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Sicherheitsschloß für die Zimmertüren von Gasthöfen Zusatz zum Patent
648 913
Es ist in der Schloßtechnik bekannt, einen Feststeller für den Türdrücker
mit einem Ab-
sperrschieber für das Schlüsselloch so zu kuppeln, daß beim
Feststellen des Drückers gleichzeitig der Absperrschieber für das Schlüsselloch
vorgeschoben wird. Bei einem zur Anbringung an der Innenseite der Tür bestimmten
Drückerfeststeller mit Schlüssellochsperrer ist der Ab-
sperrschieber so ausgebildet,
daß. er bei im Schlüsselloch steckendem Schlüssel vorgeschoben werden kann. Er wirkt
in vorgeschlossener Stellung mit dem zweiseitig abgeflachten Schlüsselschaft derart
zusammen, daß er den Schlüssel gegen Herausstoßen aus dem Schloß sichert. Die Sperrvorrichtung
für den Drücker ist dabei an der Rückseite des Türschildes oder Türbleches verdeckt
angeordnet, während der Absperrschieber für das Schlüsselloch entweder ebenfalls
an der Rückseite des Schildes verdeckt liegt oder an dessen Vorderseite sichtbar
angeordnet ist. Im ersten Falle ist für die Bedienung der beiden Teile ein außen
am Schild liegender Knopf vorgesehen, während im zweiten Falle der Absperrschieber
als Bedienungsgriff dient. Bei einem zur Anbringung an der Türaußenseite bestimmten
DrückerfeststeHer mit Absperrschieber für das Schlüsselloch verdeckt ist der angeordnete
auf der Innenseite Feststeller des für Türs den c h*Ides Tür- "' drücker seinerseits
verriegelbar, und zwar durch Drehen eines auf dem Drückerschaft gelagerten, unauffälligen
Ringes. Der nur bei abgezogenem Schlüssel verschiebbare AbsperrscLieber für das
Schlüsselloch ist auf der Außenseite des Türschildes angeordnet und bildet gleichzeitig
eine Handhabe zum Bedienen des Drückerfeststellers. Diese Einrichtung ist als Geheimsicherung
gedacht; sie soll bei vorgeschobenem und verriegeltem Drückerfeststeller nicht nur
das Zurückziehen der Schloßfalle mittels des Drückers, sondern gleichzeitig auch
das Einführen eines Schlüssels von der Türaußenseite verhindern. Keine dieser bekannten
Vorrichtungen zum Feststellen des Drückers und zum Verschließen des Schlüsselloches
steht mit der Inneneinrichtung des Schlosses in Verbindung, vielmehr sind sie vom
Türschloß unabhängig.
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Bei einem Türschloß, das neben einem durch einen Schlüssel bedienbaren
Riegel eine von Hand zurückziehbare Falle enthält, die mittels eines von außen bedienbaren
Malschlosses für sich in der vorgeschlossenen Stellung festgestellt werden kann,
ist es bekannt, mit dem Malschloß einen Absperrschieber für.das äußere Schlüsselloch
so zu kuppeln, daß beim Feststellen der Falle gleichzeitig das äußere Schlüsselloch
verschlossen wird. Auch hier handelt es sich darum, das Schloß gegen Bedienung der
Falle und gegen Einführen eines Schlüssels von der Türaußenseite zu sichern.
Die
Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbildung des durch das Patent 648
913 geschützten Sicherheitsschloß für die Zimmertüren von Gasthöfen u. dgl.
