DE638389C - Verfahren zur Herstellung von in Wasser leicht zerfallenden Tabletten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von in Wasser leicht zerfallenden Tabletten

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DE638389C
DE638389C DEM131841D DEM0131841D DE638389C DE 638389 C DE638389 C DE 638389C DE M131841 D DEM131841 D DE M131841D DE M0131841 D DEM0131841 D DE M0131841D DE 638389 C DE638389 C DE 638389C
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DE
Germany
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tablets
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DEM131841D
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Inventor
Bernhard Rapp
Dr Friedrich Karl Russow
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Merck KGaA
Original Assignee
E Merck AG
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von in Wasser leicht zerfallenden Tabletten Zur Herstellung von in Wasser leicht zerfallenden und deshalb rasch sich lösenden Tabletten hat man bisher der Tablettengrundmasse sehr leicht wasserlösliche oder in Wasser quellbare Stoffe, wie z. B. Azetamid, Harnstoff, gehärtete Gelatine oder Stärke, zugesetzt. Man hat auch versucht, ein rasches Zerfallen der Tabletten dadurch zu erreichen, daß man in Wasser Gas entwickelnde Chemikalien (Brausepulver) zusetzte. Beide Verfahren haben den Nachteil, daß ziemlich erhebliche Mengen an fremden Chemikalien in die Tabletten verarbeitet werden müssen, die in vielen Fällen die Verwendbarkeit einer solchen Zubereitung stören. Das erstgenannte Verfahren versagt zudem bei solchen Substanzen, die an sich in Wasser leicht löslich sind deine leicht lösliche Substanz ist keineswegs auch immer rasch löslich), die danach hergestellten Tabletten sind in Wasser meist nur unter Trübung löslich, und das zweite Verfahren liefert Tabletten, die ihre leichte Zerfallbarkeit recht schnell verlieren, weil das Brausepulver beim Lagern durch Selbstzersetzung unwirksam wird.
  • Im folgenden wird ein Verfahren beschrieben, nach dem es gelingt, in Wasser leicht zerfallende Tabletten herzustellen, die nur eine ganz geringfügige Beimengung an Fremdsubstanz enthalten und die trotzdem viel schneller in Wasser zerfallen und in Lösung gehen als die nach den geschilderten bekannten Verfahren hergestellten Tabletten. Das neue Verfahren läßt sich zudem mit besonderem Vorteil auf in Wasser leicht lösliche Tablettengrundmassen übertragen und liefert beliebig lang lagerfähige Produkte.
  • Das neue Verfahren besteht darin, daß man die mehr oder weniger fein gepulverte Tablettengrundsubstanz mit einem wäßrigen Schaum vermengt, das Gemenge trocknet, hiernach grob zermahlt und dann in üblicher Weise zu Tabletten preßt. Es ist auf jede Art von Tablettengrundsubstanz anwendbar, mag diese selbst in Wasser leicht, schwer oder unlöslich, einheitlich oder ein Gemisch sein. Das Vermengen der gepulverten Tablettengrundmasse mit dem \väßrigen Schaum darf natürlich nicht so lange und, intensiv erfolgen, daß dadurch der Schaum weitgehend zerstört wird. Es genügt ein langsames Einrühren des Schaumes in die Grundmasse, z. B. in einem Mischkessel. Das Verhältnis von Schaummenge zur Tablettensubstanz ist nach Art der angewendeten Stoffe verschieden und kann leicht durch entsprechende Probeansätze auf das günstigste Verhältnis gebracht werden. Der Schaum soll vorteilhaft möglichst fein, steif und beständig sein. Jede Art von Schaum, solcher aus Albumin, Gelatine, Saponin, Glycyrrhizin, Natriumkleinat usw., gegebenenfalls unter Zusatz ;von Zuckerarten, kann Verwendung finden. Bei der Auswahl.; der angewendeten Chemikalien ist natürli,-i' zu beachten, daß eine chemisch bzw. phys;lä=# lisch ungünstige Einwirkung der Tabletteix-:" grundmasse auf den Schaum vermieden wir`cf? So ergeben z. B. Hexamethylentetramintabletten, die mit Gelatineschaum hergestellt sind, nicht mehr klare Wasserlösungen, weil das Hexamethylentetramin sich mit der Gelatine zu einer unlöslichen Verbindung vereinigt hat. Man benutzt in diesem Falle z. B. einen Schaum aus Saponin.
  • Das Gemenge aus Tablettensubstanz und Schaum wird nach seiner Herstellung sofort durch Trocknen-vom überflüssigen Wasser befreit. Nimmt man tlie Trocknung im Vakuum vor, so ergibt das hierbei stattfindende Aufblähen der kleinen Schaumbläschen eine starke Porosität der beim Trocknen zusammenbackenden Masse. Derselbe Effekt kann durch rasches Erwärmen auf höhere Temperaturen (z. B. i2ol) bei solchen Substanzen (z. B. Kochsalz) erzielt werden, denen diese Temperaturen nicht schaden. Ein gewisser Feuchtigkeitsgehalt, der je nach den zur Anwen-Jung kommenden Präparaten wechselt, soll nach dem Trocknen in vielen Fällen noch vorhanden sein, um ein gutes Arbeiten der Tablettierungsmaschinen bei der Fertigstellung der Tabletten zu gewährleisten. Die zwischen Trocknung und Tablettierung erfolgende nochmalige Vermahlung des als hochporöse stückige Masse anfallenden Gutes soll -nicht zu weit getrieben werden, damit nicht alle von den Schaumbläschen gebliebenen Reste zerstört werden. Es genügt im allgemeinen ein grobes Vermahlen der Masse zu einer grießähnlichen Beschaffenheit. Die Tablettierung erfolgt auf den üblichen Maschinen. Der Stempeldruck soll dabei geringer gehalten werden als bei der Herstellung gewöhnlicher Tabletten. Es ist zu beachten, daß die nach dem neuen Verfahren hergestellten Tabletten ein beträchtlich größeres (bis doppelt so großes) Volumen haben als normale Tabletten.
