DE655328C - Einrichtung zur selbsttaetigen Regelung von Foerdereinrichtungen fuer Betriebsmittel von Feuerungsanlagen - Google Patents

Einrichtung zur selbsttaetigen Regelung von Foerdereinrichtungen fuer Betriebsmittel von Feuerungsanlagen

Info

Publication number
DE655328C
DE655328C DEA65360D DEA0065360D DE655328C DE 655328 C DE655328 C DE 655328C DE A65360 D DEA65360 D DE A65360D DE A0065360 D DEA0065360 D DE A0065360D DE 655328 C DE655328 C DE 655328C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pressure
control
time
load
point
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA65360D
Other languages
English (en)
Inventor
Gustav Decker
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
AEG AG
Original Assignee
AEG AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by AEG AG filed Critical AEG AG
Priority to DEA65360D priority Critical patent/DE655328C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE655328C publication Critical patent/DE655328C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Control Of Steam Boilers And Waste-Gas Boilers (AREA)

Description

  • Einrichtung zur selbsttätigen Regelung von Fördereinrichtungen für Betriebsmittel von Feuerungsanlagen Der Sollwert und der Zustandswert von Betriebsgrößen einer Feuerungsanlage werden durch selbsttätige Regler den jeweiligen Betriebsverhältnissen entsprechend aufeinander abgestimmt. Der Verlauf der Regelung wird dabei im wesentlichen durch die Empfindlichkeit und den LTngleichförmigkeitsgrad des Reglers sowie durch das Speichervermögen der geregelten Anlage oder einzelner Teile derselben beeinflußt.
  • Außer diesen Größen haben bei Feuerungsanlagen mit selbsttätiger Regelung von Fördereinrichtungen für Betriebsmittel die Anlaufzeiten der eingeregelten Betriebsmittel einen wesentlichen Einfluß auf den Verlauf des Regelvorganges. Der Regelvorgang wird durch die Anlaufzeiten ungünstig beeinflußt und wird unstabil, sofern kein ausreichendes Speichervermögen der geregelten Anlage entgegensteht. Das letztere ist aber nicht immer der Fall. Mit der fortschreitenden Entwicklung der Technik ist in manchen Fällen sogar das Speichervermögen noch vermindert worden. So ist man z. B. im Dampfkesselbau dazu übergegangen, den Kesselwasserraum auf ein Mindestmaß herabzusetzen, womit naturgemäß auch eine Verringerung des Wärmespeichervermögens der Kesselanlage verbunden ist. Andererseits ergeben sich bei Kohlenstaubkesseln mit dem Übergang auf Einzelmühlen vergrößerte Anlaufzeiten in der Brennstoffzufuhr.
  • Diesem Verhältnis zwischen der Anlaufzeit des gesteuerten Mittels und dem Speichervermögen der geregelten Anlage trägt der Erfindungsgegenstand Rechnung.
  • Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur selbsttätigen Regelung von Fördereinrichtungen für Betriebsmittel von Feuerungsanlagen, insbesondere von Dampfkesselfeuerungsanlagen, bei denen die durch die Steuerimpulse hervorgerufenen Zufuhränderungen der Betriebsmittel infolge der Anlaufzeiten der letzteren verzögert wirksam werden, was bei Regelvorgängen Abweichungen der wirksamen Regelimpulse von ihren eigentlichen Sollwerten zur Folge hat.
  • Gemäß der Erfindung ist zusätzlich eine in Abhängigkeit von einer Betriebsgröße der Anlage selbsttätig arbeitende Steuereinrichtung vorgesehen, welche die Abweichungen, die die Regelimpulse infolge der Anlaufzeiten der Betriebsmittel von ihren eigentlichen Sollwerten aufweisen, ganz oder teilweise ausgleicht, indem sie bei einem Regelvorgang eine der Kräfte, die als Gegenkraft zu der Hauptregelimpulskraft in entgegengesetztem Sinne auf die Hauptregeleinrichtung einwirken, z. B. die die Hauptregeleinrichtung beeinflussende Rückführkraft, ändert oder indem sie die Einwirkung einer solchen Gegenkraft auf die Hauptregeleinrichtung z. B. durch Verstellen des übersetzungsverhältnisses von Hauptregelimpulskraft zur Gegen= kraft ändert.
