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Vorrichtung zum Ausschneiden von Eisblöcken aus der Eisdecke von Seen,
Flüssen u. dgl: Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausschneiden von Eisblöcken
aus der Eisdecke von Seen, Flüssen. u. dgl. Zum maschinellen Ausschneiden derartiger
Blöcke sind Vorrichtungen bekanntgeworden, bei denen ein mit vier Spurkranzrädern
versehener Wagen vor den - Rädern, und zwar in der Richtung zweier hintereinanderliegender
Räder, mit einem Fräser ausgerüstet ist, der beim Vorwärtsbewegen des Wagens eine
Nut in die fräst, in die dann die Spurkränze der Wagenräder .eintreten. Auf diese
Weise führen die Räder den Wagen zwangsläufig in genau gerader Richtung über das
Eis. Beim Umsetzen des Wagens für die Rückbewegung wird dann eine zweite Nut- genau
parallel zur ersten eingefräst, und dieses Spiel wiederholt sich so -oft,-: bis
die ganze einzuerntende Eisfläche mit Nuten versehen ist. Im weiteren Verlauf der
Arbeit wird dann. in die Nuten "ein gleichfalls mit vier Spurkranzrädern ausgerüsteter
Wagen, auf dem die Kreissäge montiert ist, gleichsam wie auf ein Rillengleis aufgesetzt,
und das endgültige Durchsägen der Eisdecke beginnt.
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Dieses Arbeitsverfahren weist gewisse Nachteile auf. Das Einfräsen
der Führungsnuten in das Eis ist sehr zeitraubend und bietet bei der üblichen Schnittlänge
von 2o m keine Gewähr für eine absolut gerade Rinne. Hinzu kommt auch der Übelstand,
daß die fertiggeschnittene Nut leicht wieder vereist, was besonders bei einsetzendem
Schneefall eintritt. Der weitaus größte Nachteil dieses Arbeitsverfahrens liegt
aber darin, daß es das Einsetzen eines besonderen Fräserwagens zur Voraussetzung
hat, wodurch die Betriebskosten -eine starke Steigerung erfahren.
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Alle diese Mängel werden durch dien Gegenstand der vorliegenden Erfindung
restlos beseitigt. Erfindungsgemäß wird die Führung des die Kreissäge tragenden
vierräderigen Wagens in.genau .gerader Richtung über das Eis durch eine mit einer
Rille für die Aufnahme der . Spurkränze zweier hintereinanderliegender Räder dieses
Wagens versehene, zweckmäßigerweise aus Aluminium bestehende
Schiene
.erzielt, die auf das Eis gelegt wird. Diese Schiene ist an ihrer Unter-' Seite
mit Dornen versehen, die sich beim Ver: legen der Schiene in das Eis eindrücken
ihr so .auf diesem einen festen Halt ge , An den heilen Eiiden der Schiene, d@,
Länge sich nach den gewünschten Schur längen, meistens 2o m, richtet, ist genau
senkrecht zur Längsachse der Schiene je eine kurze, auf ihrer Unterseite gleichfalls
mit Haltedornen ausgerüstete Querschiene angeordnet, und zwar derart, daß die Enden
der Längsschiene in eine in die Querschiene eingearbeitete Rast von der gleichen
Breite wie die Längsschiene fest, aber lösbar eingesetzt sind. In den kurzen Querschienen
befindet sich in dein Abstande, in welchem man die Längsschnitte über die Eisfläche
zu führen wünscht, also beispielsweise 5o cm, eine zweite, der :ersten genau gleiche
Rast, wobei dieses Abstandsmaß von Rastmitte zu Rastmitte gilt. An diese beiden
kurzen .Querschienen an den Enden der Längsschiene wird nun weiter je eine zweite
Querschiene fest, aber lösbar in stumpfem Stoß angefügt. Diese zweiten Querschienen
sind genau so lang und breit wie die ersten und tragen genau die gleichen Rasten
wie diese. Bei all diesen vier Querschienen sind die über die Rasten hinausstehenden
Enden -sämtlich so bemessen, daß beim Aneinanderfügen von je zwei Querschienen im
stumpfen Stoß die Abstände von Mitte Rast zu Mitte Rast stets gleich sind, nämlich
gleich dem Abstande der über die Eisfläche zu ziehenden Längsschnitte, also beispielsweise,
wie oben erwähnt, 5o cm. Die Abstände für das Querschneiden des Eises sind in einfacher
Weise durch Kennmarken festgelegt, die sich auf der Oberseite der Aluminiumlängsschiene
befinden und zw eckmäßigerweise gleich eingegossen sind.
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Die Einzelheiten und das Arbeitsverfahren zu dieser Vorrichtung sind
auf den Zeichnungen dargestellt. Fig. i- zeigt die Längsschiene in Seitenansicht;
Fig. z stellt eine Draufsicht und Fig.3 einen vergrößerten Querschnitt hierzu dar;
Fig. 4. zeigt eine Querschiene in Seitenansicht, Fig. 5 ,eine solche in Draufsicht;
Fig.6 zeigt die-Vereinigung vori_Längs-und Querschienen in - Draufsicht. In den
Fig. 7 bis i o sind die einzelnen Phasen des Arbeitsganges schematisch zur Darstellung
gebracht.
