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Herstellung eines zu Formkörpern gepreßten Milchpräparates aus Trockenmilch
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines zu Formkörpern gepreßten Milchpräparates
aus Trockenmilch, das ein haltbares und kochfertiges Gericht darstellt, das sich
leicht zu einer Suppe oder einem Brei aufkochen läßt.
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Es isst bereits bekannt, Trockenmilch mit Getreidemehl zu verarbeiten,
ferner ist das Pressen von Milchpulver zu Formkörpern bekannt, aber =die auf diese
Weise erhaltenen Erzeugnisse eignen sich nicht zur Herstellung von Milchsuppen _
oder Milchbrei, weil sie nicht hinreichend gut auflösbar sind.
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Im Gegensatz zum Bekannten wird bei der erfindungsgemäßen Herstellung
von zu Formkörpern gepreßten Milchpräparaten aus Trockenmilch ein Zusatz von Getreide-
oder Gemüseflocken verwendet, d. h. von trockenen Gebilden aus Getreide oder Gemüse,
die im Gegensatz zum Mehl, das. eine grobkörnige Struktur aufwehst, aufs vorwiegend
flachen Einzelteilchen bestehen.
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Zweckmäßig werden die Flocken vor der V ermi-schung mit der Trockenmilch
mit einem Fettüberzug versehen, der geigebenenfall.s Lecithin, Vitamine oder andere
hochwertige Nährstoffe oder Medikamente enthält. Hierdurch ist erreicht, daß der
Eormkörper sich leicht und schnell zerbröckeln läßt und beim Kochen keine klumpigen
Rückstände verbleiben. Eis ist an sich bereits bekannt, Lecithin mit Milchpulver
zu verarbeiten, jedoch geschieht dies bei den bekannten Verfahren nicht in der Weise,
daß das Lecithin in einer auf Flocken aufgebrachten Fettschicht ent= haltere ist.
Es i,st ferner bereits bekannt, auf zu Formkörpern verarbeiteten Milchpräparaten
einen Überzug aus Schokolade o. dgl. aufzubringen. Hier handelt es sich aber um
die Herstellung eines konfektartigen Geigenstandes, beidem der Überzug nur die Außenfläche
des ganzen Gegenstandes bedeckt.
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Das Aufbringendes Fettüberzuges auf die Flocken kann in einer rotierenden.
Trommel vorgenommen werden, in der -die Flocken mit der fein verteilten und gegebenenfalls
mit Wasser angereicherten Fettsubstanz bespritzt werden, wodurch eine gleichmäßige
Umhüllung der Flocken erfolgt. Die so bearbeiteten Flocken haften leicht zusammen
und verbinden sich gut mit .den Zusätzen, vermeiden eine Klumpenbildung beim Kochen
und ermöglichen eine gleichmäßige Verteilung der einzelnen Bestandteile in den einzelnen
Preßlingen.
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Um eine größere Haltbarkeit zu erzielen, ist es zweckmäßig, den Flocken
vor dem Bespritzen mit der Fettsubstanz durch Vertrocknung den Wasserinhalt bis
auf z bis 5011, zu entziehen.
Alsdann «erden die Flocken mit der
Milch in Form von Milchpulver und den anderen Zusatzstoffen, wie Salz, Zucker oder
Fruchtessenzen, zur Herbeiführung eines gewünschtenGeschtnackes vermischt. Die Mischung
wird zu geeigneten Formen, z. B. Würfeln, gepreßt. Die Preßlinge können zur Erzielung
größerer Haltbarkeit in einem Trockenschrank wieder getrocknet werden, wobei ihnen
das durch das Bespritzen zugesetzte @#@Tasser wieder entzogen wird. Durch die derart
erfolgte gleichmäßige Durchsetzung der absolut trocknen Bestandteile mit dein Milchpulver
ist eine weltgellende Haltbarkeit des sonst leicht verderblichen Milchpulvers in
.dem Preßling erreicht.
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Um die Haltbarkeit der leicht abbröckelnden Ränder zu erhöhen, werden
die bei dem Tablettenschlagen verwendeten Stempel und :Matrizen zweckmäßig erhitzt,
wodurch erreicht wird, daß die äußere Schicht der Preßlinge größere Festigkeit erhält.