mit einer von beiden Türseiten mittels Drückers bedienbaren Falle, einem von beiden
Türseiten durch einen Schlüssel bedienbaren Schloß- oder Hauptriegel m
' it plattenförmigen Zuhaltungen und einem von der Türinnenseite mittels
einer Handhabe bedienbaren Zusatz- oder Nachtriegel. Dieser Nachtriegel kann von
der Türaußenseite mittels eines vom gewöhnlichen Schlüssel und dem etwa vorhandenen
Hauptschlüssel abweichenden Sonderschlüssels, des sogenannten Notschlüssels, zurückgeschlossen
werden. Das diesem Zweck dienende Getriebe, das vorzugsweise gleichzeitig auch zum
Zurückziehen der Falle benutzt werden kann, ist bei dem Schloß nach dem Hauptpatent
dem Schlüsselloch für den gewöhnlichen Schlüssel zugeordnet, so daß der Notschlüssel
durch dasselbe Schlüsselloch wie der gewöhnliche Schlüssel einzuführen ist. Für
das Öffnen der Tür mittels des Notschlüssels ist deshalb Bedingung, daß der von
der Türinnenseite in das Schloß eingeführte Schlüssel des Gastes von der Türaußenseite
aus dem Schloß herausgestoßen werden kann. Zu dem Zwecke soll nach der im Hauptpatent
gezeigten Ausführung der Gastschlüssel am Schaftende mit einem feinen Schlitz für
einen Schraubenzieher oder einem anderen Angriff für ein Werkzeug versehen sein,
mit dem der Gastschlüssel in die zum Herausstoßen aus dem Schloß erforderliche Stellung
gedreht werden kann. ' Diese Einrichtung versagt aber dann, wenn, was hin
und wieder bei überängstlichen Gästen vorkommt, der Gastschlüssel durch Anbinden
des Schlüsselringes an den Türdrücker oder durch Hindurchstecken eines am Drücker
abgestützten Stabes oder Drahtes gegen Verdrehen gesichert worden ist.
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Die Zusatzerfindung bezweckt, eine Einrichtung zu schaffen, die den
Gast nicht nur davon abhält, seinen Schlüssel festzubinden oder in anderer Weise
gegen Herausstoßen zu sichern, sondern ihn sogar veranlaßt, beirn Verriegeln der
Tür den Schlüssel wieder abzuziehen, also das Schloß für den Notschlüssel frei zu
machen. Zu dem Zwecke ist erfindungsgemäß mit dem Nachtriegel bzw. dessen Handgriff
ein nur bei abgezogenem Schlüssel verschiebbarer Absperrschieber bekannter Axt für
das innere Schlüsselloch zwangläufig so gekuppelt, daß mit dem Nachtriegel gleichzeitig
der Absperrschieber für das innere Schlüsselloch, vorgeschlossen wird. Der Gast
ist inithin gezwungen, beim Vorschließen des Nachtriegels, zu dessen Benutzung er
durch eine an der Tür angebrachte Gebrauchsanweisung für das Türschloß und durch
Inschriften am Türblech, wie z. B. durch Anbringen der Worte «Geschlossen» und «Offen»
beim Handgriff für den Nachtriegel ausdrücklich aufgefordert werden kann, seinen
Schlüssel abzuziehen, so daß eine Sperrung des Schlosses gegen Einführen des Notschlüssels
vermieden ist. Um den Gast zur Benutzung des Nachtriegels und des damit verbundenen
Schlüssellochverschlusses besonders anzuregen, kann der Absperrschieber außen am
Türblech sichtbar angeordnet sein. Ferner kann mit dem Absperrschieber für das Schlüsselloch
ein Feststeller bekannter Art für den Türdrücker verbunden sein, der ebenfalls am
Türblech sichtbar angeordnet ist. Dadurch, daß außer einem Nachtriegel gleichzeitig
ein Feststeller für den Türdrücker vorhanden ist, erhält der Gast ein so großes
Gefühl der Sicherh(-it, daß er von behelfsmäßigen Sicherungsmitteln, -wie Sicherung
des Schlüssels gegen Herausstoßen aus dem Schloß Abstand nehmen wird. Auf der anderen
Seite wird aber der ängstliche Gast veranlaßt, alle vorhandenen Sicherungsmittel
zu benutzen, also den Nachtriegel vorzuschließen und damit zugleich den Türdrücker
festzustellen, zumal dabei gleichzeitig noch ein Verschluß des Schlüsselloches erfolgt,
wodurch dem Gast - ohne daß damit allerdings praktisch eine größere Sicherheit
erreicht ist - ebenfalls ein Gefühl erhöhter Sicherheit gegeben wird. Hinzu
kommt,. daß alle zusätzlichen Sicherungseinrichtungen mit einem Handgriff, nämlich
durch Drehen der Handhabe des Nachtriegels bedient werden können, wodurch der Gast
ebenfalls davon abgehalten wird, umständlichere behelfsmäßige Sicherungen anzuwenden.
Es ist daher die denkbar größte Gewähr dafür gegeben, daß der Gast die für diesen
Zweck besonders vorgesehenen Sicherungseinrichtungen benutzt, und daß demzufolge
das Schloß für den Notschlüssel frei gemacht wird, wenn der Gast es für notwendig
hält, die Tür über das einfache Vorschließen des Hauptriegels hinaus zu sichern.
