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Einrichtung zum Ausgeben von Geldbeträgen, Schecks o. dgl. Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zum Ausgeben von Geldbeträgen, Schecks o. dgl-. Die Einrichtung
ist mit Schließvorrichtungen o. dgl., z. B. Schlössern, für eine Mehrzahl von Berechtigten
versehen.
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Die Einrichtung ist so durchgebildet, daß, umgekehrt wie bei den sogenannten
Nachttresoren, Geldbeträge nach dem Kassenschluß von Geldinstituten u. dgl. ausgezahlt
werden können. Jeder zum Empfang eines gewissen Geldbetrages Berechtigte erhält
einen Schlüssel o. dgl. für die Schließvorrichtung und kann einen Betrag auch nach
Kassenschluß -entnehmen.
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Im Gegensatz zu einer bekannten Anlage ist die Einrichtung nach der
Erfindung zum Ausgeben von Geldbeträgen o. dgl. so durchgebildet, daß die Geldbeträge
o. dgl. für alle Berechtigten oder für einen Teil der Berechtigten gemeinsam zur
Verfügung gehalten werden, und daß jede von einem Berechtigten bedienbare Schließvorrichtung
eine gemeinsame Ausgabevorrichtung, z. B. einen Schieber, oder mehrere Ausgabevorrichtungen
öffnet bzw. zu öffnen gestattet. Die Geldbeträge (Banknoten, Schecks o. dgl.) werden
zweckmäßig in Einheitswerten in der Einrichtung zur Verfügung gehalten. Sie können
z. B. darin aufgestapelt sein. Die Einheitswerte werden vorzugsweise in gleichartigen
Hüllen zur Verfügung gehalten bzw. aufgestapelt und können einzeln nach jedem Betätigen
einer Schließvorrichtung nach Herausziehen des Ausgabeschiebers o. dgl. diesem entnommen
werden. Die Freigabe des Ausgabeschiebers o. dgl. erfolgt zweckmäßig nach mechanischer
oder elektrischer oder mechanischer und elektrischer Betätigung der Schließvorrichtung
und des Sperrmechanismus, während das Schließen rein mechanisch vor sich geht. Die
Erfindung bezieht sich weiter auf Einzelheiten in der Durchbildung des Sperrmechanismus.
Sie sieht außerdem Vorrichtungen zur Begrenzung der Ausgabe der an jeden Berechtigten
auszugebenden Beträge und zur Überwachung der Ausgabe der Einheitswerte sowie zur
Anzeige des Standes des Einheitswertestapels vor.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform einer Einrichtung nach
der Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Fig. r zeigt die Ansicht der Einrichtung von außen.
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Fig. z zeigt die Einrichtung von innen in Ansicht.
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Fig. 3 ist ein Schnitt durch die hauptsächlichen Teile der Einrichtung.
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Fig.4 zeigt eine Einzelheit in Ansicht. Fig. 5 ist ein Schnitt nach
Linie 5-5 von Fig. 3 in- der Pfeilrichtung gesehen.
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Fig. 6 ist ein Schaltschema für die Sperr-und Entriegelungsvorrichtung.
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Die Einrichtung besteht aus einer einbruchsicheren Platte oder Wand
t, die im Mauerwerk a der Außenmauer eines Bankgebäudes o. dgl. oder einer anderen
Mauer, z. B. im
Innern des Gebäudes, untergebracht ist. rußen weist
die Wand i Schließvorrichtungen 3 auf, die über die ganze Fläche der Wand verteilt
sein können. Als Schließvorrichtungen können z. B. Schlösser nach Art der Sicherheitsschlösser,
Buchstaber_verschlüsse oder andere Sicherheitsvorrichtungen Verwendung finden. In
der Wand ist ferner eine Öffnung vorgesehen, die durch einen Ausgabeschieber 4 verschlossen
ist. Ein Spiegel 5 kann in einem Teil der Wand angebracht sein, damit der gerade
eine Schließvorrichtung öffnende Berechtigte beobachten kann, ob jemand seitlich
von ihm oder hinter ihm steht.
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Auf der Rückseite der Wand ist ein zweckmäßig verschließbarer Schacht
6 angeordnet, in dem aufgestapelt in Hüllen 7 aus Pappe, Blech o. dgl. Geldbeträge
in Form von Banknoten, Schecks o. dgl. liegen. Diese Geldbeträge werden zweckmäßig
als Einheitswerte über bestimmte Einheiten, z. B. ioo RM, ausgestellt. Die Rückseite
der Vorrichtung weist ferner eine der Anzahl der Schließvorrichtungen 3 auf der
Vorderseite entsprechende Zahl von Anzeigevorrichtungen 8 auf, deren /.«-eck später
erläutert wird.
