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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestimmen
eines Phasenübergangs
einer Substanz.
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Aus
der US Patentveröffentlichung
4 579 462 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Bestimmung
des Taupunktes eines Gases bekannt. Der Taupunkt ist die Temperatur,
bei der Wasserdampf aus einem Wasserdampf enthaltenden Gas kondensiert.
Die Veröffentlichung '462 beschreibt, dass
das Gas entlang einer Oberfläche
eines thermisch leitfähigen
Körpers
geleitet wird, während
die Temperatur des "Körpers geändert wird,
um ein Kondensat an der Oberfläche
des thermisch leitfähigen
Körpers
zu bilden. Dann wird der Wärmefluss
entlang der Oberfläche
bestimmt. Wenn der Wärmefluss
eine vorgegebene Größe hat,
ist der Taupunkt erreicht und wird die zu dem Taupunkt gehörige Temperatur
betimmt.
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Die
Veröffentlichung '462 beschreibt eine Ausführungsform
mit zwei Wärmeflussmessern,
die benachbart einer Wärmesenke
angeordnet sind. Mittels eines Kühlelements
und einer Wärmequelle
kann die Temperatur der Wärmeflussmesser
variiert werden, so dass der Taupunkt bestimmt werden kann. Hier
wird ein erster der Wärmeflussmesser
auf einer etwas höheren
Temperatur als ein zweiter der Wärmeflussmesser
gehalten, indem der zweite Wärmeflussmesser über einen
thermischen Widerstand mit dem ersten Wärmeflussmesser verbunden ist.
Aufgrund der Temperaturdifferenz erreicht einer der Wärmeflussmesser
den Taupunkt vor dem anderen Wärmeflussmesser.
Aus dem zusammengesetzten Signal der beiden Wärmeflussmesser kann das Erreichen
des Taupunktes abgeleitet werden. Die zu dem Taupunkt gehörige Temperatur
wird unter Verwendung eines Thermometers an dem Wärmeflussmesser
gemessen, an dem der Wasserdampf zuerst kondensiert.
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Ein
Nachteil der bekannten Vorrichtung und des bekannten Verfahrens
besteht darin, dass der Phasenübergang
und/oder die zu dem Phasenübergang
gehörige
Temperatur nicht ausreichend genau bestimmt werden können. Dies
liegt daran, dass aufgrund des thermischen Widerstandes, der die
beiden Wärmeflussmesser
verbindet, der zweite Wärmeflussmesser
langsam auf Veränderungen
in dem Wärmefluss
reagiert. Deshalb werden schnelle Änderungen im Wärmefluss,
zum Beispiel aufgrund einer schnellen Konvensation, nicht detektiert.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, diesen Nachteil auszuräumen. Zu
diesem Zweck schafft die Erfindung ein Verfahren nach Anspruch 1.
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Ein
Verfahren gemäß der Erfindung
kann zur genauen Bestimmung eines Phasenübergangs und/oder der zu dem
Phasenübergang
gehörigen Temperatur
verwendet werden, weil die Schnelligkeit, mit der die Wärmeflussmesser
reagieren können, nicht
durch einen thermischen Widerstand außerhalb des Wärmeflussmessers
begrenzt ist.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 8. Eine solche Vorrichtung
kann schnell auf Veränderungen
im Wärmefluss
reagieren und daher den Taupunkt genau bestimmen.
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Es
wird bemerkt, dass aus der europäischen Patentveröffentlichung
0 542 582 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestimmen des
Taupunkts bekannt sind, die dem Verfahren und der Vorrichtung, wie
sie aus der oben erwähnten
US-Veröffentlichung bekannt
sind, entsprechen. Daher haben das Verfahren und die Vorrichtung,
wie sie aus dieser '582
Veröffentlichung
bekannt sind, die Nachteile, die mit der aus '462 bekannten Vorrichtung und dem daraus
bekannten Verfahren verbunden sind.
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Spezielle
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den anhängigen
Ansprüchen
aufgeführt.
