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Mehrfachdrahtziehmaschine, bei der der Ziehvorgang völlig innerhalb
der Ziehlösung erfolgt Die nachstehend beschriebene Einrichtung betrifft eine Mehrfachdrahtziehmaschine,
bei der die Ziehkonusse oder Ziehscheiben völlig in der Ziehlösung laufen. Da@ diese
Teile eine sehr hohe Umlaufgeschwindigkeit haben und die Ziehlösung infolge der
Reibung an deren Drehung teilnimmt, so entstehen um die Konusse herum trichterförmige
Strudel, die um so tiefer werden, je-größer die Umlaufgeschwindigkeit der Konusse
ist und je näher sie an der Oberfläche liegen. Dadurch tritt leicht ein Trockenlaufen
der oberen Stufen der Konusse durch das Zurücktreten der Ziehlösung ein. _ Das Laufen
der Ziehkonusse in der Ziehlösung hat aber gerade den Zweck, die Konusse in ihrer
gesamten Höhe von der Ziehlösung überspülen zu lassen, so daß sämtliche Stufen,
auch die oberen, sich in der Ziehlösung befinden, da ja gerade dadurch das Einschneiden
der Drähte in die Konusse verhindert wird.
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Man hat versucht, durch Einbau von Stoßwänden um die Konusse herum
das Mitlaufen der Ziehlösung zu vermeiden. Dadurch entsteht aber bei hohen Geschwindigkeiten
ein so heftiger Anprall der Ziehlösung an die Stoßwände, daß ein Umherspritzen der
Ziehlösung eintritt, während eine volle Abhilfe gegen die Trichterbildung doch nicht
erzielt wird.
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Die der Erfindung zugrundeliegenden Gedanken gehen von der Erwägung
aus, daß bei dieser Trichterbildung, d. h. also beim Absinken des Ziehlösungsspiegels
um den Konus herum, infolge der Zentrifugalkraft in der Mitte an Stelle der Flüssigkeit
ein mit Luft gefüllter Raum entsteht. Wenn man verhindert, daß dieser Luftraum sich
bilden kann, so kann auch der Ziehlösungsspiegel nicht absinken; diese Erwägungen
haben sich als vollkommen richtig gezeigt, und die auf diesen Gedankengängen begründeten
Einrichtungen, die in Abb. i und z dargestellt sind, haben auch zu einem vollen
Erfolg geführt.
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In Abb. i ist ein Ziehkonus -dargestellt, der von einem unterhalb
des Ziehbeckens bQfindlichen Getriebe angetrieben wird, während nach Abb. 2 die
Konusse von oben her in die Ziehlösung eintauchen und von oben angetrieben werden.
Der Gedankengang bei beiden Verfahren ist genau der gleiche. .
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In Abb. i bedeutet i den Ziehkonus und 2 den oberen Ziehlösungsspiegel.
Der Konus befindet sich, wie ersichtlich, vollständig innerhalb der Ziehlösung.
Über dem Ziehkonus i wird nun eine Platte 3 angebracht, die sich etwas unterhalb
des Ziehlösungsspiegels 2 oder auch in gleicher Höhe mit dem Ziehlösungsspiegel
befindet. Kommt nun der Ziehkonus i in schnelle Drehung, so kann die Ziehlösungsmenge
q., welche sich oberhalb des Ziehkonusses i befindet, der durch die Zentrifugalkraft
sonst hervorgerufenen Strömung nicht folgen; andernfalls würde an der mit q. bezeichneten
Stelle ein unter Unterdruck stehender Raum entstehen, da an diese Stelle ja
keinerlei
Luft eintreten kann. Aus diesem Grunde kann die Ziehlösung auch nicht nach außen
geschleudert werden, sie muß vielmehr trotz höchster Umdrehungszahl die obere Begrenzungsfläche
des Ziehkonusses i und die oberen Rillen desselben in vollem Maße bedecken. Die
Seitenrillen 5 und 6 könnten natürlich, erst dann trocken werden, wenn der gesamte
Raum q. über dem Konus völlig luftleer würde. Dieser Zustand kann aber nicht eintreten,
da durch den sich bildenden Unterdruck immer frische Ziehlösung nachgesaugt wird.
