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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und System zur stillen Überwachung
von Verbindungen, die über
ein automatisches Anrufverteil- (ACD-) System gelenkt werden, sowie
spezieller auf ein Verfahren und ein System zur stillen Überwachung
von ACD-Verbindungen in einer Sprache-über-Datennetzwerk-Umgebung.
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Anrufverteil-
(ACD-) Systeme kommen in den unterschiedlichsten Kundendienstumgebungen zum
Einsatz und geben den Benutzern solcher ACD-Systeme ein wirtschaftliches
und leistungsfähiges
Mittel zur Bereitstellung von Kundendienst an die Hand. Anrufe können automatisch
an ACD-Agenten geleitet werden, die über die Kompetenzen verfügen, die
zur Bearbeitung eines bestimmten Anrufs erforderlich sind. Die Verwaltung
einer Kundendienstabteilung wird erleichtert durch die Möglichkeit,
dass ein Abteilungsleiter oder Supervisor die an die Agenten geleiteten
Verbindungen überwachen
und so die Leistung der Agenten analysieren kann. Der Supervisor
kann von einem einzigen Endgerät
aus bequem zwischen verschiedenen Verbindungen von ACD-Agenten umschalten
und auf diese Weise unmittelbar die Arbeitsleistung einer großen Anzahl
von ACD-Agenten überwachen.
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Ein
Beispiel eines Anrufverteil- (ACD-) Systems für die Bereitstellung von Kundendienst
für Computer
und Peripheriegeräte
kann etwa eine Begrüßungsansage
enthalten, in der der Kunde aufgefordert wird, aus einer Reihe von
computerspezifischen Fragen zu wählen,
die sich auf Druckerfehlfunktionen, die Unfähigkeit zum Ausführen bestimmter
Anwendungsprogramme auf dem Computer oder die Installation einer
Software auf dem Computer beziehen. Anhand der Option, die der Kunde
auswählt, leitet
das Anrufverteil- (ACD-)
System den Anruf an einen bestimmten Agenten weiter, dessen Kompetenzen
den Anforderungen des Kunden entsprechen, wie sie durch die Auswahl
angegeben wurden. Sobald ein ACD-Agent
den Anruf entgegengenommen hat, kann der Supervisor die Verbindung
still überwachen,
um die Leistung des Agenten zu beurteilen und Empfehlungen abgeben
zu können.
Weitere Beispiele für
die Sprachüberwachung
und für
Anrufverteil- (ACD-)
Systeme werden in der US-amerikanischen Patentanmeldung mit der
Nummer US-A-5 757 889 sowie in „Sulkin, A.: ,Building the
ACD-LAN CONNECTION',
Business Communications Review, Hinsdale, IL, USA" vom 1. Juli 1996,
beschrieben.
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Aufgrund
der schnellen Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit von Computer-Netzwerken können viele
der Funktionen, die von einem Anrufverteil- (ACD-) System bereitgestellt
werden, heutzutage auch in einer verteilten Netzwerkumgebung ausgeführt werden.
Allerdings bleiben noch gewisse Hindernisse bestehen, die der Bereitstellung
einer effizienten Anrufverteil- (ACD-) Funktionalität in einer
verteilten Netzwerkumgebung entgegenstehen. Speziell stellen die
vorherrschenden Protokolle für
die Sprache-über-Datennetzwerk-Telefonie, beispielsweise der
H.323-Standard der International Telecommunication Union (ITU, Internationale
Fernmeldeunion) kein geeignetes Mittel für die stille Überwachung
einer Verbindung bereit.
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Eine
Sprache-über-Datennetzwerk-Verbindung,
beispielsweise eine Telefonie-über-LAN-
(TOL, Telephony over LAN) Verbindung, umfasst einen ersten Sprachdatenstrom,
der von einem Agenten-Endgerät an ein
Kunden-Endgerät übertragen
wird, sowie einen zweiten Sprachdatenstrom, der von dem Kunden-Endgerät an das
Agenten-Endgerät übertragen
wird. Ein bekanntes Verfahren, um ein Supervisor-Endgerät in die
Lage zu versetzen, die Verbindung zu überwachen, beinhaltet den Aufbau
einer Überwachungsverbindung
zwischen dem Agenten-Endgerät
und dem Supervisor-Endgerät.
Im Agenten-Endgerät
kommt ein Digitalsignal-Prozessor (DSP) zum Einsatz, um Sprachmuster
aus dem ersten Sprachdatenstrom mit Sprachmustern aus dem zweiten
Sprachdatenstrom in einen dritten Sprachdatenstrom zu mischen, der über die Überwachungsverbindung
an das Supervisor-Endgerät übertragen
wird. Die Anforderung, dass alle Agenten-Endgeräte mit DSP-Funktionen ausgestattet
sein müssen,
ist in der Praxis häufig
nicht umsetzbar aufgrund der Kosten, die durch DSP-Ressourcen verursacht
werden, die für
das Mischen der Sprachmuster erforderlich sind. Die Kosten des Anrufverteil- (ACD-) Systems werden
erheblich höher,
wenn alle Agenten-Endgeräte mit der
komplexen Sprachmuster-Mischfunktion ausgestattet sein müssen.
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Es
wird also ein Verfahren und System benötigt, um ein Supervisor-Endgerät in die
Lage zu versetzen, Verbindungen von Agenten still zu überwachen,
ohne dass hierfür
die Agenten-Endgeräte wesentliche,
ansonsten aber unnötige
Ressourcen für die
Herstellung der Überwachungsfähigkeit
enthalten müssen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren und ein System bereit,
um die Überwachung
einer ersten Sprache-über-Datennetzwerk-Verbindung zwischen
zwei Endgeräten
zu ermöglichen.
