DE645063C - Transformator mit durch Glasschmelzfluss isolierten Spulen - Google Patents
Transformator mit durch Glasschmelzfluss isolierten SpulenInfo
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- DE645063C DE645063C DES119730D DES0119730D DE645063C DE 645063 C DE645063 C DE 645063C DE S119730 D DES119730 D DE S119730D DE S0119730 D DES0119730 D DE S0119730D DE 645063 C DE645063 C DE 645063C
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01F—MAGNETS; INDUCTANCES; TRANSFORMERS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR MAGNETIC PROPERTIES
- H01F27/00—Details of transformers or inductances, in general
- H01F27/28—Coils; Windings; Conductive connections
- H01F27/32—Insulating of coils, windings, or parts thereof
- H01F27/323—Insulation between winding turns, between winding layers
Description
Die Erfindung· bezieht sich auf einen Transformator mit durch einen Glasschmelzfluß
isolierten Spulen. Gemäß der Erfindung sind die wärmeabgebenden Teile, mindestens aber
die Transformatorspulen, unmittelbar in Kühlwasser eingesetzt. Eisenkern und Wicklungen
können dabei in einen Glasblock eingeschmolzen sein, der für erhöhte Kühlwirkung
von Kühllängskanälen durchzogen sein kann. Es können aber auch die einzelnen Leiter bzw. die einzelnen Spulenwindungen
je für sich in den Glasschmelzfluß eingeschmolzen werden.
Um die mit dem Wasser in Berührung kommenden Metallteile vor Korrosion zu
schützen, empfehlen sich Schutzanstriche. Insbesondere der Eisenkern kann hierbei mit
einem Glasfluß überzogen bzw. emailliert sein oder verzinnt bzw. verzinkt werden.
ao Durch das unmittelbare Einsetzen des glasisolierten Transformators in das Kühlwasser
wird ein hochbelastungsfähiger Apparat geschaffen.
Die Herstellung der Isolation einer Transformatorwicklung erfolgt etwa in folgender
Weise:
Die aus mehreren Wicklungslagen 1 bis 5 bestehende Transformatorspule 6 (Fig. 1)
wird zuerst aus Blankkupfer gewickelt, und zwar in bekannter Weise mit Hilfe eines
Wickeldornes und unter Einfügen der Distanzstücke 7. Die einzelnen Lagen sind durch
Distanzstücke 8, deren Länge etwa der Länge der Lage entspricht, gegeneinander abgestützt.
Außerdem sind auch zwischen den einzelnen Windungen Distanzstücke 9 (Fig. 2) vorgesehen.
Diese können aus Glas oder Stahl hergestellt sein. Es empfiehlt sich, die Distanzstücke
8 aus Stahl herzustellen und später aus der Wicklung zu entfernen. Wenn die Wicklung
über dem Blechzylinder fertig gewickelt ist, wird sie von einem weiteren äußeren
Blechmantel umgeben, der einen etwa der Stärke der Isolierschicht entsprechenden Abstand
von der Wicklung haben muß. An den Stirnflächen kann die Wicklung durch Blechböden
abgedeckt werden. Nunmehr wird die flüssige oder zähflüssige Glasschmelze 10 zwischen
die Blechzylinder eingegossen. Wenn die Glasschmelze nahezu erstarrt ist, werden
die Distanzstücke 8 aus-Stahl herausgezogen. Die frei bleibenden Löcher werden mit Glasfluß
vergossen, wenn sie nicht als Kühlkanäle offen gelassen werden. Distanzstücke aus
Glas werden mit dem Glasschmelzfluß verschweißen. Je nach der Zusammensetzung des Glasschmelzflusses kann man den Ausdehnungskoeffizienten
der Glasisolation dem des elektrischen Leitermaterials so anpassen, daß in dem isolierten Wicklungskörper keine
die Festigkeit des Isolierkörpers übersteigende Spannungen auftreten. Auch kann
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Anton Luis in Nürnberg.
durch Wahl der Legierungsbestandteile das I ebenfalls aus Glas bestehen kann. Ein be-Angleichen
der Ausdehnungskoeffizienten er; sonderer Abschlußdeckel ist an sich nicht erforderlich,
es empfiehlt sich aber mit Rück^ ■£sjcht auf Spritzwasser, den Behälter nach
1 "en abzuschließen. Der Deckel kann ebenfalls
folgen; Kupferlegierungen und auch miniumlegierungen können nahezu den glei:4i
chen Ausdehnungskoeffizienten wie Glas haböiiavV'
Wenn Spannungen, die bei der betriebsmäßig ^iIs Glas bestehen und mit oder ohne Durch
gen Erwärmung der elektrischen Leiter auftreten können, die Festigkeit des Isolierkörpers
bedrohen, empfiehlt es sich, während der ίο Abkühlperiode des Glasschmelzflusses die
elektrischen Leiter zu erhitzen, z. B. indem man Strom durch die Wicklung schickt. Der
Leiter wird so lange geheizt, bis der Isolierkörper vollständig abgekühlt ist. Nach Abkühlung
der Wicklung ist in dem Schmelzfluß der nötige Raum für die Wicklung vorhanden. Unter Umständen muß man sogar
während der Abkühlung des Leiters den Schmelzfluß wieder so weit erwärmen, daß er
nachgiebig wird und der Formänderung des sich zusammenziehenden Leiters folgen kann.
