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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Anrufverzweigung (Call
Jump) und insbesondere auf ein Anrufverzweigungssystem und -verfahren sowie
eine Anrufverzweigungsvorrichtung zum Verzweigen eines Audio-Anrufs
in ein Audio/Video-Netz (RV-Netz), insbesondere ein Internet-Protocol-Netz (IP-Netz).
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Auf
dem Gebiet der paketorientierten Kommunikationsgeräte mangelt
es an Endbenutzerkomfort. Anders als in der herkömmlichen Telefonkommunikation,
bei der der Benutzer einfach einen Telefonhörer abhebt, bietet die paketorientierte
Kommunikation eine Vielzahl unterschiedlicher Geräte, mit denen
auf das Paketnetz zugegriffen und mit anderen Benutzern kommuniziert
werden kann. Problematisch ist dabei, dass dies für den Endbenutzer
unpraktisch ist, der entscheiden muss, welche Kommunikationsform
er zum Aufbau eines Anrufs benutzen soll.
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Heute
greifen mehr Menschen auf E-Mail und Instant-Messaging-Nachrichten über PC-gestützte Geräte zu. Dank
der PCs ist die Nachfrage nach erweiterten Videodiensten, z.B. Videokonferenzen,
ebenfalls gestiegen. Während
es jedoch einen wachsenden Bedarf für diese Kommunikationsarten gibt,
lautet das wichtigste Gegenargument, dass für sie ein PC benutzt werden
muss. Abgesehen von den Kosten ist der PC normalerweise nicht verfügbar und typischerweise
nicht hochgefahren, um diesbezüglich
von Nutzen zu sein – ganz
zu schweigen von der Tatsache, dass auf dem PC eine bestimmte Videokommunikationsanwendung
und spezielle Hardware installiert sein müssen.
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Um
diese PC-bedingten Probleme zu lösen, wurden
Geräte
vorgeschlagen, z.B. so genannte Videotelefongeräte, die es dem Benutzer erlauben,
einen Video-Konferenzanruf aufzubauen, der sowohl Audio- als auch
Videoinformationen unterstützt.
Es wurde vorgeschlagen, dass eine Set-Top-Box diese Funktionalität bieten
könnte.
Die vorhergehenden Lösungen
sind jedoch – vom
Standpunkt des Benutzers aus gesehen – immer noch nicht sehr komfortabel. Videokonferenzen
erfordern die Benutzung eines speziellen videofähigen Gerätes. Daher muss der Benutzer
den Telefonanruf unter Einsatz des Videokonferenzgerätes aufbauen.
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Es
wurde beispielsweise vorgeschlagen, ein Videokonferenztelefon zu
benutzen. Daneben wurde vorgeschlagen, eine Set-Top-Box für diesen
Zweck zu verwenden – ein
elektronisches Gerät,
das an einen Kommunikationskanal, z.B. einen Analogtelefonanschluss,
einen ISDN-Anschluss oder einen Kabelfernsehanschluss angeschlossen
wird und einen Ausgang auf einem herkömmlichen Fernsehbildschirm
erzeugt. Set-Top-Boxen werden allgemein benutzt, um digitale Fernsehsendungen
zu empfangen und zu dekodieren und eine Schnittstelle zum Internet über das
Fernsehgerät
des Benutzers an Stelle eines PCs bereitzustellen.
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Dies
ist jedoch immer noch unkomfortabel für den Benutzer, da er seine
normale Routine der Benutzung von Standardtelekommunikationsgeräten unterbrechen
muss. Bei jedem Anruf muss der Benutzer entscheiden, ob er sein
normales Telefon- oder das Videotelefongerät benutzen will. Dies ist für die Videotelefonindustrie
eine schwer überwindbare Hürde und
wirklich unkomfortabel für
den Benutzer.
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Unpraktisch
ist es zudem für
die Unternehmensumgebung, ein Videokonferenztelefon an jedem Arbeitsplatz
zu installieren. Auch die Set-Top-Box ist nur für Heimbenutzer praktisch. Im Unternehmenskontext
ist es kaum wahrscheinlich, dass der Arbeitgeber eine Set-Top-Box
bereitstellt, die normalerweise benutzt wird, um Fernsehübertragungen
zu sehen.