Ein erstes Endgerät
ist so konfiguriert, dass es erste und zweite Sprachdaten aus der
ersten Netzwerkverbindung über
eine zweite Sprache-über-Datennetzwerk-Verbindung
an ein überwachendes
Endgerät überträgt, ohne
Sprachmuster aus den ersten und zweiten Sprachdaten zu integrieren. Üblicherweise bestehen
die ersten Sprachdaten aus Sprachinformationen, die an dem ersten
Endgerät
für die Übertragung
an einen Benutzer an einem zweiten Endgerät erzeugt werden, während die
zweiten Sprachdaten von Sprachinformationen gebildet werden, die
an dem zweiten Endgerät
für die Übertragung
an einen Benutzer an dem ersten Endgerät erzeugt werden.
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Das
erste Endgerät
arbeitet mit dem überwachenden
Endgerät
zusammen, um die Sprache-über-Datennetzwerk-Überwachungsverbindung zwischen
dem ersten Endgerät
und dem überwachenden
Endgerät
herzustellen als Reaktion auf eine Verbindungsanforderung durch
das überwachende Endgerät. Das erste
Endgerät überträgt die ersten und
zweiten Sprachdaten über
die Überwachungsverbindung,
ohne Sprachmuster aus den ersten Sprachdaten mit Sprachmustern aus
den zweiten Sprachdaten zu integrieren. Da das erste Endgerät in der
Lage ist, die ersten und die zweiten Sprachdaten an das überwachende
Endgerät
zu übertragen,
ohne Sprachmuster integrieren zu müssen, ist an dem ersten Endgerät eine geringere
Datenverarbeitungsleistung erforderlich.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das System und Verfahren in einer Telefonie-über-LAN-
(TOL-) Umgebung realisiert, wobei das LAN (Local Area Network, Ortsnetz)
ein verteiltes Anrufverteil- (ACD-) System unterstützt. Das
erste Endgerät
ist ein Endgerät
eines ACD-Agenten, das zweite Endgerät ist ein Kunden-Endgerät und das überwachende
Endgerät
ist ein Endgerät
eines ACD-Supervisors. Das Agenten-Endgerät prüft die Zeitstempel der Sprachdatenpakete
in der ersten Verbindung, um zu ermitteln, ob die Zeitstempel darauf
hinweisen, dass ein erstes Sprachdatenpaket der ersten Sprachdaten
von dem Agenten-Endgerät über die
erste Verbindung zu derselben Zeit übertragen wurde, zu der ein
zweites Sprachdatenpaket der zweiten Sprachdaten von dem Kunden-Endgerät übertragen
wurde. Wenn das erste Sprachdatenpaket zu derselben Zeit übertragen
wurde wie das zweite Sprachdatenpaket, weist dies darauf hin, dass
der Agent und der Kunde gleichzeitig gesprochen haben. Zwei verschiedene
Ausführungsformen
werden eingesetzt, um erste und zweite Sprachdaten über die Überwachungsverbindung
zu übertragen,
die in der ersten Verbindung zeitgleich übertragen wurden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
werden erste Bytes der ersten Sprachdaten mit zweiten Bytes der
zweiten Sprachdaten gemultiplext, um hybride Sprachdatenpakete zu
bilden, in denen erste und zweite Bytes in abwechselnder Folge enthalten sind.
Diese hybriden Sprachdatenpakete werden an das überwachende Endgerät übertragen,
wo sie demultiplext werden. Das Multiplexen der ersten und zweiten
Sprachdaten vor der Übertragung
an das überwachende
Endgerät
wird bevorzugt, weil durch das Multiplexen die Übertragungszeitverzögerung reduziert
wird, die sich aus der Echtzeit-Übertragung von
gleichzeitig erzeugten ersten und zweiten Sprachdaten auf der Überwachungsverbindung
ergibt.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
werden vor der Übertragung über die Überwachungsverbindung
erste Sprachdaten in Form von Datenrahmen in erste Sprachdatenpakete
und zweite Sprachdaten in Form von Datenrahmen in zweite Sprachdatenpakete
verpackt, sodass jedes erste Sprachdatenpaket erste Sprachdaten
mit einem Übertragungszeitrahmen
enthält,
der sich mit dem Übertragungszeitrahmen
von Sprachdaten in aufeinander folgenden zweiten Sprachdatenpaketen überschneidet.
In derselben Weise enthält
jedes zweite Sprachdatenpaket zweite Sprachdaten mit einem Übertragungszeitrahmen,
der sich mit dem Übertragungszeitrahmen
von Sprachdaten in aufeinander folgenden ersten Sprachdatenpaketen überschneidet.
Das bedeutet, dass die Datenrahmenstruktur der ersten Sprachdaten
und der zweiten Sprachdaten gegenüber der Datenrahmenausrichtung
der ersten Verbindung verschoben ist. Dementsprechend ist die Datenrahmenstruktur
der ersten Sprachdatenpakete phasenverschoben bezogen auf die Datenrahmenstruktur der
zweiten Sprachdatenpakete. Vorzugsweise ist die Datenrahmenstruktur
der ersten und zweiten Sprachdaten derart, dass der Übertragungszeitrahmen
der Sprachdaten jedes ersten Sprachdatenpakets sich um etwa 50 %
mit den Sprachdaten in jedem von zwei zweiten Sprachdatenpaketen überschneidet,
und umgekehrt sich der Übertragungszeitrahmen
der Sprachdaten in jedem zweiten Sprachdatenpaket um etwa 50 % mit
den Sprachdaten in jedem von zwei ersten Sprachdatenpaketen überschneidet.
