DE642591C - Umsteuervorrichtung fuer den Frischgas- bzw. Luftstrom sowie den Abgasstrom bei Regenerativofenanlagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Umsteuervorrichtung für den Frischgas- bzw. Luftstrom sowie den Abgasstrom bei Regenerativofenanlagen mit in den Ofenkanälen unmittelbar vor deren Einmündung in einen gemeinsamen Abgaskanal angeordneten, gegenläufig bewegten Schiebern und mit einem oberhalb der Einmündungsstellen der Ofenkanäle in ■ den Abgaskanal angeordneten Einlaßgehäuse für das Frischgas bzw. die Verbrennungsluft, das eine Umsteuerklappe enthält und mit beiden Ofenkanälen in unmittelbarer Verbindung steht.

Bekannte Umsteuervorrichtungen 'dieser Art haben gegenüber anderen Bauarten den Vorteil einer gedrängten Bauart. Jedoch dienen bei ihnen die Schieber in den Ofenkanälen nur zur Umsteuerung eines. Teiles des Abgasstromes, während der restliche Abgasstrom durch die das Frischgas: oder die Luft steuernde Umstellklappe gesteuert wird, deren Ventilgehäuse dabei auch mit dem Abgaskanal in offener Verbindung steht. Es ergibt sich dann eine mehrfache Umlenkung des durch die Umstellklappe umgesteuerten Abgasteilstromes und damit ein Verlust an Kaminzug. Außerdem wird die Umstellklappe auf der einen Seite jeweils von einer verhältnismäßig großen Menge der heißen Abgase beaufschlagt, während an ihrer anderen Seite der kalte Gas- oder Luftstrom vorbeistreicht, was ein Verziehen der Klappe verursachen kann.

Der Erfindungsgegenstand ist bestimmt, dieses zu vermeiden, und zwar geschieht dies dadurch, daß bei einer Umsteuervorrichtung der obenerwähnten Art bei derart großer Ausbildung der von den Schiebern gesteuerten Verbindungsöffnungen zwischen den beiden Ofenkanälen und dem Abgaskanal, daß sie zum Durchlassen der gesamten Abgasmenge ausreichen, der Abgaskanal durch leine Decke gegen das die Umsteuerklappe enthaltende Einlaßgehäuse für das Frischgas bzw. die Luft abgeschlossen ist, so daß die Umsteuerklappe lediglich der Umsteuerung der Luft bzw. des Frischgases, nicht aber der Abgase dient, die in ihrer Gesamtheit infolge ausreichend großer Durchgangsquerschnitte in den Abgaskanalwandungen bei geöffnetem Schieber aus dem zugehörigen Ofenkanal unmittelbar in den Abgaskanal strömen.

Gegenüber bekannten Umsteuereinrichtungen, bei denen die in den Ofenkanälen sitzenden Schieber zur Steuerung sämtlicher Abgase und gleichzeitig zur Umsteuerung der Luft bzw. des Frischgases dienen, können beim Erfindungsgegenstand die Schieber kürzer gehalten werden und zur Regelung des Abgasstromes verwendet werden, da sie von der Umstellklappe unabhängig sind. Sie können aber auch mit der Umstellklappe zusammen an -einen gemeinsamen Antrieb angeschlossen sein. Eine solche Regelung des Äbgasstromes durch die in den Ofenkanälen angeordneten Schieber sowie ein unmittelbarer Eintritt sämtlicher Abgase aus den

Ofenkanälen in den Abgaskanal ist ferner bei bekannten Anlagen möglich, bei denen neben den Schiebern noch zwei Regel- bzw. Umstcllventilc für das Frischgas bzw. die Luft vorgesehen sind. Beim Erfindungsgegenstand ist jedoch nur eine Umsteuerklappe für das Frischgas bzw. die Luft vorgesehen. Soll beim Erfindungsgegenstand die Umstellklappe warm gehalten werden, so daß an ihr ίο anhaftende Staub- oder Teeransätze ausgebrannt werden, so kann in der Trennwand zwischen dem Abgaskanal und dem Einlaßgehäuse eine kleine Öffnung vorgesehen sein, durch die eine geringe, an der Umstellklappe vorbeistreichende Abgasmenge hindurchtreten kann.