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Ausführungsformen der Erfindung
werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren diskutiert,
in denen
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1 schematisch
eine perspektivische Ansicht eines Beispiels einer ersten Ausführungsform einer
Vorrichtung gemäß der Erfindung
zeigt;
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2 eine
erste Simulation der zeitlichen Entwicklung der Temperatur der kondensierenden Oberflächen, der
Taupunkttemperatur, die unter Verwendung eines Verfahrens gemäß der Erfindung
bestimmt ist, und der Differenz im Wärmefluss zwischen den kondensierenden
Oberflächen
bei einer sinusförmigen
Variation der Erwärmung
der kondensierenden Oberfläche
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
zeigt;
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3 eine
erste Simulation der zeitlichen Entwicklung der Temperatur der kondensierenden Oberflächen, der
Taupunkttemperatur, die, unter Verwendung eines Verfahrens gemäß der Erfindung
bestimmt ist, und der Differenz im Wärmefluss zwischen den kondensierenden
Oberflächen
bei einer sägezahnförmigen Variation
der Erwärmung
der kondensierenden Oberfläche
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
zeigt;
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4 schematisch
eine Draufsicht eines zweiten Beispiels einer Ausführungsform
einer Vorrichtung zeigt;
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5 schematisch
eine Seitenansicht eines dritten Beispiels einer Ausführungsform
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
zeigt;
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6 schematisch
ein Flussdiagramm eines Beispiels eines Verfahrens gemäß der Erfindung zeigt.
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1 zeigt
ein Beispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung. Die Vorrichtung 1,
auf die nachfolgend als "Sensor" Bezug genommen wird,
weist ein Kühlelement 2 auf.
Zwei Wärmeflussmesser 310, 320 sind
in thermischem Kontakt mit dem Kühlelement 2.
In dem dargestellten Beispiel sind die Wärmeflussmesser 310, 320 auf
der oberen Oberfläche 21 des
Kühlelements 2 angeordnet.
Eine Steuerschaltung 5 ist zum Datenaustausch mit den Wärmeflussmessern 310, 320 und
dem Kühlelement 2 verbunden.
Die Vorrichtung befindet sich in einem Raum, der mit einem Gas gefüllt ist,
dessen Taupunkt bestimmte werden soll.
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In
dem dargestellten Beispiel sind die Wärmeflussmesser identisch, und
haben die Wärmeflussmesser 310, 320 jeweils
eine kondensierende Oberfläche 311, 321.
Die kondensierenden Oberflächen
sind aus einem thermisch gut leitfähigem Material und stehen in
direktem Kontakt mit dem Gas. Wenn die kondensierenden Oberflächen eine
Temperatur haben, die dem Taupunkt des Gases entspricht oder niedriger
als der Taupunkt ist, kondensiert Wasserdampf an den kondensierenden
Oberflächen.
Wegen der Kondensation des Wasserdampfs wird Wärme aus dem Gas freigesetzt.
Der Wärmefluss
aus dem Gas kann detektiert werden, so dass der Moment, indem der
Taupunkt erreicht wird, bestimmt werden kann. Auf jeder der kondensierenden Oberflächen 311, 321 befindet
sich ein Temperatursensor 313, 323, der die Temperatur
der jeweiligen Oberfläche
messen kann, so dass durch Messen der Temperatur bei oder nahe dem
Moment des Erreichens des Taupunktes die Taupunkttemperatur bestimmt
werden kann. Die kondensierenden Oberflächen 311, 321 haben
jeweils ein elektrisches Heizelement 312, 322.
Die Heizelemente 312, 322 werden durch die Steuerschaltung 5 über eine
Kommunikationsverbindung, dargestellt durch gepunktete Linien, mit
einem Signalgenerator 51 gesteuert.
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Die
obere Oberfläche 21 des
Kühlelements 2 wird
durch das Kühlelement 2 gekühlt, so
dass die Temperatur der oberen Oberflä che im Wesentlichen konstant
ist. In dem dargestellten Beispiel wird die Temperatur der oberen
Oberfläche 21 durch
das Kühlelement 2 unter
der minimalen Taupunkttemperatur gehalten. In dem dargestellten
Beispiel ist das Kühlelement
so eingestellt, dass die Kontaktoberfläche der Wärmeflussmesser 310, 320 bei
einer Temperatur von 20°C
durch das Kühlelement 2 gehalten wird.
