DE684836C - Elastischer Koerper fuer Dichtungszwecke - Google Patents

Elastischer Koerper fuer Dichtungszwecke

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DE684836C
DE684836C DESCH102615D DESC102615D DE684836C DE 684836 C DE684836 C DE 684836C DE SCH102615 D DESCH102615 D DE SCH102615D DE SC102615 D DESC102615 D DE SC102615D DE 684836 C DE684836 C DE 684836C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16JPISTONS; CYLINDERS; SEALINGS
    • F16J15/00Sealings
    • F16J15/02Sealings between relatively-stationary surfaces
    • F16J15/06Sealings between relatively-stationary surfaces with solid packing compressed between sealing surfaces
    • F16J15/10Sealings between relatively-stationary surfaces with solid packing compressed between sealing surfaces with non-metallic packing
    • F16J15/102Sealings between relatively-stationary surfaces with solid packing compressed between sealing surfaces with non-metallic packing characterised by material

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Sealing Material Composition (AREA)

Description

  • Elastischer Körper für Dichtungszwecke Gegenstand der Erfindung ist ein elastischer Körper für Dichtungszwecke aus einer Masse, welche in bezug auf Weichheit, Biegsamkeit, Dehnbarkeit und Federung dem Weichgummi ähnelt, sich von diesem aber dadurch vorteilhaft unterscheidet, daß sie von organischen Lösungsmitteln und insbesondere Ölen und Treibstoffen (Benzin, Benzol, Spiritus und deren Gemischen) nicht angegriffen wird, daß sie ferner nicht die dem Weichgummi eigentümlichen Alterungserscheinungen aufweist und schließlich eine besonders hohe Reibfestigkeit sowie Widerstandsfähigkeit gegen Verwürgen oder Verwinden besitzt. Die Dichtung gemäß der Erfindung besteht ganz oder im wesentlichen aus Polyvinylalkohol mit einem Zusatz eines Weichmachungsmittels, als welches insbesondere Glycerin in Betracht kommt.
  • Es ist schon früher wiederholt versucht worden, bei Dichtungen an Stelle des Weichgummis andere geeignete Kunststoffe zu verwenden, insbesondere in Fällen,, in welchen die Dichtungen an Stellen eingebaut sein müssen, wo sie dauernd mit Öl, Benzin o. dgl. in Berührung kommen. Alle Kunststoffe, welche man zu diesem Zweck wegen ihrer besseren chemischen Widerstandsfähigkeit in Betracht gezogen hatte, bilden aber keinen vollwertigen Ersatz, weil sie in Wirklichkeit keinen weichgummiartigen Charakter haben und demnach in bezug auf Weichheit, Biegsamkeit, Elastizität und Dehnbarkeit durchaus unzureichend sind. So hat man beispielsweise vorgeschlagen, Dichtungsmittel aus Kunstharz zu bilden, welches in bekannter Weise durch Kondensation von Phenolen mit Formaldehyd gewonnen wird. Dieses Kunstharz ist aber ziemlich hart sowie viel zu wenig biegsam und dehnbar, als daß es für alle solche Fälle brauchbar wäre, in welchen sonst Weichgummidichtungen verwendet zu werden pflegen. Dementsprechend ist es auch nur als Werkstoff für Kolbendichtungsringe, Hartpackungen o. dgl. in Betracht gezogen worden. Verhältnismäßig naheliegend war es auch, zur Herstellung von Dichtungen, Oberflächenbekleidungen usw. die nicht destillierbaren Polymerisationsprodukte von Butadienkohlenwasserstoffen zu benutzen, doch kam man dabei nicht zu brauchbaren Ergebnissen, weil die so erhaltenen Gegenstände nicht den nötigen Anforderungen an Zug- und Druckbeständigkeit sowie Beständigkeit gegen chemische Einflüsse, Abreibung usw. genügen. In dieser Beziehung konnte zwar eine Verbesserung noch dadurch erreicht werden, daß man Gemische aus den genannten Polymerisationsprodukten mit Ruß oder anderen dispersen Füllmitteln herstellte und