DE638972C

DE638972C - Turboverbundmaschine

Info

Publication number: DE638972C
Application number: DEB158923D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-12-24
Filing date: 1932-12-24
Publication date: 1936-11-26

Description

Die Erfindung betrifft weitere Ausbildungen der Turboverbundmaschine hinsichtlich weiterer Verringerung des Raumbedarfs und Gewichts durch entsprechende Anordnung und Gestaltung der Verbundmaschine.

Eine wesentliche Raumersparnis wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Zylinder der Kolbendampfmaschine mit Bezug auf die Längsachse des Schiffes nicht hintereinander, sondern nebeneinander angeordnet sind. Dadurch wird die Baulänge erheblich gekürzt was sowohl beim Neubau kleinerer •Schiffe mit kombinierter Kolbendampfmaschinen- und Abdampfturbinenanlage als auch bei nachträglicher Ausrüstung dieser Schiffe mit einer solchen Anlage von großer Bedeutung ist, denn besonders bezüglich der Baulänge sind die Maschinenräume solcher Schiffe sehr beschränkt.

Eine günstige Gestaltung einer Maschine dieser Art stellt der Zusammenbau der beiden Zylinder in V-Form dar, der eine wesentliche Verkürzung der Baulänge ergibt, ohne daß dabei in seitlicher Richtung mehr Raum beansprucht wird als für eine Mehrfachexpansionsmaschine. Außerdem führt diese Anordnung und Gestaltung zu einer wünschenswerten äußerlich symmetrischen Formgebung der Maschine. Dieses Ziel, der Maschine möglichst eine geschlossene,, regelmäßige Raumform zu geben, wird dadurch gefördert, daß die freistehenden und sperrigen Teile der Maschine, wie Ständer, Steuerungsgestänge u. dgl., zu einem einheitlichen Gefüge zusammengebaut werden, das außerdem äußerlich vollständig oder größtenteils abgeschlossen ist, so daß die Maschine mit allem ihrem unmittelbaren Zubehör ein abgeschlossenes Ganzes von eng begrenzten Ausmaßen und einfachen Umrissen bildet. Zu dem gleichen Zwecke werden die Steuervorrichtungen etwa in die Symmetrieebene der beiden Zylinder verlegt und entweder in dem Raum zwischen Kolbendampfmaschine und Turbine oder am Vorderende der Maschine oder teils vorn und teils hinten untergebracht und eng an diese angebaut sowie abgedeckt.

Eine weitere Raum- und Gewichtsersparnis ergibt sich gleichzeitig dadurch, daß die bisher erforderlichen besonderen Lager zwisehen den hintereinanderliegenden Zylindern fortfallen und nur noch ein vorderes und ein hinteres Lager für die Kurbelwelle notwendig ist. Diese stützen gleichzeitig auch die Exzenter oder sonstigen Antriebsglieder der Steuerung.

Eine weitere Ausbildung der Maschine in dieser Richtung besteht darin, bei Verwendung von Dampfzylindern mit gesteuerten Ventilen die üblichen, von der Kurbelwelle 6c angetriebenen maschinellen Steuerteile ganz oder teilweise fortzulassen und sie durch eine Druckölsteuerung an sich bekannter Art zu ersetzen.

Die durch diese Ausbildungen neben Raumersparnis erzielbaren Gewinne an Gewicht werden dadurch vergrößert, daß der als einteiliges Stück hergestellte Grundrahmen« für Kolbenmaschine und Turbine mit & Maschinenständern zu einem einheitlic Bauteil aus Blechen verschweißt ist.

Die Ausbildung der Maschine als ein äußerlich abgeschlossenes Ganzes ermöglicht ferner ihre Ausrüstung mit Druckschmierung, tuid zwar entweder für sich, getrennt oder in Verbindung mit dem Schmiersystem der Abdampfturbine. Dadurch wird der mechanische Wirkungsgrad der Maschine verbessert, und ihre Überwachung kann auf das geringste Maß beschränkt werden. Es ist damit, zugleich die Möglichkeit gegeben, die Anlage noch weiter dahin zu vereinheitlichen und zu vereinfachen, daß die Druckschmierung und die obenerwähnte Druckölsteuerung zu einem einheitlichen Druckölsystem zusammengefaßt werden.

Endlich wird eine weitere Raum- und Gewichtsersparnis dadurch erzielt, daß die soast übliche Drehvorrichtung für die Kolbenmaschine fortfällt und zum Andrehen das auf der Kolbenmaschinenwelle oder deren Verlängerung sitzende große Getrieberad benutzt wird.

. Die Zeichnungen zeigen beispielsweise eine solche Anlage in Abb. 1, 2 und 3 in Vorderansicht, Seitenansicht (Turbinenseite) und Grundriß. Abb. 4 ist eine Ansicht der Vorderseite der Maschine.

