DE613105C - Verfahren zur Verzoegerung des Abbindens von hydraulischen Bindemitteln - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verzögerung des Abbindens von hydraulischen Bindemitteln Es ist bekannt, @daß sich das Abbinden des Gipses durch Zusätze verschiedener Art, wie Leim, Dextrin, Tragant, Borax, Aluminiumacetat oder -sulfat, Phosphate usw., verzögern läßt. Bei Verwendung der organischen Stoffe tritt jedoch der Nachteil ein, daß die Zusätze; die in verhältnismäßig großer Menge verwendet werden müssen, die Poren des Gipses verstopfen, ferner Schimmelbildung sowie allmählich nachteilige Veränderungen und evtl. sogar Zersetzun:gen des Gipses hervorrufen können. Die anorganischen Stoffe setzen ebenfalls, da sie in verhältnismäßig großer Menge zugesetzt werden müssen, zum Teil die Festigkeit des Gipses wesentlich herab, zum Teil geben sie zu Ausiblühungen an der Oberfläche des Gipses Veranlassung. Ferner können sie auf Anstriche oder in der Nähe # befindliche Metallteile korrodierend wirken.
• Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeiden und eine auffallend starke Verzögerung der Abbind'ezeit von hydraulischen Bindemitteln erreichen kann, wenn man Phosphorsäure zusammen mit Citronensäure undloder wasserlösliche Salze dieser Säuren als Zusätze verwendet. Als wasserlösliche Salze kommen vor allem die Alkalisalze einschließlich der Ammonsalze in Betracht. Es genügen bereits geringe Mengen dieser Zusatzstoffe, z. B. insgesamt weniger als i %; bezogen auf das Bindemittel. Zweckmäßig verwendet man die Citronensäure bzw. deren Salze im Verhältnis zur Phosphorsäure in sehr geringer Menge, da die verzögernde Wirkung der Phosphorsäure bzw, ihrer Salze schon durch ,die Anwesenheit sehr kleiner Mengen Citronensäure bzw. ihrer Salze stark gesteigert wird. Die genannten Zusatzstoffe können dem Bindernittel oder vorteilhaft dem Anmachwasser beigegeben wenden. Durch die erwähnten Zusatzstoffe werden die Eigenschaften des Bindemittels in keiner Weise nachteilig beeinflußt; seine Härte usw. wird durch die Zusatzstoffe nicht verändert, so daß die Bearbeitbarkeit des Materials genau so einfach ist wie bisher. Beispiel In io 1 Wasser von Zimmertemperatur, in denen 3,53 g Phosphorsäure (85°/aig) und o,3 g Citronensäure gelöst sind, werden 15 kg Alabastergips eingetragen. Man erhält einen Gipsbrei, dessen Abbindezeit 8o Minuten beträgt (gemessen mit der Vicatschen Nadel). Unter den gleichen Bedingungen, jedoch ohne Zusatz der obengenannten Säuren, hat der Gipsbrei eine Abbindezeit von nur 36 Minuten. Die Verzögerung der Abbindezeit durch den Zusatz obiger Stoffe ist gleich 2,2, wenn die Abbindezeit des Gipses ohne Zusatz gleich i gesetzt wird. Wird an Stelle des Ge.-misches der obengenannten Säuren Phosphorsäure - allein in doppelter Menge (= 7,o6 g) zugesetzt, so wird die Abbindezeit nur auf das I,47fache erhöht. Phosphorsäure in addierter Menge (== 3,83 g) ergibt das i,2ofache. Die Abbindezeit der Citronensäure allein in doppelter Menge (-- o,6 g) beträgt das i,22fache und in addierter Menge (= 3,83 g) das i,82fache.
• Statt der obengenannten Säuren können auch 6,25 g Mononatriumphosphat und 2,5 g Natriumcitrat oder 6,25 g Diammonphosphat und o, 625g Citronensäure verwendet werden. Die Abbindezeit beträgt dann 84 bzw. i io Minuten. In letzterem Falle beträgt die Abbindezeit das 3,o6fachederAbbindezeit ohne Zusatz. Wird an Stelle von Diammonphosphat -f- Citronensäure das Phosphat allein in doppelter Menge (- 12,5 g) angewandt, so wird die Abbindezeit nur auf das i,7q.fache erhöht. Diammonphosphat in addierter Menge (=6,875 g) ergibt sogar nur das i,q.7fache. Die Abbindezeit mit Citronensäure allein in doppelter Menge (-- 1,25 g) beträgt das I,33fache und in addierter Menge (-6,875 g) das 2,65fache.
• Würde in obigen Fällen so viel von einer der einzelnen Säuren zugesetzt, daß der Wirkungsgrad, des Säuregemisches erreicht würde, so würden die Eigenschaften des Gipses, wie schon in Absatz i der Beschreibung erwähnt ist, sehr nachteilig beeinflußt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:'- Verfahren zur Verzögerung des Abbindens von hydraulischen Bindemitteln, insbesondere Gips, dadurch gekennzeichnet, daß Phosphorsäure zusammen mit Citronensäure in freier Form oder ganz oder teilweise als . Salze als Zusatzstoffe verwendet werden. - _