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Die Längsschiene i, vorteilhafterweise aus Aluminiumguß -hergestellt,
-wird meistens -in einer Länge von 2om verlegt. Für den Transport wird --sie . zweckmäßigerweise
in Einzelabschnitte a von a m -Länge = unterteilt, die. sich durch irgendwie geeignete-Verbiridungselemente
fest, aber lösbar in _ stumpfem Stoß-.zusammenfügen lassen.- In die -Längsschiene
i .ist eine Rille a eingearbeitet, in der sich die Spurkränze zweier hintereinanderliegender
Räder eines die Kreissäge trageniltn vierräderigen Wagens führen. An der k'aeterseite
der Längsschiene i sind spitze D.örnen 3 in geeigneten Abständen, zwecktYnäßigerweise
. am Anfang und Ende eines jeden Einzelabschnittes, angeordnet. Ferner trägt die
Längsschiene- Abstandsmarken 3' zum- bequemen Innehalten des Breitennaßes der Eisblöcke
beim Querschneiden. An den Enden der -gesamten Längsschiene sind etwa doppelt so
breite, gleichfalls mit Dornen 3 versehene Querschnitte 4 genau im rechten Winkel
zur Längsachse der Längsschiene i derart angebracht, daß die Längsschiene in je
eine Rast @ der Querschienen ¢ eingreift und hierin durch geeignete Mittel unverschiebbar,
aber lösbar befestigt ist. In die Querschienen q. ist noch eine weitere Rast 5'
von denselben Abmessungen wie die Rast 5 eingearbeitet, wobei der Abstand dieser
beiden Rasten, von Mitte zu Mitte gemessen, dein üblichen Längenmaß der zu schneidenden
Eisblöcke, beispielsweise 5o cm, 'entspricht. Die über die .Rasten 5 und 5'- hinausstehenden
Enden b sind .gleich und so bemessen, daß sich beim Anlegen je einer weiteren gleichartigen
Querschiene 6 finit gleichartigen Rasten 7 und 7' zwischen den Rasten 5' und ; der
gleiche Abstand ergibt wie zwischen den Rasten 5 und 5' bzw. 7 und 7' (Fig. 6).
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Das Zerschneiden der Eisfläche geht nun folgendermaßen vor sich: Die
Längsschiene i mit den genau rechtwinklig daran befestigten Querschienen ,l und
6 wird auf die Eisfläche gelegt und mittels der Dorne 3 11l. .diese eingedrückt.
Sodann wird ein, vierräderiger Wagen 8, auf r dem eine Motorkreissäge 9 mitsamt
dem Motor ,abnehmbar montiert ist, mit den Spurkränzen seiner Räder i o und i i
in die Rille h der Längsschiene i, beispielsweise bei A, eingesetzt und. in Richtung
des Pfeiles c bis zur i Stelle B fortbewegt, wobei die Säge 9 den Längsschnitt
1.1 zieht (Fig. 7). Da der Wagen 8 beim Aufsetzen der Räder i o und i i auf
die -Schiene i infolge der Schienenhöhe schief stehen würde, sind die Räder i a
und 13 1 des Wagens 8 im Durchmesser größer geha.lten als die Räder i o .und
i i, so daß ein Horizontalliegen der Achsen und damit ein genaues Vertikalschneiden
der Kreissäge unter allen Umständen gewährleistet ist.
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Nach -dem.ersten Längsschnitt erfolgen die ersten Querschnitte, Zu
diesem Zwecke wird die Längsschiene i aus den Rasten 5 der Querschienen. q, die
ihre .Lage auf dem Eise zunächst noch beibehalten, herausgenommen und in die Rasten
5' der Querschiene 4 ein-.gesetzt. Hierauf - wird der Wagen 8 mit seinen
l-'üdern
i o und i i wieder auf die Längsschiene i gestellt und die auf ihm abnehmbar ruhende
Kreissäge 9 mitsamt ihrem Antriebsmotor im Uhrzeigersinne um go° versetzt. Da die
Kreissäge auf ihrem abnehmbaren Untergestell auf Rollen gelagert ist, kann sie bequem
bis an den Längsschnitt l1 heranschneiden und, indem sich der Wagen allmählich der
Stelle A nähert, die einzelnen Querschnitte gi, g2, q#" . . . schneiden (Fig. 8).
Sobald der Wagen 8 bei A angelangt ist, wird die Säge 9 wieder parallel zur Längsschiene
i gesetzt und durch die abermalige Bewegung des Wagens 8 zur Stelle B hin der zweite
Längsschnitt l;,> gemacht, der die Eisblöcke endgültig aus dem Eise herausschneidet
(Fig.9).
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Die Längsschiene i wird jetzt aus den Rasten 5' der Querschienen 4
herausgenommen und in die Rasten 7 der Verlängerungsquerschienen 6 eingelegt, worauf
die Querschienen 4 vonl Eise :aufgenommen und wieder als Verlängerungen an die anderen
Kopfseiten der Querschienen 6 angelegt werden. Sodann wird der Wagen 8 auf der Seite
B wieder auf die Schiene gestellt, die Kreissäge 9 im Uhrzeigersinne um go" versetzt,
und das Schneiden der Querschnitte beginnt von neuem (Fig. io). Es folgt dann wieder
.ein Längsschneiden usw., bis die gegebene Fläche aufgeteilt ist.