  • Es ist bekannt, bei Feuerungsanlagen den Brennstoff in Abhängigkeit von der Temperatur am Rostende zu steuern, wobei als Impulsgröße die Temperatur des Wassers im Kühlbalken verwendet wird. Auch hierbei kommt eine zusätzliche Regeleinrichtung .zur Anwendung, die dazu dient, den Feuerungsrost vorzeitig abzuschalten, um so die Einflüsse zu beheben, die durch die Trägheit der Meßeinrichtung entstehen.
  • In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Dabei geben die Abb. i und 2 Diagramme wieder zur Veranschaulichung der Regelvorgänge bei der selbsttätigen Einregelung von Dampfkesselfeuerungsanlagen, während die Abb.3 und ,4 je eine selbsttätig arbeitende Regeleinrichtung für Dainpfkesselfeuerungsanlagen schematisch wiedergeben.
  • Bei bekannten selbsttätigen Feuerungsreglern wird das Hauptsteuerwerk durch den statischen Druck in der Dampfsammelleitung beeinflußt. Als Regelmeßwert ist aber bei Regelvorgängen nicht der Dämpfdruck, sondern der Druckunterschied gegenüber dein Sollwert wirksam. Dieser auf das Hauptsteuerwerk einwirkende Druckunterschied wächst bei steigender Belastung der Anlage in quadratischer Charakteristik mit der Belastung. Der Hauptregler weist einen Ungleichförmigkeitsgrad auf, der gleich ist dem Druckunterschied zwischen dein gleichzuhaltenden Druck und dem Druck an der Regeldruckentnahmestelle bei größtem Reglerhub.
  • Der Einfluß des Ungleichförinigkeitsgrades des Reglers bei Regelvorgängen geht aus der Abb. i hervor.
  • In dieser Abbildung ist oben schematisch eine Danipfkesselanlage dargestellt, bestehend aus einer Kesseltrommel, einem Überhitzer und einer Dampfleitung mit Absperrventilen. Bei IV ist die Regeldruckentnahinestelle angenommen.
  • Es stellen jeweils dar: die oberen strichpunktierten Linien den Solldruck bei einer Dampfmenge gleich Null, die stark ausgezogenen Linien den Verlauf des Dampfdruckes in der Anlage bei Vollast, die kleingestrichelten Linien den Verlauf des Dampfdruckes bei einer Belastungssteigerung auf Vbllast, falls eine auf den Hauptregler einwirkende Ausgleichsvorrichtung nicht vorhanden ist, die gestrichelten Linien mit größeren Teilstrichen den entsprechenden Verlauf des Dampfdruckes bei Vorhandensein einer Ausgleichseinrichtung.
  • Ferner bedeuten: :. g den Gleichdruckpunkt der Anlage, -..,: pl, p2, p3 Drücke an der Regelimpulsent-`@ahmestelle bei einer Dampfentnahme gleich Null, bei Vollast und bei Beginn der Einregelung der Anlage auf Vollast, öl den Ungleichförmigkeitsgrad des Reglers gleich dein Druckabfall zwischen dein Gleichdruckpunkt und der Regeldruckentnahmestelle bei Vollast, bal den Druckabfall zwischen Kessel und Regeldruckentnahmestelle bei Vollast und ba,' den wirksamen Druckabfall zwischen Kessel und Regeldruckentnahmestelle gleich nach einer Belastungssteigerung auf Vollast, falls eine Ausgleichsvorrichtung nicht vorhanden ist.
  • In der Darstellung a ist ein Betriebszustand dargestellt, bei welchem der Ungleichförinigkeitsgrad öl des Reglers gleich groß ist wie der auf den Regler bei Vollast einwirkende Druckunterschiedbal zwischen den Drücken im Kessel und an der Regeldruckentnahinestelle. Die Gerade g, p. stellt den Vevlauf des Dampfdruckabfalles vom Kessel bis zur Regeldruckentnahmestelle IV bei Vollast dar. Der Schnittpunkt dieser Geraden mit der horizontalen Solldrucklinie g, p1 liegt im Kessel und bezeichnet die Stelle, an der der Dampfdruck bei allen Belastungen Bleichbleiben soll. Dieser sog. Gleichdruckpunkt g liegt in diesem Falle im Kessel selbst (Linie II). Dann ist die Speicherfähigkeit des Kessels ausgeschaltet, weil der Solldruck im Kessel schon bei einem geringeren als dein der Volllast entsprechenden Druckabfall bal an der Impulsstelle IV entsteht.