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Insbesondere aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die im Beispiel als Sicherheitsschloß
durchriebildete Schließvorrichtung 3, die von einem Schlüssel betätigt wird, durch
ihre Achse 9 mit einer Kontaktscheibe io verbunden ist. Auf der Achse dieser Kontaktscheibe
sitzt ein Zahnrad i i, das über ein Zahnrad 12 ein drittes Zahnrad 13 treibt, das
in ein weiteres Zahnrad 14 eingreift. Auf der Achse dieses Zahnrades 14 sitzt für
den die Rückwand der Vorrichtung betrachtenden Beschauer sichtbar ein Zeiger 15,
der infolge der eingeschalteten Elbersetzung bei einer Umdrehung der Schließvorrichtung
3 um einen Teilbetrag einer vollen Umdrehung weitergedreht wird. Jede dieser Teildrehungen
kann auf einer Skala 16 (Fig. 4) abgelesen werden, so daß man hier ersehen kann,
wie oft der zur Öffnung der Schließvorrichtung Berechtigte die Schließvorrichtung
gedreht hat und, da bei jeder vollen Umdrehung der Schließvorrichtung ein Einheitswert
entnommen werden kann, wieviel Einheitswerte dieser Berechtihte entnommen hat.
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Auf der Kontaktscheibe io sitzen, wie in 1# ig. 6 schematisch angedeutet
ist, zwei Kontaktsegmente 17, 18, die bei jeder Umdrehung nacheinander Kontakt geben.
Bei der in Fig.6 gezeigten Stellung ist der Stromkreis zwischen den Punkten 19 und
23 geschlossen, so daß der Strom der Batterie 21 durch einen Elektromagneten 22
fließt und die allgemein mit I bezeichnete Sperr- oder Riegelvorrichtung entriegelt
hat. Bei weiterer Umdrehung wird der Strom zwischen den Punkten i9 und 2o geschlossen,
so daß ein Elektromagnet 24 betätigt und eine Sperr-oder Riegelvorrichtung II entriegelt
wird.
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Diese Sperr- oder Riegelvorrichtungen sind einander gleich, und zwar,
wie Fig. 3 zeigt, folgendermaßen durchgebildet: Um einen Zapfen 25 ist ein doppelarmiger
Verschlußhebel 26 drehbar, dessen Arm 2; bei Bewegung in Richtung des Pfeiles 28
in eine am Boden des Ausgabeschiebers 4 vorgesehene Aussparung 29 tritt. Diese weist
eine Schrägfläche 3o auf.
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Der vordere .E"rm 31 des Verschlußhebels 26 wird von einer Feder 32
beeinflußt, die ihn nach unten in Richtung des Pfeiles 35 zu ziehen versucht. Diesem
Zug kann der Verschlußhebel 26 nicht folgen, weil` ein Haltehebel 34 ihn daran verhindert.
Dieser steht ebenfalls unter dem Einfluß einer Feder 35.
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Der vordere Arm 31 des Verschlußhebels 26 hat oben eine Nase 36, die
mit einem Fallriegel 37, der unter dem Einfluß einer Feder 38 nach unten gedrückt
wird, in Eingriff treten kann.
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Wird beim Betätigen der Schließvorrichtung, z. B. beim Drehen des
Schlosses 3, Kontakt hergestellt, so daß der Elektromagnet 22 Strom erhält, dann
wird der vom Magneten anziehbare Haltehebel 34 entgegen dem Zug der Feder 35 angezogen.
Dabei gibt er den vorderen Arm 31 des Verschlußhebels 26 frei, der nun dem Zug der
Feder 32 folgen kann, so daß er in die in Fig.6 gestrichelt angedeutete schräge
Stellung übergeht. Der Arm 27 des @ Verschlußhebels 26 tritt dabei in die Aussparung
29 des Schiebers 4 ein.
