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Überwachungsvorrichtung für eine ständige Kesselwasserrückführung
Bei Speisewasserenthärtungsanlagen, welche mit Kesselwasserrückführung arbeiten,
bei denen also ein Teil des Kesselwassers durch eine sogenannte Rückführungsleitung
in den Enthärtungsbehälter zurückgeleitet wird, entstehen sehr oft Schwierigkeiten
dadurch, daß entweder zu wenig oder zu viel Kesselwasser zuströmt. Der Reaktionsprozeß
im Enthärtungsbehälter verläuft dann unvollständig, oder es entsteht ein übermäßiger
Wärmeverlust. Eine besondere Gefahr für die Betriebssicherheit der .Enthärtungsanlage
entsteht außerdem noch dadurch, daß die enge Bohrung, durch welche die Menge des
rückgeführten Kesselwassers begrenzt wird, nur klein ist (häufig nur einem Loch
von z mm Durchmesser entspricht), also sehr leicht verstopft, zumal das rückgeführte
Kesselwasser durch Schlamm verunreinigt ist. Sobald eine solche Verstopfung eintritt,
hört entweder die Rückführung ganz auf oder die rückgeführte Kesselwassermenge wird
so gering, daß der chemische Reaktionsprozeß gestört wird. Das Kesselwasser wird
dann ungenügend enthärtet und führt zu schädlichen Kesselsteinbildungen.
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Durch die vorliegende Erfindung werden diese Schwierigkeiten vermieden.
Sie besteht darin, daß zwischen zwei in an sich bekannter Weise hintereinander angeordneten
Drosselstellen der Kesselwasserrückführungsleitung ein Druckanzeigegerät angeordnet
ist oder eine den- Zwischenraum zwischen den beiden Drosselstellen mit dem Raum
hinter der zweiten Drosselstelle verbindende und mit einem Schauglas verseheneUmgehungsleitung
oder beides zusammen angeordnet ist. Die zweite Drosselstelle ist hierbei erfindungsgemäß
im Durchflußquerschnitt so bemessen oder so einstellbar, daß in dem Raum zwischen
den beiden Drosselstellen ein höherer Druck vorhanden ist als in dem Rohr, welches
die zweite Drosselstelle mit dem Reinigungsbehälter verbindet. Andererseits ist
die zweite Drosselstelle erfindungsgemäß aber wiederum so weit, daß der Druck in
dem erwähnten Zwischenraum erheblich geringer ist als der Druck vor der ersten Drosselstelle,
also als der Kesseldruck. Der auf diese Weise im Zwischenraum zwischen den beiden
Drosselstellen erzielte Druck ist abhängig von der Menge des durchfließenden Kesselwassers.
je mehr Kesselwasser durchfließt, je weiter also die Drosselstelle geöffnet ist,
desto höher ist der Druck. Da die durchfließende Kesselwassermenge auch vom Kesseldruck
abhängig ist, so haben die Schwankungen des Kesseldruckes ebenfalls Einfluß auf
den Druck im Zwischenraum. Letzten Endes. machen sich also alle Veränderungen in
der Menge des rückgeführten Kesselwassers im Zwischenraum bemerkbar. Z. B. würde
ein gänzliches Verstopfen der ersten Drosseldüse sofort ein starkes Absinken des
Druckes
im Zwischenraum zur Folge haben. Andererseits würde ein Verstopfen der zweiten Drosselöffnung
bewirken, daß der Druck im Zwischenraum auf die Höhe des Kesseldruckes ansteigt.
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Durch das erfindungsgemäß zwischen den beiden Drosselstellen angebrachte
Druckanzeigegerät werden diese Druckänderungen im Zwischenraum deutlich angezeigt.
Wenn erfindungsgemäß außerdem oder für sich allein eine mit Schauglas versehene
Um-, gehungsleitung angeordnet ist, so kann durch dieses Schauglas festgestellt
werden, ob Kesselwasser hindurchströmt oder nicht, was z. B. beim Verstopfen der
ersten Drosselstelle der Fall ist. Wenn die zweite Drosselstelle verstopft ist,
so- strömt das Kesselwasser in besonders heftiger Weise durch das Schauglas hindurch,
was ebenfalls sichtbar ist. Ferner kann durch dieses Schauglas eine etwa einsetzende
Verschlammung des rückgeführten Kesselwassers beobachtet und damit einer zu erwartenden
Verstopfung vorgebeugt werden, so daß also diese Umgehungsleitung die Beobachtungsmöglichkeit
durchs das Druckanzeigegerät noch ergänzt.
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In Abb. r ist ein Ausführungsbeispiel dieses Erfindungsgedankens dargestellt.