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Nachdem
die ersten und zweiten Sprachdaten in der vorstehend beschriebenen
Weise neu in Datenrahmen gegliedert wurden, werden die neu gegliederten
ersten und zweiten Sprachdatenpakete abwechselnd von dem Agenten-Endgerät an das überwachende
Endgerät übertragen.
Verglichen mit der Übertragungszeitverzögerung,
die mit der fortlaufenden Übertragung
der ersten und zweiten Sprachdatenpakete verbunden ist, wenn sich
die Übertragungszeitrahmen
auf der ersten Verbindung zu 100 % überschneiden, wird die Übertragungszeitverzögerung um
50 % der Verarbeitungszeit des vorangehenden Sprachdatenpakets verkürzt, weil
das vorangehende Sprachdatenpaket lediglich 50 % Sprachdaten enthält, wenn
ein überschneidender Übertragungszeitrahmen
der ersten Verbindung vorhanden ist.
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Indem
auf die Integration von Sprachmustern aus den ersten und zweiten
Sprachdatenströmen
vor der Übertragung
von Sprachdaten über
die Überwachungsverbindung
verzichtet wird, benötigt das
Agenten-Endgerät
nicht so viel Datenverarbeitungsleistung. Zusätzlich zu der Übertragung
von ersten und zweiten Sprachdaten von dem Agenten-Endgerät an das überwachende Endgerät kann die Überwachungsverbindung
die Übertragung
von Sprachinformationen von dem überwachenden
Endgerät
an das Agenten-Endgerät
unterstützen.
Auf diese Weise kann der Supervisor über die Überwachungsverbindung Vorschläge an den
Agenten übermitteln,
während
die erste Verbindung noch besteht. Vorteilhafterweise empfängt das
Kunden-Endgerät nicht
die Sprachinformationen, die von dem Supervisor-Endgerät gesendet
werden.
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Das
Agenten-Endgerät
ist außerdem
dafür konfiguriert,
die Verfügbarkeit
von Prozessorressourcen zu ermitteln und für die Überwachungsverbindung eine
höhere
Bandbreite verglichen mit der Bandbreite anzufordern, die in der
ersten Verbindung verwendet wird, wenn nicht genügend Prozessorressourcen zur
Verfügung
stehen, damit das Agenten-Endgerät
erste und zweite Sprachdaten mit einer höherem Komprimierungsrate packt
als in der ersten Verbindung.
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Außer zur
Ermöglichung
der Überwachung von
Sprache-über-Datennetzwerk-Verbindungen kann
das System gemäß der vorliegenden
Erfindung auch eingesetzt werden, um die Überwachung von Video-Datenströmen zu ermöglichen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine allgemeine schematische Darstellung eines Systems zur stillen Überwachung von
Verbindungen in einer Telefonie-über-LAN- (TOL-)
Umgebung gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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2 ist
ein Blockdiagramm der Komponenten eines Agenten-Endgeräts und eines
Supervisor-Endgeräts
in dem System zur stillen Überwachung
von Verbindungen, das in 1 dargestellt ist.
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3 ist
ein Diagramm eines gemultiplexten Sprachdatenpakets in einem Sprachdatenstrom gemäß einer
ersten Ausführungsform
des Systems zur stillen Überwachung
von Verbindungen, das in 1 dargestellt ist.
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4 ist
ein Diagramm, das die Datenrahmenstruktur von ersten und zweiten
Sprachdatenströmen
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
des Systems zur stillen Überwachung
von Verbindungen aus 1 darstellt.
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5 ist
ein Ablaufdiagramm eines Prozesses für ein bevorzugtes Verfahren
der stillen Überwachung
von Verbindungen in einer Telefonie-über-LAN- (TOL-) Umgebung.
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6 ist
ein Ablaufdiagramm eines Prozesses für ein alternatives Verfahren
der stillen Überwachung
von Verbindungen.
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Ausführliche
Beschreibung
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Es
wird Bezug genommen auf 1; ein System zur stillen Überwachung
von Verbindungen versetzt ein Supervisor-Endgerät 12 in die Lage,
eine erste Sprache-über-Datennetzwerk-Verbindung, beispielsweise
eine Telefonie-über-LAN-
(TOL-) Verbindung, zwischen einem Agenten-Endgerät 10 und einem Kunden-Endgerät 14 zu überwachen.
Am vorteilhaftesten wird das System in einem automatischen Anrufverteil-
(ACD-) System eingesetzt, das kommende Anrufe von Kunden an eine
Mehrzahl von Agenten (nicht dargestellt) leitet. Dabei ist es besonders
wichtig, dass die Agenten einen qualifizierten Kundendienst bereitstellen,
und eine der Möglichkeiten,
einen solchen qualifizierten Kundendienst zu fördern, ist, den Agenten Rückmeldungen
und konstruktive Kritik zu ihrer Leistung zur Verfügung zu
stellen. Das effektivste Mittel, einem Agenten solche Rückmeldungen
zukommen zu lassen, besteht darin, einen Supervisor zu befähigen, Verbindungen
dieses Agenten zu überwachen,
sodass der Supervisor den Agenten unmittelbar bei seiner Arbeit
beobachten kann. Die derzeitigen Telefonie-über-LAN- (TOL-) Protokolle für Verbindungssignalisierung
und -aufbau, beispielsweise das H.323-Protokoll, ermöglichen
Mehrpunkt-Konferenzen. Allerdings erfordert die Mehrpunkt-Konferenz-Fähigkeit
einen immensen Aufwand an Ressourcen für Verbindungsaufbau und Verbindungssignalisierung.
