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Eiserzeugungsanlage. Die meisten der heute bekannten Einrichtungen
zur Erzeugung von Eis in großen Stücken verwenden Blechzellen, welche in das unterkühlte
Bad gebracht werden. Diese Verfahren haben den Nachteil,. daß der Kompressor infolge
des großen Temperaturunterschiedes zwischen der Verdampfungstemperatur des Kältemittels
und der Temperatur des Bades eine tiefere Temperatur erzeugen muß, als das Bad.
besitzt. Bei -diesem Verfahren ist die Gefrierzeit lang, und die Maschine arbeitet
unwirtschaftlich, weil zur Eiserzeugung nicht der Unterschied zwischen der Temperatur
des Gefriergutes und der Verdampfungstemperatur; sondern der Temperatur des Bades
ausgenützt wird. Weiterhin bedürfen diese Anlagen zahlreicher Hilfseinrichtungen
zum Ausheben der Zellen, Auftauen, Auskippen und frischen Füllen, was mit großen
Bedienungskosten verbunden ist.
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Andere Einrichtungen, die mit unmittelbarer Verdampfung arbeiten,
also jene, bei welchen die Wärme unmittelbar von dem Gefriergut auf das Kältemittel,
.beispielsweise Ammoniak, übergeht, dienen. heute ausschließlich zur Erzeugung von
kleinen Eisstücken.
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Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von -diesen Herstellungsverfahren
und vermeidet alle erwähnten Nachteile. Sie stellt eine Eiserzeugungsanlage mit
nebeneinander angeordneten, um eine gemeinsame Achse schwenkbaren Eiszellen dar.
Die Erfindung besteht darin, daß die Zellen an einem Teil ihres Umfanges von einem
Verdampfer umgeben sind, während der übrige Teil des Umfanges von einem an dem Verdampfer
anliegenden
nächsten Verdampfer umgeben ist. In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
gemäß der Erfindung dargestellt, wobei Abb. i die Einrichtung im senkrechten Schnitt
nach A-B der Abb.2. Abb.2 einen waagerechten Schnitt nach C-D der Abb. i und Abb.
3 einen senkrechten Schnitt nach E-F der Abb. i zeigt.
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Die Einrichtung besteht aus einer Reihe von Verdampfungselementen
e, welche in Schwenkachsen ca angeordnet sind und einen. Hohlraum besitzen, der
die Form für die Eiszellen b bildet. Das Kältemittel wird in die Verdampferelemente
e durch die hohlen Schwenkachsen ä, welche mit Stopfbüchsen oder Dehnungsrohren
d versehen sind, eingeführt und aus denselben abgeleitet. Sämtliche oder einzelne
Verdampferelemente können durch das Umschaltventil g entweder als Verdampfer oder
als Kondensator geschaltet werden. Der Stutzen i ist an die Saugleitung, der Stutzen
k an die Druckleitung zwischen Maschine und Kondensator angeschlossen.
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Befindet sich das Umschaltventil g in der dargestellten Stellung,
so wird das durch das Rohr l in das Element e einströmende Kältemittel
in diesem verdampfen und der Dampf über .das Umschaltventil g und den Stutzen i
vom Kompressor angesaugt.
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Durch Hintereinanderschaltung der Verdampferlemente e, welche zueinander
in der Weise festgehalten werden, daß der Hohlraum eines Verdampferelementes durch
die Rückwand des folgenden Elementes abgeschlossen wird, entsteht die geschlossene
Zellenform b. Die bei dieser Anordnung notwendige Abdichtung der Fuge der Zellenform
wird dadurch erreicht; daß vor Beginn der Füllung der Zellen mit Wasser die Verdampfung
eingeschaltet wird, so daß die Elemente sofort aneinanderfrieren und so den Austritt
von Wasser an .den Berührungsflächen m durch mögliche Undichtheiten verhindert wird.
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Sind die Eiskörper in den Kammern gefroren, so kann der Eiserzeuger
entleert werden. Dies kann jedoch erst erfolgen, wenn die Eiskörper Iosgetaut sind,
für welchen Zweck die erwähnte Umschaltung des Kältemittelkreislaufes mittels des
Ventils g vorgenommen wird, und zwar in der Weise, daß durch Verdrehung .des Ventils
g um- go° der zwischen Kondensator und Kompressor angeschlossene Stutzen h mit dem
Verdampfer-: element e in Verbindung gebracht wird, wogegen der Saugstutzen i geschlossen
wird. Infolge des den Verdampferdrück überwiegenden Kondensatordrückes wird die
Flüssigkeit über das Zuströmrohr 1 in ein anderes noch unter Verdampfungsdruck
stehendes Element gedrückt. Durch Einwirkung des heißen Gases erwärmen sich die
Wände der Elemente, .die den Eiskörper umschließen, wodurch letzterer abtaut bzw.
von der Wand losgelöst wird. Die Entleerung der Zellen erfolgt dann im Gegensatz
zu den heute bekannten Verfahren nicht durch Kippen der Zellen, sondern durch Schwenken
der einzelnen Elemente nach Lösung der Verriegelung r, wodurch die Zellen scherenförmig
geöffnet werden und der Eiskörper s nach unten herausgleitet, wie in Abb:3 strichpunktiert
dargestellt ist.
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Die aus den Formen herausgleitenden Eiskörper werden durch ein verschiebbares
Fangblech oder eine andere geeignete Vorrichtung auf die Eisrutsche gelenkt, von
wo sie dem Eislager oder der Verbrauchsstelle zugeführt werden.
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Die Vorteile dieser Erfindung bestehen hauptsächlich in der besseren
Ausnützung des Kältemittels durch Wegfall des Kälteträgers zwischen dem verdampfenden
Kältemittel und der Eiszellenwand und weiterhin in der sich daraus ergebenden Kraftersparnis
bzw. in der Ausnützung der Bana'rt durch Abkürzung des Gefrierverfahrens und der
Bedienungszeit.
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Dieser Eiserzeuger kann zur Trübeis- wie auch zur Klareiserzeugüng
verwendet werden. Die zur Klareiserzeugung notwendigen Zusatzeinrichtungen beschränken
sich lediglich auf die Anbringung einer Luftleitung f, welche in der Zeichnung in
dem mittleren Element eingezeichnet ist. Die Zellen bzw. Verdampferelemente können
mit oder ohne diese Zusatzeinrichtung ausgeführt werden. Das letzte Element, welches
die letzten Eiszellen abschließt, kann mit einer Rohrschlange n versehen werden,
durch welche die Luft hindurchgeleitet wird, bevor diese in die Düse f eintritt.
Da die Schlange vom Kältemittel umgeben ist, er- i folgt in dieser eine gute Kühlung
und Trocknung der Luft. Die Schlange wird durch Ausblasen der Flüssigkeit und Erwärmen
durch heißes Gas wie beim Abtauen der Eiskörper ebenfalls abgetaut und so von dem
sich an der Innenwand niederschlagenden Schnee befreit.
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Da die Verdampferelemente ihre Lage wenig verändern und in steter
Verbindung mit den Teilen der Anlage bleiben können, 1 entfällt das Abkuppeln der
Luftleitungen beim Entleeren der Zellen. Die zur Lufttrockung und Kühlung notwendigen
Kühler, welche sonst zur Klareiserzeugung notwendig sind, entfallen ebenfalls, weil
hierzu, wie beschrieben, die Verdampferelemente selbst ausgenützt werden.