So ist für die Wärmeausdehnung der Leiter in beiden Richtungen der nötige Raum geschaffen.
Als Isoliermaterial kommen sowohl Weichglas als auch Hartglas in Frage. Gewisse Quarzsorten sind gegen Wärmespannungen
derartig unempfindlich, daß schroffe Temperaturwechsel den Isolierkörper nicht gefährden. Sehr geeignet sind z. B. folgende
Glassorten:
Bleioxydglas (Kristallglas) 7.. |
Weichglas "Ίι |
Preßhart glas |
|
SiO | 51 | bis 40 | 75.63 2 |
0,2 39.6 7.4 0.7 |
bis 0,1 bis 50 |
8 | |
CaO | |||
PbO. | 6,38 8,84 0,03 0,12 |
||
K2O" | |||
Na., O | |||
MgO | |||
Fe, O, | |||
Wenn die Wicklung in dieser Weise isoliert ist, die Leiter also allseitig in den in
den Fig. 1 und 2 mit 10 bezeichneten Glaskörper eingebettet sind, wird die Wicklung
in bekannter Weise über den Eisenkern 11 geschoben, weitere Wicklungen, die in ähnlicher
Weise isoliert sein können, werden ebenfalls auf die Schenkel 11 gesetzt. Die
Distanzstücke 7 und 12 werden dabei vorzugsweise aus Glas hergestellt und mit dem
Isolierkörper an den Stellen 13 verschweißt. Der Eisenkern selbst kann ebenfalls vollständig
mit einem Glasfluß 14 überzogen sein oder verzinkt werden, um das Kernblech vor
Rost zu schützen. Zur Kühlung wird der Transformator in einen wassergefüllten oder
wasserdurchströmten Behälter eingesetzt, der führungsisolatoren ausgerüstet sein. Auch
Deckel aus Metall, z. B. aus Eisenblech, sind in gewissen Fällen vorteilhaft, insbesondere 7»
wenn der ganze Transformator an den Deckel anzuhängen ist. Der von den Zuleitungen
durchdrungene Teil des Eisendeckels wird dann aus Glas hergestellt, damit die Wirbelstrombildung
unterdrückt wird. Die Zuleitungen können in dieser Klemmenplatte aus Glas eingegossen sein. Bei Durchführungsisolatoren aus Glas kann der Durchführungsbolzen in den hohlen Leiter eingesetzt
oder in einem vollen Glasisolator eingegos- βο sen sein.
Leiterverbindungen im Inneren der Wick lung müssen verschraubt oder verschweißt
sein, da selbst Hartlötstellen im Glasschmelz fluß infolge der hohen Temperaturen unter
Umständen aufgehen können. Der Anschluß an die aus dem Block 10 herausragenden
Wicklungsenden 15 und 16 (Fig. 2) erfolgt beliebig durch Schrauben, Schweißen oder !
Löten. Durch die Glasisolation der Tran*-
formatorwicklungen wird der Einbau ron Schaltern, z. B. von Ausschaltern oder Regel
schaltern, für die Stufenschaltung der Wick lungen insofern wesentlich vereinfacht, als
herabfallende Metallteile, z. B. Schmelzperlen, von den Schalterkontakten die Betriebs
sicherheit der Wicklungsisolation nicht beeinflussen können. Die Schalter können in
unmittelbarer Nähe der Wicklungen angeord net werden oder oberhalb der Wicklungen «oo
in den Transformatorkessel eingebaut sein. Eine Verschmutzung des Dielektrikums ist
durch die Schalter und durch die Arbeit der Schalterkontakte nicht zu befürchten. Auch
ölschalter können etwa in der in Fig. 3 an- »05
gedeuteten Weise mit dem Transformator selbst zusammengebaut sein. Der Transfor
mator 20 mit den glasisolierten Wicklungen 21 ist in den das Kühlwasser 22 enthaltenden
Kessel 23 eingesetzt, das Kühlwasser wird »10 durch die Rohrleitung 24 zugeführt, bei 25
ist ein Überlauf vorgesehen, durch den das Kühlwasser den Kessel 23 wieder verläßt;
Oberhalb der Wicklungen sind die Schalter eingebaut, und zwar arbeiten ihre Kon- »»5
takte in einer Schaltflüssigkeit 27, die ein ge-;
ringeres spezifisches Gewicht als das flüssige Kühlmittel 22 des Transformators hat. Es
k^nn beispielsweise als Schaltflüssigkett ein
Isolieröl verwendet werden. Dieses schwimmt »»0 auf dem durch die Linie 28 angedeuteten
Wasserspiegel. An Stelle des Öles werden
natürlich auch mit Vorteil feuersichere Isolierflüssigkeiten, z. B. halogeniertes Naphthalin
oder Trichlorbenzol oder chloriertes Diphenyl, verwendet.