Das System zur stillen Überwachung
von Verbindungen, das im Folgenden beschrieben werden soll, stellt
ein effizientes Verfahren für
die Überwachung
einer Telefonie-über-LAN- (TOL-)
Verbindung zwischen dem Agenten-Endgerät und dem Kunden-Endgerät zur Verfügung.
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Eine
erste Telefonie-über-LAN-
(TOL-) Verbindung 15 beinhaltet einen ersten Sprachdatenstrom 16,
in dem digitalisierte Sprachinformationen von dem Agenten-Endgerät 10 an
das Kunden-Endgerät 14 übertragen
werden, und beinhaltet ferner einen zweiten Sprachdatenstrom 18,
der digitalisierte Sprachinformationen enthält, die von dem Kunden-Endgerät an das
Agenten-Endgerät übertragen werden.
Der erste und der zweite Sprachdatenstrom sind zwei Sprachdatenströme aus einer
Mehrzahl von Sprachdatenströmen,
die über
die erste Telefonie-über-LAN-
(TOL-) Verbindung 15 übertragen
werden, wobei jeder Sprachdatenstrom Sprachdaten enthält, die
einen Teil eines Gesprächs
zwischen dem Agenten und dem Kunden repräsentieren. Das Agenten-Endgerät 10 und
das Supervisor-Endgerät 12 arbeiten
zusammen, um eine Überwachungsverbindung 17 aufzubauen, über die
das Agenten-Endgerät
den ersten und den zweiten Sprachdatenstrom 16 und 18 an
das Supervisor-Endgerät überträgt. Der erste
und der zweite Sprachdatenstrom werden an das Supervisor-Endgerät übertragen,
ohne dass Sprachmuster aus den Sprachdatenströmen vor der Übertragung
gemischt werden. Das bedeutet, dass das erste Endgerät 10 nicht
Sprachmuster aus dem ersten Sprachdatenstrom mit Sprachmustern aus dem
zweiten Sprachdatenstrom integriert, um ein einziges integriertes
Sprachmuster zu erzeugen, aus dem die Sprachmuster des ersten und
des zweiten Sprachdatenstroms nicht ohne weiteres separiert werden
können.
Durch die Tatsache, dass das Agenten-Endgerät die Sprachmuster nicht mischen
muss, verringern sich die Anforderungen an die Datenverarbeitungskapazität des Agenten-Endgeräts beträchtlich.
Ferner werden am Agenten-Endgerät
dadurch, dass das Endgerät
nur eine einzelne Überwachungsverbindung
statt zwei getrennte Verbindungen, die jeweils einen der Sprachdatenströme enthalten,
aufbauen muss, Ressourcen für
den Verbindungsaufbau sowie Netzwerk-Bandbreite eingespart.
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Es
wird Bezug genommen auf 2; das Kunden-Endgerät 14 weist
eine Systemsteuerung 28 und eine Sende-/Empfangseinrichtung 32 auf,
die mit einer Systemsteuerung 24 und einer Sende-/Empfangseinrichtung 30 des
Agenten-Endgeräts 10 zusammenarbeiten,
um die erste Verbindung 15 aufzubauen. Wenn sich der Kunde
in einem anderen Netzwerk befindet, erfolgt der Aufbau der Verbindung über ein
Gateway (nicht dargestellt). Das Gateway kann auch den Verbindungsaufbau
von einem Kunden-Endgerät in einem
Netzwerk eines anderen Typs übernehmen,
sodass das Kunden-Endgerät
etwa auch ein digitales Telefon in einem diensteintegrierenden Datennetzwerk
(ISDN, Integrated Services Data Network) und mit dem Agenten-Endgerät über das
Gateway verbunden sein kann.
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Sobald
die erste Verbindung zwischen den Endgeräten des Kunden und des Agenten 14 bzw. 10 hergestellt
ist, kann der Benutzer am Supervisor-Endgerät 12 entscheiden,
die erste Verbindung zu überwachen.
Das Supervisor-Endgerät
sendet eine Anforderung zum Aufbau einer Überwachungsverbindung 22 an
das Agenten-Endgerät. Diese
Anforderung zum Aufbau einer Überwachungsverbindung
signalisiert dem Agenten-Endgerät
speziell, dass es in der Anforderung um eine Überwachungsverbindung geht,
im Gegensatz zu einer Mehrpunkt-Konferenzverbindung
oder einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung. Die Systemsteuerung des Agenten-Endgeräts erkennt
die Anforderung zum Aufbau einer Überwachungsverbindung und fordert
Bandbreite an, die bis zum Doppelten der Bandbreite entspricht,
die in der ersten Verbindung genutzt wird, wenn am Agenten-Endgerät nicht
genügend Prozessorressourcen
zur Verfügung
stehen. Falls ausreichend Prozessorressourcen zur Verfügung stehen,
fordert das Agenten-Endgerät
weniger als das Doppelte der Bandbreite der ersten Verbindung an
und aktiviert auf der Überwachungsverbindung eine
höhere
Komprimierungsrate, als für
die erste Verbindung benutzt wurde. Diese höhere Komprimierungsrate wird
selektiv aktiviert, um gleichzeitig übertragene Sprachdaten aus
dem ersten und dem zweiten Sprachdatenstrom zu komprimieren.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Supervisor-Endgerät 12 einen
Audio-Mischer 36, um das Supervisor-Endgerät in die Lage
zu versetzen, Sprachmuster aus dem ersten Sprachdatenstrom 16 mit
Sprachmustern aus dem zweiten Sprachdatenstrom 18 zu mischen,
um auf der Seite der Überwachungsverbindung
zum Supervisor-Endgerät
hin einen einzigen Sprachdatenstrom zu erzeugen. Wenn die erste
Verbindung einen ersten und einen zweiten Video-Datenstrom enthält, umfasst
das Supervisor-Endgerät
auch einen Video-Mischer
(nicht dargestellt). Die Anordnung der Mischerfunktionalität im Supervisor-Endgerät 12 statt im
Agenten-Endgerät 10 ist
im Zusammenhang mit einem ACD-System wirtschaftlicher, da die Anzahl von
Agenten-Endgeräten
größer ist
als die der Supervisor-Endgeräte.
