DE60317939T2 - Matte zur zweistufigen duftstoffabgabe - Google Patents

Matte zur zweistufigen duftstoffabgabe Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Freisetzung bzw. Abgabe von flüchtigen Materialien wie z. B. Insektiziden, Insektenschutzmitteln, Duftstoffen und Desodorierungsmitteln. Die vorliegende Erfindung stellt Matten bereit, die so ausgelegt sind, dass sie das flüchtige Material freisetzen, wenn sie erwärmt werden.
  • Es ist bekannt, eine poröse Feststoffmatte mit einem flüchtigen Material zu imprägnieren oder zu beschichten und/oder ein flüchtiges Material in einer metallpfannenartigen Struktur bereitzustellen. Diese Strukturen werden dann auf Heizvorrichtungen angebracht, damit das flüchtige Material in die umgebende Atmosphäre verdampft, siehe allgemein US-Patent 6 031 967 und WO 99/66791 .
  • Allerdings kann es zu einer zeitlichen Verzögerung zwischen dem Beginn der Erwärmung der Matte und dem Erreichen der erwünschten Raumluftkonzentration des Wirkstoffs kommen. Enthält die Matte beispielsweise ein Insektizid, kann es einige Minuten dauern, bevor die erwünschte Schutzwirkung gegenüber Moskitos oder anderen Insekten erreicht wird. Dies ist insbesondere ein Problem, wenn das Produkt primär so ausgelegt ist, dass eine verzögerte Freisetzung des Wirkstoffs vorliegen soll (z. B. um über Nacht einen Schutz gegenüber Moskitos zu bewirken).
  • Zur Minimierung der zeitlichen Verzögerung kann versucht werden, die Konzentration des Wirkstoffs in der Matte zu erhöhen. Allerdings sind Wirkstoffe häufig teuer und die erhöhte Konzentration kann zu unnötig hohen Mengen an Insektizid oder anderen Wirkstoffen in der Luft führen.
  • Ein anderer Ansatz kann darin bestehen, die Heizvorrichtungen zu modifizieren, so dass sie während einer Anfangsphase bei einer bestimmten Temperatur arbeiten und ansonsten bei einer reduzierten Temperatur arbeiten. Allerdings ist es aus Sicht des Verbrauchers unerwünscht, existierende Heizvorrichtungen zu entsorgen und die Kosten für neue Heizvorrichtungen, die diese Eigenschaft aufweisen, zu tragen. Auf jeden Fall würden Heizvorrichtungen mit dieser Eigenschaft unnötig teuer sein.
  • Das US-Patent 5 657 574 offenbart eine Moskitospule bzw. -spirale mit einer einheitlichen Konzentration an aufgebrachtem Insektenschutzmittel, wobei jedoch die Spule ein vergrößertes Zündungsende aufweist. Wenn die Spule zum ersten Mal gezündet wird, kommt es zu einem Extraimpuls an Insektizidfreisetzung, da ein größerer Teil der Spule zu diesem Zeitpunkt verbrannt wurde. Allerdings ist dieser Ansatz für eine Matte nicht geeignet, da bei einer Matte die gesamte Rückseite auf einmal der Wärmequelle ausgesetzt wird.
  • WO 99/66791 offenbart eine plattenförmige Matte für die gleitende Einführung in eine Heizvorrichtung. Einzelne Bereiche der Matte werden nacheinander erwärmt. Der Hauptzweck der Platte besteht in der Bereitstellung eines Mechanismus für das Gleiten eines neuen Mattenbereichs über die Heizvorrichtung, wenn der vorliegende Bereich aufgebraucht ist. Allerdings beschreibt die Veröffentlichung auch, dass die aufeinanderfolgenden Bereiche unterschiedliche flüchtige Bestandteile oder unterschiedliche Konzentrationen des gleichen flüchtigen Bestandteils aufweisen können. In einem Beispiel wird die Bereitstellung eines Bereichs mit hoher Konzentration, der über Nacht verwendet wird, und eines Bereichs mit niedriger Konzentration, der Tags über verwendet wird, beschrieben. Allerdings verlangt dieser Ansatz vom Anwender, dass die Platte bewegt wird, wenn die nächste Anwendungsstufe erwünscht ist.
