DE620902C - Einrichtung zur Chloralkalielektrolyse - Google Patents
Einrichtung zur ChloralkalielektrolyseInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B9/00—Cells or assemblies of cells; Constructional parts of cells; Assemblies of constructional parts, e.g. electrode-diaphragm assemblies; Process-related cell features
- C25B9/70—Assemblies comprising two or more cells
- C25B9/73—Assemblies comprising two or more cells of the filter-press type
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Description
Die elektrolytische Behandlung von Alkalichlorid erfolgte bis jetzt hauptsächlich in sehr
großen Zellen mit einer Kathode aus einem Metallnetz, an. dem ein Diaphragma anliegt,
was eine außerordentliche Raumbeanspruchung verursacht.
Es ist auch bekannt, Kathoden dieser Art als Rinnen auszubilden, in denen die Anode
liegt, oder die Kathode aus kastenartig ge-
iD formtem, gelochtem Blech herzustellen, das
am Oberrand der elektrolytischen Zelle befestigt und mit der Anode versehen ist. Weiter
kennt man Kathodenformen, deren wellenartige Ausbildung wohl eine Raumersparnis bildet, aber das Diaphragma hat eine große
ungesicherte Fläche .und zerreißt leicht.
Alle diese bekannten Einrichtungen eignen sich nur für den Großbetrieb und für große
Stromstärken und verlangen für die Aufsicht
ao besondere Fachleute.
Es hat sich nun das Bedürfnis herausgestellt auch kleinere Anlagen guter Ausbeute
zu schaffen, deren Betrieb infolge der leichten Auswechselbarkeit der einzelnen Aggregate
kein besonders geschultes Arbeitspersonal verlangt und worin auch mit geringeren
Stromstärken gearbeitet werden kann. Wohl hat man auch schon versucht, durch filterpressenartigen
Zusammenbau mehrerer Zellen größere Vereinfachung und geringeren Raumbedarf
zu erzielen, so daß auch kleinere Anlagen gebaut werden können; aber damit entstanden
wieder erhebliche Nachteile, weil beim Unbrauchbarwerden vQn Zellen gleich
der ganze Block auseinandergenommen und ausgebessert werden muß.
Wenn auch solche Zellen in Kapazitäten von 200 bis 450 kW hergestellt werden können,
während die sonst bekannten und üblichen Anlagen nicht unter 2000 bis
3000 kW praktisch betriebsfähig waren, so standen doch der Anwendung erhebliche Nachteile
im Wege, wie sie insbesondere durch die häufigen Reparaturen mit Ausbau des gesamten
Zellenblockes, die häufige Auswechselung' der Diaphragmen, die Reparatur
der Graphitanoden usw. entstanden. Der Betrieb erforderte auch gut geschultes Personal,
weil die Arbeit der Zellen nicht leicht von außen beobachtet werden kann.
Vorliegende Erfindung betrifft eine solche
Einrichtung zur Elektrolyse von Alkalichloridlösung, wobei die Zellen im wesentlichen nach
einer senkrechten Ebene entwickelte unipolare Elektroden besitzen und nach Art einer FiI-terpresse
zu einem Körper vereinigt sind.
Hierbei besteht erfindungsgemäß jede Zelle aus zwei aus Schieferplatten zusammengefüg-
ten, Anoden^ und Kathodenräume bildenden Gehäusen, deren einander zugekehrten Wände
durchlöchert und unmittelbar durch ein dazwischenliegendes Diaphragma getrennt sind.
S Hierdurch entsteht der Vorteil, im kleinen überdachten Raum gut betriebsfähige und
leicht zu handhabende verhältnismäßig einfache Bauelemente mit praktisch hohem Nutzeffekt
trotz kleiner Elektrodenfläche leicht ίο und ohne besonders geschultes Arbeitspersonal
sowie mit dem gewöhnlichen Betriebsstrom auszunutzen, indem der Elektrolyt zunächst sämtliche Anodenräume. und hierauf
sämtliche Kathodenräume durchströmt. Die Diaphragmen sind gut zwischen den
festen Wänden gesichert, und die Auswechselung einzelner Aggregate kann ohne Schwierigkeit
und ohne wesentliche Betriebsstörung erfolgen. Dieser Vorteil ist auch dann wesentlich,
wenn die Lauge nicht sehr rein ist. In der Praxis hat es sich herausgestellt, daß
mit einer Einrichtung gemäß vorliegender Erfindung und unter Verwendung ungereinigter
Sole in kleiner Anlage etwa 2 Jahre lang ununterbrochen gearbeitet werden kann.
