Schaubild, das ein Profil der Bahnfaserorientierung
von der Vorder- bis zur Hinterkante der Bahn zeigt;
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Fig. 10 ein Schaubild, das die Schrumpfung in Maschinenrichtung
und in Querrichtung der Maschine und die Auswirkungen der Bahn-
Schrumpfungsbehinderung durch Unterdruck auf eine solche
Bahnschrumpfung vergleicht;
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Fig. 11 ein ähnliches Schaubild wie das von Fig. 9, wobei aber
die Wirkung der Bahn-Schrumpfungsbehinderung durch Unterdruck auf
Musterdehnung gezeigt ist;
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Fig. 12 ein Schaubild, das die Wirkung der
Bahn-Schrumpfungsbehinderung durch Unterdruck auf die Musterzugfestigkeit zeigt;
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Fig. 13 ein Schaubild, das die Wirkung der
Bahn-Schrumpfungsbehinderung durch Unterdruck auf die Muster-TEA zeigt;
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Fig. 14 eine Seitenansicht einer Einfilztrockenpartie oder
Serpentinenlauf- oder Uno-Lauf-Trockenpartie;
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Fig. 15 eine Seitenansicht einer TOTAL BEL RUNr einreihigen
Trockenpartie, wie sie in EP-A-0345266 und EP-A-0345291
beschrieben ist;
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Fig. 16 ein Schaubild, das die Muster-Schrumpfungskennwerte in
der Maschinenrichtung und in der Querrichtung der Maschine
jeweils zeigt;
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Fig. 17 ein Schaubild, das die Wirkung von
Schrumpfungsbehinderung im Vergleich zur Schrumpfung ohne Behinderung auf die
Feuchtdehnbarkeit zeigt;
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Fig. 18 eine mikrofotographische Aufnahme, die die Oberfläche
einer freigetrockneten Bahn zeigt.; und
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Fig. 19 eine mikrofotographische Aufnahme, die die Oberfläche
einer mit Schrumpfungsbehinderung getrockneten Bahn zeigt.
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In den Zeichnungen werden die gleichen Bezugszeichen für gleiche
Teile der verschiedenen Ausführungsbeispiele verwendet.
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Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer typischen Doppelfilz-
Trockenpartie, die im ganzen mit 10 bezeichnet ist, und Trockner
11 und 12 einer oberen Reihe aufweist, die im ganzen mit 13
bezeichnet ist. Die Trockenpartie 10 hat auch untere Trockner 14
und 15 einer unteren Reihe, die im ganzen mit 16 bezeichnet ist.
Die Bahn W erstreckt sich sinusförmig an jedem der Trockner 14,
11, 15 und 12 vorbei, so daß sich abwechselnde Seiten der Bahn
getrocknet werden, während sie mit den jeweiligen Außenflächen
17, 18, 19 und 20 der Trockner 14, 11, 15 und 12 in Kontakt
kommen. Ein oberer Filz 21 erstreckt sich um eine Leitwalze 22
und dann um den Trockner 11 herum. Der obere Filz 21 erstreckt
sich dann um eine weitere Leitwalze 23 und den oberen Trockner
12 herum. Ähnlich erstreckt sich ein unterer Filz 24, nachdem er
sich um den Trockner 14 herum erstreckt hat, um eine untere
Leitwalze 25 um den Trockner 15 herum und dann um eine weitere
untere Leitwalze 26 herum.
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Obwohl diese vorbekannte Trockenpartie eine
Schrumpfungsbehinderung der Bahn während des Laufs um die oberen und unteren
Trockner 11, 12, 14 und 15 herum aufweist, ist die Bahn
ungeschützt und daher unbehindert gegen Schrumpfen während des
Übergangs der Bahn W beispielsweise zwischen den Trocknern 14 und
11. Eine solche ungestützte Bahn ist auf dem betreffenden Gebiet
als freier Zug 27 bekannt. Da die Bahn W während ihres Durchlaufs
durch die freien Züge 27 ungestützt ist, tritt eine Schrumpfung
der Bahn quer zur Maschinenrichtung mit dem sie begleitenden
Kanteneinrollen, Körnigsein und Kantenrunzeln auf.
