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Zur Gebrauchs- oder Zierform gestaltete, wetterfeste Duftträger -
mit d'auernd'er Duftabsonderung Die bekannten Duftträger mit ununterbrochener Abstrahlwirkung
beruhen :darauf, Baustoffe fester, aber auch bvegsamer Art zu verwenden, welche
zufolge ihrer mehr oder weniger großen Poren bis herab zu mikroskopisch feinen Poren
die Eigenschaft haben, nach Art eines Filters oder Dochtes bzw. nach Art eines Quellvorgangs
Flüssigkeiten aufzusaugen und für diese speicherbar zu sein. Zur Beschickung dieser
Duftträger werden flüssige Parfums verwendet.
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Die bekannten Duftträger sind entweder als Oberflächenverdunstungsgeräte
oder als Oberflächenverdunstungsgeräte mit eing:esichlos enen Hohlräumen als Füllräume
für größere Mengen aufzuspeichernden Duftstoffes entwickelt. Bei der Verdunstung
b-zw. Vergasung aus dem Porengebilde wird der Duftstoff nach außen wirkbar. Eine
Regelung der Verdunstung oder Vergasung und damiteine Steuerung der Duftab@strahlunig
ist an diesen Geräten ohne besondere Vorkeh= rangen nicht möglich. Mechanische,
zusätzliche StenereinrIchtungem können nur grob regeln und haben hinsichtlich Duftstoffverbrawch
einen sehr schlechten Wirkungsgrad. Sie verwickeln und vexteuern im allgemeinen
das Duftträgergebilde sehr und verhindern oft die allgemeine Anwendung.
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Als Baustoffe für die bisher bekannten Du tträger ,sind vornehmlich
Magnesia, Kreide, Kalk, Kaolin, Kieselgar, sonstige erdige Massen, ferner Alabaster,
Marmor, vor allem auch Watte, Textilien, Cellulosegebilde, natürliche und künstliche
Schwämme, Moose, Flechten, Algen und ähnliche Stoffe vexwendet worden. Auch Baustoffe,
wie Gummi, in welchen künstlich mikroiskopis.ch kleine
und auch
größere Hohlräume geschaffen werden, sind herangezogen worden.
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Die vielseitige Verwendungsweise der Duft= träger bedingte eine viel:sieitige
Gestaltung und Formgebung der Duftträger: Die technologischen und chemischen Eigenschaften
des jeweiligen Baustoffes treten dabei rich-` tunggebend in den Vordergrund. Da
diese Duftträgergebllde in den meisten Fällen kein kunstvelles Äußeres abgegeben
haben, war man bestrebt, -diesen durch .eine entsprechende Verpackung, die oft auch
in eine Zweckverbundbauart überging, ein schmükkendes Äußeres zu geben. Das hat
wieder eine erheibliche Verteuerung -der ganzen Duftträger zur Folge. Für die Verpackung
wird vamehmlvch Metall verwendet.
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Die so hergestellten bekannten Duftträger werden gewöhnlich mit flüssigem
Parfum beschickt, welches auch an Fixateure gebunden sein kann. Die Hauptbestandteile
des Parfunls .sind ätherische öle, die untereinander verschiedene Flüchtigkeitsgrade
.haben. Im allgemeinen sind die im Handel erhältlichen Parfums Zusammenstellungen
von verschiedenen. Duftstoffen, also verschiedener ätherä;scher öle und Zusätze.
Bei einfachen Düften, z. B. .reinen Blumendüften, ist auch mit euer Vereinigung,
wenn auch mit wenigen Sorten ätherischer Öle zu rechnen, die ihrerseits wieder an
Fixateure gebunden werden.
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Bei zeitlich verschiedener Verflüchtigung tritt eine Entmischung der
verschiedenen Düfte ein, wodurch letzten Emdes die Wirkeng seines bestimmten Parfums
in das Gegenteil. umschlagen kann: Die Erscheinung,der Entrriischung wird begünstigt
durch die ungesteueirte Duftausstrahlung aus großen Oberflächen oder aus grobporigen
und auch mikroskopisch feinem Poren von Duftträgern. Wie oben erwähnt, beruhen derartige
Duftträger auf dem Filterprinzip Flüssigkeiten ansaugender Massen. Selbst bei Einlagerung
des Parfums in mikroskopisch feine Poren erfolgt -eine ungestewerte Verflüchtigung
bzw. Entmischung :durch Filterung. Eine über die Zeit gleichmäßige Ahstrahlung des
Duftgemisches ohne Entmischung ist anzustreben.
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Außerdem bewirkt .die umgesteuerte Ausstrahlung der Duftstoffe eine
Vergeudung von Parfum. Um eine gedämpfte Parfumwrkung zu erreichen, ist es bei der
Stärke der Riechs.toffe nicht erforderlich, finit großem Mengenaufwand zu arbeiten.
Durch zweckmäßig entwickelte Parfumträger kann :dem außerordentlich entgegengearbeitet
und die Kraftentfaltung der Duftträger ohne Neubeschikkung zeitlich wesentlich verlängert
werden.
