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Einrichtung zur Erhöhung der Ansprechempfindlichkeit von Fallbügelreglern
Regler, die als steuerndes Organ ein empfindliches Meßwerk besitzen, dessen Verstellkraft
nicht ausreicht, um beispielsweise bei elektrischen Reglern durch den Meßwerkzeiger
einen Kontakt oder .eine Schaltröhre unmittelbar zu betätigen, werden als sog. Fallbü,gelregler
ausgeführt, bei denen ein absatzweise bewegter Fall- oder Druckbügel bzw. eine ähnliche
Abtasteinrichtung die- Stellung des Zeigers prüft und je nach dessen Abweichung
vom gewünschten Sollwert durch Schließung oder Öffnung eines Stromkreises die zu
regelnde oder eine sie beeinflussende Einrichtung ein- oder ausschaltet bzw. entsprechend
einstellt. Unter der A.nsprechempfindlichkeit eines derartigen Reglers ist der kleinste
Wert zu verstehen, um den die Stellung des Meßwerkzeigers vom Sollwert abweichen
muß, damit die entsprechende Schaltung sicher ausgeführt wird.
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Die bekannten Regler ,arbeiten in der Weise, daß entweder der Zeiger
bei jedem Hub des Fall- oder Druckbügels etwas gehoben oder niedergedrückt wird
und dabei im Bereiche des Sollwertes auf eine die Schaltröhre tragende Wippe trifft
und diese mitbewegt, oder es wird ein periodisch bewegter Abtastbügel im Bereiche
des Sollwertes beim Auftreffen auf den Zeiger in seiner Bewegung gehemmt bzw. ein
mit dem Abtastbügel verbundenes Steuerteil eingestellt, welches die Schaltung bewirkt,
oder es wird eine Vereinigung dieser Anordnungen angewendet.
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Bei derartigen Reglern wird der Sollwert durch die eine seitliche
Kante der Wippe bzw. des Abtasters dargestellt. Die Ansprechempfindlichkeit hängt
außer von der Form dieser Kante hauptsächlich von dem Grade der Unveränderlichkeit
ab, mit der sie die ihr :einmal gegebene, dem Sollwert entsprechende Lage beibehält.
Seitliches Spiel in den Lagern, Führungen usw., die sich in Richtung des Zeigerausschlages
auswirken, setzen die Ansprechempfindlichkeit herab. Um das zu vermeiden, ist sorgfältige
Bearbeitung und genaues Zusammenpassen der einzelnen Teile erforderlich.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung, die in einfacher Weise
diese Nachteile vermeidet. Gemäß der Erfindung wird zur Erhöhung der Ansprechempfindlichkeit
zwischen dem Zeiger und dem. die Schalterstellung oder einem die Betätigung des
Schalters auslösenden Teil eine ohne seitliches
Spiel fest neingespannte
Blattfeder angeordnet, die mit ihrem freien, erforderlichenfalls abgewinkelten Ende
ohne seitliche Führung unmittelbar den Zeiger abtastet. Die Blattfeder ist starr
mit einem feststehenden Teil, insbesondere mit einem verschwenkbaren Arm für die
Einstellung des Sollwertes verbunden, der ein seitliches Spiel in seinem kräftigen
Drehgelenk nicht besitzt. Durch diese Anordnung eines von der Blattfeder gebildeten,
oder an ihr befestigten Zwischengliedes ist die Abtastung des Zeigers unabhängig
von den sonstigen in Lagern und Führungen mit seitlichem Spiel beweglichen Gliedern,
@so daß der seitliche Wirkbereich des Tastgliedes eindeutig abgegrenzt ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung an zwei
Ausführungsbeispielen. A-bb. i zeigt die Einrichtung an einem Regler, bei dem die
Abtastbewegung durch die auf den Sollwert einstellbare Vorrichtung bewirkt wird.
Abb.2 zeigt die gleiche Einrichtung bei einem Fallbügelregler. Gemäß Abb. i ist
bei einem Regelgerät in der üblichen Weise ein durch eine Drehspule i dargestelltes
Meßwerk vorgesehen, durch das ein Zeiger 2 entsprechend der gemessenen Größe verstellt
wird. Der Zeiger 2 kann entsprechend der Meßgröße eine beliebige Stellung einnehmen.
