-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Matratzendrell, ein Verfahren
zur Herstellung desselben, den Gebrauch eines solchen Matratzendrells
und insbesondere eine mit einem Matratzendrell versehene Matratze.
-
Das
US-Patent Nr. 5,187,005 betrifft
einen sogenannten Gewebeverbundstoff mit einer Lage aus nichtgewebtem
Faservlies und einer Lage aus gewebten thermoplastischen Fäden. Die
Lage aus gewebten thermoplastischen Fäden hat die Form eines Gewebes,
wie z. B. einem Gewebe für
Weichschalengepäck,
einer Stofftapete oder einem Gazegewebe. Die nichtgewebte Lage und
die gewebte Lage können
mittels eines polymerartigen Materials in Form einer Schmelzklebers
und einer Extrusionsbeschichtungsmischung oder eines Klebemittels
auf Wasserbasis miteinander verbunden werden. Die Lagen können auch
unmittelbar, d. h. ohne Verwendung eines polymerartigen Materials,
mit Hilfe eines Thermobonding-Verfahrens beispielsweise in einem
Kalandriervorgang miteinander verbunden werden. Als mögliche thermoplastische
Kunststoffe für
die nichtgewebte Lage werden unter anderen Substanzen Polypropylen,
Polyester, Polyamid und dergleichen genannt. Die gewebte Lage umfasst
nur Kunststoffe. Die spezielle Verwendung eines solchen Verbundstoffes
als Matratzendrell, geschweige denn die speziellen Anforderungen
an eine solche Verwendung sind aus dieser Druckschrift nicht bekannt.
-
Das
US-Patent Nr. 5,192,601 betrifft
einen Verbundstoff aus einer ersten gewebten Lage und einer nichtgewebten
zweiten Lage, bei der eine Anzahl von thermoplastischen Fasern in
der ersten gewebten Lage einer mechanischen Behandlung, der sogenannten
Vernadelung, unterzogen wurden, so dass sich diese Fasern in die
nichtgewebte zweite Lage hinein und durch sie hindurch erstrecken.
Wenn ein solcher Verbundstoff auf eine Temperatur über der
Plastifiziertemperatur der thermoplastischen Faser erhitzt wird,
wird eine enge Verbindung der beiden einzelnen Lagen erzielt, wobei
die gewebte Lage vorzugsweise aus Polypropylenfasern und Polyesterfasern
und die nichtgewebte Lage aus Polypropylenfasern gebildet ist. Ein
Nachteil einer solchen Wärmebehandlung
besteht darin, dass der Faden schrumpft und hart wird, was unerwünscht ist.
Außerdem stellt
das Vernadeln einen zusätzlichen
mechanischen Arbeitsschritt dar, der unerwünscht ist, weil er die Kosten
erhöht
und zu Störungen
im Produktionsablauf führen
kann.
-
Aus
dem
US-Patent Nr. 5,311,624 ist
ein Matratzendrell bekannt, der aus einer zweilagigen laminierten Konstruktion
besteht, die eine flüssigkeitsbeständige Lage
umfasst, die auf eine Trägerlage
laminiert oder in sonstiger Weise mit dieser verbunden ist. Die
flüssigkeitsbeständige Lage
besteht aus Vinyl, und die Lage enthält auch ein antimikrobielles
Mittel. Die Trägerlage
besteht aus einem nichtgewebten Polypropylengewebe. Während des
Laminiervorganges wird die Trägerlage,
die aus einer strukturierten Vliesstoffbahn besteht, unter Verwendung
eines Klebemittels und einer Heizwalze unter Druck mit der Vinyllage
verbunden. Ein Nachteil einer solchen zweilagigen Konstruktion besteht
darin, dass durch die Verwendung einer Vinyllage der Charakter des
Matratzendrells vollständig
verändert
wird, insbesondere was den Griff oder die Griffigkeit anbelangt.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Vinyllage nicht genügend feuchtigkeitsdurchlässig ist,
so dass sie nur in bestimmten Fällen
als Matratzendrell verwendet werden kann.
-
Aus
der internationalen Patentanmeldung
WO
99/56588 ist ein Bezugsmaterial für ein Bett oder ein Kissen
mit einem mehrlagigen nichtgewebten Gewebe bekannt, das in direktem
Kontakt mit dem Inneren oder mit der Matratze steht und diese umhüllt, wobei
das Gewebe ferner von einem äußeren Gewebe
umgeben ist, das mit dem mehrlagigen nichtgewebten Gewebe fest verbunden
ist. Das mehrlagige nichtgewebte Gewebe ist ein dreilagiges Gewebe,
nämlich
ein vliesverfestigtes, im Schmelzblasverfahren hergestelltes Spunbond-Laminat.
