DE644828C - Sicherheitsglas - Google Patents

Description

Bei der Herstellung von splitterfreiem Glas kommt es darauf an., einen möglichst hohen Grad von Splittersicherheit zu erzielen. Das bedeutet, daß auch gegenüber stärksten Angriffen durch äußere Gewalt der innere Zusammenhalt der Scheiben erhalten bleibt. Diese große Widerstandsfähigkeit der Scheiben bedeutet aber unter Umständen eine Gefahr. Nach einem Unfall durch Zusammenstoß usw. klemmen gewöhnlich die Türen 'und Fenster des beschädigten Wagens, und eine Bergung der Insassen ist nur nach Entfernung der Fensterscheiben möglich. Da aber die Beseitigung der Scheiben aus splitterfreiem Glas ohne Spezialwerkzeuge kaum möglich, ist, so entsteht hierdurch eine erhebliche Gefahr, weil die Hilfeleistung in gefährlicher Weise vierzögert werden kann. Man hat deshalb vorgeschlagen, die Verglasung eines Wagens nur teilweise aus splitterfreiem Glas herzustellen, also etwa nur die Vorder- und Rückscheibe in diesem Material auszuführen, so daß nach einem Unfall die Seitenfenster des Wagens leicht frei gemacht werden können, um die Insassen zu bergen. Damit geht aber die durch Verwendung von splitterfreiem Glas erzielte Sicherung der Insassen zum großen Teil wieder verloren, weil natürlich bei einem Unfall eine Verletzung ebensogut durch Zersplitterung der Seitenfenster wie der Vorder- oder Rückfenster eintreten kann.

Gemäß der Erfindung ist nun nicht die gesamte Fläche des Glases mit einer Schutzschicht überzogen, sondern die Schicht ist durch. Streifen unterbrochen, die entweder ganz frei von der Schutzschicht sind oder an denen die Schutzschicht aus einem Material von geringerer Festigkeit besteht.

'Durch, die zweckdienliche Anordnung soleher Zonen wird die nach einem Unfall nötige rasche und zuverlässige Zerstörung der Scheibe ermöglicht. Man läßt beispielsweise einen 1 bis 2 cm breiten Streifen rings um die Scheibe in dieser Art entweder ganz frei von jeglicher fremder Schicht oder versieht ihn mit einer Schicht oder Zwischenlage minderer Festigkeit oder Wirksamkeit. Man kann auch die Scheibe* ganz oder teilweise durch ein Gitter oder anderes geeignetes Muster derartiger Streifen in eine Anzahl Flächen unterteilen. An diesen Streifen ist dann die Zwischenlage aus Nitrocellulose, Celluloseacetat, Polyallylester, Polyvinylester usw. entweder völlig unterbrochen oder durch ein Material geringerer Festigkeit, z. B. durchsichtiges oder undurchsichtiges Papier, Gelatine oder irgendeine Kleblösung 'usw., ersetzt. Man kann auch

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Dr. Willy O. Herrmann in Mimchen und Dr. Erich Baum in Haifa, Palästina.

unter Umständen für diese Streifen das gleiche Material, aus dem die gesamte Schicht hergestellt ist, verwenden, aber in geringerer Stärke. Soweit diese Streifen nicht schon durch Unterschiede in der Lichtbrechung, Durchsichtigkeit usw. erkennbar sind, können sie nötigenfalls durch eine besondere Farbe

kenntlich gemacht werden. ^:

Eine nach dem Erfindungsgedanken ausgeführte Scheibe besitzt einerseits gegenüber Angriffen durch Unfälle die Splittersicherj« heit einer Scheibe mit nicht unterbrochener^: Schutzschicht, da bei Beanspruchung der gan^ zen Scheibe durch Stoß usw. kein Splittern?" in den schmalen unterbrechenden Streifen ·. eintritt, andererseits kann sie an diesem Strei-·" fen mit einem Werkzeug usw. bequem und rasch durchschlagen werden.

Claims (1)

1. Patentansprüche:

   i. Sicherheitsglas aus Glasplatten und , einer aus einer oder mehreren Schichten •(.bestehenden Zwischenlage, dadurch ge- ■J kennzeichnet, daß diese Zwischenlage stel-''V lenweise in der Weise unterbrochen oder as .geschwächt ist, daß ein Randstreifen oder eine Unterteilung in mehrere größere Flächen derart entsteht, daß der überwie ·., .,gende Teil der Glasfläche durch Schutz- ^Achicht gegen Splitterung gesichert ist. Ψ&Ρ ²· Sicherheitsglas nach Anspruch 1, da-,<·. durch gekennzeichnet, daß an den Unter- j' brechungssteilen eine Zwischenlage aus einem Material minderer Festigkeit als die Hauptzwischenlage, wie Papier, GeIa- \35 tine, Klebstoff usw., vorhanden ist.