Die Erfindung betrifft ein neues Rüttelsteuerventil, das in der Aufschlagstellung des
Rütteltisches durch Druckluft umgeschaltet wird. Hierdurch wurde infolge Fortfalls besonderer
zusätzlicher Einstellorgane größte Einfachheit und Betriebssicherheit erreicht. Dennoch entspricht diese Steuerung höchsten
Ansprüchen in bezug auf größte Ausnutzung der in der Druckluft aufgespeicherten Energie, weil es damit möglich ist, den Hubraum
des Rüttelzylinders während der Dauer der Fallperiode in Verbindung mit der
Außenluft zu halten, so daß jede schädliche Dämpfung der Fallbewegung vermieden wird.
Die Anpassung dieser neuen Steuerung an wechselnde Hublasten und Regelung der
Schlagstärke erfolgt lediglich durch Drosseln der Druckluftzufuhr, ohne Veränderung der
Ventileinstellung.
Es ist bereits eine Steuerung bekanntgeworden, welche ebenfalls eine Umschaltung
in der Aufschlagstellung des Rüttlers zum Ziel hat. Diese Umschaltung wird aber nicht
durch Druckluft bewirkt und ist deshalb nicht unbedingt zuverlässig. Steuerungen ähnlicher
Art, welche im Gegensatz zu unserer Erfindung eine Voreinströmung bereits vor dem
Aufschlag beabsichtigen oder zur Folge haben, sind von schädlichem Einfluß auf die
Wirtschaftlichkeit des Betriebs, weil durch die Voreinströmung ein Teil der Energie der
herabfallenden Rüttellast wieder aufgezehrt und vernichtet wird. Diese Mängel sind
durch die vorliegende Erfindung beseitigt, weil die Voreinströmung vermieden bzw. ersetzt
worden ist durch die Umschaltung der Steuerung nach dem Aufschlag.
Dasselbe gilt auch für Steuerungen, bei welchen die Ventilbewegung von *der Rüttelbewegung
des Rütteltisches unmittelbar abhängig ist, weil dann die Steuerbewegung aufhört, wenn der Rütteltisch die Aufschlagstellung
eingenommen, hat. Zweck der Erfindung ist es aber, eine Steuerbewegung nach
dem Aufschlag bzw. in der Aufschlagstellung des Rütteltisches zu sichern. Es sind bereits
Steuerungen vorgeschlagen worden, bei welchen zwar eine Umschaltung des Steuerorgans
durch Druckluft bewerkstelligt wird, aber vor dem Aufschlag, die aus diesem
Grunde gleichfalls von mangelhafter Wirkung sind.
Die Fig. 1 bis 4 stellen eine Ausführungsform des Ventils in verschiedenen Arbeitsstellungen im Schnitt dar. Das Ventil hat ein
Gehäuse 1 mit konzentrischen Bohrungen 2, 3, 4 und 5. Die Bohrungen 3 und 4 haben
gleiche Größen. Abweichend hiervon ist die Bohrung 2 von größerem und die Bohrung 5
von kleinerem Durchmesser. Der Steuerung des Druckluftein- und -auslasses dient der
Steuerkolben 7, der sich dabei innerhalb der Bohrungen 3 und 4 Bewegt. Die Steuerkolben
6 und 8 bewirken die Umschaltung
des Ventils in der Aufschlag- und in der Hubstellung im Verein mit den Bohrungen 2
und 5. Die Steuerkolben 7, 6 und 8 sind sowohl untereinander als auch durch eine
Stange 12 und Anschläge 13 und 14 mit dem
Rütteltisch 16 über die Brücke 15 verbunden. Bei Betriebsbeginn tritt die Druckluft
durch die Rohrleitung 10 in den Druckraum 9 des Ventilgehäuses 1 ein und wirkt dabei aufwärts
auf den Steuerkolben 8 und abwärts auf den Steuerkolben 7 ein (s. Fig. 1). Der
Steuerkolben 7 ist größer als der Steuerkolben 8 und deshalb das Ganze (6, 7 und 8)
einem Druckluftabtrieb ausgesetzt. Der An- !5 schlag 14 liegt hierbei an der Oberseite der
Brücke 15 an und begrenzt damit die Tiefstellung. Die Druckluft kann durch die Bohrung
3, den Raum 21 und den Kanal 11 in den Druckraum 18 des Rüttelzylinders 19
eintreten. Der Kolben 7 ist dabei innerhalb der Bohrung 4 und schließt den Austritt ab.