Das Kühlelement 2 ist
mit einer Kühlsteuereinrichtung 52 in
der Steuerschaltung 5 verbunden. Durch einen Steuereingang 58 kann
die Kühlsteuereinrichtung 53 eingestellt
werden oder mit anderen elektronischen Komponenten verbunden sein.
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Es
ist auch möglich,
das Kühlelement
dazu zu verwenden, um die Temperatur der oberen Oberfläche zu variieren,
wobei die Heizelemente dann zusätzlich
die variable Kühlung
der oberen Oberfläche regeln.
Das Kühlelement
wirkt dann als eine grobe Temperaturregelung für die kondensierenden Oberflächen, die
durch die Heizelemente verfeinert wird.
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Die
Heizelemente 312, 322 der kondensierenden Oberflächen 311, 321 werden
durch die Steuerschaltung 5 gesteuert. Der Signalgenerator 51 umfasst
einen Oszillator 56, der ein sinusförmiges Signal liefert. Ein
erster Ausgang des Oszillators 56 ist mit dem ersten Heizelement 312 verbunden.
Ein zweiter Ausgang des Oszillators 56 ist mit dem zweiten
Heizelement 322 über
einen Phasenschieber 55 verbunden. Aufgrund des Phasenschiebers
wird das zweite Element 312 in der gleichen Weise wie das erste
Element, aber phasenverschoben gesteuert.
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Aufgrund
der Phasenverschiebung beim Kühlen
oder Heizen der Oberflächen
erreicht eine der beiden kondensierenden Oberflächen den Taupunkt vor der anderen
kondensierenden Oberfläche.
Dies verändert
das Differenzsignal zwischen den gemessenen Wärmeflüssen, so dass der Taupunkt
bestimmt werden kann. Mit einer kleinen Phasenverschiebung ist das
Differenzsignal klein, aber es wird bei Erreichen des Taupunktes
eine relativ große Änderung
zeigen, so dass der Taupunkt einfach detektiert werden kann.
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In
dem dargestellten Beispiel wird die von den Heizelementen erzeugte.
Leistung durch die Steuerschaltung 5 gesteuert, so dass
die Temperaturen der kondensierenden Oberflächen zwischen der minimalen
und der maximalen Taupunkttemperatur variieren. In dem Beispiel
aus 1 ist die von den Heizelementen 312, 322 erzeugte
Leistung im Betrieb so eingestellt, dass die Temperatur der kondensierenden
Oberflächen 311, 321 zwischen
20°C und 90°C variiert.
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In
dem Beispiel in 1 sind die Wärmeflussmesser mit einer Differenzschaltung 52 verbunden,
die das Differenzsignal bestimmt und es mit einer vorgegebenen,
mit dem Taupunkt verbundenen Eigenschaft des Differenzsignals vergleicht.
Zum Bestimmen der Taupunkttemperatur sind die Temperatursensoren 313, 323 mit
einem Thermomesselement 54 verbunden. Die Thermoschaltung 54 kann von
der Differenzschaltung so gesteuert werden, dass sie, bei Erreichen
des Taupunktes, ein die Taupunkttemperatur repräsentierendes Signal automatisch
an einem Anschluss 59 bereitgestellt, der mit der Thermoschaltung
verbunden ist. Die Differenzschaltung 52 ist auch mit einem
Anschluss 57 verbunden, um in dem Moment, zu dem der Taupunkt
erreicht wird, ein Signal bereitzustellen. Der Anschluss 57 kann
zum Beispiel mit einer Signaleinrichtung verbunden sein, um ein
für Menschen
wahrnehmbares Signal zu geben, so dass, bei Erreichen des Taupunktes,
eine Bedienungsperson, beispielsweise bei einem Backvorgang, wahrnehmen
kann, dass der Taupunkt erreicht worden ist.