  • WO 02/17977 offenbart eine Matte, welche eine äußere Matte und einen zentralen unteren Bereich umfasst, die durch eine vertikale Nut bzw. Rille, welche sich durch die Matte erstreckt, getrennt sind. Unterschiedliche Insektizide oder unterschiedliche Konzentrationen an Wirkstoffen können in jedem der beiden Cellulosebereiche bereitgestellt werden. Der zentrale Bereich wurde üblicherweise rascher erwärmt (da kostengünstige Heizvorrichtungen, wie sie üblicherweise in den Entwicklungsländern verwendet werden, häufig nahe des zentralen Bereichs der Heizvorrichtung die höchste Temperatur aufweisen). Daraus resultiert, dass das Insektizid im zentralen Bereich rascher freigesetzt wurde, während das Insektizid in der äußeren Matte langsamer freigesetzt wurde.
  • Diese Matten waren etwas schwierig herzustellen, da das Material vollständig durchgeschnitten werden musste, was zu zahlreichen Stücken führte, die zusammengesetzt werden mussten. Dies erhöhte die Produktionskosten.
  • Das US-Patent 4 439 415 beschreibt ein Substrat für die Freisetzung von Insektiziddämpfen mit unterschiedlichen Regionen, welche mit unterschiedlichen Insektiziden oder anderen flüchtigen Materialien imprägniert sind. Die unterschiedlichen Bereiche wurden entweder auf einem einzelnen Substrat bereitgestellt, wobei die Bereiche durch eine Substanz getrennt wurden, welche bewirkte, dass das Material keine Absorptionsfähigkeit aufwies, oder wurden aus unterschiedlichen Substratteilen aufgebaut, welche zusammengefügt wurden. Wiederum benötigte die Vorrichtung zahlreiche Teile.
  • GB 2 122 903 offenbart ein Substrat mit einer Aluminiumfolie als Bodenschicht, auf welcher ein oder mehrere Papiersegmente angebracht werden. Die Segmente werden durch Separatoren unterteilt, die aus Gummi oder synthetischen Harzen gefertigt wurden, wodurch die Permeation von Flüssigkeit verhindert wird. Daher können unterschiedliche flüchtige Materialien auf den Segmenten bereitgestellt werden, ohne dass ein flüchtiges Material von einem ersten Segment in ein zweites Segment transportiert wird. Dieses Verfahren benötigt ebenso aufwändige Herstellungsschritte.
  • Daher besteht nach wie vor ein Bedarf an verbesserten Matten für die Freisetzung von flüchtigen Materialien.
  • Die vorliegende Erfindung stellt Matten für die Freisetzung von flüchtigen Dampfen bereit. Gemäß einer Form handelt es sich um ein Substrat mit einem ersten Substratteil und einem zweiten Substratteil, wobei der zweite Substratteil gegenüber dem ersten Teil radial zumindest etwas weiter außen positioniert ist.
  • Weiterhin liegen auch eine nach oben offene Vertiefung, die in einer oberen Wand des Substrats ausgebildet ist, und eine Mulde, die gegenüber der nach oben offenen Vertiefung radial weiter außen in einer oberen Wand des Substrats ausgebildet wird, vor. Der erste Substratteil ist radial zwischen der nach oben offenen Vertiefung und der Mulde angebracht, wobei es sich bei der nach oben offenen Vertie fung bevorzugt im Wesentlichen um eine zentral angebrachte Becher- bzw. Napfstruktur handelt.
  • Auf dem ersten Substratteil ist ein erstes flüchtiges Material aufgebracht, wobei das flüchtige Material einen Wirkstoff umfasst und dieser Wirkstoff aus der Gruppe bestehend aus Insektenbekämpfungsmitteln, Duftstoffen, Desodorierungsmitteln und deren Kombinationen ausgewählt wird. Der zweite Substratteil ist gegenüber der Mulde radial weiter außen angebracht und umfasst ein zweites flüchtiges Material, welches einen Wirkstoff beinhaltet, der aus der Gruppe bestehend aus Insektenbekämpfungsmitteln, Duftstoffen, Desodorierungsmitteln und deren Kombinationen ausgewählt wird.
  • Das erste flüchtige Material kann einen Wirkstoff umfassen, der in dem zweiten flüchtigen Material nicht vorliegt oder das zweite flüchtige Material kann einen Wirkstoff umfassen, der in dem ersten flüchtigen Material nicht vorliegt. Alternativ kann das erste flüchtige Material zumindest einen Wirkstoff umfassen, der als Wirkstoff auch in dem zweiten flüchtigen Material vorliegt, wobei jedoch der Wirkstoff in dem ersten flüchtigen Material und in dem zweiten flüchtigen Material in unterschiedlichen Konzentrationen vorliegt (üblicherweise mit einer höheren Konzentration in dem ersten flüchtigen Material).
