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Vorrichtung zur Behandlung von Luft, insbesondere für die Raumlüftung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Behandlung von Luft, insbesondere
zur Aufbereitung der Luft für die Raumlüftung, bei der in den Strömungsweg der Luft
benetzte Flächen eingeschaltet sind.
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Es ist bereits bekannt, zum Reinigen umd Entfeuchten von Luft oder
Gasen in deren Strömungsweg sog. Lamellenstäbe anzuordnen, die zur Aufnahme von
Saugdochten mit Rillen versehen sind. Dieser Vorrichtung haftet der Mangel an, daß
ein großer Teil der Oberfläche der Dochte und der durch sie benetzten Rillen infolge
der Einlagerung der Dochte in die Rillen für den Benetzungsvorgang nicht nutzbar
gemacht wird.
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Auß'erdem hat die Venvendung von Dochten ganz allgemein den Nachteil,
daß sie die sich ausscheidenden Unreinigkeiten der Luft festhalten, wodurch sich
die hygienische Wirkung der Behandlung der Luft mit fortschreitender Betriebszeit,
der Vorrichtung verschlechtert. Auch bieten Dochte infolge ihrer rauhen Oberfläche
dem Luftdurchtritt einen verhältnismäßig großen Widerstand.
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Bei einer weiterhin bekanntgewordenen Vorrichtung sind in den Strömungsweg
der Luft Rohre mit spiralförmig verlaufenden Rillen in der Außenwand eingeschaltet,
lentlang denen die Benetzungsfiüssi'gkeit herabfließt. Auch in diesem Falle findet
infolge der Strömung in den Rillen nur eine beschrünkte Berührung der Benetzungsflüssigkeit
mit der Luft statt.
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Die Erfindung bezweckt, durch eine biesondere Formgebung der benetzten
Flächen die Berührung der Luft mit der Benetzungsiflüssigkeit wirkungsvoller zu
gestalten und besteht darin, daß die in den Strömungsweg der Luft eingeschalteten
Flächen von gewundenen Streifen gebildet werden, auf denen die Benetzungsflüssigkeit
einen über die ganze Breite der Streifen reichenden Flüssigkeitsfilm bildet, durch
den laufend die sich auf den Streifen absetzenden Unreinigkeiten fortgespült werden
und so deren ungünstige Einwirkung auf den Behandlungsgang beseitigt wird.
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Die Ausführung der Benetzungsflächen als gewundene Streifen bringt
noch den Vorteil mit sich, daß die Luft durch sie fortwährend durcbgewirbelt wird,
wodurch eine sehr gleichmäßige Beliandlung des Luft stromes er reicht wird.
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Die Streifen können senkrecht oder auch mit geneigter Längsachse
in der Vorrichtung angeordnet werden. Dies wird sich im allgemeinen danach richten,
ob eine schnellere oder langsamere Strömung der Blenetzungsflüssigkeit erwünscht
ist.
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Auch können die Streifen gegeneinander versetzt angeordnet werden,
indem entweder die Windung eines Streifens bzw. der Streifen einer Reihe gegenüber
denjenigen eines anderen Streifens bzw. der Streifen einer anderen Reihe in der
Richtung der Längsachse der Streifen oder auch die Streifen einer
Reihe
gegenüber. denen einer anderen Reihe z. B. um die Halbe Breite eines Streifens versetzt
werden, um den geradlinigen Durch tritt jeder Luft in der Längis-oder QuerrichtS
zu verhindern und so eine stärkere Du wirkbelung und wirkungsvollere Behandlung
der Luft zu erreichen.
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Zu dem gleichen Zweck kann auch die Windungshöhe der Windungen in
einer Reihe von derselben in einer anderen Reihe verschieden gewählt werden. Auch
kann die Windungshöhe der näher zu der Zufuhrstelle der Benetzungsflüssigkeit gelegenen
Windungen eines Streifens kleiner sein als die der weiter davon gelegenen.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. I zeigt eine Vorrichtung zur Bfehandlung von Luft mit eingebauten,
gewundenen Streifen gemäß der Erfindung.
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Fig. 2 veranschaulicht die Anordnung und Befestigung der einzelnen
Streifen.
