DE64192C - Armbandverschlufs mit federndem Gelenkstiff - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 44: Kurzwaaren.

Pätentirt im Deutschen Reiche vom 7. November 1891 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft einen Verschlufs für zweitheilige Armbänder, welche ein selbstthätiges Oeffnen des Verschlusses sicher verhindert und dadurch die heute üblichen Sicherheitskettchen überflüssig macht.

In beiliegender Zeichnung ist in Fig. 1 ein zweitheiliges, beim Gelenk B sich öffnendes, aus den Hälften A¹A² bestehendes Armband dargestellt. Fig. 2 ist eine Seitenansicht nach dem Gelenk hin, Fig. 3 eine Seitenansicht nach der Schliefse hin.

Die anderen Figuren zeigen einzelne Theile in vergröfsertem Mafsstabe.

Das Wesen der Erfindung liegt in der Einrichtung der beiden Gelenke.

Die beiden Armbandhälften A¹ A- sind dort, wo sie unlösbar zusammenhängen und nur um das Gelenk drehbar sind (Fig. 4), mit je zwei gegenseitig verstellten, röhrenförmigen Ansätzen a¹ a¹ bezw. a'^va² versehen; die Verbindung wird durch einen Stift B hergestellt, welchen man durch die Ansätze α² α¹ α² α¹ hindurchsteckt.

Nun sind die beiden inneren Ansätze [a^l einerseits, a- andererseits, s. in Fig. 6 die Schnitte nach II—II und III-III) hohl mit kreisförmigem Querschnitt, während die äufseren Ansätze a^l bezw. α² (s. in Fig. 6 die Schnitte nach I-1 und IV-IV) hohl mit halbkreisförmigem Querschnitt sind.

Der durch diese hohlen Ansätze hindurchgesteckte Stift B hat nun auch halbkreisförmigen Querschnitt und liegt daher in den äufseren Ansätzen a^l a² unbeweglich fest, während er in den inneren Ansätzen in dem verbleibenden halbkreisförmigen Hohlraum einen gewissen freien Spielraum hat.

Dreht man nun die beiden Armbandhälften um das Gelenk,- so wird sich der Stift B, da er in den äufseren Ansätzen festgeklemmt ist, gegen die innere, ebene Begrenzungsfläche der Bohrung stemmen und verdrehen, wie in Fig. 7 und den gezeichneten Querschnitten I'-II'-1II'-IV¹ dargestellt, und wird immer das Bestreben haben, in seine ursprüngliche Lage sich zurückzudrehen; er wird wie eine kräftige Feder wirken.

Genau dieselbe Anordnung findet sich auch in einer der Armbandhälften A¹ oben bei der. Schliefse, wo sich die beiden Armbandhälften beim Oeffnen von einander entfernen (s. Fig. 5), wo sich auch der durchgesteckte Stift B verdreht, wenn man den Verschlufshaken C in der Richtung des gezeichneten Pfeiles 2 dreht und immer das Bestreben hat, diesen Verschlufshaken in die anfängliche Lage zurückzudrehen. Die zweite Armbandhälfte A² ist oben (an ihrem freien Ende) mit einer Erhöhung versehen, über welche die Nase c des Hakens C der zweiten Armbandhälfte hinaufgleitet, wenn man beide Armbandhälften gegen einander drückt, worauf diese Nase c in eine Vertiefung c¹ einschnappt und in dieser fest liegen bleibt.

Dabei versenkt sich — um eine seitliche Verschiebung zu verhindern — ein Stift s der einen Armbandhälfte in eine entsprechende Vertiefung / der anderen Hälfte.

Ein freiwilliges Oeffnen dieser Schliefse ist nun ganz unmöglich, da ein verhältnifsmäfsig grofser Kraftaufwand dazu gehört, den Haken C

aus der Vertiefung c^l zu heben, indem man den Stift B entgegen der Pfeilrichtung ι (Fig. 5) verdrehen mufs. Um — wenn es gewünscht wird — das Armband leichter öffnen zu können, bringen wir an dem Haken C einen Vorsprung G an, gegen welchen man bequem mit einem Finger aufwärts drücken kann, worauf das Armband sich öffnet, unterstützt von dem an der Seite (s. Fig. 4) durchgesteckten Stift B, welcher, wenn das Armband geschlossen ist, verdreht ist und das constante Bestreben hat, in eine normale Lage zu kommen, in welcher er sich befindet, wenn oben die Schliefse offen ist. Die beiden Stifte B ergänzen sich also gegenseitig in ihrer Wirkung.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Ein Armbandverschlufs, bei welchem der Gelenkstift B zwischen den Armbandhälften halbkreisförmigen Querschnitt hat und derart durch mehrere Scharnieransätze jeder Armbandhälfte geht, dafs er in einem Ansatz jeder Hälfte unbeweglich festgeklemmt ist, während er durch die übrigen mit dem nöthigen Spielraum durchgesteckt ist und sich daher in sich verdrehen kann, je nachdem man das Armband öffnet oder schliefst. Ein Armbandverschlufs der unter 1. bezeichneten Art, bei welchem eine Hakenschliefse C an einer Armbandhälfte angeordnet ist, welche mit ihrer Nase c in eine Vertiefung c¹ der anderen Arbandhälfte einschnappen kann, nachdem durch Heben des Hakens C der nach Anspruch 1. gestaltete Schliefsstift B verdreht worden ist, wobei der sich in die Vertiefung / der einen Hälfte einlegende Stift s der anderen Hälfte eine seitliche Verschiebung verhindert.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.