DE1274026B - Reibmaterial aus festem, hitzebestaendigem Materialgefuege - Google Patents
Reibmaterial aus festem, hitzebestaendigem MaterialgefuegeInfo
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Description
DEUTSCHES
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C04b
Deutsche Kl.: 80 b -11/20
P 12 74 026.0-45 (B 60368)
6. Dezember 1960
25. Juli 1968
Die Erfindung bezieht sich auf ein Reibmaterial aus einem festen, hitzebeständigen Materialgefüge aus
ungefähr 40 bis 85% gesintertem, pulverisiertem Metall oder Metallen, wie Kupfer, Antimon, Eisen,
Nickel und Legierungen dieser Metalle, die 2 bis 40% eines keramischen Materials, bezogen auf das Gesamtgewicht,
enthalten, das im ganzen Metallgefüge verteilt ist.
Es hat sich herausgestellt, daß die bekannten Reibmaterialien, die bei eine hohe kinetische Energie
aufnehmenden Beanspruchungen zufriedenstellend arbeiten, für bestimmte Anwendungsfälle geringer
Energie nicht geeignet sind. Die Gründe hierfür schließen Unterschiede in den Betriebsverhältnissen
ein. Gewisse Umwandlungen, die bei höheren Temperaturen unter Anwendung höherer Leistung stattfinden,
treten bei geringer Leistung nicht ein.
Andere Faktoren, wie z.B. Eingriffsdauer, Anwendungsdruck und Geschwindigkeit, sind wichtige
Faktoren, die die Auswahl eines geeigneten Reibmaterials und die Eigenschaften, die das Material
besitzen muß, beeinflussen. Diese zusätzlichen Faktoren erklären möglicherweise, warum die eine höhere
Leistung aufnehmenden Reibmaterialien für Anwendungsfälle, bei denen eine geringere kinetische Energie
aufgenommen wird, nicht geeignet sind.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei einem aus gesinterten, pulverförmigen Materialien bestehenden
Reibmaterial einen Verschleißverzögerer aus Antimon, Wismut und/oder Kadmium zu verwenden.
Ziel vorliegender Erfindung ist es, eine hohe kinetische Energie aufnehmende Reibbeläge für Anwendungsfälle,
bei denen eine geringere kinetische Energie aufgenommen wird, brauchbar zu machen,
so daß die vorteilhaften Eigenschaften der Wirksamkeit (Reibungskoeffizient), der Verschleißfestigkeit
und der Temperaturbeständigkeit beibehalten werden, daß aber auch ein Arbeiten unter ganz verschiedenen
Betriebsbedingungen möglich ist.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das Reibmaterial ungefähr 1 bis 20% Gewichtsanteile eines Materials der Gruppe der Oxyde und
leicht oydierbare Verbindungen von Wismut, Antimon und Kadmium enthält. Vorzugsweise sind dem
Reibmaterial 4 bis 15% Gewichtsanteile Graphit beigegeben. Nach einem speziellen Ausführungsbeispiel
der Erfindung enthält das Reibmaterial des weiteren Blei oder Bleioxyd.
Das erfindungsgemäße Reibmaterial weist eine verringerte Abriebwirkung auf der entgegengesetzten
Oberfläche, mit welchem es in Eingriff kommt, auf, ferner ist es weniger empfindlich gegenüber Erschüt-Reibmaterial
aus festem,
hitzebeständigem Materialgefüge
hitzebeständigem Materialgefüge
Anmelder:
The Bendix Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Begrich, Patentanwalt,
8400 Regensburg, Lessingstr. 10
Als Erfinder benannt:
Roy Edward Bickelhaupt, Urbana, JlL;
James Floyd Masterson, South Bend, Ind.
(V. St. A.)
Roy Edward Bickelhaupt, Urbana, JlL;
James Floyd Masterson, South Bend, Ind.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 30. Dezember 1959
(862950)
V. St. v. Amerika vom 30. Dezember 1959
(862950)
terungen und einer Aggressivität, die sich aus einer momentanen Erzeugung eines Drehmomentes durch
Eingriff des Reibgegenstandes mit der entgegengesetzten Fläche ergibt.