  • Bei der Darstellung b ist der Druckunterschied bal zwischen den Drücken im Kessel und an der Regeldruckentnahmestelle IV bei Vollast größer als der Ungleichförmigkeitsgrad bi (Druckabfall zwischen Gleichdruckpunkt und Regeldruckentnahinestelle bei Volllast) des Reglers. Der Gleichdruckpunkt g befindet sich in der Hauptdampfleitung (Linie III) ; dieses führt zu einem Überregeln des Kessels.
  • Bei der Darstellung c ist der Ungleichförinigkeitsgrad öl des Reglers größer als der wirksame Druckabfall bccl bei Vollast. Der Gleichdruckpunkt g wandert über den Kessel hinaus (Linie I), und beim Übergang von Nullast auf Vollast sinkt der Kesseldruck, wobei ein Teil des gesteigerten Wärmebedarfes aus dem speichernden Wasserraum geliefert wird.
  • In den Darstellungen ist ein Betriebszustand nach erfolgter Laststeigerung auf Volllast wiedergegeben. Vor derselben ist das wirksame Druckgefälle kleiner als das Druckgefälle bccl bei Vollast. Der Dampfdruck an der Regeldruckentnahmestelle liegt zwischen den Werten p1 und P.,. Wenn dann bei einer Belastungssteigerung auf Vollast selbsttätig die Brennstoffzufuhr erhöht -wird, wird durch den Einfluß einer längeren Anlaufzeit des Brennstoffes ein Absinken des Regeldruckes auf den Wert p3 und des Druckes im Gleichdruckpunkt (zu vgl. g') eintreten. Der auf den Regler einwirkende Druckunterschied -wird entsprechend ansteigen, weil am Regler dein statischen Leitungsdruck zwecks Innehaltung eines konstanten Solldruckes eine gleichbleibende Kraft (Gewicht) entgegenwirkt. Der hierdurch bedingte, mit der Drucksenkung wachsende wirksame Druckunterschied täuscht einen Betriebsfall noch höherer Belastungssteigerung vor, und der Regler -wird eine Kohlenmenge aussteuern, die dein nunmehr -wirksamen Druckabfall aa' entspricht (hinsichtlich des zugehörigen Dampfdruckverlaufes zu vgl. die gestrichelt gezeichneten Verbindungslinien des Gleichdruckpunktes g mit p3 in den Darstellungen a., b und c), wobei p3 den Wert darstellt, auf den der Dampfdruck an der Druckentnahrnestelle IV infolge der durch die Anlaufzeiten der geänderten Brennstoffmenge verzögerten Regelwirkung gefallen ist. Die so Übersteuerte Kohlenmenge wird z. B. erst nach 6 :Minuten wirksam, wenn diese Zeit die Kohlenanlaufzeit darstellt. Durch das Übersteuern in der ersten Periode wird nach Ablauf der Kohlenanlaufzeit ein entgegengesetzter Regelvorgang ausgelöst und infolge des zu erwartenden zu großen Druckanstieges die Kohlenmenge über den Sollwert hinaus verringert. Der Verlauf des Regelvorganges entspricht einem Schwingungsvorgang mit großer Amplitude.
  • Ein Übersteuern kann offenbar vermieden werden, wenn man bei einem Regelvorgang den auf den Hauptregler einwirkenden Steuerdruck durch Beeinflussung der dem aus der Dampfleitung entnommenen Regeldruck an der Regeleinrichtung entgegenwirkenden Kräfte derart berichtigt, daß der Regelimpuls in Höhe seines Sollwertes auf die Regeleinrichtung einwirkt. Die Größenordnung dieser Berichtigung ist durch den Wert h = ba' -bai gegeben. Es wird dann der Druckabfall ba@ = bal wirksam bleiben, welcher bei dem jeweiligen tatsächlichen Belastungszustande, im vorliegenden Falle bei Vollast, herrschen soll. Der wirksame Dampfdruck wird dann in übereinstiminung mit dem Dampfdruck in der Anlage vorübergehend nach der durch die Punkte g', p3 gelegten gestrichelten Linie verlaufen. Betrachtet man in den dargestellten Fällen den Druckverlauf unter dem Einfluß langer :#,nlaufzeiten, so sieht inan, daß der Einfluß langer Anlaufzeiten ausgeschaltet werden kann, wenn die durch diese im Gleichdruckpunkt bedingten Druckänderungen auf den Hauptregler einwirken, und zwar derart, daß verhältnisgleich hierzu bei einer Belastungsänderung der auf den FIauptregler einwirkende Regeldruck geändert wird. Die Strecke k in der Abb. i - a, b, c - stellt die Druckabsenkung dar, die in i vorliegenden Fall als Meßgröße für den Ausgleich dienen muß.