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Würde nur eine derartige Riegel- oder Sperrvorrichtung vorhanden sein,
so würde nach der durch die soeben beschriebenen Bewegungen erfolgten Entriegelung
der Ausgabeschieber ¢ unter Umständen beliebig oft eingeschoben und wieder herausgezogen
werden können. Dies wird erstens dadurch verhindert, daß nach dem Vorübergleiten
des Kontaktsegmentes 17 am Kontakt 2o der Elektromagnet 22 stromlos wird und der
Haltehebel 34 dem Zug der Feder 35 folgt und wieder in die Sperrstellung zurückkehrt,
so daß der Verschlußhebel 26, wenn er wieder in die waagerechte Lage zurückgeführt
wird, wieder gesperrt ist. Wirksamer noch wird dies aber durch Anordnung mindestens
einer weiteren Riegel- oder Sperrvorrichtung verhindert. Fig. 5 läßt erkennen, daß
zwei Elektromagnete 22 und 24 an den beiden Seitenkanten des Ausgabeschiebers 4
angeordnet sind.
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Hierdurch wird erreicht, daß, wenn erst die eine Verriegelungsvorrichtung,
z. B. I, entriegelt ist, der Schieber 4 noch nicht herausgegezogen
werden
kann. Erst dann, wenn auch die andere Verriegelungsvorrichtung II entriegelt ist,
kann der Schieber 4 heraus-,gezogen werden, wobei der unterste, in einer Hülle befindliche
Einheitswert des Stapels aus der Vorrichtung herausgezogen und dein Ausgabeschieber
entnommen werden kann.
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Der Fallriegel 37 nimmt bei herausgezogenem Schieber 4 die in Fig.
6 gestrichelt angedeutete Stellung ein, d. h. er ist über die Nase 36 des Verschlußhebels
26 hinweggeglitten. Wird der Ausgabeschieber dann wieder eingeschoben, so gleitet
der Fallriegel 37 wieder hinter die Nase 36 und sperrt damit auch wieder den Schieber
4, da die Feder 38 den Fallriegel 37 nach unten drückt. Der Verschlußhebel 26 war
schon wieder in die in Fig. 3 gezeigte Bereitschafts- bzw. Sperrstellung zurückgelangt,
da vorher beim Herausziehen des Schiebers 4 die Schrägfläche 3o der Aussparung 29
den Hebelarm 27 nach unten und damit den Hebel 26 in die waagerechte oder
Sperrstellung gedrückt hat.
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Die uhrenartig ausgebildete Anzeigevorrichtung 8, 15, 16 kann
nicht nur dazu verwendet werden, die Anzahl der Betätigungen der Verschließvorrichtung
anzuzeigen, was aus der Stellung des Zeigers 15 auf der Skala 16 ohne weiteres ablesbar
ist; sie kann vielmehr auch dazu dienen, die Höchstzahl von Einheitswerten, die
ein Berechtigter nach dem Stand seines Kontos oder nach Vereinbarung entnehmen darf,
zu begrenzen. Hierzu kann beispielsweise ein Stöpsel 39 dienen, der in Löcher, die
der Anordnung der Skaleneinteilung entsprechen können, eingesteckt wird. Stöpsel
39 bzw. Zeiger 15 liegen dabei in einem parallel zu den Hauptstromkreisen angeordneten
Nebenstromkreis für jede Schließvorrichtung. Die" Schaltung ist dann zweckmäßig
so, daß bei Berührung des Stöpsels 39 durch den Zeiger 15 der Hauptstromkreis geöffnet
wird, so daß zwar die Schließvorrrichtung weiter betätigt werden kann, ein Herausziehen
des Ausgabeschiebers aber nicht möglich ist, da kein Strom in die Elektromagnete
zur Entriegelung der Sperrvorrichtungen geschickt wird.
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Dieser Teil der Einrichtung wie auch andere Einzelheiten können auch
beliebig anders durchgebildet sein. So kann z. B. an Stelle des Stöpselkontaktes
39 ein Wählscheibenkontakt oder eine andere geeignete Kontaktart Verwendung finden.
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Ferner kann es zweckmäßig sein, . eine lJberwachungs- oder Kontrollvorrichtung
4o in einem der Hauptstromkreise anzuordnen. Diese entweder in der Nähe der Einrichtung
oder auch fern von der Einrichtung angeordnete überwachungs- oder Kontrollvorrichtung
(man kann such sowohl in der Nähe der Einrichtung als auch fern von der Einrichtung
je eine solche Überwachungs- oder Kontrollvorrichtung anordnen) dient dazu, die
Gesamtzahl der entnommenen Einheitswerte entsprechend der Gesamtzahl der Betätigungen
von Schließvorrichtungen anzuzeigen, so daß man jederzeit feststellen kann, ob noch
genügend Einheitswerte in der Einrichtung vorhanden sind oder ob letztere nachfüllungsbedürftig
ist, Auch die Anzeigevorrichtung 15, 16 kann mit einer Fernüberwachungs- oder- Kontrollvorrichtung
verbunden sein, damit man für jeden einzelnen-Entnehmer ebenfalls jederzeit, auch
fern von der Einrichtung, die Entnahme feststellen und die Höhe der Beträge, die
entnommen werden können, begrenzen bzw. regeln kann.