Die Überwachungsverbindung ermöglicht die Übertragung
eines Supervisor-Sprachdatenstroms 20 an das Agenten-Endgerät 10.
Während
in einer Mehrpunkt-Konferenzverbindung der Supervisor-Sprachdatenstrom
an das Kunden-Endgerät 14 übertragen
würde,
gestattet die Überwachungsverbindung
aufgrund ihrer Unabhängigkeit
von der ersten Verbindung nicht, dass der Supervisor-Sprachdatenstrom
an das Kunden-Endgerät übertragen
wird. Demzufolge kann der Supervisor, während er das Gespräch auf der
ersten Verbindung überwacht,
Kommentare und Vorschläge
an den ACD-Agenten übermitteln,
ohne dass diese Kommentare den Kunden erreichen.
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Die
Systemsteuerung des Agenten-Endgeräts 24 überwacht
die Zeitstempel der Sprachdatenpakete im ersten Sprachdatenstrom
sowie der Sprachdatenpakete im zweiten Sprachdatenstrom, um Sprachdatenpakete
zu identifizieren, die von dem Agenten-Endgerät 10 zeitgleich mit
der Übertragung von
Sprachdatenpaketen von dem Kunden-Endgerät 14 übertragen
wurden. Zur zeitgleichen Übertragung von
Sprachdatenpaketen kommt es, wenn der Agent und der Kunde auf der
ersten Verbindung gleichzeitig sprechen. Sprachdatenpakete, die
zeitgleich über
die erste Verbindung übertragen
wurden, müssen
in der Überwachungsverbindung
in einer Art und Weise übertragen
werden, dass die Übertragungszeitverzögerung auf
ein Minimum reduziert wird. Zwei Ausführungsformen werden in dem
System zur Überwachung
von Verbindungen eingesetzt, um sicherzustellen, dass die Übertragungszeitverzögerung in
einem akzeptablen Rahmen bleibt; bei einer ersten Ausführungsform
werden Bytes aus dem ersten Sprachdatenstrom mit Bytes aus dem zweiten Sprachdatenstrom
gemultiplext, und in der zweiten Ausführungsform werden die Sprachdatenpakete des
ersten und des zweiten Sprachdatenstroms im Wechsel übertragen.
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Bei
der Ausführungsform
mit Multiplexing werden Bytes aus dem ersten Sprachdatenstrom am Agenten-Endgerät mit Bytes
aus dem zweiten Sprachdatenstrom gemultiplext, sodass sich Bytes aus
dem ersten und aus dem zweiten Sprachdatenstrom in einem Sprachdatenpaket
abwechseln, das über
die Überwachungsverbindung übertragen
wird. Obwohl bei der Ausführungsform
mit Multiplexing Bytes aus dem ersten Sprachdatenstrom mit Bytes aus
dem zweiten Sprachdatenstrom in einem einzigen Sprachdatenpaket
kombiniert werden, werden die Sprachdaten des ersten und des zweiten
Sprachdatenstroms nicht integriert, um einen einzelnen integrierten
Sprachdatenstrom zu bilden. Somit erfolgt das Multiplexing getrennt
und unterscheidet sich von dem Mischen der Sprachmuster. Die Systemsteuerung
am Agenten-Endgerät 24 und
die Sende-/Empfangseinrichtung 30 arbeiten
zusammen, um die Bytes aus dem ersten und dem zweiten Sprachdatenstrom
in gemultiplexten Sprachdatenpaketen zu bündeln, die an das Supervisor-Endgerät 12 übertragen
werden, wo die Sprachdatenpakete demultiplext werden. Es wird nun
Bezug genommen auf 3; ein gemultiplextes Sprachdatenpaket 40 von
66 Byte Länge
beinhaltet in wechselnder Folge Bytes aus dem ersten Sprachdatenstrom
(S1) und Bytes aus dem zweiten Sprachdatenstrom
(S2), beginnend mit (S1)1 bzw. (S2)1 und fortlaufend bis (S1)33 bzw. (S2)33.