Die Erfindung wird in folgendem in Anwendung auf metallkeramische Reibmaterialien beschrieben,
sie ist aber nicht auf diese Art von Reibmaterialien beschränkt. Metallkeramische Reibmaterialien bestehen
aus einem festen, hitzebeständigen, ausdehnungsfähigen metallischen Gefüge, welches die anderen
Reibmaterialbestandteile während der Verwendung an Ort und Stelle festhält, einem keramisehen
Material und einem kohlenstoffhaltigen Schmierstoff, der in Form von Graphitflocken im
Gefüge verteilt sein kann, und in manchen Fällen aus einem metallischen Schmierstoff, wie beispielsweise
Blei.
Das Gefüge besteht aus feinzerkleinerten metallischen Bestandteilen, die sinterfähig sind, so daß sie
eine fortlaufende metallische Phase bilden. Gefüge, die sich als brauchbar erwiesen haben, enthalten
Kupfer, Antimon, Eisen, Nickel und Legierungen dieser Metalle. Diesen Metallen kann Zinn oder/und
Zink beigefügt werden. Beispielsweise kann das Gefüge aus einer Kupfer-Zinn-Zink-Kombination zu-
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sammengesetzt sein. Aber für höhere Temperaturen kann dies in ein ganz oder vorwiegend aus Eisen
bestehendes Gefüge abgeändert werden.
Das bevorzugte keramische Material besteht aus Mullit. Es können die meisten keramischen Materialien
verwendet werden, obgleich alle oder zumindest viele von ihnen einen größeren Verschleiß an der
gegenüberliegenden Fläche als Mullit ergeben. Als Beispiel für andere keramische Materialien, die verwendet
werden können, seien Aluminium, Silizium, Magnesium und Rohkyanit genannt.
Der Anteil an Metall in dem Gefüge kann von 40 bis zu ungefähr 85% schwanken, und der Anteil an
keramischem Material kann sich von ungefähr 2 auf 40% Gewichtsanteilen bei dem Reibmaterial ändern.
Das kohlenstoffhaltige Material kann in Form von Graphitflocken zugegeben werden. Die Graphitflockengröße
kann sich erheblich ändern; als besonders zweckmäßige Größe hat sich jedoch eine Normgröße
von weniger als 0,044 mm herausgestellt. Es hat sich ferner gezeigt, daß der Graphitschmierstoff
am besten wirkt, wenn er mit dem Gefiige anstatt mit dem keramischen Material kombiniert wird. Das verteilte
Graphit hat sich in der Größenordnung von etwa 4 bis 15 Gewichtsanteilen als zweckmäßig
erwiesen.
Die Beigabe von Blei hilft der Neigung zu einer übermäßigen Aggressivität des Belages ab, da Blei
den Reibungskoeffizienten des Belages verkleinert. Die Bleizugabe hat einen weiteren vorteilhaften Effekt,
indem die Neigung des Belages zur Nuten- oder Kerbbildung auf der entgegengesetzten Fläche herabgesetzt
wird. Blei in seinen kombinierten Formen zeigt diese verbessernde Wirkung ebenfalls. Bleioxyd beispielsweise
wird als Äquivalent für Blei in seiner elementaren Form verwendet.
Es hat sich herausgestellt, daß die das Grundmetallgefüge bei eine niedrigere kinetische Energie
absorbierenden Anwendungsfällen zu schnell verschleißen würde. Eine erhebliche Verringerung der
Verschleißgeschwindigkeit kann durch Beifügung eines Verschleißverzögerers erreicht werden, der aus
Oxyden oder leicht oxydierbaren Verbindungen von Wismut, Antimon oder Kadmium besteht. Unter dem
Ausdruck »leicht oxydierbare Verbindungen« werden Verbindungen verstanden, die die Oxyde während
des Sinterns und/oder der Benutzung verwandeln.