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Das Schaubild von Fig. 2 zeigt die Ergebnisse für eine
Feinpapiermaschine, bei der festgestellt wurde, daß die Schrumpfung
stark ungleichmäßig ist, wobei die Kurve fast parabolisch ist.
Wie erwartet wurde die stärkste Schrumpfung an den Kanten
festgestellt, wo die Bahn die geringste Schrumpfungsbehinderung
in Querrichtung hat, und am niedrigsten war die Bahnschrumpfung
in der Nähe der Mitte, wo das Papier durch den äußeren Teil
zumindest teilweise am Schrumpfen gehindert wurde. In dem
Schaubild der Fig. 2 sind auf der X-Achse Ablesewerte von der
Vorderkante bis zur Hinterkante der Musterbahn aufgetragen, und
die Größe der Schrumpfung ist in Prozent von der anfänglichen
Breite gezeigt.
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Das Schaubild von Fig. 3 zeigt ein quergerichtetes Profilmuster,
das im Labor untersucht wurde, um die Abweichungen in den
Bahneigenschaften festzustellen. Wie in Fig. 2 gezeigt, sind die
Bahnfestigkeitsprofile in Maschinenrichtung und quer zur
Maschinenrichtung demonstriert. Die Maschinenrichtungsdehnung ist
in der Querrichtung sehr gleichmäßig, weil sie durch die Züge in
Maschinenrichtung gesteuert wird. Die Dehnung quer zur Maschine
ist jedoch sehr ungleichmäßig, wie durch das Schaubild gezeigt
ist. Ein Vergleich der Kurve 28 mit der Kurve 29 der
Maschinen
richtung scheint zu zeigen, daß eine direkte Spiegelung der
Schrumpfung in Querrichtung vorliegt, d. h. die größte Dehnung
tritt an den Kanten auf, wo die Bahn die größte Schrumpfung
durchgemacht hat.
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Das in Fig. 4 gezeigte Schaubild beinhaltet eine Kurve der Bahn-
Zugfestigkeitsprofile für die Richtung 30 quer zur Maschine und
die Kurve für die Maschinenrichtung 31. Die Zugfestigkeit in
Maschinenrichtung, wie sie in Fig. 4 gezeigt ist, ist ziemlich
gleichmäßig, denn sie wird wieder zum Teil durch den
Maschinenrichtungszug beeinflußt, der sich in der Querrichtung nicht
ändert. Das Zugfestigkeitsprofil in der Querrichtung ist jedoch
ungleichmäßig. Es hat ein leicht "hochgezogene" oder
hyperbolische Form. Die niedrigste Zugfestigkeit findet sich in der Nähe
der Bahnkanten, weil dort wieder die Schrumpfung quer zur
Maschinenrichtung am größten war.
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Mit den oben genannten Daten wird deutlich demonstriert, daß eine
Zunahme in der Schrumpfungsbehinderung quer zur
Maschinenrichtung, wie sie in der Nähe der Maschinenmitte auftritt, eine
Verringerung der Dehnung mit einer entsprechenden Zunahme der
Zugfestigkeit hervorruft. Da sich die Zugfestigkeit quer zur
Maschinenrichtung in der Querrichtung ändert, während die
Zugfestigkeit in der Maschinenrichtung ziemlich gleichmäßig
bleibt, ändert sich auch das Zugfestigkeitsverhältnis, wobei das
größte Verhältnis an den Kanten auftritt, wie durch die
Zugfestigkeitsverhältniskurve 32 in Fig. 5 gezeigt ist.
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Fig. 6 zeigt zwei Kurven 33 und 34. Kurve 33 demonstriert das
TEA-Profil der Bahn in der Maschinenrichtung, während die Kurve
34 das TEA-Profil der Bahn für die Richtung quer zur Maschine
zeigt.