  • In der Abb. 2 ist der zeitliche Verlauf eines Regelvorganges bei der Belastungssteigerung einer Kesselanlage nach der Darstellung c der Abb. i unter Berücksichtigung der Speicherzeit der Anlage und einer etwa doppelt so langen Kohlenanlaufzeit dargestellt. In der Abbildung bedeuten S die Speicherzeit der Anlage, Z die Zulaufzeit der lZohle, b3 den wirksamen Druckunterschied, i den Zeitpunkt des Beginns der Druckänderung bei der Belastungssteigerung, 2 den Zeitpunkt des Ablaufs der Speicherzeit S, 3 den Schnittpunkt zweier Kurven.
  • Wie die Abbildung zeigt, wird bei einer plötzlichen Belastungssteigerung das wirksame Druckgefälle ba größer. Während der Speicherzeit S behält der vergrößerte Druckunterschied ha seinen neuen Wert im wesentlichen bei, um nach Ablauf der SpeicherzeitS, falls eine Ausgleichsvorrichtung gemäß der Erfindung nicht vorhanden ist, weiter zu steigen, wie die gestrichelte Linie andeutet. Wenn die vergrößerte Kohlenmenge wirksam geworden ist, wird das -wirksame Druckgefälle bis unter seinen Sollwert fallen. Diesen Verlauf des -wirksamen Druckgefälles zeigt die gestrichelte Linie zwischen den Punkten -- und 3 an.
  • Die voll ausgezogene Kurvenlinie zeigt den Verlauf des wirksamen Druckunterschiedes beim Vorhandensein einer Ausgleichsvorrichtung am Regler, die nach Ablauf der Speicherzeit S den Druckunterschied auf seinen Sollwert gebracht hat (Verlauf der voll ausgezogenen Kurvenlinie von 2 bis 3). Der Punkt 3 stellt den Schnittpunkt der beiden jeweils den Verlauf des wirksamen Druckunterschiedes darstellenden Linien dar.
  • Auf der rechten Hälfte der Abb. 2 sind die Vorgänge bei einer Belastungsverminderung wiedergegeben.
  • Es kann auch eine Einstellvorrichtung-für die Ausgleichsvorrichtung am Hauptregler vorgesehen sein, durch deren Verstellung die wirksamen Verstellwege der Ausgleichseinrichtung verändert werden. Hierdurch wird ermöglicht, daß man durch Einstellung der Ausgleichsvorrichtung auf nicht vollständigen Ausgleich der Abweichungen der Regelwerte von ihren Sollwerten die Auflösung des Regelvorganges unter einer gedämpften Schwingung erreichen kann.
  • Bei der in der Abb. 3 dargestellten Einrichtung speist eine Batterie von fünf Kesseln K eine gemeinsame Hauptdampfleitung L, welche zu einem Verbraucher V führt. Bei R ist die Regelimpulsleitung für den.Hauptregler H angeschlossen. Dieser Regler besteht in an sich bekannter Weise aus einer Balgmembran, deren Ausschläge über ein Steuergestänge zur Verstellung eines Widerstandes W des Antriebsmotors der Kohlenmühle M benutzt werden. Das Gewicht P bildet dabei die Gegenkraft der Balgmembran. Die .Balgmembran H und das Gewicht P suchen einen bei a gelagerten Hebel - des Steuergestänges in entgegengesetztem Sinne zu schwenken. Die Rückführung erfolgt mit Hilfe eines Meßgebläses G, welches von dem Motor der Mühle angetrieben wird. Der Förderdruck dieses Gebläses wirkt auf die Rückführmembran RM, deren Ausschläge den Regler in seine Normallage zurückführen.