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Weiterhin
ist es typisch, dass Konferenzanrufe ad hoc durchgeführt werden.
Dies ist einfach in einer Büroumgebung
nicht praktikabel. Zum anderen ergibt sich häufig die Situation, dass Teilnehmer
mitten in einem normalen Telefonanruf sind, z.B. im öffentlichen
Fernsprechwählnetz
(PSTN, Public Switched Telephone Network), und dann beschließen, eine
Videokonferenz zu initiieren. In dieser Situation war es bisher
unmöglich,
nach einer solchen Entscheidung Videoinformationen hinzuzufügen.
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Die
typische Situation sieht so aus, dass zwei Teilnehmer bereits miteinander über ein
normales PSTN verbunden sind. Die Frage ist nun, wie diese Teilnehmer
während
der PSTN-Verbindung
Videofunktionalität
hinzufügen
können.
Zudem ist nicht klar, wie die vorherigen Systeme ihre Funktionalität auf andere
Formen von Videoinformationen, z.B. Voice-over-Internet Protocol
(VoIP), sowie andere Medientypen ausdehnen können. Weiterhin stellt sich
die Frage, wie die Teilnehmer einen nahtlosen Übergang vom öffentlichen
Telefonnetz zu einer Umgebung implementieren können, die die Videoinformationen
unterstützt.
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Burkman
et al. (
US-Patentschrift 5,920,693 , eingereicht
am 30. Sept. 1997) beschreiben eine Audio-zu-Video-Umschaltung für Videokonferenzen. Doch
Burkman et al. beschreiben nicht, wie von einem Standard-Telefonnetz
zu einem Internet-Protocol-Netz (IP-Netz) verzweigt werden kann.
Auch beschreiben sie kein Mittel für den Quittungsaustausch („Handshaking") zwischen dem Standard-Telefonnetz
und dem LP-Netz. Burkman et al. beschreiben nur das Umschalten vom
Audiokanal eines ISDN-Netzes
zum Videokanal des ISDN-Netzes (Spalte 4, Zeile 4 bis 14). Aus diesem
Grund beschreiben Burkman et al. nirgendwo ein Mittel für den Quittungsaustausch
(„Handshaking") zum Umschalten
zwischen dem Standard-Telefonnetz und dem LP-Netz. Die Lösung von
Burkman et al. ist also begrenzt auf eine ISDN-Domain und kann daher nicht die gleichen
Dienste wie ein IP- Netz,
z.B. in Form von VoIP oder anderen Medientypen, bieten.
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Eine
weitere Schwierigkeit besteht in der Aufteilung der Bandbreite zwischen
Audio- und Videoinformationen über
einen IP-Kanal. Wenn der Audiokanal plötzlich Bandbreite mit Videoinformationen teilen
muss, wird es schwierig, das optimale Bandbreitenvolumen zu bestimmen,
das jedem der Kanäle zuzuweisen
ist. Die Schwierigkeit, die sich diesbezüglich bei Übertragung über eine IP-Leitung ergibt, ist
besonders groß.
Bei einem paketierten Netz wie dem LP-Netz ist ein erheblicher Anteil
der Bandbreite reserviert für
Header und Informationen, die die Identität des Pakets sowie seine Quelle
und sein Ziel beschreiben.
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Bisher
gibt es kein Mittel, durch das ein PSTN-Ruf nahtlos Videoinformationen
auf herkömmliche
Art implementieren kann. Bisher erlauben es die Systeme den Benutzern
weder, unter Verwendung ihrer bekannten Geräte – insbesondere dem PSTN-Telefongerät – miteinander
zu kommunizieren, noch bieten sie ein Mittel, mit dem ein bereits
aufgebauter Ruf um Videofunktionalitäten erweitert werden kann.
Und außerdem
ermöglicht
mindestens eines der vorgenannten Verfahren keinen Quittungsaustausch
(„Handshaking") zwischen dem Standard-Telefonnetz und dem
IP-Netz.
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Daher
besteht die Notwendigkeit, es den Benutzern zu ermöglichen,
mit Hilfe ihrer vertrauten Geräte – insbesondere
dem PSTN-Telefongerät – miteinander
zu kommunizieren, und ihnen zusätzlich
ein komfortables Verfahren zur Erweiterung um Videofunktionalität bereitzustellen.
Benötigt
wird ein Gerät, das
die Komfortausrüstung
bietet, an die der Benutzer gewohnt ist – wie die, die in einer üblichen
Wohnumgebung zu finden ist. Dies sollte auf komfortable Weise geschehen,
ohne dass der Benutzer ein spezielles Videokonferenztelefon benötigt. Ziel
ist dabei ein nahtloser Anrufübergang,
um den Austausch von Videoinformationen zu implementieren. Benötigt wird ein Mechanismus
gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Ermöglichung
einer benutzerfreundlichen Standardkommunikationsausrüstung, die
sich über
das herkömmlichen
Telefonnetz anschließen
lässt,
das die Videokommunikation über
eine IP-Verbindung aufbaut.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, den Benutzern zu erlauben,
mit Hilfe ihrer vertrauten Geräte
zu kommunizieren.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, den Benutzern zu erlauben,
unter Verwendung des PSTN-Telefongerätes zu kommunizieren.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein komfortables Verfahren
zur Erweiterung um Videofunktionalität bereitzustellen.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine komfortable Ausrüstung zu
bieten, mit der der Benutzer vertraut ist.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Videokonferenzfunktion
unter Verwendung eines Fernsehgerätes bereitzustellen.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, dem Benutzer die unkomfortable
Notwendigkeit zu ersparen, ein spezielles Videokonferenztelefon
zu benutzen.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen nahtlosen Anrufübergang
bereitzustellen, um den Austausch von Videoinformationen zu implementieren.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Protokoll bereitzustellen,
das für
die Funktionalität
einer benutzerfreundlichen Standardkommunikationsausrüstung sorgt.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verbindung über das
herkömmliche
Telefonnetz bereitzustellen, durch die die Videokommunikation über eine
IP-Verbindung aufgebaut wird.
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In Übereinstimmung
mit diesen und anderen Zielen wird ein Verfahren bereitgestellt,
um eine Anrufverzweigung von einem Anruf, der mit Hilfe eines herkömmlichen
Telefonnetzträgers
aufgebaut wird, zu einer Videoträgerverbindung
durchzuführen.
Ein herkömmlicher
Telefonanruf wird mit Audiosignalen aufgebaut. Es wird ermittelt,
dass der Telefonanruf um Videofunktionalität erweitert werden soll. Daraufhin
wird eine Verbindung zu einem paketierten Netz hergestellt. Die
Audio- und Videosignale
werden dann über
das paketierte Netz übertragen.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Anrufverzweigungssystem
bereitgestellt, um einen über
einen herkömmlichen
Telefonnetzträger aufgebauten
Anruf zu einem paketierten Netz zu verzweigen. Es wird eine Standardtelefonausrüstung bereitgestellt.
Ein Gerät
mit Videofunktionalität
kann die Audiosignale selektiv entweder zum herkömmlichen Telefonnetzträger oder
zum paketierten Netz umleiten. Ein Paketierer paketiert die Audiosignale, die
von der Standardtelefonausrüstung
und dem Videogerät
kommen.
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Die
Erfindung soll unter Bezugnahme auf die folgenden Abbildungen beschrieben
werden, die lediglich Beispiele der Ausführungsformen der Erfindung
sind.
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1 ist
ein Blockdiagramm des Systems der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
eine bildliche Darstellung des in Audio- und Videoinformationen
unterteilten Bandes der vorliegenden Erfindung;
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3 ist
ein Blockdiagramm, das eine alternative Verbindung für die Audiosignale
und kombinierten Audio- und Videosignale darstellt;
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4 ist
ein Flussdiagramm des Prozessflusses der vorliegenden Erfindung;
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5 ist
ein Flussdiagramm des Prozessflusses für das Protokoll der vorliegenden
Erfindung.
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US-Patentschrift 2003/0065805
A1 beschreibt ein System, ein Verfahren, eine Vorrichtung und
ein Computerprogrammprodukt zur Bereitstellung standortbasierter
Funktionen und einer mobilen elektronischen Handelsfunktion. Dieses
Referenzdokument erwähnt
das Senden eines entsprechenden Videosignals parallel zum Audiosignal.
