DE650070C - Bremsbelag - Google Patents
BremsbelagInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C9/00—Alloys based on copper
- C22C9/08—Alloys based on copper with lead as the next major constituent
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- Organic Chemistry (AREA)
- Braking Arrangements (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Bremswerkstoff,
insbesondere auf einen solchen, wie er als Belag für die Bremsen bei Motorfahrzeugen
u. dgl. benutzt wird.
Die Gewebe- und Metallbremsbeläge, die bisher bei Motorfahrzeugen angewendet wurden, haben unerwünschte Eigenschaften. Wenn z. B. Gewebebeläge durch lange Benutzungsdauer auf hohe Temperaturen erhitzt werden, so verbrennen sie häufig. Bei derartigen Temperaturen ist auch die Bremswirkung gering. Außerdem wird die Reibung der Gewebebeläge durch Öl und Wasser beeinträchtigt.
Die bisher benutzten Metallbremsbeläge haben entweder eine zu starke Abnutzung oder eine zu geringe Reibung besonders in der Wärme, -oder sie fressen zu leicht die Bremstrommel an.
Die Gewebe- und Metallbremsbeläge, die bisher bei Motorfahrzeugen angewendet wurden, haben unerwünschte Eigenschaften. Wenn z. B. Gewebebeläge durch lange Benutzungsdauer auf hohe Temperaturen erhitzt werden, so verbrennen sie häufig. Bei derartigen Temperaturen ist auch die Bremswirkung gering. Außerdem wird die Reibung der Gewebebeläge durch Öl und Wasser beeinträchtigt.
Die bisher benutzten Metallbremsbeläge haben entweder eine zu starke Abnutzung oder eine zu geringe Reibung besonders in der Wärme, -oder sie fressen zu leicht die Bremstrommel an.
Die Erfindung besteht darin, daß ein metallischer Bremswerkstoff verwendet wird, der
verhältnismäßig billig, zäh und verschleißfest ist, nicht die Trommel anfrißt, eine verhältnismäßig
konstante Reibungszahl besitzt und durch die Anwesenheit von öl, Fett oder
Wasser in seiner Bremswirkung wenig beeinträchtigt wird.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung im
Zusammenhang mit der Zeichnung.
Abb. ι zeigt in Perspektive einen Teil eines Bremsbelages mit dem zugehörigen Tf agschuh.
Abb. 2 zeigt einen Längsschnitt, um die Befestigung des Bremsbelages auf dem Tragschuh
zu veranschaulichen.
Abb. 3 zeigt eine andere Art der Befestigung.
Bei dem Bremswerkstoff gemäß der Erfindung können die Prozentsätze der verschiedenen
Zusätze sehr verschieden sein. Als Werkstoff wird eine an sich bekannte Kupferlegierung
benutzt, die 70 bis 85 % Kupfer und 6 bis 15 % Blei) 2 bis Io °/o Zinn, ο bis 3 °/o
Zink enthält, der aber 1 bis 4 °/o Nickel und ι bis 4 °/0 Silicium zugesetzt sind.
Ein sehr gutes Ergebnis erhält man mit einem Bleigehalt zwischen 8 bis 12 °/0,
einem Zinngehalt zwischen 3 bis 9 °/0, einem Nickel- und Siliciumgehalt je zwischen
2 und 3 % und einem Zinkgehalt von ungefähr
2 %· Eine Verunreinigung an Eisen bis zu ι °/o in der Legierung ist unschädlich. Läßt
man Nickel und Silicium weg, so ist ein
Zusatz von ο,ΐ bis 1,5 % Mangan zweckmäßig.
Jedoch ist eine solche Legierung trotz hoher Güte nicht so verschleißfest wie die Legierung
mit Nickel und Silicium. Aluminium wirkt ähnlich wie Mangan. Zweckmäßig wählt man
den Anteil an Blei, Zinn und Zink in der Legierung im Verhältnis ihrer Atomgewichte.
Z. B. gibt eine Kupferlegierung mit Blei, Zinn und Zink, wobei die Zusätze im Verhältnis
ihrer Atomgewichte stehen, also wie 207:119:65, einen nicht fressenden und verschleißfesten
Werkstoff, der auch bei lang dauernder Bremsung und hoher Bremstemperatur
seine Reibung nur wenig ändert. Die Zugabe von Nickel und Silicium erhöht noch die guten Bremseigenschaften bei kaltem Zustand
der Bremsteile. Die Legierung wird ■unmittelbar vor dem Guß in bekannter Weise
mit Phosphor desoxydiert; der Phosphor verbessert auch den Fluß und verfeinert das
Korn der Legierung.
Es ist vorteilhaft, den gegossenen Bremsbelag auf eine Temperatur zu erhitzen, die
etliche hundert Grad beträgt, um die Kristalle zu homogenisieren und die Festigkeit
zu erhöhen. Die Erhitzungstemperatur kann z. B. 500 bis 8oo° C betragen und wird bei
6oo° C ungefähr 8 Stunden, bei 7000 C ungefähr
2 Stunden aufrechterhalten. Danach läßt man den Bremsbelag ohne abzuschrecken auf Raumtemperatur erkalten. Während der ■
Wärmebehandlung benutzt man vorzugsweise eine neutrale oder reduzierende Atmosphäre,
wie z. B. Kohlenoxyd. Wasserstoff ist nicht so gut, weil die Legierung in einer Wasserstoffätmosphäre
wächst.