  • Ein in letzter Zeit auch in Deutschland benutztes Verfahren- zur Herstellung leicht zerfallender Tabletten ist das amerikanische Triturate-Verfahren, das darin besteht, die grob zermahlene Tablettensubstanz mit Alkohol anzufeuchten, in diesem Zustand in Formen einzustreichen und mit schwachem Stempeldruck zu tablettieren. Hierbei sind jedoch nur besondere komplizierte Tablettenmaschinen zu verwenden, weil es sich nicht um die Verarbeitung eines trockenen Pulvers, sondern um die Formung einer feuchten, nicht schüttbaren, zuweilen fast breiförmigen Masse bandelt. Bei dem beschriebenen neuen Verfahren, das im übrigen wesentlich billiger arbeitet als das Triturate-Verfahren, können ,dagegen die für die gewöhnliche Tablettie-:::xpng gebauten Maschinen weiterbenutzt wer-Die nach dem neuen Verfahren herge--fellten Tabletten zeichnen sich vor den nach `denn Triturate-Verfahren hergestellten Tabletten durch größere Härte, bessere Transportfähigkeit und trotzdem noch bessere Lösungs-bzw. Zerfallsgeschwindigkeit aus.
  • Ähnlich den ersten Stufen des neuen Verfahrens (Vermengen von Schaum mit Arzneimitteln und Trocknen) verläuft die Herstellung mancher hochporöser und leicht zerl;aubarer Arzneimittelzubereitungen, wie z. B. der Santoninzeltchen. Es wird dabei ein Gelatineschaum mit Santonin und Zucker innig verrührt, daraus durch Ausgießen in Puderformen Zeltehen geformt und diese Formlinge getrocknet. Man erhält sehr lockere und leicht zerbrechliche Zubereitungen. Die Herstellung von Tabletten nach diesem Verfahren im Großbetrieb wäre unmöglich; diese würden auch für den praktischen Gebrauch zu wenig haltbar und zu voluminös sein und außerdem infolge der zum Ausgießen notwendigen größeren Mengen Gelatineschaum in Wasser nicht zerfallen. Es ist sehr überraschend, daß das getrocknete Gemenge aus Schaum und Tablettensubstanz vermahlen und zu Tabletten gepreßt werden kann; die in Wasser leicht zerfallen.
  • Beispiele i. io kg gepulvertes Natriumclil'orid werden mit einem Schaum aus 6o g weißer Gelatine und z 1 Wasser vorsichtig vermengt, die feuchte Masse möglichst rasch bei -fo°, :im besten unter Verwendung eines Vakuums, getrocknet. Die trockene Masse wird zu grobem Pulver zermahlen und in bekannter Weise zu Tabletten gepreßt.
  • z. Beispiel i wird analog durchgeführt, jedoch wird i bis z Stunden bei izo° unter= gewöhnlichem Druck getrocknet.
  • 3. io kg gepulvertes Chinindichlorhydrat werden mit einem Schaum aus 75 g weißem Leim und 3 1 Wasser vorsichtig vermengt und bei q.0° möglichst rasch, am bester. unter Verwendung des Vakuums, getrocknet. Die Masse wird grob zermahlen, gesiebt und irr bekannter Weise zu Tabletten gepreit.
  • Mit einem Schaum, bestehend aus t z g Guajacisaponin, 360 g Kapillärsirup und 828 g destillierten Wassers, werden io kg gepulvertes Hexamethylentetramin vermengt und bei etwa q.0°, am besten unter Verwendung des Vakuums, getrocknet. Die trockene Masse wird grob zermahlen, gleichmäßig gesiebt und auf bekannte Weise zu Tabletten gepreßt. 5. Eine blau gefärbte pulverförmige \Zischung aus 5 kg Quecksilberoxycyanid, 2 kg N atriumbicarbonat und 3 kg Natriumchlorid wird mit einer zu steifem Schaum geschlagenen Lösung von 40 g trockenem Eieralbumin, 6oog Kapillärsirup und 1,36o1 destillierten Wassers vermengt und im Trockenschrank bei gewöhnlichem Druck und etwa 4o° C getrocknet. Die trockene Masse wird grob gepulvert, gleichmäßig gesiebt und auf bekannte VGTeise zu Tabletten gepreßt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung v bn in Wasser leicht zerfallenden Tabletten, dadurch gekennzeichnet; däß man die iUtablettierende Substanz oder die Substanzinischung in gepulverter Form mit einem wäßrigen Schauen vermengt, das Gemenge vorzugsweise durch Erwärmen im Vakuum trocknet, die erhaltene hochporöse Masse grob zermahlt und das Mahlgut in üblicher Weise zu Tabletten preßt.
DEM131841D 1935-08-14 1935-08-14 Verfahren zur Herstellung von in Wasser leicht zerfallenden Tabletten Expired DE638389C (de)

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