Es werden keinerlei Angaben über
die Kombination einer einzelnen nichtgewebten Lage mit einer gewebten
Lage, geschweige denn über
die Art gemacht, in der diese Lagen dauerhaft miteinander verbunden
werden, ohne die elastische Beschaffenheit der gewebten Lage zu
beeinträchtigen.
-
Des
weiteren ist ein Verfahren zum Aufbringen einer Beschichtung auf
die Rückseite
eines gewebten Materials bekannt, wobei bei dem Verfahren unter
anderen Substanzen Acrylharze verwendet werden, die in Form eines
Schaumstoffes unter Verwendung einer Rakelvorrichtung auf das gewebte
Material aufgebracht werden. Die Luftblasen in dem Schaumstoff ermöglichen
ein "Atmen" des Matratzendrells.
Ein solches Appreturverfahren erfordert eine größere Investition in Maschinen
und belastet außerdem
die Umwelt durch Abgabe von Lösungsmitteln,
die in der Schaumlösung
enthalten sind. Außerdem
geht aufgrund des Eindringens des Schaumstoffes in die gewebte Struktur
der glänzende
Charakter des gewebten Materials bis zu einem gewissen Grad verloren,
was in der Praxis als nachteilig gilt. Zusätzlich dazu wird die gewünschte elastische
Beschaffenheit eines durch ein solches Verfahren hergestellten Matratzendrells
durch das Vorhandensein des Schaumstoffmaterials etwas beeinträchtigt.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Verbundstoff,
insbesondere einen Matratzendrell, zu schaffen, bei dem die vorteilhaften
Eigenschaften einer gewebten Trägerlage,
insbesondere die Schiebefestigkeit, die Nahtstärke und der Griff oder die
Griffigkeit, erhalten bleiben oder verbessert werden.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Herstellung eines Verbundstoffes, insbesondere eines Matratzendrells,
zu schaffen, das mit einem minimalen Einsatz von Maschinen und/oder
die Umwelt belastenden Lösungsmitteln
arbeitet.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen
Verbundstoff zu schaffen, der aus kostengünstigen Materialien hergestellt
ist, wobei der Verbundstoff insbesondere als Matratzendrell verwendet
werden soll, wofür
er die Anforderungen erfüllen
muss, die derzeit an Matratzendrells gestellt werden, insbesondere
was die Schiebefestigkeit, die Nahtstärke und die Elastizität anbelangt.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Matratze
zu schaffen, die mit einem Matrat zendrell versehen ist, der gut
herzustellen ist, eine große
Nahtstärke
aufweist und hochglänzend ist.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen
Verbundstoff zu schaffen, der praktisch nicht ausfranst und nicht "klebt", d. h. ein Gewebe,
das geringfügig
haftet und kunststoffartig im Griff ist.
-
Ein
weiterer Gedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen
Matratzendrell zu schaffen, der aus einem stabileren Gewebe hergestellt
ist, das weniger leicht ausfranst und dadurch eine schnellere und
effizientere Massenproduktion ermöglicht.
-
Ein
weiterer Gedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen
Matratzendrell zu schaffen, der spezielle Anforderungen bezüglich Nahtstärke, Schiebefestigkeit
und Stabilität
erfüllt,
die mit dem bekannten Beschichtungssystem, das eine Rakelvorrichtung
verwendet, insbesondere hinsichtlich der Anzahl der Schüsse pro
Zentimeter nicht erfüllt
werden können.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist der Matratzendrell dadurch gekennzeichnet, dass das
nichtgewebte Material eine einzige vliesverfestigte nichtgewebte
Lage umfasst, in der die nichtgewebte Lage und die gewebte Lage
dauerhaft oder permanent mit Hilfe eines Streubeschichtungsverfahrens
miteinander verbunden werden, wobei die elastische Beschaffenheit
der gewebten Lage erhalten bleibt, wobei als gewebtes Material eine
Kombination aus Polypropylen und Polyester verwendet wird.
-
Es
ist insbesondere von Vorteil, die permanente Verbindung mit Hilfe
eines Streubeschichtungsverfahrens, eines Heißschmelzverfahrens oder durch
Einbringen eines Klebemittels zwischen die beiden Lagen herzustellen,
wobei es insbesondere wünschenswert
ist, das Streubeschichtungsverfahren zu verwenden.
-
Durch
die Verwendung des Streubeschichtungsverfahrens wird sowohl die
Emission von umweltschädigenden
Lösungsmitteln
als auch die Emission von umweltschädigenden Gasen vermieden. Außerdem ist
mit den relativ kostengünstigen
nichtgewebten Materialien ein Matratzendrell zu erzielen, bei dem
der ursprüngliche
Glanz des gewebten Materials mehr oder weniger erhalten bleibt,
bei dem das Material eine erhöhte
Festigkeit aufweist, und bei dem die Griffigkeit oder der Griff
verbessert ist. Außerdem
werden auf dem Gebiet der Abwasserregelung, der Lärmemissionswerte
und der Energiekosten günstige
Resultate erzielt. Durch die Verwendung des Streubeschichtungsverfahrens
gelangt kein Klebemittel an den Faden oder auf die Vorderseite des
Gewebes. Außerdem
kann bei der vorliegenden Struktur der Lagen des Matratzendrells
ein Ausfransen von dünnen
Schuss- oder Kettfäden nicht
auftreten. Ferner kann es durch das Fehlen von Acrylaten zu keinem Entweichen
von Abgasen kommen. Außerdem
können
durch den Einsatz des Streubeschichtungsverfahrens die Eigenschaften
des Matratzendrells in einfacher Weise verändert oder modifiziert werden,
beispielsweise durch den Zusatz von bestimmten Zusatzstoffen zum
Streubeschichtungsmaterial, wie z. B. von Mitteln gegen Hausstaubmilben,
Flammschutzmitteln, Fungiziden, Bakterienschutzmitteln, Mückenschutzmitteln,
Antiallergika, Wasser- und/oder ölabweisenden
Mitteln, antistatischen Mitteln, gesund heitsfördernden Mitteln, Magnetpulvern,
wärmeregulierenden
Mitteln, Formgedächtnis-Stoffen,
Selbstreinigungsmitteln, Melamin-Zersetzungsmitteln und dergleichen.
Zusätzlich
dazu können
auch bestimmte Gesteinssorten integriert werden, die eine heilende
Wirkung haben sollen, sowie Aloe vera und geruchsabsorbierende oder
geruchsfreisetzende Substanzen. Es ist darauf hinzuweisen, dass
diese Zusatzstoffe sowohl durch ein zusätzliches Pulver oder eine Flüssigkeit
als auch durch einen speziellen zusätzlichen Verfahrensschritt,
wie z. B. einen Verfahrensschritt des Sprühens, eine Oberflächenbehandlung
mittels Koronaentladung, eine Plasmabehandlung oder einen Nassauftrag,
integriert werden können.
Außerdem
können
solche eigenschaftsverändernden
Zusätze
bereits den einzelnen Lagen zugesetzt werden, insbesondere über die
nichtgewebte Lage.
-
Das
nichtgewebte Material, auch Vlies genannt, ist aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Polypropylen, Polyester, Polyamid, Acetat und Viskose oder einer
Mischung aus einem oder mehreren dieser Stoffe besteht, wobei insbesondere
Polypropylen verwendet wird.
-
Wie
allgemein bekannt, werden Vliesstoffe in drei Hauptgruppen unterteilt,
nämlich "nassgelegte", "trockengelegte" und "extrudierte", wobei letztere
Gruppe weiter unterteilt werden kann in mechanisches Kardieren und
Kämmen
einerseits und Luftpenetration andererseits. Die durch Luftpenetration
erzielten Vliese müssen
einer oder mehreren Zusatzbehandlungen unterzogen werden, um die
erforderliche Zugfestigkeit und Formbeständigkeit zu erhalten. Ein besonders
bevorzugtes Verfahren ist das Thermobonding, bei dem die Fasern
durch den Einsatz von Wärme
verbunden und dem Vlies die gewünschten
Ei genschaften verliehen werden. Ein anderes bevorzugtes Verfahren
ist ein Extrusionsverfahren oder ein Spunbond-Verfahren, bei dem Filamente
von Fasern, insbesondere Polypropylen, aus Düsen gespritzt werden und nach
dem Aushärten und/oder
Kalandern ein Vlies bilden, wobei das Kalandern insbesondere dazu
dient, die Fasern zusätzlich
an bestimmten Stellen zu fixieren. Die Verwendung von Polypropylen
ist insbesondere aufgrund seines geringeren spezifischen Gewichts
empfehlenswert, so dass bei gleichem Gewicht ein größeres Volumen
pro Flächeneinheit
möglich
ist, was bei der speziellen Verwendung des vorliegenden Verbundstoffes
besonders wichtig ist. Außerdem
steht Polypropylen in großen
Mengen und zu niedrigen Kosten zur Verfügung.
-
Das
Gewicht des Vliesstoffes beträgt
vorzugsweise maximal 50 g/m2, insbesondere
maximal 20 g/m2, und liegt insbesondere
im Bereich von 12–20
g/m2. Wenn ein Gewicht außerhalb
des vorgenannten Bereiches verwendet wird, weist der erzielte Matratzendrell
einen Griff auf, der als zu steif charakterisiert wird. Außerdem ist
ein solcher Matratzendrell aufgrund seines Preises uninteressant.
Die Eigenschaften des fertigen Verbundstoffes, wie z. B. die Lichtdurchlässigkeit
und das Gewicht pro Flächeneinheit,
können
durch die Auswahl eines speziellen Vliesstoffes variiert werden.
-
Als
gewebtes Material wird eine Kombination aus Polypropylen und Polyester
verwendet. Eine solche Kombination, bei der Polypropylen vorzugsweise
als Schussfaden und Polyester als Kettfaden verwendet wird, macht
den Matratzendrell elastisch und bauschig im Griff, wobei außerdem der
Glanz erhalten bleibt.
-
Es
ist insbesondere empfehlenswert, für die vorliegenden Matratzendrell-Gewebe
eine Kettfadendichte von 10–90
Fäden/cm
zu verwenden. Außerdem
ist es zweckmäßig, für die vorliegenden
Matratzendrell-Gewebe eine Schussfadendichte von 4–50 Schuss/cm
zu verwenden. Dadurch wird ein Gewebegewicht von 40–1000 g/m2 ermöglicht.
-
Bei
einer speziellen Ausführungsform
ist der vorliegende Matratzendrell nach dem Jacquard-Prinzip gewebt,
bei bestimmten Ausführungsformen
kann es jedoch zweckmäßig sein,
eine Leinenbindung, eine Köperbindung,
eine Satinbindung oder eine Kombination dieser Bindungen zu verwenden.
Obwohl in der vorliegenden Beschreibung ständig der Begriff des Webens
benutzt wird, ist darauf hinzuweisen, dass es bei bestimmten Ausführungsformen
von Vorteil sein kann, das Gewebe als Gewirk auszuführen, wobei
in Abhängigkeit
von der verwendeten Teilung (der Anzahl von Nadeln pro Inch) Gewirke
erzielt werden können,
die in den obengenannten Bereich fallen.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines Matratzendrells aus einem nichtgewebten Material und einem
gewebten Material, wobei das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch
gekennzeichnet ist, dass es die folgenden Verfahrensschritte umfasst:
- a) Verwenden eines nichtgewebten Materials
mit einer einzigen vliesverfestigten nichtgewebten Lage,
- b) Verwenden einer Kombination aus Polypropylen und Polyester
als gewebtes Material,
- c) Aufbringen eines Bindemittels mit Hilfe einer Streubeschichtungstechnik
auf das gewebte Material gemäß Verfahrensschritt
b) oder auf das nichtgewebte Material gemäß Verfahrensschritt a),
- d) Kombinieren des nichtgewebten Materials gemäß Verfahrensschritt
a) und des gewebten Materials gemäß Verfahrensschritt b) derart,
dass sich das in Verfahrensschritt c) aufgebrachte Bindemittel zwischen den
beiden Materialien befindet, und
- e) Behandeln der so erzielten Anordnung in der Weise, dass der
Matratzendrell erzielt wird, bei dem die nichtgewebte Lage gemäß Verfahrensschritt
a) und die gewebte Lage gemäß Verfahrensschritt
b) dauerhaft miteinander verbunden sind, wobei die elastische Beschaffenheit
der gewebten Lage erhalten bleibt.
-
Ein
solches Verfahren gewährleistet
eine dauerhafte Verbindung der nichtgewebten Lage mit der gewebten
Lage, wobei die ursprünglichen
vorteilhaften Eigenschaften der gewebten Lage, insbesondere der Glanz,
die Elastizität
und der Griff, erhalten bleiben oder verbessert werden, wobei diese
Eigenschaften auch im normalen Gebrauch und nach dem Waschen erhalten
bleiben.
-
Geeignete
Behandlungen gemäß Verfahrensschritt
e) umfassen: Kalandrieren, Hochfrequenzerwärmung, Ultraschallbehandlung,
Verbinden durch UV-Strahlung und Thermobonding, beispielsweise durch
Einwirkung von Infrarotlicht, bei eventueller Beaufschlagung mit
Druck, wobei dem Kalandrieren aufgrund der Zweckmäßigkeit,
der Reproduzierbarkeit, der Genauigkeit und der Geschwin digkeit
der Vorzug gegeben wird. Insbesondere bei Verwendung eines Fixierkalanders
wird durch die Kalandrierbehandlung ein bauschigeres und dadurch
feineres Gewebe erzielt.
-
Um
zum einen eine dauerhafte Verbindung zwischen der nichtgewebten
Lage und der gewebten Lage zu erzielen und zum andern die elastische
Beschaffenheit der gewebten Lage zu erhalten, ist es insbesondere bei
der vorliegenden Verwendung als Matratzendrell zweckmäßig, als
Bindemittel gemäß Verfahrensschritt
c) ein Streubeschichtungsmaterial zu verwenden, und zwar vorzugsweise
in einer Menge von 8–20
g/m2, insbesondere von 5–20 g/m2.
Eine Menge an Streubeschichtungsmaterial unterhalb des obengenannten
unteren Grenzwertes bietet keine ausreichende Bindekraft, während eine
Menge über
dem obengenannten oberen Grenzwert das Endprodukt zu teuer und zu
steif macht. Bei einer speziellen Ausführungsform kann es jedoch von
Vorteil sein, das Bindemittel gemäß Verfahrensschritt c) in Form
einer Paste oder von Punkten, einer Klebemittelfolie, und zwar als
dünne Schicht,
als Vlies oder als Netz, aufzubringen. Geeignete Bindemittel umfassen:
UV-härtbare
Harze, lichtempfindliche Harze und druckreaktive Kleber, eventuell
in Kombination mit Bestrahlung durch Infrarotlicht oder UV-Licht.
Wenn z. B. die nichtgewebte Lage des vorliegenden Verbundstoffes UV-Licht
durchlässt
und ein UV-härtbares
Harz als Bindemittel verwendet wird, kann durch Bestrahlung mit UV-Licht
eine dauerhafte Verbindung zwischen der gewebten Lage und der nichtgewebten
Lage hergestellt werden.
-
Bei
der Kombination- eines nichtgewebten Materials mit einem gewebten
Material in einem Matratzendrell, wobei die Materialien dauerhaft
miteinander verbunden sind und die elastische Beschaffenheit der
gewebten Lage erhalten bleibt, wird durch die Verwendung des nichtgewebten
Materials und des Materials zum Verbinden der gewebten Lage mit
der nichtgewebten Lage und auch durch die angewandten Verfahrensbedingungen
eine größere Nahtstärke und
eine größere Schiebefestigkeit
der Fäden
in dem gewebten Material erzielt, so dass die Fäden in dem gewebten Material
relativ zueinander festgelegt sind. Außerdem bleibt der ursprüngliche
Glanz des gewebten Materials infolge der Verwendung eines nichtgewebten
Materials mehr oder weniger erhalten, wobei außerdem der fertige Matratzendrell
elastisch, weich und bauschig im Griff ist. Des weiteren ermöglicht die
Verwendung einer speziellen nichtgewebten Lage Variationen bei der
Transparenz und dem Gewicht des fertigen Verbundstoffes, was vom
Verbraucher in der Praxis geschätzt
wird.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Matratze, die mit einem
Matratzendrell versehen ist, und zwar dem Matratzendrell gemäß obiger
Beschreibung oder dem Matratzendrell, der gemäß obiger Beschreibung mit dem
vorliegenden Verbundstoff erzielt wird.
-
Das
Wesen der vorliegenden Erfindung besteht insbesondere darin, einen
Verbundstoff zu schaffen, der insbesondere zur Verwendung als Matratzendrell
geeignet ist. Die spezielle Kombination eines nichtgewebten Materials
mit einem gewebten Material ergibt einen Matratzendrell, der leicht
bauschig im Griff ist, wobei diese Wirkung durch das nichtgewebte
Material erzielt wird, das mit dem gewebten Material verbunden ist, wobei
der ursprüngliche
Glanz des gewebten Materials mehr oder weniger erhalten bleibt,
und der weniger transparent ist als ein Matratzendrell, insbesondere
ein Matratzendrell aus einem Polyester-Polypropylen-Gewebe mit geringer
Schussdichte, z. B. 10 Schuss/cm, das gemäß dem obengenannten Stand der
Technik aus einem gewebten Material hergestellt wurde, das unter
Verwendung der Rakeltechnik einer Acrylat- oder Polyurethan-Appretur-Behandlung unterzogen
wurde. Außerdem
hat sich herausgestellt, dass der vorliegende Verbundstoff mit einer
gewebten Lage und einer Appreturlage, wobei die Appreturlage mit
Hilfe eines Streubeschichtungsverfahrens aufgebracht wurde, zur
Verwendung als Matratzendrell besonders geeignet ist.
-
Beispiele
1 bis 3 und Vergleichsbeispiele 1 bis 3 Ein gewebtes Material aus
Polyester-Kettfäden
und Baumwoll-Schussfäden
wurde dauerhaft mit einem nichtgewebten Material, insbesondere Polypropylen,
mit Hilfe eines Streubeschichtungsverfahrens verbunden, so dass
ein Matratzendrell gemäß der vorliegenden
Erfindung erzielt wurde. Außerdem
wurde ein Matratzendrell gemäß dem sogenannten
Nassverfahren hergestellt, bei dem unter Verwendung eines Rakelsystems
ein schaumiger Acrylatüberzug
aufgebracht wurde. Die so erzielten Materialien wurden dem BS 3320
(British Standard 3320)-Test unterzogen, bei dem ein Muster doppelt
gefaltet und eine Naht mit einer vorgegebenen Anzahl von Stichen/cm
erzeugt werden. Anschließend wird
an beiden Enden eine Kraft ausgeübt,
und es wird die Kraft gemessen, die erforderlich ist, um eine bestimmte
Nahtöffnung
zu erzielen. Die in der nachstehenden Tabelle angegebenen Zahlen
stellen die Kraft dar, die zur Erzielung einer bestimmten Nahtöffnung erforderlich
ist. Tabelle
Beispiel Nr. | Kettfaden | Schussfaden | Schuss/cm | Kette | Schuss | Faden
bewegt sich vollständig
heraus bei |
Nahtöffnung | Nahtöffnung |
3
mm (N) | 6
mm (N) | 3
mm (N) | 6
mm (N) | Kette (N) | Schuss (N) |
1 | Polyester 167/1 dtex | Baumwolle Nm 10/1 | 10 | 35 | 100 | 45 | 90 | 195 | 110 |
Vergleichsbeispiel 1 | Polyester 167/1 dtex | Baumwolle Nm 10/1 | 10 | 40 | 75 | 30 | 50 | 130 | 65 |
2 | Polyester 167/1 dtex | Baumwolle Nm 14/1 | 15 | 75 | 170 | 60 | 125 | – | 150 |
3 | Polyester 167/1 dtex | Polypropylen
300 den | 10 | 55 | 105 | 35 | 50 | 140 | 60 |
4 | Polyester 167/1 dtex | Polypropylen
300 den | 14 | 70 | 155 | 60 | 105 | – | 110 |
Vergleichsbeispiel 2 | Polyester 167/1 dtex | Baumwolle Nm 14/1 | 15 | 30 | 75 | 40 | 80 | 125 | 115 |
Vergleichsbeispiel 3 | Polyester 167/1 dtex | Polypropylen
300 den | 10 | 30 | 65 | 20 | 25 | 190 | 35 |
Vergleichsbeispiel 4 | Polyester 167/1 dtex | Polypropylen
300 den | 14 | 25 | 90 | 35 | 55 | 185 | 70 |
- Nm = (metrische Nummer) Anzahl kg pro km
- dtex = (Decitex) Anzahl Gramm pro 10 km
- den = (Denier) Anzahl Gramm pro 9 km
-
Aus
den obigen Messdaten geht hervor, dass die zur Erzielung einer bestimmten
Nahtöffnung
erforderliche Kraft bei dem Matratzendrell gemäß der vorliegenden Erfindung
erheblich größer ist
als bei einem Matratzendrell gemäß dem Stand
der Technik, d. h. einem Matratzendrell, der unter Anwendung des
Nassverfahrens hergestellt wurde. Daraus wird deutlich, dass das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung eine eindeutige Verbesserung gegenüber dem bekannten Verfahren
darstellt.