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2 zeigt
eine Simulation der Temperaturen Tplatte1, Tplatte2 der kondensierenden
Oberflächen 311, 321,
der Taupunkttemperatur Ttau und der Differenz dQ im Wärmefluss
zwischen den kondensierenden Oberflächen bei einer sinusförmigen Variation
der Heizleistung der Heizelemente 312, 322. Die
Temperatur der kondensierenden Oberflächen variiert also sinusförmig mit
einem Maximum von 57° und
einem Minimum 47°C.
Die Taupunkttemperatur Ttau ist auch gezeigt. Die Taupunkttemperatur
Ttau zeigt einen schrittweisen Anstieg. Zwischen den Zeitpunkten
von 0 und 17 Sekunden beträgt
die Taupunkttemperatur 50°C,
zwischen den Zeitpunkten 17 und 38 Sekunden beträgt sie 54°C, zwischen Zeitpunkten 38 und
54 Sekunden beträgt
sie 59°C
und nach 54 Sekunden beträgt
sie 44°C.
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In
der Simulation ist die sinusförmige
Variation derart, dass in dem Zeitintervall zwischen den Zeitpunkten
0 Sekunden und 38 Sekunden die Tautemperatur zwischen der minimalen
und maximalen Temperatur der kondensierenden Oberflächen liegt. In
dem Zeitintervall zwischen 38 Sekunden und 54 Sekunden liegt die
Taupunkttemperatur oberhalb der maximalen Temperatur der kondensierenden
Oberflächen,
während
nach 54 Sekunden die Taupunkttemperatur unter der minimalen Temperatur
der kondensierenden Oberflächen
ist.
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Wie
in 2 dargestellt zeigt die Wärmeflussdifferenz dQ einen
Verlauf mit kurvenförmigen Spitzen,
wenn die Taupunkttemperatur zwischen der minimalen und maximalen
Temperatur der Oberflächen
liegt; mit anderen Worten zeigt die Wärmeflussdifferenz dQ bei Erreichen
der Taupunkttemperatur eine stufenartige Veränderung. Wenn die Taupunkttemperatur
oberhalb der maximalen Temperatur der Oberflächen liegt, zeigt die Wärmeflussdifferenz
dQ eine sinusförmige
Kurve mit einer großen
Amplitude, während
die Wärmeflussdifferenz
praktisch konstant ist, in 2 im Wesentlichen
0, wenn die Taupunkttemperatur unter der minimalen Temperatur der Oberflächen liegt,
und kann beispielsweise wie in Fig. eine periodische, sinusförmige Kurve
mit einer sehr kleinen Amplitude zeigen.
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Mit
einer sinusförmigen
Variation der Heizung kann somit einfach festgestellt werden, ob
die Taupunkttemperatur oberhalb, zwischen oder unterhalb der Temperaturvariation
der kondensierenden Oberflächen
liegt, indem die Form des Differenzsignals bestimmt wird. Zum Beispiel
kann mittels einer Fourietransformation untersucht werden, ob das Wärmeflussdifferenzsignal
viele Frequenzkomponenten aufweist und der Taupunkt folglich innerhalb der
Temperaturvariation liegt, wie es in diesem Beispiel zwischen den
Zeitpunkten 0 und 38 Sekunden der Fall ist. Wenn demgegenüber das
Differenzsignal im Wesentlichen nur eine Frequenzkomponente aufweist,
liegt die Taupunkttemperatur außerhalb
der Temperaturvariation der kondensierenden Oberflächen, wie
in 2 zwischen 38 Sekunden und 80 Sekunden der Fall
ist. Wenn die Taupunkttemperatur außerhalb der Temperaturvariation
liegt, kann durch Untersuchung der Amplitude des Differenzsignals festgestellt
werden, ob die Taupunkttemperatur oberhalb oder unterhalb des Temperaturbereichs
liegt.