  • Gemäß einer weiteren Alternative kann das erste flüchtige Material zumindest einen Wirkstoff umfassen, der als Wirkstoff auch in dem zweiten flüchtigen Material vorliegt, wobei jedoch der Rest des ersten flüchtigen Materials nicht vollständig identisch sein kann mit dem Rest des zweiten flüchtigen Materials. Durch die Auswahl von geeigneten Lösungsmitteln oder Bindern kann die Freisetzungsgeschwindigkeit verzögert oder erhöht werden.
  • Der Begriff "Matte", wie er hierin verwendet wird, beinhaltet jede Struktur, die für die Verwendung mit herkömmlichen Dampfspendern geeignet ist, unabhängig von der genauen Form. Plattenförmige Matten sind bevorzugt.
  • Der Begriff "Insektenbekämpfung" umfasst das Töten oder die Abwehr oder eine sonstige Veränderung des Verhaltens oder der Entwicklung von Insekten. Der Begriff "Insektenbekämpfungsmittel" ist in seinem breitesten Sinne zu verstehen und beinhaltet nicht nur Insektizide und Insektenschutzmittel, sondern auch Wachstumsregulatoren und andere Wirkstoffe, mit denen eine Insektenbekämpfung erreicht werden kann. Der Begriff "Insekt" umfasst tatsächliche Insekten sowie Spinnen, Tausendfüßler und andere kleine Tiere, die in der gleichen Weise oder mit den gleichen Wirkstoffen wie Insekten bekämpft werden.
  • Die Position der nach oben offenen Vertiefung im Substrat kann so ausgewählt werden, dass sie im Allgemeinen über der Maximaltemperatur der Heizvorrichtung (hot spot) vorliegt. Folglich befindet sich bei den meisten Matten die nach oben offene Vertiefung im radialen Zentrum bzw. Mittelpunkt der Matte.
  • Für die Anwendung bei der Insektenbekämpfung ist es bevorzugt, für die zentrale Vertiefung einen flüchtigeren Wirkstoff einzusetzen. Besonders bevorzugt ist es, wenn der Wirkstoff im flüchtigen Material des äußeren Substratbereichs Pynamin Forte ist, dessen Freisetzungsgeschwindigkeit in gewissem Umfang mit Piperonylbutoxid gesenkt werden kann, und der Wirkstoff in dem flüchtigen Material der zentralen Vertiefung Transfluthrin ist.
  • Gemäß einer weiteren Form der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Insektenbekämpfung bereitgestellt. Die oben beschriebene Matte wird auf einer Heizvorrichtung angebracht und dann wird die Matte erwärmt, so dass das erste flüchtige Material und das zweite flüchtige Material aus der Matte freigesetzt werden.
  • In einer weiteren Form der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren für die Herstellung einer solchen Spendermatte bereitgestellt. Zunächst wird eine Platte eines Substratmaterials bereitgestellt. Anschließend werden gleichzeitig ein zentraler Bereich der Platte und ein Teil, der den zentralen Bereich radial umschließt, komprimiert, um so eine nach oben offene zentrale Vertiefung, die radial durch eine Mulde umschlossen wird, auszubilden.
  • Anschließend wird ein erstes flüchtiges Material in der nach oben offenen zentralen Vertiefung angebracht und man bringt ein zweites flüchtiges Material, das sich von dem ersten flüchtigen Material unterscheidet, auf einem Bereich der Platte, der sich gegenüber der Mulde radial weiter außen befindet, an. Die Mulde bewirkt eine Minimierung des Ausblutens zwischen den beiden Bereichen der Matte (z. B. während die Matte für das Verschiffen, eine Bestandsaufnahme oder die Schaufensterauslage gelagert wird).
  • Als weiteren Schritt kann dieses Verfahren auch das Anbringen einer Metallschicht auf der Rückseite der Platte beinhalten. Dies bewirkt, dass sich die Wärme der Heizvorrichtung schneller ausbreitet (z. B. wird Wärme aus dem Hotspot einer Heizvorrichtung unter dem vollständigen Substrat, das imprägniert wurde, verteilt).
  • Bei der Verwendung als Insektenbekämpfungsvorrichtung ermöglicht es die erfindungsgemäße Vorrichtung dem Anwender, den erwünschten Schutz sehr rasch zu erreichen, ohne einen Langzeitschutz zu opfern. Bei der Freisetzung eines Desodorierungsmittels oder eines Duftstoffes hat die vorliegende Erfindung den Vorteil, existierende schlechte Gerüche sehr rasch zu überdecken (z. B. in einem Badezimmer), ohne jedoch die Fähigkeit zu verlieren, den Duftstoff über eine lange Zeitspanne bereitzustellen.