Eine Ausführungsform des Erfmdungsgegenstandes ist in der Zeichnung· dargestellt,
und zwar zeigen:
Abb. ι einen Längsschnitt durch einen
Anodenraum,
Abb. 2 einen Schnitt durch das Diaphragma, Abb. 3 einen Längsschnitt durch einen Kathodenraum,
Abb. 4 eine schematische Darstellung des Laugenumlaufes,
Abb. 5 eine Gesamtansicht der Einrichtung mit Schnitt durch ein Zellenaggregat,
Abb. 6 die Außenansicht eines Schieferrahtneng
für den Anodenraum,
Abb. 7 einen Schnitt nach Linie y~j der Abb. 6,
Abb. 7 einen Schnitt nach Linie y~j der Abb. 6,
Abb. 8 eine Oberansicht nach Abb. 6, ■ Abb. 9 den Unterteil der Abb. 7 in vergrößertem.
Maßstabe,
Abb. 10 die; Außenansicht eines Schieferrahmens
für den Kathodenraum,
Abb. 11 einen Schnitt nach Linie 11-11 der
Abb. 10,
Abb. 12 eine Vorderansicht des Diaphragmas
mit Ansicht des imprägnierten Randes, Abb. 13 eine Vorderansicht eines Zellenaggregates
mit abgenommenem Deckel und Größenangaben,
Abb. 14 einen Schnitt nach Linie 14-14 der
Abb. 13.
Die. ganze Einrichtung besteht aus nebeneinanderliegenden Anoden- und Kathodenräumen,
von denen jeder aus Schieferrahmen gebildet ist; die nach Art von Filterpressen
unter Trennung durch einDiaphragma (Abb. 2)-zusammengesetzt sind. Die Anodenräume G |
] (Abb. ι und 6 bis 9) sind von den Kathodenräumen P (Abb. 3 und 10, 11) durch ein aus
Asbestpappe bestehendes Diaphragma (Abb. 2 und 12) getrennt.
Die Art der Zusammenstellung sowie der Stromverlauf sind aus Abb. 5 ersichtlich. Ein
Änodenelement, ein Kathodenelement und das Diaphragma "bilden zusammen eine Zelle, und
die Zellen selbst sind als aufeinanderfolgende kommunizierende Gefäße zu betrachten, in
welchen die Lauge unaufhörlich alle Anoden-'elemente
und alsdann alle Kathodenelemente durchläuft.
Für normale Betriebe verwendet man 10 Anoden-und 10 doppelte Kathodenelemente,
wobei der Apparat 1 m breit, 1 m hoch und 2,70 m lang wird. Man kann aber auch leistungsfähig
schon- mit 4 bis 6 anodiscihen Elementen arbeiten.
Die Sole (gesättigte Lösung eines Alkalichlorids) geht bei A (Abb. 4 und 5) in das
erste Anodenelement und läuft methodisch quer durch die Anodenelemente, um warm
bei B auszutreten und in den Kühlapparat C zu gelangen. Die Flüssigkeit gelangt alsdann abgekühlt
bei D in das erste Kathodenelement, indem es methodisch von den Alkalisalzen befreit
wird, aber sich mit den Alkalihydraten anreichert, um bei E in der gewünschten Art go
zum Austritt zu gelangen. Auf diesem Lauf kann die Lauge in kaltem Zustand erhalten
werden, indem ein oder mehrere Kühlapparate C, C" zwischengeschaltet sind. Für Apparate
geringerer Leistungsfähigkeit kann man aber einen vereinfachten Umlauf verwenden, indem
die Lauge getrennt in jeden Anodenraum eintritt und die kathodische Flüssigkeit unmittelbar
aus jedem Kathodenraum zum Austritt gebracht wird. Das Chlor wird bei F gesammelt,
wie aus Abb. 5 zu ersehen, während der Wasserstoff frei durch die Kathodenkainmer
bei W zum Austritt gelangt. Man kann ihn aber auch durch irgendwelche bekannten
Mittel aufnehmen, aber eine solche Einrichtung ist in Abb. S nicht dargestellt.
Der Anodenraum (Abb. 6) ist durch die Rahmen G, G' und H gebildet sowie durch
die Schieferplatten I und I, die voll und gelocht sowie durch metallische Verbindungs- no
mittelK. miteinander vereinigt sind (Abb. 9),
welche von Strecke zu Strecke angeordnet werden und von denen eine im Schnitt und
im vergrößerten Maßstab der Abb. 9 gezeigt ist.
Die Anode (Abb. 1) wird von Graphitplatten L gebildet, welche untereinander in einem
Bleiblock M gehalten sind, der den Anodenkopf bildet und gleichzeitig als Deckel des
Anodenraumes dient. Zwischen dem Anodenkopf und dem Schieferrahmen liegt eine weiche Kautschukplatte.
In den Bleideckel O ist die Graphitanode und die elektrische Zuleitung eingegossen.
