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Nicht tropfende Kanne aus keramischem Werkstoff oder Kunststoff Es
ist schon vielfach versucht. worden, die Ausgußrohre von Kannen, insbesondere aus
keramischem Werkstoff für den täglichen Gebrauch, derart zu gestalten oder auszurüsten,
daß der nach dem Einschenken sich an der Öffnung bildende Tropfen nicht an der Außenseite
der Kanne herabläuft. Zu diesem Zwecke sind sogenannte Tropfenfänger in Gebrauch,
die, meist aus Schwammgummi bestehend, über die Tülle der Kanne gezogen werden.
Diese Tropfenfänger sind aber unschön und unhygienisch und einem schnellen Verschleiß
unterworfen. Andererseits wurde bereits versucht, durch Anordnung von Rückführungskanälen
den gebildeten Tropfen in das Innere der Kanne abzuführen. Diese Lösungen sind zwar
den ersteren überlegen, aber weisen durch das Vorhandensein der engen und schwer
zu reinigenden Kanäle sowie durch das Aussehen die gleichen Nachteile wie die Tropfenfänger
auf.
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Es wurde nun gefunden, daß man nicht tropfende Kannen aus keramischem
Werkstoff oder Kunstmassen herstellen kann, die eine formschöne Gestaltung ermöglichen.
Hierzu war es nötig, die Lösung der Aufgabe des Nichttropfens nicht lediglich durch
Gestaltung der Ausflußöffnung der Kanne zu beheben zu versuchen, sondern die Kanne
als Ganzes für ihren neuartigen Zweck auszubilden. Bei der Formgebung einer Kanne
aus keramischem oder Kunstwerkstoff gemäß der Erfindung ist es erforderlich, daß,
wie in Abb. i# dargestellt ist, die Außenlippe, d. h. die der Kannenachse entferntere
Lippe z, der nach unten gerichteten Ausflußöffnung beim jeweiligen Beendigen des
Ausschenkens tiefer oder wenigstens nicht wesentlich höher liegt als die Innenlippe
q. der Ausflußöffnung und daß die Flüssigkeitsreste von allen Teilen der Tülle bei
stehender Kanne in das Innere der Kanne ablaufen können. Da der letzte Tropfen beim
Beendigen des Ausschenkens sich an der tiefsten Stelle der Ausflußöffnung bildet,
entsteht er bei Kannen gemäß der Erfindung an der tiefer liegenden Außenlippe Z
und läuft beim Wiederaufrichten der Kanne innerhalb des Kannenrohres nach der Kanne
zu ab, da bei stehender Kanne alle Teile des Kannenrohres nach der Kanne zu Gefälle
haben. Auch wenn die beiden Lippen der Ausflußöffnung beim jeweiligen Beendigen
des Ausschenkens genau gleich hoch liegen oder die Außenlippe vielleicht sogar eine
Kleinigkeit höher liegt, bildet sich der Tropfen noch nicht an der Innenlippe, sondern
bleibt in der Mitte der Ausflußöffnung hängen und kehrt beim. Wiederaufrichten der
Kanne in das Kanneninnere zurück. Erst wenn die Außenlippe beim jeweiligen Beendigen
des
Ausschenkens wesentlich höher liegt als die, Innenlippe, findet die Tropfenbildung
an dieser statt, und dieser Tropfen läuft sodann in bekannter Weise an der Außenseite
der Kanne herab.
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Da die Ebene des Flüssigkeitsspiegels in der. Kanne immer waagerecht
ist und der Ausschenkvorgang beendet ist, wenn die Ausflußöffnung ebenso hoch liegt
wie der Flüssigkeitsspiegel in der Kanne, kann die Lage der beiden Lippen auch durch
die Angabe erklärt werden, daß die Außenlippe i beim Beendigen des Ausschenkens
durch die Ebene des Flüssigkeitsspiegels 2 bis 3 in der Kanne nahezu gleichzeitig
mit oder nach der Innenlippe q. der Ausflußöffnung hindurchtritt. Hierbei können
je nach dem Verhältnis von Höhe und Breite der Kanne sowie je nach dem Inhalt der
Kanne "verschiedene Absetzwinkel in Frage kommen, wobei unter Absetzwinkel der Winkel
der Kannenachse mit dem Flüssigkeitsspiegel g#bis 6 verstanden sein soll, bei dem
die Beendigung des Ausschenkens erfolgt. Bei einer Portionskaffeekanne nach Abb.
i z. B. wird ein Absetzen erst nach Entleerung von fast der Hälfte des Inhalts in
Frage kommen, so-daß bei der Formgebung der Kanne und der Lippen sich andere Winkel
zur Kannenachse noch als zulässig erweisen als bei einer sehr breiten Familienkaffeekanne,
die bereits nach dem Ausschenken eines Sechstels ihres Gesamtinhalts zum Absetzen
gelangt und deshalb eine mehr waagerechte Ausbildung des Kannenrohrmundes benötigt,
wie dies in Abb. 3 dargestellt ist.
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Weiterhin ist es für die Ausbildung der Kanne zweckmäßig, den Kannenrohrmund
in einer glatten Linie zu formen, das heißt also, zwischen Außen- und Innenlippe
keine Unterbrechungen der Randlinien, wie in Abb.2 dargestellt, durch Einschnitte
7-8-g vorzunehmen, wie sie bei hergebrachten Kannen oftmals anzutreffen sind.
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Als vorteilhaft hät sich weiter erwiesen, wenn der Querschnitt des
Kannenrohrmundes gleichf?.e@. glatt, also eirund oder rund ist, während eelHge Querschnitte
weniger vorteilhaft sind. Die Richtung des Ausflußrohres braucht nicht senkrecht
zu dem erfindungsgemäß anzuordnenden Kannenrohrmund zu stehen. Es hat sich vielmehr
als vorteilhaft erwiesen, diesen in einem spitzen Winkel io-iz-i2 hierzu anzuordnen,
der in Richtung der Kanne liegt, wie dies in Abb. 3 veranschaulicht ist. Ein besonders
sicheres Einschenken ermöglichen hierbei solche Kannen, bei denen das Kannenrohr
in der oberen Krümmung seine engste Stelle aufweist. Die Verengungsstelle kann natürlich
in einem gewissen Bereich von dieser Lage verschoben sein, ohne daß hierdurch bei
Wahl eines entsprechend engen Querschnittes, insbesondere für den oberen Teil des
Kannenrohres, eine Verschlechterung der Heberwirkung eintritt, wobei unter Heberwirkung
die Bewirkung eines geschlossenen Rücklaufs der gesamten Flüssigkeitssäule verstanden
sein soll, bei der am Kannenrohrmund befindliche Flüssigkeitsteile durch die Saugwirkung
des Kannenrohres nach innen abfließen.