In der Zeichnung ist eine derart ausgebildete Luftumsteuereinrichtung für einen Martinofen als Ausführungsbeispiel dargestellt. Es sind A₁ und ^₃ die Ofenkanäle, b der gemein-■ same Abgaskanal, C₁ und C₂ die beiden unmittelbar in die Kanäle eingebauten Schieber, die auf Schieberplatten gleiten und die Verbindungsöffnungen^ undök der Ofenkanälefl!! und a₂ ^mit dem Abgaskanal b steuern. Zum Verstellen der Schieber dienen die Schieberstangen £_x und e₂, die in bekannter Weise von Hand oder mechanisch bewegt werden.

Oberhalb der Ofenkanäle und der Schieber ist das Luftventil angeordnet, das aus. dem Einlaßgehäuse / mit der Umstellklappe i und dem Deckelventil It besteht. Durch die Leitungen^ und Jf₂ ist das Einlaßgehäuse bzw. der Ventilkasten/ unmittelbar mit· den Of enkanälen ^₁ unda₂ und daher mit den Luftkammern verbunden. Das Ventil Ii dient zur Regelung des Luftstromes und die Klappe/ zur "Umsteuerung desselben.

Im Gegensatz zu bekannten Umsteuerventilen mit einer Umstellklappe neben den beiden in den Ofenkanälen sitzenden Schiebern ist das Ventilgehäuse/ mit dem Abgaskanalb nur über einen sehr kleinen Verbindungskanal k verbunden, so daß die Umstellklappe i nur zur Umsteuerung der eintretenden Luft dient und nur geringe Abgasmengen führt, welche zum Warmhalten des Ventiles und zum Ausbrennen etwaiger Teer- und Staubansätze erforderlich sind. Dabei sind die Durchlaßöffnungen d_t und ^₂ so groß gehalten, daß sie die gesamte Abgasmenge durchlassen, so daß, abgesehen von der geringen, an der Umstellklappe ζ vorbeistreichenden Abgasmenge, die Abgas- und Luftwege sowie die Wirkung der Schieber und der Umstellklappe/ streng gesondert sind. Die Umsteuerung und auch Regelung des heißen Abgasstromes erfolgt ausschließlich durch die j Schieber C₁ und C₂, während die Umstellklappe i zur Umsteuerung der kalten Luft dient, wobei sie nur sehr wenig heißes Abgas führt. Wäre die Durchlaßöffnung k nicht vorhanden, würde die Umstellklappe/ lediglich kalte Luft führen. Dabei treten die heißen Abgase bei geöffnetem Schieber aus dem zugehörigen Ofenkanal unmittelbar in den Abgaskanal b, und es werden größere Zugverluste, hervorgerufen durch mehrfache L^Tmlenkung der Abgase in der Umsteuereinrichtung, vermieden. Da die Luftmengen, die von der Klappe / gesteuert werden, wesentlich geringer als die Abgasmengen sind, genügt für die Umsteuerung der Luft eine kleinere Klappe, welche dauernd dicht hält, weil sie nicht Beanspruchungen durch eine wechselweise starke Erhitzung und Abkühlung unterworfen ist.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Umsteuervorrichtung für den Frischgas- bzw. Luftstrom sowie den Abgasstrom bei Regenerativofenanlagen mit in den Ofenkanälen unmittelbar vor deren Einmündung in einen gemeinsamen Abgaskanal angeordneten, gegenläufig bewegten Schiebern und mit einem oberhalb der Einmündungsstellen der Ofenkanäle in den Abgaskanal angeordneten Einlaßgehäuse für das Frischgas oder die Verbrennungsluft, das eine Umsteuerklappe enthält und mit den beiden Ofenkanälen in unmittelbarer Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer derart großen Ausbildung der von den Schiebern (c_v Co) gesteuerten Verbindungsöffnungen (d_u d₂) zwischen den Ofenkanälen (a_t, a₂) und dem Abgaskanal (b), daß sie zum Durchlassen der gesamten Abgasmenge ausreichen, der Abgaskanal (b) durch eine Decke gegen das die Umsteuerklappe (/) enthaltende Einlaßgehäuse (/) für das Frischgas bzw. die Luft abgeschlossen ist, so daß die Umsteuerklappe (/') lediglich zur Umsteue-. rung der Luft bzw. des Frischgases dient und die Abgase jeweils aus einem Ofenkanal, dessen Schieber geöffnet* ist, unmittelbar in den Abgaskanal (J)) strömen.
2. 2. Umsteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einlaßgehäuse bzw. der Ventilraum (/), in welchem die Umsteuerklappe (/) angeordnet ist, mit dem Abgaskanal (b) durch eine kleine Öffnung (Jt) in der Decke des Abgaskanales (b) in Verbindung steht.

   Hierzu r Blatt Zeichnungen