  • Als Ausgleichsvorrichtung im Sinne der Erfindung ist ein Bourdonrohr B vorgesehen, welches an dem Gleichdruckpunkt g der Kesselanlage angeschlossen ist. Bei einem Ausschlag des Bourdonrohres infolge von Druckänderungen im Gleichdruckpunkt wird der Stützpunkt a des Hebels, auf den die Balginembran H und das Gegengewicht P in entgegengesetztem Sinne einwirken, verschoben und dadurch der gewünschte Ausgleich erzielt.
  • So wird bei einer Drucksenkung in der Kesselanlage infolge einer Belastungssteigerung der von der Balgmembran H auf den Hebel ausgeübte Druck verringert, so daß der gleichbleibende, von dem Gewicht P auf den Hebel ausgeübte Druck eine Drehbewegung des Hebels verursacht. Dabei wird infolge einer Verschiebung des Hebelstützpunktes a nach links infolge einer Drucksenkung im Gleichdruckpunkt g das von dem Gewicht P auf den Hebel ausgeübte Drehmoment teilweise ausgeglichen, so daß beim Fallen des Regeldruckes unter den der Belastungssteigerung entsprechenden Wert auf das Steuergestänge ein Druckunterschied einwirkt, der der tatsächlichen Belastungssteigerung entspricht.
  • Eine andere Anlage ist in der Abb. q. dargestellt, in der die gleichen Bezugzeichen wie in der Abb. 3 für die gleichen Teile verwendet sind. Bei der in der Abb. 4 gezeigten Regeleinrichtung dient das Bourdonrohr B nicht zur Verstellung des Angriffspunktes der Balgmembran H bzw. des Gewichtes P, sondern es greift an einer Feder F an, welche ihrerseits auf die Rückführmembran Rill' einwirkt, so daß bei einem Regelvorgang durch einen Ausschlag des Bourdonrohres eine Veränderung der Rückführkraft zum Ausgleich der Abweichung des Regelwertes von seinem Sollwert herbeigeführt wird.
  • In beiden Fällen kann natürlich an Stelle eines Bourdonrohres eine Membran oder eine sonstige auf Druckänderungen ansprechende Einrichtung verwendet werden.
  • Um auch bei Einstellung der Ausgleichseinrichtung auf völligen Ausgleich der Abweichungen der Regelwerte von ihren Sollwerten die Wirkung der Ausgleichseinrichtung nach Abklingen der Anlaufzeit aufzuheben, kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ein Zeitrelais vorgesehen sein, das durch die Druckänderung im Gleichdruckpunkt eingeschaltet wird, wobei die Ablaufzeit desselben auf den Unterschied zwischen derAnlaufzeit des gesteuerten Mittels und der Speicherzeit der geregelten Anlage eingestellt wird. Der Ausgleich selbst kann hierbei in gleicher Weise wie bei den Darstellungen in den Abb. 3 und q. durchgeführt werden. Es ist somit möglich, die Ausgleichseinrichtung so anzuordnen, daß mit Hilfe eines Bourdonrohres oder einer Membran -der wirksame Steuerdruck des Reglers oder die auf letzteren einwirkende Rückführkraft der Druckabweichung im Gleichdruckpunkt entsprechend verändert werden. Die Ausgleichsmeßstelle ist dabei immer diejenige Stelle, an welcher die durch die Anlaufzeiten des gesteuerten Mittels bedingten Abweichungen vorn Sollwert meßbar sind. Bei Dampferzeugungsanlagen ist als Ort der Meßstelle bereits der Gleichdruckpunkt erwähnt; bei Feuerungsreglern, die in Abhängigkeit von einer Temperatur arbeiten, ist die Meßstelle beispielsweise der Knotenpunkt von Temperaturschwingungen.