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Durch
die wechselnde Folge von Bytes aus dem ersten und Bytes aus dem
zweiten Sprachdatenstrom in einem gemultiplexten Sprachdatenpaket, wie
in 3 dargestellt, wird die Übertragungszeitverzögerung im
Vergleich zu der einfachen abwechselnden Übertragung der Sprachdatenpakete
des ersten und des zweiten Sprachdatenstroms beträchtlich
reduziert. Wenn Sprachdatenpakete aus dem ersten Sprachdatenstrom
im Wechsel mit Sprachdatenpaketen aus dem zweiten Sprachdatenstrom übertragen
werden, wird ein (S1)-Byte eines Sprachdatenpakets aus
dem ersten Sprachdatenstrom von dem Supervisor-Endgerät so lange
nicht verarbeitet, bis das vorangehende Sprachdatenpaket aus dem zweiten
Sprachdatenstrom von dem Supervisor-Endgerät empfangen und verarbeitet
worden ist. Damit beträgt
die systembedingte Übertragungszeitverzögerung bei
einfacher abwechselnder Übertragung der
Sprachdatenpakete etwa 66 Byte. Im Gegensatz hierzu verursacht die
Ausführungsform
des Verbindungsüberwachungssystems
mit Multiplexing eine Übertragungszeitverzögerung von
nur etwa einem Byte, da sich die Verarbeitung jedes (S1)-Bytes
nur so lange verzögert,
bis das vorangehende (S2)-Byte von dem Supervisor-Endgerät verarbeitet
worden ist.
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Es
wird nun Bezug genommen auf 4; eine
alternative Ausführungsform
der Übertragung des
ersten und des zweiten Sprachdatenstroms von dem Agenten-Endgerät an das
Supervisor-Endgerät beinhaltet
die Übertragung
von Sprachdatenpaketen des ersten Sprachdatenstroms im Wechsel mit Sprachdatenpaketen
des zweiten Sprachdatenstroms sowie die Gliederung der Sprachdatenpakete des
ersten und des zweiten Sprachdatenstrom in Datenrahmen in einer
Art und Weise, durch die die Übertragungszeitverzögerung reduziert
wird. Der erste Sprachdatenstrom 16 enthält die Sprachdatenpakete
S1P1 bis S1P4, und der zweite
Sprachdatenstrom 18 enthält die Sprachdatenpakete S2P1 bis S2P4. Die Sprachdaten
in den Sprachdatenpaketen S1P1 bis
S1P4 und S2P1 bis S2P4 wurden von dem Agenten-Endgerät 10 bzw.
dem Kunden-Endgerät 14 innerhalb
eines Zeitraums von 10 Millisekunden gleichzeitig über die
erste Verbindung übertragen. Das
Sprachdatenpaket S1P1 ist
derart in Datenrahmen gegliedert, dass es Sprachdaten enthält, die
von dem Agenten-Endgerät
auf der ersten Verbindung zeitgleich mit der Übertragung eines Teils der Sprachdaten
in dem Sprachdatenpaket S2P1 sowie eines
Teils der Sprachdaten in dem Sprachdatenpaket S2P2 von dem Kunden-Endgerät übertragen wurden. Vorzugsweise
erfolgt die Gliederung des ersten und des zweiten Sprachdatenstroms
in Datenrahmen durch das Agenten-Endgerät 10 derart,
dass die Sprachdaten, die die ersten 50 % des Sprachdatenpakets
S1P1 beinhalten,
zugleich mit den Sprachdaten übertragen
wurden, die die zweiten 50 % des Sprachdatenpakets S2P1 enthalten, und dass die Sprachdaten, die
die zweiten 50 % des Sprachdatenpakets S1P1 enthalten, zugleich mit den Sprachdaten übertragen
wurden, die die ersten 50 % des Sprachdatenpakets S2P2 enthalten.
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Indem
die Sprachdaten aus dem ersten und dem zweiten Sprachdatenstrom
als Datenrahmen in Sprachdatenpakete verpackt werden wie vorstehend beschrieben,
kann die Übertragungszeitverzögerung erheblich
reduziert werden. Wenn ein Sprachdatenpaket aus dem ersten Sprachdatenstrom
so in Datenrahmen gegliedert wird, dass es sich zu 100 % mit einem
Sprachdatenpaket aus dem zweiten Sprachdatenstrom überschneidet,
und wenn das Sprachdatenpaket aus dem ersten Sprachdatenstrom von
dem Agenten-Endgerät 10 über die Überwachungsverbindung übertragen
wird, nachdem das Sprachdatenpaket aus dem zweiten Sprachdatenstrom übertragen wurde,
wird das Sprachdatenpaket aus dem ersten Sprachdatenstrom von den
Supervisor-Endgerät
erst verarbeitet, wenn das Sprachdatenpaket aus dem zweiten Sprachdatenstrom
vollständig
verarbeitet worden ist. Folglich entsteht im System eine Übertragungszeitverzögerung,
die der Zeit für
die Verarbeitung eines einzelnen Sprachdatenpakets entspricht. Im
Gegensatz hierzu wird, wenn die Sprachdatenpakete gemäß 4 in
Datenrahmen gegliedert werden, die Übertragungszeitverzögerung effektiv
um die Hälfte
vermindert, da nur die Hälfte
des vorhergehenden Sprachdatenpakets gleichzeitig übertragen wurde.
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Es
wird Bezug genommen auf 5; ein Verfahren zur Ermöglichung
der stillen Überwachung von
Verbindungen in einer Telefonie-über-LAN- (TOL-)
Umgebung umfasst den Schritt 46, in dem eine erste Verbindung 15 zwischen
dem Endgerät 10 eines
ACD-Agenten und einem Kunden-Endgerät 14 hergestellt wird.