Der Rüttelkolben 17 wird nun angehoben, gleichzeitig aber auch die Steuerstange 12 und
damit die Steuerkolben 7, 6 und 8 entgegen dem Abtrieb auf den Kolben 7. Zunächst
unterbricht der Steuerkolben 7 die Verbindung zwischen dem Druckraum 9 und der Bohrung 11 durch Eintritt in die Bohrung 3
und damit die weitere Druckluftzufuhr unter dem Rüttelkolben 17. Die in dem Druckraum
18 enthaltene Luft wirkt durch Expansion weiter auf den Rüttelkolben 17 ein und hebt
diesen bis zur Hubstellung nach Fig. 2. Der Steuerkolben 7 hat nun die Bohrung 4 verlassen,
gleichzeitig der Steuerkolben 8 die Bohrung 5. Der Raum innerhalb der Bohrungen 2 und 5 ist mit der Außenluft verbunden.
Die Verbindung mit dem Druckraum 9 ist durch den Kolben 6, der inzwischen
in die Bohrung 2 eingetreten ist, unterbrochen. Die Druckluft wirkt nun innerhalb
des Druckraumes 9 unter den Kolben 6 aufwärts und über den Kolben 7 abwärts. Der Kolben 6 ist größer; das Ganze (6, 8
und 7) empfängt also einen Auftrieb und wird aufwärts bewegt, bis der Anschlag 13
an der Unterseite der Brücke 15 zur Anlage lcommt (s. Fig. 3); damit ist der Auspuff
freigegeben worden. Die in dem Zylinderraum 18 enthaltene Druckluft kann nun durch
den Kanal 11 zurückfließen und durch den Raum 21 und die Bohrung 4 in das Freie
entweichen. Der Rüttelkolben 17 fällt infolgedessen wieder herab, wobei der Auspuff
anhält, bis die Aufschlagstellung nach Fig. 4 erreicht ist. Die Steuerkolben 6, 8 und 7 ·
folgen dieser Fallbewegung. Der Auspuff wird erst in der Aufschlagstellung nach Fig. 4
abgesperrt, indem der Kolben 7 in die Bohrung 4 eintritt. In diesem Zustande ist die
Verbindung des Zylinderraumes 2 und S mit der Außenluft durch den Kolben 8 wieder
unterbrochen und der Eintritt der Druckluft in den Zylinderraum 2 und 5 durch den
Kolben 6, der die Bohrung 2 verlassen hat, freigegeben. Die Druckluft wirkt nunmehr
wieder abwärts auf den Kolben 7 und überwiegt dabei wieder den Auftrieb unter den
Kolben 8, weil der Kolben 7 größer ist als der Kolben 8. Die Steuerkolben 7, 6 und 8
werden nunmehr (nach erfolgtem Aufschlag) abwärts bewegt, bis der Anschlag 14 an der
Oberseite der Brücke 15 zur Anlage kommt und die Stellung nach Fig. 1 wieder erreicht
ist.
Im Gegensatz zu bekannten Vorschlägen ist die Notwendigkeit einer Verstellung
der Anschläge 13 und 14 im Verhältnis zum Steuerorgan vermieden. Der Steuerkolben 6,
8 und 7 nimmt also unabhängig von den jeweiligen Betriebsverhältnissen stets die gleiche
Stellung im Verhältnis zum Rütteltisch ein. Hierdurch wird die Betriebssicherheit erhöht
und eine genaue Anpassung der Steuerung an die jeweilige Belastung des Rütteltisches
lediglich durch Drosseln der durch die Rohrleitung 10 eintretenden Druckluft \yährend
des Betriebes erreicht.