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Diese
Erfindung bezieht sich auf eine Vielzahl von Phenylalaninenamidestern,
auf Zusammensetzungen, die diese enthalten, auf Verfahren zu ihrer
Herstellung und auf ihre Verwendung in der Medizin.
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In
den letzten Jahren ist zunehmend deutlich geworden, daß die physikalische
Interaktion von Entzündungsleukozyten
miteinander und mit anderen Zellen des Körpers bei der Regulierung der
Immun- und Entzündungsreaktionen
eine wichtige Rolle spielt [Springer, T. A., Nature, 346, 425, (1990);
Springer, T. A., Cell, 76, 301, (1994)]. Spezielle Zelloberflächenmoleküle, die
gemeinschaftlich als Zelladhäsionsmoleküle bezeichnet
werden, vermitteln viele dieser Interaktionen.
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Die
Adhäsionsmoleküle sind
auf der Grundlage ihrer Struktur in verschiedene Gruppen unterteilt
worden. Eine Familie von Adhäsionsmolekülen, von
der angenommen wird, daß sie
bei der Regulierung der Immun- und Entzündungsreaktionen eine besonders
wichtige Rolle spielt, ist die Integrin-Familie. Diese Familie von
Zelloberflächenglykoproteinen
weist eine typische nicht-kovalent verknüpfte Heterodimerstruktur auf.
Mindestens 16 verschiedene Integrin-alpha-Ketten und 8 verschiedene
Integrin-beta-Ketten sind identifiziert worden [Newman, P. et al,
Molecular Medicine Today, 304, (1996)]. Die Mitglieder der Familie
werden typischerweise gemäß ihrer
Heterodimerzusammensetzung benannt, obwohl die gewöhnliche
Nomenklatur in diesem Bereich weit verbreitet ist. Daher besteht
das Integrin α4β1 aus der
Integrin-alpha-4-Kette, die mit der Integrin-beta-1-Kette in Verbindung
steht, wird verbreitet aber auch als Very Late Antigen 4 oder VLA-4
bezeichnet. Es sind noch nicht alle der möglichen Paarungen von Integrin-alpha-
und -beta-Ketten in der Natur beobachtet worden, und die Integrinfamilie
ist in eine Vielzahl von Untergruppen unterteilt worden, basierend
auf den Paarungen, die bis jetzt erkannt worden sind [Sonnenberg,
A., Current Topics in Microbiology and Immunology, 184, 7, (1993)].
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Die
Wichtigkeit der Integrinfunktion bei normalen physiologischen Reaktionen
wird durch zwei menschliche Mangelkrankheiten hervorgehoben, bei
denen die Integrinfunktion man gelhaft ist. Daher gibt es bei der
Krankheit, genannt Leukocyte Adhesion Deficiency (Leukozytenadhäsionsdefekt,
LAD), einen Defekt bei einer der Integrin-Familien, exprimiert auf
Leukozyten [Marlin, S. D. et al., J. Exp. Med. 164, 855, (1986)]. Patienten,
die unter dieser Krankheit leiden, weisen eine verringerte Fähigkeit
auf, Leukozyten an die Entzündungsstelle
zu rekrutieren, und leiden unter wiederkehrenden Infektionen, die
in extremen Fällen
tödlich
sein können.
Im Falle von Patienten, die unter der Krankheit leiden, die Glanzmann-Naegeli-Syndrom genannt wird (ein
Defekt bei einem Mitglied der beta-3-Integrin-Familie), besteht
der Defekt in der Blutgerinnung (Hodivala-Dilke, K. M., J. Clin.
Invest. 103, 229, (1999)].
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Die
Möglichkeit,
die Integrinfunktion in einer Weise zu modifizieren, daß die Zelladhäsion vorteilhaft moduliert
wird, ist an Tiermodellen unter Verwendung spezifischer Antikörper und
Peptide, die verschiedene Funktionen dieser Moleküle blockieren,
gründlich
untersucht worden [z. B. Issekutz, T. B., J. Immunol. 149, 3394,
(1992); Li, Z. et al., Am. J. Physiol. 263, L723, (1992); Mitjans,
F. et al., J. Cell Sci. 108, 2825, (1995); Brooks, P. C. et al.,
J. Clin. Invest. 96, 1815, (1995); Binns, R. M. et al., J. Immunol.
157, 4094, (1996); Hammes, H. -P. et al., Nature Medicine 2, 529,
(1996); Srivata, S. et al., Cardiovascular Res. 36, 408 (1997)].
Insbesondere zeigte ein Anti-α4β7-Antikörper
sowohl klinische als auch histologische Verbesserung der Entzündungsaktivität und -krankheit
bei einem nicht-menschlichen Primatenmodell von entzündlicher
Darmerkrankung [Hesterberg, P. E. et al, Gastroenterol, 111, 1373–80 (1996)].
Eine Vielzahl von monoklonalen Antikörpern, die die Integrinfunktion
blockieren, werden derzeit hinsichtlich ihres therapeutischen Potentials
bei menschlichen Krankheiten untersucht, und ein Antikörper, ReoPro,
ein chimärer
Antikörper
gegen das Thrombozytenintegrin αIIβb3, wird
als ein wirksames Antithrombotikum zur Verwendung bei Patienten
mit kardiovaskulären
Komplikationen nach Koronarangioplastie eingesetzt.
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Integrine
erkennen sowohl Zelloberflächen-
als auch Extrazellulärmatrixliganden,
und die Ligandenspezifität
wird durch die spezielle Kombination von alpha-beta-Untereinheiten
des Moleküls
bestimmt [Newman, P., ibid]. Eine spezielle Integrinuntergruppe
von Interesse umfaßt
die α4-Kette,
die sich mit zwei anderen beta-Ketten, β1und β7, paaren kann [Sonnenberg,
A., ibid]. Die α4β1-Paarung
tritt an vielen zirkulierenden Leukozyten auf (beispielsweise Lymphozyten,
Monozyten, Eosinophilen und Basophilen), während sie an zirkulierenden
Neutrophilen gar nicht oder nur in geringen Niveaus auftritt. α4β1 bindet
an ein Adhäsionsmolekül (Vascular
Cell Adhesion Molecule-1, ebenso bekannt als VCAM-1), das häufig auf Endothelzellen
an den Entzündungsstellen
hochreguliert wird [Osborne, L., Cell, 62, 3, (1990)]. Es ist ebenso
gezeigt worden, daß das Molekül an mindestens
drei Stellen in dem Matrixmolekül
Fibronectin bindet [Humphries, M. J. et al., Ciba Foundation Symposium,
189, 177, (1995)]. Basierend auf den Daten, die mit monoklonalen
Antikörpern
in Tiermodellen erhalten wurden, wird angenommen, daß die Interaktion
zwischen α4β1 und Liganden
auf anderen Zellen und der extrazellulären Matrix bei der Leukozytenmigration
und -aktivierung ein wichtige Rolle spielt [Yednock, T. A. et al.,
Nature, 356, 63, (1992); Podolsky, D. K. et al., J. Clin. Invest.
92, 372, (1993); Abraham, W. M. et al., J. Clin. Invest. 93, 776,
(1994)].
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Das
Integrin, erzeugt durch die Paarung von α4 und β7, ist als LPAM-1 bezeichnet
worden [Holzmann, B. und Weissman, I. L., EMBO J. 8, 1735, (1989)].
Die α4β7-Paarung
wird auf bestimmten Unterpopulationen von T- und B-Lymphozyten und
auf Eosinophilen exprimiert [Erle, D. J. et al., J. Immunol. 153,
517 (1994)]. Wie α4β1 bindet α4β7 an VCAM-1
und Fibronectin. Außerdem
bindet α4β7 an ein
Adhäsionsmolekül, von dem
angenommen wird, daß es
in das Homing von Leukozyten zum Schleimhautgewebe, wie Magen-Darm-Schleimhaut,
bezeichnet als MAdCAM-1, involviert ist [Berlin, C. et al., Cell,
74, 185, (1993)]. MAdCAM-1 wird bevorzugt im Magen-Darm-Trakt exprimiert.
Die Interaktion zwischen α4β7 und MAdCAM-1
kann ebenso an Entzündungsstellen
außerhalb
des Schleimhautgewebes wichtig sein [Yang, X. -D. et al., PNAS,
91, 12604, (1994)].
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Es
sind Bereiche der Peptidsequenz, erkannt von α4β1 und α4β7, wenn sie an ihre Liganden
binden, identifiziert worden. α4β1 scheint
LDV-, IDA- oder REDV-Peptidsequenzen in Fibronectin und eine QIDSP-Sequenz
in VCAM-1 zu erkennen [Humphries, M. J. et al., ibid], während α4β7 eine LDT-Sequenz
in MAdCAM-1 erkennt [Birskin, M. J. et al., J. Immunol. 156, 719,
(1996)]. Es gab mehrere Berichte über Inhibitoren dieser Interaktionen,
die aus Modifikationen dieser kurzen Peptidsequenzen konstruiert
wurden [Cardarelli, P. M. et al., J. Biol. Chem., 269, 18668, (1994);
Shorff, H. N. et al., Biorganic Med. Chem. Lett., 6, 2495, (1996);
Vanderslice, P. et al., J. Immunol., 158, 1710, (1997)]. Es ist
ebenso berichtet worden, daß eine
kurze Peptidsequenz, abgeleitet von der α4β1-Bindungsstelle in Fibronectin,
eine Kontakthypersensibilitätsreaktion
in einer Trinitrochlorbenzol-sensibilisierten Maus inhibieren kann
[Ferguson, T. A., et al., PNAS, 88, 8072, (1991)].
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Da
die alpha-4-Untergruppe von Integrinen überwiegend auf Leukozyten exprimiert
wird, ist anzunehmen, daß ihre
Inhibierung bei einer Vielzahl von Immun- oder Entzündungskrankheitszuständen vorteilhaft
ist. Jedoch ist es aufgrund der ubiquitären Verteilung und dem breiten
Bereich an Funktionen, die andere Mitglieder der Integrinfamilie
ausüben,
wichtig, selektive Inhibitoren der alpha-4-Untergruppe identifizieren
zu können.
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Wir
haben nunmehr eine Vielzahl von Estern gefunden, die wirksame und
selektive Inhibitoren von α4-Integrinen
sind. Die Verbindungen können α4-Integrine,
wie α4β1 und/oder α4β7, beispielsweise
in zellulären
Assays, wie den hierin beschriebenen, bei Konzentrationen, bei denen
sie im allgemeinen keine oder minimale inhibierende Wirkung auf α-Integrine
anderer Untergruppen haben, inhibieren.
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Daher
stellen wir gemäß einem
Aspekt der Erfindung eine Verbindung der Formel (1):
worin R
1 eine
-CH(CH
3)
2-, -(CH
2)
2CH
3-,
-CH
2C(CH
3)
3-, -CH
2CH
2OH-, -CH
2CH
2OCH
3-, -CH
2CH
2OCH
2CH
2OH-, -CH
2CH
2OCH
2CH
2OCH
3-,
-Gruppe
ist,
und die Salze, Solvate und N-Oxide davon bereit.
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Es
ist selbstverständlich,
daß die
Verbindungen der Formel (1) als Enantiomere oder Diastereomere existieren.
Die Erfindung soll sich auf alle diese Enantiomere, Diastereomere
und Gemische davon, einschließlich
Racemate erstrecken. Formel (1) soll alle einzelnen Isomere und
Gemische davon darstellen, sofern nicht anders angegeben oder dargestellt.
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Salze
von Verbindungen der Erfindung umfassen pharmazeutisch akzeptable
Salze, beispielsweise Säureadditionssalze,
abgeleitet von anorganischen oder organischen Säuren.
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Säureadditionssalze
umfassen Hydrochloride, Hydrobromide, Hydroiodide, Alkylsulfonate,
z. B. Methansulfonate, Ethansulfonate oder Isothionate, Arylsulfonate,
z. B. p-Toluolsulfonate, Besylate oder Napsylate, Phosphate, Sulfate,
Hydrogensulfate, Acetate, Trifluoracetate, Propionate, Citrate,
Maleate, Fumarate, Malonate, Succinate, Lactate, Oxalate, Tartrate
und Benzoate.
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Besonders
nützliche
Salze von Verbindungen gemäß der Erfindung
umfassen pharmazeutisch akzeptable Salze, speziell pharmazeutisch
akzeptable Säureadditionssalze.
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Die
Verbindungen der Erfindung sind:
Propyl-(2S)-2-(2-brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
und die Salze, Solvate und N-Oxide davon;
2,2-Dimethylpropyl-(2S)-2-(2-brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
und die Salze, Solvate und N-Oxide davon;
2-Methoxyethyl-(2S)-2-(2-brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
und die Salze, Solvate und N-Oxide davon;
2-(2-Hydroxyethoxy)ethyl-(2S)-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
und die Salze, Solvate und N-Oxide davon;
2-(2-Methoxyethoxy)ethyl-(2S)-2-(2-brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
und die Salze, Solvate und N-Oxide davon;
2-(Morpholin-4-yl)ethyl-(2S)-2-(2-brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
und die Salze, Solvate und N-Oxide davon;
2-(4-Methylpiperazin-1-yl)ethyl-(2S)-2-(2-brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
und die Salze, Solvate und N-Oxide davon;
Tetrahydrofuran-2-ylmethyl-(2S)-2-(2-brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
und die Salze, Solvate und N-Oxide davon.
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Und
stärker
bevorzugt:
2-Hydroxyethyl-(2S)-2-(2-brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
und die Salze, Solvate und N-Oxide davon;
Isopropyl-(2S)-2-(2-brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
und die Salze, Solvate und N-Oxide davon.
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Die
Verbindungen gemäß der Erfindung
sind wirksame und selektive Inhibitoren von α4-Integrinen. Die Fähigkeit der Verbindungen, in
dieser Weise zu fungieren, kann unter Einsatz von Tests, wie den
zellulären Assays,
die in den Beispielen nachstehend beschrieben sind, einfach bestimmt
werden.
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Die
Verbindungen werden bei der Modulation der Zelladhäsion und
insbesondere bei der Prophylaxe und Behandlung von Krankheiten oder
Störungen,
einschließlich
Entzündungen,
verwendet, bei denen die Extravasation von Leukozyten eine Rolle
spielt, und die Erfindung erstreckt sich auf eine solche Verwendung
und auf die Verwendung der Verbindungen zur Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung solcher Krankheiten oder Störungen.
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Krankheiten
oder Störungen
dieses Typs umfassen entzündliche
Arthritis, wie Rheumatoidarthritis, Vaskulitis oder Polydermatomyositis,
multiple Sklerose, Transplantatabstoßung, Diabetes, entzündliche
Dermatosen, wie Schuppenflechte oder Dermatitis, Asthma und entzündliche
Darmerkrankung.
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Für die Prophylaxe
oder Behandlung der Krankheit können
die Verbindungen gemäß der Erfindung
als pharmazeutische Zusammensetzungen verabreicht werden, und gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung stellen wir eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereit, die eine Verbindung der Formel (1) zusammen mit einem oder
mehreren pharmazeutisch akzeptablen Trägern, Trägerstoffen oder Verdünnungsmitteln
umfaßt.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen gemäß der Erfindung können eine
Form annehmen, die zur oralen, bukkalen, parenteralen, nasalen,
topischen oder rektalen Verabreichung geeignet ist, oder eine Form,
die zur Verabreichung durch Inhalation oder Insufflation geeignet
ist.
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Zur
oralen Verabreichung können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen die Form beispielsweise von
Tabletten, Pastillen oder Kapseln annehmen, die durch konventionelle
Mittel mit pharmazeutisch akzeptablen Trägerstoffen, wie Bindemitteln
(z. B. Maisquellstärke,
Polyvinylpyrrolidon oder Hydroxypropylmethylcellulose); Füllstoffen
(z. B. Lactose, mikrokristalline Cellulose oder Calciumhydrogenphosphat);
Schmiermitteln (z. B. Magnesiumstearat, Talk oder Siliciumdioxid);
Lösungsvermittlern
(z. B. Kartoffelstärke
oder Natriumglycollat); oder Benetzungsmitteln (z. B. Natriumlaurylsulfat)
hergestellt werden. Die Tabletten können durch in der Technik allgemein
bekannte Verfahren beschichtet werden. Flüssige Präparate zur oralen Verabreichung
können
die Form beispielsweise von Lösungen,
Sirups oder Suspensionen annehmen, oder sie können als ein Trockenprodukt
zur Konstitution mit Wasser oder einem anderen geeigneten Vehikel
vor der Verwendung vorliegen. Diese flüssigen Präparate können durch konventionelle Mittel
mit pharmazeutisch akzeptablen Additiven, wie Suspendiermitteln,
Emulgatoren, nicht-wässerigen
Vehikeln und Konservierungsmitteln, hergestellt werden. Die Präparate können nach
Bedarf ebenso Puffersalze, Aromastoffe, Farbmittel und Süßungsmittel
enthalten.
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Präparate zur
oralen Verabreichung können
geeigneterweise so formuliert werden, daß sie die kontrollierte Freisetzung
der aktiven Verbindung ermöglichen.
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Zur
bukkalen Verabreichung können
die Zusammensetzungen die Form von Tabletten oder Pastillen annehmen,
die in konventioneller Weise formuliert werden.
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Die
Verbindungen der Formel (1) können
zur parenteralen Verabreichung durch Injektion, beispielsweise durch
Bolusinjektion oder Infusion, formuliert werden. Formulierungen
für die
Injektion können
in Einheitsdosierungsform, beispielsweise in Glasampullen, oder
Mehrfachdosierungsbehältern,
beispielsweise Glasphiolen, vorliegen. Die Zusammensetzungen für die Injektion
können
Formen wie Suspensionen, Lösungen
oder Emulsionen in öligen
oder wässerigen
Vehikeln annehmen, und können
Formulierungsmittel, wie Suspendiermittel, Stabili satoren, Konservierungsmittel
und/oder Dispergiermittel enthalten. Alternativ kann der Wirkstoff
vor der Verwendung in Pulverform zur Konstitution mit einem geeigneten
Vehikel, z. B. sterilem Pyrogen-freiem Wasser, vorliegen.
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Zusätzlich zu
den oben beschriebenen Formulierungen können die Verbindungen der Formel
(1) ebenso als ein Depotpräparat
formuliert werden. Solche lang wirkenden Formulierungen können durch
Implantation oder durch intramuskuläre Injektion verabreicht werden.
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Zur
nasalen Verabreichung oder Verabreichung durch Inhalation werden
die Verbindungen für
die Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung günstigerweise
in Form einer Aerosolsprayaufmachung für unter Druck gesetzte Verpackungen
oder einen Vernebler unter Verwendung eines geeigneten Treibmittels,
z. B. Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan, Dichlortetrafluorethan,
Kohlendioxid oder anderen geeigneten Gases oder Gemisches aus Gasen
geliefert.
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Die
Zusammensetzungen können,
wenn gewünscht,
in einer Verpackung oder Spendervorrichtung vorliegen, die ein oder
mehrere Einheitsdosierungsformen enthalten kann, die den Wirkstoff
enthalten. Die Verpackung oder Spendervorrichtung kann Instruktionen
für die
Verabreichung enthalten.
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Die
Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung,
die für
die Prophylaxe oder Behandlung eines speziellen Zustandes erforderlich
ist, wird in Abhängigkeit
der gewählten
Verbindung und des Zustandes des Patienten, der behandelt werden
soll, variieren. Im allgemeinen können die täglichen Dosierungen jedoch
zwischen rund 100 ng/kg und 100 mg/kg, z. B. rund 0,01 mg/kg und
40 mg/kg Körpergewicht
zur oralen oder bukkalen Verabreichung, rund 10 ng/kg und 50 mg/kg
Körpergewicht
zur parenteralen Verabreichung und rund 0,05 mg und rund 1000 mg,
z. B. rund 0,5 mg und rund 1000 mg zur nasalen Verabreichung oder
Verabreichung durch Inhalation oder Insufflation liegen.
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Die
Ester der Formel (1) können
durch die Verfahren, die nachstehend in den Beispielen beschrieben sind,
hergestellt werden. Im allgemeinen umfassen diese die Veresterung
einer intermediären
Säure der
Formel (2):
unter Verwendung von Standardverfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, wie die Reaktion mit einem Alkohol
der Formel R1OH in Gegenwart eines Säurekatalysators, z. B. p-Toluolsulfonsäure. Alternativ
kann ein Kondensationsmittel, beispielsweise ein Diimid, wie 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid
oder N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid,
vorteilhafterweise in Gegenwart eines Katalysators, wie einer N-Hydroxy-Verbindung,
z. B. einem N-Hydroxytriazol wie 1-Hydroxybenzotriazol, eingesetzt
werden.
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Die
Zwischenprodukte der Formel (2) können unter Verwendung von Verfahren,
wie in den Beispielen nachstehend beschrieben, hergestellt werden.
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Alternativ
kann ein Ester der Formel (1) der Umesterung, bevorzugt in Gegenwart
eines Säurekatalysators
unterzogen werden, um so einen anderen Ester von Formel (1) zu erhalten.
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Die
Ester der Formel (1) können
ebenso durch Verknüpfen
eines Amins der Formel (3):
mit einer aktivierten Säure der
Formel (4):
hergestellt werden.
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Die
Säure der
Formel (4) kann durch Umwandlung in ein Säurechlorid unter Verwendung
von Standardverfahren, die dem Fachmann bekannt sind, aktiviert
werden, wie beispielsweise in den Beispielen nachstehend beschrieben.
Die Verknüpfungsreaktion
kann in Gegenwart einer Base, wie Hydrid, z. B. Natriumhydrid, oder
einem Amin, z. B. Triethylamin oder N-Methylmorpholin, in einem
Lösungsmittel,
wie einem halogenierten Kohlenwasserstoff, z. B. Dichlormethan oder
Kohlenstofftetrachlorid, oder einem dipolaren aprotischen Lösungsmittel,
wie einem Amid, z. B. Dimethylformamid, oder einem Ether, z. B.
einem cyclischen Ether, wie Tetrahydrofuran, bei beispielsweise
Umgebungstemperatur durchgeführt
werden. Alternativ kann die Säure der
Formel (4) direkt mit dem Amin der Formel (3) durch die Verwendung
eines Kondensationsmittels, beispielsweise einem Diimid, wie 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid
oder N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid,
vorteilhafterweise in Gegenwart eines Katalysators, wie einer N-Hydroxy-Verbindung,
z. B. einem N-Hydroxytriazol wie 1-Hydroxybenzotriazol, verknüpft werden.
Alternativ kann die Säure
vor der gewünschten
Acylierungsreaktion mit einem Chlorformiat, beispielsweise Ethylchlorformiat,
umgesetzt werden.
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Die
Amine der Formel (3) können
unter Verwendung des allgemeinen Weges, wie in Schema A nachstehend
dargestellt, hergestellt werden.
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Daher
können
die Amine der Formel (3) durch Reduktion einer Nitroverbindung der
Formel (5) hergestellt werden. Geeignete Bedingungen können katalytische
Hydrierung unter Verwendung beispielsweise von Wasserstoff in Gegenwart
eines Metallkatalysators, beispielsweise Palladium auf einem Träger wie
Kohlenstoff, in einem Lösungsmittel,
wie einem Ether, z. B. Tetrahydrofuran, oder einem Alkohol, z. B.
Methanol oder Ethanol, umfassen. Die Reaktion kann bei Atmosphärendruck
oder bis zu einem Druck von 100 psi durchgeführt werden. Alternativ kann
die chemische Reduktion beispielsweise unter Verwendung eines Metalls,
z. B. Zinn oder Eisen, in Gegenwart einer Säure wie Salzsäure eingesetzt
werden.
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Die
Nitroverbindungen der Formel (5) können durch die Umsetzung eines
Cyclobutadiens der Formel (7) mit einem Amin der Formel (6) hergestellt
werden. Die Reaktion kann in einem inerten Lösungsmittel oder Gemisch aus
Lösungsmitteln,
beispielsweise einem Kohlenwasserstoff, wie einem aromatischen Kohlenwasserstoff,
z. B. Benzol oder Toluol, und/oder einem halogenierten Kohlenwasserstoff,
wie 1,2-Dichlorethan oder Dichlormethan, bei einer Temperatur von
0°C bis
Rückflußtemperatur
durchgeführt
werden. Wo notwendig, wenn beispielsweise ein Salz eines Amins der
Formel (6) verwendet wird, kann eine organische Base wie Diisopropylethylamin
hinzugefügt
werden.
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Die
Amine der Formel (6) können
unter Verwendung von Standardverfahren, die dem Fachmann allgemein
bekannt sind, hergestellt werden, wie Veresterung von kommerziell
erhältlichem
4-Nitrophenylalanin.
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Die
Zwischenprodukte der Formel (7) können unter Verwendung von Verfahren
hergestellt werden, wie in der internationalen Patentanmeldung
WO 02/068393 beschrieben.
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Außerdem können die
N-Oxide von Verbindungen der Formel (1) beispielsweise durch Oxidation
der entsprechenden Stickstoffbase unter Verwendung eines Oxidationsmittels,
wie Wasserstoffperoxid, in Gegenwart einer Säure, wie Essigsäure, bei
einer erhöhten
Temperatur, beispielsweise rund 70°C bis 80°C, oder alternativ durch die
Umsetzung mit einer Persäure,
wie Peressigsäure,
in einem Lösungsmittel,
z. B. Dichlormethan, bei Umgebungstemperatur hergestellt werden.
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Die
Salze der Verbindungen der Formel (1) können durch die Umsetzung einer
Verbindung der Formel (1) mit einer entsprechenden Säure in einem
geeigneten Lösungsmittel
oder Gemisch aus Lösungsmitteln,
z. B. einem organischen Lösungsmittel,
wie einem Ether, z. B. Diethylether, oder einem Alkohol, z. B. Ethanol, unter
Verwendung konventioneller Verfahrensweisen hergestellt werden.
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Wo
es gewünscht
ist, ein spezielles Enantiomer einer Verbindung der Formel (1) zu
erhalten, kann dieses aus einem entsprechenden Gemisch aus Enantiomeren
unter Verwendung irgendeiner geeigneten konventionellen Verfahrensweise
zum Trennen der Enantiomere hergestellt werden.
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Daher
können
beispielsweise diastereomere Derivate, z. B. Salze, durch die Umsetzung
eines Gemisches aus Enantiomeren der Formel (1), z. B. einem Racemat,
und einer entsprechenden chiralen Verbindung, Z. B. einer chiralen
Base, hergestellt werden. Die Diastereomere können dann durch günstige Mittel
beispielsweise durch Kristallisation getrennt werden, und das gewünschte Enantiomer
beispielsweise durch Behandlung mit einer Säure in dem Fall rückgewonnen
werden, wo das Diastereomer ein Salz ist.
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Bei
einem anderen Trennverfahren kann ein Racemat der Formel (1) unter
Verwendung chiraler Hochleistungsflüssigchromatographie getrennt
werden. Alternativ kann, wenn gewünscht, ein spezielles Enantiomer
unter Verwendung eines entsprechenden chiralen Zwischenproduktes
in einem der oben beschriebenen Verfahren erhalten werden. Alternativ
kann ein spezielles Enantiomer mittels Durchführen einer enantiomerspezifischen
enzymatischen Biotransformation, z. B. einer Esterhydrolyse unter
Verwendung einer Esterase, und dann nur Reinigen der enantiomerenreinen
hydrolysierten Säure
von dem nicht-umgesetzten Esterantipode erhalten werden.
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Die
Chromatographie, Umkristallisierung und andere konventionelle Trennverfahren
können
ebenso mit Zwischenprodukten oder Endprodukten verwendet werden,
wo es gewünscht
ist, ein spezielles geometrisches Isomer der Erfindung zu erhalten.
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Die
folgenden Beispiele zeigen die Herstellung von Verbindungen der
Erfindung. Alle Temperaturen sind in °C angegeben. Die folgenden Abkürzungen
werden verwendet:
- EtOAc
- – Ethylacetat;
- MeOH
- – Methanol;
- EtOH
- – Ethanol;
- DMSO
- – Dimethylsulfoxid;
- THF
- – Tetrahydrofuran;
- Et3NHCl
- – Triethylaminhydrochlorid
- EDC
- – 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
- DCM
- – Dichlormethan;
- HOAc
- – Essigsäure;
- Me
- – Methyl;
- DMF
- – N,N-Dimethylformamid;
- HOBT
- – 1-Hydroxybenzotriazol;
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Alle
NMRs wurden entweder bei 300 MHz oder 400 MHz erhalten.
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Alle
Zwischenprodukte und Beispiele wurden mit Hilfe von Beilstein Autonom
(erhältlich
von MDL Information Systems GmbH, Therdor-Heuss-Allee 108D 60486,
Frankfurt, Deutschland) benannt oder erhielten Namen, die konsistent
erschienen.
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Zwischenprodukt 1 3-Cyano-4-(2-(N,N-dimethylamino)ethylen-1-yl)pyridin
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Eine
Lösung
aus 4-Methyl-3-cyanopyridin [hergestellt gemäß Ref: J. Prakt. Chem. 338,
663 (1996)], (8,0 g, 67,8 mmol) und N,N-Dimethylformamiddiethylacetal
(11,0 g, 74,8 mmol) in trockenem DMF (50 ml) wurde bei 140°C unter N2 für
2 Tage gerührt.
Ein zusätzlicher
Teil N,N-Dimethylformamiddiethylacetal (5 g) wurde zugegeben und
bei 140°C
für 4 h
gerührt.
Die flüchtigen
Bestandteile wurden im Vakuum entfernt und das erhaltene dunkle Öl zwischen
EtOAc (300 ml) und Wasser (50 ml) geteilt. Die Phasen wurden abgetrennt
und die wässerige
Schicht erneut mit EtOAc (3 × 100
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit
Salzlösung
(30 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4), mit Aktivkohle behandelt, filtriert und
im Vakuum eingedampft, wodurch die im wesentlichen reine Titelverbindung
als ein mattorangefarbener Feststoff erhalten wurde (10,1 g, 85%). δH (CDCl3) 8,49 (1H, s), 8,25 (1H, d, J 5,9 Hz),
7,29 (1H, d, J 13,2 Hz), 7,09 (1H, d, J 5,9 Hz), 5,25 (1H, d, J
13,2 Hz) und 2,99 (6H, s); m/z (ES+, 70V)
174 (MH+).
-
Zwischenprodukt 2 1-Hydroxy-[2,7]-naphthyridinhydrochloridsalz
-
HCl-Gas
wurde durch eine gerührte
Lösung
aus Zwischenprodukt 1 (6,2 g, 3,58 mmol) in Eisessig (50 ml) und
Wasser (0,64 ml, 3,55 mmol) für
1 bis 2 min hindurchgeperlt. Das Reaktionsgemisch wurde in einer Stöpselflasche
bei 40°C
für 18
h gerührt.
Die flüchtigen
Bestandteile wurden im Vakuum entfernt, was einen dunklen Rest ergab,
der mit Wasser (3 × 20
ml) behandelt und im Vakuum erneut eingedampft wurde. Der erhaltene
dunkle Halbfeststoff wurde mit 40 ml warmem Ethanol behandelt, eisgekühlt und
der nicht gelöste Feststoff
durch Filtration gesammelt, wodurch die Titelverbindung als ein
grüngefärbter Feststoff
erhalten wurde (5,2 g, 80%). δH
(DMSO-d6) 12,5 (1H, br s), 9,38 (1H, s),
8,84 (1H, d, J 7,0 Hz), 8,15 (1H, d, J 7,0 Hz), 7,89 (1H, br dd,
J 7,0, 5,0 Hz) und 6,85 (1H, d, J 7,0 Hz); m/z (ES+ 70V),
147 (MH+).
-
Zwischenprodukt 3 1-Chlor-[2,7]-naphthyridin
-
Zwischenprodukt
2 (5,2 g, 28,5 mmol) wurde mit Phosphoroxychlorid (75 ml) bei 110°C für 24 h gerührt. Die
flüchtigen
Bestandteile wurden im Vakuum entfernt, was ein dunkles Öl ergab,
das in ein eisbadgekühltes
Gemisch aus gesättigtem
wässerigem
NaHCO3 (100 ml, enthaltend 20 g festes NaHCO3) und EtOAc (100 ml) gegossen wurde. Nach
dem gründlichen
Mischen wurden die Phasen abgetrennt und die wässerige Schicht wurde erneut
mit EtOAc (2 × 75
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit
Salzlösung
(15 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und im Vakuum eingedampft, wodurch die
Titelverbindung als ein gelber Feststoff erhalten wurde (4,0 g,
85%). δH
(CDCl3) 9,45 (1H, s), 8,81 (1H, d, J 5,7
Hz), 8,47 (1H, d, J 5,7 Hz), 7,66 (1H, d, J 5,7 Hz) und 7,60 (1H,
d, J 5,7 Hz); m/z (ES+, 70V) 165 und 167
(MH+).
-
Zwischenprodukt 4 Ethyl(2S)-2-amino-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]-propanoat
-
Eine
Lösung
aus Ethyl-(S)-3-[4-aminophenyl]-2-[t-butoxycarbonylamino]propanoat
(638 mg, 2,07 mmol) und Zwischenprodukt 3 (310 mg, 1,88 mmol) in
Ethoxyethanol (2 ml) wurde bei 120°C für 15 min und bei 100°C für 1 h unter
Stickstoff gerührt.
Die flüchtigen
Bestandteile wurden im Vakuum entfernt und der dunkle Rest zwischen
EtOAc (70 ml) und gesättigtem
wässerigem
NaHCO3 (10 ml) geteilt. Die Phasen wurden
abgetrennt und die wässerige
Schicht erneut mit EtOAc (2 × 30
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit
Salzlösung
(10 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und im Vakuum eingedampft, wodurch ein
dunkler Schaum erhalten wurde. Chromatographie (SiO2;
5 bis 10% MeOH/DCM) ergab ein Gemisch aus Ethyl-(S)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]-2-[(t-butoxycarbonyl)amino]propanoat
und etwas der Titelverbindung (730 mg). Dieses Gemisch wurde mit
einer Lösung
aus Trifluoressigsäure
(5 ml) und DCM (5 ml) bei Raumtemperatur für 1 h behandelt. Die flüchtigen
Bestandteile wurden im Vakuum entfernt und der Rest zwischen EtOAc
(75 ml) und gesättigtem
wässerigem
NaHCO3 (20 ml) geteilt. Die Phasen wurden
abgetrennt und die wässerige
Schicht erneut mit EtOAc (3 × 30
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit
Salzlösung
(10 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und im Vakuum eingedampft, wodurch ein
orangefarbener Feststoff erhalten wurde. Chromatographie (SiO2; 10% MeOH/DCM) ergab die Titelverbindung
als einen strohfarbenen Feststoff (420 mg, 60% über zwei Schritte). δH (CDCl3) 10,70 (1H, s), 10,31 (1H, s), 9,44 (1H,
d, J 5,6 Hz), 8,94 (1H, d, J 5,6 Hz), 8,55 (1H, d, J 7,3 Hz), 8,54
(2H, d, J 8,5 Hz), 8,46 (1H, d, J 5,6 Hz), 7,94 (2H, d, J 8,5 Hz),
4,84 (2H, q, J, 7,1 Hz), 4,35 (1H, t, J 6,6 Hz), 4,10 (2H, br s),
3,64 (1H, dd, J 13,5, 6,4 Hz), 3,56 (1H, dd, J 13,5, 7,0 Hz) und
1,95 (3H, t, J 7,1 Hz); m/z (ES+, 70V) 337
(MH+).
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Zwischenprodukt 5 Ethyl(2S)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]-2-(3-oxo
spiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)propanoat
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Eine
Lösung
aus dem Ethylester von Zwischenprodukt 4 (565 mg, 1,68 mmol) und
1-Keto-3-hydroxyspiro[3,5]-non-2-en
[hergestellt gemäß dem Verfahren
von Wasserman, H. H et. al., J. Org. Chem., 38, 1451–1455 (1973)]
(280 mg, 1,84 mmol) in DCM (20 ml) wurde bei Raumtemperatur für 24 h gerührt. Die
Konzentration im Vakuum und Chromatographie (SiO2,
EtOAc) des Restes ergaben die Titelverbindung als ein hellgelbes
Pulver (1,4 mmol, 73%). δH
(CDCl3) 9,61 (1H, s), 8,65 (1H, d, J 5,7
Hz), 8,25 (1H, d, J 5,8 Hz), 7,71 (2H, d, J 8,4 Hz), 7,63 (1H, d,
J 8,5 Hz), 7,12 (2H, d, J 8,5 Hz), 7,05 (1H, d, J 5,8 Hz), 5,80
(1H, m), 4,55 (1H, s), 4,29 (2H, q, J 7,2 Hz), 3,13 (2H, m), 1,87–1,25 (14H,
m); m/z (ES+, 70V) 471,1 (MH+).
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Zwischenprodukt 6 Ethyl(2S)-2-(2-brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
-
Eine
gerührte
Lösung
aus der Verbindung von Zwischenprodukt 5 (300 mg, 0,637 mmol) und
Triethylamin (1,2 Äqu.,
100 μl)
in THF (10 ml) bei 0°C
wurde tropfenweise mit einer Lösung
aus Brom in DCM (2 Vol.-%, 2,1 ml, 1,2 Äqu.) behandelt. Nach 12 h wurde
die Reaktion mit DCM (50 ml) verdünnt und anschließend mit
gesättigtem
wässerigem
NaHCO3 gewaschen, getrocknet (MgSO4), filtriert und im Vakuum konzentriert. Der
restliche Schaum wurde mit Diisopropylether zerrieben und der resultierende
Feststoff gesammelt und im Vakuum getrocknet, wodurch die Titelverbindung
als ein hellgelbes Pulver erhalten wurde (0,45 mmol, 76%). δH (CDCl3) 9,81 (1H, s), 8,64 (1H, d, J 5,7 Hz),
8,29 (1H, d, J 5,8 Hz), 7,75 (2H, d, J 8,3 Hz), 7,60 (1H, d, J 5,8 Hz),
7,12 (2H, d, J 8,4 Hz), 7,08 (1H, d, J 5,7 Hz), 5,91 (1H, m), 5,03
(1H, m), 4,28 (2H, q, J 7,1 Hz), 3,29 (2H, m), 1,81–1,39 (10H,
m), 1,35 (3H, t, J 7,1 Hz); m/z (ES+, 70V)
550,0 (MH+).
-
Zwischenprodukt 7 (2S)-2-(2-Brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propionsäure
-
Die
Verbindung in Zwischenprodukt 6 (219 mg, 0,40 mmol) in THF (5 ml)
wurde in einem einzelnen Teil mit LiOH·H2O
(19 mg, 0,44 mmol) in H2O (1 ml) behandelt
und die Reaktion bei Raumtemperatur für 2 h gerührt. Die Reaktion wurde dann
durch die Zugabe von HOAc (Eisessig, 1 ml) gequencht und die flüchtigen Bestandteile
im Vakuum entfernt. Wasser (10 ml) wurde dann zu dem restlichen
Schaum zugegeben und kräftig
gerührt,
um die Ausfällung
zu bewirken. Der Niederschlag wurde dann durch Vakuumfiltration
gesammelt und der Rest mit Wasser (2 × 5 ml) gewaschen. Das Trocknen
unter Vakuum ergab die Titelverbindung als ein weißes Pulver
(0,25 mmol, 64%). δH
(DMSO d6, 300 K) 9,90 (1H, s), 9,56 (1H,
s), 8,86 (1H, d, J 9,3 Hz), 8,66 (1H, d, J 5,6 Hz), 8,17 (1H, d,
J 5,7 Hz), 7,81 (2H, d, J 8,2 Hz), 7,70 (1H, d, J 5,6 Hz), 7,24
(2H, d, J 8,4 Hz), 7,14 (1H, d, J 5,7 Hz), 4,78 (1H, m) 3,23 (1H,
dd, J 13,9, 4,1 Hz), 2,99 (1H, dd, J 13,7, 10,0 Hz), 1,81–1,04 (11H,
m); m/z (ES+, 70V) 522,0 (MH+).
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Beispiel 1 2-Hydroxyethyl(2S)-2-(2-brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
-
Zu
einer Lösung
aus der Säure
von Zwischenprodukt 7 (0,35 g, 0,67 mmol) in DMF (3 ml) wurden EDC (0,15
g), HOBT (0,09 g) und Ethylenglycol (1 ml) zugegeben. Das Gemisch
wurde bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt
und dann zwischen EtOAc (20 ml) und Wasser (10 ml) geteilt. Die
organischen Verbindungen wurden abgetrennt und mit Wasser (4 × 10 ml),
Salzlösung
(10 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4), filtriert und im Vakuum konzentriert,
wodurch das Rohprodukt als gelber Schaum erhalten wurde. Die Chromatographie
(SiO2, EtOAc) ergab die Titelverbindung
als einen gelben Feststoff (0,25 g, 66%). 1H-NMR
(DMSO d6) 9,84 (1H, s), 9,53 (1H, s), 8,93
(1H, d, J = 9,3 Hz), 8,66 (1H, d, J = 5,6 Hz), 8,16 (1H, d, J =
5,7 Hz), 7,81 (2H, d, J = 8,5 Hz), 7,69 (1H, d, J = 5,6 Hz), 7,23
(2H, d, J = 8,6 Hz), 7,13 (1H, d, J = 5,7 Hz), 4,87 (2H, m), 4,19
(2H, m), 3,63 (2H, m), 3,24 (1H, dd, J = 4,3, 14,0 Hz), 3,02 (1H,
dd, J = 9,8, 13,9 Hz), 1,53–1,80
(7H, m), 1,42 (1H, d, J = 12,4 Hz), 1,17 (2H, br). m/z (ESI, 70V)
567 (MH+).
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Beispiel 2 Isopropyl(2S)-2-(2-brom-3-oxospiro[3.5]non-1-en-1-ylamino)-3-[4-([2,7]naphthyridin-1-ylamino)phenyl]propanoat
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Die
feste Säure
aus Zwischenprodukt 7 (3,6 g, 6,9 mmol) wurde portionsweise zu HCl
in Isopropanol zugegeben, hergestellt vor der Wirkung von Acetylchlorid
(10 ml) auf den Alkohol (100 ml) bei 0 bis 5°C. Die resultierende Lösung wurde
bei Umgebungstemperatur (20 bis 25°C) für 16 h stehengelassen, hinsichtlich
der Beendigung durch LC untersucht, und dann im Vakuum zur Trockne
abgezogen. Der Rest wurde in Isopropylacetat, enthaltend Triethylamin
(15 g), aufgenommen und für
1 h gerührt.
Der ausgefällte
Feststoff (Et3NHCl) wurde abfiltriert und
die Flüssigkeiten
wurden in Gegenwart von Kieselgel (10 g) eingedampft. Das voradsorbierte
Produkt wurde dann durch Säulenchromatographie
gereinigt (SiO2, Isopropylacetat), wodurch
der reine Isopropylester als gelb-grüner Schaum nach der Entfernung
des Lösungsmittels
erhalten wurde (3,0 g, 77,4% Ausbeute). 1H-NMR
(CDCl3) 9,45 (1H, s), 8,68 (1H, d), 8,23
(1H, d), 7,68 (2H, d), 7,65 (1H, b, s), 7,54 (1H, d), 7,12 (2H,
d), 7,05 (1H, d), 5,96 (1H, d), 5,12 (1H, Septett), 4,95 (1H, m),
3,22 (2H, d), 1,42–1,88
(10H, m), 1,28 (6H, dd). m/z (ESI 70V) 565 (MH+).
-
Die
folgenden zellulären
Assays können
verwendet werden, um die Wirksamkeit und Selektivität der Verbindungen
gemäß der Erfindung
zu zeigen. In jedem dieser Assays wurde ein IC50-Wert
für jede
Testverbindung bestimmt und die Konzentration der Verbindung dargestellt,
die notwendig ist, um eine 50%ige Inhibierung der Zelladhäsion zu
erreichen, wobei 100% = Adhäsion,
bewertet in Abwesenheit der Testverbindung, und 0% = Extinktion
in Löchern,
die keine Zellen erhielten.
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α4β1-Integrin-abhängige Jurkat-Zelladhäsion an
VCAM-Ig
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96-Loch-NUNC-Platten
wurden mit einem F(ab)2-Fragment Ziege-Anti-human
IgG Fcγ-spezifischen Antikörper [Jackson
Immuno Research 109-006-098: 100 μl
bei 2 μg/ml
in 0,1M NaHCO3, pH 8,4] über Nacht bei 4°C beschichtet.
Die Platten wurden (3 ×)
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(PBS) gewaschen und dann für
1 h in PBS/1% BSA bei Raumtemperatur auf einer schwingenden Plattform
blockiert. Nach dem Waschen (3 × in
PBS) wurden 9 ng/ml an gereinigtem 2d VCAM-Ig, verdünnt in PBS/1%
BSA, zugegeben und die Platten wurden für 60 Minuten bei Raumtemperatur
auf einer schwingenden Plattform stehengelassen. Die Platten wurden
gewaschen (3 × in
PBS) und der Assay anschließend bei
37°C für 30 min
in einem Gesamtvolumen von 200 μl,
enthaltend 2,5 × 105 Jurkat-Zellen,
in Gegenwart oder Abwesenheit titrierter Testverbindungen durchgeführt.
-
Jede
Platte wurde (2 ×)
mit Medium gewaschen und die adhärenten
Zellen wurden mit 100 μl
Methanol für
10 Minuten fixiert, gefolgt von einer weiteren Wäsche. 100 μl 0,25% Rose Bengal (Sigma R4507)
in PBS wurden für
5 Minuten bei Raumtemperatur zugegeben und die Platten (3 ×) in PBS
gewaschen. 100 μl
50% (v/v) Ethanol in PBS wurden zugeben und die Platten für 60 min
stehengelassen, wonach die Extiktion (570 nm) gemessen wurde.
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α4β7-Integrin-abhängige JY-Zelladhäsion an
MAdCAM-Ig
-
Dieser
Assay wurde in derselben Weise wie der α4β1-Assay
durchgeführt,
außer
daß MAdCAM-Ig
(150 ng/ml) anstelle von 2d VCAM-Ig verwendet wurde, und eine Subline
der β-lymphoblastenartigen
Zellinie JY anstelle von Jurkat-Zellen verwendet wurde. Der IC50-Wert
für jede
Testverbindung wurde bestimmt, wie in dem α4β7-Integrinassay
beschrieben.
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α4β1-Integrin-abhängige K562-Zelladhäsion an
Fibronectin
-
96-Loch-Gewebekulturplatten
wurden mit humanem Plasmafibronectin (Sigma F0895) bei 5 μg/ml in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) für
2 h bei 37°C
beschichtet. Die Platten wurden gewaschen (3 × in PBS) und dann für 1 h in
100 μl PBS/1%
BSA bei Raumtemperatur auf einer schwingenden Plattform blockiert.
Die blockierten Platten wurden gewaschen (3 × in PBS) und der Assay anschließend bei
37°C in
einem Gesamtvolumen von 200 μl,
enthaltend 2,5 × 105 K562-Zellen, Phorbol-12-myristat-13-acetat
bei 10 ng/ml und in Gegenwart oder Abwesenheit titrierter Testverbindungen
durchgeführt.
Die Inkubationszeit betrug 30 Minuten. Jede Platte wurde fixiert
und eingefärbt,
wie in dem obigen α4β1-Assay beschrieben.
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αmβ2-abhängige
humane polymorphonukleare Neutrophiladhäsion an Kunststoff
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96-Loch-Gewebekulturplatten
wurden mit RPMI 1640/10% FKS für
2 h bei 37°C
beschichtet. 2 × 105 frisch isolierte humane, venöse, polymorphonukleare
Neutrophile (PMN) wurden zu den Löchern in einem Gesamtvolumen
von 200 μl
in Gegenwart von 10 ng/ml Phorbol-12-myristat-13-acetat und in Gegenwart
oder Abwesenheit von Testverbindungen zugegeben, und für 20 min
bei 37°C
inkubiert, gefolgt von 30 min bei Raumtemperatur. Die Platten wurden
in Medium und 100 μl
0,1% (Gew./Vol.) HMB (Hexadecyltrimethylammoniumbro mid, Sigma H5882)
in 0,05M Kaliumphosphatpuffer, pH 6,0, das zu jedem Loch zugegeben
wurde, gewaschen. Die Platten wurden dann auf einem Schwinger bei
Raumtemperatur für
60 min stehengelassen. Die endogene Peroxidaseaktivität wurde
dann unter Verwendung von Tetramethylbenzidin (TMB) folgendermaßen analysiert:
PMN-Lysatproben gemischt mit 0,22% H2O2 (Sigma) und 50 μg/ml TMB (Boehringer Mannheim)
in 0,1M Natriumacetat/Citratpuffer, pH 6,0 und Extinktion bei 630
nm gemessen.
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αIIb/β3-abhängige humane
Thrombozytenaggregation
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Die
humane Thrombozytenaggregation wurde unter Verwendung von Impedanzaggregation
auf dem Chronolog Whole Blood Lumiaggregometer analysiert. Humanes
thrombozytenreiches Plasma (PRP) wurde durch Schleudern von frischem
humanem Venenblut, antikoaguliert mit 0,38% (Vol./Vol.) Tri-natriumcitrat
bei 220 × g
für 10
min, erhalten und auf eine Zelldichte von 6 × 108/ml
in autologem Plasma verdünnt.
Küvetten enthielten
gleiche Volumen an PRP und filtriertem Tyrode-Puffer (g/Liter: NaCl
8,0; MgCl2·H2O
0,427; CaCl2 0,2; KCl 0,2; D-Glucose 1,0;
NaHCO3 1,0; NaHPO4·2H2O 0,065). Die Aggregation wurde nach der
Zugabe von 2,5 μM
ADP (Sigma) in Gegenwart oder Abwesenheit von Inhibitoren überwacht.
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In
den obigen Assays weisen die Verbindungen der Erfindung, wie die
Verbindungen der Beispiele, im allgemeinen IC50-Werte
in dem α4β1-Assay von 1 μM und darunter und in dem α4β7-Assay
von 5 μM
und darunter auf.