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Wiegevorrichtung für flaschenzugartig wirkende Hebezeuge, insbesondere
für Kranlaufkatzen Bei Kränen mit Laufkatzenb:etrieb und bei ähnlichen Hebeeinrichtungen
mit fahrbar aufgehängtem Flaschenzug hat man zum Wiegen bzw. zur Kontrolle der Belastung
bisher die sog. Anhängewaagen benutzt, die zwischen Last und Lasthaken aufgehängt
werden. Sie sind aber im Betrieb durchweg unbeliebt, weil sie bei ungeschicktem
Hantieren mit dem Hebezeug, bei .unvorsichtigem Fahrren oder auch beim Ein- oder
Aushängen sehr leicht beschädigt werden Bund dann ihre Meßgenauigkeit sehr leidet.
Ein weiterer Nachteil ist, daß sie z. B. im Gießereibetrieb, wo leine dauernde Wiegekontrolle
besonders erwünscht ist, infolge der Hitzeausstrahlung der Lasten binnen kurzer
Zeit unbrauchbar werden. Auch bedeutet die Zwischenschaltung der Waage zwischen
Seil und Last unter Umständen eine vom Standpunkt der Unfallverhütung unzulässige-Herabsetzung
der Bruchsicherheit. Ein weiterer, sehr empfindlicher Nachteil ist bei Hebezeugen
für größere Lasten- der sehr beträchtliche Verlust an Hubhöhe und die zusätzliche
Belastung für Seil und Laufkatze durch das Gewicht der Anhängewaage.
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Man hat daher schon vorgeschlagen, die Wiegeeinrichtung vom Lasthaken
fort zu verlegen !und sie in der Laufkatze zwischen Lastseil und Hebezeug anzubringen,
etwa so, daß die Achse der das ruhende Seiltrum aufnehmenden Seilrolle mit ihrem
einen Ende auf dem Kolben eines hydraulischen Meßzylinders ruht. Dies erforderte
jedoch in Anbetracht der beträchtlichen Abmessungen solcher Vorrichtungen nicht
unerhebliche, nachträglich nur mit hohen Kosten vorzunehmende Umänderungen der Laufkatze,
wenn, besonders für Hebezeuge mit großer Tragfähigkeit, ihre Verwendung nicht überhaupt
fraglich erschien. Dazu kommt u. U. der weitere Nachteid, daß das erhebliche, mit
der Laufkatze jetzt starr verbundene Gewicht einer solchen Vorrichtung bei raschem
Anfahren der Laufkatze eine erhebliche zusätzliche Beschleunigungsarbeit erfordert.
Ferner müssen zur Vermeidung schädlicher Einwirkung der Anfahr- und Stoppstöße auf
die Wiegevorrichtung noch besondere Vorrichtungen zum Abfangen solcher Stöße vorgesehen
werden.
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Alle diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß
als Meßeinrichtung ein für Gewichtsermittlung sonst bereits verwendeter, durch Seilablenkung
wirkender Zugspannungsmesser dient, der j e nach Anwendung eines oder mehrerer Seilläufe
entweder in bekannter Weise unmittelbar am ruhenden Seilende angeklemmt oder zwischen
zwei ruhende Seilenden eingeschaltet ist. Hierdurch ist eine ständig wirksame, Wiegevorrichtung
geschafhen, die-sehr leicht ist, also weder das Gewicht der Laufkatze noch die Anfahrleistung
merkbar erhöht, noch die Anfahr- und Stoppstöße verstärkt und dabei selbst, da sie
am Seil allein befestigt ist, von diesen Stößen auch wenig beeinflußt wird. Ihr
Anbringungsort schützt sie vor jeder mechanischen Beschädigung, auch wenn
der
Kran an sich, wie es in manchen Betrieben, wie z. B. Gießereien, Stahlwerken u.
dgI., nicht zu vermeiden ist, einer rauhen Behandlung ausgesetzt ist. Auch ist die.
Unfallsicherheit gegenüber den bisherigen Vorrichtungen erheblich erhöht, da dieselbe
nur noch vom Lastseil. selbst abhängig ist und jede Überlastung des Kranes infolge
des ständigen Eingeschaltets@eins der Wiegevorrichtung stets sofort angezeigt wird
und nötigenfalls in bekannter Weise durch Warnsignal auch dem Aufsichtspersonal
wahrnehmbar gemacht werden kann.
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Die Verwendung derartiger durch Seilablenkung wirkender Zugspannungsmesser
bei den angegebenen Hebezeugen gestaltet sich außerordentlich billig und ist besonders
vorteilhaft dadurch, daß sie in jedes Hebezeug nachträglich eingebaut werden können,
ohne daß ein Umbau erforderlich wird. In besonderen Fällen ist lediglich eine gewisse
Höherlegung der Seilaufhängerolle nötig, die aber sehr wenig Kosten und Mühe verursacht.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Fig. z zeigt schematisch einen an das tote Ende eines Laufkranlastseils
angesetzten Zugspannungsmesser im Aufriß.
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Fit-* z stellt einen am toten Ende des Last-. seils eines Elektrozuges
quer eingebauten Zugspannungsmesser dar, und Fig. 3 zeigt einen ähnlichen Zugspannungsmesser,
der in der Schlaufe einer Einfachseilaufhängung angeordnet ist.
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In Fig. z trägt die irgendwie an einer Kranlaufkatze befestigte Aufhängerollea
das ruhende Ende des Lastseils b, dessen anderes Ende auf der Hubtrommel c befestigt
ist. In der vom Seil b nach unten hin. gebildeten Schlaufe hängt die Lasthakenxolle
d, die sich hebt und senkt, je nachdem das Seil b auf die Trommel c aufgewickelt
oder von ihr abgewickelt wird. Möglichst nahe unter der Aufhängerolle a ist ein
Zugspannungsmesser e', beispielsweise als Federwaage gezeichnet, angesetzt, dessen
Druckorgan f unter dem Druck der Feder g das Seilstück zwischen den beiden festen
Anlagepunkten la,i mehr oder weniger ablenkt, je nachdem, ob eine leichtere oder
schwerere Last angehängt ist. Die Rollea läßt sich in jedem Falle so anordnen, daß
auch bei höchstmöglicher Lasthakenstellung die Rolle d noch nicht die Öse! berührt,
also das Seilstück zwischen den Punkten h und i
stets in Ruhe bleibt.
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In Fig. a ist k ein Elektrozugmotor mit angebautem Hängefahrgestell
1, dessen Räder m
auf einer Schienen laufen. Das freie Ende des Lastseils
o ist hier über einenhalbzylinderförmigen Nocken p gehängt. Das andere Seilende
ist von der anderen Motorseite an der mit dem Motoranker verbundenen Hubtrommel
befestigt. In der nach unten gebildeten Seilschlaufe hängt der Lasthaken q mit seinen
beiden Rollen r1 und r2. Der Zugspannungsmessers, nur schematisch angedeutet, ist
hier quer zwischen die beeiden ruhenden Seilstücke eingebaut und greift mit seinen
beiden Klammern, i und u je an einem Seilstück an. Diese Anordnung
ermöglicht es, daß der Lasthaken bis zur Berührung der Rollend, r2 mit dem Motorgehäuse
gehoben werden kann.
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In Fig. 3 ist schematisch dargestellt, wie in der Aufhängeschlaufe
eines einfachen Seils ebenfalls ein quer eingebauter Zugspannungsmesser angebracht
werden kann.
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Die Seilendschlaufe v ist über die Rolle tw gehängt. Der Zugspannungsmesser
x ist mit den Öseny und z am Seil befestigt.