diese Gemische vulkanisierte, doch sind die so gewonnenen Massen zwar hinreichend widerstandsfähig gegen die Einflüsse von Alkahc n,: Säuren, Sauerstoff, Dampf usw., doch mayi=, gelt es ihnen an genügender chemischer UÜ-= angreifbarkeit gegenüber ölen und den in Treibstoffen vorhandenen Lösungsmitteln,wie beispielsweise Benzol, was aber gerade für viele Arten von -Dichtungen. von Wichtigkeit ist. Es ist auch schon bekannt; daß man aus einer gewissen Polyvinylverbindung; nämlich aus dem durch Kondensation des Polyvinylalkohols mit Formaldehyd gewonnenen Stoff geformte Gegenstände aller Art erzeugen und diese beispielsweise auch als Dichtungs- und. Isoliermaterial verwenden kann. Dieses harzartige Kondensationsprodukt fäillt je nach der Arbeitsweise entweder als klebende oder als harte, pulverisierbare Masse an. Nur, in der letzteren Form ist die Masse für Dichtungszwecke brauchbar und dann ebenfalls nur für Hartpackungen o. dgl:; für alle Fälle, wo es sich um den Ersatz von Weichgummidichtungen handelt, kommt die Anwendung dieses harzartigen Stoffes nicht in Betracht; weil ihm eben die weichgummiartige Beschaffenheit fehlt. Dieser Mangel läßt sich auch nicht durch Zusatz eines Weichmachungsmittels beheben, denn es ist für den genannten chemischen Körper bisher kein Plastifikator bekanntgeworden, der nicht von. einem der Bestandteile der üblichen Brennstoffe, Benzin, Benzol, Spiritus, gelöst und ausgewaschen werden würde. Von einer anderen Polyvinylverbindung, dem Polyvinylacetat, welches der Ausgangsstoff für die Erzeugung des Pölyvinylalkohols ist, ist bekannt, däß sie als eine elastische Masse mit gewissen Eigenschaften, die dem Kautschuk eigentümlich sind, hergestellt werden kann, doch ist diese Verbindung in organischen Lösungsmitteln löslich, so daß sie nicht für die Zwecke des Erfindungsgegenstandes in Betracht kommt. Man kann die Löslichkeit der Masse durch deren Erhitzung beseitigen, dann wird sie aber vollkommen hart, .so daß ihr nach dieser Richtung hin wieder die Eigenschaften verlorengehen, die .sie für Dichtungszwecke geeignet machen könnte.
  • Alle genannten Kunststoffe erfüllen also nicht das Erfordernis, daß sie die Unempfindlichkeit gegen Öle und gegen die in Treibstoffen vorhandenen organischen Lösungsmittel in Verbindung mit einem ausreichenden Grade von Weichheit und Biegsamkeit aufweisen, insbesondere nicht mit der für Dichtungen wichtigen Eigenschaft vereinigen, sich merklich zusammendrücken und dehnen lassen und gleichwohl nach dem Aufhören der Kraftwirkung wieder die ursprüngliche Raumform anzunehmen. Die Erfindung be-"^rAt auf der Feststellung, daß die glückliche V ereinigung der genannten Eigenschaften und darüber hinaus noch die Beseitigung anderer `-@'lei Weichgummikörpern vorhandener Übelstände; wie Alterung, Verwürgbarkeit usw., erzielt werden kann, wenn man als Werkstoff für die Dichtungen Polyvinylalkohol mit einem Zusatz eines wasserbindenden Mittels, wie Glycerin o. dgl., verwendet: Polyvinylalkohol ist als Baustoff für Teile von Maschinen und Apparaten in der Technik bisher nicht benutzt worden. Der Stoff fällt bekanntlich in Pulver-, Flocken- oder Faserform an und läßt sich in Wasser, insbesondere heißem Wässer, läsen, während er nach Angaben im chemischen Schrifttum von den meisten organischen Lösungsmitteln nicht angegriffen wird. Vom Erfinder würde festgestellt, daß dies besonders für öle und Treibstoffe gilt. Bezüglich der Verwendbarkeit war bekannt, daß man aus wäßrigen Lösungen durch Ausgießen auf glatten Unterlagen zähe dünne Häute (Films) herstellen und ferner solche Lösungen mit den Mitteln der Kunstseidentechnik