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Bei
einer sinusförmigen
Variation, wie in 2, kann als Eigenschaft des
zu dem Taupunkt gehörigen
Differenzsignals auf das Vorhandensein von scharfen Spitzen oder
stufenartigen Übergängen in
dem Differenzsignal abgestellt sein, so wie vor und zu dem Zeitpunkt
10 Sekunden in 2.
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3 zeigt
eine Simulation der Temperatur der kondensierenden Oberflächen 311, 321,
der Wärmeflussdifferenz
und der Taupunkttemperatur als Funktion der Zeit bei einer sägezahnförmigen Variation
der Heizung. Dann ist die Wärmeflussdifferenz
dQ konstant, mit einem pulsförmigen
Ausschlag bei Erreichen des Taupunkts, wie in der Figur um die Zeitpunkte
10, 20, 30 Sekunden gezeigt. Bei einer sägezahnförmigen Variation der Heizung
kann der Taupunkt zum Beispiel durch einen Pulsdetektor mit einer
Schwelle bestimmt werden. Die Schwelle kann dann auf die Größe der konstanten
Komponente der Wärmeflussdifferenz
eingestellt werden; in 3 beträgt sie etwa 4,5 Milliwatt.
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Das
Beispiel eines in 4 gezeigten Sensors 11 weist
einen Wärmeflussmesser 300 auf,
der von einem Kühlelement 2 gekühlt wird.
Zu diesem Zweck ist in dem gezeigten Beispiel der Wärmeflussmesser 300 auf
der Oberseite des Kühlelements 2 befestigt.
Der Wärmeflussmesser 300 hat
eine kondensierende Oberfläche 301 an
seiner oberen Seite entfernt von dem Kühlelement 2, deren
Temperatur durch einen Temperatursensor 303 gemessen werden
kann. Die Temperatur der kondensierenden Oberfläche kann variiert werden, indem
unter Verwendung einer elektrischen Heizung 302 der Oberfläche 301 Wärme zugeführt wird.
Der Wärmeflussmesser
ist zur Datenübertragung
mit einem Schaltungseingang 501 einer signalprozessierenden Schaltung 500 verbunden.
Durch diese Verbindung kann der Wärmeflussmesser 300 ein
den gemessenen Wärmefluss
repräsentierendes
Signal zu der signalprozessierenden Schaltung 500 übertragen.
Die Heizung 302 wird durch einen Heizregler 505 in
der signalprozessierenden Schaltung 500 mit einem sägezahnförmigen Signal
gesteuert, so dass die der Oberfläche 301 zugeführte Leistung
auch eine sägezahnförmige Variation
hat.
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Die
signalprozessierende Schaltung 500 weist ein phasenverzögerndes
Element 502 auf, dessen Eingang mit dem Schaltungseingang 501 verbunden
ist. Der Ausgang des phasenverzögernden Elements 502 ist
mit einem negativen Eingang der Differenzschaltung 503 verbunden.
Ein positiver Eingang der Differenzschaltung 503 ist direkt
mit dem Schaltungseingang 501 verbunden. Auf diese Weise bestimmt
die Differenzschaltung 503 die Differenz zwischen dem Signal
von dem Wärmeflussmesser und
einem phasenverschobenen Signal. Das Differenzsignal wird von einem
Ausgang der Differenzschaltung 503 einer Detektionsschaltung 504 zugeführt. In
dem dargestellten Beispiel kann die Differenzschaltung eine einfache
Subtraktionsoperation ausführen,
das Differenzsignal kann jedoch auch auf andere Weise bestimmt werden,
zum Beispiel mittels eines Korrelationsverfahrens.
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Die
Detektionsschaltung 504 kann das Vorhandensein von Sprüngen in
dem Frequenzsignal bestimmen. Wie oben erläutert worden ist, tritt bei
einem Phasenübergang
ein Sprung im Differenzsignal auf, so dass der Phasenübergang
detektiert werden kann. Die Temperatur der kondensierenden Oberfläche 301 zum
Zeitpunkt des Phasenübergangs
kann unter Verwendung des Temperatursensors 303 bestimmt
werden, so dass die Temperatur des Phasenübergangs gemessen werden kann.