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Fig. 3 ist ein Schnitt durch die Vorrichtung entsprechend der Schnittlinie
III-III der Fig. 2.
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Fig. 4 stellt eine besondere Art der Zuführung der Benetzungsflüssigkeit
zu den Streifen dar.
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Bei der in Fig. I dargestellten Vorrichtung wird die zu behandelnde
Luft durch den Ventilator I, dessen Laufrad 2 durch die Welle3 in bekannter Weise
von einer nicht dargestellten Kraftmaschine angetrieben wird, aus der Umgebung oder
aus einer an die Saugöffnung 4 angeschlossenen Leitung angesaugt und über den Druckstutzen
5 in den Eintrittsstutzen 7 der Kammer 8 gefördert, in der die Behandlung der Luft
erfolgt; der Austrittsstutzen 9 der Kammer 8 ist an -das Zuleitungsrohr 10 eines
nicht dargestellten Luftvertleilungsnetzes, z. B. eines Gebäudes, angeschlossen.
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In der Kammer 8, die oben durch den Dekkel 12 abgeschlossen ist,
sind mehrere gewundene, die Benetzungsflüssigkeit, z. B.
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Wasser, leitende Streifen 13 (Fig. 2) vorgesehen, die in Reihen 14
unmittelbar nebeneinander angeordnet und mittels der Haltevorrichtung 15 befestigt
sind. Diese besteht zweckmäßig aus zwei auf den Rand der Kammer 8 aufgestützten
Stäben, zwischen denen die Streifen 13 eingeklemmt und mittels Schrauben, Niete
oder auf andere Weise festgehalten sind. Am unteren Ende sind die Streifen 13 in
gleicher Weise festgehalten.
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Sie sind durch Verdrehung der Länge nach um ihre Mittelachse oder
auch eine seitliche Achse oder Diagonale, z. B. aus Aluminiumstreifen geringer Dicke,
hergestellt. In der Kammer 8 sind mehrere herausnchmbare Reihen 14 von Streifen
quer zum Luftstrom angeordnet, zwischen denen an ihrem oberen Ende die Verteilleitungen
16 (Fig. 3), die aus der Hauptleitung 17 gespeist werden, vorgeschen sind. Die Verteilleitungen
16 sind auf beiden Seiten mit Düsenöffnungen 18 verschen, die die Benetzungsflüssigkeit
in einem feinen Strahl auf die Streifen 13 richten. Die Hauptleitung I7 ist zu beiden
Seiten mit einer Anschlußleitung 19 (Fig. 1) an die Zufuhrleitung 20 für die Benetzungsflüssigkeit
angeschlossen, die die Flüssigkeit unter Druck zuführt.
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Die von den Streifen abfließende Flüssigkeit sammelt sich unten in
der Kammer 8.
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Der Abfluß 21 aus der Kammer wird zweckmäßig so weit über ihrem Boden
angeordnet, daß die unteren Enden der Streifen 13 bzw. der Reihen 14 ständig in
die Flüssigkeit, die bis zur Höhe 23 stehenbleibt, eintauchen, wodurch in einfacher
Weise ein Luftdurchtritt an der unteren Seite der Kammer vermieden ist. An der Oberseite
-der Kammer dient hierfür die Deckplatte 24. Zum gänzlichen Entleeren der Kammer
8 ist lein Abflußhahn 25 vorgesehen.
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Die Vorrichtung arbeitet z. B. beim Entfeuchten von Luft in folgender
Weise: Die Luft tritt durch - den Eintrittsstutzen 7 in die Kammer 8 ein und wird
in ihr durch die gewundenen Streifen fortlaufend in Wirbelungen versetzt. Gleichzeitig
fließt das aus den Düsen 18 austretende Wasser in Form eines Flüssigkeitsfils die
Streifen 13 hinunter. Durch die Luftwirbelungen wird eine innige Berührung der Luft
mit der auf den Streifen befindlichen Wasserschicht erreicht.
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Durch die Zufuhr -von kaltem, bei hohen Außenlufttemperaturen gekühltem
Wasser wird die Luft unter ihren Taupunkt abgekühlt, so daß der in ihr enthaltene
Wasserdampf sich als Wasser niederschlägt, das dann mit der Benetzungsflüssigkeit
ab fließt.