Der Kathodenraum (Abb. io) besteht ähnlich wie der Anodenraum aus den Rahmenteilen
P, P' und Q sowie einer Schieferplatte R. Die Kathode besteht aus einem
Stahlgewebe Sj auf das einseitig Gewebestreifen
T aufgenietet sind.
Um den leeren Raum des Kathodenbehälters auszufüllen, ordnet man einen oder mehrere Blöcke U an, die aus einem nichtleitenden Stoff bestehen. Diese Blöcke können leicht entfernt werden, um den Kathodenraum zu reinigen, indem beispielsweise Handgriffe U angebracht sind. Der Kathodenraum, in welchem die kathodische Flüssigkeit umläuft, wird durch den frei gelassenen Raum zwischen dem Diaphragma V und &en Blöcken U gebildet.
Um den leeren Raum des Kathodenbehälters auszufüllen, ordnet man einen oder mehrere Blöcke U an, die aus einem nichtleitenden Stoff bestehen. Diese Blöcke können leicht entfernt werden, um den Kathodenraum zu reinigen, indem beispielsweise Handgriffe U angebracht sind. Der Kathodenraum, in welchem die kathodische Flüssigkeit umläuft, wird durch den frei gelassenen Raum zwischen dem Diaphragma V und &en Blöcken U gebildet.
Das Diaphragma V (Abb. 12) wird durch eine Asbestplatte gebildet mit ungefähr 5 mm
Stärke, deren Ränder zur besseren Abdichtung auf die ganze Breite des Rahmens mit
Mineralöl imprägniert sind.
Die Größenverhältnisse eines Zellenaggregates gehen aus Abb. 13 und 14 hervor. Die
Lauge, welche in den ersten Anodenraum eintritt, hat etwa 300 g NaCl im Liter. Das entbundene
Chlor hat einen Reinheitsgrad von 99%· Die aus dem letzten Kathodenraum
austretende kaustische Soda hat eine Stärke von no g pro Liter.
Die Stromstärke beträgt 5 Amp. auf den Ouadratdezimeter Anodenfläche. Da man ungefähr
1,2 qm Anodenfläche für ein Element besitzt, so verlangt der Apparat eine Stromstärke
von etwa 600 bis 650 Amp. Die Spannung wechselt mit dem Alter der Diaphragmen.
Sie beträgt 3,2 V am Anfang und 4,1 V, sobald die Diaphragmen soweit benutzt sind,
daß sie gewaschen werden müssen.
Claims (4)
1. Einrichtung zur Chloralkalielektrolyse
mit im wesentlichen nach einer senkrechten Ebene entwickelten unipolaren
Elektroden und nach Art einer Filterpresse zu einem Körper vereinigten Zellen, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Zelle aus zwei durch Schieferplatten zusammengefügten, Anoden- und Kathodenräume
bildenden Gehäusen besteht, deren einander zugekehrten Wände durchlöchert und unmittelbar durch ein dazwischenliegendes
Diaphragma getrennt sind.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anoden
von mit Ableitungen für das entwickelte Chlor versehenen Bleiblöcken gehalten werden,
welche gleichzeitig die Deckel für die Anodenräume bilden.
3. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter
Anwendung von Kathoden, die in an sich bekannter Weise aus wellenförmig gebogenem
Drahtnetz bestehen, in dien Taschen ' Verdrängungskörper aus nicht leitendem
Stoff untergebracht sind.
4. Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektrodenräume des Zellenkörpers durch Leitungen derart untereinander verbunden
sind, daß der Elektrolyt zunächst sämtliche Anodenräume und hierauf sämtliche Kathodenräume durchströmt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR620902X | 1931-08-11 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE620902C true DE620902C (de) | 1935-10-30 |
Family
ID=8984721
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP65790D Expired DE620902C (de) | 1931-08-11 | 1932-08-04 | Einrichtung zur Chloralkalielektrolyse |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE390135A (de) |
DE (1) | DE620902C (de) |
FR (1) | FR721208A (de) |
GB (1) | GB397300A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE743833C (de) * | 1940-04-18 | 1944-01-04 | Kurmaerkische Zellwolle | Verfahren zur Elektrolyse von Natriumsulfatloesung |
-
0
- BE BE390135D patent/BE390135A/xx unknown
-
1931
- 1931-08-11 FR FR721208D patent/FR721208A/fr not_active Expired
-
1932
- 1932-08-04 DE DEP65790D patent/DE620902C/de not_active Expired
-
1933
- 1933-08-09 GB GB22343/32A patent/GB397300A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE743833C (de) * | 1940-04-18 | 1944-01-04 | Kurmaerkische Zellwolle | Verfahren zur Elektrolyse von Natriumsulfatloesung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB397300A (en) | 1933-08-24 |
FR721208A (fr) | 1932-03-01 |
BE390135A (de) |
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