Dies ist jedoch keine elegante Lösung
und erfordert einen erheblichen zusätzlichen Verarbeitungsaufwand.
Notwendig ist ein elegantes Verfahren zum Aufbau von Videotelefonie
im Rahmen eines herkömmlichen
Telefonanrufs.
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In 1 wird
das beispielhafte System 100 dargestellt, bei dem ein Benutzer 102 einen
Telefonanruf zu einem anderen Benutzer 104 initiiert, der
an ein herkömmliches
Telefonnetz, z.B. das herkömmliche öffentliche
Fernsprechnetz (POTS), angeschlossen ist. Natürlich kann der Benutzer 104 auch
an ein anderes Netz angeschlossen sein.
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Der
Anrufer 102 initiiert einen Audio-Anruf über den
dargestellten herkömmlichen
Telefonhörer. Normalerweise
wird der Audioanruf über
das POTS-Koppelnetz durch eine Digitale Teilnehmerleitungseinheit
(DLU) 106 vermittelt, die mit einem Elektronischen Wählsystem
Digital (EWSD) 108 auf der Anruferseite und einem weiteren
EWSD 110 und einer weiteren DLU 112 auf der Empfängerseite
des POTS-Netzes wie durch Pfeil 116 angedeutet gekoppelt
ist.
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In
der Erfindung wird eine Videoquelle bereitgestellt, z.B. eine Set-Top-Box 118,
die zum Zweck der Erfassung des Videobildes des Benutzers 102 auf
der Anruferseite mit einem Fernsehgerät 120 gekoppelt werden
kann. Ein weiteres Videoerfassungsgerät, beispielsweise ein Videotelefon 122 oder
ein videofähiger
PC 124, kann bereitgestellt werden.
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Um
die Videoquelle und die Standardtelefonausrüstung an das Audio- und RV-Netz
zu koppeln, stellt die Erfindung einen Multiplexer 126 bereit.
Der Telefonausgang wird in der Abbildung so dargestellt, dass er
durch die Set-Top-Box konfiguriert und dann in den Splitter 128 gespeist
wird. Die Videoinformationen bzw. -daten werden von der Videoquelle
generiert und in der Abbildung so dargestellt, dass sie an den Multiplexer 126 gesendet
werden. Wie später noch
erläutert
werden wird, baut der Multiplexer 126 den Datenstrom, z.B.
durch Paketieren, zwecks optimaler Datenübertragung über das IP-Netz auf.
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Wie
in der Abbildung dargestellt wird, steuert die erfindungsgemäße Set-Top-Box 118 den
Splitter 128. Im Erfindungsbeispiel schaltet die Set-Top-Box den
Splitter entweder entsprechend dem Audio- oder dem RV-Modus um.
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Die
Audio- oder RV-Daten werden dann an einen Gateway 130 weitergeleitet,
d.h. einen Netzpunkt, der als Eingang zu einem anderen Netz dient. Ein
Splitter 132, der in der Steuerung des Gateway 130 vorhanden
ist, leitet den Datenstrom entweder zum POTS-Netz 114 oder
zum Router 134 des IP-Netzes 136 weiter. Der Router 134 bestimmt
den nächsten
Netzpunkt, an den ein Paket auf seinem Weg zum Zielpunkt weitergeleitet
werden soll. Der Router 134 entscheidet, in welche Richtung
jedes Informationspaket auf der Basis seiner aktuellen Interpretation
des Zustands des Netzes, an das er angeschlossen ist, gesendet werden
soll.
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Auf
der anderen Seite des Netzes 136 wird ein weiterer Router 138 bereitgestellt,
der das Routing der Pakete zu den entsprechenden Sub-Netzen der
Empfangsseite übernimmt.
Ein Splitter 140 leitet entweder Pakete vom Router 138 oder
alternativ die Audiodaten vom POTS-Netz 114 weiter. Gateway 142 empfängt entweder
die Audio- oder die AV-Informationen vom Splitter 140 und
leitet diese weiter an das Subnetz der Empfängerseite, wo ein weiterer Splitter 144 die
Audiodaten zur Standardtelefonausrüstung 104 umleitet
oder die RV-Pakete an einen Demultiplexer 146 leitet, der
die Pakete entpaketiert. Die Videoinformationen werden wieder zusammengesetzt
und von einem Videoanzeigegerät,
z.B. dem dargestellten Fernsehgerät 148, angezeigt.
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Die
Vermittlungssteuerung des IP-Netzes kann durch einen Switch gesteuert
werden, z.B. durch den dargestellten Soft Switch 150, der
Steuerverbindungen zu den Gateways 130 und 142 und dem
LP-Netz 136 besitzt. Darüber hinaus ist der Switch – wie in
der beispielhaften Abbildung dargestellt – an die Videoquelle 118 angeschlossen,
die Informationen austauscht, und zwar in einem Protokoll wie etwa
SIP/NCS/H.323, um dem Switch 150 anzuzeigen, wann die RV-Informationen übertragen
werden sollen. Der Switch 150 kann auch über ein
geeignetes Protokoll, z.B. SIP oder MGCP, an Datenserver angeschlossen
werden. Diese Datenserver 152 können beispielsweise Konferenzinformationen
und -anwendungen oder MMS-Anwendungen enthalten. Der Switch 150 kann
mit anderen Netzen 154, z.B. dem dargestellten SS7-Netz,
gekoppelt sein. Weiterhin kann der Switch 150 mit anderen
Switchen 156 gekoppelt sein, beispielsweise über ein
SIP/SIP-T-Protokoll.
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Natürlich kann
es sich bei dem videofähigen Netz
um ein anderes als ein LP-Netz handeln. Es kann beispielsweise jede
Art von paketiertem Netz sein wie etwa Ethernet.
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Während des
Betriebs initiiert der Benutzer 102 einen Audio- Telefonanruf 116.
Die Standardtelefonausrüstung
generiert die Audiosignale, die durch die Set-Top-Box 118 kanalisiert
und dann zum Splitter weitergegeben werden. Der Gateway 130 nimmt die
Audiosignale an und leitet sie – gesteuert
durch den Splitter 132 – um zum Netz 114,
z.B. ein POTS-Netz, wo sie von den DLUs und den EWSD-Geräten verarbeitet
werden. Beim Netz 114 kann es sich beispielsweise um ein
herkömmliches POTS-Netz
handeln. Auf der Empfängerseite
empfangen der Splitter 140 und der Gateway 142 die
Audiosignale und leiten sie weiter zum Splitter 144, wo sie
zur Telefonausrüstung
des empfangenden Benutzers 104 umgeleitet werden.
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Wenn
der Benutzer 102 beispielsweise vorschlägt, eine Videokonferenz zu
initiieren, braucht er lediglich die Videofunktionalität von seiner
Standardtelefonausrüstung
aus zu aktivieren. In Reaktion darauf aktiviert die Videoquelle 118 die
Videofunktionalität.
In der dargestellten beispielhaften Ausführungsform wird das vom Benutzer 102 erfasste
Videobild zurückgespeist
an ein Display 120 auf der Seite des Benutzers 102 und
optional angezeigt. In jedem Fall leitet die Videoquelle das Videobild
an den Multiplexer 126, der das Videosignal paketiert,
und der Splitter 128 mischt das Videosignal und das Audiosignal dann
zu einem kombinierten Echtzeit-IP-Datenstrom. Der IP-Datenstrom
wird über
den Gateway 130, den Splitter 132 und den Router 134 durch
das IP-Netz 136 – wie allgemein
durch die Referenznummer 158 dargestellt – übertragen.
Auf der Empfängerseite wird
das AV-Signal durch
den Router 138, den Splitter 140 und den Gateway 142 geleitet
und durch den Splitter 144 und den Multiplexer 146 dekodiert.
Danach wird das Audiosignal geparst und an das Telefongerät des Benutzers 104 übertragen,
und das Videosignal wird an das Videodisplay 148 zwecks
visueller Wiedergabe geleitet. In der beispielhaften Ausführungsform
wird das Audiosignal weiterhin über
die Standardtelefonausrüstung übertragen.
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Wie
angegeben kann es sich bei der Videoquelle 118 um eine
Set-Top-Box (STB) handeln, die im Kontext dieser Anwendung definiert
wird als ein elektronisches Gerät,
das an einen Kommunikationskanal angeschlossen ist, z.B. einen Telefon-,
ISDN- oder Fernsehkabelnetz-Anschluss, und einen Ausgang auf einem
herkömmlichen
Fernsehbildschirm erzeugt. Darüber
hinaus beinhaltet die Set-Top-Box die Fähigkeit, digitale Fernsehsendungen
zu empfangen und zu dekodieren und eine Schnittstelle zum Internet über das
Fernsehgerät
des Benutzers an Stelle eines PCs bereitzustellen. Mit Set-Top-Boxen,
wie sie hier beschrieben werden, sind nicht nur einfachste Geräte gemeint,
die eingehende Fernsehsignale empfangen und entschlüsseln, sondern
auch komplexere Geräte,
die zugleich als Multimedia-Desktop-Computer fungieren, auf denen
unterschiedliche moderne Dienste laufen, z.B. Videokonferenzen, Haus-Networking,
LP-Telefonie, Video-on-Demand (VOD)
und Internet-TV-Hochgeschwindigkeitsdienste.
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Die
Erfindung bezieht sich auch darauf, dass eine optimale Anordnung
für die Übertragung
eines kombinierten AV-Signals über
ein paketiertes Netz festgelegt wird. Wie bereits erwähnt, ist
die Aufteilung der Bandbreite zwischen Audio- und Videoinformationen über einen
IP-Kanal schwierig. Das Audiosignal muss die Bandbreite mit Videoinformationen
teilen, und es wird schwierig, das optimale Bandbreitenvolumen zu
bestimmen, das jedem der Kanäle
zuzuweisen ist. Auf einer IP-Leitung – in einem
paketierten Netz wie beispielsweise dem IP-Netz – ist ein erheblicher Teil
der Bandbreite reserviert für
Header und Informationen, die die Identität des Pakets sowie seine Quelle
und sein Ziel beschreiben.
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Darüber hinaus
wird erkannt, dass die Netzträger
auf engere Bandbreiten als kapazitativ möglich beschränkt sind,
und zwar entweder bewusst, um Kosten zu sparen, oder aber aus physikalischen Gründen. Vielleicht
sind einige Netze auch älter
als andere, wie dies vorkommen kann, wenn das Netz in einem anderen
Land vorhanden ist. Weiterhin sind die Bandbreite des Upload-Stroms
und die des Download-Stroms nicht immer symmetrisch, was bedeutet,
dass ein Uplink eine kleinere Bandbreite als der Downlink haben
kann. Und daher berücksichtigt die
Erfindung diese Faktoren bei der Formulierung des optimalen IP-Datenstromformats.
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Wie
in 2 dargestellt, beträgt die verfügbare dargestellte Bandbreite
ca. 700 KBit/s, obwohl die theoretische KBit/s-Rate wesentlich höher ist.
So werden die Audio- und Videosignale in Time-Division-Multiplex-Kanäle (TDM)
getrennt. Das Audiosignal wird entsprechend den Protokollen G.711/723/729
und das Videosignal entsprechend dem Protokoll H.263/MPEG-4 kodiert.
Idealerweise könnte
die Erfindung eine Upstream-DSL-Leitung bereitstellen, die 768 kBit/s
für das
Videosignal bieten kann, während
für das
Downstream-Signal 1500 kBit/s zur Verfügung stehen. Für eine bidirektionale Leitung
stellt die Erfindung beispielsweise 384 kBit/s bereit.
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3 verdeutlicht
eine Variante 300 des in 1 dargestellten
Systems. Ähnliche
Merkmale werden mit identischen Referenznummern dargestellt. In
diesem Beispiel wird die Audioverbindung 116 durch das
POTS-Netz 114 zum Gateway 302 kanalisiert, das
mit einem PSTN 3GPP-Netz 304 gekoppelt ist. Das Netz 304 kann
beispielsweise Mobiltelefondienste unterstützen. Weiterhin wird ein Gateway 308 bereitgestellt,
der mit dem 3GPP-Netz 304 vernetzt werden kann, so dass
der RV-Strom 158 mit dem 3GPP-Netz 304 gekoppelt
ist.
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Nachstehend
soll das erfindungsgemäße Verfahren
unter Bezugnahme auf die 4 und 5 beschrieben
werden. Obwohl die Erfindung in Form von Prozessschritten beschrieben
wird, ist beabsichtigt, dass das vorstehend genannte Verfahren als
Protokoll für
die Durchführung
einer Anrufverzweigung zu einem Trägernetz implementiert werden soll,
das Videosignale übertragen
kann – wie
z.B. das bereits genannte IP-Netz.
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In
der Regel beinhaltet die Erfindung die in 4A gezeigten
Schritte. In Schritt 402 erkennt das Videogerät einen
aufgebauten Telefonanruf, der z.B. von einem herkömmlichen
PSTN-Netz kommt. In Schritt 404 wird die Zielnummer gespeichert.
Dann wird in Schritt 406 erkannt, dass der Anruf um ein
Videosignal ergänzt
werden soll. Zu diesem Zeitpunkt wird der aufgebaute Anruf nahtlos
zum Datennetz transferiert. In der beispielhaften Ausführungsform wird
das Audiosignal weiterhin über
die herkömmliche
Standardtelefonausrüstung übertragen.
In Schritt 408 werden die RV-Daten transparent für den Benutzer
verarbeitet. In Schritt 410, der eine Alternative zur Hauptbeschreibung
darstellt, kann der Anruf um andere Medien ergänzt werden. Dies kann software-bezogene
Daten mit einschließen,
z.B. Daten von Spielen zur Anwendung von Online-Spielen auf das AV-Signal.
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Bezugnehmend
auf 5 wird nun der Prozess für den Aufbau der Anrufverzweigung
dargestellt. In Schritt 500 ruft Teilnehmer A, z.B. der
Benutzer 102 (1), den Teilnehmer B über ein
normales bzw. herkömmliches
Telefonsystem, beispielsweise PSTN, an, und es wird eine normale
Telefonverbindung gemäß bekannten
standardmäßigen Telefonanruf-Verbindungsprozeduren
aufgebaut. Die Videoquelle (118, 1) auf der
Seite des Teilnehmers A erkennt und speichert die Zieltelefonnummer in
Schritt 502.
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Zu
diesem Zeitpunkt funktioniert der Telefonanruf wie ein normaler
Anruf. Die Teilnehmer A und B kommunizieren über das Standardtelefonnetz
unter Verwendung von Standardtelefonausrüstung. Wenn der Zeitpunkt kommt,
dass die Parteien den Anruf beenden, wie z.B. in Schritt 504,
unternimmt die Videoquelle 120 keine Maßnahme, und die Zielnummer wird
ignoriert. In 1 wird dargestellt, dass die Standardtelefonausrüstung über die
Videoquelle 120 angeschlossen wird. Wie bereits oben erwähnt, leitet die
Videoquelle 120 das Audiosignal in diesem Fall an den Splitter 128 weiter.
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Für den Fall,
dass einer der Teilnehmer plötzlich
vorschlägt,
den Anruf um Videofunktionalität
zu erweitern, beispielsweise für
eine Videokonferenz oder Videospiele, wird erfindungsgemäß die Anrufverzweigungsprozedur
in Schritt 506 ausgelöst.
In einem Aspekt der Erfindung wird diese durch die Aktivierung seitens
des Benutzers ausgelöst,
z.B. durch Tasten- oder Sprachaktivierung. Bei der Taste kann es
sich beispielsweise um eine bereits bei der Standardtelefonausrüstung bzw.
im standardmäßigen numerischen
Tastenfeld vorhandene Taste handeln, z.B. die #-Taste. Die #-Taste
ist deshalb dazu geeignet, weil sie normalerweise während eines
Telefonanrufs nicht benutzt wird. Andere Tasten, die normalerweise
während
des Anrufs nicht benutzt werden, sind gleichermaßen geeignet. In Schritt 508 erkennt die
betreffende Videoquelle die Auslösung
und initiiert die für
die Durchführung
der Anrufverzweigung notwendigen Schritte.