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5 zeigt
ein drittes Beispiel einer Ausführungsform
einer Vorrichtung oder eines Sensors gemäß der Erfindung. Der Sensor 12 umfasst
ein Kühlelement 2,
das thermisch in Kontakt mit zwei Wärmeflussmessern 330, 340 ist.
Zwischen den Wärmeflussmessern 330, 340 und
dem Kühlelement 2 befindet
sich ein thermisch leitfähiger
Träger 335.
Der thermisch leitfähige
Träger 335 kann
aus irgendeinem geeigneten Material hergestellt werden, zum Beispiel
aus Aluminium. Die Wärmeflussmesser 330, 340 haben
jeweils kondensierende Platten 331, 341 an der
Seite entfernt von dem Träger 335,
wobei die Platten aus einem geeigneten Material, wie zum Beispiel
einem Metall, bestehen. Die kondensierenden Platten 331, 341 sind
beide mit einem Heizelement 332, 342 versehen.
Zwischen der kondensierenden Platte 331 beziehungsweise 341 und
dem Träger 335 weist
jeder Wärmeflussmesser 330, 340 ein
Kupfer-Konstantan-Wärmesäulenband 334, 344 eingebettet
in HT-Epoxid auf. Die Verwendung eines solchen Thermosäulenbandes
in einem Wärmeflussmesser
ist an sich bekannt aus H. Blokland, F. de Graaf, "Sensor for measuring
convective and radiative hegt flux", TEMPMEKO 2001. Auf dem thermisch leitfähigen Träger 335 ist
ein Temperatursensor 333 vorhanden, der die Temperatur
des Trägers
misst.
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Über die
Thermosäulenbänder 334, 344 tritt bei
Vorhandensein einer Temperaturdifferenz zwischen den kondensierenden
Platten 331 beziehungsweise 342 und dem thermisch
leitfähigen
Träger 335 ein
Spannungsabfall auf. Ausgehend von der elektrischen Spannung über die
Thermosäulenbänder kann
die Temperatur auf den kondensierenden Platten 331, 341 abgeleitet
werden, indem die Temperaturdifferenz zwischen dem Träger 335 und
der jeweiligen kondensierenden Platte 331 beziehungsweise 341 bestimmt
wird und diese Temperaturdifferenz mit der Temperatur des Trägers 335 kombiniert wird.
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In
dem Beispiel aus 5 ist der thermisch leitfähige Träger als
ein Aluminiumstreifen von 10 mm mal 20 mm mal 3 mm. Die kondensierenden Platten
sind aus Metall, in dem dargestellten Beispiel aus Aluminium, aber
es sind auch andere Materialien möglich, wie zum Beispiel thermisch
gut leitfähige Materialien
wie Kupfer, Gold, Silber oder dergleichen. Die kondensierenden Platten
haben Abmessungen von 10 mm mal 10 mm mal 3 mm. Die Wärmeflussmesser
haben einen Durchmesser von 6 mm und eine Dicke von 0,5 mm.
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Das
Kühlelement
kann von irgendeiner geeigneten Art sein. Das Kühlelement kann zum Beispiel
als Peltier-Element, als Leiter für eine extern gekühlte Flüssigkeit
oder als Schmelzmaterial gestaltet sein, das einen Schmelzpunkt
unterhalb der zu messenden Taupunkttemperatur hat.
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Die
Beispiele der Vorrichtungen gemäß der Erfindung
wie sie oben beschrieben worden sind, sind besonders geeignet zum
Bestimmen des Taupunkts eines Gases. In Kombination mit der Temperatur
des Gases kann die Taupunkttemperatur dazu verwendet werden, um
die relative Feuchtigkeit des Gases zu bestimmen. Die relative Feuchtigkeit
ist ein wichtiger Parameter in vielen industriellen Prozessen, wie
zum Beispiel beim Backen von Gebäck
oder bei der Herstellung von Keramikmaterialien. Für einen
optimalen Vorgang muss die relative Feuchtigkeit so gut wie möglich gemessen
und/oder eingestellt werden. Mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
der Taupunkt und/oder die Taupunkttemperatur mit großer Genauigkeit
bestimmt werden, so dass die relative Feuchtigkeit ebenfalls genau
bestimmt werden kann. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Bestimmung
des Taupunktes beschränkt,
sondern kann auch dazu angewendet werden, um Phasenübergänge bei
anderen Anwendungen festzustellen, zum Beispiel die Kondensation
von Gasen, die Verdampfung von Flüssigkeiten oder das Schmelzen
oder Verfestigen von Materialien.
