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Die
Erfindung betrifft Multimode-Interferenz-Lichtwellenleitervorrichtungen
(MMI-Lichtwellenleitervorrichtungen).
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Die
Druckschrift
US 5 410 625 beschreibt
eine Multimode-Interferenz-Vorrichtung (MMI-Vorrichtung) zum Aufteilen
und Zusammenführen
eines Strahls. Die Vorrichtung umfasst einen ersten Kopplungswellenleiter
und zwei oder mehrere zweite Kopplungswellenleiter, die mit einem
zentralen Multimode-Wellenleiterbereich verbunden sind. Die Kopplungswellenleiter
arbeiten nur im Grundmode und die physikalischen Merkmale der Kopplungs-
und Multimode-Wellenleiterbereiche werden so ausgewählt, dass
die Modendispersion innerhalb des zentralen Multimode-Wellenleiterbereichs
dafür sorgt,
dass ein in den ersten Kopplungswellenleiter eingespeister einzelner
Strahl auf die zwei oder mehreren zweiten Kopplungswellenleiter
aufgeteilt wird. Die Vorrichtung kann auch in umgekehrter Richtung
als Strahlzusammenführung
betrieben werden.
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Abwandlungen
und Verbesserungen der in der Druckschrift
US 5 410 625 angegebenen grundlegenden
MMI-Vorrichtungen sind ebenfalls bekannt. Die Druckschrift
US 5 379 354 beschreibt,
wie eine Modifizierung der Lage des Eingangsleiters dazu verwendet
werden kann, um einen Mehrfachstrahlteiler zu erhalten, der eine
Aufteilung der Eingangsstrahlung in Ausgangsstrahlen mit unterschiedlichen
Intensitäten
ermöglicht. Außerdem wurde
in der Druckschrift
US 5 675
603 auch die Verwendung von MMI-Vorrichtungen zur Ausbildung
von Laserresonatoren nachgewiesen. Verschiedene Kombinationen von
MMI-Aufteilungs- und -Zusammenführungsvorrichtungen
wurden auch dazu verwendet, um die Möglichkeit einer opti schen Leitweglenkung vorzusehen;
siehe hierzu zum Beispiel die Druckschrift
US 5 428 698 .
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Es
sind Vollkern-MMI-Wellenleitervorrichtungen bekannt, bei denen die
Kopplungs- und Multimode-Wellenleiter von Vollstegen aus einem Halbleitermaterial,
wie zum Beispiel Gallium Arsenid (GaAs) gebildet werden, wobei die
Stege auf einem Substrat aufliegen. Vollkern-MMI-Wellenleitervorrichtungen werden üblicherweise
aus GaAs-Schichten gefertigt. Ein Nachteil der Vollkernmaterialien
besteht in der begrenzten Gesamtleistungsdichte, die ohne Schädigung des
Vollkernmaterials durch sie übertragen
werden kann.
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Es
sind auch MMI-Vorrichtungen bekannt, bei denen die Kopplungs- und Multimode-Wellenleiter
als Hohlraumresonatoren (d. h. Luftraumresonatoren) innerhalb von
Substraten aus massivem dielektrischem Material, wie beispielsweise
Aluminiumoxid, ausgebildet sind. Es werden dielektrische Substratmaterialien
gewählt,
deren Brechungsindex bei der jeweils zum Betrieb der Vorrichtung
verwendeten Wellenlänge
geringer ist als der des Luftkerns. Dielektrische Hohlleitervorrichtungen
werden üblicherweise
mittels feinwerktechnischer Verfahren (z. B. Fräsen) gefertigt und weisen üblicherweise
größere Abmessungen
auf, als ihre Gegenstücke
mit Vollkernen. Das bei solchen Vorrichtungen im Hinblick auf eine
optimale Betriebsleistung wichtige präzise Einhalten der Abmessungen
kann sich als Herausforderung erweisen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine alternative MMI-Lichtwellenleitervorrichtung
anzugeben.
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Nach
einem ersten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung umfasst eine
Multimode-Interferenzvorrichtung (MMI-Vorrichtung) einen an zumindest
einem Hohlkern-Eingangs-Wellenleiter optisch gekoppelten, rechteckförmigen Hohlkern-Multimodewellenleiterbereich
und ist dadurch gekennzeichnet, dass die inneren Oberflächen der
Hohlkern-Wellenleiter eine reflektierende Beschichtung aufweisen,
wobei einander gegenüberliegende,
der den rechteckförmigen
inneren Querschnitt des Hohlkern-Multimodewellenleiterbereichs bildenden
Oberflächen
im Wesentlichen die gleichen effektiven Brechungsindizes aufweisen
und einander benachbarte, der den rechteckförmigen inneren Querschnitt
des Hohlkern-Multimodewellenleiterbereichs bildenden Oberflächen unterschiedliche
effektive Brechungsindizes aufweisen.
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Erfindungsgemäße Vorrichtungen
können
so angeordnet werden, dass sie bei der Leitung von Licht mit bekannter
linearer Polarisation geringere optische Verluste aufweisen. Vorzugsweise
werden die Abmessungen (d. h. Breite, Länge und Tiefe) des Hohlkern-Multimodewellenleiterbereichs
so gewählt,
dass eine Umbildung des von zumindest einem Hohlkern-Eingangs-Wellenleiter
transportierten optischen Feldes erreicht wird. Erfindungsgemäße Hohlkern-MMI-Vorrichtungen
können
als Strahlzusammenführungen,
Strahlteiler, Mehrfach-Strahlintensitätsaufteiler
usw. eingesetzt werden.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Hohlkern-Wellenleiterstrukturen
(d. h. das Substrat, das die Hohlkern-Wellenleiterstrukturen definiert), auf
denen die reflektierende Beschichtung angeordnet ist, aus einem
beliebigen Material erstellt werden können. Dies ist ein Vorteil
gegenüber
den Hohlkern-MMI-Vorrichtungen
nach dem Stand der Technik, die aus bestimmten Ma terialien (wie
beispielsweise Aluminiumoxid) gefertigt werden, um eine Minimierung
der optischen Verluste sicherzustellen. Die vorliegende Erfindung
ermöglicht
daher die Herstellung der Wellenleiter unter Verwendung einer Vielzahl
von Materialien und Verfahren, die von den Fachleuten bisher als
nicht geeignet angesehen wurden. Die Erfindung eröffnet insbesondere
die Möglichkeit
zur Herstellung von Hohlkern-Wellenleitervorrichtungen mit kleinen
Abmessungen unter Einsatz hochpräziser
Mikrofabrikationstechniken. Die aufgrund der Verwendung herkömmlicher
Feinwerktechniken bestehenden Beschränkungen bezüglich der minimalen Größe von Hohlkern-Vorrichtungen
werden so überwunden.
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Es
sollte angemerkt werden, dass die Hohlkern-Wellenleiter auf verschiedene
Weise hergestellt werden können.
Die Wellenleiter können
aus einem einzigen Werkstück
hergestellt werden, sie können
aus zwei unterschiedlichen Werkstücken (wie beispielsweise aus
einem Grundkörper
und einer Abdeckung) gebildet werden, sie können aber auch aus einer Vielzahl
unterschiedlicher Werkstücke
(z. B. aus gesonderten Materialabschnitten, die zusammengesetzt
die erforderlichen Grundmode- und Multimode-Wellenleiterbereiche festlegen)
gebildet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Hohlkern-Wellenleiter
gestatten einen Betrieb der Vorrichtung mit hohen optischen Leistungen.
Dies stellt einen Vorteil gegenüber
den Vollkern-Wellenleitern nach dem Stand der Technik dar, bei denen
die maximale optische Leistungsdichte durch die physikalischen Eigenschaften
des den Vollkern bildenden Materials beschränkt ist.
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Die
reflektierende Beschichtung weist vorteilhaft eine Materialschicht
mit einem Brechungsindex auf, der innerhalb des genutzten Wellenlängenbands
geringer ist, als der des Wellenleiterkerns. Die Materialschicht mit
einem geringeren Brechungsindex, als dem des hohlen Wellenleiterkerns,
erzeugt eine interne Totalreflektion (TIR für englisch total internal reflection)
des Lichts innerhalb der MMI-Vorrichtung, wodurch für eine Hohlkern-Vorrichtung
mit geringen begleitenden optischen Verlusten gesorgt ist.
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Es
sollte hierbei angemerkt werden, dass sich der Hohlkern bei der
Herstellung der Hohlkern-Lichtwellenleiterstrukturen wahrscheinlich
mit Luft füllt.
In dieser Schrift wird daher angenommen, dass der Brechungsindex
des Kerns dem von Luft bei Atmosphärendruck und -temperatur (d.
h. n ≈ 1)
entspricht. Dies sollte jedoch in keiner Weise als den Umfang der
Erfindung beschränkend
angesehen werden. Der Hohlkern kann ein beliebiges Fluid (zum Beispiel
ein inertes Gas wie beispielsweise Stickstoff) oder ein Vakuum enthalten.
Der Ausdruck Hohlkern bezieht sich lediglich auf einen Kern, der
kein Festkörpermaterial
aufweist. Außerdem
ist der Ausdruck der internen Totalreflektion (TIR) in dieser Schrift
so zu verstehen, dass er eine gedämpfte interne Totalreflektion
(ATIR für
englisch attenuated total internal reflection) umfasst.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird die an der inneren Oberfläche
des Hohlkern-Wellenleiters angeordnete Materialschicht mit geringem
Brechungsindex von einem Metall gebildet; zum Beispiel von Gold,
Silber oder Kupfer.
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Die
Eigenschaften von Gold, Silber und Kupfer machen diese Metalle daher
für die
Verwendung in MMI-Vorrichtungen, die bei den von der Telekommunikation
genutzten Wellenlängenbändern (d.
h. zur Verwendung bei Wellenlängen,
die um etwa 1,55 μm
zentriert sind) eingesetzt werden, zu besonders geeigneten.
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Metalle
besitzen über
einen Wellenlängenbereich,
der von den physikalischen Eigenschaften des jeweiligen Metalls
bestimmt wird, einen geeignet geringen Brechungsindex; Standardlehrbücher, wie
beispielsweise "The
Handbook of Optical Constants" von
E. D. Palik, Academic Press, London, 1998, geben genaue Daten über die
wellenlängenabhängigen Brechungsindizes
verschiedener Materialien an. Insbesondere weist Gold bei Wellenlängen im
Bereich von etwa 1.400 bis 1.600 nm einen geringeren Brechungsindex
als Luft auf. Kupfer zeigt über
einen Wellenlängenbereich
von 560 bis 2.200 nm einen Brechungsindex kleiner Eins, und Silber
weist über
einen Wellenlängenbereich
von 320 bis 2.480 nm ähnliche
Brechungsindexeigenschaften auf.
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Die
Metallschicht kann unter Verwendung einer Vielzahl von den Fachleuten
bekannten Verfahren abgeschieden werden. Die Verfahren umfassen
Kathodenzerstäubung,
Aufdampfen, chemische Gasphasenabscheidung (CVD für englisch
Chemical Vapour Deposition) und (stromgestütztes oder stromloses) galvanisches
Abscheiden. CVD und Galvanotechniken ermöglichen das Abscheiden der
Metallschichten ohne irgendwelche richtungsabhängigen Dickenschwankungen.
Galvanotechniken ermöglichen
außerdem
eine Bearbeitung in Chargen.
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Für einen
Fachmann ist dabei ersichtlich, dass an dem Hohlkern-Wellenleiter vor
dem Abscheiden der Metallschicht Haftschichten und/oder Diffusionssperrschichten
abgeschieden werden können.
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Zum
Beispiel könnte
eine Chrom- oder Titanschicht als Haftschicht vor einer Goldabscheidung
vorgesehen sein. Außerdem
könnte
vor der Goldabscheidung auch eine Diffusionssperrschicht, wie beispielsweise Platin,
auf der Haftschicht abgeschieden werden. Als Alternative könnte eine
kombinierte Haft- und Diffusionssperrschicht (wie beispielsweise
Titannitrid oder eine Titan-Wolfram-Legierung oder ein Isolator
wie beispielsweise Siliciumoxid) verwendet werden.
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Günstigerweise
kann die reflektierende Beschichtung auch eine oder mehrere Schichten
aus einem dielektrischen Material umfassen. Das dielektrische Material
kann mittels CVD oder Kathodenzerstäubung abgeschieden werden.
Alternativ hierzu kann eine dielektrische Schicht durch eine chemische
Reaktion mit einer abgeschiedenen Metallschicht ausgebildet werden.
Zum Erzeugen einer dünnen
Silberhalogenidschicht könnte
eine chemische Reaktion zwischen einer abgeschiedenen Silberschicht
und einem Halogenid bewirkt werden. Zum Beispiel könnte an
der Silberoberfläche
eine Silberjodid-Beschichtung (AgI-Beschichtung) ausgebildet werden,
indem diese I2 in Form einer Kaliumjodid-Lösung (KI-Lösung) ausgesetzt
wird.
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Mit
anderen Worten kann die reflektierende Beschichtung als ein durchgängig dielektrischer
Stapel oder als eine Schichtfolge von Metallen und Dielektrika ausgebildet
sein. Für
einen Fachmann ist dabei ersichtlich, dass die optische(n) Dicke(n)
der dielektrischen Schichten) die erforderlichen Interferenzeffekte
festlegen und so die reflektierenden Eigenschaften der Beschichtung
bestimmen. Die reflektierenden Eigenschaften der Beschichtung können in
gewissem Masse auch von den Eigenschaften des Materials abhängen, aus
dem die Hohlkern-Wellenleiter erstellt werden.
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Die
Vorrichtung kann vorteilhaft so ausgebildet werden, dass sie über den
Wellenlängenbereich
von 0,1 bis 20,0 μm
und vorzugsweise in dem Infrarotbändern von 3–5 μm oder von 10–14 μm betrieben
werden kann. Die Vorrichtung kann vorteilhaft mit einer Strahlung
betrieben werden, die eine Wellenlänge im Bereich von 1,4 bis
1,6 μm aufweist.
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Günstigerweise
wird der zumindest eine Hohlkern-Eingangs-Wellenleiter von einem
Grundmode-Wellenleiter gebildet. Als Alternative wird der zumindest
eine Hohlkern-Eingangs-Wellenleiter von einem Multimode-Wellenleiter
gebildet. Wie weiter unten genauer beschrieben werden wird, kann
ein Grundmode- oder Multimode-Wellenleiter dazu verwendet werden,
Strahlung in den Hohlkern-Multimodewellenleiterbereich ein- bzw.
auszukoppeln.
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Vorzugsweise
umfasst der zumindest eine Hohlkern-Eingangs-Wellenleiter eine Hohlkern-Lichtleitfaser.
Mit anderen Worten kann eine Hohlkern-Lichtleitfaser zur direkten
Einkopplung von Strahlung in den Multimode-Wellenleiterbereich ausgebildet
sein.
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Vorteilhaft
weist die Vorrichtung zusätzlich
eine Lichtleitfaser auf, die an den Hohlkern-Multimodewellenleiterbereich
optisch direkt gekoppelt ist. Die Lichtleitfaser kann einen Hohlkern
oder einen Vollkern aufweisen.
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Bei
einigen, nicht von den Ansprüchen
abgedeckten Beispielen kann der Hohlkern-Multimodewellenleiterbereich
einen im Wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt aufweisen, wobei der Durchmesser und die Länge des
Hohlkern-Multimodewellenleiterbereichs so gewählt wird, dass eine Umbildung
des über
den zumindest einen Hohlkern- Eingangs-Wellenleiter übertragenen
optischen Eingangsfeldes erreicht wird. Zu beachten ist hierbei,
dass mit einem solchen kreisförmigen
Multimodebereich keine Strahlaufteilung möglich ist, sondern nur Umbildungseffekte
beobachtet werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird die an einer internen Oberfläche des Hohlkern-Wellenleiters angeordnete
Materialschicht von Siliciumkarbid gebildet. Wie oben beschrieben,
lässt sich
die zusätzliche
Materialschicht mit niedrigem Brechungsindex so wählen, dass
ein effizienter MMI-Betrieb bei jeder der erforderlichen Wellenlängen möglich ist.
Der Brechungsindex von Siliciumkarbid beträgt bei 10,6 μm 0,06, so
dass sich dieses Material insbesondere zur Verwendung in MMI-Vorrichtungen
eignet, die bei einer solchen Wellenlänge betrieben werden.
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Die
Hohlkern-Wellenleiter werden günstigerweise
aus einem Halbleitermaterial gebildet; zum Beispiel aus Silicium
oder aus III-V-Halbleitermaterialien, wie beispielsweise GaAs, InGaAs,
AlGaAs oder InSb. Das Halbleitermaterial kann in Form von Wafern
zur Verfügung
stehen. Die Hohlkern-Wellenleiter werden vorteilhaft unter Verwendung
von Halbleitermikrofabrikationsverfahren ausgebildet. Vorzugsweise
liefern derartige Mikrofabrikationsverfahren Grundmode-Wellenleiter,
die einen Querschnitt von weniger als 3 mm oder wünschenswerterweise
von weniger als 1 mm aufweisen.
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Für einen
Fachmann ist ersichtlich, dass Mikrofabrikationsverfahren zum Festlegen
des Musters in dem Substratmaterial oder einer darauf befindlichen
Schicht üblicherweise
einen Lithografieschritt umfassen, dem ein Ätzschritt folgt. Der Lithografieschritt
kann eine Fotolithografie, eine Röntgenstrahllithografie oder
eine Elektronen strahllithografie umfassen. Der Ätzschritt kann unter Verwendung
von Ionenstrahlätzen,
chemischem Ätzen,
Plasmatrockenätzen
oder tiefem Trockenätzen
(auch tiefes Siliciumätzen
genannt) ausgeführt werden.
Vorzugsweise werden tiefe Plasmaätzverfahren
(DRIE für
englisch Deep Reactive Ion Etching) verwendet.
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Unter
Verwendung solcher Mikrofabrikationstechniken erstellte Wellenleiter
erlauben Hohlkern-Wellenleiter mit wesentlich geringeren Abmessungen
als die der hohlen dielektrischen Wellenleiter nach dem Stand der
Technik. Mikrofabrikationsverfahren dieser Art sind auch mit verschiedenen
Schichtabscheideverfahren, wie beispielsweise der Kathodenzerstäubung, der
Galvanotechnik, der CVD oder anderen Verfahren auf der Grundlage
chemischer Reaktionen kompatibel.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden die Hohlkern-Wellenleiter aus Kunststoff oder aus einem Polymer
gebildet. Die Hohlkern-Wellenleiter können zum Beispiel unter Anwendung
eines Lithografieverfahrens auf eine "Spin-On"-Polymerbeschichtung (Aufschleuder-Polymerbeschichtung)
(z. B. SU8, das von der Microchem. Corporation bezogen werden kann)
gebildet werden.
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Kunststoffwellenleitervorrichtungen
können
mit Verfahren hergestellt werden, die Heißprägen oder Spritzgießen umfassen.
Das Verfahren umfasst die Ausbildung einer Formwerkzeugs. Das Formwerkzeug kann
unter Verwendung eines tiefen Trockeätzverfahrens aus einem Halbleitermaterial,
wie beispielsweise Silicium, gebildet werden. Als Alternative kann
das Formwerkzeug durch Elektroabscheidung von Schichten unter Verwendung
des LIGA- oder UV-LIGA-Verfahrens erstellt werden. Nach der Ausbildung
des Formwerkzeugs können
die Hohlkern-Wellenleiter aus einem Plastiksubstrat durch Prägen (d.
h. Pressen) oder Heißprägen gebildet
werden. Die so erstellten hohlen Kunststoffwellenleiter können dann
mit einer reflektierenden Beschichtung überzogen werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden die Hohlkern-Wellenleiter aus Glas, wie zum Beispiel Quarz,
Siliciumdioxid usw., gebildet.
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Günstigerweise
weist der Hohlkern der Vorrichtung eine Flüssigkeit oder ein Gas, wie
beispielsweise Luft, auf.
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Um
eine Lichtverstärkung
innerhalb der Hohlkern-Wellenleiter vorzusehen, kann vorteilhaft
auch ein gasförmiges
optisches Verstärkermedium
verwendet werden. Die Verwendung eines solchen gasförmigen Verstärkermediums
in dem Hohlkern-Multimodebereich gestattet insbesondere einen hohen
Verstärkungsgrad.
Das gasförmige
Verstärkermedium
könnte
zum Beispiel von einer Gasentladung gebildet werden, die aus einer
Mischung von CO2, N2 und
He gebildet wird. Dies würde
die Verstärkung
einer Strahlung bei 10,6 μm ermöglichen.
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Nach
einem zweiten Gesichtspunkt der Erfindung umfasst ein optischer
Verstärker
einen N-fach-Strahlteiler, einen optischen Multielementverstärker und
eine Strahlzusammenführung,
wobei diese optisch in Reihe geschaltet sind und der optische Verstärker auf
zumindest einen der Ausgänge
des N-fach-Strahlteilers einwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest der N-fach-Strahlteiler oder die Strahlzusammenführung eine
Hohlkern-Multimode-Interferenzvorrichtung gemäß dem ersten Gesichtspunkt
der Erfindung aufweisen.
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Mit
anderen Worten umfasst ein optischer Verstärker eine MMI-Vorrichtung nach
einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung. Die Verwendung einer solchen
MMI-Vorrichtung ermöglicht
es dem Verstärker,
hohe optische Leistungen verfügbar
zu machen. Dies ist ein Vorteil gegenüber den Verstärkern nach
dem Stand der Technik, die aus Vollkern-Wellenleitern hergestellt
werden, bei denen die maximale optische Leistungsdichte durch die
physikalischen Eigenschaften des den Kern bildenden Materials beschränkt ist.
Dadurch wird eine hochwertige Aufteilung-Verstärkung-Zusammenführungskombination
möglich,
die die Herstellung von Ausgangsstrahlen mit einer Intensitätshöhe ermöglicht,
die zuvor nicht erreichbar war.
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Der
N-fach-Strahlteiler und die Strahlzusammenführung umfassen beide günstigerweise
Hohlkernmultimode-Interferenzvorrichtungen gemäß dem ersten Gesichtspunkt
der Erfindung. Als Alternative weist der N-fach-Strahlteiler eine
Vollkern-MMI-Aufteilungsvorrichtung auf.
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In
einer weiteren Ausführungsform
weist der optische Verstärker
ferner eine Phasenverschiebeeinrichtung zur Anpassung der relativen
Phasen des verstärkten
Strahls vor einer Zusammenführung
der Strahlen in der Strahlzusammenführung auf. Die Phasenverschiebeeinrichtung,
die GaAs-Modulatoren oder verformbare Spiegel usw. umfassen kann,
ermöglicht
die Steuerung der relativen Phasen der in die Zusammenführung eintretenden
Strahlen. Indem sicherstellt wird, dass die in die Zusammenführungsvorrichtung
eintretenden Strahlen geeignete Phasendifferenzen aufweisen, wird
der Wirkungsgrad des Zusammenführungsvorgangs
erhöht und
eine Ausführung
des Zusammenführungsbereichs
mit kürzerer
Länge (insbesondere bei
hochwertigen Aufteilungs-/Zusammenführungsvorrichtungen) ermöglicht.
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Nach
einem dritten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung weist ein
Resonator einen Auskopplungsspiegel, eine Aufteilungs-/Zusammenführungseinrichtung,
einen optischen Mehrelementeverstärker und einen Spiegel auf,
wobei der Auskopplungsspiegel, die Aufteilungs-/Zusammenführungseinrichtung,
der optische Mehrelementeverstärker
und der Spiegel so angeordnet sind, dass die Aufteilungs-/Zusammenführungseinrichtung
einen einzelnen Strahl in N Strahlen (mit N größer oder gleich 2) aufteilt,
jeder der N Strahlen von dem optischen Mehrelementeverstärker verstärkt und
von dem Spiegel so reflektiert und umgelenkt wird, dass er durch
den optischen Mehrelementeverstärker
zurückgeleitet
wird, wobei die N Strahlen von der Aufteilungs-/Zusammenführungseinrichtung
zur Ausbildung eines einzelnen Strahls zusammengeführt werden
und ein Teil des einzelnen Strahls durch den Auskopplungsspiegel
aus dem Resonator austritt, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufteilungs-/Zusammenführungseinrichtung
von einer Hohlkernmultimode-Interferenzvorrichtung nach dem ersten
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung gebildet ist.
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Der
Resonator ist im Grunde ein auf sich selbst zurück gefalteter Verstärker und
bietet die Möglichkeit zum
Betrieb mit hoher optischer Leistung bei geringem Grad an optischen
Verlusten.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, von denen
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1 eine
Hohlkern-MMI-Aufteilungsvorrichtung nach dem Stand der Technik und
das Profil des transversalen elektrischen Feldes bei einer solchen
Vorrichtung veranschaulicht;
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2 eine
Vollkern-MMI-Aufteilungsvorrichtung nach dem Stand der Technik veranschaulicht;
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3 eine
zum Verständnis
der vorliegenden Erfindung nützliche
MMI-Wellenleitervorrichtung zeigt;
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4 einen
Vergleich der an einer beschichteten MMI-Vorrichtung aufgezeichneten
mit denen von an einer unbeschichteten Hohlkern-MMI-Vorrichtung aufgezeichneten experimentellen
Daten zeigt;
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5 einen optischen Verstärker- und
Resonatorschaltkreis unter Einbeziehung von Zweifach-MMI-Aufteilungs-/Zusammenführungsvorrichtungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt;
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6 einen optischen Verstärker- und
Resonatorschaltkreis unter Einbeziehung von Vierfach-MMI-Aufteilungs-/Zusammenführungsvorrichtungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt;
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7 eine
alternative Ausgestaltung eines Verstärkers unter Einbeziehung von
MMI-Aufteilungs-/Zusammenführungsvorrichtungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt; und
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8 eine
hybride optische Verstärkerschaltung
unter Einbeziehung von Vollkern-MMI-Aufteilungsvorrichtungen und
einer MMI-Zusammenführung
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt.
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In
der 1(a) ist eine perspektivische
Ansicht eines Zweifach-Hohlkern-Wellenleiter-MMI-Strahlteilers 22 nach
dem Stand der Technik gezeigt. Der MMI-Strahlteiler 22 umfasst
eine Substratschicht 24, eine Wellenleiterschicht 26 und
eine Deckschicht 28. Die Wellenleiterschicht 26 umgrenzt
eine Hohlkern-Wellenleiterstruktur, die einen Eingangs-Wellenleiter 30,
einen Multimode-Wellenleiterbereich 32 und zwei Ausgangs-Wellenleiter 34 und 36 aufweist.
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Der
Hohlkern-Multimodewellenleiterbereich 32 ist rechteckförmig mit
einer Länge
l und einer Breite W. An den Multimode-Wellenleiterbereich 32 ist
der Eingangs-Wellenleiter 30 zentral angeschlossen und
diesem gegenüber
sind die Ausgangs-Wellenleiter 34 und 36 mit voneinander
beabstandeten Anschlussmitten angeordnet. Der Eingangs-Wellenleiter 30 und
die Ausgangs-Wellenleiter 34 und 36 sind so angeordnet,
dass sie nur die Übertragung
des Grundmodes unterstützen.
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Während des
Betriebs wird der von dem Eingangs-Wellenleiter 30 unterstützte Grundmode
in den zentralen Multimode-Wellenleiterbereich 32 eingespeist.
Die Länge
(l) und Breite (w) des Multimode-Wellenleiterbereichs 32 sind
so gewählt,
dass die Multimode-Interferenz entlang dessen Längsrichtung eine gleichmäßige Aufteilung
der Intensität
des Eingangsstrahls zur Einkoppelung in die Ausgangs-Wellenleiter 34 und 36 erzeugt.
Auf diese Weise kann die Strahlung eines einzelnen Eingangsstrahls
auf zwei Ausgangsstrahlen aufgeteilt werden. Es ist auch möglich, die
Vorrichtung umgekehrt zum Zusammenführen zweier Strahlen zu betreiben.
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Das
Grundprinzip, auf das die Multimode-Interferenz aufbaut um eine
Strahlteilung zu erreichen, ist in 1(b) dargestellt. 1(b) veranschaulicht die transversalen Intensitätsprofile
der elektromagnetischen Strahlung einer Wellenlänge λ an dreizehn gleichmäßig entlang
eines rechteckförmigen
Multimode-Wellenleiterbereichs der Länge L und der Breite W beabstandeten
Stellen, wobei L = W2/λ ist. Es wird angenommen, dass
die einfallende Eingangstrahlung (d. h. der Mode, der von der ersten
transversalen Intensitätskurve 56 repräsentiert
wird) einen Grundmode einnimmt.
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Aus
der
1(b) ist ersichtlich, dass eine
Vorrichtung mit einer Länge
von weniger als L zur Ausführung
einer Strahlteilungsfunktion verwendet werden kann. Für den Fall
eines Zweifach-Strahlteilers von der in
1(a) abgebildeten
Art wird eine Vorrichtung der Länge
L/2 (= 1) benötigt.
In gleicher Weise können
Dreifach- oder Vierfachaufteiler mit einer Länge von jeweils L/3 bzw. L/4
erhalten werden. Mit anderen Worten kann eine N-fache Aufteilung
mit einer Vorrichtung der Länge
L
N = W
2/Nλ erhalten
werden. Eine ausführlichere
Erläuterung
des Betriebs und der Konstruktion von MMI-Aufteilungsvorrichtungen
ist in der Druckschrift
US 5
410 625 angegeben.
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Bis
dato haben Fachleute Hohlkern-Wellenleiterstrukturen unter Verwendung
von dielektrischen Substratmaterialien hergestellt, deren Brechungsindex
bei der jeweiligen Betriebswellenlänge geringer ist als der von
Luft (d. h. n < 1).
Insbesondere wurden Aluminiumoxidsubstrate verwendet, da sie bei
Licht der Wellenlänge
10,5 μm
einen gegenüber
Luft geringeren Brechungsindex aufweisen. Dies stellt sicher, dass
ein sich durch den Hohlkern fortpflanzendes Licht an der Grenzfläche zwischen
Luft und Substrat einer TIR unterzogen wird.
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Ein
Nachteil in der Verwendung von Aluminiumoxid und anderen dielektrischen
Materialien besteht darin, dass solche Materialien zur Herstellung
von Hohlkern-MMI-Vorrichtungen üblicherweise
unter Verwendung von feinmechanischen Verfahren (z. B. Fräsen oder
Sägen)
bearbeitet werden. Diese Herstellungsverfahren setzen eine Grenze
für die
minimal herstellbare Größe einer
Hohlkern-Vorrichtung, wenn die für
den Betrieb der MMI-Vorrichtung erforderlichen Toleranzen einzuhalten
sind. Die üblichen
Frästechniken
ermöglichen
zum Beispiel bei Wellenleitern mit einer Breite von typischerweise
nicht weniger als 1 mm eine Toleranz in der Festlegung von Strukturen
von nicht weniger als 50 μm.
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Alternative
Materialien, die zur Herstellung von Hohlkern-Vorrichtungen geringerer
räumlicher
Abmessungen verwendet werden können,
weisen an der Luft/Substratgrenzfläche kein ausreichendes Reflektionsvermögen auf.
Dabei treten erhebliche optische Verluste auf, die von der Fresnel-Reflektion
des Lichts an der Grenzfläche
zwischen dem Hohlkern und dem diesen umgebenden Material herrühren. Die
mit der Fresnel-Reflektion in MMI-Vorrichtungen verbundenen optischen
Verluste, die in Vorrichtungen mit kleineren Abmessungen noch schwerer
wiegen, hat die Fachleute dazu verleitet, die Verwendung von Hohlkernsubstraten nicht
für die
Herstellung von MMI-Vorrichtungen mit kleinen Abmessungen in Erwägung zu
ziehen. Bei der Verfolgung kleinerer Vorrichtungsgrößen wurden
die Anstrengungen daher auf die Herstellung von Vollkern-MMI-Wellenleitervorrichtungen
gerichtet.
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In
der 2 ist eine Vierfach-Vollkern-MMI-Wellenleiterstruktur 60 gezeigt.
Die Vollkern-MMI-Wellenleiterstruktur 60 umfasst eine semiisolierende
GaAs-Substratschicht 62, eine untere Mantelschicht 64,
eine GaAs-Kernschicht 66 und eine obere Mantel-/Deckschicht 68.
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Ein
Eingangs-Wellenleiter 70 schließt zentral an einen Multimode-Wellenleiterbereich 80 der
Breite W und der Länge
l' an und außerdem sind
vier Ausgangs-Wellenleiter (72, 74, 76 und 78)
vorgesehen. Die Eingangs- und Ausgangs-Wellenleiter sind so angeordnet,
dass sie nur die Ausbreitung des Grundmodes unterstützen. Die
Länge (l') des Multimode-Wellenleiterbereichs 80 beträgt, um eine
Vierfachaufteilung zu ermöglichen,
L/4 (mit L = W2/λ).
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Der
Brechungsindex des GaAs-Kerns beträgt in etwa 3,5, während die
umgebende Luft einen Brechungsindex von etwa 1 aufweist. Auf diese
Weise wird an der Grenzfläche
zwischen dem GaAs-Material und der umgebenden Luft eine interne
Totalreflektion (TIR) erreicht. Die an der Grenzfläche zwischen
dem GaAs und der Luft auftretende TIR ermöglicht eine wesentlich größere Oberflächenreflektion,
als sie bei Hohlkern-Vorrichtungen festzustellen ist. Der optische
Gesamtwirkungsgrad von Vollkernvorrichtungen dieser Art ist daher
wesentlich größer als
der von Hohlkernäquivalenten.
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Ein
Nachteil von Vollkern-MMI-Aufteilungsvorrichtungen besteht darin,
dass in dem Vollkern nur eine begrenzte optische Leistung transportiert
werden kann, ohne dass eine Schädigung
des den Kern bildenden Materials auftritt. Das Leistungsumsetzungsvermögen von
Vollkern-MMI-Vorrichtungen ist daher begrenzt; dies schränkt die
Verwendung solcher Vorrichtungen bei Anwendungen mit hohen Leistungen,
wie beispielsweise bei optischen Verstärkern usw. ein.
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In
der 3 ist eine zum Verständnis der vorliegenden Erfindung
nützliche
perspektivische Ansicht eines Zweifach-Hohlkern-Wellenleiter-MMI-Strahlteilers 90 gezeigt.
Dabei weisen Elemente, die den in den vorangegangenen Figuren abgebildeten ähnlich sind,
gleichartige Bezugszeichen auf.
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Der
MMI-Strahlteiler 90 weist ein Substrat 88 und
eine Substratabdeckung 86 auf. Das Substrat 88 und
die Substratabdeckung 86 umgrenzen eine Hohlkern-Wellenleiterstruktur,
die einen Eingangs-Wellenleiter 30,
einen Multimode-Wellenleiterbereich 32 und zwei Ausgangs-Wellenleiter 34 und 36 aufweist.
An den inneren Oberflächen
des Substrats 88 und der Substratabdeckung 86,
die die Hohlkern-Wellenleiterstruktur einfassen, ist eine Goldschicht 92 (in 3 durch
die Schraffierungen angedeutet) angeordnet. Um sicherzustellen, dass
ATIR stattfindet, sollte die Goldschicht 92 ausreichend
dick sein. Für
einen Fachmann ist es dabei selbstverständlich, dass zwischen der Goldschicht 92 und
dem Substrat eine (nicht gezeigte) Haftvermittlungsschicht und/oder
eine Diffusionssperrschicht vorgesehen sein kann.
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Abgesehen
davon, dass das Hinzufügen
der Goldmetallschicht eine Änderung
der Länge
und Breite des Hohlraums verursacht, beeinflusst die Goldschicht 92 nicht
die Ausgestaltung der MMI-Vorrichtung. Der Eingangs-Wellenleiter 30,
der Multimode-Wellenleiterbereich 32 und die zwei Ausgangs-Wellenleiter 34 und 36 sind
unter Verwendung derselben Kriterien gestaltet, wie sie für Hohlkern-MMI-Vorrichtungen nach
dem Stand der Technik und der Art verwendet werden, die unter Bezugnahme
auf die 1 beschrieben wurde.
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Die
Anordnung der Goldschicht 92 ermöglicht bei einer Lichtwellenlänge innerhalb
des Telekommunikationswellenlängenbands
(d. h. bei Wellenlängen
um 1,55 μm)
ATIR innerhalb der Hohlkern-Vorrichtung. Bei diesen Telekommunikationswellenlängen besitzt
Gold die geforderten Brechungsindexeigenschaften von n < 1 sowie ein geringes
Absorptionsniveau.
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Auch
wenn oben eine Goldschicht 92 beschrieben wurde, ist es
für einen
Fachmann selbstverständlich,
dass jedes Material an den Oberflächen abgeschieden werden kann,
die den Hohlkern-Wellenleiter umgrenzen, dessen Brechungsindex bei
den Wellenlängen,
bei denen der Wellenleiter betrieben werden soll, kleiner als der
von Luft (oder was immer sich in dem Hohlraum befindet) ist. Die
Brechungsindizes verschiedener Materialien können in verschiedenen Veröffentlichungen,
wie beispielsweise "The
Handbook of Optical Constants" von
E. D. Palik, Academic Press, London, 1998, nachgesehen werden. Metalle
weisen über
einen gewissen Wellenlängenbereich üblicherweise
einen Brechungsindex auf, der geringer als der von Luft ist, wobei der
bestimmte Wellenlängenbereich
von den physikalischen Eigenschaften des Metalls abhängt. Der
geringe Brechungsindex von Metallen bei einer bestimmten Wellenlänge ist
im Allgemeinen von einem Absorptionsmaximum über einen gleichartigen Wellenlängenbereich
begleitet. Daher sollte vorzugsweise ein Material mit einem Brechungsindex
gewählt
werden, der geringer als der von Luft ist, und der außerdem eine
geringe Absorption bei der für
den Betrieb der Vorrichtung vorgesehen Wellenlänge oder den Wellenlängen aufweist.
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Ein
Fachmann wird erkennen, dass statt der Verwendung einer einzelnen
Schicht mit geringem Brechungsindex auch Vielfachschichtreflektoren
vorgesehen sein können.
Zum Beispiel könnten
auf dem Substrat 88 und/oder der Substratabdeckung 86 mehrschichtige
dielektrische Stapel oder Metall-Dielektrika Schichtfolgen aufgebracht
sein.
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Als
Material für
das Substrat 88 und die Substratabdeckung 86 eignet
sich Silicium; Silicium kann bei Verwendung von Mikrofabrikationsverfahren,
deren Art den Fachleuten bekannt ist, mit großer Genauigkeit geätzt werden.
Zur Herstellung der MMI-Vorrichtung kann jedes Material verwendet
werden, das in die erforderliche geometrische Gestalt umgeformt
werden kann. Die Verwendung von mit Mikrofabrikationsverfahren hergestellten
Halbleitern ist jedoch besonders vorteilhaft, da sie die Herstellung
von Vorrichtungen mit Größen ermöglicht,
die wesentlich kleiner als die der feinwerktechnisch hergestellten
Alternativen sind; Mikrofabrikationsverfahren können eine Genauigkeit von unter
1 μm bieten.
Ungleich den feinwerktechnischen Verfahren, bei denen die Wellenleiterstrukturen
nacheinander durch Bewegen des Schneidwerkzeugs über die Oberfläche des
Substrats ausgebildet werden, ermöglichen Mikrofabrikationstechniken
auch das parallele Erstellen von Mehrfachstrukturen auf dem Substrat.
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Idealerweise
sollten das Substrat 88 und die Substratabdeckung 86 aus
einem Material hergestellt werden, das zur Beschichtung mit einer
Schicht aus Material niedrigen Brechungsindexes geeignet ist. Für einen
Fachmann ist es selbstverständlich,
wie das Abscheiden von Goldschichten auf Silicium unter Verwendung
von Metallabscheidetechniken, wie beispielsweise Kathodenzerstäubung, Aufdampfen,
CVD oder Galvanotechniken, erreicht werden kann. Für einen
Fachmann ist es ebenso selbstverständlich, dass die Abdeckung
auf dem Substrat mit Verfahren, wie beispielsweise einer eu tektischen
Gold-Silicium-Kontaktierung oder einer Zwischenschicht, befestigt
werden kann.
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In
der 4 sind experimentelle Daten gezeigt, die die Übertragungseigenschaften
einer Zweifach-MMI-Vorrichtung veranschaulichen.
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Es
wurden Zweifach-Hohlkern-Wellenleiter-MMI-Strahlteiler hergestellt,
die eine Breite (W) des Multimode-Bereichs von 250 μm und eine
Breite des Grundmode-Wellenleiters von 50 μm aufweisen. Die Vorrichtungen
wurden mit Multimode-Bereichen verschiedener Längen (l), sowohl mit und ohne
Kupfermetallbeschichtung hergestellt, die unter Verwendung einer
Nickelhaftschicht auf die interne Oberfläche der Hohlkern-Wellenleiterstruktur
aufgebracht wurde.
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Die
erste Kurve 100 zeigt die Gesamttransmission des Lichts
durch Zweifach-Hohlkern-MMI-Aufteiler, während die zweite Kurve 102 die
Lichttransmission durch Zweifach-Hohlkern-MMI-Aufteiler zeigt, deren
interne Oberflächen
mit einer Kupfermetallbeschichtung versehen sind. Aus den experimentellen
Daten ist ersichtlich, dass die Verwendung einer Kupfermaterialschicht
an der inneren Oberfläche
des Hohlkern-Strahlteilers den Transmissionswirkungsgrad der Vorrichtung
nahezu verdoppelt. Dies macht die Vorrichtung zu einer praktischen
Alternative für
Vollkernvorrichtungen.
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In
der 5 sind mehrere Anwendungen schematisch
dargestellt, bei denen Hohlkern-Zweifachaufteiler-/-zusammenführungs-MMI-Vorrichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
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Die 5a zeigt einen Verstärker 110. Der Verstärker 110 weist
eine Aufteilungsstufe 112, einen Diodenfeldverstärker 114 und
eine Zusammenführungsstufe 116 auf.
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Die
Aufteilungsstufe 112 weist einen ersten Zweifach-MMI-Aufteiler 118 und
zwei sekundäre
Zweifach-MMI-Aufteiler 120 und 122 auf. Jeder
der Zweifach-MMI-Aufteiler 118, 120 und 122 weist
einen einzelnen Eingangs-Wellenleiter 124, zwei Ausgangs-Wellenleiter 126 und
einen zentralen Multimode-Bereich 128 auf. Die Eingänge der
sekundären
Zweifach-MMI-Aufteiler sind mit den Ausgängen der ersten Zweifach-MMI-Aufteiler 118 verbunden.
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Der
Diodenanordnungsverstärker 114 weist
vier gesonderte Verstärkungselemente
(130a, b, c, d) auf, die zwischen den vier Ausgängen der
Aufteilungsstufe 112 und den vier Eingängen der Zusammenführungsstufe 116 optisch
an diese angeschlossen sind. Laserdiodenanordnungen dieses Typs
sind den Fachleuten wohlbekannt.
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Die
Zusammenführungsstufe 116 weist
ein Paar Zweifach-MMI-Zusammenführungen 132 und 134 und
eine zweite MMI-Zusammenführung 136 auf.
Jede der Zweifach-MMI-Zusammenführungen 132, 134 und 136 weist
ein Paar Eingangs-Wellenleiter 138, einen einzelnen Ausgangs-Wellenleiter 140 und
einen zentralen Multimode-Bereich 128 auf. Die Ausgänge des
Zweifach-MMI-Zusammenführungspaars 132 und 134 sind
mit den Eingängen
der zweiten MMI-Zusammenführung 136 verbunden.
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Beim
Betrieb teilt die Aufteilungsstufe 112 einen einfallenden
Lichtstrahl 142 in vier Strahlen gleicher Intensität auf. Der
vierelementige Diodenfeldverstärker 114 verstärkt dann
jeden dieser vier Strahlen, bevor diese in der Zusammenführungsstufe 116 zusammengeführt werden.
Im Ergebnis ergibt sich so ein verstärkter resultierender Ausgangsstrahl 144.
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In
der 5b ist eine Resonatorstruktur 150 gezeigt.
Der Resonator 150 entspricht im Grunde einem auf sich selbst
zurückgefalteten
Verstärker
der Art, wie er unter Bezugnahme auf die 5a beschrieben
wurde.
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Der
Resonator 150 weist nur eine einzige MMI-Stufe 152 auf,
die eine erste Zweifach-MMI-Aufteilung/Zusammenführung 154 und zwei
sekundäre
Zweifach-MMI-Aufteilung/Zusammenführungen 156 und 158 umfasst.
Jede der MMI-Aufteilung/Zusammenführungen 154, 156 und 158 weist
einen ersten Wellenleiter 160, zwei zweite Wellenleiter 162 und
einen Multimode-Bereich 128 auf. Die zwei zweiten Wellenleiter
der ersten Zweifach-MMI-Aufteilung/Zusammenführung 154 sind mit
dem ersten Wellenleiter der zwei sekundären Zweifach-MMI-Aufteilung/Zusammenführungen 156 und 158 optisch
verbunden. Der Resonator weist auch einen voll reflektierenden Spiegel 164 und
einen teilweise reflektierenden Spiegel 166, sowie einen
vierelementigen Diodenfeldverstärker 114 auf.
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Beim
Betrieb führt
die MMI-Stufe 152 sowohl eine Aufteilungs- als auch Zusammenführungsfunktion aus,
wobei der Resonator eine Lichtverstärkung bietet. Der teilweise
reflektierende Spiegel 166 erlaubt das Auskoppeln von einem
Teil des Lichts als Ausgangsstrahl 168.
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Auch
wenn die Verstärker
und Resonatoren, die unter Bezugnahme auf die 5 beschrieben
wurden, unter Verwendung bekannter MMI-Aufteilung/-Zusammenführungen
hergestellt werden könnten,
wird die Verwendung von MMI-Vorrichtungen der unter Bezugnahme auf
die 3 und 4 beschriebenen Art bevorzugt.
Die Verwendung von Hohlkern-Wellenleitern ohne die Beschichtung
mit einem geringem Brechungsindex würde die kumulativen Verluste,
die mit jeder MMI-Aufteilung/Zusammenführung in dem System verbunden
sind, erhöhen,
wodurch sich die Lichtverstärkung
des Diodenfeldverstärkers 114 verringert.
Ebenso würden,
falls Vollkern- (z. B. GaAs) MMI-Aufteilungen/Zusammenführungen
verwendet werden würden,
die mit der Zusammenführungsstufe
verbundenen Leistungsdichten eine signifikante Degradierung des
Vollkernmaterials zur Folge haben. Die vorliegende Erfindung ermöglicht daher
optische Verstärker
und Resonatoren mit einem hohen Leistungsumsetzungsvermögen.
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In
der 6 ist ein weiteres Beispiel für die vorteilhafte
Verwendung von Hohlkern-MMI-Vorrichtungen gemäß der vorliegenden Erfindung
abgebildet.
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6a zeigt einen 1-zu-4-zu-1-fach-Verstärker. Der
Verstärker
weist eine erste Vierfach-MMI-Aufteilung 180 mit einem
ersten Wellenleiter 182, einem Multimode-Bereich 184 und
vier zweiten Wellenleitern 186 auf. Außerdem ist ein vierelementiger
Diodenfeldverstärker 114 zusammen
mit einer zweiten Vierfach-MMI-Zusammenführung 190 vorgesehen.
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Während des
Betriebs wird einfallendes Licht 192 in den ersten Wellenleiter 182 der
ersten Vierfach-MMI-Aufteilung 180 eingekoppelt. Die erste
Vierfach-MMI-Aufteilung 180 teilt das Licht gleichmäßig auf die
vier zweiten Wellenleiter 186 auf und leitet das Licht
an den vierelementiger Diodenfeldverstärker 114 weiter.
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Aus
den vier zweiten Wellenleitern der ersten MMI-Aufteilung 180 austretendes
Licht wird jeweils von einem Element des vierelementigen Diodenfeldverstärkers 114 verstärkt, bevor
es in die zweiten Wellenleiter der zweiten Vierfach-MMI-Zusammenführung 190 eintritt.