zu Fäden, Bändern und sonstigen sieh im wesentlichen -nur in einer Dimension erstreckenden Gebilden verspinnen kann, die gute Biegsamkeit und Zugfestigkeit besitzen und sich für Textilwaren sowie wegen der Resorbierbarkeit als chirurgische Hilfsmittel brauchen lassen, und schließlich daß man durch Pressen bei hoher Temperatur auch feste Körper bilden kann, die dann aber hart und hornartig sind und sich deshalb zur Herstellung von Knöpfen, Griffen ö. dgl. eignen. Zwar ist an gleicher Stelle auch erwähnt, daß sich bei der Kaltvulkanisation des Polyvinylalkohols mittels Schwefelchlorürlösung in Schwefelkohlexfstoff weichgummiartige Produkte erzielen .lassen, indessen handelt es sich bei diesen bereits um andere chemische Verbindungen; die eben wegen des Schwefelgehalts für die vorliegenden Zwecke nicht in Betracht kommen und die im übrigen in bezug auf ihr sonstiges Verhalten noch nicht untersucht sind. Nicht bekannt war dagegen, daß sich aus Polyvinylalkohol selbst ebenfalls massive Körper mit weichgummiähnlichen Eigenschaften herstellen lassen. Dies lag um so weniger nahe, als bisher nur beobachtet worden war; daß reiner Polyvinylalkohol,wenn er anfangs vielleicht eine gewisse Weichheit besitzt; allmählich in einen völlig harten Zustand übergeht. Durch Versuche des Erfinders ist demgegenüber festgestellt worden, daß sich aus der Masse, gleichgültig ob sie in reinem Zustande oder mit Zusätzen von chemisch indifferenten Füllmitteln verarbeitet wird, nicht nur feine Fäden und Häute, sondern auch verhältnismäßig dickwandige Gebilde erzeugen lassen, welche einerseits eine für technische Zwecke genügende Stärke - und Steifheit besitzen und andererseits auch wieder-nicht in dem bisher beobachteten Zustand vollkommener- Härte übergehen, vielmehr die erwähnten weichgummiartigen Eigenschaften besitzen und dauernd bewahren. Diese Eigenschaften erhalten die Gegenstände dadurch, daß der Masse zuvor ein geeignetes Weichmachungsmittel einverleibt wird, als welches insbesondere Stoffe, wie Glykol, Zucker und in erster Linie Glycerin, in Betracht kommen. Die Wirkung dieser Mittel beruht wahrscheinlich auf der Tatsache, daß sie imstande sind, in der Masse eine gewisse Wassermenge gebunden zu halten, welches in seiner Eigenschaft als Lösungsmittel die Masse vor der Erhärtung bewahrt. Für die praktische Brauchbarkeit der aus dem Stoff hergestellten Dichtung ist es von Bedeutung, daß der auf diese Weise erzielte Zustand im Laufe der Zeit keineswegs verlorengeht. Entweder ist die Dichtung gegenüber der Außenluft so hermetisch abgeschlossen, daß die gebundene Wassermenge schon aus diesem Grunde nicht entweichen kann, dann bleibt die Dichtung auch bei Einwirkung von öl und Brennstoff dauernd weich, weil diese Flüssigkeiten den Wassergehalt unverändert lassen; oder aber die Dichtung hat Verbindung mit der Außenluft, dann entnimmt sie infolge des beigefügten hygroskopischen Mittels die zu ihrer Weichhaltung erforderliche Feuchtigkeit nötigenfalls stets selbsttätig aus der Luft. Ebenso wie auf diese Weise der Weichheitsgrad beständig aufrechterhalten wird, bewahren die massiven Gebilde, wie die Beobachtung gelehrt hat, auch dauernd die sonstigen für Dichtungen bedeutsamen Eigenschaften, wie Biegsamkeit und Rückfederung in den Ausgangszustand nach etwaiger Verformung. Dabei ist von Bedeutung, daß auch das Hilfsmittel, wie Glycerin, in. der Masse unbeeinflußt erhalten bleibt, selbst wenn diese der dauernden Einwirkung von Öl oder Treibstoffen ausgesetzt ist. Dies ist sogar der Fall, wenn die Dichtung mit reinem Alkohol in länger dauernde Berührung kommt; es ist festgestellt worden, daß Alkohol allenfalls die Oberfläche des Körpers durch Entziehung des Glycerins beeinflußt, aber nicht in die Tiefe dringt, so daß die durch den Glycerinzusatz erzeugten Eigenschaften unbeeinträchtigt bleiben.