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Für die sichtbare Anordnung des Absperrschiebers und eines damit verbundenen
Feststellers für den Türdrücker wird nur Schutz beansprucht in Verbindung mit der
Kupplung des Nachtriegels bzw. seiner Handhabe mit einem Absperrschieber für das
innere Schlüsselloch.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
Dabei zeigen Fig. i eine Vorderansicht des Schlosses und des inneren Türbleches
mit den daran angeordneten Teilen bei zurückgeschlossenem Nachtriegel und entsichertem
Türdrücker, Fig. 2 eine gleiche Ansicht wie Fig. i bei vorgeschlossenem Nachtriegel
und festgestelltem Türdrücker, _
Fig. 3 eine Ansicht des Schlosses
vom Schloßstulp aus in der Stellung der Teile nach Fig. --.
Fig. 4 eine Ansicht
des Schlosses allein von
-der Türaußenseite bei abgenommener Schloßdecke
in der Stellung bei mittels des Notschlüssels zurückgezogener Falle und Nachtriegel.
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Die innere Einrichtung des Schlosses ist die gleiche wie im Hauptpatent.
Es ist zusätzlich zu der mittels der beiden Drücker 40 und 41 und der Nuß
9 zurückziehbaren Falle i und dem mittels sämtlicher vorhandenen Schlüssel,
Gastschlüssel, Hauptschlüssel und Notschlüssel, vor-und zurückschließbaren Hauptriegel
2, ein Nachtriegel 3 vorgesehen, der von der Türinnenseite mit Hilfe einer
besonderen Handhabe, nämlich eines Drehgriffes42, vor- und zurückgeschlossen werden
kann. Über dem Schaft des Hauptriegels 3 ist ein teils durch die Zuhaltungen
des Riegels 3, teils durch die nur vom Notschlüssel einstellbare Sonderzuhaltung
17 gesicherter und bei zurückgeschlossenem Hauptriegel über einen Mitnehmer 3:c
bedienbarer Wechselhebel 29 vorgesehen, mit dem einerseits über das Gestänge
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die Falle i zurückgezogen und anderseits über die Stange 32 mit
Haken 33 die Nuß 25 des Nachtriegels 3 gedreht und damit dieser
Riegel zurückgeschlossen werden kann.
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An der Innen- und Außenseite der Tür werden die üblichen Türbleche
43, 44 angebracht, in denen die Türdrücker 40, 41 gelagert sind und die die Schlüssellöcher
für die Bedienung des Hauptriegels 2 enthalten. Das innere Türblech 43 dient außerdem
noch zur Lagerung des Handgriffes 42 für den Zusatz- oder Nachtriegel
3.
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Gemäß der Erfindung ist am inneren Türblech 43 ein senkrecht auf-
und abbeweglicher Schieber 45 bekannter Art geführt, der ein in der unteren Endstellung
des Schiebers mit dem Schlüsselloch 46 des Türbleches 43 sich deckendes Schlüsselloch
47 enthält. Der Schieber 45 weist unten einen Winkelschlitz 48 auf, durch den der
Schaft des Handgriffes 42 hindurchtritt. Der Handgriffschaft trägt dabei einen in
dem Winkelschlitz liegenden Flügel oder Arm 49, der so angeordnet ist, daß er beim
Drehen des Handgriffes 42 den Schieber 45 mitnimmt. Die Anordnung ist dabei so,
daß beim Vorschließen des Nachtriegels 3 der Schieber 45 aufwärts in seine
obere Endlage bewegt wird, in welcher die Schlüssellöcher 46, 47 sich nicht mehr
decken und infolgedessen das Schlüsselloch 46 im Türblech 43 ganz oder wenigstens
teilweise abgesperrt ist (Fig. 2, und 3). Beim Zurückschließen des
Nachtriegels 3 wird der Schieber 45 dagegen in seine untere Endstellung zurückbewegt
(Fig. i). In einem Vorsprung 5o des Türbleches ist unterhalb des Drückers 4o ein
Riegelbolzen 51 senkrecht geführt, der in seiner oberen Endlage im Zusammenwirken
mit einem Ansatz 52 am Schaft des Innendrückers 4o diesen feststellt,
d. h. gegen Drehen im Sinne des Zurückziehens der Falle i sichert (Fig. 2
und 3).