Die zweite Vierfach-MMI-Zusammenführung 190 führt dann
die vier verstärkten
Lichtstrahlen zu einem einzigen und verstärkten Ausgangsstrahl 194 zusammen.
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Ungleich
den oben beschrieben Zweifachaufteilungen müssen jedoch die Phasen der
vier Lichtstrahlen, die in die MMI-Zusammenführung 190 eintreten,
berücksichtigt
werden. Eine solche Berücksichtigung
der Phase ist nur erforderlich, wenn die MMI-Vorrichtungen zur Aufteilung
und Zusammenführung
von drei oder mehr Strahlen (d. h. bei N ≥ 3) unter Verwendung der kürzestmöglichen
Länge für den Multimode-Bereich
ausgelegt sind.
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Wie
oben unter Bezugnahme auf die 2 beschrieben
ist, kann man eine N-fach-Aufteilung mit der kürzesten Länge für den Multimode-Bereich erhalten,
wenn die MMI-Vorrichtung einen Multimode-Bereich der Breite W und der Länge LN = W2/Nλ aufweist.
Hierbei ist zu beachten, dass die Wellenlänge λ der Wellenlänge des Lichts in dem Multimode-Bereich
entspricht (d. h. der Vakuumwellenlänge des Lichts multipliziert
mit dem Brechungsindex des Kernmaterials).
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Mit
den Notationen für
den Achsabstand (p) der Feldelemente und der Multimode-Leiterlänge (l)
kann für
eine N-fach-Aufteilung geschrieben werden:
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Hierin
bedeutet p den Abstand der zweiten Wellenleiter voneinander (z.
B. den Abstand zwischen den vier Wellenleitern 186 der
MMI-Aufteilung 180)
und p = W/N. Aus Gleichung (1) ist ersichtlich, dass sich die Länge (l)
des Multimode-Leiterbereichs bei festgelegtem Abstand linear mit
dem Grad der Aufteilung (d. h. mit N) verändert.
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Als
Resultat des symmetrischen Aufteilungsvorgangs in Multimode-Wellenleitern werden
unter Beachtung der oben beschriebenen geometrischen Gestaltungsregeln
N Grundmodenfelder gleicher Amplitude erzeugt. Die Phasen der resultierenden
Felder sind jedoch nicht gleich, sondern durch die folgende Beziehung bestimmt:
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Im
Falle einer Vierfachaufteilung (d. h. N = 4) betragen die relativen
Phasen der vier Ausgangsfelder daher 3 / 8π, – 1 / 8π, – 1 / 8π bzw. 3 / 8π.
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Um
unter Verwendung einer Vierfachzusammenführung vier Strahlen mit gutem
Wirkungsgrad zusammenzuführen,
müssen
die Phasen der in den Multimode-Wellenleiterbereich eintretenden
Felder Werte annehmen, die das exakte Phasenkonjugat der beim Aufteilungsvorgang
erzeugten darstellen. Mit anderen Worten müssen die Phasen der vier an
dem Multimode-Bereich der MMI-Zusammenführung 190 anliegenden
Eingangsfelder für
eine Zusammenführung
mit gutem Wirkungsgrad – 3 / 8π, 1 / 8π, 1 / 8π bzw. – 3 / 8π betragen.
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Gemäß dem oben
Angeführten
werden zwischen der MMI-Aufteilung
180 und der MMI-Zusammenführung
190 vorteilhaft
Phasendifferenzen eingebracht, die die Einhaltung dieser Phasenbedingungen
ermöglichen.
Als allgemeiner Ausdruck sind die zwischen einer 1-auf-N-fach-Aufteilung
und einer N-auf-1-fach-Zusammenführung
erforderlichen Phasendifferenzen gegeben durch:
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Zum
Bewirken der erforderlichen Phasendifferenzen ist in dem 1-zu-4-zu-1-Verstärker von 6(a) an jedem der vier zweiten Wellenleiter 186 der
MMI-Zusammenführung 190 eine
Phasenverschiebungseinrichtung 196 vorgesehen. Die Phasenverschiebungseinrichtungen 196 umfassen
Modifikationen der physischen Länge
der Leitungen, die die MMI-Zusammenführung 190 speisen.
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Den
Fachleuten sind außerdem
zahlreiche alternative Verfahren zum Erzeugen der erforderlichen Phasenverschiebungen
bekannt. Zum Beispiel könnte
der Strom in jedem Element des Diodenfeldverstärkers 114 modifiziert
werden. Alternativ könnten,
um die erforderliche Phasenverschiebung zu erhalten, die optische Weglänge innerhalb
des Diodenfeldverstärkers 114 abgeändert, bzw.
der effektive Brechungsindex eines Abschnitts des Wellenleiters
oder des Diodenfeldverstärkers 114 modifiziert
werden.
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Die 6b veranschaulicht einen Resonator, der
eine einzige Vierfach-MMI-Aufteilung/Zusammenführung 200 und einen
vierelementigen Diodenfeldverstärker 114 aufweist.
Die Vierfach-MMI-Auftei lung/Zusammenführung 200 weist einen
Multimode-Bereich 184, einen ersten Wellenleiter 182 und
vier zweite Wellenleiter 186 auf. An jeder der vier zweiten
Wellenleiter 186 ist eine Phasenverschiebungseinrichtung 204 vorgesehen.
Der Resonator weist außerdem
einen voll reflektierenden Spiegel 164 und einen teilweise
reflektierenden Spiegel 166 auf.
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Der
Resonator ist im Grunde ein auf sich selbst zurück gefalteter Verstärker, bei
dem ein doppelter Durchgang durch die Vierfach-MMI-Aufteilung/Zusammenführung 200 im
Ergebnis zu einer Lichtverstärkung führt. Da
das Licht die Phasenverschiebungseinrichtung 204 bei jedem
doppelten Durchgang durch die Vorrichtung zweimal passiert, ist
die von der Phasenverschiebungseinrichtung 204 bewirkte
Phasenverschiebung halb so groß wie
in Gleichung (3) oben für
die Verstärkungsvorrichtung
angegeben. Der Auskopplungsspiegel 166 ermöglicht die
Auskopplung eines Teils des Lichts als Ausgangsstrahl 202.
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Wiederum
bietet die Hohlkern-MMI-Aufteilung/Zusammenführung der unter Bezugnahme
auf die 3 und 4 beschriebenen
Art vorteilhaft die Möglichkeit
zur Handhabung großer
optischer Leistungen bei geringen Dämpfungsniveaus.
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In
der 7 ist eine alternative Ausführungsform des unter Bezugnahme
auf die 6(a) beschriebenen Verstärkers angegeben.
Der Verstärker
weist eine 7-fach-MMI-Aufteilung 210, einen siebenelementigen Diodenfeldchip 212 und
eine 7-fach-MMI-Zusammenführung 214 auf.
Die 7-fach-MMI-Aufteilung 210 weist einen Eingangs-Wellenleiter 216 und
einen Multimode-Bereich 218 auf. Die 7-fach- MMI-Zusammenführung 214 weist
einen Ausgangs-Wellenleiter 220 und einen Multimode-Bereich 218 auf.
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Sowohl
der Multimode-Bereich 218 der MMI-Aufteilung 210 als
auch die MMI-Zusammenführung 214 sind
optisch direkt an jeweils eine Seite des siebenelementigen Diodenfeldchips 212 gekoppelt.
Die Abmessungen des Multimode-Bereichs 218 der MMI-Aufteilung 210 ist
dergestalt, dass ein eingehender Grundmode, der über den Eingangs-Wellenleiter 216 in
den Bereich eintritt, in sieben Strahlen aufgeteilt wird, die an
der Grenzschicht 222 zum Diodenfeldchip 212 gleiche
Intensität
aufweisen. Die 7 Strahlen werden dann vor dem Eintritt in die MMI-Zusammenführung 214 für die Zusammenführung zur
Ausbildung eines einzelnen Strahls, der aus der Vorrichtung durch
den Ausgangs-Wellenleiter 220 austritt, von dem Diodenfeldchip 212 verstärkt. Bei
dieser Vorrichtung werden alle notwendigen Phasenverschiebungen
im Bereich des Diodenfeldchips bewirkt.