Diese Erhitzung wird zweckmäßig nur in einem genau bemessenen Zeitraum vorgenommen,
da bei einer zu langen Erhitzung der Außenschicht wieder eine Klumpenhildung bei
späterem Kochen eintreten kann.
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Für das nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Gericht hat
sich beispielsweise eine Zusammensetzung aus etwa 3o Gramm Haferflocken, 1z Gramm
Trockenmilch, 2,5
Gramm Fett, 5 Gramm Zucker und 1/2 Gramm Salz als zweckmäßig
herausgestellt.
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Um den eigentümlichen kräftigen Geschmack der Hafergrütze beizubehalten
und die Haltbarkeit der Gerichte zu erhöhen, ist es zweckmäßig, statt Vollmilchpulver
Ma:germilchpulver zu verwenden. Hierdurch wird auch der für viele Geschmacksrichtungen
unbeliebte schleimige und zu fette Geschmack vermieden, der entsteht, wenn Haferflocken
mit Milch gekocht werden.
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Um den Nährwert des Gerichtes zu erhöhen oder ihm eine Heilwirkung
zu erteilen, kann man neben oder zur gleichmäßigen Verteilung besser in der Fettschicht
Lecithin, Vitamine oder andere hochwertige Nährstoffe oder Medikatnente zusetzen.
In diesem Falle ist es zweckmäßig, um z. B. das dickflüssige Lecithin besser zu
verteilen, dieses unter leichtem Erwärmen mit 4.o bis 6o0'o hokosöl und 500."o Wasser
zu vermischen. Durch die Verabreichung von einer belangreichen Dosis Lecithin und
Vitaminkonzentraten oder anderen Medikamenten in dieser Form wird erreicht, daß
der an sich schlechte Geschmack dieser Stolte verdeckt wird und diese von Kindern
und anderen Personen, die solche Pharmazeutika einnehmen sollen, besser aufgenommen
«-erden.
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Die nach dem vorstehend geschilderten Verfahren hergestellten Preßlinge
ergeben, in kaltem Wasser aufgesetzt und'`-, bis r Minute gekocht, ein fertiges
Haferflockengericht mit Milch und gegebenenfalls anderen Zusätzen, leicht .gesüßt
und gesalzen.
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Um das zur restlosen Vermeidung der Klumpenbildung erforderliche gute
Zerbröckeln des Preßlings ohne eine unhygienische Berührung der Masse tnit der Hand
zu erreichen, ist es zweckmäßig, den nach der vorliegenden Erfindung hergestellten
Preßling für die Aufbewahrung in einem Pergamyn-, Pergamentpapier, Glashaut oder
einer ähnlichen Umhüllung zu verpacken, die in feuchtem Zustand um den Preßling
gelegt und geschlossen wird. Der so eingepackte Preßling wird alsdann nochmals getrocknet.
Hierdurch wird erzielt, daß die Umhüllung sich zusammenzieht und eng um den Würfel
anliegt. Durch diese derart erzielte straffe Umspannung des Inhalts ist die Form
des Preßlings vor nachteiliger Veränderung durch ungewollten Druck oder Stoß geschützt.
Beim Gebrauch kann man nun den Preßling finit der Hand ohne Berührung der Substanz
in der Packung zerbröckeln.
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Um eine lange Haltbarkeit und einen Schutz gegen Witterungseinflüsse
zu erzielen und eine größere Haltbarkeit der Verpackung selbst zu erhalten, kann
der eingepackte Preßling mit Paraffin überzogen «-erden.
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Durch die große Haltbarkeit, durch die geringe Platzbeanspruchung
und die kurze Zubereitungszeit und den z. B. beim Zusatz von Lecithin und Vitaminen
erzielten hohen Nährwert sind die nach dem Verfahren dieser Erfindung leergestellten
und verpackten Preßlingebesonders geeignet für Verwendung auf Expeditionen und Ausflügen
sowie überhaupt in allen Fällen, wo frische Lebensmittel, insbesondere Milch, schwer
mitgeführt und zubereitet werden können.