Das einen Verschleiß verhindernde Material kann auf die schleifenden Reibflächen in geeigneter Weise,
ao wie beispielsweise durch Schleifen eines Materialblockes
auf einer der Oberflächen während der Benutzung aufgebracht werden; dieses Aufbringen aber
kann am besten durch gleichmäßige Verteilung durch das gesinterte, pulverförmige Reibmaterial gesteuert
werden.
Die Oxyde und leicht oxydierbaren Formen von Wismut, Antimon oder Kadmium werden erheblich
wirksamer, wenn ihr Anteil auf ungefähr 3 bis 5% erhöht wird. Darüber erscheint ihre Wirksamkeit
geringer, kann sich aber erhöhen, bis sie ungefähr
Versuch Nr. | Kupfer | Kyanit | Zusammensetzung | Graphit | Verschleißverhinderer | Durchschnittsverschleiß je Oberfläche je Abbremsung • 105 in Zentimeter |
315° C |
80 | 20 | Zinn | 940C | 1,56 | |||
1 | 80 | 12 | 8 | 3,43 | 380 | ||
2 | 76 | 12 | 8 | 162 | 108 | ||
3 | 80 | 4 | 20 | 29,6 | 7,55 | ||
4 | 70 | 20 | 10 Bi2O3 | 1740 | 2,48 | ||
5 | 70 | 12 | 8 | 10Bi2O3 | 1,12 | 10,55 | |
6 | 71,2 | 12 | 8 | 5Bi2O3 | 2,48 | 17,4 | |
7 | 65 | 3,8 | 20 | 15 Bi2O3 | 2,88 | 4,73 | |
8 | 80 | 12 | 8 | 2,0 | 275 | ||
9 | 71,2 | 12 | 8 | 8,8 CdO | 16,3 | 36,4 | |
10 | 73,2 | 12 | 8 | 6,8 Sb2O3 | 18,4 | 65,6 | |
11 | 80 | 12 | 8 | 10,8 | 353 | ||
12 | 75 | 12 | 8 | 5Sb2S3 | 156,5 | 34,5 | |
13 | 75 | 12 | 8 | 5Sb2S3 | 16,8 | 44,0 | |
14 | 15,2 | ||||||
15 bis 20% des gesinterten Reibmaterials enthält. Man kann infolgedessen sagen, daß die Oxyde und
die leicht oxydierbaren Verbindungen von Wismut, Antimon und Kadmium, wie beispielsweise die Sulfide,
Karbonate, Oxalate usw., in Mengen von etwa 1 bis 20% wirksam sind. Für die meisten Fälle ergibt
sich praktisch ein Optimum zwischen 3 und 10%.
Der Verschleißverhinderer fördert die Geschwindigkeit der Bildung einer Glasur an der Reiboberfläche
des Reibmaterials bei niedrigeren Betriebstemperaturen, die überwiegend aus Eisenoxyd in den
niedrigen und mittleren Valenzformen FeO, Fe3O4
besteht. Wenn die Betriebstemperaturen genügend hoch wären, beispielsweise 315° C, würde sich selbst
dann die Eisenoxydbildung ergeben, wenn ein Ver-Schleißverhinderer fehlt. Der Eisenoxydüberzug wird,
so nimmt man an, von der gegenüberliegenden Reiboberfläche gebildet, die im allgemeinen aus eisenhaltigem
Material besteht. Die Eisenoxydglasur oder der -überzug scheint eine Auswirkung auf die Verschleißgeschwindigkeit
des Reibmaterials auszuüben.
Bei metallkeramischen Reibmaterialien besteht eine Beziehung zwischen dem Gehalt an Verschleißverhinderer
und dem Gehalt an Graphit, da der erstere die Bildung einer Glasur fördert und der letztere
das Ausmaß der Glasurbildung steuert, um einen bevorzugten Verschleiß und Wirkungsgrad sowie
einen Schliff für den Belag zu erhalten. Während Beigaben von Graphit die Wirkung der Erhöhung der
Verschleißgeschwindigkeit des Belages haben, wird dieses in gleicher Weise durch Beigaben von Verschleißverhinderern
ausgeglichen.