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In den Stromkreisen gemäß Fig. 6 können Kontrollampen 44 42 eingeschaltet
sein. In Fig. 2 ist eine Überwachungs- oder Kontrollvorrichtung, die unmittelbar
neben der Einrichtung liegt, bei 4o' angedeutet.
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Der besondere- Vorteil der Einrichtung nach der Erfindung besteht
darin, daß die Beträge, die sonst im Betrieb einer Bank o. dgl. von den Kunden abgehoben
werden müßten, wenn sie sich für unvorhergesehene Fälle des Bedarfs eindecken wollen,
bei Vorhandensein einer solchen Einrichtung ganz oder zum großen Teil in der einbruchsicheren
Einrichtung zur Verfügung gehalten werden können. Der Kunde braucht die Beträge
erst dann der 1?inrichtung zu entnehmen, wenn sie wirklich gebraucht werden, und
kann dies auch nach Kassenschluß tun. Der gesamte in der Einrichtung zur Verfügung
gehaltene, z. B. in 1?inheitswerten aufgestapelte Betrag an Geld o. dgl. braucht
nicht dem ganzen Betrag zu entsprechen, den sonst sämtliche Kunden in ihre eigenen
Kassen durch Abhebung übernehmen oder in ihr zurückhalten würden. Vielmehr braucht
jeweils nur ein,Teil dieses Gesamtbetrages zur Verfügung gehalten zu werden, da
erstens nicht alle Kunden an demselben Tage nach Kassenschluß Beträge brauchen und
entnehmen und zweitens die Einzelbeträge, bis zu denen jeder Berechtigte Einheitswerte
entnehmen will, durch Vereinbarung begrenzt werden können.
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Besonders wesentlich für die Leitung der Bank o. dgl. ist die Überwachungsmöglichkeit
der Einrichtung von einer Zentralstelle aus. Hierbei kann nicht nur der Gesamtbetrag
der noch vörharidenen Einheitswerte bzw. der entnommenen Einheitswerte, sondern
auch der Wert des von irgendeinem Berechtigten _ entnommenen Einzelbetrages kontrolliert
werden. Zweckmäßig ist es, eine selbsttätige Meldeeinrichtung vorzusehen, die an
der Überwachungszentralstelle meldet, sobald der
Gesamtbetrag der
noch in der Einrichtung zur Verfügung stehenden Einheitswerte einen bestimmten Wert
erreicht hat.
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Vorteilhaft ist bei der Einrichtung ferner die Anpassungsfähigkeit
an Änderungen, die sich im Kontenstand der einzelnen Kunden ergeben. Man kann die
für jede einzelne Schließvorrichtung vorgesehenen Anzeigevorrichtungen, z. B. die
uhrenartigen Anzeigevorrichtungen 15, 16, 39, jederzeit beliebig einstellen und
nach Bedarf in der Anwendung verändern.
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Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß nur das Öffnen in Verbindung
mit den mechanischen Sperr- oder Riegelvorrichtungen elektrisch geschieht, während
beim Schließen die Sperr- oder Riegelstellungen nur durch Betätigen mechanischer
Teile wieder herbeigeführt werden. Man kann natürlich auch beim Schließen elektrische
Betätigung vorsehen. Die rein mechanische Betätigung der Schließvorrichtungen kann
aber den Vorteil haben, daß Störungen, die unter Umständen bei elektrischer Betätigung
vorkommen können, ausscheiden, so daß es nicht vorkommen kann, daß man bei geöffneter
Stellung des Ausgabeschiebers 4 beliebig viel Einheitswerte entnehmen kann.
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Statt einer Ausgabevorrichtung (Schieber 4) können auch mehrere Ausgabevorrichtungen
vorgesehen werden, die je von allen Berechtigten betätigt werden können und die
Einheitswerte in verschiedener Höhe enthalten können.