Abweichend von der Anordnung im Hauptpatent sind die heiden Maschinenzylinder 10 und Ii nicht hintereinander, sondern mit Bezug auf die Längsachse des Schiffes nebeneinander gesetzt, und zwar vorzugsweise V-förmig zusammengebaut, wie Abb. 2 und 4 erkennen lassen. Bei diesem Zusammenbau beansprucht die Maschine nicht mehr Breitenra.um als eine übliche Mehrfachexpansionsmaschine. Dicht hinter der Maschine auf derseihen Grundplatte 9 sitzt die Turbine 2.

Um der Maschine eine ansprechende, geschlossene Außenform zu geben,, ist das Gestell 26 gehäuseartig ausgebildet, so daß die • unterhalb der Zylinder und gegebenenfalls auch die seitlich zwischen oder neben den Ständern liegenden Maschinenteile nach auß-en bis auf die notwendigen Zugangsstellen abgedeckt sind. Darin sind auch die maschinellen Ste.ueru.ngsglieder einbegriffen. Die Ständer oder die diesen entsprechenden Gehäuseteile werden vorteilhaft mit dem Grundrahmen 9, verschweißt, wodurch wesentliche Vorteile hinsichtlich schneller Herstellung und Ge.wichtserspa:rnis, erzielt werden-' Die Steuerglieder können auch entweder an das Vorderende der Maschine angebaut

(s. Abb. ι) oder zwischen Maschine und Turbine 6" (Abb. ι) oder teils vor, teils hin-. ter der Maschine untergebracht sein. In allen können die Steuerglieder ummantelt

außen verdeckt sein, delt es sich um Maschinen mit geterten Ventilen, so können diese maschinellen Steuerglieder ganz fortfallen und durch eins der bekannten Druckölsteuersysteme ersetzt werden, wodurch sich weitere wesentliche Raum- und Gewichtsersparnisse an der Gesamtmaschinenanlage ergeben. * Das geschlossene Gestellgehäuse der Maschine kann ebenso wie das Getriebegehäuse der Turbine mit Einrichtungen zur Druckölschmierung verbunden werden, oder es kann für beide eine gemeinsames Druckschmiersystem vorgesehen sein, das gegebenenfalls auch noch mit der Drucksteuerung für die Maschine verbunden sein kann.

Die übliche Drehvorrichtung für die Maschine fällt fort, wodurch weiterhin an Baulänge gespart wird. Statt dessen wird das auf der Maschinenwelle oder deren Verlangerung sitzende große Getrieberad 27 (Abb. 1) zum Andrehen der Maschine benutzt. '

Um gegenüber dem bisherigen Antrieb mit Dreifachexpansionsmaschinen eine genügende Rückwärtsleistung zu erzielen, kann die Turböverbundmaschine so ausgeführt werden, daß die beiden Zylinder etwas größere Abmessungen erhalten als die entsprechenden Zylinder der Dreifachexpansionsmaschine, Bei Vorwärtsfahrt arbeiten dann diese Zylinder mit entsprechend verkleinerten Füllungen, so daß sie bei Rückwärtsfahrt eine verhältnismäßig vergrößerte Leistung entwickeln können, die etwa derjenigen der bisherigen Dreifachexpansionsmaschine entspricht. Da iod bei Rückwärtsfahrt der Mitteldruckzylinder gegen Vakuum arbeitet, also an sich eine größere Leistung als bei Vorwärtsfahrt entwickelt, könnte der Hochdruckzylinder etwas größer ausgeführt werden, um für beide Zylinder gleiche Leistungsanteile zu erreichen. Man könnte auch bei Rückwärtsfahrt beide Zylinder auf Frischdampf schalten, so daß sie parallel und mit größerer Leistung arbeiten, no

Alle vorbeschriebenen Gestaltungen und Anordnungen gelten natürlich auch für den Fall, daß vorhandene Schiffsmaschinenanlagen nachträglich dementsprechend umgebaut werden sollen. u§

Claims

Patentansprüche:

i. Turboverbundmaschine, insbesondere als Schiffsmaschine, bei der das mit dem Getriebe symmetrisch zur Maschinenlängenachse aufgebaute Abdampfaggregat unmittelbar anschließend an den Nieder-

druckzylinder der normalen Verbundmaschine auf der Mäschinengrundplatte angeordnet ist, und zwar so, daß seine Ausmaße im Umriß der Verbundmaschine bleiben, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder (io, ii) der Kolbendampfmaschine mit Bezug auf die Längsachse des Schiffes nebeneinander angeordnet sind.
2. Anlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder (io, ii) der Kolbendampfmaschine in V-Form zusammengebaut sind.

■l,
3. Anlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtungen (S') der Kolbenmaschine in dem Raum zwischenKolbendampfmaschine (1) und Turbine (2) untergebracht sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen