DE19932385A1 - Vorrichtung zum Verdampfen eines Wirkstoffes und Trägerelement für einen solchen Wirkstoff - Google Patents
Vorrichtung zum Verdampfen eines Wirkstoffes und Trägerelement für einen solchen WirkstoffInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdampfen eines Wirkstoffes, insbesondere eines Insektizids, mit einem von einem Gehäuse bevorzugt abnehmbar gehaltenen Trägerelement und einer auf das Trägerelement wirkenden, elektrisch beheizbaren Heizvorrichtung zum Bewirken einer Freisetzung des Insektizids, wobei das Trägerelement plattenförmig aus einem Kunststoffmaterial geformt ist, in welches das Insektizid eingebracht ist, und wobei das Trägerelement eine mit bloßem Auge sichtbar strukturierte Oberfläche aufweist, die so ausgestaltet ist, dass eine gegenüber einer planen Oberfläche erhöhte wirksame Oberfläche für das Freisetzen des Insektizids aus dem Kunststoffmaterial für einen mehrstündigen Zeitraum bei Erwärmen durch die Heizvorrichtung geschaffen ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Verdampfen eines Wirkstoffes nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1 sowie ein Trägerelement für einen durch
Erwärmung freisetzbaren Wirkstoff.
Aus dem Stand der Technik sind, beispielsweise in Form sog.
Insektizidverdampfer, elektrische Heizgeräte bekannt, wel
che einen mit einem etwa gegen Insekten wirksamen Mittel
getränkten oder gefüllten Träger beheizen und so den Wirk
stoff - üblicherweise in Gasform - aus dem Träger austre
ten lassen. Dabei ist es sowohl bekannt, einen Träger für
ein solches Insektizid in Form von Streifen oder Plättchen
aus einem saugfähigen Material zu realisieren, als auch mit
flüssigem Insektizid gefüllte Flaschen vorzusehen, in wel
chen ein zum Verdampfen des Insektizids endseitig beheizter
Docht hineinreicht.
Insbesondere in südlichen Ländern haben derartige, gat
tungsgemäße Vorrichtungen eine starke Verbreitung gefunden,
obschon die verwendeten Wirkstoffe (üblicherweise sog. Py
rethroide, also Nervengifte) hinsichtlich ihrer potentiell
schädlichen Wirkung auch auf Menschen nicht unumstritten
sind und so schon negative öffentliche Reaktionen provo
ziert haben.
Es hat sich daher für einen ordnungsgemäßen, sicheren Be
trieb eines gattungsgemäßen Verdampfers als entscheidend
herausgestellt, eine - bevorzugt über einen mehrstündigen
Zeitraum - konstante Verdampfungsrate des Wirkstoffes si
cherzustellen, die stets auf einem Niveau gehalten wird,
dass einerseits der beabsichtigte Abwehrzweck gegen die
Schädlinge erreicht wird, andererseits jedoch keine stärker
als notwendige, potentiell schädliche Abgabe in die Umge
bungsluft erfolgt.
Darüber hinaus stellt sich insbesondere bei einer Herstel
lung der austauschbaren Trägerelemente für den Wirkstoff -
diese werden, sobald sie verbraucht sind, als Abfall ent
sorgt und durch einen neu gefüllten bzw. getränkten Träger
ersetzt - das Problem, dass zum Zweck der Lagerung das un
erwünschte Ausdünsten des Wirkstoffes über einen längeren
Zeitraum verhindert werden muss (was z. B. durch Hüllen,
Abdeckungen oder dergleichen geschieht), andererseits je
doch der Fertigungs- und Materialaufwand zur Vermeidung ho
her Herstellungskosten möglichst gering zu halten ist.
Diesbezüglich haben sich bekannte, insektizidgetränkte Trä
gerelemente aus Karton oder Zellstoff als nachteilig er
wiesen, da diese nur mit verhältnismäßig hohem verpackungs
technischem Aufwand lagerfähig gemacht werden konnten und
darüber hinaus zusätzlichen Abfall beim Gebrauch bzw. bei
der Entsorgung mit sich bringen.
Dagegen ist die Realisierung des Trägerelements als Behäl
ter für flüssigen Wirkstoff, z. B. als Schraubflasche, be
reits auf Grund des zusätzlich notwendigen Dochtes deutlich
aufwendiger und eignet sich daher weniger für preisgünstige
Massenanwendungen.
Generell zeigt sich darüber hinaus beim Stand der Technik
das Problem, dass die aus den genannten Gründen wichtige,
konstante Verdampfungsrate gerade über einen längeren Zeit
raum nur schlecht einstell- und beherrschbar ist, so dass
auch hier Verbesserungsbedarf besteht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gat
tungsgemäße Verdampfungsvorrichtung für einen insbesondere
insektiziden Wirkstoff zu schaffen, welcher im Hinblick auf
eine preisgünstige Großfertigung, die präzise Einstellung
und Kontrolle der Verdampfungsrate sowie die Vermeidung zu
sätzlichen Verpackungsaufwandes optimiert ist, ohne dass
die Lagereigenschaften nachteilig beeinflusst sind.
Die Aufgabe wird durch die Vorrichtung zur Verdampfung ei
nes Wirkstoffes mit den Merkmalen des Patentanspruches 1
sowie das Trägerelement für einen durch Erwärmung freisetz
baren Wirkstoff mit den Merkmalen des Patentanspruches 3
gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen beschrieben.
So hat es sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung als be
sonders bedeutsam herausgestellt, das Trägerelement für den
Wirkstoff aus einem Kunststoffmaterial herzustellen, in
welches vor dem endgültigen Herstellungs- bzw. Formungspro
zeß für das Trägerelement der Wirkstoff eingebracht worden
ist. Dieser zeichnet sich im Rahmen der Erfindung durch die
Eigenschaft aus, durch den Formungsprozess des Trägerele
ments nicht oder nur unwesentlich in seiner Wirksamkeit be
einträchtigt zu werden, gleichwohl jedoch bei Erwärmung des
Kunststoffplättchens im Verdampferbetrieb aus diesem mit
einer i. w. konstanten Verdampfungsrate austreten zu kön
nen.
Zusätzlich ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorge
sehen, die Verdampfungsrate des Wirkstoffes aus dem Kunst
stoffplättchen dadurch zu erhöhen und besser kontrollierbar
zu machen, dass durch die erfindungsgemäße Strukturierung
der Oberfläche die als Kontaktfläche mit Umgebungsluft an
zusehende wirksame Oberfläche für das Freisetzen bzw. das
Auftreten des Insektizids vergrößert wird, und als im Rah
men der Erfindung vorteilhafter Zusatzeffekt wird durch
diese Strukturierungen, die im Rahmen der Erfindung das
Entfernen von Material aus dem plattenförmigen Kunststoff
träger bedeuten, Rohstoff in Form von (insektizidhaltigem)
Kunststoffmaterial gegenüber einer Vollplatte eingespart.
Dabei haben sich insbesondere Ausnehmungen bzw. Vertiefun
gen als besonders gutes Mittel herausgestellt, die mit blo
ßem Auge sichtbare Strukturierung der Oberfläche zu reali
sieren.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen beschrieben.
So hat sich insbesondere eine wabenförmige Kontur der Ver
tiefungen oder Ausnehmungen, die weiter bevorzugt einen
sechseckigen Querschnitt aufweisen, als besonders geeignet
erwiesen, das Erfordernis nach einer Maximierung der wirk
samen Oberfläche zu erfüllen, denn eine Vergrößerung in der
Oberfläche bedeutet, dass - material- und damit kostenspa
rend - das Gesamtplättchen (Trägerelement) geringere Ab
messungen bei ansonsten gleicher Wirksamkeit einnehmen
kann.
Während es gemäß einer Ausführungsform, etwa aus Gründen
einer einfachen Herstellbarkeit durch Spritzgießen, günstig
sein kann, die Ausnehmungen und/oder Vertiefungen in Form
eines gleichmäßigen Musters auf bzw. in der Oberfläche des
Trägerelementes zu bilden, ist es gemäß einer alternativen,
bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, die Durchmesser der
Ausnehmungen bzw. Vertiefungen, entsprechend ihrer Plazie
rung auf dem Plättchen, zu variieren. Diesem liegt die er
findungsgemäße Erkenntnis zugrunde, dass bei gängigen Be
heizungsvorrichtungen ein Wärmeeintrag in das Trägerelement
selten ganzflächig mit konstanter Temperatur erfolgt, son
dern vielmehr ein Wärmemaximum des Wärmeeintrags in der
Plättchenmitte liegt. Dies würde, bei über die Gesamtfläche
konstantem, gleichmäßigem Muster (entsprechend einer kon
stanten Öffnungsdichte der Ausnehmungen bzw. Vertiefungen)
dazu führen, dass, durch die im zentralen Bereich höhere
Temperatur, hier Wirkstoff mit einer stärkeren Verdamp
fungsrate austritt (und in kürzerer Zeit eine Erschöpfung
des gespeicherten Wirkstoffes auftritt), als in den weniger
stark erwärmten Randbereichen.
Da jedoch eine Veränderung der Wirkstoffkonzentration im
Trägerelement entlang der Oberfläche wenig praktikabel
scheint, ist es gemäß der Erfindung vorgesehen, im zentra
len Bereich des Trägerelements, durch die Ausnehmungen ei
nes größeren Durchmessers, eine bezogen auf die Grundfläche
des Trägerelements kleinere (verdampfungs-)wirksame Ober
fläche zu schaffen, als in den Randbereichen, wo eine grö
ßere Zahl von Ausnehmungen mit einem jeweils kleineren In
nendurchmesser sitzt.
Durch eine entsprechend der Temperaturverteilung entlang
der Trägerelementfläche eingestellte wirksame Oberfläche
kann auf diese Weise eine ganzflächig konstante Austritts
rate erreicht werden, mit der positiven Wirkung, dass zum
im wesentlichen selben Zeitpunkt der Insektizidwirkstoff
aus dem Gesamtplättchen ganzflächig verdampft ist und so
praktisch über seinen gesamten Betriebszeitraum eine kon
stante Verdampfungsrate sicherstellt.
Dabei liegt es sowohl im Rahmen der Erfindung, die Ausneh
mungen oder Vertiefungen als Durchbrüche auszubilden, oder
aber lediglich von einer oder beiden gegenüberliegenden
Oberflächen aus eine Ein- bzw. Ausformung in das Kunst
stoffmaterial vorzunehmen.
Besonders geeignet sind die gemäß der Erfindung realisier
ten Trägetelemente zur Verwendung mit einem elektrischen
Verdampfungsgerät, welches in einer üblichen Netzsteckdose
eines mit dem Wirkstoff zu beaufschlagenden Raumes einge
steckt werden kann und so von dieser sowohl mechanisch ge
halten, als auch von dieser mit elektrischer Energie ver
sorgt werden kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in
Fig. 1 eine seitliche Schnittansicht eines elektrischen
Insektizidverdampfers gemäß einer ersten Ausfüh
rungsform der Erfindung, der zur Aufnahme eines
erfindungsgemäßen Trägerelements und zum Beheizen
desselben vorgesehen ist;
Fig. 2 eine Perspektivansicht des Trägerelements gemäß
einer ersten, bevorzugten Ausführungsform der Er
findung;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Oberfläche des Trägerele
ments gemäß Fig. 2;
Fig. 4 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie IV-
IV in Fig. 3;
Fig. 5 eine alternative Realisierungsform eines Träger
elements gemäß einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 6 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie VI-
VI in Fig. 5;
Fig. 7 eine Draufsicht auf ein Trägerelement gemäß noch
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung mit
im Querschnitt kreisförmigen Durchbrüchen und
Fig. 8 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie
VIII-VIII in Fig. 7.
Die Verdampfervorrichtung gem. Fig. 1 weist einen ersten,
als Kunststoffspritzteil gebildeten Gehäuseabschnitt 10 als
Steckerabschnitt für eine übliche Netzsteckdose auf, in
welchem ein Paar von endseitig aus dem Gehäuse 10 herausra
genden Steckerstiften 12 gehalten ist. Diese kontaktieren
einen lediglich schematisch gezeigten Träger 14 für Zulei
tungen und periphere elektrische Bauelemente eines ansit
zenden PTC-Heizelements 16, welches eine Heizfläche (linke
Seite in der Darstellung gem. Fig. 1) für ein in einen Auf
nahmeschlitz 18 von oben einzuführendes Trägerplättchen 20
anbietet. Ein weiteres, mit dem Gehäuseabschnitt 10 ver
schnappbares Gehäuseteil 22 schließt das Verdampfergehäuse
um den Aufnahmeschlitz 18 und weist, zum Austreten des aus
einem aufgenommenen Trägerplättchen 20 austretenden Wirk
stoffes, geeignete Lüftungsschlitze 24 auf.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung wird durch die Form des
Gehäuseabschnittes durch Einstecken in eine Steckdose von
dieser sowohl mechanisch gehalten, als auch elektrisch mit
Energie für die PTC-Heizeinheit 16 versorgt, wobei die Ein
heit entweder durch das Einstecken automatisch aktiviert
werden kann, oder aber hierfür eine separate (in der Figur
nicht gezeigte) Schalteinrichtung, etwa durch Relativdre
hung des Gehäuseteils 22 bezogen auf den Gehäuseabschnitt
10 realisiert, vorgesehen sein kann.
Fig. 2 zeigt in der Perspektivansicht die Form des Träger
plättchens 22 gemäß einer ersten, bevorzugten Ausführungs
form. Dieses Trägerplättchen weist, bei Außenabmessungen
von z. B. 19 mm (Länge) × 12 mm (Breite) × 1,4 mm (Dicke),
eine Quader- bzw. Plattenform mit gerundeten Ecken auf und
ist, in der gezeigten Ausführungsform, mit über die Ober
fläche i. w. gleichmäßig verteilt angeordneten, quer
schnittlich sechseckförmigen Durchbrüchen 26 versehen.
Die Masse eines solchen, aus mit einem Pyrethroid getränk
ten, polymeren Kunststoffmaterials (z. B. Polycarbonat) be
trägt etwa 1 Gramm, wobei der Insektizidanteil davon etwa 1
%, also ca. 10 mg, beträgt. Die typische Materialersparnis
durch die Durchbrüche - relativ zu einem Vollplättchen -
beträgt ca. 10 bis 30%.
Wie die Schnittansicht der Fig. 4 verdeutlicht, kann es
insbesondere aus herstellungstechnischen Gründen günstig
sein, die Durchbrüche 26 über die Dicke des Plättchens 20
leicht konisch zulaufend auszubilden.
Die zweite Ausführungsform eines Trägerelements der vorlie
genden Erfindung zeigen die Fig. 5 und 6: bei vergleichba
ren Abmessungen des gezeigten Plättchens 28 weist dieses -
ebenfalls querschnittlich sechseckförmige - Durchbrüche 30
auf, deren lichte Weite über die gesamte Fläche konstant
ist und gegenüber den in Fig. 3 gezeigten Durchbrüchen 26
leicht vergrößert ist. Die Anordnung der Fig. 5 weist eine
Verteilung von Durchbrüchen 30 auf, die bis nahe an den
Rand des Plättchens 28 erfolgt und, bedingt durch die ver
schachtelte, wabenförmige Anordnung der Durchbrüche 30 ent
lang der Oberfläche und am Rand, auch Durchbrüche 32 eines
hälftig-sechseckigen Querschnittes besitzt. Auf die gezeig
te Weise läßt sich die zur Verfügung stehende Oberfläche
des Plättchens 28 optimal zur Erhöhung der verdampfungs
wirksamen Oberfläche ausnutzen.
Dabei können, wie insbesondere aus der Schnittansicht gem.
Fig. 6 erkennbar, auch Vertiefungen 34 vorgesehen sein, die
lediglich als (ein- oder beidseitige) Einformung in die
Oberfläche des Plättchens realisiert sind, nicht jedoch
sich als Durchbrüche vollständig durch die Höhe des Plätt
chens 28 erstrecken.
Eine Abwandlung der Ausführungsform gem. Fig. 5 zeigt die
Fig. 7; hier weisen die in dem gezeigten Plättchen 36 im
regelmäßigen Muster angeordneten Durchbrüche 38 eine kreis
förmige Querschnittskontur auf und sind in der Schnittan
sicht (Fig. 8) zylindrisch bzw. leicht konisch zulaufend.
Zur Fertigung der Trägerplättchen gem. Fig. 2 bis Fig. 8
bietet sich insbesondere das Spritzgießverfahren an, wobei
einem Kunststoff-Ausgangsmaterial, beispielsweise einem Po
lycarbonat, ein Wirkstoff, beispielsweise ein Pyrethroid,
beigemischt wird und diese Mischung dann durch Bearbeiten
in einer Spritzgießform in die gezeigte Endform gebracht
wird. Alternativ bieten sich als Fertigungsverfahren bei
spielsweise auch das Extrudieren oder Tiefziehen an.
Geeignete pyrethroide Wirkstoffe sind etwa als Pynamin, Py
namin forte, Exrin oder Transfluthrin (Handelsnamen) han
delsüblich und werden in einem Anteil etwa zwischen 0,5 und
10 Gew.-% Wirkstoff dem Kunststoffmaterial zugesetzt. Al
ternativ ist es möglich, ätherische Öle, Parfums oder der
gleichen Duftstoffe zu verwenden, die auf dieselbe Weise
mit dem Trägerkunststoff vermengt und zu einem Plättchen
geformt werden und bei Erwärmung (typischerweise auf eine
Temperatur zwischen 100 und 200°C) durch Verdampfen frei
gesetzt werden.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die in den Figuren
beschriebene Ausführungsform beschränkt; so ist es insbe
sondere möglich, die Verteilung bzw. Anordnung der einzel
nen Durchbrüche entlang der Oberfläche zu verteilen bzw.
ungleichmäßig zu gestalten, so dass, etwa durch Änderung
eines jeweiligen Durchmessers eines Durchbruches oder einer
Vertiefung, und/oder durch Variation der Anzahl von Durch
brüchen/Vertiefungen pro Flächeneinheit, die wirksame Ober
fläche entlang der Plättchenoberfläche (Fig. 3, Fig. 5,
Fig. 7 zeigt eine gleichmäßige und konstante Oberfläche)
verändert und so an eine ungleichmäßige Temperaturvertei
lung eines Wärmeeintrages durch die PTC-Einheit 16 ange
passt werden kann: In der Praxis hat sich nämlich herausge
stellt, dass - selbst bei ganzflächiger Erwärmung - übli
cherweise der Wärmeeintrag im Zentrum des Plättchens am
größten ist, so dass hier die Betriebstemperatur und mithin
die Verdampfungsrate größer ist als in den Randbereichen.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist es
möglich, diesen Effekt dadurch zu kompensieren, dass im
mittleren Bereich des Plättchens durch eine geringere Dich
te von Durchbrüchen bzw. Einformungen und/oder einen größe
ren Durchmesser derselben die verdampfungswirksame Oberflä
che, verglichen mit den Randbereichen des Plättchens, ver
ringert wird.
Im Idealfall erfolgt eine Einstellung durch Anpassung der
Geometrie des Trägerelementplättchens dergestalt, dass,
trotz unterschiedlicher Temperaturverteilung entlang der
Plättchenoberfläche, die Verdampfungsrate ganzflächig kon
stant ist.
Auch ist es im Rahmen vorteilhafter Weiterbildungen der Er
findung möglich, die Oberfläche des Plättchens abschnitts
weise mit einer Struktur zu versehen, die bevorzugt
Schrift- oder Symbolcharakter hat und so als Einsatz-, Be
triebs- oder Herkunftshinweis dienen kann.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Verdampfen eines Wirkstoffes, insbe
sondere eines Insektizids, mit einem von einem Ge
häuse (10, 22) bevorzugt abnehmbar gehaltenen Trä
gerelement (20, 28, 36) und einer auf das Träger
element wirkenden, elektrisch beheizbaren Heizvor
richtung (16) zum Bewirken einer Freisetzung des In
sektizids,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerelement plattenförmig aus einem Kunst
stoffmaterial geformt ist, in welches das Insektizid
eingebracht ist, und wobei das Trägerelement eine mit
bloßem Auge sichtbar strukturierte Oberfläche (26)
aufweist, die so ausgestaltet ist, dass eine gegen
über einer planen Oberfläche erhöhte wirksame Ober
fläche für das Freisetzen des Insektizids aus dem
Kunststoffmaterial für einen mehrstündigen Zeitraum
bei Erwärmen durch die Heizvorrichtung geschaffen
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerelement eine Oberflächenform aufweist,
die eine Strukturierung in Form von bevorzugt gleich
mäßig angeordneten Ausnehmungen und/oder Vertiefungen
(26, 30, 32, 34, 38) zur Vergrößerung der wirksamen
Oberfläche gegenüber der Planenoberfläche aufweist.