Dadurch wird also das Trockenlaufen der Ziehkonusse auch bei höchster Geschwindigkeit
völlig vermieden, und dieses außerordentlich wichtige Problem ist in der einfachsten
Weise gelöst: In dem in Abb. i dargestellten Falle besitzt der Schutzdeckel 3 keinerlei
Öffnung, durch die Luft eintreten könnte. In Abb. 2 muß dagegen- der Schutzdeckel
3 einen Durchbruch besitzen, durch den die Antriebswelle geht. Dieser schadet aber
nicht, wenn, wie gezeigt, das Schutzblech sich unterhalb des Ziehlösungsspiegels
befindet - und der .Zwischenraum zwischen der Antriebsachse des Ziehkonusses und
der Öffnung des Schutzdeckels 3 möglichst klein gehalten wird: In diesem Falle tritt
dann höchstens ein Nachsaugen der über dem Schutzblech befindlichen Ziehlösung von
oben her in Richtung des Pfeiles ein. Gegebenenfalls kann diese Öffnung auch künstlich
geschlossen werden, dadurch, daß man sie als Stopfbüchse ausbildet. Dann kann man
vielleicht sogar den oberen Rand der Stopfbüchse, vorausgesetzt, daß eine genügende
Dichtung erzielt wird, auch außerhalb des Ziehlösungsspiegels legen.
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In Abb. 3 ist eine weitere Ausführung des Erfindungsgedankens dargestellt.
Hier ist in bekannter Weise auf *dem Boden des Ziehflüssigkeitsbehälters ein rohrförmiger
Ansatz 7 aufgesetzt, der über den Ziehflüssigkeitsspiegel 2 hinausragt, und durch
den entweder frei oder auch mit einer Dichtung versehen die Welle 8 für den Ziehkonus
i hindurchgeführt wird. Dadurch ragt der Ziehkonus i mit demn Teil 9, durch den
er mit der Achse 8 fest verbunden ist, hoch über den Ziehflüssigkeitsspiegel hinaus,
und die Form der in vorstehendem beschriebenen Abdeckplatte 3 muß sich selbstverständlich
dieser Ausführung anpassen, also eine Ausbuchtung oder Erhöhung zo, tragen. Die
Erfahrung hat nun gezeigt, daß eine derartige Ausführung genau die gleichen Vorteile
besitzt, als wenn die Platte eben wäre und sich vollständig in der Ziehflüssigkeit
befände.
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Wird nun zum Inbetriebsetzen der Maschine der Schutzdeckel 3 niedergeklappt,
so bleibt dieser obere Teil natürlich mit Luft gefüllt, aber beim Anlaufen des Ziehkonusses
scheint sich ein großer Teil dieser Luft mit der Ziehlösung zu vermischen und durch
Ziehflüssigkeit ersetzt zu werden, so daß auch hier der Ruum vollständig oder wenigstens
zum Teil mit Ziehflüssigkeit angefüllt wird. Jedenfalls kann der Ziehflüssigkeitsspiegel
niemals so weit sinken, daß die Außenrillen 5 und 6 des Ziehkonusses i, auf denen
der Draht läuft, von der Ziehflüssigkeit frei werden, und dies ist ja der einzige
Zweck, der erreicht werden soll.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß man an der Ausbuchtung
io, wie in Abb. 3 gezeigt, eine rohrförmige oder ähnlich ausgeführte Verbindung
12 mit der Ziehflüssigkeit unter der Platte und außerhalb der Ziehkonusse anbringt.
In diesem Fall muß dann, wie j a wohl nicht näher beschrieben zu werden braucht,
in Richtung des Pfeiles ein Einsaugen der Ziehflüssigkeit in den Raum i i eintreten,
wodurch ebenfalls ein Leeren dieses Raumes verhindert wird. Dieser rohrförmige Verbindungsweg
kann natürlich jede beliebige Form besitzen.
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Da bei Mehrfachdrahtziehmaschinen die Ziehkonusse immer paarweise
vorkommen, und da, der Draht von einem zum anderen Konus durch die Ziehsteine gezogen
wird, so kann man die Schutzplatten über beiden Konussen zu einer einzigen verbinden,
unter denen auch die Ziehsteine liegen. Dies ist von ganz besonderem Vorteil beim
Ausspülen der Ziehsteine unter hohem Druck.
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In diesem Falle dienen die Schutzdeckel dazu, das Wirbelnder Ziehlösung
vollkommen abzufangen, so daß der Ziehlösungsspiegel selbst, der sich ja über den
Schutzdeckeln befindet, vollkommen ruhig bleibt.
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Dies geschieht in besonders wirksamer Weise, wenn man den Schutzdeckel,
wie in Abb. 3 bei 13 gezeigt, am äußeren Rand nach unten abbiegt. Der Deckel bekommt
dadurch nicht nur eine große Steifigkeit, sondern die Wirbelungen in der Ziehlösung
werden noch besser nach unten abgeleitet und gebrochen, wie dies jai leicht zu verstehen
ist.
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Die Deckel werden zweckmäßig so gelagert, daß sie zum Einziehen eines
neuen Drahtes aufgeklappt werden können. Statt der Ziehkonusse können natürlich
in genau der gleichen. Weise auch Ziehscheiben mit nur einer Rille verwendet werden.