. Die Legierung hat gegossen gewöhnlich eine Brinellhärte von 100 kg/mm2, aber wenn
sie bis ungefähr 8oo° C oder mehr warm behandelt wird, kann die Brinellhärte I3okg/mm2
betragen. Wenn der Brems werkstoff jedoch so hart ist, nutzt er sich schnell ab. Wird die
Legierung nur zwischen 6oo° C und 7000 C
warm behandelt, dann liegt die Brinellhärte zwischen 80 und 100 kg/mm2, und die Abnutzung
ist geringer. .
Nachdem der Bremsbelag 1 nach Abb. 1 auf
den Tragschuh 2 aufmontiert ist, ist es vorteilhaft, die arbeitende Fläche mit einer Mischung
aus flüssigem Lack mit Polierrot (Eisenoxyd) zu bestreichen. Ein so bestrichener
Bremsbelag wird beim Bremsen schnell poliert. Hierdurch ist für den Bremsbelag
und für die damit arbeitende Bremstrommel die Gefahr des Fressens vermindert. Man
kann außer dem Bremsbelag auch die Bremstrommel mit dem Poliermittel bestreichen.
An Stelle eines aus Lack und Polierrot bestehenden Anstriches können auch andere
Poliermittel, z. B. Tonerde, verwendet werden, die so fein sind, daß sie nicht die Trommel
zerkratzen. Das Poliermittel kann mit Leinöl, Glycerin, Rizinusöl, Terpentin oder einem
anderen Streichmittel statt Lack angerührt werden. Es können auch einige der obigen
Flüssigkeiten ohne Zusatz von Polierrot oder sonstigen Metalloxyden nach Bedarf aufgetragen
werden, jedoch geht dann die Reibung vorübergehend zurück, bis sich die Politur wieder erneuert hat. .
Die durch den verbesserten Bremsbelag erreichte Reibungszahl beträgt ungefähr 0,6
und bleibt ziemlich konstant bis zu 5000 C und darüber, steigt sogar etwas bei höheren
Temperaturen.
Falls man einen Bremswerkstoff benötigt, der eine höhere Reibungszahl als 0,6 hat, so
kann dies erreicht werden, wenn man die Legierung sintert statt zusammenschmilzt. Zum
Sintern werden die gepulverten Bestandteile der Legierung mit einer geringen Menge von
z. B. bis zu 6 % Borsäure und ungefähr S °/o Wasser vermischt. Ein Teil des Zinns wird
in Form von Zinnoxyd zugegeben, und zwar ungefähr 4 %· Die gemischten Zusätze werden
in eine geeignete Form gepreßt und in einer Wasserstoff-, Leuchtgas- oder einer anderen geeigneten Atmosphäre bei einer Temperatur
gesintert, die zwischen 550° C und einer Temperatur knapp unterhalb des
Schmelzpunktes der Mischung liegt. Eine Sinterungsdauer von 15 Minuten bis zu
4 Stunden wurde im allgemeinen als günstig befunden. Der gelieferte Bremswerkstoff
wird auf die fertige Dicke gewalzt und auf einem Schuh, wie in Abb. 1 beispielsweise
gezeigt, befestigt. Jedoch kann der gepulverte Bremswerkstoff auch auf eine Unterlage 2 mit
Nuten 3 gepreßt . werden, wie Abb, 2 zeigt, oder um Nieten 4 herumgepreßt werden, wie
Abb. 3 zeigt. Alsdann beginnt die Sinterung. Der gesinterte Werkstoff erfordert weit mehr
Aufwendung als der gegossene Werkstoff, besitzt aber alle wünschenswerten Eigenschaften
des -gegossenen Werkstoffs und außerdem eine wesentlich" beständigere -Reibungszahl,
die bis zu 0,9 betragen kann.
Claims (8)
1. Bremsbelag, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus einer Legierung mit 70 bis 85 % Kupfer, ο bis 3 % Zink, 6 bis 15 »/0
Blei, 2 bis 10 % Zinn, 1 bis 4 °/o Nickel
und ι bis 4 °/o Silicium besteht.
2. Bremsbelag nach Anspruch i, dadurch
gekennzeichnet, daß die Legierung aus 70 bis 85 % Kupfer mit Zusätzen aus Blei, Zinn und Zink in ungefähren Atomgewichtsverhältnissen
und je ι bis 4% Nickel und Silicium besteht.
3. Bremsbelag nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Nickel und
Silicium durch ο,ΐ bis 1,5 °/o Mangan
und/oder Aluminium ersetzt sind.
4. Bremsbelag nach jedem der Ansprüche ι bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß er nach dem Guß bei einer Temperatur zwischen 500 bis 8oo° C geglüht wird.
5. Bremsbelag nach jedem der Ansprüche ι bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus gepulverten Ausgangsstoffen bei einer Temperatur zwischen 55 o° C und
dem Schmelzpunkt der Mischung gesintert und gegebenenfalls nachgewalzt wird.
6. Bremsbelag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die gepulverten Ausgangsstoffe
der Legierung vor der Sinterung mit ungefähr 6 °/o Borsäure und ungefähr 5 °/o Wasser vermischt werden.
7. Bremsbelag nach jedem der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß den gepulverten Bestandteilen der Legierung ein Teil des Zinns in Form von Zinnoxyd, etwa 4 °/0, zugesetzt wird.
8. Bremsbelag nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die gepulverten
Bestandteile der Legierung auf eine Unterlage mit Nuten oder mit Nieten gepreßt und mit der Unterlage zusammen
gesintert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
1CKr IN DKR
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US650070XA | 1934-07-31 | 1934-07-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE650070C true DE650070C (de) | 1937-09-16 |
Family
ID=22059719
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA76689D Expired DE650070C (de) | 1934-07-31 | 1935-07-30 | Bremsbelag |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE650070C (de) |
-
1935
- 1935-07-30 DE DEA76689D patent/DE650070C/de not_active Expired
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