Die erste TOL-Verbindung beinhaltet eine Mehrzahl von Sprachdatenströmen, die
zwischen dem Endgerät 10 des
ACD-Agenten und
Kunden-Endgeräten übertragen
werden. Ein erster Sprachdatenstrom enthält Sprachdaten des Agenten,
die von dem Agenten-Endgerät 10 übertragen werden,
sowie einen zweiten Sprachdatenstrom, der die Sprachdaten des Agenten
zu dem Kunden-Endgerät 14 transportiert.
Gelegentlich sprechen Agent und Kunde auf der ersten Verbindung
gleichzeitig, sodass beispielsweise Sprachdatenpakete des ersten
Sprachdatenstroms in der ersten Verbindung zeitgleich mit der Übertragung
von Sprachdatenpaketen des zweiten Sprachdatenstroms übertragen werden.
In der Regel wird das Agenten-Endgerät eines von einer Mehrzahl
von Agenten-Endgeräten
in einem ACD-System sein, das ein Mittel umfasst, um kommende Kundenanrufe
zu lenken, beispielsweise ein Gateway. Sobald über das Gateway die erste Verbindung
aufgebaut worden ist, sendet ein Supervisor-Endgerät 12 in Schritt 48 an
das Agenten-Endgerät
eine Anforderung zum Aufbau einer Überwachungsverbindung, über die
das Supervisor-Endgerät
die erste Verbindung überwachen
kann. Sobald das Agenten-Endgerät
die Anforderung empfangen hat, stellt es in Schritt 50 die Überwachungsverbindung
her.
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Im
Rahmen des Verbindungsaufbaus ermittelt das Agenten-Endgerät in Schritt 52,
ob es Zugriff auf ausreichende Prozessorressourcen hat, um für die Überwachungsverbindung
eine Bandbreite zu unterstützen,
die annähernd
der Bandbreite der ersten Verbindung entspricht. Wenn ausreichende
Prozessorressourcen zur Verfügung
stehen, aktiviert das Agenten-Endgerät in Schritt 54 eine
höhere
Komprimierungsrate für
die Übertragung
der Sprachdatenpakete aus dem ersten und dem zweiten Sprachdatenstrom über die Überwachungsverbindung,
als sie für
die Übertragung
der Sprachdatenpakete über
die erste Verbindung verwendet wurde. Wenn die höhere Komprimierungsrate aktiviert
ist, erfolgt die Komprimierung der Sprachdaten im ersten und im
zweiten Sprachdatenstrom, bevor die Sprachdaten für die Übertragung über die Überwachungsverbindung
neu paketiert werden. Stehen nicht genügend Prozessorressourcen zur
Verfügung,
fordert das Agenten-Endgerät
in Schritt 55 eine höhere
Bandbreite an, als auf der ersten Verbindung genutzt wurde.
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Das
Agenten-Endgerät überwacht
die erste Verbindung auf Zeitstempel, die Sprachdatenpaketen des
ersten und des zweiten Sprachdatenstroms zugeordnet sind, um zeitgleiche Übertragungen
von Sprachdaten zu erkennen. Solange nicht der Agent und der Kunde
gleichzeitig sprechen, können
die Sprachdatenpakete aus dem ersten und dem zweiten Sprachdatenstrom über die Überwachungsverbindung übertragen
werden, ohne dass auf der Überwachungsverbindung
ernsthafte Probleme mit Übertragungszeitverzögerungen
oder Latenzzeiten auftreten. In Schritt 58 überträgt, wenn
keine zeitgleichen Übertragungen
erkannt werden, das Agenten-Endgerät einfach die Sprachdatenpakete
aus dem ersten Sprachdatenstrom und die Sprachdatenpakete aus dem
zweiten Sprachdatenstrom in derselben Reihenfolge, in der sie auf
der ersten Verbindung empfangen bzw. übertragen wurden. Während der gesamten
Dauer der Überwachungsverbindung überwacht
das Agenten-Endgerät
ständig
die erste Verbindung auf zeitgleich übertragene Sprachdaten des
Agenten und Sprachdaten des Kunden. Wenn der Agent und der Kunde
gleichzeitig sprechen, müssen
die Sprachdaten des Agenten ebenso wie die Sprachdaten des Kunden
mit möglichst
geringer Übertragungszeitverzögerung über die Überwachungsverbindung übertragen
und gleichzeitig am Supervisor-Endgerät angezeigt werden.
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Wenn
in Schritt 56 eine zeitgleiche Übertragung von Agenten-Sprachdaten und Kunden-Sprachdaten
erkannt wird, paketiert das Agenten-Endgerät Sprachdaten aus dem ersten
Sprachdatenstrom und aus dem zweiten Sprachdatenstrom in Schritt 60 derart,
dass sich in jedem der Sprachdatenpakete Bytes der Agenten-Sprachdaten mit Bytes der
Kunden-Sprachdaten abwechseln. In Schritt 62 überträgt das Agenten-Endgerät die gemultiplexten Sprachdatenpakete über die Überwachungsverbindung
an das Supervisor-Endgerät.
Das Supervisor-Endgerät
verarbeitet die gemultiplexten Sprachdatenpakete, um daraus den
ersten und den zweiten Datenstrom zu separieren, und mischt anschließend die
Sprachmuster.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
gliedert das Agenten-Endgerät, wenn
es in Schritt 56 eine zeitgleiche Übertragung auf der ersten Verbindung
erkennt, die Sprachdatenpakete aus dem ersten und dem zweiten Sprachdatenstrom
neu in Datenrahmen, anstatt Agenten-Sprachdaten und Kunden-Sprachdaten zu multiplexen,
und überträgt im Wechsel
die neu gegliederten Sprachdatenpakete des ersten und des zweiten
Sprachdatenstroms über die Überwachungsverbindung.