  • In schwierigen Fällen wird ein besonderes Meßgerät für die Anlaufzeiten des gesteuerten Mittels als Ausgleichseinrichtung ausgebildet. Als Anwendungsbeispiel sei eine selbsttätige Temperaturregelanlage für kohlenstaubbefeuerte Überhitzer angeführt, bei der das geförderte, einzuregelnde Mittel (Kohlenstaub) eine Anlaufzeit besitzt, die einen Ausgleich erforderlich macht. Hierzu sei angenommen, daß die Kohlenstaubfeuerung mit einer Einblasemühle langer Mahlzeit betrieben wird. Dabei ist der Sollwert der Ausgleichskraft unmittelbar von der Größe der Belastungsänderung abhängig und die -erforderliche Wirkzeit der Ausgleichseinrichtung durch die Anlaufzeit des Kohlenstaubes beim Durchgang durch die Mühle bestimmt. Ein Zeitrelais kann hier zur Aufhebung der Ausgleichswirkung nicht herangezogen werden, weil die Durchlaufzeit der Kohle durch die Mühle keine konstante Größe darstellt, sondern von der Beschaffenheit der Rohkohle und dem Zustand der Mahlteile abhängig ist. Es ist daher ein besonderes Meßgerät für die Anlaufzeiten der Kohle vorgesehen, das als Ausgleichseinrichtung auf den die Kohlefördereinrichtungen steuernden Belastungsregler einwirkt.
  • Zu diesem Zwecke ist mit der Rohkohlenfördereinrichtung ein Meßgebläse gekuppelt, dessen Drehzahl in dieser Anordnung eine Funktion der Fördergeschwindigkeit der Fördereinrichtung darstellt. Der Meßdruck wird in quadratischer Charakteristik mit der Fördergeschwindigkeit und damit mit der Kohlemnenge anwachsen. Das austretende Kohlenstaub-Luft-Gernischwird durch eine besondere Meßeimzchtung, z. B. über einen Staurand, gemessen. Die Meßeinrichtungen (Staurand und Meßgebläse) werden so abgestimmt, daß die Meßdrücke im Beharrungszustand der Mühle gleich sind oder einen Sollwert entsprechen. Das Mengenverhältnis der zugeführten Rohkohle und des abgegebenen Kohlenstaubes wird durch die beschriebene Differenzdruckmeßanordnung gemessen. Bei einer Änderung der Arbeitsgeschwindigkeit der Fördereinrichtungen für die Kohle infolge einer Belastungsänderung der Anlage wird während der Anlaufzeit der Kohle der gemessene Differenzdruck von seinem Sollwert abweichen. Die Größenordnung der Abweichung ist dabei unmittelbar abhängig von der Größe der Belastungsänderung, so daß der Differenzdruckmesser selbst als Ausgleichseinrichtung für den Belastungsregler dienen kann.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Einrichtung zur selbsttätigen Regelung von Fördereinrichtungen für Betriebsmittel von Feuerungsanlagen, insbesondere von Dampfkesselfeuerungsanlagen, bei denen die durch die Steuerimpulse hervorgerufenen Zufuhränderungen der Betriebsmittel infolge der Anlaufzeiten der letzteren verzögert wirksam werden, was bei Regelvorgängen Abweichungen der wirksamen Regelimpulse von ihren eigentlichen Sollwerten zur Folge hat, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine in Abhängigkeit von einer Betriebsgröße der Anlage selbsttätig arbeitende Steuereinrichtung vorgesehen ist, die diese Abweichungen ganz oder teilweise ausgleicht, indem sie bei einem Regelvorgang eine der Kräfte, die als Gegenkraft zu der Hauptregelimpulskraft in entgegengesetztem Sinne wie letztere auf die Hauptregeleinrichtung einwirken, oder die Einwirkung einer solchen Gegenkraft auf die Hauptregeleinrichtung ändert.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch r zur Regelung von Dampfkesselfeuerungsanlagen in Abhängigkeit von der Belastung, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Ausgleichseinrichtung unter dem Einfluß des Dampfdruckes, insbesondere des statischen Druckes, im Gleichdruckpunkt steht.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufhebung der Ausgleichswirkung ein Zeitrelais vorgesehen ist, welches bei einem Regelvorgang durch die Ausgleichseinrichtung eingeschaltet wird und dessen Wirkzeit auf die Anlaufzeit des gesteuerten Mittels oder auf den Unterschied zwischen der Anlaufzeit des gesteuerten Mittels und der Speicherzeit der geregelten Anlage oder eines Teils desselben abgestimmt ist.