In dem Gehäuse a ist b die erste Drosselstelle, durch welche das Kesselwasser
in Pfeilrichtung hindurchfließt. Durch den Kegel c und die Gewindespindel d wird
diese erste Drosselstelle so eingeregelt, daß die nach der chemischen Untersuchung
erforderliche Kesselwassermenge-ausströmt. Das ausströmende Kesselwasser gelangt
dann in den Zwischenraum e, der durch - die zweite Drosselstelle f gegen den Austrittsstutzen
g abgegrenzt ist. Durch die Einstellschraube h kann auch diese zweite Drosselstelle
beliebig eingeregelt werden. Erfindungsgemäß wird diese Drosselstelle aber so groß
bemessen, daß nur eine einmalige Einstellung nötig ist. Es braucht also die Drosselstelle
f nicht jedesmal mit verändert werden, wenn die erste Drosselstelle b verstellt
wird. An den Zwischenraum e ist erfindungsgemäß das Druckanzeigegerät, und -zwar
bei- diesem Beispiel ein Manometer i angeschlossen. In an sich bekannter Weise ist
bei diesem Ausführungsbeispiel zwischen dem Manometer i und dem Zwischenraum e ein
Luftpuffer k eingeschaltet, so daß der Druck des Zwischenraumes nicht unmittelbar,
sondern mittels des zwischengeschalteten Luftpolsters auf das Manometer übertragen
wird. Dieses hat den Vorteil, daß Verunreinigungen des Kesselwassers nicht in das
Manometer. gelangen können. Ebenso gut kann ein Manometer mit einer Schutzmembran
und einer zwischen dieser Schutzmembran und dem-Matiorneter liegenden Flüssigkeitsfüllung,
bei niedrigen Drücken ein Manometer mit Plattenfeder, wie Abb. 2 zeigt, die bereits
erwähnte Umgehungsleitung mit einem Schauglas, welche den Zwischenraum e mit dem
Austrittsstutzen g verbindet, letztere gegebenenfalls erfindungsgemäß zusammen mit
einem Druckanzeigegerät benutzt werden. Die Umgehungsleitung ergänzt die Beobachtungsmöglichkeit,
die durch das Druckanzeigegerät gegeben ist, noch weiter, denn es können durch diese
Umgehungsleitung nicht nur die Druckänderungen im Zwischenraum e beobachtet werden,
sondern es ist auch feststellbar, ob das rückgeführte Kesselwasser übermäßig verschlammt
ist.
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` Abb: 2 und 3 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei welchem
erfindungsgemäß das. Druckanzeigegerät und der Körper, welcher die beiden Drosselstellen
I und II trägt, zu einem geschlossenen Ganzen zusammengebaut sind. Erfindungsgemäß
sind hierbei. die Einzelteile des - Druckanzeigegerätes unmittelbar auf dem Deckel
des Zwischenraumes e aufgebaut. Dieses Ausführungsbeispiel nach Abb.-2 und 3 zeigt
außerdem die zur Erfindung gehörende Anwendung einer zusätzlichen Absperrvorrichtung
q, welche so ausgebildet ist, daß sie gleichzeitig auch zum Abzapfen einer gewissen
Menge des rückgeführten Kesselwassers verwendet werden kann. Es ist also mit dieser
Absperrvorrichtung möglich, -den Zufluß zu der Drosselstelle I abzusperren, so daß
alle Teile bei vollem Kesseldruck ausgebaut werden können. Außerdem ist es aber
auch möglich, in der in Abb, 4 gezeigten Stellung das Kesselwasser durch den Stutzen
r ins Freie austreten zu lassen, so daß eine Kesselwasserprobe zu Analysenzwecken
entnommen werden kann.
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In allen Fällen 'ist es zweckmäßig, den Querschnitt der zweiten Drosselstelle
so zu bemessen, daß der Druck im Zwischenraum e auf der Mitte zwischen dem Kesseldruck
und dem Druck in dem Abflußrohr s liegt, so daß beim Verstopfen der ersten, Drosselstelle
ein auffälliges Sinken des Druckes im Zwischenraum auf den Druck in der Rückführungsleitung
und beim Verstopfen der zweiten Drosselstelle ein auffälliges Steigen des Druckes
im Zwischenraum auf die Höhe des Kesseldruckes entsteht.
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Das Zifferblatt -der Druckmeßvorrichtung wird zweckmäßig an beiden
Skalenenden rot oder in anderer Weise auffällig gefärbt. Sobald der Zeiger in das
Bereich eines dieser roten Felder gelangt, liegt eine Störung der Kesselwasserrückführung
vor. Es kann aber in an sich bekannter Weise an beiden Endstellungen des Zeigers
auch ein Kontakt vorgesehen
werden, der ein Hör- oder Sichtzeichen
betätigt und dadurch die Bedienung auf die Störung aufmerksam macht.
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An Stelle der durch Gewindespindel veränderlichen Drosselstelle b
(Abb. i) können erfindungsgemäß auch auswechselbare Einsätze mit verschieden großer
Durchflußöffnung verwendet werden.