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Die TEA-Profile wurden auch am gleichen Muster gemessen. Das in
Fig. 6 gezeigte Profil quer zur Maschinenrichtung reflektiert die
Ungleichmäßigkeit der Dehnung quer zur Maschinenrichtung. Das
TEA-Profil weist aber keine so große Änderung wie die Dehnung
quer zur Maschinenrichtung auf, weil der Dehnungsverlust in der
Nähe der Maschinenmitte teilweise durch die Zunahme der
Zugfestigkeit ausgeglichen wird.
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Fig. 7 zeigt eine Kurve 35, die das Trockengewicht einer
Probenbahn von ihrer Vorder- bis zu ihrer Hinterkante angibt.
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Fig. 8 zeigt eine Kurve, die das erforderliche Stauprofil zeigt,
um das in Fig. 7 gezeigte Ergebnis zu erhalten. Wie in Fig. 8
gezeigt, sind die Stauöffnungen an den jeweiligen Kanten
verringert, um eine relativ gleichmäßige resultierende Bahn nach
der Schrumpfung zu erhalten.
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Die Faserorientierung wurde an dem Muster durch Messen des
Schallmodulprofils festgestellt. Das Profil ist in Fig. 9
gezeigt, das eine Kurve von der Vorderseite bis zur Rückseite der
Bahn ist. Das Schaubild zeigt tatsächliche Ablesewerte an,
wogegen die Kurve 36 die durchschnittliche Orientierung zeigt.
Die Faserorientierung ist als Winkel der Hauptachse der
Modulhülle von der Maschinenrichtung angegeben. Ein positiver Winkel
zeigt an, daß die Fasern auf die Rückseite ausgerichtet sind, und
ein negativer Winkel zeigt an, daß die Fasern auf die Vorderseite
ausgerichtet sind.
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Bei dem verwendeten Muster waren erwartungsgemäß alle Fasern auf
die Maschinenmittellinie ausgerichtet, weil die Stauöffnung in
der Nähe der Kanten heruntergedrosselt war, um die
Kantenschrumpfung auszugleichen.
BEISPIELE:
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Im Labor wurden zahlreichen Handbogenversuche durchgeführt, die
zeigten, daß eine erhöhte Bahnschrumpfungsbehinderung während der
Trocknung eine Verringerung der Dehnung, eine Erhöhung der
Zugfestigkeit und eine Erhöhung des Moduls erzeugt.
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Anstatt Handbogen zu verwenden, wurden in dem Versuch die Muster
auf Zweisieb-Pilotmaschinen bei üblichen
Betriebsgeschwindigkeiten hergestellt. Diese Bahnen wurden dann auf einem Trockentuch
frei getrocknet, das durch einen Saugkasten gestützt wurde. Die
Bahnen wurden separat mit verschiedenen Unterdruckniveaus in den
Kasten getrocknet, um verschiedene Schrumpfungsbehinderungsmaße
der Bahn zu liefern.
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Ohne Unterdruck in dem Kasten konnte die maschinell hergestellte
Bahn ungehindert schrumpfen. Die gesamte Schrumpfung in der
Maschinenrichtung betrug ungefähr 1% und die gesamte Schrumpfung
quer zur Maschinenrichtung betrug beinahe 7%, wie in Fig. 10
gezeigt ist. Als jedoch das Unterdruckniveau
(Schrumpfungsbehinderung bei der Trocknung) erhöht wurde, nahm die Schrumpfung
progressiv ab.
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Die entsprechenden Bahneigenschaften dieser Muster sind in den
Fig. 11 bis 13 für die Dehnung, die Zugfestigkeit und die TEA
gezeigt. Die gleichen Entwicklungen dieser Eigenschaften haben
sich bei den Fabrikversuchen gezeigt. Die erhöhte
Schrumpfungsbehinderung quer zur Maschinenrichtung, die sich bei den
Mittelproben der handelsüblichen Maschine ergibt und durch den
Saugkasten bei den Laborstudien erzeugt wurde, verursachte
ähnliche Veränderungen bei den Eigenschaften der fertigen Bahn.
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Genauer ausgedrückt zeigt Fig. 10 die Wirkung der
Schrumpfungsbehinderung der Bahn mittels Unterdruck auf die Bahnschrumpfung
für die Maschinenrichtung, wie durch die Kurve 37 gezeigt, und
für die Richtung quer zu der Maschine, wie durch die Kurve 38
gezeigt.
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Fig. 11 zeigt die Wirkung der Schrumpfungsbehinderung der Bahn
mittels Unterdruck auf die Musterdehnung und zeigt die Kurve 39
für die Maschinenrichtung und die Kurve 40 für die Richtung quer
zur Maschine.
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Fig. 12 zeigt die Wirkung der Schrumpfungsbehinderung der Bahn
mittels Unterdruck auf die Musterzugfestigkeit mit der
Maschinen
richtungskurve 41 und der Quermaschinenrichtung 42.
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Fig. 13 zeigt die Wirkung der Schrumpfungsbehinderung der Bahn
mittels Unterdruck auf die Muster-TEA, wobei die Kurve 43 die
Maschinenrichtung und die Kurve 44 die Richtung quer zur Maschine
anzeigt.
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Um ein ausgeglichenes Massenprofil ohne eine ungleichmäßige
Stauöffnung zu erzielen und um eine Bahn mit gleichmäßigen
Eigenschaftsprofilen in der Querrichtung zu erzeugen, ist es
notwendig, die Schrumpfung quer zur Maschinenrichtung zu steuern.
Da die Schrumpfung auftritt, wenn die Feuchtigkeit entfernt wird,
findet der größte Teil der Schrumpfung in den freien Zügen statt,
wo das Wasser schnell verdampft. Um die Schrumpfung zu
verringern, müssen die freien Züge durch ein Mittel zur ausgeprägten
Schrumpfungsbehinderung ersetzt werden, wie es beispielsweise in
der EP-A-0345266 und EP-A-0345291 dargestellt ist.
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Eine allgemeine handelsübliche Maßnahme zum Vermeiden von freien
Zügen ist die Einfilz- oder Serpentinentrockenpartie, die in Fig.
14 gezeigt ist.
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In Fig. 14 stellen die Trockner 100, 101 und 102 eine obere Reihe
dar, die im ganzen mit 103 bezeichnet ist, während die Trockner
104 und 105 eine untere Reihe 106 darstellen. Eine
gemeinschaftliche Laufanordnung der Bahn WA und des Filzes F erstreckt
sich jeweils serpentinenförmig um die Trockner 100, 104, 101, 105
und 102 herum. Obwohl Blaskästen 107 und 108 die Bahn während
ihres Übergangs zwischen den Trocknern an den Filz ziehen, reicht
dieser Unterdruck nicht aus, um eine spürbare
Schrumpfungsbehinderung der Bahn hervorzurufen. Obgleich diese Anordnung die
freien Züge eliminiert, ersetzt sie nicht die freien Züge durch
eine ausgeprägte Schrumpfungsbehinderung, und sie trocknet die
Bahn nur von einer Seite.
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Fig. 15 zeigt die TOTAL BEL RUN®-Anordnung, die in der EP-A-
0345266 und EP-A-0345921 geoffenbart ist und Trockner 200, 201
und 202 aufweist, die in einer Einzelreihe angeordnet sind, die
im ganzen mit 203 bezeichnet ist. Zwischen den Trocknern 200 und
201 ist eine Saugleitwalze 204 zwischengeschaltet. Ferner ist
eine weitere Leitwalze 205 zwischen den Trocknern 201 und 202
angeordnet. Bei dieser Ausführung wurden die unteren unwirksamen
Trockner der Serpentinenenpartie, die in Fig. 14 gezeigt ist,
eliminiert und durch Saugwalzen 204 und 205 ersetzt. Das
zweiseitige Trocknen wird bei dieser Anordnung durch Abwechseln
von Oberfilz- und Unterfilz-Einreihenpartien, wie sie in der EP-
A-0345966 und EP-A-0345921 gezeigt sind, aufrechterhalten.