  4. 4.. Einrichtung nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgleichseinrichtung ein Meßgerät für die Anlaufzeiten des gesteuerten Mittels vorgesehen ist.
  5. 5. Einrichtung nach Anspruch r bis q., gekennzeichnet durch eine Einstellvorrichtung am Regler, mittels welcher die Einwirkung der zusätzlichen Ausgleichsgröße auf die Hauptregeleinrichtung geändert werden kann.
DEA65360D 1932-03-11 1932-03-11 Einrichtung zur selbsttaetigen Regelung von Foerdereinrichtungen fuer Betriebsmittel von Feuerungsanlagen Expired DE655328C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA65360D DE655328C (de) 1932-03-11 1932-03-11 Einrichtung zur selbsttaetigen Regelung von Foerdereinrichtungen fuer Betriebsmittel von Feuerungsanlagen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA65360D DE655328C (de) 1932-03-11 1932-03-11 Einrichtung zur selbsttaetigen Regelung von Foerdereinrichtungen fuer Betriebsmittel von Feuerungsanlagen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE655328C true DE655328C (de) 1938-01-13

Family

ID=6943780

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEA65360D Expired DE655328C (de) 1932-03-11 1932-03-11 Einrichtung zur selbsttaetigen Regelung von Foerdereinrichtungen fuer Betriebsmittel von Feuerungsanlagen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE655328C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3304292C2 (de)
DE655328C (de) Einrichtung zur selbsttaetigen Regelung von Foerdereinrichtungen fuer Betriebsmittel von Feuerungsanlagen
DE2518158B2 (de) Leistungsregler für thermische Energieerzeugungsanlagen
DE1286050B (de) Regeleinrichtung fuer Dampfkraftanlagen mit Zwangdurchlaufkessel
DE488880C (de) Vorrichtung zur Feuerungsregelung mit CO-Regler und einer von der Belastung abhaengigen Vorsteuerung fuer die AEnderung der Brennstoff- und Luftzufuhr
DE2730415C2 (de) Verfahren zur pendelungsfreien Regelung eines Kraftwerksblocks im gesteuerten Gleitdruck
DE585948C (de) Einrichtung zur selbsttaetigen Beeinflussung selbsttaetiger Regler
DE3203675A1 (de) Verfahren zur regelung des luftueberschusses an feuerungen sowie regeleinrichtung zur ausfuehrung des verfahrens
DE19828446C1 (de) Verfahren zur koordinierten Regelung eines Dampfkraftwerksblockes
DE942514C (de) UEberstroemregelung fuer Dampfkraftmaschinen
DE547010C (de) Anordnung zur mechanischen Regelung von Dampfkesselfeuerungen
DE1050009B (de) Regeleinrichtung für Dampfkraftanlagen mit Zwangdurchlaufkesseln
DE1221754B (de) Regelanordnung zur Regelung von Bensonkesseln
DE559316C (de) Speisewasserregler fuer Dampfkessel
DE926747C (de) Selbsttaetiger Feuerungsregler fuer Dampfkesselanlagen
DE902824C (de) Einrichtung zur Regelung mindestens einer UEbergabeleistung in einem von verschiedenen Kraftmaschinengruppen aus gespeisten Netzverband
DE1145739B (de) Regelung von Zwangdurchlaufdampferzeugern
DE1601612C (de) Differenzdruckregler einer Brennstoffregelvorrichtung für Brennkraftmaschinen, insbes. für Gasturbinentriebwerke
DE631446C (de) Selbsttaetig arbeitender Feuerungsregler
CH155876A (de) Verfahren zur Regelung von Dampfanlagen.
DE693779C (de) Vorrichtung zur selbsttaetigen Regelung der Verbrennungsluftzufuhr zu einer Dampfkraftanlage
DE1300323B (de) Einrichtung mit zwei ueber ihre Regelstrecken gekoppelten Reglern
DE1931046C (de) Regeleinrichtung für ein Gasturbinentriebwerk
DE1751299B1 (de) Einrichtung zur verbrennungsregelung an dampfkesseln
DE391492C (de) Vorrichtung zur Stabilisierung von Steuerungen, die unter dem gleichzeitigen Einfluss von zwei Groessen stehen, von denen die eine fuer sich allein labilen Regelvorgang egeben wuerde