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Wie
bei den unter Bezugnahme auf die 6 beschriebenen
Verstärker-
und Resonatorvorrichtungen weist die integrierte Verstärkervorrichtung
von 7 vorteilhaft eine MMI-Aufteilung 210 und/oder
eine MMI-Zusammenführung 214 des
unter Bezug auf die 3 und 4 beschriebenen
Typs auf.
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In
der 8 ist ein Hybridverstärker gezeigt. Der hybride Verstärker weist
eine Vollkern-MMI-Aufteilung 230, sechs Phasenverschiebungseinrichtungen 232,
ein Schrägdiodenverstärkerfeld
(tapered diode amplifier array) 234 und eine Hohlkern-MMI-Zusammenführung 236 auf.
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Die
Vollkern-MMI-Aufteilung 230 ist aus GaAs gefertigt und
besitzt einen einzigen Eingangs-Wellenleiter 238, einen
Multimode-Bereich 240 und sechs Ausgangs-Wellenleiter 242.
Die Breite (w1) und Länge (l1) des
Multimode-Bereichs 240 ist so gewählt, dass ein in den Eingangs-Wellenleiter 238 eingekoppelter
Eingangsstrahl 241 auf die sechs Ausgangs-Wellenleiter 242 aufgeteilt
wird.
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Jeder
der sechs Ausgangs-Wellenleiter 242 fächert zu einer Phasenverschiebungseinrichtung 232 auf.
Die Phasenverschiebungseinrichtung 232 weist wiederum aus
GaAs hergestellte, elektrooptische Modulatoren auf, die bei Anwendung
einer geeigneten Spannung eine Phasenverschiebung des optischen
Strahls bewirken. Die bei jedem Strahl bewirkten Phasenverschiebungen
stellen sicher, dass eine Zusammenführung mit gutem Wirkungsgrad
entsprechend der obigen Gleichung (3) gesteuert wird. Außerdem kompensieren
die Phasenverschiebungseinrichtungen 232 die durch den
Auffächerungsvorgang
eingeschleppten Phasenfehler. Von der Phasenverschiebungseinrichtung 232 können auch
Phasenfehler kompensiert werden, die während des Herstellungsprozesses,
beispielsweise als Spaltfehler oder als Unregelmäßigkeiten in den Wellenleitereigenschaften,
eingeschleppt werden.
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Dabei
muss angemerkt werden, dass es neben der Einstellung geeigneter
Phasendifferenzen für
eine Zusammenführung
mit gutem Wirkungsgrad auch erforderlich ist, dass die Strahlen
gleiche Amplituden aufweisen. Eine Korrektur auf gleiche Amplituden
kann auf verschiedene Weisen erreicht werden, die den Fachleuten
bekannt sind. Zum Beispiel kann an jedem Ausgangs-Wellenleiter 242 vor
den Phasenverschiebungseinrichtungen 232 ein (nicht gezeigtes)
variables Mach-Zehnder-Dämpfungsglied
angeordnet werden.
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Die
aus den Phasenverschiebungseinrichtungen 232 austretenden
phasenverschobenen Strahlen werden in ein Schrägdiodenverstärkerfeld 234 eingekoppelt,
das jeden der sechs Strahlen individuell verstärkt. Ein für diese Aufgabe geeigneter
Schrägverstärker ist
in F. Wilson et al, Electronics Letters, 7. Jan. 1999, Band 35,
Nr. 1, beschrieben.
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Nach
der Verstärkung
werden die sechs optischen Strahlen direkt in den Multimode-Bereich 244 der Hohlkern-MMI-Zusammenführung 236 eingekoppelt.
Um sicherzustellen, dass Reflexionen an der Grenzflächen zwischen
den Festkörperelementen
des Schrägdiodenverstärkerfelds 234 und
dem Hohlkern-Multimodebereich 244 minimiert werden, ist
eine Antireflexbeschichtung 246 vorgesehen.
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Die
Breite (w2) und die Länge (l2)
des Multimode-Bereichs 244 sind so gewählt, dass die in den Bereich eintretenden
sechs verstärkten
Strahlen zusammengeführt
werden und der verstärkte
Ausgangsstrahl 247 die Vorrichtung durch den Ausgangs-Wellenleiter 248 verlässt. Es
wird angemerkt, dass die Vollkern-MMI-Aufteilung 230 und
die Hohlkern-MMI-Zusammenführung 236 unterschiedliche
Abmessungen aufweisen, da sich die Brechungsindizes von GaAs und
Luft unterscheiden (ersteres etwa 3,5 im Vergleich zu 1,0 für das zweite);
dadurch sind die räumlichen
Abmessungen der Vollkern-MMI-Aufteilung 230 kleiner
als die der Hohlkern-MMI-Zusammenführung 236.
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Auch
wenn oben ein 1-zu-6-zu-1-Verstärker
beschrieben ist, ist es für
einen Fachmann selbstverständlich,
dass eine Aufteilung und Zusammenführung höheren Grades möglich ist.
Mit der Zunahme der für die
optische Zusammenführung
erforderlichen Leistung muss sich das Leistungsumsetzungsvermögen der Zusammenführung entsprechend
erhöhen.
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Bei
einem hybriden Verstärker
der in 8 beschriebenen Art werden Vollkern-MMI-Vorrichtungen zum
Aufteilen der Strahlung des einfallenden Strahls verwendet, da solche
Vorrichtungen üblicherweise
kompakter als deren Hohlkernäquivalente
sind und bei einem eingehenden Strahl niedriger Leistung eine effektive Strahlaufteilung
bieten. Beim Zusammenführen
der verstärkten
Signale können
die Vollkernvorrichtungen die höhere
Leistung jedoch nicht handhaben, ohne dass Schäden an dem Vollkernmaterial
auftreten. Die Verwendung einer MMI-Zusammenführung des unter Bezugnahme
auf die 3 und 4 beschriebenen
Typs ermöglicht
eine effektive Zusammenführung
von Strahlen hoher Intensität
ohne Gefahr einer Schädigung
des Kerns der Zusammenführungsvorrichtung.
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Die
oben beschriebenen MMI-Vorrichtungen ermöglichen eine Aufteilung in
einer Dimension (z. B. horizontal). Es können jedoch auch Aufteilungen
in einer zweiten (z. B. vertikalen) Richtung vorgesehen werden, wie
es in der Druckschrift
US 5 410
625 unter Bezugnahme auf die
17 und
18 dieser Druckschrift beschrieben ist.
Auf diese Weise kann ein einzelner Eingangsstrahl in M × N Strahlen
aufgeteilt werden. Die zweidimensionale Aufteilung kann als N-fache
Aufteilung in einer ersten Dimension (z. B. horizontal) und als
M-fache in einer zweiten Dimension (z. B. vertikal) angesehen werden.
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Für den Fall,
dass ein symmetrisches Feld in einem rechteckförmigen Wellenleiter eingespeist
wird, der eine Multimode-Ausbreitung in zwei Dimensionen unterstützt, kann
die M-fache und N-fache Aufteilung angegeben werden durch:
worin W
1 die
Leiterbreite und W
2 die Leitertiefe bedeuten,
p und q Ganzzahlen sind und λ die
Wellenlänge
des sich ausbreitenden Lichts darstellt. Daher erhält man ein
M × N-Feld
durch Wahl von pW
1 und qW
2 so,
dass die Bedingung
erfüllt ist.
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Für den Fall,
dass ein asymmetrisches Feld in einen rechteckförmigen Leiter, der eine Multimode-Ausbreitung
in zwei Dimensionen unterstützt,
eingespeist wird, kann die M-fache und die N-fache Aufteilung angegeben
werden durch:
wobei W
1 die
Leiterbreite und W
2 die Leitertiefe angeben,
p und q Ganzzahlen sind und λ die
Wellenlänge
des sich ausbreitenden Lichts darstellt. Auch hier kann ein M × N-Feld
erzielt werden, indem pW
1 und qW
2 so gewählt
werden, dass die Bedingung
erfüllt ist. Außerdem verhält sich das Einspeisen eines
asymmetrischen Grundmodes in den Multimode-Wellenleiterbereich analog
zum Eingeben eines Multimode-Felds.