  • Die vorliegende Erfindung ist weiterhin hin der Lage, einen Nachteil von kostengünstigen Heizvorrichtungen (uneinheitliches Erwärmen entlang der Heizfläche) in einen Vorteil umzuwandeln. Dies wird erreicht, indem die zentrale Vertiefung über einem zentralen Bereich der Heizvorrichtung angebracht wird.
  • Diese Vorteile werden erreicht, während es nach wie vor ermöglicht wird, den Gegenstand in einem sehr effizienten Herstellungsverfahren zu produzieren. Die nach oben offene Vertiefung und die Mulde können rasch in einem kostengünstigen Stanzschritt gebildet werden und das Imprägnieren kann durch die Verwendung des Bechers bzw. Napfs erleichtert werden.
  • Es sollte erwähnt werden, dass der Becher bzw. Napf zwei Hauptfunktionen hat. Erstens ermöglicht er eine rasche Imprägnierung des zentralen Bereichs der Matte (man kann das flüchtige Material in den Becher gießen und es durch die Seitenwände des Bechers in den ersten Teil durchsickern lassen). Dies reduziert die Zeitspanne, die für eine effektive Imprägnierung notwendig ist, wodurch das Herstellungsverfahren beschleunigt wird.
  • Zweitens befindet sich der Boden des Bechers bzw. Napfs näher an der Heizvorrichtung. In einigen Ausführungsformen (z. B. wenn das Material entfernt wurde) reduziert dies den Isoliereffekt des Materials, wodurch die anfängliche Freisetzung nach Beginn der Erwärmung beschleunigt wird.
  • Diese und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung. In dieser Beschreibung wird auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen, in denen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung gezeigt werden.
  • 1 ist eine perspektivische Ansicht einer Spendermatte gemäß der vorliegenden Erfindung, die auf einer Heizvorrichtung angebracht wurde.
  • 2 ist eine Schnittansicht der Spendermatte aus 1 entlang der Linie 2-2 von 1.
  • 3 ist eine Draufsicht eines Substratteils der Matte mit einer darin ausgebildeten zentralen Vertiefung.
  • 4 ist eine Draufsicht auf das Substrat der 3, jedoch mit einer darin ausgebildeten Mulde.
  • 5 ist eine perspektivische Explosionsdarstellung der Matte der 1.
  • 6A6F sind Draufsichten auf alternative Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Matten.
  • In 1 wird eine Matte 10 gezeigt, welche auf einer horizontalen Heizfläche 12 einer elektrischen Heizvorrichtung 14 angebracht. Die Heizvorrichtung 14 kann eine elektrische Widerstandsheizvorrichtung sein, z. B. die Heizvorrichtung, die von S.C. Johnson & Son, Inc. unter der Handelsbezeichnung RAID® vertrieben wird. Es können jedoch auch andere Heizvorrichtungen verwendet werden, z. B. solche, bei denen die Heizoberflächen horizontal, vertikal oder in einer anderen Orientierung ausgerichtet sind.
  • Die Matte 10 ist vorwiegend ein plattenförmiges Substrat 16, in dem sich eine becherförmige bzw. napfförmige Vertiefung in annähernd zentraler Position befindet und eine ringförmige Mulde 20 in geringem Abstand von der zentralen Vertiefung 18 vorliegt. Die Mulde unterteilt das Substrat 16 in einen ersten/inneren Substratteil 22 (befindlich zwischen der zentralen Vertiefung 18 und der Mulde) und einen zweiten Substratteil 24 (gegenüber der Mulde 20 radial weiter außen vorliegend).
  • Gemäß 2 kann das Substrat 16 hergestellt werden, indem entweder Material aus dem zentralen Bereich des Substrats entfernt wird oder das Material komprimiert wird. In ähnlicher Weise kann die Mulde 20 aus dem Substrat 16 ausgeschnitten werden oder unter Verwendung einer Stanzvorrichtung ausgestanzt werden. Am meisten bevorzugt werden die Vertiefung 18 und die Mulde 20 gleichzeitig in einem einzigen Stanzschritt, der an der Oberseite des Substrats vorgenommen wird, geformt.