Der Ansatz 52 kann mit dem Drückerschaft einstückig sein. Er
wird jedoch zweckmäßig durch einen verlängerten Lappen einer auf dem Drückerschaft
mittels einer Spannschraube 53
festgeklemmten Schelle 54 gebildet. Der Riegel-oder
Feststellbolzen 51 ist mit dem Schieber 4# zur gemeinsamen Bewegung gekuppelt, und
zwar mittels eines am Schieber angenieteten Stiftes 55, der in eine Querbohrung
des Bolzens 51 eingreift. Er wird also beim Aufwärtsbewegen des Schiebers 45 in
die Sperrstellung bewegt (Fig. 2 und 3), beim Abwärtsgang des Schiebers dagegen
aus der Sperrstellung zurückgezogen, so daß dann der Türdrücker io wieder frei drehbar
ist (Fig. i). In der oberen Endlage werden Schieber 45 und Feststeller 51 durch
den am Handgriff 42 des Nachtriegels 3 angeordneten Flügel 49, der dann senkrecht
nach oben zeigt, starr abgestützt.
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Wie ersichtlich, ermöglicht die neue Einrichtung dem Gast eine mehrfac5e
Sicherung der Tür. Er kann nicht nur den Hauptriegel 2 und den Nachtriegel
3 vorschließen, sondern auch den Türdrücker 40 feststellen. Um Nachtriegel
und Feststeller bedienen zu können, ist der Gast genötigt, zuvor den Schlüssel abzuziehen,
so daß das Schloß für den Notschlüssel frei ist und somit der Gasthofbesitzer im
Notfalle ohne weiteres in der Lage ist, die Tür von außen zu öffnen, indem er mittels
des Notschlüssels 56 (Fig. 4) nicht nur den Hauptriegel 2, sondern auch den
Nachtriegel 3 und die Falle i zurückschließen kann. Dabei werden infolge
der Kupplung des Schiebers 45 mit dem Handgriff 42 des Nachtriegels 3 gleichzeitig
auch der Schieber 45 und der Feststellbolzen 51 in die Ausgangsstellung zurückbewegt.
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Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind Ab-
änderungen desselben sowie andere Ausführungen
möglich. So könnte der Schieber 45, statt daß er auf dem Türblech 43 sichtbar angeordnet
ist, auch in einem als flacher Kasten ausgebildeten Türblech verdeckt geführt sein,
so daß nur der zum Feststellen des Türdrückers dienende Bolzen 51 und seine Führung
50 sichtbar sind. Bei der dargestellten Anordnung eines ebenfalls durch den
Notschlüssel zurückziehbaren Feststellers für den inneren Türdrücker kann gegebenenfalls
auf den Fallenwechsel verzichtet und das Schloß so eingerichtet werden, daß der
vom Notschlüssel zu bedienende Hebel :zg ausschließlich zum Zurückziehen des Nachtriegel
3 dient. Denn wegen des Vorhandenseins eines besonderen Feststellers ist
nicht mehr damit zu rechnen, daß der Gast den Türdrücker durch irgendwelche Behelfsmittel
sichert. Für den angestrebten Erfolg kann es auch genügen, den zum vollständigen
oder teilweisen Absperren des inneren Schlüsselloches 46 dienenden Schieber45 allein
mit dem Nachtriegel 3 bzw. dessen Handgriff 25 zu kuppeln, in welchem
Falle durch das Vorschließen des Nachtriegels allein das Ab-
ziehen
- des Gastschlüssels erzwungen wird. Es kann also der Feststeller für den
Innendläcker gegebenenfalls auch vom Schieber45 unabhängig sein, oder es kann der
Feststeller ganz weggelassen werden. In beiden Fällen muß natürlich der Fallenwechsel
vorhanden sein, um die Falle auch bei der gegebenenfalls nur behelfsmäßigen Feststellung
des Innendrückers zurückziehen zu können. Der Absperrschieber 45 für das innere
Schlüsselloch könnte statt geradlinig geführt auch drehbar angeordnet sein, und
beispielsweise aus einer Scheibe oder einem Scheibensektor bestehen, der unmittelbar
am Schaft des Handgriffes 4-- für den Nachtriegel befestigt ist. Der Drehschieber
kann mit einer Exzenterkante o. dgl. zur Steuerung des Feststellriegels 51 für den
Türdrücker 40 versehen sein.