  • Von erheblicher Bedeutung für die Brauch barkeit als Dichtungsmittel ist weiterhin die Tatsache, daß die mit hinreichender Wandstärke hergestellten @ Gegenstä.nde sich durch besonders große Zug-, Druck- und Reißfestigkeit auszeichnen. Sie zeigen, wie erwähnt, keine Alterungserscheinungen, d. h. sie werden im Laufe der Zeit nicht mürbe und brüchig, wie dies bei Gummidichtungen der Fall-?ist, die deshalb immer nur eine beschränkte Lebensdauer haben. Dieses günstige Verhalten hängt. offenbar ebenfalls mit der .selbsttätigen Erhaltung des die Geschmeidigkeit bedingenden Wassergehalts zusammen. Diese überlegenheit gegenüber Dichtungen aus Weichgummi wird nun aber noch wesentlich durch den Umstand gesteigert, daß Gegenstände aus Polyvinylalkohol eine besonders glatte, glasartige Oberfläche aufweisen, so daß der Reibungskoeffizient auffallend gering ist. In Verbindung mit der großen Scherfestigkeit ergibt diese gute Gleiteigenschaft des Polyvinylalkohols die besondere Eignung des Erfindungsgegenstands für alle solche Fälle, wo umlaufende Teile abzudichten sind oder wo die Dichtung mittels eines auf ihr gleitenden Körpers angezogen werden muß. Legt man eine gemäß der Erfindung hergestellte Dichtungsscheibe unter ein verschraubbares Verschlußstück, so kann man leicht feststellen, daß auch bei .stärkstem Anziehen des Schraubverschlusses keine Mitnahme des Dichtungsstoffes und überhaupt keine Beschädigung der Dichtung eintritt. Wegen dieser zahlreichen Vorzüge, die zum großen Teil bisher nicht bekannt sind und die auch nicht beobachtet werden konnten, weil man noch keine massiven Weichkörper aus Polyvinylalkohol hergestellt hatte, ist der Erfindungsgegenstand berufen, eine bisher noch offene Lücke im Maschinen- und Apparatebau in einwandfreier Weise auszufüllen.
  • Die aus Polyvinylallkohol gebildeten Dichtungen können in bekannter Weise Verstärkungseinlagen, z. B. Gewebeseelen, enthalten. Die Masse kann durch Tränken oder Aufstreichen auf die als Träger dienenden Gewebe aufgebracht werden. Wenn es die Umstände zulassen, können die Gegenstände auch einseitig aus Kautschuk gebildet werden, der dann als Überzug aufgebracht wird, wobei als Zwischenschicht, um ein besonders gutes Haften des Kautschuks herbeizuführen, eine Mischung aus beispielsweise Polyvinylalkohol und Latex verwendet werden kann. Gegebenenfalls können auch andere Pölyvinylderivate z. B. in Beimengung Anwendung finden, vorausgesetzt, daß die für Dichtungen günstigen Eigenschaften der Masse im ganzen und vornehmlich an der wirksamen Oberfläche hierdurch nicht wesentlich beeinträchtigt wird. Wenn es darauf ankommt, eine Fläche der Dichtung auch gegen den Ein- $.uß von Wasser möglichst unempfindlich zu machen, so kann man diese Fläche durch bekannte Mittel, z. B. .durch Erhitzung oder Behandlung mit Formalin und ähnlichen Mitteln, härten. Selbstverständlich darf:.";sieh
    tung als Ganzes die gewünschte Weichheit und Biegsamkeit zu erhalten,

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Elastischer Körper für Dichtungszwecke, dadurch gekennzeichnet, daß er aus Polyvinylalkohol mit Zusatz eines Weichmächungsmittels; insbesondere wasserbindenden Mittels, wie Glycerin, und gegebenenfalls Verstärkungseinlagen oder Trägerstoffen gebildet ist.
DESCH102615D 1932-12-31 1932-12-31 Elastischer Koerper fuer Dichtungszwecke Expired DE684836C (de)

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