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Ein weiterer Nachteil .der auf dem Filtervorgang bzw. auf der Saugwirkung
aufgebauten Duftträger beruht darin, daß Feuch. tigkeits- Schweiß- usw. Einwirkungen
vor =H den kleinen Hohlräumen der Duftträger auf. genonunen werden.. Das verursacht
eine Beeinflussung oder sogar Auswaschung des Par-. füms, womit der Duftträger seine
Wirkung 'vorzeitig verliert.
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Die Erfindung besteht nun darin; daß Duftträger aus gasdurchlässigen,
sehr biegsamen, gut formbaren und formhaltenden, therni:)-plastischen Kunstharzen
mit gurnmi- bis lederartigen Eigenschaften und ultramikroskopisch feinen Poren,
z. B. aus Polymerisaten und Mischpolymerisaten auf der Basis von Kohle und Kalk
hergestellt sind, wobei das thermoplastische Kunstharz in eine Zweck- oder Zierform
gebracht ist und auch als Hülle für Duftstoffe oder mit Duftstoffen getränktes Füllmaüwial
dient.
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Gemäß der Erfindung werden für die Bildung .des Duftträgers indifferente
Baustoffe herangezogen, die infolge ihres molekularen Aufbaues ultramikroskopisch
feine, Poren haben, welche flüssigkeitsabweisend, also für Flüssigkeiten undurchlässig
sind, wohl aber die Verdunstungsdämpfe bzw. -gase des Parfums in ihrem ursprünglichen
Mischungsverhältnis aufnehmen und langsam; d. h. gesteuern bis zur nahezu vollkommenen
Ab-
strahlung gleichmäßig im ursprünglichen Mischungsverhältnis abgeben. Durch
die Durchdringungswirkung wird die Duftausstrahlung in ihrem eigentümlichen Wesen
bis zur völligen Erschöpfung gewährleistet. Als besonders geeigneter Baustoff haben
sich die Polymerisate und Mischpolymerisate der Kunstharze mit ihren bekannt guten
technologischen und ehearischen Eigenschaften erwiesen, welche weder durch die ätherischen
öle noch durch die Fixateure; noch durch Schweiß, Wärnie, Licht usw. angegriffen
werden und eine hohe Alterungsgrenze haben.
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Die Duftträger aus diesem Baustoff können so ausgebildet werden, daß
zunächst der Baustoff als wirksamer Träger (als einseitig genutzte Membran) herangezogen
wird. Will man aber dem Duftträger eine zeitlich längere Ausstrahlwirkung geben,
dann ist es zweckmäßig, die Duftträger so zu, formen, daß sie größere Speicherräume
einschließen (als Membran wirken), welche mit Parfum angefüllt werden.
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Die günstigen Eigenschaften des thermoplastischen, biegsamen und zähen
Kunstharzes gestatten nicht nur jede Zweckform, sondern auch jede Kunstform unter
Nutzung des Formänderungsvermögens des Baustoffes, des geeigneten Härtegrades, von
Farbe, Glanz usw. ohne Zugabe von Metall oder anderen festen Stützwerkstoffes dem
WerkstÜck zu geben. Scharfe und harte Kanten
werden hierbei vermieden,
das Anfressen ausgeschaltet und ein Kältegefühl auf deir menschlichen Haut unterbunden.
Durch die Baustoffwahl und eine geschickte technologische Verarbeitung wird es möglich,
neuartige, dauerhafte Zweck- und Zierkörper nicht nur als Duftträ gerhüllen, sondern
gleichzeitig auch als Duftträger selbst zu erstellen, womit ein vorbildlicher Zustand
.erreicht ist. Derartige Duftträger sind auch wetterfest, d. h. sie werden weder
im Werkstoff noch in ihrer Eigenschaft als Duftträger durch Witterungse@nflüsse
benachteiligt.
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Der abzustrahlende Duftstoff wird gemäß Erfindung in feinster Verteilung
in die ultramikroskopisch feinen Poren des Duftträig,erbaustoffes aufgenommen. Dies
kann entweder durch Beimischung, unmittelbare Bes,cbickung, Ein- oder Anlagerung,
reine Ob:erfi.ä@chenbehandlung oder auch nach vereinigtem Verfahren erfolgen, wobei
es gleichgültig ist, ob. die Duftstoffe fest, flüssig, gas- oder daimpffö:rmig verwendet
werden. Nach vollendeter Duftabstrahlung ist der Duftträger neu mit Parfum beschickbar.
Wird flüssiges Parfum in des Duftträgers eingefüllt, dann kann das Parfum unmittelbar
benetzend auf die Duftträgerwandung einwirken oder in einem besonderen, -darin versitauten
oder zu verstauenden Aufsaugekissen festgehalten werden.