  • Es ist bevorzugt, dass sich die Vertiefung 18 und die Mulde 20 nicht durch den Boden des Substrats 16 hindurch erstrecken, so dass das Substrat 16 in Form eines einzelnen Materialstücks vorliegt. Der erste Substratteil 22 und der zweite Substratteil 24 können mit unterschiedlichen Wirkstoffen und/oder unterschiedlichen Mengen an Wirkstoffen behandelt werden oder können mit unterschiedlichen nicht-aktiven Zusatzstoffen versehen werden, um verschiedene Dispersionsgeschwindigkeiten oder eine unterschiedliche Wirksamkeit zu erzeugen.
  • In der am meisten bevorzugten Matte gemäß der vorliegenden Erfindung ist das Substrat 16 an seiner Rückseite mit einer Metallfolie 26 verbunden. Dies verbessert die Wärmeleitfähigkeit von der Heizvorrichtung 14 entlang der Matte 10.
  • Bei dem oberen Teil des Substrats 16 handelt es sich bevorzugt um ein Material auf Basis von Pulpe/Cellulose, z. B. Pappe, oder um ein Pappe/Baumwoll-Gemisch. Das Substrat kann so dimensioniert sein, dass es auf der Heizoberfläche 12 einer herkömmlichen Heizvorrichtung 14 angebracht werden kann.
  • Alternativ kann das Substrat aus anderen porösen Materialien wie z. B. synthetischen Fasern, gesintertem Glas, Polymerblöcken, Kunststoffkügelchen, natürlichem oder synthetischem Gewebe, Keramikmaterialien (z. B. Terrakotta oder Steingut) und anderen adsorbierenden und porösen Materialien gefertigt sein. Werden keramische Materialien verwendet, kann die zentrale Vertiefung 18 mit einer geeigneten Keramikglasur, z. B. einer Klarglasur auf Siliciumdioxidbasis, beschichtet sein.
  • Die 35 zeigen die Matte 10 in verschiedenen Herstellungsstufen. Nachdem ein geeignetes Material für das Substrat 16 ausgewählt wurde, wird die zentrale Vertiefung 18 in dem Substrat ausgebildet. Ebenso wird die umlaufende Mulde 20 gebildet.
  • In der am meisten bevorzugten Ausführungsform liegt der innere Substratteil 22 in der Form eines Rettungsrings vor. Die 6A–F zeigen, dass die zentrale Vertiefung 18 und die Mulde 20 in einer Reihe von verschiedenen Formen vorliegenden können, was dazu führt, dass der Teil 22 eine Reihe von anderen Formen aufweisen kann. Es ist besonders erwünscht, dass die Mulde die zentrale Vertiefung 18 vollständig oder zumindest um 180° umschließt, um den ersten Substratteil 22 von dem äußeren Substratteil 24 abzutrennen. Die Mulde minimiert das Ausbluten des Wirkstoffs oder des flüchtigen Materials von dem inneren Substratteil 22 in den äußeren Substratteil 24.
  • Da die Mulde üblicherweise nicht vollständig durch die Platte hindurch ausgeschnitten wird, kann es zwischen den Teilen 22 und 24 in der Nähe der Metallfolie 26 zu einem schwachen Ausbluten kommen. Allerdings wird an den Stellen, an denen die Mulde relativ tief ist, das Ausbluten im Wesentlichen verhindert, insbesondere während des Erwärmungsschrittes, wenn die flüchtigen Materialien die höchste Mobilität aufweisen.
  • Gemäß 5 kann eine Metallfolie 26 an der Unterseite des Substrats 16 befestigt werden. Die Folie 26 kann eine Aluminium- oder eine sonstige Metallfolie sein und sie kann an dem Substrat befestigt werden, z. B. unter Verwendung eines polymeren Klebstoffs. Ein solcher Klebstoff ist "711" (kommerziell erhältlich von Manufacturer Resources, Inc. of New Berlin, Wisconsin). Weitere einsetzbare Klebstoffe bestehen aus Acryl-, Urethan- oder anderen temperaturbeständigen Materialien. Alternativ können andere Verfahren für das Verbinden einer Metallfolie mit dem Substrat 16 verwendet werden.
  • Nach dem Verbinden des Substrats 16 mit der Metallfolie 26 kann ein erstes flüchtiges Material 28, welches den erwünschten Wirkstoff enthält, in die zentrale Vertiefung 18 getröpfelt oder gegossen werden. Das Material 28 bewegt sich rasch in den ersten Teil 22, wodurch dieser imprägniert wird. Die Mulde 20 verhindert ein weiteres Ausbluten oder Wandern des Wirkstoffs in den äußeren Substratteil 24.