Der Vorteil des Transformators gemäß der-Erfindung beruht auf seiner außerordentlichen
Belastungsfähigkeit. Es können sehr hohe Übertemperaturen zugelassen werden. Auch die Kühlung ist sehr vereinfacht, da
ίο das Wasser die Wicklung unmittelbar bespülen kann und die Wärme unmittelbar den
Stellen entzieht, an denen sie entwickelt wird. Ein besonderes Zwischenkühlmittel,
z. B. öl, kommt damit in Fortfall. Außerdem ist jegliche Feuersgefahr vermieden, da
der Transformator keinerlei brennbare Stoffe, wie Baumwolle, Papier oder öl, enthält. Bei
Überschlagen oder Durchschlägen der Wicklungsisolation
als Folge von Überspannungen und Blitzschlägen kann kein Brand entstehen. Derartig isolierte Wicklungen werden auch
mit Vorteil in Betrieben verwendet, in denen die Feuersgefahr mit Sicherheit beseitigt werden
muß, z. B. in Bergwerken, außerdem auch in Betrieben, in denen große Wärme, chemische
Gase, Verstauben und Verschmutzen die Wicklungsisolation der Maschinen und Apparate
verschlechtern und unter Umständen zerstören kann, z. B. in Gießereien, Walzwerken,
in der chemischen Industrie oder in landwirtschaftlichen Betrieben.
Claims (4)
1. Transformator mit durch Glas-Schmelzfluß isolierten Spulen, dadurch gekennzeichnet,
daß die wärmeabgebenden Teile, mindestens aber die Transformatorspulen, unmittelbar in Kühlwasser eingesetzt
sind.
2. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit den ·
Spulen zusammen in das Kühlwasser eingesetzte Eisenkern mit einem Glasschmelzfluß
überzogen ist.
3. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Eisenkern und
Wicklungen zusammen mit einem Glasschmelzfluß vergossen sind.
4. Transformator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der die Leiter
und den Eisenkern enthaltende Glasblock mit Kanälen für die Führung des Kühlmittels
versehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES119730D DE645063C (de) | 1935-09-12 | 1935-09-12 | Transformator mit durch Glasschmelzfluss isolierten Spulen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES119730D DE645063C (de) | 1935-09-12 | 1935-09-12 | Transformator mit durch Glasschmelzfluss isolierten Spulen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE645063C true DE645063C (de) | 1937-05-24 |
Family
ID=7534979
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES119730D Expired DE645063C (de) | 1935-09-12 | 1935-09-12 | Transformator mit durch Glasschmelzfluss isolierten Spulen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE645063C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE970767C (de) * | 1948-12-16 | 1958-10-30 | Carl Schoerg Dipl Ing | Hitzebestaendig eingebettete Spulen und Wicklungen |
DE974828C (de) * | 1944-04-29 | 1961-05-10 | Siemens Ag | Transformator mit von der Wicklung getrennt fluessigkeitsgekuehltem lamellierten Eisenkern fuer induktive Erhitzer, insbesondere fuer die Oberflaechenhaertung mit Mittel- und Hochfrequenz |
DE1161994B (de) * | 1960-03-08 | 1964-01-30 | Siemens Ag | Fluessigkeitsgekuehlte Spulenseite, insbesondere fuer Erregerspulen von Teilchenbeschleunigern |
DE1180836B (de) * | 1959-04-27 | 1964-11-05 | Dr Gerd Hinrichs | Hochbelastbarer Regeltransformator mit beweg-barem Gleit- oder Rollkontakt |
-
1935
- 1935-09-12 DE DES119730D patent/DE645063C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE974828C (de) * | 1944-04-29 | 1961-05-10 | Siemens Ag | Transformator mit von der Wicklung getrennt fluessigkeitsgekuehltem lamellierten Eisenkern fuer induktive Erhitzer, insbesondere fuer die Oberflaechenhaertung mit Mittel- und Hochfrequenz |
DE970767C (de) * | 1948-12-16 | 1958-10-30 | Carl Schoerg Dipl Ing | Hitzebestaendig eingebettete Spulen und Wicklungen |
DE1180836B (de) * | 1959-04-27 | 1964-11-05 | Dr Gerd Hinrichs | Hochbelastbarer Regeltransformator mit beweg-barem Gleit- oder Rollkontakt |
DE1161994B (de) * | 1960-03-08 | 1964-01-30 | Siemens Ag | Fluessigkeitsgekuehlte Spulenseite, insbesondere fuer Erregerspulen von Teilchenbeschleunigern |
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