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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Blutbehandlungsvorrichtung durch
extrakorporale Zirkulation.
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Die
Durchführung
einer Hämodialysesitzung erfordert
die Antikoagulation vom Blut, das in der extrakorporalen Zirkulationsleitung
fließt,
um die Koagulation des Blutes in Berührung mit synthetischen Materialien
(Zirkulationsleitungen, Faser des Dialysegeräts) zu verhindern. Seht oft
wird diese Antikoagulation durch die Verwendung von Heparin durchgeführt, das
für seine
Antikoagulationseigenschaften bekannt ist. Das Heparin wird durch
Vorinfusion in die arterielle Leitung der Vorrichtung injiziert
und so liegt im ganzen extrakorporalen Blutkreislauf vor, ausgehend
von Vorinfusion bis zur Wiederinjektion ins Blut des Patienten.
Folglich werden dem Patienten Heparindosen durch den Blutrücklauf verabreicht.
Auch wenn es notwendig ist, die Koagulation in der extrakorporalen
Zirkulationsleitung zu verhindern, kann die Gefahr von Bluten des
Patienten in einigen Fällen schädlich sein,
insbesondere für
Patienten mit einer hohen Hämorragiegefahr
(z. B. in den Tagen nach einem wichtigen chirurgischen Eingriff)
oder für
Patienten mit einer Hypersensibilität zu Heparin. Die Antikoagulationsbehandlung
durch Heparin kann sich deshalb als gefährlich für den Patienten aufgrund der
Injektion von Heparin durch den Blutrücklauf zum Patienten erweisen.
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1 zeigt
eine Blutbehandlungsvorrichtung durch extrakorporale Zirkulation 1 nach
dem Stand der Technik, umfassend einen Filter 2 mit einem
ersten Abteil 3 und einem zweiten Abteil 4, die
durch eine semipermeable Membran 5 voneinander getrennt
sind. Die Vorrichtung umfasst eine arterielle Leitung 6,
die mit dem ersten Abteil 3 des Filters zur Zirkulation
des von einem Patienten 7 entnommenen Blutes verbunden
ist, und eine venöse
Leitung 8 am Ausgang vom ersten Abteil des Filters. Ein
Vorinfusionskanal 9 ist mit einem Behälter 10 verbunden,
der eine Heparinlösung
enthält
und an die arterielle Leitung 6 angeschlossen ist, wobei
die Lösung
die Funktion hat, die Blutkoagulation au ßerhalb des Körpers des
Patienten zu verhindern, ein Dränskanal 11 am Ausgang
vom zweiten Abteil 4 des Filters. Ein Luftabscheider 12 ist
an die venöse
Leitung 8 angeschlossen, und eine Klemme 14 befindet
sich an der venöse Leitung 8 abwärts vom
Luftabscheider 12, d. h. abwärts in der Richtung der Blutzirkulation
in der venösen
Leitung 8. Die Klemme ermöglicht die Stillung des Blutflusses
bei der Erfassung von Luftblasen durch den Detektor 13 vor
dem Rücklauf
des Blutes zum Patienten 7.
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Wie
es oben genannt wurde, wirkt daher die Heparinlösung gegen die Blutkoagulation
sowohl in der ganzen Vorrichtung 1 als auch im Körper des
Patienten aus. Folglich können
sich der Rücklauf
und die Injektion von Heparin in den Körper des Patienten 7 als
gefährlich
erweisen.
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Die
Patentanmeldung
PCT/EP00/03583 (
WO 0064456 ) beschreibt eine
Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Sie betrifft eine
Substitutionsinfusionsflüssigkeit,
insbesondere zur Verwendung bei der Hämofiltration von Blut, und
eine Lösung
von Zitrat-Antikoagulationsstoff zur lokalen Antikoagulation. Um
die Blutkoagulation während
einer Hämodialysesitzung
zu verhindern, ist es bekannt, daß die Zitrat-Ionen als Antikoagulationsstoff
verwendet werden können.
Die Zitrat-Ionen, die zum Blut im extrakorporalen Kreislauf zugegeben
werden, bevor sie in die künstliche
Niere gelangen, wirken als Antikoagulationsstoffe aus. Daher wird
die Gefahr von Blutenskomplikationen bedingt durch die systematische
Antikoagulation verhindert. Bei der Hämofiltration fließt ein Teil
der Zitrat-Ionen durch die künstliche Niere
durch. Die Zitrat-Ionen wirken als Antikoagulationsstoffe nur im
extrakorporalen Kreislauf aus, da, wenn sie in den systemischen
Kreislauf des Patienten gelangen, werden sie schnell zu Bikarbonat-Ionen
metabolisiert. Die Patentanmeldung
PCT/EP00/03583 betrifft
eine Lösung
mit einer bestimmten Zusammensetzung.
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2 zeigt
eine Blutbehandlungsvorrichtung durch extrakorporale Zirkulation
1,
wie sie in der Patentanmeldung
PCT/EP00/03583 beschrieben
ist. Diese Vorrichtung
1 umfasst einen Filter
2 mit
einem ersten Abteil
3 und einem zweiten Abteil
4,
die durch eine semipermeable Membran
5 voneinander getrennt
sind. Die Vorrichtung umfasst eine arterielle Leitung
6,
die mit dem ersten Abteil
3 des Filters zur Zirkulation
des von einem Patienten
7 entnommenen Blutes verbunden
ist, und eine venöse
Leitung
8 am Ausgang vom ersten Abteil des Filters. Ein
Vorinfusionskanal
9 enthaltend einen Antikoagulationsstoff, Trinatriumzitrat,
ist mit einem Behälter
10 verbunden, der
eine Lösung
von Zitrat-Ionen enthält
und an die arterielle Leitung
6 angeschlossen ist, wobei
die Lösung
die Funktion hat, die Blutkoagulation außerhalb des Körpers des
Patienten zu verhindern. Ein Dränskanal
11 ist
am Ausgang vom zweiten Abteil
4 des Filters angeschlossen
und ein Luftabscheider
12 ist an die venöse Leitung
8 angeschlossen.
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Die
venöse
Leitung (8) umfasst neben dem Blasenfänger 12 einen Kanal 13,
der mit einem Behälter 14 verbunden
ist, der eine Lösung
zur Wiederherstellung des ionischen Gleichgewichtes des Blutes enthält. Tatsächlich macht
die Zitratlösung
das Blut antikoagulierbar, indem sie es aufwärts vom Filter entkalkt. Dieser
Kanal 13 ist abwärts
vom Blasenfänger 12 angeschlossen,
d. h. abwärts
in der Richtung der Blutzirkulation in der venösen Leitung vor dem Blutrücklauf zum
Patienten 7. Um eine richtige Hämostase wiederherzustellen,
sollte nämlich
das ionische Gleichgewicht des Blutes am Ausgang des Filters wiederhergestellt
werden, insbesondere indem es rekalzifiziert wird.
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Das
Lehren dieser Schrift umfasst eine Sicherheitsvorrichtung zur Erfassung
von Luftblasen, die sich am Anfang der venösen Leitung befinden könnten. Dagegen
sieht die beschriebene Vorrichtung kein Sicherheitsmittel zur Erfassung
und zum Fangen von Luftblasen vor, die sich in der an die venöse Leitung
angeschlossene Nachinfusionsleitung befinden könnten, so daß ein Luftrücklauf in
den systemischen Kreislauf des Patienten möglich und sehr gefährlich für den letzteren
ist.
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Um
dieses Problem zu lösen,
hat der Fachmann vorgesehen, die Nachinfusion enthaltend eine Substitutionsinfusionslösung unmittelbar
an den Blasenfänger
der venösen
Leitung und nicht abwärts
davon anzuschließen.
Der Blasendetektor wurde auch an diesem Blasenfänger installiert. Daher ermöglicht eine
einzige Vorrichtung sowohl eine Trennung als auch eine Erfassung
von Luftblasen, die einerseits aus der vom Filter extrahierten Blutflüssigkeit
und andererseits aus der Nachinfusionsflüssigkeit kommen.
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Bei
Versuchen mit dieser Anordnung wurde es aber gefunden, insbesondere
bei einer langen Betriebsdauer wie z. B. bei Intensivbehandlungseinheiten
mit geringeren Blutdurchflussmenge, daß das Problem der Luftblasen
zwar gelöst
ist, aber es gibt ein neues Problem, d. h. die Koagulation innerhalb des
Blasenfängers:
Tatsächlich
umfasst die Blutflüssigkeit,
die vom Filter extrahiert wurde und in den Blasenfänger gelangt,
eine Antikoagulationsflüssigkeit, die
durch Vorinfusion ins Blut des Patienten injiziert wird, wenn sie
durch die arterielle Leitung durchfließt. Außerdem empfängt auch der Blasenfänger eine Substitutionsinfusionslösung, deren
Wirkung die Neutralisation der Antikoagulationswirkung der Vorinfusionslösung ist.
Der Blasenfänger
hat einen solchen Aufbau, daß einerseits
die darin durchfließende Flüssigkeit
mit Luft in Berührung
ist und so eine Koagulationsgefahr besteht; und daß andererseits,
da der Blasenfänger
einen größerem Durchmesser
als den Durchmesser der venösen
Leitung hat, die Flüssigkeitsdurchflussmenge
noch mehr reduziert und das Koagulationsphänomen noch mehr gesteigert ist.
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Im
Stand der Technik ist auch das Patent
US-5,330,425 (Utterberg)
bekannt, betreffend nur die Injektion von Arzneimitteln oder dergleichen
in die venöse
Leitung. In diesem Patent befürchtet
man, daß einige
Arzneimittel im venösen
Abteil seitlich gefangen werden können, worin die Blutgeschwindigkeit geringer
ist. Mit einer Hämodialysemaschine
umfassend eine Anordnung Luftdetektor/Leitungsklemme, die an der
venösen
Leitung typischerweise mindestens 3,08 cm (2 Zolle) unter dem venösen Abteil
montiert ist, ist es möglich,
eine venöse
Blutleitung zu erhalten, worin eine Injektionsstelle am Rohr abwärts vom
venösen
Abteil, bereits aufwärts
von der Anordnung Luftdetektor/Leitungsklemme, liegt.
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Einen
anderen Stand der Technik stellt das Patent
US-4,490,135 (Troutner) dar, betreffend
ein Hämodialysesystem
mit einziger Nadel, das zwei Luftdetektoren an der venösen Leitung
aufweist.
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Daher
entsteht das zweifache Problem der Blasenerfassung in jeder der
zwei Flüssigkeiten durch
eine Vorrichtung mit einem einfachen Aufbau, sowie der Verhinderung
der Blutkoagulation im ganzen extrakorporalen Kreislauf.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung
zur Lösung
dieses Problems bereitzustellen.
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Um
diesen Zweck zu erreichen, wird es erfindungsgemäß eine Blutbehandlungsvorrichtung
durch extrakorporale Zirkulation (101) nach Anspruch 1 vorgesehen.
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Andere
Vorteile und Merkmale der Erfindung werden durch die folgende Beschreibung
erläutert.
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Es
wird auf die beigefügten
Zeichnung Bezug genommen, worin:
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1 den
Stand der Technik betreffend eine Einrichtung zur extrakorporalen
Blutbehandlung mit Antikoagulationsverhinderung durch Heparin zeigt;
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2 den
Stand der Technik betreffend eine Einrichtung zur extrakorporalen
Blutbehandlung mit Antikoagulationsverhinderung durch Zitrat zeigt;
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3 zeigt
die erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung
durch extrakorporale Zirkulation zeigt;
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4 eine
Einwegleitung zur Blutbehandlung durch extrakorporale Zirkulation
zeigt.
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3 zeigt
die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur extrakorporalen Blutbehandlung, die für eine Dialysebehandlung geeignet
ist. Die Blutbehandlungsvorrichtung durch extrakorporale Zirkulation 101 umfasst
einen Filter 102 mit einem ersten Abteil 103 und
einem zweiten Abteil 104, die durch eine semipermeable
Membran 105 voneinander getrennt sind. Anhängig von
der Membran kann der Filter (102) ein Hämofilter, ein Plasmafilter,
ein Dialysegerät
oder ein Filter anderen Typs sein. Bei der Membran sind die verwendeten
Membranen Hohlfasermembranen oder Platten- oder Hüllenmembranen. Eine
arterielle Leitung 106 ist mit dem ersten Abteil 103 des
Filters zur Zirkulation des von einem Patienten 107 entnommenen
Blutes verbunden. Eine venöse
Leitung 108 ist am Ausgang vom ersten Abteil 103 des
Filters angeschlossen. Ein Vorinfusionskanal 109 für einen
lokalen Antikoagulationsstoff ist an die arterielle Leitung 106 angeschlossen.
Ein Dränskanal 110 ist
am Ausgang vom zweiten Abteil 104 des Filters verbunden.
Ein Luftabscheider 111 befindet sich an der venösen Leitung 108 und
eine Nachinfusionsleitung 112 für eine Lösung, die den ionischen Gleichgewicht
des Blutes mindestens teilweise wiederherstellt, befindet sich abwärts – d. h.
abwärts
in der Richtung der Blutzirkulation in der venösen Leitung 108 – des Luftabscheiders 111.
Schließlich
befindet sich ein Luftdetektor 113 abwärts von der Nachinfusionsleitung 112.
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Kein
anderer Luftabscheider ist abwärts
vom Luftdetektor 113 eingeschaltet. Der Luftabscheider 111 kann
der einzige Luftabscheider in der venösen Leitung 108 sein
und enthält
keinen Luftdetektor.
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Dadurch
sind die Luftblasen, die durch der Nachinfusion verursacht werden
können,
noch trennbar mit einer Leitung umfassend einen einzigen Luftabscheider
sein, ohne zu einer ungewünschten
Koagulation im extrakorporalen Kreislauf, insbesondere im Luftabscheider,
zu führen.
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Die
venöse
Leitung 108 umfasst einen Kanal, der eine Verschlussmittel 114 abwärts vom
Luftdetektor aufnehmen kann. Das Verschlussmittel 114 umfasst
eine Klemme oder ein Ventil anderen Aufbaus. Bei einer Lufterfassung
ermöglicht
dieses Mittel, den Blutrücklauf
zum Patienten zu stillen, um die erfassten Luftblasen entfernen
zu können.
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Die
Nachinfusionsleitung 112 ist unmittelbar aufwärts vom
Luftdetektor 113 installiert.
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Kein
Leitungsanschluss oder Injektionsbereich wird an der venösen Leitung 108 zwischen
dem Luftdetektor 113 und dem Anschluss 139 der
venösen
Leitung an dem Patienten vorgesehen. Der Anschluss ist zur Verbindung
mit dem Gefäßzugangsvorrichtung
des Patienten (in den Figuren nicht gezeigt) geeignet, die eine
Nadel oder Katheter sein kann.
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Außerdem ist
der Luftdetektor 113 so nah wie möglich am Anschluss der venösen Leitung
(108) an dem Patienten verbunden, z. B. 2 Zentimeter entfernt,
gerade aufwärts
von der Gefäßzugangsvorrichtung.
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Die
Antikoagulationskraft der Vorinfusionslösung wird daher im möglichst
größten Teil
der Vorrichtung verwendet.
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Der
Luftabscheider 111 umfasst einen Blasenfänger.
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Die
lokale Antikoagulationslösung
enthält
Zitrat-Ionen, z. B. Trinatriumzitratdihydrat oder eine Lösung von
Anticoagulant Citrate Dextrose – als „ACD" benannt – umfassend
Trinatriumzitratdihydrat und Zitronensäuremonohydrat.
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Die
den Gleichgewicht des Blutes mindestens teilweise wiederherstellende
Lösung
enthält
Kalzium-Ionen. Diese Lösung
kann eine isotonische Lösung
umfassend Kalzium-, Kalium- und Magnesiumchlorid enthalten.
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Die
arterielle Leitung 106 ist mit einem ersten Mittel zur
Einstellung der Blutdurchflussmenge 115 operativ verbunden.
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Die
Vorinfusionsleitung 109 ist mit der arteriellen Leitung
aufwärts
von allen Mitteln zur Einstellung der Flüssigkeitsdurchflussmenge 115 an
der arteriellen Leitung 108 in der Richtung der Blutzirkulation
verbunden, z. B. aufwärts
von der Blutpumpe 115.
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Die
Vorinfusionsleitung 109 ist mit der arteriellen Leitung 106 so
nah wie möglich
am Anschluss der arteriellen Leitung an dem Patienten verbunden.
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Die
Antikoagulationskraft der Vorinfusionslösung wird daher so früh wie möglich im
extrakorporalen Kreislauf verwendet.
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Die
Vorinfusionsleitung ist mit einem zweiten Mittel zur Einstellung
der Flüssigkeitsdurchflussmenge 119 operativ
verbunden.
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Die
Nachinfusionsleitung 112 ist mit einem dritten Mittel zur
Einstellung der Flüssigkeitsdurchflussmenge 121 operativ
verbunden.
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Die
Dränsleitung 110 am
Ausgang vom zweiten Abteil 104 des Filters 102 umfasst
ein viertes Mittel zur Einstellung der Flüssigkeitsdurchflussmenge 123 und
ein erstes Mittel zur Messung der Flüssigkeitsdurchflussmenge 124.
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Eine
Rechen- und Steuereinheit (CPU) 125 ermöglicht den Empfang der Signalen,
die von einem ersten Mittel zur Messung der Flüssigkeitsdurchflussmenge 124 ausgesandt
werden, und die Steuerung eines oder mehreren Mitteln zur Einstellung
der Durchflussmenge (115, 119, 121, 123),
um eine Hämofiltrationsbetriebsart
anzusteuern.
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Die
Blutbehandlungsvorrichtung durch extrakorporale Zirkulation 101 umfasst
eine Eingangsleitung 126 zum zweiten Abteil 104 des
Filters 102, die mit einer Dialyseflüssigkeitsquelle 127 verbindet,
z. B. einem Behälter
von sterilisierter Flüssigkeit
oder einer Vorrichtung zur Online-Vorbereitung von Flüssigkeit.
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Die
Zitrat-Ionen binden sich natürlich
mit Kalzium-Ionen, daraufhin enthält die Dialyseflüssigkeit keine
Kalzium-Ionen: Dadurch wird die Reaktion des Zitrats in der Vorinfusion
mit Kalzium, das in der Dialyseflüssigkeit enthalten würde, verhindert.
Das Zitrat in der Vorinfusion reagiert daher nur mit dem Kalzium im
Blut, so daß die
Antikoagulationskraft des Zitrats durch die Dialyseflüssigkeit
nicht reduziert wird.
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Die
Eingangsleitung 126 umfasst ein fünftes Mittel zur Einstellung
der Flüssigkeitsdurchflussmenge 128 und
ein zweites Mittel zur Messung der Flüssigkeitsdurchflussmenge 129.
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Eine
Rechen- und Steuereinheit (CPU) 125 ermöglicht den Empfang der Signalen,
die von einem oder mehreren Mitteln zur Messung der Flüssigkeitsdurchflussmenge
(124, 129) ausgesandt werden, und die Steuerung
eines oder mehreren Mitteln zur Einstellung der Flüssigkeitsdurchflussmenge
(115, 119, 121, 123, 128),
um eine Hämofiltrations-
oder Hämodiafiltrationsbetriebsart
anzusteuern.
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Jedes
Mittel zur Einstellung der Flüssigkeitsdurchflussmenge
(115, 119, 121, 123, 128)
umfasst eine Pumpe oder ein Ventil. Jedes Mittel zur Messung der
Flüssigkeitsdurchflussmenge
(124, 129) umfasst einen Durchflussmesser.
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Eine
erste Waage 130 ermöglicht
das Wiegen eines ersten Behälters 131,
der mit der Vorinfusionsleitung 109 verbunden ist und die
Vorinfusionsflüssigkeit
enthält;
und eine zweite Waage 132 ermöglicht das Wiegen eines zweiten
Behälters 133, der
mit der Nach infusionsleitung 112 verbunden ist und die
Nachinfusionsflüssigkeit
enthält.
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Die
Rechen- und Steuereinheit 125 ermöglicht den Empfang der Signalen,
die von mindestens einer der beiden Waagen (130, 132)
ausgesandt werden. Sie steuert ein oder mehrere Mittel zur Einstellung
der Flüssigkeitsdurchflussmenge
(119, 121), indem sie die aktuelle Durchflussmenge
oder ein von der aktuellen Durchflussmenge abhängiges Parameter periodisch
berechnet.
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Die
Mengen von Antikoagulationsstoff und von Lösung zur Wiederherstellung
des ionischen Gleichgewicht können
bekannt sein und während
der Behandlung überwacht
werden. Wenn die benannten Gewichte bekannt sind, kann die Steuereinheit
(125) die Mittel zur Einstellung der Flüssigkeitsdurchflussmenge direkt
ansteuern, um eine gewünschte
Menge von Vorinfusionslösung
und/oder von Nachinfusionslösung
im extrakorporalen Kreislauf zu erhalten.
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4 zeigt
die venöse
Einwegleitung 108 zur Verwendung in einem Kreislauf zur
extrakorporalen Zirkulation von Blut, das einer Vorinfusion von
Antikoagulationsstoff unterworfen wurde, umfassend einen ersten
Kanal 134 mit einem ersten Anschluss 135 zur Verbindung
eines Filters, und einem zweiten Anschluss 136. Ein Luftabscheider 111 ist
an den zweiten Anschluss 136 abwärts – d. h. abwärts in der Richtung der Blutzirkulation – vom ersten
Kanal 134 angeschlossen. Die venöse Einwegleitung 108 umfasst
ebenfalls einen zweiten Kanal 137 mit einem dritten Anschluss 138 zur
Verbindung des Ausgangs des Luftabscheiders 111, und einem
vierten Anschluss 139 zur Verbindung des Blutzugangs eines Patienten.
Ein fünfter
Anschluss 140 ist zur Verbindung einer Nachinfusionsleitung 112 für eine den
ionischen Gleichgewicht des Blutes mindestens teilweise wiederherzustellende
Lösung
vorgesehen, wobei der fünfte
Anschluss 140 in Fluidverbindung mit dem zweiten Kanal 137 steht.
Die Leitung umfasst weiter einen ersten Abschnitt 141 des
zweiten Kanals 137, der mit dem Luftdetektor 113 zusammenwirken kann
und sich abwärts
vom fünften
Anschluss 140 befindet.
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Der
erste Abschnitt 141 ist optisch gekennzeichnet, z. B. durch
unterschiedliche Farben, durch eine Ausprägung, durch ein Rohr mit unterschiedlichem
Material, unterschiedlicher Gestalt oder unterschiedlicher Größe bezüglich der
restlichen Leitung.
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Die
Nachinfusionsleitung 112 ist an den fünften Anschluss 140 zur
Infusion der den ionischen Gleichgewicht des Blutes mindestens teilweise
herzustellenden Lösung
angeschlossen.
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Der
fünfte
Anschluss 140 der venösen
Leitung wird an den zweiten Kanal 137 so nah wie möglich am
vierten Anschluss 139 angeschlossen.
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Kein
Leitungsanschluss oder Injektionsbereich ist zwischen dem fünften Anschluss 140 der Nachinfusionsleitung
und dem vierten Anschluss 139 der venösen Leitung vorgesehen.
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Die
Antikoagulationskraft der Vorinfusionslösung wird daher so spät wie möglich und
im möglichst
größten Teil
des extrakorporalen Blutkreislaufs verwendet.
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Bei
dem fünften
Anschluss 140, der sich am zweiten Kanal 137 befindet,
kann es sich um einen entfernbaren Anschluss. Alternativ kann der
Anschluss 140 einen Endabschnitt des an der Leitung 137 befestigten
Rohrs 112 umfassen.
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Kein
anderer Luftabscheider ist abwärts
vom ersten Abschnitt 141 des zweiten Kanals 137,
der mit dem Luftdetektor 113 verbindbar ist, eingeschaltet.
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Der
Luftabscheider 111 kann der einzige Luftabscheider in der
venösen
Einwegleitung 108 sein.
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Der
Luftabscheider 111 umfasst einen Blasenfänger.
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Die
den ionischen Gleichgewicht des Blutes mindestens teilweise herzustellende
Lösung
enthält Zitrat-Ionen.