  • Bin zweites flüchtiges Material 30, welches einen Wirkstoff enthält, der sich bevorzugt von dem Wirkstoff im ersten flüchtigen Material unterscheidet, kann auf dem äußeren Substratteil 24 aufgebracht werden, z. B. durch Beschichtung oder Imprägnierung. Wiederum verhindert die Mulde 20 ein Ausbluten des zweiten flüchtigen Materials in Richtung des ersten Teils 22.
  • Der äußere Substratteil 24 kann mit einem zweiten flüchtigen Material 30, welches einen Wirkstoff mit langsamerer Freisetzung beinhaltet, imprägniert werden und die zentralen Vertiefung 18 kann mit einem chemisch unterschiedlichen ersten flüchtigen Material 28, welches einen Wirkstoff mit schnellerer Freisetzung beinhaltet, beschichtet werden. Bei der am meisten bevorzugten Insektenbekämpfungsvorrichtung handelt es sich bei dem zweiten flüchtigen Material 30 um 100 mg einer flüssigen Lösung mit einer chemischen Zusammensetzung von 40 % Pynamin Forte® (ein Insektizid), 40 % Piperonylbutoxid (PBO, Synergist/Freisetzungsmittel) und 20 % Isopar M (Kohlenwasserstofflösungsmittel).
  • Bei einem bevorzugten ersten flüchtigen Material 28, das für die erfindungsgemäße Matte verwendet werden kann, kann es sich um 50 mg einer flüssigen Lösung handeln, die folgende chemische Zusammensetzung aufweist: 4 % Transfluthrin (Insektizid) und 96 % Isopar E (Kohlenwasserstofflösungsmittel). Transfluthrin verdampft schneller als Pynamin Forte, da es einen hören Dampfdruck aufweist.
  • Alternativ können die flüchtigen Materialen 28 und 30 andere bekannte Insektizide, Insektenschutzmittel, Wachstumsregulatoren oder sonstige Insektenbekämpfungsmittel beinhalten. Beispielsweise können die flüchtigen Materialien 22 und 24 organische phosphorhaltige Insektizide, Lipidaniidinsektizide, natürliche Insektenschutzmittel wie Citronellaöl, natürliches Pyrethrum und Pyrethrumextrakt und synthetische Pyrethroide beinhalten. Geeignete synthetische Pyrethroide beinhalten Allethrin wie D-Allethrin, Pynamin®, Benfluthrin, Bifenthrin, S-Bioallethrin, Esbiothrin, Esbiol, Bioresmethrin, Cycloprothrin, Cyfluthrin, be ta-Cyfluthrin, Cyhalothrin, Deltamethrin, Empenthrin, Esfenvalerat, Fenprophathrin, Fenvalerat, Flucythrinat, tau-Fluvalinat, Kadethrin, Permethriri, Phenothrin, Prallethrin als Etoc®, Resmethrin, Tefluthrin, Tetramethrin oder Tralomethrin umfassen. Weitere flüchtige Insektizide, wie sie z. B. im US-Patent 4 439 415 beschrieben werden, können ebenso verwendet werden.
  • Flüchtige Insektenbekämpfungsmittel wie Methopren und Hydropron können ebenso verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich können Duftstoffe und Desodorierungsmittel wie Limonen, Eukalyptus oder Citronella verwendet werden.
  • Obwohl die Mulde 20 die Bewegung oder das Ausbluten des Wirkstoffs 28 von dem ersten Substratteil 22 in den zweiten Substratteil 24 (und umgekehrt) wirksam verhindert, kann die Mulde 20 auch mit einem Dichtungsmittel wie z. B. einem Gummi, einem Harz oder anderen Materialien, welche die Absorption des Wirkstoffs 28 verhindern, behandelt werden, um so ein Wandern der Wirkstoffe zu unterbinden.
  • Wenn die Matte 10 erstmalig erwärmt wird, kann sie gemäß einer Ausführungsform ein hohes Volumen an freigesetztem flüchtigem Material 28 bereitstellen. Anschließend pendelt sich die Freisetzungsgeschwindigkeit ein, da die verbleibende Freisetzung überwiegend aus dem zweiten Teil 24 erfolgt. Dies bewirkt, dass ein Bereich, der zuvor keiner geeigneten Behandlung unterzogen wurde, rasch geschützt oder anderweitig modifiziert wird, während anschließend ein Langzeitschutz bereitgestellt wird.