3. Trägerelement für einen durch Erwärmung freisetzbaren
Wirkstoff, insbesondere ein Insektizid, mit einem aus
einem Kunststoffmaterial geformten, insbesondere
plattenförmigen Trägerkörper (20, 28, 36), welcher
zum Erwärmen mit einer bevorzugt elektrisch betriebe
nen Heizvorrichtung (16) ausgebildet ist und eine
Oberflächenform aufweist, die eine Strukturierung in
Form von bevorzugt gleichmäßig angeordneten Ausneh
mungen und/oder Vertiefungen (26, 30, 32, 34, 38) zum
Vergrößern einer wirksamen Oberfläche für eine Wirk
stofffreisetzung durch das Erwärmen besitzt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, da
durch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen und/oder
Vertiefungen in Draufsicht kreisförmig (38) sind oder
eine Vieleckkontur (26, 30, 32, 34), bevorzugt eine
gleichseitige Vieleckkontur, aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmungen und/oder Vertiefungen in Drauf
sicht sechseckförmig sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen und/oder Ver
tiefungen in Draufsicht ein gleichmäßiges Muster mit
konstanten Abständen zwischen einzelnen Ausnehmungen
bzw. Vertiefungen bilden.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen und/oder Ver
tiefungen in Draufsicht über die Oberfläche verteilt
verschieden große Durchmesser aufweisen und bevorzugt
die Ausnehmungen und/oder Vertiefungen in einem zen
tralen Oberflächenbereich des Trägerelements einen
größeren Durchmesser aufweisen als an Randbereichen
des Trägerelements.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Durchmesser benachbarter Ausnehmungen
und/oder Vertiefungen vom zentralen Oberflächenbe
reich zu den Randbereichen stufenweise oder kontinu
ierlich abnimmt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Anzahl der Ausnehmungen und/oder
Vertiefungen pro Flächeneinheit der Oberfläche vom
zentralen Oberflächenbereich zu den Randbereichen zu
nimmt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens eine Ausnehmung im
Trägerelement als durchgehender Durchbruch ausge
bildet ist, dessen lichte Weite über die Dicke des
Trägerelements konstant bleibt oder sich konisch ver
jüngt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial aus
der Gruppe ausgewählt ist, die amorphe und teilkri
stalline Polymere sowie Mischungen von diesen, insbe
sondere PVC, Polystyrol, Polymethylacylat, Polyethy
len, Polypropylen, Polybutylen und Polyamid sowie Mi
schungen von diesen, aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff ein Py
rethroid, insbesondere ein Naturpyrethroid, ist und
weiter bevorzugt mit einem zugesetzten Antioxidant
stabilisiert ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, dass das Trägerelement durch
ein Spritzgießverfahren hergestellt ist, wobei der
Wirkstoff so gewählt ist, dass er durch den Spritz
gießvorgang nicht in seiner Wirkung beeinträchtigt
ist, jedoch bei Erwärmung auf eine Temperatur zwi
schen etwa 100°C und etwa 200°C über einen vorbe
stimmten Zeitraum mit einer i. w. konstanten Freiset
zungsrate austreten kann.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass das Gehäuse mit einem Kontaktab
schnitt (10) in eine Netzsteckdose einsteckbar und von
dieser haltbar sowie mit Spannung für die Heizvorrich
tung (16) versorgbar ausgebildet ist.
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