Die Zugabe von Oxyden und leicht oxydierbaren Formen von Wismut Antimon oder Kadmium hat den
weiteren Vorteil, daß Kratz- oder Kerbeinwirkungen auf der gegenüberliegenden Oberfläche verringert
werden.
Die Reibmaterialien gemäß der Erfindung werden in an sich bekannter Weise durch Sintern eines pulverförmigen
Gemisches aus den verschiedenen Bestandteilen hergestellt.
Die folgende Tabelle zeigt einige Versuchsergebnisse, welche mit Reibmaterialien bekannter Art und
mit Reibmaterialien entsprechend der vorliegenden Erfindung durchgeführt worden sind, um die Vorteile
und überlegenen Eigenschaften des Materials nach der Erfindung besser herauszustellen. Die Materialien
der Versuche Nr. 5 bis 11 und 13 sowie 14 wurden in einer Stickstoffatmosphäre anstatt einer reduzierenden
Atmosphäre gesintert. Auch wurde das Material des Versuchs Nr. 11 bei 650° C und die
Materialien der Versuche Nr. 10 und 12 bei 540° C anstatt bei 860° C gesintert. Die Zahlen in der
Tabelle, die sich auf die Zusammensetzung der Materialien beziehen, sind in Gewichtsanteilen angegeben.
In den Spalten betreffend die Kerbbildung bezeichnet Nr. 1 den unterdurchschnittlichen Rotorverschleiß,
Nr. 2 den durchschnittlichen Rotorverschleiß und Nr. 3 den überdurchschnittlichen Rotorverschleiß.
Dynamischer 94° C |
Re | ibungskoefflzient 315° C |
stabilisiert | 94° C | Kerbbildung | 3150C | |
anfänglich | anfänglich | | 0,27 | 2 | 2 | |||
0,49 | 0,49 | 2 | |||||
0,52 | 0,58 | 2 | |||||
0,46 | 0,45 | 1 | 1 | ||||
0,44 | 0,19 | 0,30 | 2 | 3 | |||
0,23 | 0,42 | 0,31 | 2 | 2 | |||
0,18 | 0,25 | 0,36 | 2 | 3 | |||
0,18 | 0,23 | 0,14 | 1 | 1 | |||
0,10 | 0,13 | 0,50 | 1 | 1 | |||
0,54 | 0,54 | 0,40 | 1 | 3 | |||
0,50 | 0,48 | 0,43 | 1 | 2 | |||
0,46 | 0,39 | 0,50 | 2 | 2 | |||
0,60 | 0,56 | 0,38 | 1 | 2 | |||
0,41 | 0,46 | 0,38 | 2 | 2 | |||
0,46 | 0,43 | ||||||
stabilisiert | |||||||
0,25 | |||||||
0,40 | |||||||
0,36 | |||||||
0,30 | |||||||
0,36 | |||||||
0,12 | |||||||
0,50 | |||||||
0,43 | |||||||
0,39 | |||||||
0,50 | |||||||
0,40 | |||||||
0,37 |
Claims (3)
1. Reibmaterial aus einem festen, hitzebeständigen Materialgefüge aus ungefähr 40 bis 85%
gesintertem, pulverisiertem Metall oder Metallen, wie Kupfer, Antimon, Eisen, Nickel und Legierungen
dieser Metalle, die 2 bis 40% eines keramischen Materials, bezogen auf das Gesamtgewicht,
enthalten, das im ganzen Metallgefüge verteilt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß es ungefähr 1 bis 20% Gewichtsanteile eines Materials der Gruppe der Oxyde und leicht oxydierbare
Verbindungen von Wismut, Antimon und Kadmium enthält.
2. Reibmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 4 bis 15% Gewichtsanteile
Graphit enthält.
3. Reibmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es Blei oder Bleioxyd
enthält.
809 587/499 7.68 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US862950A US3019514A (en) | 1959-12-30 | 1959-12-30 | Friction lining for brakes, clutches and the like |
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DE1274026B true DE1274026B (de) | 1968-07-25 |
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1960
- 1960-12-06 DE DEB60368A patent/DE1274026B/de active Pending
- 1960-12-07 GB GB42175/60A patent/GB948359A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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