  • Gemäß einer Ausführungsform (die der Version gemäß 4 ähnlich ist, jedoch eine breitere Mulde aufweist) kann die zentrale Vertiefung 18 in dem Substrat 16 zentriert sein und kann einen Durchmesser von etwa 0,34 cm aufweisen. Die Mulde 20 kann in der Form eines Rings mit einem Innendurchmesser von etwa 1,06 cm und einem Außendurchmesser von etwa 1,75 cm vorliegen. Die Tiefe dieses Substrats kann etwa 0,26 cm betragen und die Tiefe der zentralen Vertiefung 18 und der Mulde 20 beträgt etwa 0,1 cm oder mehr.
  • Zahlreiche Modifikationen der zentralen Vertiefung 18 und der Mulde 20 werden in den 6A–F gezeigt. Insbesondere kann die Mulde 20 folgende Konfigurationen aufweisen: polygonal (6A), elliptisch (6B), sternförmig (6C), breiter Kreis (6D), Konturstern (6E) und Vierpfeilmuster (6F). Die (6D), Konturstern (6E) und Vierpfeilmuster (6F). Die unterschiedlichen Mattenbereiche können separat und unterschiedlich gefärbt werden, z. B. durch Einfügen unterschiedlicher Farbstoffe in die Imprägniermaterialien. Sind die Farbstoffe ebenfalls flüchtig, kann eine Farbänderung oder ein Verblassen der Farbe einen Abnutzungshinweis darstellen. Die Form des zentralen Teils 18 kann ebenfalls variiert werden, wie dies in 6B gezeigt wird, in der eine zentrale Vertiefung 18 mit elliptischer Form offenbart wird.
  • Obwohl eine einzige Mulde 20 gezeigt wird, ist es offensichtlich, dass eine Matte mit mehreren konzentrischen Mulden in einem "Bull's-eye"-Muster und anderen verschiedenen flüchtigen Materialien bereitgestellt werden kann, um so drei oder mehr unterschiedliche Freisetzungsbereiche zu schaffen. Weitere Abänderungen der bevorzugten Ausführungsformen innerhalb des Bereichs der Ansprüche sind möglich.
  • Weiterhin kann die erfindungsgemäße Matte auch eine Desinfektionsvorrichtung/ein Duftstoffspender/eine Desodorierungsvorrichtung sein, wobei eine Vielzahl von Wirkstoffen für diese Zwecke verwendet können, z. B. Glycole, Trimethylen und Dipropylen. Selbst mit demselben Wirkstoff und denselben Substraten kann eine funktionierende erfindungsgemäße Matte hergestellt werden, sofern Lösungsmittel, Binder und ähnliche Zusatzstoffe so ausgewählt werden, dass die Freisetzungsgeschwindigkeiten in geeigneter Weise kontrolliert werden können. Beispielsweise kann das mittlere flüchtige Material Pynamin Forte in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel beinhalten und das äußere flüchtige Material kann dasselbe sein, wenn auch etwas Piperonylbutoxid enthaltend.
  • Die vorliegende Erfindung liefert Matten für die kontrollierte Freisetzung von Insektenbekämpfungsmitteln, Duftstoffen, Desinfektionsmitteln und ähnlichen flüchtigen Materialien, insbesondere solchen, bei denen eine heftigere Freisetzung stattfindet, wenn das Produkt erstmalig verwendet wird.

Claims (15)

  1. Eine Matte (10) für die Abgabe von flüchtigen Dämpfen, umfassend: ein Substrat (16) mit einem ersten Substratteil (22) und einem zweiten Substratteil (24), wobei der zweite Substratteil gegenüber dem ersten Teil radial zumindest etwas weiter außen positioniert ist, eine nach oben offene Vertiefung (18), die in einer oberen Wand des Substrats ausgebildet ist, eine Mulde (20), die gegenüber der nach oben offenen Vertiefung radial weiter außen in einer oberen Wand des Substrats ausgebildet ist, wobei der erste Substratteil zwischen der nach oben offenen Vertiefung und der Mulde radial angebracht ist, wobei der erste Substratteil ein erstes flüchtiges Material aufweist und das flüchtige Material einen Wirkstoff umfasst, der aus der Gruppe bestehend aus Insektenbekämpfungsmitteln, Duftstoffen, Desodorierungsmitteln oder deren Kombinationen ausgewählt wird, und wobei der zweite Substratteil gegenüber der Mulde radial weiter außen positioniert ist und ein zweites flüchtiges Material aufweist und das zweite flüchtige Material einen Wirkstoff umfasst, der aus der Gruppe bestehend aus Insektenbekämpfungsmitteln, Duftstoffen, Desodorierungsmitteln oder deren Kombinationen ausgewählt wird.