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In
Schritt 510 sendet die Videoquelle, z.B. das Element mit
der Referenznummer 120 (1), ein
Aktivierungssignal an das andere Ende, an dem sich eine andere Videoquelle
befinden kann. Dies kann beispielsweise über den bereits aufgebauten POTS-Telefonanruf
geschehen. In Schritt 512 bereiten sich beide videofähigen Geräte auf die
Anrufverzweigung vor, indem sie eine Verbindung zum Netz 136 herstellen,
bei dem es sich in der beispielhaften Ausführungsform um ein paketiertes
Netz handelt. Vorteilhafterweise spart dies Ressourcen auf der Datennetzseite,
da die Videoquellen nicht dauernd online sein müssen. Auf diese Weise genügt es, eine Verbindung
nach Bedarf herzustellen. Dies ist eindeutig ein Vorteil gegenüber den oben
beschriebenen Videokommunikationslösungen, die nur erreichbar
sind, wenn sie online sind.
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In
Schritt 514 registrieren sich die videofähigen Geräte jeweils
selbst beim Netz 136 auf einem Anrufverarbeitungsserver.
Bei einem LP-Netz senden die videofähigen Geräte eine REGISTER-Meldung an
einen H.323-Gatekeeper,
einen SIP-Proxy oder einen sonstigen Anrufverarbeitungsserver. In Schritt 516 bauen
die videofähigen
Geräte
den Datenanruf auf, beispielsweise mit Hilfe der bekannten IP-Netzregeln
für den
Anrufaufbau. Dies kann von jeder der beiden Seiten aus geschehen,
doch ist es beispielhaft, dass der Anruf von der Teilnehmer-A-Seite
aufgebaut wird, so dass vom ursprünglichen Anrufer für die zusätzlichen
Dienste oder für
die hinzugefügten
Anrufmerkmale Gebühren
erhoben werden können.
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Sobald
die Datenverbindung zwischen den videofähigen Geräten aufgebaut worden ist, übertragen
die videofähigen
Geräte
die Audiosignale an VoIP. Wie dargestellt, werden die ursprünglichen
Audiosignale in Schritt 518 zum Multiplexer umgeleitet, der
sie zusammen mit den Videosignalen in Schritt 520 paketiert,
und zwar zwecks Übertragung
im LP-Netz in Schritt 522 über die Gateways und Router 130, 134, 138 und 142.
In einem Aspekt der Erfindung wird der ursprüngliche Audioanruf 116 in
Schritt 524 beendet, was nicht unbedingt notwendig ist,
jedoch Ressourcen und Telefongebühren
sparen kann.
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Auf
diese Weise stellt die Erfindung eine nahtlose Verzweigung von einem
herkömmlichen
Telefonnetz zu einem videofähigen
Netz, beispielsweise einem paketierten Netz, bereit. Idealerweise
ist die Verzweigung den Benutzern gar nicht bewusst, außer dass
vielleicht ein leises „Klicken" zu hören ist, das
durch das Umschalten erzeugt wird. Auf diese Weise kommunizieren
die Benutzer unter Verwendung ihrer eigenen, ihnen vertrauten Geräte, insbesondere
dem PSTN-Telefongerät,
und die Erfindung bietet zusätzlich
ein komfortables Verfahren, um diese Geräte um Videofunktionalität zu erweitern.
Bereitgestellt wird ein Gerät,
das die Komfortausrüstung bietet,
an die der Benutzer gewöhnt
ist – wie
beispielsweise die Geräte,
die in einem normalen Wohnzimmer zu finden sind. Dies geschieht,
ohne dass der Komfort des Benutzers durch ein spezielles Videokonferenztelefon
beeinträchtigt
wird. Die Erfindung sorgt für
den nahtlosen Übergang
eines Anrufs, um den Austausch von Videoinformationen zu implementieren.
Es wird ein Protokoll gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt, um eine benutzerfreundliche Standardkommunikationsausrüstung vorzusehen,
die über
das herkömmliche
Telefonnetz angeschlossen wird, das die Videokommunikation über einen
videofähigen
Träger,
z.B. eine IP-Verbindung implementiert.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung auf der Basis der vorstehenden ausführlichen
Beschreibung beschrieben wurde, sollte davon ausgegangen werden,
dass andere Ausführungsformen
und Modifikationen der Erfindung ebenfalls in den Schutzbereich der
Erfindung fallen.