DE669740C - Verbandstoff - Google Patents

Description

• Verbandstoff Verbandstoffe, insbesondere Verbandwatte, ferner Aufsaugkissen und andere für die Krankenpflege und hygienische Zwecke bestimmte flüssigkeitaufsaugende Mittel enthalten pflanzliche Faserstoffe, hauptsächlich Baumwolle, die entkeimt und für diesen besonderen Verwendungszweck besonders zubereitet werden müssen. Auch haben diese Stoffe, einschließlich Zellstoff, den Mangel, daß sie oder die für ihre Herstellung ierforderlichen Rohstoffe vom Auslande eingeführt werden müssen.
• Durch die Erfindung werden diese Mängel behoben und die Herstellung solcher Mittel wesentlich vereinfacht und verbilligt. Gemäß der Erfindung werden solche Verbandstoffe aller Art und ähnlichen Mittel und Gegenstände für hygienische Zwecke aus Schlackenwolle, auch Mineralwolle genannt, hergestellt.
• An sich ist Schlackenwolle seit langem bekannt. Auch die Verwendung von Schlackenwolle in verschiedener Form für pharmazeutische Zwecke, z. B. als Wärmeschutzmittel, als Kissenfüllung, ist bekannt, jedoch kam hierbei die Schlackenwolle selbst weder mit der Haut noch gar mit Wunden in Berührung. Die Verwendung der Schlackenwolle als Verbandstoff ist bisher noch nirgends vorgeschlagen worden.
• Es hat sich gezeigt, daß die Schlackenwolle ein Stoff ist, der mit großer Geschwindigkeit erhebliche Flüssigkeitsmengen aufzusaugen vermag und der neben Unentflammbarkeit weitgehend gegen Säuren und andere Einwirkungen unempfindlich ist. Andererseits verhält sich die Schlackenwolle völlig neutral gegenüber Wunden und Haut, so daß irgendwelche Reizerscheinungen nicht vorkommen. Auch für Röntgenstrahlen ist Schlackenwolle durchlässig, so dal.r hieraus hergestellte Verbände, Bestrahlungen oder Durchleuchtungen nicht beeinträchtigen.
• Hinzu kommt, daß die Schlackenwolle aus der in genügenden Mengen als Abfallprodukt vorhandenen Hochofenschlacke, insbesondere kieselsäurereiche Hochofenschlacke, auf einfache Weise in keimfreiem Zustande gewonnen wird, so daß @es sich um einen sehr billigen, einheimischen Rohstoff handelt.
• Die Schlackenwolle kann in ihrem keimfreien Zustande, z. B. als Verbandwatte, verwandt werden.
• Es können z. B. geeignete, bekannte Faserstoffe mit einer verhältnismäßig großen Menge Schlackenwolle im Krempel gemischt und zu einer mehr oder minder dicken Schicht verarbeitet werden, wodurch ein weicher, poröser Stoff entsteht, der sich leicht in Tafeln oder Bahnen schneiden und auch schichten und unter Zwischenlage von Papierbahnen in bekannter Weise wickeln läßt, so daß die übliche Verpackung und Anordnung der Verbandwatten möglich ist.
• Auf diese Weise können auch saugfähige Einlagen, z. B. Monatsbinden, für hygienische Zwecke aller Art geschaffen werden.
• Es kann die Schlackenwolle auch mit anderen Stoffen, wie Baumwollstaub, Wollstaub usw., gemischt und mittels eines Klebstoffes, z. B. Casein, auf Gewebeunterlagen oder Filmen aus Papier, Zellstoffen o: dgl. befestigt werden.
• Es kann auch Gesteinswolle für diese Zwecke verwendet werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verbandstoff aus Schlackenwolle, gegebenenfalls mit Beimischungen anderer Faserstoffe.