-
Schaltung zur Betriebsüberwachung von mehrzylindrigen Ottcr- und Dieselmotoren
Die ordnungsgemäße ArbeitsweisPe eines Otto- oder Dieselmotors kann bekanntlich
dadurch überwacht werden, daß die Temperatur an den einzelnen Zylindern gemessen
wird. Die absolute Höhe dieser Temperatur ist nun von der Belastung des Motors,
ab,-hängig und daher im allgemeinen kd-n -unmittelbares Maß für die Arbeitsweise
des Motors. Wichtig ist aber, daß die Tempe-.raturen der einzelnen Zylinder untereinander
gleich sind oder nur um einen geringen Betrag voneinander abweichen.
-
Es sind bereits Einrichtungen bekanntgeworden, die Maschinenteile,
beispielsweise Lager, hinsichtlich ihrer Temperatur überwachen und die auf der Ausdehnung
von Körpern, wie Gasen, beruhen, wobei nur eine auf fehlerhaftem Arbeiten beruhende
Temperaturdifferenz zwischen zwei Meßstellen zur Anzeige kommt. Derartige Einrichtungensind
jedoch für den vorliegenden Zweck unbtauchbar.
-
Man hat auch elektrisch arbeitende überwachungseinrichtungen verwendet,
bei den-en im allgemeinen jedem Zylinder ein Thermoelement zugeordnet ist -und alle
Thermoeliemente hintereinandergescbaltet gemeinsamauf ein Instrument arbeiten. Es
ist unschwer einzusehen, daß bei ein-er derartigen Anordnung, die nur die mittlere
Temperatur aller Thermoelemente liefert, ein Fehler leicht unbemerkt bleiben kann
und daß es unmöglich ist, vom Beobachtungsstand aus festzustellen, welcher Zylinder
schadhaft ist. Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man auch jedem Thermoelement
ein Instrument gesondert zugeordnet, was jedoch einen unerwünscht hohen Aufwand
bedeutet.
-
Eine Verringerung des Aufwandes ließ siA durch die Verwendung nur
eines Meßgerätes
erzielen, das mit einem Umschalter verbunden ist,
durch den dais Meßgerät einzeln. auf jedes Thermoelement geschaltet werden kann.
Der große Nachteil dieser Anordnung .. . #» |
daß zur Ablesung der Temperatur sämt 1 9 |
Meßstellen abgetastet werden müssen, #p# |
daß es vorher erkennbar ist, ob alle Zyli .d d-.
' '
ordnungsgemäß arbeiten
oder nicht.
-
Hier schafft nun die Erfindung Abhäfe, die es erstmalig gestattet,
an einem dauernd in Betrieb befindlichen Anz-eigegerät zu erkennen, ob eine Unregelmäßigkeit
in der Arbeitsweise des Motors vorliegt, d. h. ob die Temperatur eines Zylinders
in unvorschriftsmäßiger Weise von der der anderen Zylinder abweicht.
-
Hierzu dient eine Schaltung, die in gleicher Weise wie die bekannten
Anordnungen an jedem Zylinder je ein Thermoelement vorsieht, wobei aber gemäß
der Erfindung sämtliche Thermoelem-ente hintereinander-, jedoch abwechselnd gegeneinandergeschaltet
sind. Durch diese besondere Schaltungsweise ist erreicht, daß das im Stromkreis
der Thermoelemente liegende Meßgerät im ordnungsgemäßen Betriebszustand den Wert
o anzeigt. Wenn aber ein Zylinder beispielsweise infolge Undichtigkeit eines Ventils
oder Versagen der Brennstoffzufuhr eine anormale Temperatur annimmt, so ist die
Differenz der Thermospannungen nicht. mehr o, und das Gerät zeigt einen Ausschlag
an.
-
Der Grundgedanke der Erfindung ist in Fig. i wiedergegeben, in der
die Zylinder eines Vierzylinderotto- oder -dieselmotors schematisch angedeutet und
mit den Ziffern i* bis 4 versehen sind. Die Thermoelemente, von denen an jedem Zylinder
eins angebracht ist, sind sämtlich und zusammen mit dem Meßgerät 5 hintereinander
in einen Stromkreis eingeschaltet, jedoch so, daß sie abwechselnd gegeneinanderliegen.
Das Anzeigegerät 5 zeigt im Falle einer falschen Arbeitsweise eines Zylinders
die Temperaturdifferenz A'C an, die durch eine Uinter- bzw. Übertemperatur an dem
hetreff enden Zylinder gegeben ist.