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Die Belange der gesteuerten und zeitlich gleichmäßigen Duftausstrahlung
werden nach dem Gesetz der Durchdringung erreicht durch die Baustoffwahl, und zwar
vornehmlich durch thermoplastische Kunstharze, welsche ultramikroskopisch feine
Poren von Hause aus 0.!n ziemlicher Gleichmäßigkeit und in einett Größenordnung
haben, die für die Gasmoleküle (ätb@erisdh:e öle und Gemische hieraus mit stark
riechenden Duftstoffen und ätherartiger Verflüchtigung) noch groß zu nennen sind,
aber für die Beförderung verflüchtigter, stark riechender Duftstoffe zur Erzeugung
einer nicht aufdringlichen, also gedämpften Wirkung mit sparsamem Parfumverbrauch
sieh besonders eignen. ,Das ultramikroskopisch feine Porengefüge wird auch bei der
Verarbeitung des Werkstoffes wenig gestört, da die Verarbeitung bei verhältnismäßig
niederen Temperaturen und Drücken erfolgt und eine Vulkanisation wie beim Kautschuk
nicht einsetzt.
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Nach dem Durchdringungsgeseiz liegt das Bestreben vor, daß zwei, Gase,
z. B. Luft und verflüchtigte Duftstoffe, sich beim Berühren selbsttätig mischen.
Die Durchdringung der Duftstoffe nach der Außenluft wird. nur durch den Widerstand
in den Poren des Duftträgers einc:es:chränkt, und dies besonders, wenn von einer
Membranwirkung (Duftträger mit Speicherraum) Gebrauch gemacht wird. Je nach der
Stärke der Membranausbildung und der Verdichtung dieser Membran (Weichheitsgrad
des Baustoffes) und entsprechender Membrangröße hat man die Möglichkeit, die zeitlich
zu erreichende Mengenförderung an Riechstoffen feinstufig zu steuern. Die Durchdringungsgeschwindigkeit
der verflüchtigten Riechstoffe zur Außenluft ist sehr groß, da die Riechstoffgase
wesentlich leichter als die atmosphärische Luft sind. Außerdem wirkt ein Vergasungsüberdruck
irr Duftträgerspeicherraum begünstigend. Beim Fördern der verflüchtigten Duftstoffe
durch das ultramikroskopisch feine Porengeibilde tritt eine zusätzliche lebhafte
Vermischung der Duftstoffe unter sich ein. Weiterhin bewirkt gerade der Widerstand
in der Membran eine gewisse Drucksteigerung im Vergasungsvorgang der ätherischen
öle, dvodurch es möglich wird, daß äthgerische öle, die verschiedene, aber nicht
weit aus.einanderliegende Flwchtigkeitsgrade haben, auf gemeinsamen Verdampfungs-
oder Vergasungspunkt kommen, der praktisch nahe bis zum E.rs,chöpfungspunkt gehalten
werden kann. Damit wird das Beste der Beständigkeit in der abgestrahlten Duftzusammensetzung
über die Zeit bis zum Erschöpfungspunkt erreicht in einem Ausmaß, wie es bisher
nicht für möglich geworden ist. Weiterhin :ermöglicht der Sparbetrieb im Duftstoffumsatz
auch für eine zeitlich längere Abstrahlwirkung den Bau von räumlich sehr kleinen
Duftträgergebilden.
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In der Zeichnung sind einige Aus:führungsbeispIele solcher Duftträger
im Grundsatz angeführt.
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In* Fig. i ist ein einfaches Lappengebilde gezeichnet, welches' im
Gebrauch auch zu Reliefs, Figuren usw. ausgebildet werden kann. Die Einbringung
des Duftes erfolgt wie vorbeechrieben.
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In Fg. z ist ein einseitig offenes, thermoplastisches Kunstharzgabilde
a, in welches zur Aufnahme deiner größeren Menge Parfum ein Saugkissen b, bestehend
aus thermoplastischem, schwammartigem Kunstharz, Watte, Gasse o. dgl. saugfähigen
Stoff-en, eingelagert werden kann. Die Hüllea kann mit dem Bodenteil auf einer Unterlage
e verklebt, durch Wärme- und Druckbehandlung fest aufgepreßt o. dgl. werden, wodurch
das Kissgen b ehren Ab:schluß erhält. Wird die Hülle a
dünnwandj,g
gehalten, dann dringt genügend Duftstoff durch diese Hülle.
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Fig.3 stellt eine ähnliche Ausführung wie Fig. z dar, jedoch ist das
Saugkissen b allsgeits von thermoplastischem Kunstharz a umgeben.
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Filg. q. ist :ein flaschen- oder tubenförmiges, dünnwandiges Gebilde
a aus thermoplastischem
Kunsthaxz mit einem gut dichtenden. Verschluß
d zur Einfüllung von Parfum.
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Dieses Gebilde kann mit oder ohne Saug= kissen sein und gibt den Duftstoff
durch die Hülle ab-. Will man vorübergehend etwas mehr Duftstoffe entnehmen, dann
kann die zähe Behälterwandung mit einem feinen Werkzeug, wie z. B. einer Nadel,
durchstochen werden, worauf durch Druck etwas Flüssigkeit entweicht. Läßt der Druck
nach, dann wird der flüssige Inhalt wie in einem undumchstochenen Behälter gehalten
werden, da das zähe, elastische Kunstharzmaterial selbsttätig die Behälterwandung
wieder abdichtet.