DE670058C - Verfahren zur Herstellung einer aktiven medizinischen Kohle mit desinfizierenden Eigenschaften - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer aktiven medizinischen Kohle mit desinfizierenden Eigenschaften

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DE670058C
DE670058C DEB156222D DEB0156222D DE670058C DE 670058 C DE670058 C DE 670058C DE B156222 D DEB156222 D DE B156222D DE B0156222 D DEB0156222 D DE B0156222D DE 670058 C DE670058 C DE 670058C
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peat
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disinfecting properties
retort
medicinal charcoal
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/312Preparation
    • C01B32/336Preparation characterised by gaseous activating agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung einer aktiven medizinischen Kohle mit desinfizierenden Eigenschaften Die Beladung von der Destillation unterworfener Kohle mit Destillationsdämpfen ist bekannt. Hierbei handelt es sich um eine Trockendestillation, wobei die über 500° abdestillierten Stoffe in einer Mischkammer dem Urprodukt beigemischt werden. Auch die bekannten Ofen sind lediglich zur Gewinnung von Koks und Destillationsprodukten geeignet und liefern beispielsweise bei Beschickung mit Torf Stoffe, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Asche und Feuchtigkeit bestehen. Die bekannten Verfahren und Ofen erzeugen bei der Verwendung von Torf neben den Destillationsstoffen einen Torfkoks, der gereinigt und gemahlen eine Adsorptionskohle darstellt ohne weitere therapeutische Wirkungen.
  • Vorliegende Erfindung unterscheidet sich nun von den bekannten Verfahren dadurch, daß pflanzliche Stoffe, insbesondere Torf, unter Einleitung von Luft verschwelt und die Schwelgase durch Abzugskammern geleitet werden, in denen der mitgerissene Kohlenstoff abgeschieden wird und längere Zeit mit den durchziehenden Gasen in Berührung bleibt.
  • Ein nach dieser Erfindung gewonnenes Kohlepräparat besteht nicht nur aus Kohlenstoff, Stickstoff und Wasserstoff, sondern weiter noch aus den Kondensationsprodukten des Torfes, die sich durch Umsetzung der Torfsubstanz während der Verschwelung bzw. der langsamen Verbrennung in dem Ofen bilden. Damit stellt ein solcher Stoff ein der Kombinationstherapie entsprechendes stark aktives Kohlepräparat dar, welches außer Kohle und mineralischen Bestandteilen, wie Calcium, Kieselsäure, Aluminium, Phosphaten, Sulfaten, Chloriden, auch die Kondensationsprodukte des Torfes, unschädliche Verbindungen, enthält, die erst bei der Behandlung von Wunden oder eingenommen im Magen bzw. Darm frei werden und in Wirkung treten.
  • Durch die Vereinigung der Kohle mit den Kondensationsprodukten erhält man ein Kohlepräparat von adsorbierender, adstringierender, desinfizierender und stomachisierender Wirkung, also ein solches Präparat, das durch diese Eigenschaften therapeutisch zu Höchstleistungen befähigt ist.
  • Zur praktischen Durchführung des Verfahrens kann eine Einrichtung benutzt werden, wie sie in der Zeichnung schematisch dargestellt ist und an Hand eines Ausführungsbeispiels der Erfindung erläutert sei.
  • Eine z. B. mit Torf beschickte Retorte a ist mit einem Deckel abgeschlossen und ruht in einem Ofen c derart, daß die Heizgase die Retorte allseitig umspülen und durch einen Abzug d in den Kamin gelangen. Ein Ventilator e dient dazu, Luft oder Mischungen von Luft mit sonstigen Gasen in die Retorte a einzuführen. Eine Leitung f verbindet die Retorte a mit einer Anzahl Absitzkammern g, die miteinander in geeigneter Verbindung stehen, aber doch voneinander getrennt sind, so daß die Absitzprodukte in den einzelnen Räumen, die mit den Öffnungen .h versehen sind, niedergeschlagen werden. An die Absitzräume g ist durch Rohrleitung i ein Gebläse k angeschlossen, das entweder in einen Abzug L oder in eine Rohrleitung in, welche in die Retorte a führt, leiten kann.
  • Der Torf im Raume a wird entzündet, und sämtliche Öffnungen des Ofens werden luftdicht abgeschlossen. Von Zeit zu Zeit werden die Ventilatoren in Betrieb gesetzt und die infolge der Verschwelung gebildete Kohle mit den Schwelgasen durch Saugen und Drücken den Kammern zugeführt. Nach vollkommener Verschwelung des Torfes im Behälter a werden die Kammern g geöffnet und die Schwelprodukte entnommen.
  • Die Retorte a wird bis zu '=/3 ihrer,. Höhe gefüllt und darauf der Deckel geschlossen und auf etwa i75° erwärmt, welche Temperatur während des Arbeitsvorganges eingehalten wird.