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Die zwischenliegenden Saugwalzen 204 und 205 der vorgenannten
Einreihenpartie 203 haben ziemlich die gleiche Wirkung wie der
Tuchsaugkasten, der bei den vorgenannten Laborstudien verwendet
wurde. Dieser Unterdruck hält den Zwang aufrecht, der von dem
Trockentuchdruck auferlegt wird, wenn die Bahn zwischen den
Trocknern überführt wird.
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Der von herkömmlichen Serpentinenblaskästen eingeleitete
Unterdruck beträgt typischerweise nur 24,9 bis 49,81 Pa (0,1 bis
0,2 Zoll Wassersäule) und ist deutlich unzureichend, um eine
erhebliche Schrumpfungsbehinderung, wie sie von Fig. 9 gezeigt
wird, zu schaffen. Außerdem erstreckt sich dieser
Niedrigniveauunterdruck nicht um den ganzen unteren Trockner herum. Bei der
großen Bahnlänge zwischen den oberen Trocknern bleibt die Bahn
ohne Schrumpfungsbehinderung während eines erheblichen Teiles des
Trocknungsprozesses bei der herkömmlichen
Serpentinentrockenpartie.
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Ein Unterdruckniveau von 1,49 bis 1,99 kPa (6 bis 8 Zoll WS) in
den Saugwalzen entspricht im wesentlichen dem Zwang, der von dem
Trockentuch aufgeprägt wird. Es ist auch das Unterdruckniveau,
das für eine ausgeprägte Bahnschrumpfungsbehinderung, wie sie in
Fig. 9 angegeben ist, erforderlich ist.
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Um die gleichen Eigenschaftsverbesserungen auf einer
handelsüblichen Maschine, wie sie bei den oben genannten Laborstudien
erzielt wurden, zu erzielen, muß die Schrumpfungsbehinderung bei
der Trocknung in denjenigen Abschnitten angewendet werden, wo die
Schrumpfung am größten ist. Spezielle Labortests wurden auf den
Pilotmaschinenproben durchgeführt, um die natürlichen oder
unbehinderten Schrumpfungskennwertefestzustellen. Die Ergebnisse
für eine dieser Proben ist in Fig. 16 gezeigt.
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In Fig. 16 ist für den speziellen Faserstoff die Schrumpfung in
der Maschinenrichtung und quer zur Maschinenrichtung jeweils
durch die Kurven 300 und 301 angegeben, wobei die Schrumpfung
sehr gering ist, wenn die Bahn von 40 auf 60% Trockenheit
getrocknet wird. Wenn die Bahn einmal eine Trockenheit von 60%
erreicht, nimmt die Schrumpfung zu und setzt sich in einem hohen
Maße fort, bis die Bahn im wesentlichen trocken ist.
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Die Serpentinen- und Einreihentrockner wurden ohne Saugleitwalzen
am nassen Ende der Trockenpartie angewendet. Dies wurde zur
Verbesserung des Laufwirkungsgrads gemacht. Auf der Grundlage der
Ergebnisse von Fig. 16 sollte jedoch die Einreihentrockenpartie
in der Nähe des trockenen Endes der Maschine angewendet werden.
Zur Verbesserung der Papiereigenschaften, für einen verbesserten
Laufwirkungsgrad und für eine verbesserte Bahnqualität sollte die
Konfiguration der Einreihentrockenpartie auf die ganze
Trockenpartie angewendet werden.