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6 zeigt
ein Flussdiagramm eines Beispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
In einem ersten Schritt 600 wird zu einem Zeitpunkt t der Wärmefluss
von der Substanz gemessen, deren Phasenübergang detektiert werden soll.
Die Messung führt
zu einem ersten Messsignal q0 (t). In einem
zweiten Schritt 610 wird ein phasenverschobenes Messsignal
qτ erzeugt.
Das phasenverschobene Messsignal hat eine Phasendifferenz φ verglichen mit
dem ersten Messsignal q0 und ist ansonsten
im Wesentlichen gleich dem ersten Messsignal. In einem dritten Schritt 611 wird
ein Differenzsignal Δq bestimmt,
das die Differenz zwischen dem ersten Messsignal q0 und
dem phasenverschobenen Messsignal qτ zu
einem Zeitpunkt t repräsentiert.
In einem vierten Schritt 612 wird das Differenzsignal auf
ein bestimmtes Kriterium hin überprüft, wie
zum Beispiel in dem dargestellten Beispiel das Vorhandensein von Spitzen
in dem Differenzsignal. Andere Kriterien, wie etwa die Amplitude
des Differenzsignals, die Periode oder Frequenzkomponenten des Differenzsignals oder
das Vorhandensein von schrittweisen oder sprunghaften Übergängen können auch
dazu verwendet werden, um einen Phasenübergang anzuzeigen. Wenn das
Differenzsignal eine Spitze zeigt, wird in Schritt 613 ein
Phasenübergang
detektiert, wonach die Temperatur, bei der der Phasenübergang stattfindet,
in Schritt 614 gemessen wird. Nach der Anzeige des Phasenübergangs
in Schritt 613 kann das Verfahren wiederholt werden, indem
Schritt 600 wieder ausgeführt wird. Wenn in dem Differenzsignal keine
Spitze gefunden wird, wird kein Phasenübergang detektiert, und das
Verfahren kann auch wiederholt werden, wenn erwünscht mit einem geänderten
Messsignal, zum Beispiel mit einer anderen Amplitude oder einer
anderen konstanten Komponente.
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Die
Phasendifferenz zwischen dem ersten Messsignal und dem phasenverschobenen
Signal kann irgendeinen geeigneten Wert haben. Wenn die Phasendifferenz
relativ klein ist, zum Beispiel kleiner als 1 Radial, wie beispielsweise
kleiner oder gleich einer Verzögerung
von 0,5 Sekunden bei einer Periode von 10 Sekunden, ist die relative
Veränderung
in dem Differenzsignal bei einem Phasenübergang groß und kann daher leicht detektiert
werden. Die Phasendifferenz kann auch so sein, dass die Signale
im Wesentlichen in Gegenphase zueinander sind, zum Beispiel eine
Verschiebung von 4,5 Sekunden bei einer Periode von 10 Sekunden.
Dann bewirkt ein Phasenübergang
eine relative Änderung
des Differenzsignals, die groß ist
und daher leicht zu detektieren ist.
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Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Beispiele beschränkt. Nach
der Lektüre
des Vorhergehenden werden Fachleuten viele Modifikationen ersichtlich
sein. Es ist insbesondere klar, dass der Sensor mit mehreren Wärmeflussmessern
gestaltet werden kann. Es ist auch klar, dass die Heizelemente mit
anderen Arten von Signalen gesteuert werden können, zum Beispiel mit rechteckförmigen Wellen.