  2. Die Matte nach Anspruch 1, wobei das erste flüchtige Material einen Wirkstoff aufweist, der in dem zweiten flüchtigen Material nicht vorliegt.
  3. Die Matte nach Anspruch 1, wobei das zweite flüchtige Material einen Wirkstoff aufweist, der in dem ersten flüchtigen Material nicht vorliegt.
  4. Die Matte nach Anspruch 1, wobei das erste flüchtige Material zumindest einen Wirkstoff aufweist, der auch im zweiten flüchtigen Material vorliegt, jedoch in einer unterschiedlichen Konzentration.
  5. Die Matte nach Anspruch 1, wobei das erste flüchtige Material zumindest einen Wirkstoff aufweist, der auch im zweiten flüchtigen Material vorliegt, der Rest des ersten flüchtigen Materials jedoch nicht vollständig identisch ist mit dem Rest des zweiten flüchtigen Materials.
  6. Die Matte nach Anspruch 1, wobei die nach oben offene Vertiefung radial an zentraler Stelle im Substrat angebracht ist.
  7. Die Matte nach Anspruch 1, wobei die Mulde die nach oben offene Vertiefung vollständig radial umschließt.
  8. Die Matte nach Anspruch 1, wobei das Substrat zumindest teilweise aus einem Cellulosematerial gefertigt ist und auf einer unteren Metallschicht angebracht ist.
  9. Die Matte nach Anspruch 8, wobei die nach oben offene Vertiefung und die Mulde ausgebildet wurden, indem Teile des Substrats komprimiert wurden.
  10. Die Matte nach Anspruch 1, wobei ein Wirkstoff in dem zweiten flüchtigen Material Pynamin Forte ist und ein Wirkstoff in dem ersten flüchtigen Material Transfluthrin ist.
  11. Die Matte nach Anspruch 1, wobei ein Teil der Mulde in Form eines Pfeils vorliegt.
  12. Die Matte nach Anspruch 1, wobei die Mulde sternförmig ist.
  13. Ein Verfahren zur Insektenbekämpfung, umfassend: die Ausbildung einer Matte (10) mit: einem Substrat (16) mit einem ersten Substratteil (22) und einem zweiten Substratteil (24), wobei der zweite Substratteil gegenüber dem ersten Teil radial zumindest etwas weiter außen positioniert ist, einer nach oben offenen Vertiefung (18), die in einer oberen Wand des Substrats ausgebildet ist, einer Mulde (20), die gegenüber der nach oben offenen Vertiefung radial weiter außen in einer oberen Wand des Substrats ausgebildet ist, wobei der erste Substratteil zwischen der nach oben offenen Vertiefung und der Mulde radial angebracht ist, wobei der erstes Substratteil ein erstes flüchtiges Material aufweist und das flüchtige Material einen Wirkstoff umfasst, der aus der Gruppe bestehend aus Insektenbekämpfungsmitteln, Duftstoffen, Desodorierungsmitteln oder deren Kombinationen ausgewählt wird, und wobei der zweite Substratteil gegenüber der Mulde radial weiter außen positioniert ist und ein zweites flüchtiges Material aufweist und das zweite flüchtige Material einen Wirkstoff umfasst, der aus der Gruppe bestehend aus Insektenbekämpfungsmitteln, Duftstoffen, Desodorierungsmitteln oder deren Kombinationen ausgewählt wird, das Anbringen der Matte an einer Heizvorrichtung, und das Erwärmen der Matte, so dass das erste und zweite flüchtige Material aus der Matte abgegeben werden.
  14. Verfahren zur Herstellung einer Spendermatte (10), umfassend: die Bereitstellung einer Platte eines Substratmaterials (16), das gleichzeitige Komprimieren eines ersten Teils (22) der Platte sowie eines Teils (24), welcher den ersten Teil radial umschließt, um so eine nach oben offene zentrale Vertiefung (18), die von einer Mulde (20) radial umschlossen wird, auszubilden, das Anbringen eines ersten flüchtigen Materials in der nach oben offenen zentralen Vertiefung, und das Anbringen eines zweiten flüchtigen Materials, welches sich von dem ersten flüchtigen Material unterscheidet, auf einem gegenüber der Mulde radial weiter außen befindlichen Teil der Platte.
  15. Das Verfahren nach Anspruch 14, weiterhin umfassend den Schritt des Anbringens einer Metallschicht auf der Unterseite der Platte.
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