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Zusätzlich zu den vorgenannten Verbesserungen bei der
Bahnqualität, die aus der Bahnschrumpfungsbehinderung bei der Trocknung
resultiert, haben neuere Arbeiten gezeigt, daß mit
Schrumpfungsbehinderung getrocknete Bahnen eine erhebliche Verringerung der
Feuchtdehnbarkeit zeigen. Diese in Fig. 17 gezeigten Ergebnisse
zeigen, daß die Bahn stabiler ist, wenn sie mit
Schrumpfungsbehinderung getrocknet wird, und zeigen auch, daß die
Feuchtdehnbarkeit der Bahn praktisch unbeeinflußt durch Änderungen in der
Bahndichte ist, d. h. vom Pressen und der Feinteilgehalt als Folge
der Feinbehandlung.
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Eine Bahn, die mit Schrumpfungsbehinderung getrocknet wurde,
unterscheidet sich erheblich von einer, die frei getrocknet
wurde.
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Die Verminderung der Schrumpfung verringert auch die Anfälligkeit
der Bahn, sich einzurollen, zu runzeln und körnige Kanten zu
bilden. Alle diese Bahndefekte werden durch die Feuchtdehnbarkeit
eingeführt und durch Ungleichmäßigkeiten in der Z-Richtung durch
die Dichte, Füllstoffverteilung, Feinteilverteilung und
Faserorientierung verschlimmert. Durch Verringern der
Feuchtdehnbarkeit können diese Fehler erheblich verringert oder
ausgeschaltet werden. Fig. 17 zeigt die Wirkung der Schrumpfungsbehinderung
auf die Feuchtdehnbarkeit, wobei die oberen Kurven 400, 401 und
402 frei getrocknete Bahnen darstellen, und die Kurven 403, 404
und 405 mit Schrumpfungsbehinderung getrocknete Bahnen
darstellen.
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Die in den Fig. 18 und 19 gezeigten mikrofotographischen
Aufnahmen vergleichen die Faseroberflächenkennwerte eines von der
Mitte der Maschine genommenen Bogens, der unter einer teilweisen
Schrumpfungsbehinderung quer zur Maschinenrichtung steht, mit
einem von den Kanten genommenen Bogen ohne
Schrumpfungsbehinderung quer zur Maschinenrichtung. Diese Mikroaufnahmen zeigen die
gleiche Verminderung der Faserknicke und -stärke, wie sie bei den
im Labor getrockneten Mustern zu sehen ist.
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Zusammenfassend ist festzustellen, daß die Bahnschrumpfung in
Querrichtung, die während des Trocknungsprozesses auftritt, stark
ungleichförmig ist. Diese ungleichförmige Schrumpfung
beeinträchtigt direkt die Dehnung, Zugfestigkeit, die Modul- und TEA-
Profile quer zur Maschinenrichtung. Die größte Schrumpfung tritt
in der Nähe der Kanten auf. Um ein ausgeglichenes
Flächenmassenprofil an der Rolle zu erhalten, muß die Stauöffnung des
Stoffauflaufs in der Nähe der Kanten verringert sein, um die
Kantenschrumpfung auszugleichen. Die ungleichmäßige Schrumpfung
beeinträchtigt dadurch indirekt die Faserorientierung und eine
Einreihentrockenpartie mit zwischengeschalteten Saugwalzen kann
verwendet werden, um die Schrumpfung quer zur Maschinenrichtung
zu steuern. Unterdrücke in den Zwischenwalzen oder Leitwalzen im
Bereich von 1,49 bis 1,99 kPa (6 bis 8 Zoll WS) setzen die
Schrumpfungsbehinderung fort, die von dem Trockentuchdruck
aufgebracht wird und verringern die Kantenschrumpfung erheblich.
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Diese Steuerung der Schrumpfung erzeugt gleichmäßigere
Eigenschaftsprofile in der Querrichtung, ermöglicht es, die
Stauöffnung gleich zu lassen, verringert die Abweichungen quer zur
Maschinenrichtung in der Faserorientierung und minimiert jegliche
Tendenz zum Einrollen, Runzeln oder Entwickeln von körnigen
Kanten. Außerdem wird die Bahn während des Übergangs zwischen den
Trockenpartien schrumpfungsbehindert.