DE679655C

DE679655C - Explosionsgefaehrdete, druckfest gekapselte elektrische Maschine

Info

Publication number: DE679655C
Application number: DES129655D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Ludwig Hartwagner
Original assignee: Sachsenwerk Licht und Kraft AG
Current assignee: VEM Sachsenwerk GmbH
Priority date: 1937-11-25
Filing date: 1937-11-25
Publication date: 1939-08-10

Description

Bei druckfest gekapselten elektrischen Maschinen, die in mit explosiblen Gasen angefüllten Räumen arbeiten, ist die Möglichkeit vorhanden, daß sich innerhalb der von den Lagerschilden eingeschlossenen Wicklungsräume explosible Gase ansammeln. Beim Auftreten von Isolationsfehlern o. dgl. kann dieses Gas bekanntlich infolge Funkenbildung zur Entzündung kommen, und die damit verbundene Explosion übt einen schlagartigen Druck auf die Stirnflächen des Läufers aus. Der Läufer versucht, diesem Druck durch Axialverschiebung nachzugeben, und es entsteht eine ganz außerordentliche Beanspruchung der Maschinenlager in axialer Richtung, welche zu einer Zerstörung dieser Lager führen kann.

Gegenstand der Erfindung ist eine druckfest gekapselte elektrische Maschine, bei weleher die oben angeführten Nachteile dadurch vermieden werden, daß an beiden Lagerschildinnenseiten mit der Welle fest verbundene feste Ringscheiben angeordnet sind, welche den gleichen Durchmesser wie der Läufer haben und bei einer Explosion innerhalb des Lagerschildes einen Druckausgleich bewirken. Beim Auftreten einer Explosion in einem der Wicklungsräume wird der gleiche Axialdruck wie auf die Läuferstirnfläche auch auf die innenliegende Stirnfläche der Ringscheibe ausgeübt, und demzufolge kann keine zur evtl. Zerstörung der Lager führende Axialverschiebung des Läufers eintreten. Da die auf der Welle angeordneten Ringscheiben betriebsmäßig mit umlaufen müssen, wird man zwisehen Lagerschildinnenfläche und gegenüberliegender Ringscheibenfläche einen entsprechenden Luftspalt vorsehen. Um den Übertritt der Explosion in den zwischen Lagerschild und Ringscheibe liegenden Zwischenraum zu vermeiden, kann man am Lagerschild sich axial in den Wicklungsraum er-

Claims

streckende Ringansätze anordnen, die als Dichtung zwischen dem Lagerschild und tder mit der Welle fest verbundenen Scheibe wirken. Die Dichtung kann auch an der dem Lagerschild zugekehrten Stirnfläche der Ringscheiben erfolgen. Zur Erhöhung der Sicherheit können diese Ringansätze und die Scheiben nach Art einer Labyrinthdichtung miteinander verbunden sein. ίο Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens ist in der Zeichnung dargestellt. α ist der Ständer, der in ein druckfestes Gehäuse b eingepreßt o. dgl. ist. Als Läufer ist beispielsweise ein Käufigläufer d ange- 1,5 nommen, der fest auf der Welle e sitzt. Die Lagerschilde/Xj f2 sind ebenfalls druckfest ausgeführt. C1, C2 sind die Wickelköpfe des Ständers. Die Lager ^1, ^2 können Gleitoder Kugellager sein. Es sei angenommen, daß sich in den Stirnräumen A1, A2 ein explosibles Gemisch befindet. Wird nun beispielsweise das im RaUmA1 befindliche Gemisch durch einen Funken zur Entzündung gebracht, so versucht der Explosionsdruck, den Läufer d in der Pfeilrichturig zu verschieben, wodurch ein schlagartiger Druck auf das LagerJj2 ausgeübt wird, der zu einer Zerstörung dieses Lagers führen kann. Ist der Luftspalt zwisehen Ständer und Läufer nicht sehr groß, wie dies im allgemeinen der Fall ist, so bleibt die Explosion auf den Raum A1 beschränkt. Es ist aber auch möglich, daß durch eine erneute Funkenbildung oder durch Übertritt der Explosion das sich im Wicklungsraum A2 befindende Gemisch ebenfalls entzündet, und der Läufer d wird dadurch schlagartig auch noch gegen das Lager ^1 gedrückt, wodurch auch dieses Lager beschädigt werden kann. Um die Auswirkungen der Explosion auf die Lager zu vermeiden, sind auf die Welle e des Läufers d die Druckentlastungsscheiben/j, z'2 fest- aufgesetzt. Die Scheiben haben den gleichen Durchmesser wie der Läufer d. Am Lagerschild angeordnete Ringansätze k greifen über die Scheiben I1, Z2 und y dienen zuir Abdichtung der Scheiben gegenüber den LagerschildenZ1,/2. Tritt nun beispielsweise im Raum A1, A2 eine Explosion auf, so wirkt der Explosionsdruck auf die Stirnfläche des Läufers λ? und die Innenfläche der Scheibe Z1, z'2 in gleichem Maße. Der auf den Läufer d wirkende Axialdruck wird also innerhalb des Raumes A1, A2 ausgeglichen, und somit tritt keine Axialbeanspruchung des Lagers g2, gt ein, und zwar auch dann nicht, wenn gleichzeitig oder kurz vorher oder nachher auch noch eine Explosion in dem anderen Räume A2, A1 auftreten sollte. Batentansprüche:

1. Explosionsgefährdete, druckfest gekapselte elektrische Maschine, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Lagerschildinnenflächen mit der Welle (e) fest verbundene· feste Ringscheiben (Z₁, Z₂) vom Durchmesser des Läufers (d) angeordnet sind.

2. Elektrische Maschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an den Lagerschildinnenflächen sich in den Wicklungsraum erstreckende Ringansätze (k) angeordnet sind, die mit den Ring·: scheiben (z'_i3 z'₂) Dichtungsspalte bilden.

3. Elektrische Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringansätze (k) und die Scheiben (Z₁, z"₂) nach Art einer Labyrinthdichtung ineinandergreifen.

Hierzu J Blatt Zeichnungen