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Die
Nachinfusionsleitung 112 umfasst einen zweiten Abschnitt 143,
die mit einem Mittel zur Einstellung der Durchflussmenge der Perfusionsleitung verbindbar
ist, wobei der benannte zweite Abschnitt 143 durch die
Neigung eines Stabs, die zwei Stellen der Leitung zur Vereinfachung
der Kopplung mit der Pumpe befestigt, U-förmig gehalten.
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Der
zweite Abschnitt 143 ist optisch gekennzeichnet, z. B.
durch unterschiedliche Farben, durch eine Ausprägung, durch ein Rohr mit unterschiedlichem
Material, unterschiedlicher Gestalt oder unterschiedlicher Größe bezüglich der
restlichen Leitung.
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Der
erste Anschluss 135 des ersten Kanals 135 ist
entweder fest oder entfernbar.
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Der
zweite Anschluss 136 des ersten Kanals 134 und
der dritte Anschluss 138 des zweiten Kanals 137 sind
fest.
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Der
vierte Anschluss 139 des zweiten Kanals 137 ist
entweder fest oder entfernbar.
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Die
vorliegende Erfindung hat viele Vorteile. Die Luftblasen, die durch
die Nachinfusion verursacht werden könnten, sind nämlich noch
erfassbar durch eine Leitung mit einem einzigen Blasenfänger: Daher
ist die Vorrichtung einfach aufgebaut und kostengünstig.
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Außerdem führt die
Verwendung der benannten Vorrichtung, der benannten Leitung und
des benannten Verfahrens zu keiner ungewünschten Koagulation im extrakorporalen
Kreislauf, insbesondere im Blasenfänger, worin die Luft mit dem
Blut in Berührung
kommen kann und die Bewegungsgeschwindigkeit aufgrund des größeren Durchmessers
des Blasenfängers
als in der restlichen venöse
Leitung geringer ist als die restliche venöse Leitung. Dadurch wird eine
gute Verhinderung von Luftverabreichung erreicht.
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Die
Antikoagulationskraft der Vorinfusionslösung wird auch im möglichst
größten Teil
der Vorrichtung verwendet, denn die Vorinfusion von Antikoagulationsstoff
ist so aufwärts
wie möglich
im extrakorporalen Kreislauf und die Nachinfusion von den ionischen
Gleichgewicht wiederherzustellender Lösung ist so nah wie möglich am
Blutzugang des Patienten angeschlossen, d. h. so abwärts wie
möglich
von der venösen
Leitung. Dieses Anschließen
verhindert die Koagulation an dem ganzen Leitungsabschnitt, worin eine
Antikoagulation notwendig ist, insbesondere dort, wo das Blut mit
der Luft in Berührung
kommen kann. Die Anordnung der venösen Leitung ist noch vorteilhafter,
da sie sich aus dem Positionieren der Verabreichungsstelle der Neutralisationslösung, so daß an keiner
Stelle das Blut – das
keinen aktiven Antikoagulationsstoff mehr enthält – mit der Luft nicht in Berührung sein
kann.
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Die
Erfindung ist weiter sehr vorteilhaft bei einer langen Betriebsdauer
einer Vorrichtung, wie z. B. bei Intensivbehandlungseinheiten mit
geringerer Blutdurchflussmenge, d. h. bei einer akuten Behandlung
mit geringerer Durchflussmenge und langer Dauer.
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Es
wurde gefunden, daß die
während
der Behandlung gemessenen Dialysance-Werte so stabil bleiben wie bei einem
Antikoagulationsstoff des Typs Heparin, der in den Patienten wiederinjiziert
wird.
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Das
Antikoagulationsergebnis ist daher seht vorteilhaft, da die Koagulationszeit
zwischen der Perfusion von Antikoagulationsstoff und der Perfusion von
Neutralisationslösung
viermal bezüglich
dem im restlichen Kreislauf zirkulierenden Blut gesteigert wird.
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Schließlich wird
am Ende der Sitzung die Kompressionszeit, die zur Hämostase
der Fistel notwendig ist, reduziert bezüglich einer Behandlung mit Heparinverabreichung,
da das in den Patienten wiederinjizierte Blut seine normale Koagulationskraft
zurückgewonnen
hat.