-
Um nun neben dieser sofortigen Erkennbarkeit eines Fehlers in der
Arbeitsweise des Motors ohneScliwierigkeiten sofort feststellen zu können, welcher
Zylinder ausgefallen ist, kann die Schaltung weiterhin so ausgebildet werden, daß
außerdem jedes Thermoelement einzeln an ein Meßgerät angeschaltet werden kann. Hierfür
zeigen die Fig.2 und 3 Ausführungsbeispiele, und zwar wird bei der Schaltung
nach Fig.2 sowohl für die gemeinsame überwachung wie für die Durchmessung der einzelnen
Thermoelemente ein einziges Meßgerät mit zwei Skalen verwendet, während bei der
Schaltung nach Fig.3 hierfür zwei Meßgeräte dienen, die zweckmäßig baulich vereinigt
sind.
-
In den Fig. 2 und _3 ist ein doppelpoliger
Umschalter 6 für fünf Stellungen vorgesehen, |
es gestattet, bei der Schaltung nach |
"u.lk. 2 das Meßgerät 7 in der Stellung
A zur |
,g46meinsamen überwachung der Zylinder zu benutzen. Diese Stellung des Umschalters
ist die Normalstellung, bei der das Instrument auf der einen, in
A' C (Temperaturdifferenz)
geeichten Skala o anzeigen muß. Im Augenblick des Ausfalles eines Zylinders wird
die Anzeige von o abweichen, und nunmehr ist durch Betätigung des Umschalters die
Mög-
lichkeit gegeben, das Instrument
7 über die Kontaktpaare i bis
4 an die einzelnen an Klen Zylindern i bis 4 angebrachten Thermoeltmente zu legen.
Hierbei zeigt dann der Ausschlag auf der zweiten, in
' C geeichten Skala,
welches Thermoelement eine Unter-bzw. Übertemperatur besitzt, und somit, welcher
Zylinder nicht ordnungsgemäß arbeitet.
-
Ähnlich ist die Schaltung nach Fig. 3 aufgebaut, bei der zwei
getrennte Meßgeräte verwendet werden. Das Gerät 8 dient zur gemeinsamen überwachung
und steht bei einwandfreier Arbeit des Motors auf o. Hierbei liegt der Umschalter
6 ebenfalls in der Nullstellung. Zeigt sich nun durch Ausschlag des Instrumentes
8, daß einer der Zylinder i bis 4 eine anormale Temperatur besitzt, so kann
man durch Betätigen des Umsdialters 6
und durch Schalten auf die den vier
Zylindern i bis 4 und ihren Thermoelementen. entsprechenden Kontaktpaare i bis 4
sofort das die anormale Temperaturaufweisende Thermoelement ermitteln, die in dem
Gerät 9, das in normalem Betriebszustand auf o steht, zur Anzeige kommt.
-
Die beschriebenen Beispiele sind für die überwachung von solchen Motoren
gedacht, die eine gerade. Zylinderzahl besitzen. Die Schaltung nach Fig.3 läßt sich
aber auch in besonders einfacher Weise auf eine ungerade Zylinderzahl anwenden,
wobei heispielsweise für einen Fünfzylindermotor die überwachung der Zylinder i
bis 4 unverändert bleibt. Es ist lediglich notwendig, dieSchaltung in der in Fig.3
gestrichelten Weise zu ergänzen, indem an den Zylinder 5 ebenfalls ein Thermoelement
angelegt wird, das mit dem Nullkontakt des Umschalters.6 verbundenist. Inder normalenBetriebsstellung
zeigt dann das Gerät 9 die Spannung des am Zylinder 5 liegenden Thermoelementes,
während das Gerät 8 in der beschriebenen, Weise die Zylinder i bis 4 überwacht.
-
Für eine ungerade Zahl von Zylindern ist auch eine Anordnung denkbar,
bei der an einem Zylinder zwei gegeneinandergeschalte'te Thermoelemente angebracht
sind, währenddie
übrigen Zylinder, die eine gerade Zahl ausmachen,
in der beschriebenen Weise kontrolliert werden. Die zwei an einem Zylinder vorgesehenen
Thermoelemente werden in der Gesamtschaltung in gleicher Weise eingefügt wie
je zwei andere Elementpaare, die an zwei Zylindern angebaut sind. Auf diese
Weise ist erreicht, daß auch bei einer ungeraden Zylinderzahl das für alle Zylinder
gemeinsameüberwachungsgerät bei richtigerArbeitsweise des Motors auf o steht.
-
Es ist selbstverständlich, daß nur größere Ausschläge an dem der allgemeinen
überwachung dienenden Anzeigegerät auf einen Fehler in der Arbeitsweise des Motors
hindeuten -und daß auch bei normalem Betrieb das Instrument nicht vollkommen auf
o stehen, sondern vielmehr um den Nullpunkt geringe Schwankungen ausführen wird,
da naturgemäß nicht sämtliche Zylinder sich auf der vollkommen gleichen Temperatur
auch bei richtiger Arbeitsweise des Motors hefinden werden.