DE634181C - Vorrichtung und Verfahren zum Einblasen von Wasserdampf in die Beschickung von Kammeroefen zur Koks- und Gaserzeugung - Google Patents

Description

• Vorrichtung und Verfahren zum Einblasen von Wasserdampf in die Beschickung von Kammeröfen zur Koks- und Gaserzeugung Es sind Vorrichtungen zur Wassergasbereitung in Kammeröfen bekannt, die aus Dampfzuführungsrqhren bestehen, die waagerecht oder senkrecht in Hohlkanäle in der Kammerfüllung eingesetzt werden. Die Herstellung dieser Hohlkanäle erfolgt dabei bereits vor der beginnenden -Verkokung der Brennstoffbeschickung durch Einführung von Formstangen, die bis zum Zeitpunkt des Dampfeinblasens in der Brennstoffmasse belassen werden. Derartigen Formstangen hat man bereits eine bohnerartig verdrehte Form in Anwendung auf Vertikalretorten gegeben.
• Die vorliegende Erfindung gibt Mittel an die Hand, die Herstellung dieser Hohlkanäle unter gleichzeitiger Ausbildung des die Hohlkanäle erzeugenden Werkzeuges als Dampfeinblaserohr in der glühenden Koksmasse vorzunehmen.
• An Hand eines Ausführungsbeispiels sei die Vorrichtung gemäß der Erfindung und ihre Verwendung näher erläutert.
• Die Abbildung stellt einen Schnitt durch die Mittelebene eines Horizontalkammerofens zur Koks- und Gasbereitung dar, und zwar ist lediglich ein Ende der Ofenkammersohle mit dem unteren Teil der eingesetzten Ofentür und die sich daran .anschließende Meistergangdecke in Höhe der Ofensohle angedeutet. Auf der Meistergangdecke ist die Bohrvorrichtung nach der Erfindung mit dem durch die Ofentür geführten Bohrer gezeigt. Es bedeutet r einen Bohnerschaft, der in jeder gewünschten Länge, d. h. also bis zur Länge der Ofenkammer (i a bis i 2 m) hergestellt sein kann. Der innen hohl gestaltete Schaft besitzt auf seiner Oberfläche eine einzige Reihe- von Austrittsöffnungen oder Düsen 2, die heim Betrieb der Vorrichtung nicht, wie auf der Abbildung dargestellt, seitlich, sondern senkrecht nach oben gerichtet zu denken sind und deren öffnungsweiten von der Spitze nach hinten abnehmen. An der Spitze des Bohnerschafts i befindet sich ein Schraubengewinde 3, welches nach Art der Ausbildung eines Holzbohrers konstruiert ist, d. h. die Ganghöhe der Schraubenwindungen ist unmittelbar an der Spitze relativ klein, um nach rückwärts schnell zuzunehmen. Dadurch wird erreicht, daß beim Drehen des Bohnerschaftes in dem durch den Pfeil angedeuteten Uhrzeigersinn sich ,die Bohrvorrichtung ohne Anwendung stärkeren Nachdrückens von selbst in den glühenden Koks, und zwar in die gebildete bekannte Koksnaht in der Mittelebene des Ofens hineinzieht.
• Der Bohnerschaft i wird an seinem hinteren Ende mit dem Flansch ¢ und den Kopfschrauben 5 an der Ofentür 7 gehalten. Außerdem ist in der in der Ofentür 7 befindlichen Üffnung 6 eine Führungsmuffe angeordnet, die gleichzeitig die notwendige Abdichtung gegen den Ofenraum bewirkt. Auf dem hinteren Ende des Bohrers sitzt ein Vierkant 8, der. auf den. Vierkant 9 der Motorwelle 13 paßt und so eine lösbare-Küp@lunbil'det. Die Motorwelle 13 ist mit einem seitlich ausmündenden" zentralen Dampfzuführungskanal12 verseh'cn'-n_ um den herum sich ein Ringkanal 2o in @ä,e@-; Stopfbüchse 1o befindet. Der in die Ofen=% kammer einzuführende Dampf oder ein G`ä;z.@@. buriermittel, wie Öl usw., gelangt durch den Stutzen i 1, Ringkanal 20 in den sich drehenden Kanal 12 der Welle 13 und von da in den Hohlbohrer i.
• Die Drehbewegung wird der Welle 13 nach dem Ausführungsbeispiel durch den Motor 14 erteilt. Dieser ist auf der Meistergangdecke 1 7 in der Längsrichtung der Ofenkammer auf dem Rahmen 15 durch die Zahnstange 21 und dem Ritzel 19 verschiebbar angeordnet. Das Ritzel i9 wird entweder von Hand durch das Handrad 18 gedreht oder durch einen besonderen (nicht gezeichneten) Motor angetrieben.
• Die beschriebene Vorrichtung gestattet die Einführung von Dampfrohren in die bereits verkokte Ofenbeschickung, und zwar wird bereits während des Bohrens Dampf durch das Rohr i geführt, um es kühl zu halten. Sobald der Bohrerschaft 1 vollkommen eingebohrt ist, werden die öffnungen 2 so eingestellt, daß der austretende Dampf in der Mittelebene der Ofenkammer, d. h. in Richtung der gebildeten Koksnaht, sich .verteilt, weil er hier die .gleichmäßigste Verteilung über die gesamte Kammerhöhe -und -breite erfährt. -An Stelle des Bohrers 1 kann natürlich für den eigentlichen Beginn des Wasserdampfeinblasens auch :ein beliebiges anderes gleichartiges Dampfrohr verwendet werden, nach dem vorher mit der Vorrichtung nach der Erfindung ein Loch in der Koksnaht gebohrt worden ist.
• Die Vorrichtung kann auch abweichend ,..m Zeichnungsbeispiel auf der Ofendecke %r Herstellung senkrechter Dampfeinfüh-A`ungskanäle aufgebaut werden.
• Die beschriebene Bohrvorrichtung ist ebenso geeignet, in gestampften oder gepreßten Kohlekuchen; sei es außerhalb des Kammerofens oder nach dem Einfahren des Kuchens in denselben, Löcher herzustellen, die beispielsweise auch für die Innenabsaugung der Destillationsgase mittels gasdicht mit ihnen in Verbindung gebrachten Absaugerohren nach bekannten Verfahren benutzt werden können.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zum Einblasen von Wasserdampf, Carburiermittel usw. in die Beschickung von Kammeröfen zur Koks-und Gaserzeugung, wobei bohrerartig ausgebildete Formstangen Verwendung finden, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben als Hohlbohrer ausgebildet, gleichzeitig zum Einblasen dienen und lösbar mit einer Dreh- und Vorschubvorrichtung (14 bzw. 19, 21) gekuppelt sind.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (13) mit einer Bohrung (12) versehen ist; um die sich in einer Stopfbüchse (1o) ein Ringkanal (2o) legt, der _ in einen Stutzen . (11) mündet.
3. 3. Vorrichtung- nach Ansprüchen i und 2, gekennzeichnet durch eine Zahnstange (21), mit der ein Motor (14) verbunden ist und die durch ein Ritzel (i 9) vor der Ofenkammer in Längsrichtung derselben hin und her bewegt werden kann.