  • Während der Erwärmung ist bis zum Erreichen einer Temperatur von etwa i20° der Ventilator k in Betrieb zu halten, um den sich zuletzt entwickelnden Wasserdampf abzuführen. Nach Erreichung der Temperatur wird der Inhalt der Retorte durch eine verschließbare Öffnung entzündet. Während der Entzündung muß der Ventilator k in Betrieb bleiben, also die Klappe in der Leitung l geöffnet sein, während die sonst üblichen Verschlüsse in den Rohrleitungen verschlossen bleiben. Der Schwelvorgang in der Retorte a ist durch Schaugläser zu kontrollieren.
  • Die Ventilatoren k und e werden abwechselnd in Betrieb gesetzt, um die gebildeten Kohleteilchen in die Kammern zu führen, und es ist dabei darauf zu achten, daß eine Entflammung nicht auftritt. Nach Verschwelung des Retorteninhaltes werden die Kammern g entleert, und das erhaltene Produkt wird getrocknet. Die Ausbeute beträgt 30 bis 40 0/0, bezogen auf lufttrockenen Torf, und richtet sich nach Vertorfungsgrad und Reinheit des Torfes. In der Retorte selbst bleibt nur etwas Asche mit etwaigen Verunreinigungen des Torfes zurück.
  • In der Retorte selbst spielen sich bei der Erwärmung folgende Vorgänge ab: Der lufttrockene Torf enthält etwa 18 bis 201/,Wasser, und dieses Wasser wird bei ioo bis i05° abgespalten, entweicht als Wasserdampf und wird durch den Ventilator k entfernt. Von i05 bis i50° tritt keine weitere Zersetzung ein und erst von der letztgenannten Temperatur an beginnt die Zersetzung der Trockensubstanz unter Bildung von Konstitutionswasser, Kohlensäure und geringen Mengen Methylalkohol. Konstitutionswasser und Alkohol kondensieren in den Niederschlagskammern, die Kohlensäure entweicht durch den Abzug. Da aber von i50° ab eine Zersetzung der Trockensubstanz eintritt, so wird nicht mehr die Ursubstanz der Verschwelung unterworfen, sondern vielmehr eine ganz neu gebildete Masse.
  • Als Ausgangspunkt für die Durchführung des Verfahrens dient Sphagnumtorf folgender Zusammensetzung: Farbe........................ dunkelbraun, Asche . . . . . .. . . . . . . . . .. . . . . . . . .. . . 3- 50/0, Alkalilösliche Bestandteile: Huminverbindungen, Pentosane, Hexosane usw. . .. . . . . . . . . . . . . . . . 7i-760/0, InAlkohol-BenzollöslicheBestandteile 7-xoo/o, Ätherlösliche Bestandteile.......... 5- 8%, mit oder ohne pflanzlichen Zusätzen. Das den Kammern g entnommene Produkt stellt eine schwarze, amorphe, feuchte Masse (2o bis 30% H-0) dar. Zur Entfernung des Wassers wird das Produkt getrocknet. Nach der Trocknung stellt das Produkt ein braunes Pulver dar.
  • Die Untersuchung dieses Pulvers ergab folgende Zusammensetzung: Feuchtigkeit .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,3%, Wasserlösliche Stoffe . . . . . . . . . . . . . . 39,47% Alkohol-Ätherlösliche Stoffe ....... 16,61%, Benzollösliche Stoffe ..... ...'..... . 8,82%, Unlösliche Stoffe.................. 28,8o°10.
  • Die Untersuchung der unlöslichen Stoffe ergab: Organische Bestandteile ........... 69,24%, Anorganische Bestandteile . . . . . . . . . 27,89%, Feuchtigkeit...................... 2,870/0.
  • Die anorganischen Bestandteile bestehen aus: Silikaten des Aluminiums, Sulfaten, Stilfiten, Phosphaten des Calciums, Natriums und Kaliums, Eisen und entsprechen denen der Torfasche.
  • Bei der Tieftemperaturverkokung des erzielten Endproduktes erhält man: 8-12% Urteer, 5% CHsOOH, 0,3-04% CH30H, 0,2-ö,3oio NH40H .
  • Die Ausbeute an trockenem Stoff auf trocknen Torf bezogen beträgt 3o bis 40 %. Nebenprodukte werden außer etwas Torfschwelwasser nicht erhalten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung einer aktiven medizinischen Kohle mit desinfizierenden Eigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß pflanzliche Stoffe, insbesondere Torf, unter Einleitung von Luft verschwelt und die Schwelgase durch Absitzkammern geleitet werden, in denen der mitgerissene Kohlenstoff abgeschiedenwird und längere Zeit mit den durchziehenden Gasen in Berührung bleibt.
DEB156222D 1932-06-21 1932-06-21 Verfahren zur Herstellung einer aktiven medizinischen Kohle mit desinfizierenden Eigenschaften Expired DE670058C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE935125C (de) * 1943-03-21 1955-11-10 Bergwerksverband Zur Verwertun Verfahren zur Herstellung aktiver und zugleich chemisch besonders reaktionsfaehiger Kohle in Stueckform

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE935125C (de) * 1943-03-21 1955-11-10 Bergwerksverband Zur Verwertun Verfahren zur Herstellung aktiver und zugleich chemisch besonders reaktionsfaehiger Kohle in Stueckform

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