DE65298C - Tragband - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

WILLIAM SACHS in BERLIN. Tragband.

Patentirt im Deutschen Reiche vom l. März 1892 ab.

Die Erfindung betrifft ein Tragband, welches eine vielseitige Verwendung als Hosenträger, Strumpfhalter, Geradehalter, Armbinde, Wundverband u. s. w. gestattet.

Dieses Tragband ist dadurch gekennzeichnet, dafs es seiner ganzen Länge nach in geeigneten Abständen mit Knopflöchern versehen ist.

Die hauptsächliche Verwendung soll diejenige als Hosenträger sein (Fig. 1).

Zur Herstellung eines Hosenträgers nimmt man zwei dieser Tragbänder A, verbindet dieselben durch einen Knopf α aus Bein, Horn oder dergleichen, so dafs die beiden kurzen Enden unter der Verbindungsstelle mit ihrem Knopfloch an den Rücken des Beinkleides angeknöpft werden können. Die vorderen Enden der beiden Tragbänder A werden umgelegt und ebenfalls durch je einen Knopf a¹ zur Schleife A¹ geknöpft, in welche die Platten B, welche beliebiger Art sein und z. B. aus Schnur bestehen können, eingehängt werden. Die Verlängerung oder Verkürzung des Trägers geschieht, indem man die Schleife A¹ kürzer oder langer macht, d. h. die Knöpfe a¹ tiefer oder höher zur Verbindung der beiden an einander gelegten Theile einknöpft. Ebenso kann im Rücken der Knopf α, welcher beide Tragbänder verbindet, in eines der höheren Knopflöcher geknöpft und die Kreuzung der Bänder an eine andere Stelle verlegt werden.

Löst man die Knöpfe α und a^l aus, so hat man zwei glatte Bänder, die als Verband dienen können und in ihrer festgewickelten Schlufsstellung durch Einknöpfen des Knopfes festgehalten werden. Man braucht also keinen Knoten zu binden oder besondere Befestigungsbänder u. s. w. anzuwenden. Das äufsere freie Ende des als Verband benutzten Tragbandes kann mit seinem Knopfloch auf jedem beliebigen Theil des darunter liegenden Bandes durch den Knopf befestigt werden, den man durch zwei über einander liegende Knopflöcher einführt.

Braucht man ein längeres Verbandstück, so knöpft man die beiden Tragbänder A mit je einem Ende auf einander (Fig. 2) und erhält auf diese Weise ein Band von grofser Länge.

Hosenträger, welche aus einer einzigen zusammenhängenden Bandlänge bestehen und als Bandage benutzt werden können, sind zwar durch Esmarch bekannt, aber sie lassen sich nicht, wie der vorliegende, beliebig in zwei oder in einer Länge benutzen, auch nicht an beliebiger Stelle durch einen mit zwei Scheiben versehenen Knopf α a^l verbinden und festlegen, wobei der Knopf keinerlei Unbequemlichkeiten verursacht.

Fig. 3, 4 und 5 zeigen noch andere Anwendungsformen.

In Fig. 3 sind die Tragbänder A an einem in gleicher Art mit Knopflöchern versehenen Gürteltragband A^% angeknöpft und unter sich durch Querlaschen A³ verbunden, die in gleicher Weise, wie die Tragbänder selbst, beschaffen sein können. Diese Laschen A³ dienen als Geradehalter für Brust oder Rücken oder beide. Die Laschen werden ebenfalls durch einfache flache Knöpfe mit zwei flachen Scheiben an den Tragbändern A befestigt. An den Gürtel A'² können in eben derselben Weise Bänder A* angeknöpft werden, deren untere Enden an die Strümpfe angeknöpft werden.

In Fig. 4 sind die Laschen A^B, anstatt quer, senkrecht von den Tragbändern A herabgeführt und werden mit ihren unteren Enden entweder an das Beinkleid oder einen Gürtel, oder an die (entsprechend verlängerten) unteren Enden der sich kreuzenden Tragbänder A angeknöpft.

Fig. 5 zeigt die Benutzung der zu einem zusammenhängenden Bande (wie in Fig. 2) zusammengeknöpften Tragbänder A als Armbinde; die Schleife, in welche der verletzte Arm eingelegt wird, läfst sich ohne Mühe sofort durch Knöpfen des freien Endes an den mittleren Theil des Tragbandes herstellen. Die in gleicher Art hergestellten Tragbä'nder sind ferner in bequemer und vortheilhafter Weise als Suspensorienbänder und zu anderen ähnlichen Zwecken zu verwenden.

Die- Tragbänder können elastisch oder unelastisch hergestellt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Tragbänder, welche in der ganzen Länge mit Knopflöchern in geeigneten Abständen versehen sind und sich durch Knöpfe (a a¹) oder dergleichen sowohl unter einander verbinden als auch mit Theilen ihrer eigenen Länge zur Bildung von Schleifen in mannigfacher Weise derart zusammenschliefsen lassen, dafs sich eine Verwendung zu vielseitigen Zwecken, als Hosenträger, Gürtel, Verband, Armbinde u. s. w. ergiebt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.