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Um die Luftdurchwirbelung in der Kammer 8 zu - verstärken, werden
vorteilhaft die Streifen oder deren Reihen versetzt zueinander angeordnet. In der
Fig. 1 sind z. B. die Windungen der Streifen in der Reihe 14' gegenüber denjenigen
der Streifen in der Reihe 14" um den Abstands in der Höhe versetzt angeordnet. Dadurch
wird verhindert, daß bei hintereinanderliegenden Reihen Stellen für einen geradlinigen
Durchtritt der Luft, wie es bei den Stellen b in der Fig. 2 der Fall ist, bleiben.
Zu dem gleichen Zweck sind auch in Fig. 3 die Streifen 13 einer Reihe 14 um die
halbe Breite gegenüber den Streifen 13 in der darauffolgenden Reihe 14 versetzt.
Auch kann die Windungshöhe in hintereinanderliegenden Reihen verschieden sein, indem
z. B. die vordere Reihe in Fig. 2 eine Windungshöhe t'aufweist, die größer
ist
als die Windungshöhe t" der dahinterliegenden Reihe.
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Die Streifen 13 brauchen nicht unbedingt senkrecht in der Kammer
8 zu stehen, sondern sie können auch geneigt angeordnet wer den, wie dies in Fig.
4 gezeigt ist. Die Strö@ mungsrichtung der Luft ist hier durch die Pfeile angegeben.
Die Renetzungsflüssigkeit fließt oder tropft aus der Rinne 26 frei auf die Streifen
I3 hinunter, und zwar sind hierfür ldeine Schnäbel 27 und 28 an der Rinne vorgesehen.
Dler Schnablel 27 führt die Flüssigkeit der Fläche 31 des Streifens und der Schnabei
28 der Fläche 30 zu, indem sie durch die Öffnung 32 auf die nach rückwärts umgeschlagene
Umlenkfläche 33 tropft, die an ihrem unteren Ende nahe an die rückwärtige Oberfläche
30 am oberen Ende des Streifens 13 heranreicht, so daß die Flüssigkeit auf die Fläche
30 übergeleitet wird. Durch die Neigung des Streifens I3 ergibt sich eine kleinere
Strömungsgeschwindigkeit für die Flüssigkeit längs des Streifens, so daß die Dauer
der Berührung zwischen Flüssigkeit und Luft vergrößert wird und die Länge der Streifen
oder die Anzahl der hintereinandergeschalteten Reiben verkleinert werden kann.
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Die Berührungsdauer kann auch noch durch Einfügen von Zwischenwänden
29 (Fig. I) in der Kammer 8 zwischen den Reihen 14 vergrößert werden; durch die
die Luft die Streifen I3 entsprechend dem punktiert angedeuteten Weg um strömt.
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Die Streifen können aus Metall, z. B. aus Aluminium, hergestellt
sein. Die Benetzbarkeit von Aluminiumstreifen kann dadurch noch verbessert werden,
daß man sie in leine Sodalösung bzw. in eine Lösung von Wasserglas eintauchen läßt.
An Stelle leiner chemischien kann auch eine physikalische Behandlung der Aluminiumstreifen,
beispielsweise durch Bürsten, vorgenommen werden.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung eignet sich nicht nur für die
Behandlung von Luft, sondern auch von Gasen, die auch bei Verwendung einer geeigneten
Benetzungsflüssigkeit eine chemische Veränderung von Gasbestandteilen zum Zweck
haben kann, ferner kann sie auch zum Rückkühlen von erwärmtem Külilwasser dienen,
das über die Streifen geleitet und durch Zufuhr von kalter Luft zum Teil verdunstet
und dadurch gekühlt wird. Beim Behandeln von Gasen können die Streifen aus nicht
korrodierendem Material hergestellt sein.
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PANTENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zur Behandlung von Luft, insbesondere
zur Aufbereitung der Luft für die Raumlüftung, bei der in den Strömungsweg der Luft
benetzte Flächen eingeschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß diese Flächen von
gewundenen Streifen gebildet werden.