Die Verbindungsaufbauprozeduren für die erste und die zweite
Verbindung sind bei beiden Ausführungsformen
im Wesentlichen identisch. Es wird nun Bezug genommen auf 6;
die erste Verbindung 15 wird in Schritt 64 zwischen
dem Agenten- und
dem Kunden-Endgerät 10 bzw. 14 hergestellt.
Als Reaktion auf eine Anforderung zum Aufbau einer Überwachungsverbindung, die
in Schritt 66 von dem Supervisor-Endgerät 12 empfangen wird,
wird in Schritt 68 die Überwachungsverbindung 17 hergestellt.
In Schritt 70 ermittelt das Agenten-Endgerät, ob es über genügend Prozessorressourcen
verfügt,
um den ersten und den zweiten Sprachdatenstrom über eine Überwachungsverbindung zu übertragen,
die im Wesentlichen dieselbe Bandbreite aufweist wie die erste Verbindung.
Stehen ausreichend Prozessorressourcen zur Verfügung, aktiviert das Agenten-Endgerät in Schritt 72 eine
höhere
Komprimierungsrate, die bei Übertragungen
auf der Überwachungsverbindung dazu
verwendet wird, die Agenten-Sprachdaten und die Kunden-Sprachdaten, die
zeitgleich über
die erste Verbindung übertragen
wurden, noch stärker
zu komprimieren. Wenn nicht genügend
Bandbreite zur Verfügung
steht, fordert das Agenten-Endgerät in Schritt 74 für die Überwachungsverbindung
eine höhere
Bandbreite an, als für
die erste Verbindung genutzt wurde. In Schritt 76 überwacht
das Agenten-Endgerät 10 während der
gesamten Dauer der Überwachungsverbindung
ständig
die erste Verbindung, um festzustellen, ob Agenten- und Kunden-Sprachdaten gleichzeitig über die
erste Verbindung übertragen
wurden. Werden keine zeitgleich übertragenen
Sprachdaten erkannt, werden in Schritt 78 Agenten- und
Kunden-Sprachdaten über
die Überwachungsverbindung
in derselben Reihenfolge übertragen,
in der sie über
die erste Verbindung übertragen
wurden, ohne dass das Format der Agenten- bzw. der Kunden-Sprachdaten wesentlich
verändert wird.
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Werden
dagegen in Schritt 76 zeitgleich übertragene Agenten- und Kunden-Sprachdaten
erkannt, werden in Schritt 80 der erste und der zweite Datenstrom 16 bzw. 18 in
Form von Datenrahmen in Sprachdatenpaketen neu gegliedert, sodass
jedes Sprachdatenpaket des ersten Datenstroms aus Sprachdaten besteht,
die einen ersten Verbindungszeitrahmen aufweisen, der sich teilweise
mit den Zeitrahmen der Sprachdaten in jedem von zwei Sprachdatenpaketen
des zweiten Sprachdatenstroms überschneidet.
In gleicher Weise überschneidet
sich der erste Verbindungszeitrahmen der Sprachdaten in jedem Sprachdatenpaket
des zweiten Sprachdatenstroms mit den ersten Verbindungszeitrahmen
der Sprachdaten in jedem von zwei Sprachdatenpaketen des ersten
Sprachdatenstroms. Um möglichst
effektiv Übertragungszeitverzögerungen
auf ein Minimum zu beschränken, überschneidet
sich der Zeitrahmen jedes Sprachdatenpakets aus einem der Sprachdatenströme zu 50
% mit jedem von zwei Zeitrahmen der Sprachdatenpakete aus dem jeweils
anderen Sprachdatenstrom. Nachdem auf diese Weise die Sprachdatenpakete
des ersten und des zweiten Sprachdatenstroms neu in Datenrahmen
gegliedert wurden, werden in Schritt 82 die Sprachdatenpakete des
ersten und des zweiten Sprachdatenstroms im Wechsel über die Überwachungsverbindung
an das Supervisor-Endgerät 12 übertragen.
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Durch
die vorliegende Erfindung werden die Möglichkeiten der stillen Überwachung
von ACD-Verbindungen in einer Telefonie-über-LAN-
(TOL-) Umgebung erweitert. Vorteilhafterweise wird gemäß dem Verfahren
und System der vorliegenden Erfindung eine Überwachungsverbindung aufgebaut,
für die
die Agenten-Endgeräte keine
Prozessorressourcen besitzen müssen,
um Sprachmuster zu mischen, bevor Agenten-Sprachdaten und Kunden-Sprachdaten an das
Supervisor-Endgerät übertragen
werden. Höchstens
multiplext das Agenten-Endgerät
entweder den ersten und den zweiten Sprachdatenstrom oder gliedert
die Sprachdaten in dem ersten und dem zweiten Sprachdatenstrom neu
in Datenrahmen, um die Übertragungszeitverzögerung auf
der Überwachungsverbindung
zu verringern. Die Prozessorressourcen für das Mischen von Sprachmustern
aus dem ersten und dem zweiten Sprachdatenstrom lassen sich kostengünstiger
in den Supervisor-Endgeräten
als in den Agenten-Endgeräten
anordnen. Dies ist in Anruf verteil-ACD-Systemen wirtschaftlicher, weil
dort die Anzahl der ACD-Agenten üblicherweise beträchtlich
größer als
die Anzahl der Supervisoren ist.