Außerdem ist ein um eine senkrechte Achse 3 verschwenkbarer Hebelarm 4 vorgesehen,
der mit seinem Zeiger 5 auf einen bestimmten Sollwert :eingestellt werden kann:
An einer waagerechten Achse 6 ist an diesem Hebelarm ein in gleichmäßigen Abständen
auf und ab bewegtes Glied 7 gelagert, das seinerseits ein Abtastglied 8 trägt, welches
durch den gegebenenfalls darüberstehenden Zeiger 2 so beeinflußt werden kann, daß
ein Quecksilberkippschalter 9 einen Schalt- öder Regelvorgang auslöst. Die Zwischenglieder,
durch die die Beeinflussung des Schalters 9 entsprechend der Stellung des Abtastgliedes
8 vorgenommen wird, sind in der Zeichnung fortgelassen. Jedenfalls können durch
die Lagerung dieser Glieder und insbesondere durch die Führung des Abtastgliedes
8 und dessen seitliche Abmessungen sowie auch durch die Lagerung des Gliedes 7 auf
der Achse 6 eine Reihe von Ungenauigkeiten entstehen, die sich in der Weise ungünstig
auswirken, daß in den Grenzfällen, wo der Zeiger 2 mit seiner Schneide seitlich
vom Abtastglied 8 steht,' die Steuereinrichtung und damit den Schalter noch beeinflussen
kann oder nicht. Um diese Ungenauigkeiten zu beseitigen und eine Beeinflussung des
Schalt- oder Regelvorgangs eindeutig von der Lage des Sollwertzeigers 5 abhängig
zu machen, ist ein Zwischenglied i o zwischen dem Zeiger 2 und dem Abtastglied 8
vorgesehen, das mittels einer Feder i i an einem Arm 12 des verstellbaren Hebelarmes
4. befestigt ist. Unabhängig von der nicht ganz genauen Lage der Teile 7 und 8 wird
in jedem Falle, wo das Abtastglied 8 das- Zwischenglied i o anhebt, der Zeiger 2
eindeutig von diesem Zwischenglied 1o erfaßt, wenn er sich in dessen Wirkbereich
befindet. Der Zeiger 2 wird dabei gegen eine feste Anlage 13 gedrückt, so daß das
Abtastglied 8 die entsprechende Umschaltung des Schalters 9 vornimmt. Befindet sich
der Zeiger 2 außerhalb des Wirkbereiches des Zwischengliedes io, so findet die Umschaltung
nicht statt, da dann das Zwischenglied i o infolge seiner federnden Befestigung
genügend weit ausweichen kann und das Abtastglied B nicht die erforderliche Beeinflussung
zur Betätigung des Schalters 9 erfährt.
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In entsprechender Weise wirkt die Anordnung gemäß Abb. 2. Hier handelt
es sich um einen sog. Fallbügelregler, bei dem der vom Meßwerk i verstellte Zeiger
2 in regelmäßigen Zeitabständen durch den sog. Fallbügel i q. angehoben wird. In
dem Falle, wo sich der Zeiger 2 unter einer die Schaltröhre 15 tragenden
Wippe 16 befindet, wird diese unter Vermittlung des Zeigers 2 angehoben,
so daß der Sehalt- oder Regelvorgang ausgelöst wird. Um auch hier die Einrichtung
von der nicht ganz eindeutigen Lage und Bemessung des Gliedes 16 unabhängig zu machen,
ist wiederum das Zwischenglied io vorgesehen, das durch die Feder i i mit dem um
die Drehachse 3 einstellbaren Arm 17 verbunden ist. Der Regel- oder Schaltvorgang
kann beim Anheben des Bügels i q. nur dann ausgelöst werden, wenn die Schneide des
Zeigers 2 auf das Zwischenglied i ö trifft und dabei die Wippe 16 anhebt. Befindet
sich der Zeiger e seitlich von dem Zwischenglied io, so kann die Wippe 16 nicht
mehr verstellt werden.
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Die Einrichtung hat gleichzeitig den Vorteil, daß infolge der verschiedenen
Hebelarmlängen zwischen der Berührungskante des Abtastgliedes und dessen Drehpunkt
sowie zwischen Berührungskante des Zeigers und dessen Drehpunkt eine ungünstige
radiale Druckkomponente im Meßwerk nicht auftreten kann. Die Einrichtung kann auch
zur Betätigung mehrerer Schalter verwendet werden, indem das Zwischenglied in bekannter
Weise mit einer Abstufung oder einer schrägen Kante versehen ist öder- indem mehrere
derartige Glieder bei entsprechend angeordneter Zahl von Schaltern vorgesehen sind.