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Verfahren zur Herstellung von Bronzepulver Der Gegenstand der Erfindung
bildet ein Verfahren zur Herstellung von Bronzeblättchen, ausgehend von geschmalzenem
Metall.
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Man hat bereits früher in dieser Richtung gearbeitet, indem man zunächst
sogenannte Fladen gegossen hat, flache Gebilde von mehreren Zentimetern in der Länge
und in der Breite, die eine Dicke von mehr als i mm hatten, vielfach aber auch noch
erheblich dicker waren. Diese Fladen wurden dann -zunächst in so,genannten Grobstampfen
bearbeitet, dann in Vorstampfen weiter ausgeschlagen, um dann endlich nach Absiebung
in den Feinstampfen zu Bronzeblättchen verarbeitet zu werden. Dieser verwickelte
Arbeitsgang erforderte einen erheblichen Aufwand :an mechanischer Energie und menschlicher
Arbeitsleistung.
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DerArbeitsvor,gang zurErzielung derBronzeblättchen mußte unter diesen
Umständen eilt langwieriger sein, weil das Volumen `der Fladen und ihre Dicke verhältnismäßig
groß waren bei einer gleichzeitig verhältnismäßig kleinen Oberfläche, während die
Oberfläche der fertigen Bronzeblättchen, deren Dicke sich in der Größenordnung von
tausendstel Millünetern bewegt, demgegenüber ein Vielfaches ausmacht.
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Ein erheblicher Nachteil, dem man bisher keine .ausreichende Beachtung
geschenkt hatte, bestand darin, daß das Metall durch die lang andauernde mechanische
Bearbeitung in seinem kristallinischen Gefüge derartig verändert wurde, daß es über
ein bestimmtes Maß nicht ausgestreckt werden konnte, ohne zu Bruch zu gehen, und
daß die Streckarbeit einen erhöhten Aufwand mechanischer Energie erforderte, solange
sie überhaupt noch durchführbar war.
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Man hat nun zwar versucht, diesen übelstand dadurch zu bekämpfen,
daß man das Metall im vorgeschrittenen Zustand der Bearbeitung einem 1@Tachglühprozeß
unter@vorfen hat. Dieser bereitete aber nennenswerte Unkosten, und es .entstanden
Schwierigkeiten, das bereits erheblich ausgestreckte Material, das dementsprechend
bereits eine erhebliche Oberfläche hatte, oxydfrei zu erhalten.
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Das neue Verfahren geht ,nun davon aus, von vornherein aus dem Schmelzfluß
recht kleine Körnchen oder Graneln zu erzeugen und diese dann der mechanischen Bearbeitung
zuzuführen, bei gleichzeitigem Zusatz einer Fettmenge, welche auch später beim Ausschlagen
zu Bronzepulver benutzt wird.
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Die mechanische. Bearbeitung erfolgt am besten durch einen Walzprozeß,
durch den die Metallteilchen in die Form flacher Schuppen gestreckt werden.
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Diese werden dann zu Bronzeplättchen ausgeschlagen bzw. ausgestreckt.
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Auf diese Weise wird eine erhebliche Arbeitsersparnis erzielt. Der
Aufwand mechanischer Arbeit wird erheblich :eingeschränkt; dabei lassen sich die
Metallteilchen, :ohne daß Zwischenglühungen vorgenommen werden müssen, beträchtlich
dünner ausschlagen, während gleichzeitig die Struktur des Metalls
dem
Arbeitsprozeß weniger- Widerstand :entgeg:enstellt. Man ist auch in der Lage, Legierungen,
welche sonst zu spröde sind, um überhaupt zu Bronzeblättchen verarbeitet zu werden,
zu benutzen.
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Man spart hierbei bei dem Stampfprozeß die Grobschroter und Vor, sehr
oter, kommt also mit einem wesentlich kleineren Maschinenpark bei wesentlich verringerter
Arbeitsleistung zu einem guten Endprodukt.
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Die Erfahrung hat g,-zeigt, daß das Ausstampfen der Granalien ,ohne
den Zwischenprozeß des Walzens zu keinem günstigen Ergebnis führt, da man beim Stampfen
von vornherein von flachen, relativ dünnen Gebilden ausgeheil muß.
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Auch wenn man das Ausschlagen der Bronzeblättchen mit Hilfe kleiner
fallender Stahlkugeln vornimmt, ergibt sich bei Benutzung der vorgestreckten Schuppen
als Ausgangsmaterial eine nennenswerte Erleichterung des Arbeitsvorganges.
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Zur Durchführung des Granuliervorganges kann man an sich verschiedenartige,
bereits bekanntgewordene Einrichtungen benutzen.
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Die Graneln werden z. B. durch :ein oder mehrere Walzenpaare geschickt
und zweckmäßig derart ausgestreckt, daß sie noch eine Dicke von r oder mehreren
huizdertstel Millimeter haben. Für die Durchführung des Verfahrens ist es wesentlich,
daß dien Graneln vor oder während des Walzvorganges fein verteiltes Fett zugesetzt
wird. Durch dieses wird die Schuppenbildung erleichtert, und es gelingt, :ein für
den späteren Arbeitsprozeß taugliches Material auch in größeren Mengen zu erzeugen.
Man wählt dabei zweckmäßig ein Fett, das auch für das Ausschlagen bzw. Ausstampfen
der Bronzepulverteilchexl Verwendung findet, da sich dieses dann bei dem weiteren
Prozeß nicht störend bemerkbar macht. Man nimmt also zweckmäßig beispielsweise Stearin,
Schmalz, Olivenöl oder andere für den Bro:nzepulvcrherstellungsprozeß übliche Fette,
und zwar in Mengen, welche sich beim Herstellungsprozeß der Bronzeblättchen nicht
störend bemerkbar machen. Im einzelnen richtet sich -dies nach der Art des benutzten
Fettes. Es hat sich als vorteilhaft- erwiesen, im allgemeinen nicht über einen Zusatz
von ,etwa a bis 3 Gewichtsprozenten Fett hinauszugehen. Bei Metallen höheren spezifischen
Gewichts (Kupferlegierungen u. dgl.) wird man grundsätzlich mit :einer geringeren
Fettmenge arbeiten als bei Metallen niederen spezifischen Gewichts (Aluminium, Aluminiumlegierungen
u. dgl.).
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Da man es bereits mit Gebilden kleiner räumlicher Abmessungen zu tun
hat, ergibt sich der Vorteil, daß man bereits beim Walzen das gesamte für den Ausschlageprozeß
benötigte Fett zusetzen und gewichtsmäßig genau dosieren kann, während durch den
Walzprozeß gleichzeitig eüle günstige Verteilung des Fettes über die Oberfläche
der Metallteilchen herbeigeführt wird.
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Die auf diese Weise :erzielten schuppenförmigen Gebilde werden mit
Hilfe der üblichen Stampf- -oder Ausschlagmethoden in Bronzepulver übergeführt.
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Unter Wahrung der Grundgedanken der Erfindung kann natürlich das Verfahren
in mannigfacher Weise verändert werden.